Verschwinden der Norway

USS-Hazard
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    Re: Verschwinden der Norway

    Anonymous - 27.03.2007, 20:22

    Verschwinden der Norway
    Hallo Leute :)

    Ich wollte hier mal die Frage aufbringen, in welchem Zeitraum die Norway denn nun wirklich verschwunden ist, da ich aus den Chroniken zwar verschiedene Hinweise gesammelt habe, die jedoch nicht ganz zusammenpassen.

    Ich habe mir folgende Informationen zusammengeklaubt:
    - die Havaria wird Anfang Jänner 2376 in den Spalt gezogen (siehe Chronik #106, Seite 1)
    - es heißt, die Aufnahmen vom Gemetzel auf der Norway sind am 5. Feber 2376 drei Wochen alt (siehe Chronik #105, Seite 14) - das wäre also ziemlich genau Mitte Jänner 2376, zur Zeit, als schon die Havaria im Spalt steckte, um die Norway zu retten :?
    - Munros Logbucheintrag, kurz vor dem Verschwinden der Norway, erfolgt zu Sternzeit 52707.5 (siehe Chronik #111, Seite 1), das entspricht in etwa dem 16./17. September 2375

    Ich kann mir nun einerseits nicht vorstellen, dass die Sternenflotte ein vermisstes Schiff über drei Monate lang nicht suchen würde, allerdings liegen Anfang und Mitte Jänner doch recht nah beieinander...
    oder war mit den "drei Wochen" gemeint, dass die Aufnahmen drei Wochen zuvor gefunden wurden? (Vielleicht, nachdem sie von der Havaria gefunden und weitergeschickt worden waren?)

    Immerhin sollen wir Überlebende von der Crew der Norway retten, ich fände es also ganz gut zu wissen, zu welcher Zeit (zumindest ungefähr) das Schiff denn nun wirklich verschwunden ist.

    Liebe Grüße,
    Anna



    Re: Verschwinden der Norway

    Lukas Graf - 27.03.2007, 20:51


    Tse, tse, tse, dass Gäste hier einfach so Threads eröffnen dürfen. Antworten ist ja eins, aber Themen eröffnen?

    Beim nächsten Mal loggen Sie sich bitte ein, Ensign!!! :P (Nicht böse nehmen, Anna, ich hab dich lieb!)

    Deine Frage ist aber wirklich gut. Und dann gibt es doch auch noch die Maverick und war da nicht sogar noch ein Schiff...? Bestimmt hat Vic neben seinen Welteroberungsplänen auch einen Zeitstrahl der Mission an der Wand pappen und kann uns erleuchten...?



    Re: Verschwinden der Norway

    Nerina Celei - 27.03.2007, 21:57




    ich war doch eingeloggt, sonst hätte mir das Forum wohl kaum angezeigt, welche Beiträge ich noch nicht gelesen habe... musste aber leider während des Tippens zwischendurch ne Weile off und hab dann nicht mehr kontrolliert, ob ich noch eingeloggt bin *ärger*

    na, zumindest ist durch die Unterschrift klar, dass der Post von mir war *g*

    aber stimmt, es hieß, es wären mehrere Schiffe verloren gegangen... soweit ich weiß, war die Maverick-C aber das erste Schiff, das erwähnt wurde...

    die Reihenfolge der verschwundenen Schiffe, die namentlich in der Chronik erwähnt wurden, wäre diese:
    Maverick-C (Galaxy-Klasse)
    Norway (Sovereign-Klasse)
    Havaria (Intrepid-Klasse... glaub ich)

    dass vor der Maverick noch ein Schiff verschwunden wäre, wurde nicht erwähnt (siehe Chronik #101, Seite 13)

    aber ich lass mich gern eines besseren belehren *g*



    Re: Verschwinden der Norway

    Nerina Celei - 18.04.2007, 23:55


    Nerina Celei hat folgendes geschrieben:
    dass vor der Maverick noch ein Schiff verschwunden wäre, wurde nicht erwähnt (siehe Chronik #101, Seite 13)

    jetzt kann ich mich selbst verbessern *g*
    es wurde zwar kein Schiff namentlich erwähnt, aber laut Chronik #100b sind zu dem Zeitpunkt, wo die Hazard losgeschickt wird, bereits fünf Schiffe verschwunden.



    Re: Verschwinden der Norway

    Anonymous - 02.09.2007, 11:16


    So Leute.
    Jetzt bin ich auch mal am fragen. Will ja nen guten Eindruck bei euch als interessiertes Mitglied hinterlassen.

    Also....die Norway (inclusive meiner bezaubernden, atemberaubenden, unverzichtbaren :roll: ) Person ist verschollen und ihr streunt in den Trümmern rum.
    Soweit in den Chroniken.

    Claudia hat mir noch was davon erzählt, dass ihr uns dann im Musterpuffer der Norway finden werdet.
    Nun meine Frage: hätten wir da nicht schon lange unsere Muster verlore? Ich kann mich da schemenhaft an eine Folge auf der Voyager (?) erinnern, wo die das nur ein paar Sekunden lang gemacht haben und dabei schon fast ihre Leute im Beam-Nirvana verloren hätten.

    Ich weiß, das ist vermutlich nur ein "herumreiten" auf unwichtigen Sachen, aber ich und Skira hängen nun mal an unserer physischen Manifestation und es wäre doch ziemlich schade, wenn eure neuen Crewmitglieder nur als pulsierende Schleimklumpen herumrutschen würden.

    MfG
    Skira



    Re: Verschwinden der Norway

    Nerina Celei - 02.09.2007, 12:16


    Skira hat folgendes geschrieben: Claudia hat mir noch was davon erzählt, dass ihr uns dann im Musterpuffer der Norway finden werdet.
    Nun meine Frage: hätten wir da nicht schon lange unsere Muster verlore? Ich kann mich da schemenhaft an eine Folge auf der Voyager (?) erinnern, wo die das nur ein paar Sekunden lang gemacht haben und dabei schon fast ihre Leute im Beam-Nirvana verloren hätten.

