"Die Landesbank ist besenrein"

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    Re: "Die Landesbank ist besenrein"

    Peter Hellemann - 24.03.2007, 13:32

    "Die Landesbank ist besenrein"
    Tagesspiegel vom 24.03.2006

    Kurz vor dem Verkauf macht das ehemalige Skandalinstitut wieder satte Gewinne. Jetzt sollen auch die Mitarbeiter und das Land Berlin am Erfolg teilhaben

    Von Stefan Kaiser

    Berlin - Die Landesbank Berlin (LBB) wird immer attraktiver. Einen Tag nach Abgabe der ersten Kaufangebote für die Bank präsentierte Vorstandschef Hans- Jörg Vetter am Freitag ein glänzendes Jahresergebnis 2006. Die LBB konnte ihren Gewinn vor Steuern fast verdreifachen und übertraf mit 778 Millionen Euro die selbst gesteckte Prognose von 600 Millionen Euro. Allerdings ist in den Zahlen auch ein Sondererlös in Höhe von 438 Millionen Euro aus dem Verkauf der Berliner Bank enthalten.

    „Es war ein sehr ordentliches Jahr, und unsere Mitarbeiter haben wirklich Großartiges geleistet“, sagte Vetter am Freitag. Deshalb würden mit der nächsten Gehaltsabrechnung alle tarifgebundenen Mitarbeiter eine Bonuszahlung in Höhe eines halben Gehalts bekommen, kündigte der Konzernchef an. Außertarifliche Mitarbeiter sollen 20 Prozent bekommen. Insgesamt koste dieser Bonus die Bank rund zehn Millionen Euro. „Ich gehe davon aus, dass dies im Interesse aller Aktionäre ist“, sagte Vetter.

    Auch in den kommenden Jahren bis 2012 sollen die Mitarbeiter einen solchen Bonus erhalten – allerdings nur, wenn die Bank ihre Gewinnziele erreicht. Mit einer solchen Bonuszahlung kämen die tarifgebundenen Mitarbeiter wieder in etwa auf ihr Gehalt vor Sanierung des Instituts. Mit einem so genannten Sanierungsbeitrag mussten sie seit 2002 auf zunächst acht, später vier Prozent ihres Gehalts verzichten.

    Die Aktionäre sollen ebenfalls von der gelungenen Sanierung profitieren. Der Aufsichtsrat der LBB beschloss am Freitag, der Hauptversammlung die erste Dividendenzahlung seit sieben Jahren vorzuschlagen: Sechs Cent pro Aktie. Der Großteil des Geldes, knapp 50 Millionen Euro, würde an das Land Berlin fließen, das 81 Prozent an der Landesbank hält. Im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung gab die Bank bekannt, das Vorstandsmitglied Uwe Kruschinski werde das Institut aus persönlichen Gründen verlassen.

    Bis Ende des Jahres muss das Land seinen Anteil an der LBB verkaufen. Dies hatte die EU-Kommission zu Auflage gemacht, als sie die Milliarden Beihilfen genehmigte, mit denen das Land die Bank 2001 vor dem Ruin gerettet hatte.

    Wenn es gut läuft für Berlin, könnte Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) etwa so viel durch den Verkauf der LBB einnehmen. Am Donnerstag waren zum Ablauf der Bieterfrist neun Angebote bei der Investmentbank UBS eingegangen.

    Die am Freitag vorgelegten Zahlen dürften die Bieter nicht enttäuscht haben. „Die Zahlen sind sehr gut“, sagte Konrad Becker, Bankenexperte bei Merck Finck, dem Tagesspiegel. „Jedem Bieter ist klar, dass er eine Bank kaufen kann, die gründlich restrukturiert worden ist. Die ist besenrein“, sagte Becker.

    Bis Mitte April soll die UBS die Bieter auswählen, die sich im so genannten Datenraum die Geschäftsbücher der LBB ansehen dürfen. In Finanzkreisen heißt es, Bankchef Vetter wolle einem der Bieter, dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), den Zutritt zum Datenraum verwehren. Dabei geht es um zwei Streitpunkte: Der erste sind die Markenrechte an diversen Sparkassensymbolen. In erster Instanz hatte das Landgericht Berlin im Dezember der LBB die Nutzung des Sparkassenschriftzuges und des roten Sparkassen-„S“ zugesprochen, auf die der DSGV Anspruch erhebt. Eine Urteilsbegründung steht noch aus. Der DSGV könnte also Berufung einlegen. Dies wolle Vetter verhindern, heißt es. Zudem streitet er sich nach Tagesspiegel-Informationen mit dem Sparkassenlager darüber, wer die Risiken übernehmen soll, die aus etwaigen Rückzahlungsforderungen für die Landesbeihilfen entstehen könnten.

    Am Freitag sprach Vetter von „üblichen Aufgeregtheiten“. Die Wahrscheinlichkeit sei sehr hoch, dass die Bieter, die von der UBS ausgewählt würden, auch in den Datenraum kämen. Er könne sich aber vorstellen, gewissen Interessenten einen Blick in die Bücher zu verwehren, wenn andernfalls die Gefahr bestünde, dass er damit „der Gesellschaft schade“.



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