    Hallo :-)

    Solche Bedenken hatte ich ehrlich gesagt auch schon *g*
    Am besten fragst du da Daniel, der die Idee eingebracht hat, offenbar basierend auf nem Star-Trek-Computerspiel names Elite Force (welcher Teil hab ich vergessen). Oder zumindest wen, der mehr von den Transportern versteht als ich :lol:
    Ich denke mal, da das mit den Transporterpuffern keine spontane Idee sondern ein Plan des Chefingeneurs war (siehe Zug von Daniel), wurden Vorkehrungen getroffen, damit eben vorerst keine Zersetzung der Muster geschieht.


    Würde mich echt freuen, wenn das mit deinem Einstieg klappt :D


    Hier jedenfalls ne Zusammenfassung um die aktuelle Mission und vor allem die Norway:


    Kurze Zusammenfassung:

    In Sektor H6 02 040 05 befindet sich ein Spalt im Raum, wo mehrere Schiffe verschwunden sind, darunter auch die Norway, die geschickt worden war, um nach der bereits verschwundenen Maverick-C zu suchen.
    Die Mannschaft und auch der Deflektor der Norway wurdem mit einem Hochfrequenz-Ton außer Funktion gesetzt (Audiobotschaft: „Wir dienen dem Gezeichneten!“ wurde offenbar als Leitstrahl für den Hochfrequenz-Ton gebraucht), bzw. war auch von einem gezielten Schuss auf den Deflektor die Rede.
    Das Signal wirkt sich unterschiedlich auf die Besatzung aus, Weggetretenheit, offensichtliche Schmerzen und dergleichen.
    Der Angriff erfolgte durch Hybrid-Wesen, die teils Mensch, teils Spinne zu sein scheinen.
    Die Norway schaffte es vor ihrem Verschwinden, eine Aufzeichnung ihrer letzten Momente zu speichern und mit einem Notsender auszuschleusen.
    6 der Personen an Bord konnten in Transporterraum #2 der Norway in den Musterpuffern gespeichert werden (welche das sind, wurde ja schon erwähnt ^^), der Rest der Crew wurde verschleppt oder getötet.
    Aufgabe der Hazard: das Auffinden der Verschwundenen Schiffe, Rettung möglicher Überlebender, Verhinderung der Invasion zweier bewohnter Planeten durch den Spalt im Raum


    [Auszug Chronik #107]
    „Noch befindet sich der Spalt im sternenlosen Raum, aber wenn er sich weiter fortbewegt – wächst, was auch immer – so wird er bald ein bewohntes Sternensystem erreichen, das zwei bewohnte Planeten hat. Die Bevölkerung beträgt zusammen drei Milliarden. Diese humanoide Spezies befindet sich auf dem einen Planeten noch in einem Stadium, das der irdischen Urzeit gleichkommt. Höhlenmenschen. Auf der zweiten Welt ist man schon weiter, etwa zwanzigstes terranisches Jahrhundert, aber noch präwarp. In beiden Fällen gilt die erste Direktive. Außerdem würden wir es nie rechtzeitig schaffen, alle zu retten. Ihre Aufgabe wird also darin bestehen, Kontakt zu den Fremden im Spalt aufzunehmen und alles Mögliche zu tun, um die Welten zu retten.“


    Wiedergabe der Aufzeichnung, die die Norway noch absetzen konnte: [Auszug aus Chronik #105]

    Ein sich kräuselndes Bild mit einer ganzen Menge Frequenzstörungen und white noise in Form von ‚Schnee’ auf dem Bild, begleitet von starkem Audiorauschen ließ zuerst die Brücke eines Schiffes – augenscheinlich Souvereign-Klasse – erkennen. Etliche Konsolen beschädigt, der rote Alarm heulte, die Mannschaft nur noch teilweise bei Bewusstsein und offenbar schwer mit den Instrumenten beschäftigt.
    Dann eine Überblende auf die Außensensoren – ein helles Blitzen, dann nur noch schwarzer, sternenloser Raum. Mitten in diesem Raum eine Art Planet, von welchem mehrere Strahlen entsendet wurden, die nicht nur das Schiff festhielten, sondern zudem auch den Spalt aufrecht zu erhalten schienen.
    Mehrere Schiffe unbekannter Bauart näherten sich in schnellem Tempo – teils von dem Planeten, teils aus Winkeln dieses ‚Raumes’ dem Föderationsschiff. Bei genauem Hinsehen konnte man auch Wrackteile in dem sonst so leeren und finsteren Raum treiben sehen.
    Und dann geschah es: nach mehrfachem Beschuss von Seiten der Angreifer wechselte die Perspektive erneut auf die Brücke, wo gerade mehrere abstoßende Wesen dabei waren, sich auf merkwürdige und unbekannte Art zu materialisieren.
    Bei zweien glich der Unterkörper teils dem einer pferdgroßen Spinne, ihre Oberkörper waren menschlicher Natur – oder zumindest entfernt humanoid. Beinahe so, wie bei Zentauren aus alten griechischen Sagen, nur dass anstelle des Pferdekörpers ein schwarzer Spinnenleib vorhanden war. [Chronist: Erinnert ein bisschen an Baal aus D2:LoD ;)]
    Zwei andere hatten noch mehr spinnenhafte Züge an sich, sodass eigentlich nur noch Teile des Gesichts menschenähnlich aussahen. Lediglich einer hatte sogar einen menschlichen Unterleib, jedoch wuchsen jenem Spinnentaster und –beine aus dem Torso und das Gesicht, nein, der ganze Kopf, erschien merkwürdig entstellt. Augenscheinlich waren alle diese Kreaturen männlich, was man an der Proportionierung der nackten Oberkörper und den Köpfen/Gesichtern erkennen konnte. [Chronist: Da schreitet wohl die interne Paramountzensur ein – ein nackter, weiblicher Oberkörper wäre selbst auf einem Spinnenmonster intolerabel ;) Aber wer sagt denn, dass sekundäre Geschlechtsmerkmale so uniform sein sollen? ;)]
    Ohne abzuwarten, stürzten sich diese fünf Geschöpfe – und für noch mehr ihrer Spezies war wahrlich kein Platz mehr auf der eigentlich recht großzügigen Brücke – auf die hilflose Besatzung. Während einige Brückenmitglieder offenbar ‚nur’ betäubt wurden und danach zum Abtransport durch Einspinnen gefesselt wurden, stillten diese Bestien ihren Blutdurst sowohl am taktischen Offizier, als auch dem XO, welche die größte Gegenwehr boten, indem sie diese auf entsetzliche Weise bei lebendigem Leibe auseinander rissen und Teile von ihnen aufaßen. Der Captain derweil brach unter Wahnsinn zusammen.
    Dann abermals ein Cut und wie zum Hohn erfolgten nun Einspielungen von verschiedenen Teilen des Schiffes – überall das gleiche Bild: Diese grausamen Wesen – man konnte etliche von ihnen schätzen, wenn man die Bilder so sah, fielen über die Crew her und gingen dabei ganz ähnlich vor, wie bereits auf der Brücke zu sehen, wobei einige der Wesen ein spinnentypischeres Vorgehen zum Töten einiger Crewmitglieder wählten, als es auf der Brücke der Fall gewesen war.
    Sie schienen, sofern man das auf die Schnelle erkennen konnte, ihre Opfer von innen mittels Gift verflüssigen zu wollen um diese schließlich auszusaugen – aber so ganz genau konnte man diese abartigen Praktiken nicht erkennen – und das war womöglich auch besser so. Dennoch ließ man offenbar einen Großteil der Crew am Leben und nahm diese scheinbar gefangen – wahrscheinlich, um sie auf den Planeten zu bringen. [Chronist: Okay, wir haben jetzt einen Missionstitel – Shelob’s Lair, wie klingt das? ;)]
    Die letzten Szenen von dem Schiff zeigten jedoch noch einmal das Gemetzel in seiner vollen Tragweite und während im Hintergrund leise abermals dieses monotone „Wir dienen dem Gezeichneten – Lobpreiset und ehret ihn!“, zu vernehmen war, brach die Aufnahme mit einem Mal ab.


    Geschehen auf der Norway, kurz vor Eintritt in den Spalt [Auszug Chronik #111]

    --> USS Norway <--

    ‚Persönliches Computerlogbuch Ensign. Munro, Sternzeit 52707.5: Seit meiner Versetzung auf die USS Norway sind jetzt etwa drei Monate vergangen. Ich habe mich immer noch nicht wieder an den Dienst in der Sternenflotte gewöhnt, so sehr hat mich das Austauschjahr bei den Klingonen geprägt. Allerdings hat dieses Erlebnis entscheidend dazu beigetragen, dass ich mich in meiner Abteilung, also in der Sicherheit, mehr als wohl fühle. Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt bei den Klingonen, kann auch deren Sprache nun so gut wie perfekt, was uns bei zukünftigen Mission, die wir eventuell. mit ihnen meistern sollen/müssen/dürfen, sehr von Vorteil sein wird. Die Crew der Norway hat mich sehr herzlich hier aufgenommen, sodass ich keinerlei Probleme hatte, mich hier einzuleben. Nur die Tatsache, dass ich zeitweise das Verhalten der Klingonen bei mir anmerken lasse, stimmt mich immer wieder ein bisschen verunsichert, aber ich bin sicher, dass das sich bald wieder legen wird.’
    Munro hatte gerade seinen Eintrag beendet, als er schon zum Dienst auf die Brücke gerufen wurde. Eigentlich war das nur der Fall, wenn der Sicherheitschef ausfiel. Das auch in diesem Fall so. Er ging also auf die Brücke und hörte sich an, was der Captain ihm mitzuteilen hatte. Nachdem dies geschehen war, nickte Munro und ging stellvertretend an den Posten seines Vorgesetzten, da dieser gerade auf einer Besprechung war. Mit Fortschritt des Tages kam der Sicherheitschef wieder zurück auf die Brücke und bat Munro, sich mit ihm kurz alleine in den Besprechungsraum zu begeben.
    „Was ist denn so wichtig, dass Sie nur mich sprechen wollen!?“, fragte Munro leicht verwirrt. Brighton, der direkte Vorgesetzte von Munro erklärte ihm, dass die USS Norway bald an einen Spalt im Weltraum ankommen würde und dass es eine sehr gefährliche Mission werden würde. Er erklärte Munro einen Plan des Chefingenieurs, falls es zur Katastrophe an Bord kommen könnte.
    Die Norway erreichte ihren Zielort ein paar Stunden später ohne weitere Zwischenfälle. Munro, der sich inzwischen wieder auf seinen eigentlichen Posten begeben hatte, da der Captain zurück auf der Brücke war, sah sich das Gebiet skeptisch auf seiner eigenen kleinen Konsole an.
    „Ist das dieser Spalt, den wir untersuchen sollen?!“, fragte Munro den Captain. Dieser nickte. „Steuermann…fliegen sie uns direkt in den Spalt…Warp 3“ befahl er. Munro machte sich inzwischen auf dem Weg zu seinem direkten Vorgesetzten, dem Sicherheitschef. Er wollte mit ihm die Lage besprechen, falls es in diesem Spalt zu den befürchteten Turbulenzen kommen sollte. Die Turbulenzen traten allerdings schneller ein, als es beiden Recht war. Schließlich griffen sie zum letzten Mittel, um wenigstens einen Teil der Crew zu retten. Munro, einer der Schiffsärzte und vier weitere Crewmitglieder konnten gerade noch rechtzeitig in eine Art Trancezustand im Transporterraum 2 gebracht werden. Ihre Muster wurden quasi eingefroren. Wie lange dieser Zustand beibehalten werden konnte, konnte der Chefingenieur, der wie auch der Rest der Crew mit Ausnahme der sechs genannten Personen nicht im Spalt überlebte, nicht sagen. Die USS Norway trieb nun hilflos im Spalt und Munro hoffte insgeheim auf eine schnelle Rettung.



    Geschehen auf der Norway, ausgehend von der KS, kurz vor Eintritt in den Spalt [Auszug aus Chonik #112]

    --> Krankenstation der Norway <--

    „Ausgerechnet wenn ich einen Kaffee trinken will, fällt der verdammte Replikator aus!“, schimpfte der Arzt lauthals quer durch die Krankenstation. Kestra biss sich ärgerlich auf die Lippen.
    ‚Na klar, wie soll es auch anders sein. Der Replikator gibt genau dann den Geist auf, wenn Doc seinen ekelhaften Kaffee trinken will und ich einen Patienten habe. Nun wird er heute den ganzen Tag rumnörgeln, dass er sein Gesöff nicht bekommen hat. Mich wird er mit Sicherheit gleich nerven.’
    Kestra konzentrierte sich erneut auf ihren Patienten. Er behauptete, dass es ihm sehr schlecht ginge, Kestra konnte jedoch keine körperlichen Schmerzen von ihm empfangen. Um heraus zu bekommen, warum der Fähnrich steif und fest behauptete, er sei krank, musste sie in seine Gefühlswelt eindringen.
    ‚Wenn ich jetzt gemein wäre, könnte ich meine Empathie nutzen, um seine Gefühlswelt so richtig schön durcheinander zu bringen. Aber ich bin ja ein netter Mensch und Krankenschwester, daher werde ich ihm doch helfen!’ [Chronist: Hoffentlich hat sie nicht allzu häufige Stimmungsschwankungen ;)]
    „Fähnrich, bitte nicht wundern, schließen Sie die Augen!“
    Kestra legte eine Hand auf seine Stirn. Der Fähnrich wunderte sich dennoch: „Was haben Sie denn vor, Schwester Kruspe?“
    „Ich versuche zu erspüren, warum Sie sich nicht gut fühlen.“
    „Ohne Trikorder?“, fragte der junge Mann verwundert. „Scht.“, machte Kestra beruhigend, „Lassen Sie mich nur machen. Entspannen Sie sich!“
    Beruhigt schloss ihr Patient die Augen. Kestra legte nun die andere Hand über seine Augen und schloss nun selbst ihre blauen Augen. Sie öffnete sich für seine Gefühle.
    „Krankenstation an Technik, schicken Sie schleunigst einen Ihrer Leute hier her… Schwester Kruspe, Sie sollen nicht schlafen. Am Besten hilft ein guter, starker Kaffee gegen Müdigkeit!“
    Kestra wurde unsanft vom Arzt aus der Konzentration gerissen, weil die Verbindung jedoch noch nicht ganz unterbrochen war konnte der Fähnrich Kestras Wut spüren.
    ‚Habe ich es nicht gesagt? Er wird mich nerven. Ich könnte ihm das Fressbrett mit Kaffeebohnen stopfen!’ [Chronist: Fressbrett?!]
    Ganz langsam öffnete Kestra die Augen, atmete tief zwischen den Zähne hindurch ein, drehte sich zum Doktor. In ihrer Tasche befand sich ein Gummiband, dieses holte sie raus, band sich ihre hüftlangen, schwarzen Haare zusammen. Stand auf. Sie war zwar mit ihren 1,60cm nicht besonders groß, aber das brachte Kestra nicht davon ab sich wütend vor den Doktor aufzubauen.
    „Sie wollen einen Kaffee!“, fauchte Kestra aufgebracht „Warum stören sie MICH mit so einem Mist?“ [Chronist: Das setzt dann mal zwei Tage Arrest ;)]
    Der Arzt ließ sich nicht durch ihre Wut einschüchtern: „Sie haben geschlafen und da dachte ich, dass Ihnen ein Kaffee gut tun könnte. Möchten Sie einen, Schwester Kruspe?“
    Kestra biss die Zähne zusammen: „ICH HASSE KAFFEE! Und außerdem, Doktor, nicht ich schlafe während der Arbeit, sondern Sie! Ich musste dem Captain schon die eine oder andere Lüge auftischen, warum das MHN und nicht Sie im Dienst sind!“
    Der Doktor lächelte, zuckte mit den Schultern: „Ich brauche meinen Schönheitsschlaf… und, Kestra, wollen Sie einen Kaffee?“
    Kestra ärgerte sich. Aber sie kam auf eine Idee, wie sie den Doc loswerden konnte: „Kennen Sie Katzenkaffee?“
    Kestra konnte sehen, dass sie die Neugierde des Doktors geweckt hatte, er schüttelte den Kopf.
    „Der Katzenkaffee ist bei Feinschmeckern sehr beliebt. Ich habe gehört, dass dieser Kaffee erdig, modrig, mild schmecken soll!“
    „Wie wird Katzenkaffee hergestellt…ah, ein Mensch aus der Technik, sehr gut, der Replikator ist im Eimer, schauen Sie bitte nach!“, rief der Doktor dem Techniker entgegen, als dieser eintrat. Es war der Abteilungsleiter persönlich, und das, um einen lausigen Replikator zu reparieren.
    Kestra lächelte, ihre Augen blitzen belustigt: „Also, um es ganz kurz zu halten, die Kaffeebohnen werden von einer seltenen Schleichkatze gefressen, das Fruchtfleisch wird verdaut, die Bohnen werden anschließend rausgesch…äh…ausgeschieden. Die Bohnen werden durch Verdauungsenzyme und Magensäure veredelt.“
    Der Doktor schüttelte ungläubig den Kopf: „Sie wollen mir doch nur einen vom Pferd erzählen, das glaube ich Ihnen nicht!“
    Kestra zuckte mit den Schultern: „Wenn Sie mir nicht glauben, dann schauen Sie im Bordcomputer unter Kaffeesorten des 21. Jahrhunderts nach. Ich werde Ihnen beweisen, dass es diesen Kaffee gibt, ich werde ihn gleich für Sie bestellen. Krankenstation an Kasino, bitte schicken Sie für den Doktor einen Katzenkaffee, Kestra Kruspe Ende!“
    Kopfschüttelnd ging der Arzt zu dem Techniker und einem Pfleger, der gerade seinen Dienst antrat, und erzählte ihnen vom Katzenkaffee.
    „Gab es diesen Katzenkaffee wirklich?“
    Der Fähnrich konnte Kestra die Geschichte mit dem Katzenkaffe nicht abnehmen. Kestra brach in schallendes Gelächter aus, als die Kasinoangestellte mit der Sängerin Petita Mercury im Schlepptau in die Krankenstation kam, dem Doktor den Kaffee überreichte und dieser skeptisch, SEHR vorsichtig an dem Kaffee roch und anschließend ganz langsam einen Zug davon nahm.
    Die Kasinoangestellte zwinkerte Kestra zu, kam zu ihr und flüsterte: „ Ich hoffe, er merkt es nicht, aber es ist ganz normaler Kaffee… das Rezept für Katzenkaffee war nämlich leider nicht im Replikator.“
    Kestra wischte sich eine Lachträne weg: „Macht nix, das war mir der Spaß wert… ich danke Ihnen!“
    Die Kasinoangestellte ging zurück zu der kleinen Gruppe, wo der Doktor den anderen erzählte, wie gut sein Katzenkaffee schmeckte. Von der Gruppe löste sich der Pfleger ging zum Fähnrich und begann ein Gespräch.
    „Kestra, Süße. Ich habe dich schon lange nicht mehr im Kasino gesehen. Du musst unbedingt mein neues Lied hören!“, rief Petita schrill und laut durch die Station.
    Kestra zucke bei dieser Stimme zusammen. ‚Ich mag sie ja irgendwie, aber warum kann sie nicht akzeptieren das ich im Dienst nicht geduzt werden will… und warum schreien alle durch die Station? Wir sind doch nicht auf einem Intergalaktischen Fischmarkt.’
    Kestra konnte spüren, wie sich der Fähnrich bei dem Krach entspannte. ‚Na also, es geht ihm doch gut. Er braucht nur Rummel um sich herum, dafür hat er sich einen guten Tag ausgesucht, um her zu kommen.’
    Plötzlich änderte sich das Licht in der Krankenstation von Weiß zu Rot, monoton verkündete die Computerstimme aus den Lautsprechern den roten Alarm. Zeitgleich griff Kestra sich an den Kopf und sank zu Boden, denn sie hörte folgende Worte:
    >WIR DIENEN DEM GEZEICHNETEN!! WIR DIENEN DEM GEZEICHNETEN!!<
    ‚Was? Arg… wie kann ich diese Worte hören? Ich habe keine telephatischen Fähigkeiten… nrg…’
    Kestra blickte sich Hilfe suchend um und erkannte, dass die anderem im Raum dasselbe durchmachten. Aber diese Nachricht in ihren Köpfen war nichts im Vergleich zu dem, was sie nun wahrnahm.
    Kestra kippte vornüber, als ein Schmerzimpuls von ihr Besitz ergriff. Instinktiv versuchte sie sich dagegen abzuschirmen. Das Bild heraufzubeschwören, mit dem sie es für gewöhnlich schaffte, sich von fremden Gefühlen abzuschneiden. Doch diese Qual vereitelte jeden Versuch, sich zu konzentrieren.
    Sie spürte einen grauenvollen, stechenden, heißen Schmerz in ihren Eingeweiden. ein Gefühl als ob ätzendes Feuer in ihren Bauch gepumpt wurde.
    Kestras Körper krampfte sich zusammen, sie konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. So schnell wie das Gefühl jedoch gekommen war, hörte es augenblicklich wieder auf. Kestra wischte sich den Schweiß von der Stirn und noch ehe sie aufstand, beschwor sie erneut in ihrer Vorstellung ihren Ort der Stille. Es war ein großer See umgeben von einem Wald. Kestra sprang in das Wasser. In ihrem Bewusstsein wurde die Tür zu ihrem Schmerzempfinden geschlossen. Aber sie musste sich sehr auf das Geschlossenhalten konzentrieren. Dann rappelte sie sich auf.
    Sie drehte sich zur Tür, als diese sich zischend öffnete und erfuhr im gleichen Augenblick, woher die Schmerzimpulse gekommen waren.
    Ein toter Sicherheitsoffizier fiel rückwärts in den Raum, aus seinem Bauch ragte ein pelziger schwarzer Stachel, der an einem Wesen hing, das aus einem Alptraum entsprungen schien.
    Kestra unterdrückte einen Würgereiz, als sie die saugenden und schlürfenden Geräusche dieses Wesens hörte. Kurz darauf zog das Wesen seinen Saugrüssel aus dem toten Körper, mit einem Geräusch, das sich anhörte als ob man mit nassen Schuhen im Matsch stecken bleibt und versucht den Fuß wieder herauszubekommen, und setzte seinen unförmigen halb menschlichen, halb spinnenartigen, pelzigen, braungelben, gesprenkelten, aufgedunsenen Körper in Bewegung.
    Kestra schüttelte ihr Entsetzen und die zugehörige Lähmung ab und rief: „Computer, MHN aktivieren!"
    Sie wusste selbst nicht, warum sie das tat, aber es war besser als nur dieses ekelhafte Wesen, dessen Kauwerkzeuge unaufhörlich auf und zuschnappten, anzustarren.
    Zwischen Kestra und dem Wesen erschien das Hologramm des MHN, Kestra hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, dass es nun so völlig anders aussah. Als kleine Geburtstagsüberraschung für den Doc hatten ein paar Techniker die Parameter des MHN so verändert, dass es nicht mehr länger das Ebenbild von Zimmerman war, sondern ein sexy Vamp mit rauchiger Stimme.
    Der Charakter war aber immer noch derselbe, mürrisch setzte das MHN an „Was für ein ‚Notfall' ist denn…“, da es wohl glaubte, der Doc hielte mal wieder ein Nickerchen.
    „Halt das Vieh auf…!“ [Chronist: Gut geklaut…]
    Kestra wies auf das Spinnenwesen und rannte zum Doktor. Er hatte sich über die sehr korpulente kleine Sängerin gebeugt, die auf dem Boden saß und wie wahnsinnig angefangen hatte zu lachen, und versuchte alles, um sie zu beruhigen.
    „Petita, verdammt noch mal, an Witze kannst du später denken. Reiß dich zusammen, oder willst du hier sterben?“, brüllte der Techniker die panische Frau an.
    Er wartete jedoch keine Antwort ab, sondern rannte mit der Kasinoangestellten zur Wand und sie machten sich gemeinsam an der Eingangsluke zur nächsten Jeffriesröhre zu schaffen.
    Kestra packte die Sängerin am Arm, zerrte sie zu sich hoch und blickte ihr in die verschiedenfarbigen Augen. Was sie darin las, war die nackte Todesangst, es brauchte keine Empathie um das zu erkennen.
    ‚Was soll ich nur machen? Meine Empathie kann mir hier kaum weiterhelfen, selbst wenn ich sie jetzt einsetzen könnte. Wie soll ich ihr nur die Angst nehmen?’
    Inzwischen hatte das MHN das Spinnenwesen bemerkt und meinte trocken: „Oh, ich glaube da ist ein Genexperiment fehlgeschlagen?“
    Mit den anscheinend menschlichen, aber dummen, hungrigen Augen fixierte das Wesen das MHN und öffnete seinen mit Kauwerkzeugen bestehenden Mund. Aus diesem Mund schoss mit grüner gallenartiger Flüssigkeit erneut sein Saugrüssel heraus, der direkt auf den Bauch des MHN zielte. Er traf keinen organischen Körper, den er hätte aussaugen können. Dennoch wich das MHN vor ihm zurück, irritiert klapperte das Wesen mit seinen Kauwerkzeugen.
    „He, Tischmanieren sehen anderes aus. Ich kann Ihnen eine kosmetische Behandlung sehr ans Herz legen. Und ich werde ein Termin beim Schiffscounselor für sie vereinbaren um ihre angestauten Aggressionen zu behandeln.“, redete das MHN tapfer weiter, holte einen Trikorder hervor „Oder wollen Sie, dass ich bei Ihnen einen gründlichen Gesundheitscheck durchführe?“
    ‚Wie lange wird das Vieh sich von ihm ablenken lassen?’, Kestra blickte verzweifelt zu dem Angreifer.
    „Jetzt oder nie!“, flüsterte der Fähnrich dem Pfleger zu, als sie sahen, wie das Wesen auf seinen acht haarigen Spinnenbeinen galoppierend dem MHN nachsetzte.
    Beide schlichen angstvoll und das Wesen immer im Auge, leise zur Tür. Das Zischen der Tür ließ das Spinnenwesen herumfahren, der Pfleger stürmte schreiend in den Flur und rannte prompt in die Kauwerkzeuge eines anderen Spinnenwesens.
    Sein Schrei wurde zu einem Gurgeln, als die gewaltigen Kauwerkzeuge seinen Hals zudrückten.
    Kestra konnte ihren Blick nicht von diesem grauenvollen Bild wenden. Der Pfleger verlor den Boden unter den Füßen. Er zappelte und zuckte. Entsetzt hörte Kestra ein grauenhaftes Knacken, das einem Reißen wich. Der Körper des Pflegers zuckte noch als dieser blutüberströmt zu Boden fiel. Der abgetrennte Kopf folgte gleich darauf, rollte ein Stück zur Seite und blieb so liegen, dass die leeren, weit aufgerissenen Augen Kestra direkt anstarrten. [Chronist: Tztz, da hat wer zu viele Splatter gesehen…]
    Kestra war zu sehr in dem Grauen gefangen, als dass sie noch schreien konnte.
    Dafür schrie der Fähnrich um so lauter, als er geistesgegenwärtig nach dem Phaser des toten Sicherheitsoffiziers griff, der knapp hinter der Türschwelle lag, aber er konnte den Phaser nicht abfeuern. Warum der Phaser seinen Dienst versagte, würde der Fähnrich nie erfahren.
    Von hinten wurde er von dem ersten Spinnenwesen mit fünf seiner Beine am Boden festgehalten und mit dem giftigen Stachel durchbohrt.
    Betäubt, aber immer noch bei vollem Bewusstsein, musste er mit ansehen, wie der Unterleib klebrige Spinnenfäden verschoss. Er wurde darin eingewickelt und weggeschleppt.
    Kestra glaubte zu fühlen, dass der Fähnrich dem Wahnsinn verfiel. Ihr lief eine einzelne Träne über die Wange.
    ‚Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen.’
    Ein anderes Spinnenwesen kam durch die Tür, während draußen am Flur, von wo man Angst- und Schmerzensschreie hörte, mehrere dieser Viecher den Leichnam des Pflegers in Stücke rissen und sich daran weideten.
    Kestra würgte, wandte sich an die Sängerin und packte sie an der Schultern: „Petita! Verdammt, komm zu dir!“
    Normalerweise legte sie großen Wert darauf, niemanden zu duzen und auch nicht geduzt zu werden, wenn sie im Dienst war. Aber diese Umstände verlangten von ihr gegen ihre eigene Regel zu verstoßen.
    Wenn sie nicht bald machten, dass sie hier wegkamen, würden sie…
    „Petita!“, schrie Kestra und verpasste ihr eine saftige Ohrfeige, „Hör auf!“
    Der Schmerz reichte offenbar nicht wirklich aus, ihren Kopf zu klären. Doch hatte sie zumindest das hysterische Lachen gestoppt.
    „Schwester Kruspe, helfen Sie mir!“, verlangte der Arzt und packte die Sängerin am Arm. Kestra packte ihren anderen Arm und gemeinsam schleiften sie sie in Richtung der Jeffriesröhren.
    „Rein mit Ihnen!“, der Techniker gab Kestra einen Schubs und schickte den Arzt gleich hinterher.
    Hinter ihnen klapperten dröhnend und Furcht einflößend die Spinnenbeine über den Boden der Krankenstation. Nur noch vier Meter! Schneller als man es ihm bei seinem bizarren Aussehen zugetraut hätte, fegte eines dieser Wesen heran, seine Beute sollte ihm nicht im letzten Moment entkommen.
    Gemeinsam versuchten Arzt und Techniker, Petita in die Jeffriesröhre hineinzuziehen bzw. zu schieben.
    Drei.
    „Los doch, schneller, oder wollt ihr euch den Arsch abbeißen lassen?“, fluchte der Techniker und schob Petita grob vorwärts, die Sängerin jaulte kurz auf, als sie sich die Haut auf den Händen abschrammte. Bis zu den Hüften war sie schon in der Sicherheit der Jeffries-Röhre, diese waren zu schmal um einem der Wesen Platz zu bieten.
    Zwei.
    Petita kroch an dem Arzt vorbei noch weiter in die Röhre, um dem Techniker Platz zu machen.
    Eins.
    Das Spinnenwesen schoss nach vorne, der Techniker, der erst bis zu den Schultern in der Röhre steckte, schrie gepeinigt auf, als der haarige Rüssel sich in seinen Rücken versenkte.
    Der Arzt hatte die Hände des Technikers gepackt und zerrte so fest er nur konnte, während dieser instinktiv nach hinten austrat.
    Das Wesen schnappte mit seinen Greifzangen nach den Beinen des Technikers und brachte ihm eine blutende Wunde zu.
    „Nicht loslassen!“, brüllte der Arzt verzweifelt und im selben Moment tauchte außerhalb der Jeffriesröhre ein Stück rotes Kleid am Rand seines Blickfeldes auf. Gerade als er dachte, dem Zerren dieses Monsters nachgeben zu müssen, kam der Techniker unter lautem Kreischen des Wesens unerwartet frei und mit einem Ruck fiel er beinahe ganz in die Röhre.
    Der zuckende Rüssel steckte noch immer in seinem Rücken, war jedoch sauber abgetrennt worden…

    Das MHN, sein Laserskalpell noch in einer Hand, schob die Beine des Technikers in die Röhre und schlug die Klappe hinter ihnen zu. „Macht, dass ihr wegkommt!“, drang seine Stimme noch gedämpft zu ihnen, überlagert vom den wütenden und schmerzerfülltem Kreischen des Spinnenwesens.

    --> Jeffriesröhren der Norway <--

    Sie alle schnappten nach Luft und versuchten jeder auf seine Weise zu verarbeiten, was eben passiert war.
    Stöhnend und zitternd lag der Techniker auf dem Boden, so rasch und zugleich behutsam wie möglich versuchte der Arzt, den Rüssel zu entfernen. Zurück blieb eine blutende Wunde, deren Ränder wie verätzt aussahen.
    Kestra, die sich Petitas Abschürfungen angesehen hatte, spürte plötzlich ein schmerzhaftes Pochen in ihrem Kopf. Als würde etwas an die andere Seite der Tür hämmern, mit der sie sich vom Schmerzempfinden anderer Leute abgeschottet hatte. Ein rabiates Klopfen, und es wurde mit jedem Moment stärker.
    Angewidert warf der Arzt den Rüssel zur Seite, wischte sich den Schweiß von der Stirn und lachte trocken: „Wenn dieses Ereignis nicht eine Notsituation ist, muss ich wohl das Schiff in die Luft sprengen…aber davor will ich noch einen Kaffee trinken!“ [Chronist: Hä?]
    Die Kasinoangestellte blickte ihn fassungslos an und begann hemmungslos zu weinen. Der Techniker stemmte sich auf seine Hände hoch, das Gesicht totenbleich. „Transporterraum 2.“, stieß er rau hervor und deutete den anderen ihm zu folgen. [Chronist: Oder: „Bockenburger Fähre!“]
    Er war verwundet und somit nicht der schnellste Führer. Als Mitglied der Technik jedoch kannte er sich am besten im Gewirr der Jeffriesröhren aus. Der Arzt bereute seinen blöden Witz, half der weinenden Frau und folgte dem Techniker. Kestra hinter ihnen und Petita bildete das Schlusslicht.
    Sie konnten die Geräusche in den Röhren nur gedämpft hören, aber jeder von ihnen zuckte immer wieder zusammen, wenn ein besonders schriller Schrei ausgestoßen wurde.
    „Was meint ihr, ob noch jemand lebt?“, fragte Kestra keinen Besonderen.
    „Ich weiß nicht, aber ich rufe durch… Überlebender aus der Krankenstation, ist noch jemand am Leben?“, sandte der Arzt einen Kommruf über alle Schiffskanäle, er und die anderen warteten gespannt, nichts. „Überlebender aus der Krankenstation, lebt noch jemand!“, rief er erneut, er hoffte inständig, dass ihm wenigstens einer antworten würde.
    „Hier Alexander Munro, kommen Sie so schnell wie möglich in den Transporterraum, Ende!“
    Kestra atmete erleichtert aber todunglücklich auf: ‚Einer von der Sicherheit, das ist eine gute Nachricht.’
    „Halten Sie eine Tasse Kaffee für mich bereit!“, schickte der Arzt noch über den Kommkanal hinterher und Kestra verdrehte die Augen.
    ‚Kaffee, immer nur Kaffee... ob er früher eine Kaffeepflanze war?’ [Chronist: Dann wär’ er reinkarnierter Autokannibale! Ich mag Kaffee auch gerne, aber in der Situation sollte der Doc eigentlich kein Koffein mehr benötigen ;)]
    Doch fast war sie dem Arzt dankbar, dass sein schwarzer Humor sie ablenkte. Ihre Kopfschmerzen wurden immer schlimmer, sie krümmte sich mehr als nötig gewesen wäre, um durch die niedrige Röhre zu kriechen. Inzwischen war es, als würde sich jemand mit seinem ganzen Körpergewicht wieder und wieder gegen die Tür werfen. Petita berührte sie kurz von hinten am Bein: „Kestra, Schatz, du hältst noch bis zum Transporter durch, wir haben es gleich geschafft.“
    „Nur noch eine Biegung und wir sind da!“, bestätigte der Techniker keuchend.
    Sie alle mussten auf dem Bauch durch die Röhren robben, am schwersten hatte es er aufgrund seiner Verletzung, aber er beklagte sich nicht.

    --> Transporterraum #2 der Norway <--

    „So, da wären wir!“
    Der Techniker öffnete die Schleuse und ein erschreckter, aber auch verblüffter Sicherheitsoffizier blickte ihnen mit gezogenem Phaser entgegen.
    Er gab einen Laut der Erleichterung von sich, steckte die Waffe weg und half dem Techniker aus der Jeffriesröhre heraus. „Ich bin Munro. Wir haben die Tür mit einem Sicherheitscode blockiert.“, erklärte der Sicherheitsoffizier, „aber ich weiß nicht, wie lange das noch hält. Zeit, Ihren Plan umzusetzen.“
    ‚Plan?’, dachte Kestra und rückte noch ein Stück weiter nach vorne, die Kasinoangestellte krabbelte aus der Röhre und die Krafteinwirkung jenseits der Tür in Kestras Kopf verwandelte sich in einen Rammbock.
    „So, Leute!“, hörte sie Munros Stimme, „sucht euch einen schönen gemütlichen Platz auf dem Transporter.“
    Die Kasinoangestellte sah ihn unsicher an und er schob sie sanft vorwärts: „So schnell wie möglich.“
    Mit einem Stöhnen zerrte Kestra sich noch ein Stück weiter nach vorne, der Platz des Arztes vor ihr wurde soeben frei und Kestra konnte endlich erkennen, warum die Bemühungen, ihre Barriere aufrechtzuerhalten, von Moment zu Moment schwieriger wurden. Sie waren nicht die einzigen Überlebenden.
    Im Transporterraum war noch eine zweite Gruppe von Leuten, von denen einige verletzt waren. Dem Wummern in ihrem Kopf zufolge musste wenigstens ein Schwerverletzer dabei sein, vielleicht sogar mehr als einer.
    Mit einem gequälten Aufschrei brach Kestra zusammen, als ihre Barriere fiel und die Schmerzen ungebremst auf sie einstürzten.
    „Kestra, was hast du?“, rief Petita erschrocken.
    Munro zerrte Kestra aus der Jeffriesröhre heraus und Petita krabbelte eilig hinterher.
    „Auf die Plattform!“, wies Munro Petita an, und eingeschüchtert folgte sie seinem Befehl, nur Augenblicke später dematerialisierte sie und ihr Transportermuster wurde ganz nach Plan gespeichert. Kestra wand sich vor Schmerzen. Sie spürte die Qualen aller Verletzten in der näheren Umgebung, sodass der leichte Schmerz, als Munro sie etwas unsanft absetzte, regelrecht darin unterging.
    „Helfen Sie mir, Sie auf die Plattform zu legen!“, bat der Arzt, aber Munro schüttelte den Kopf.
    „Sehen Sie sie doch an… wir sollten jemanden retten, der nicht so schwer verletzt ist, dass er gleich stirbt. Sogar Sie als Arzt sollten das verstehen.“
    ‚Stirbt…’, ging es Kestra durch den Kopf, ‚Ja gut… bitte… sterben.’
    Ihr war alles Recht, nur damit diese entsetzlichen Schmerzen aufhörten, sie stand kurz davor das Bewusstsein zu verlieren.
    „Sie ist nicht verletzt!“, fuhr der Arzt Munro an und zerrte Kestra so gut wie er konnte allein in die Höhe, eine zweite Person eilte ihm zu Hilfe, „Sie ist Empathin!“
    Nun griff auch Munro zu, und Kestra bekam noch verschwommen mit, wie die drei sie hinüber zur Transporterplattform trugen. Sie wusste nicht, ob es die beginnende Ohnmacht oder das Einsetzen des Transportvorgangs war, als ihr schließlich die Sinne schwanden.
    Doch das letzte, was sie mitbekam, war, wie die Tür aufging und die Spinnenwesen den Transporterraum stürmten…



    so...
    das wär also ein bissl Hintergrundinfo, damit du in etwa weißt, was die im Transporterpuffer eingefroreren Leute so hinter sich haben ^^
    oh, btw du wirst noch staunen, was mit dem MHN passiert ist
    :lol:


    Liebe Grüße,
    Anna



    Re: Verschwinden der Norway

    Fermat Sim - 02.09.2007, 18:40


    Na das nenn ich mal ne kurze Zusammenfassung. ;)

    Musterpuffer sind zwar prinzipiell sehr kurzlebig, aber zumindest in einem Fall hat ein - dafür auch technisch recht begabter - Offizier für ganze 75 Jahre in einem Transporterpuffer überlebt: ich rede von Montgomery "Scotty" Scott von der alten Enterprise (sh. die TNG-Folge Relics), also wird das schon klappen. Aber wenn du möchtest (und das wäre sicher spannend für die Charentwicklung!!) kannst du ja ein paar Gliedmaßen verlieren... ;)



    Re: Verschwinden der Norway

    Anonymous - 03.09.2007, 08:31


    :evil: :twisted: :evil: :twisted:
    sehr amüsant....

    An welche hättest du denn gedacht?


    @Anna: Danke für die Infos! Het echt geholfen!



    Re: Verschwinden der Norway

    Lukas Graf - 13.09.2007, 19:53


    Hat irgendjemand eine Ahnung auf welchem Deck der blöde Transporterraum 2 ist??? Ich glaube das wird nicht erwähnt, oder? Dann lege ich den jetzt mal mit der Krankenstation auf ein Deck. Die sind zwar durch die Jeffriesröhren geflohen, aber das schließt ja nicht aus, dass sie auf demselben Deck geblieben sind und nur die Korridore vermeiden wollten, oder? Ich konnte keine Informationen auf Memory Alpha finden, auf welchem Deck bei einer Sovereign die Transporterräume sind...



    Re: Verschwinden der Norway

    Nerina Celei - 14.09.2007, 12:43


    hm, ich hab mal im Internet gesucht, hab aber auch nichts dazu gefunden, leider. In den Zügen wurde glaub ich auch nichts erwähnt dass sie von der KS aus auf ein anderes Deck müssten, also dürfte nichts dagegensprechen, wenn Transporterraum #2 und KS auf demselben Deck liegen ^^



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