Die Wohnung von Tero, Erno, Vic und Nauski

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    Re: Die Wohnung von Tero, Erno, Vic und Nauski

    Victor - 18.03.2007, 18:17

    Die Wohnung von Tero, Erno, Vic und Nauski
    Träge krochen die Sonnenstrahlen über die Decken, fuhren über seine Haut und blieben schließlich an seinem Gesicht haften. Wie immer weilten dunkle Ränder dort und die Strähnen seines Haares lagen in unordentlichen Kaskaden auf dem Kissen ausgebreitet. Schon stieg ein sachtes Kribbeln in seine Nase, seine Augen bewegten sich hinter verschlossenen Lidern und der Deckmantel des Schlummers fiel endgültig von seinen Gliedern ab, obwohl Victor versuchte ihn mit allen Kräften bei sich zu halten. An manchen Tagen funktioniere dies wunderbar, besonders wenn irgendeine Prüfung anstand oder er ein Treffen mit seinen Professoren hatte, aber wenn man die Möglichkeit auf Ruhe hatte, wurde sie einem genommen. Wohl auch eine nervöse Erscheinung des Älterwerdens. Immerhin war das Fenster geschlossen und kein Vogel vermochte ihn endgültig aus dem Schlaf zu reißen, aber wenn man bedachte, dass draußen Schnee lag wirkte diese Wahrscheinlichkeit mehr als nur gering. Gott, konnte man diese Stunden nicht einfach überspringen und vergessen, weswegen er nicht aufstehen wollte. Schon als Kind war er niemals sonderlich erpicht auf solche Ehrenmomente und über die Jahre schien diese Abneigung nur noch an Stärke gewonnen zu haben. Früher da weckten ihn meißt seine Schwestern oder sein Bruder, nur um ihn zu einem opulenten Frühstück zu führen, welches von irgendeinem Cateringservice organisiert worden war. Irgendwelche feinen Schnittblumen würden in der Mitte weilen und auf dem teuren Porzellan Servietten. Am Kopf der Tafel dann lag schließlich ein dezent weißer Umschlag, der einen Scheck enthielt und schon war sein Geburtstag für ein weiteres Jahr vergessen. Am Abend dann folgte wohl ein kleines Treffen von Menschen, die ihm nichts bedeuteten und die Nacht verbrachte er schlaflos auf dem breiten Fensterbrett, dass ihm einen Ausblick auf die Winterlandschaft von Neuengland ermöglichte. Kein Wunder das er unter gewissen Verstimmungen litt, die bis zum heutigen Tage anhielten. Nach seinem rabiaten Ausbruch aus der Gesellschaft wirkten immerhin die furchtbaren Feiern beendet und er musste sie nie wieder in eine Rolle fügen, die ihm nicht passte. Warum mussten ihn solche Erinnerungen eigentlich immer in so ungeschützten Momenten verfolgen, in denen er sich nicht zu wehren vermochte. Seine Heimat vermisste er noch immer, nicht die Menschen mit denen er aufgewaschen war, doch die stumme Perfektion der Natur. Als kleiner Junge schien er stundenlang durch die Kälte spaziert und hatte sich nicht um seine Gesundheit geschert, bis man ihn in die Wärme zurückziehen musste und er sich nichts mehr wünschte, als den ewigen Schlummer unter alten Ästen zu entdecken.
    In New York fand man selten einen Augenblick der Ruhe oder solche Oasen. In Teros nächstem Urlaub würde er ihn einfach dorthin führen und ihm die Plätze zeigen, welche ihm soviel bedeutet hatten. Aber bis dahin vergingen wohl noch einige Monate… Wie aus einem Reflex tastet seine Hand nach der vertrauten Gestalt, die eigentlich neben ihm ruhen sollte. Victor runzelte die Brauen, als er das Fehlen erkannte, rollte sich stöhnend herum und stülpte das Kissen über sein Gesicht. Vielleicht vermochte er sich ja einfach zu ersticken und somit diesem Tag endgültig zu entgehen. 30…

    Es war naiv zu glauben, dass jemand diesen Tag vergessen würde und so musste sich der Referendar dann wohl mit der Gewissheit abfinden Geburtstag zu haben. Egal wie sehr er sich wünschte es abzuschaffen… Am Ende siegten Traditionen und die Liebe seiner Freunde. Seufzend kroch er schließlich aus den Laken, stolperte beinahe über die Bücher, die neben dem Bett verweilten und band sich die störrischen Haare in einem Zopf zusammen. Sie lebten noch nicht lange in ihrer Wohnung und momentan wirkte alles recht provisorisch. Manche Möbel standen in falschen Winkeln, manche Regale waren noch nicht aufgebaut worden und auf dem Schreibtisch türmten sich die Aufzeichnungen seiner Facharbeit. Nauski und Erno tummelten sich jedoch schon munter in ihren Körbchen oder fraßen gemeinsam aus dem gleichen Napf. Die beiden heimlichen Herrscher hatten sich rasch an die neue Umgebung gewohnt, selbst wenn der Kater in manchen Stunden noch seinen Frust an unschuldiger Tapete ausließ. Immerhin vermochte man das Bad zu nutzen und auch die Küche schien deutlich größer, als die in ihren vorherigen Absteigen. Außerdem handelte es sich bei der Behausung, um ihr eigenes kleines Reich. Eine Bastion in der Hektik von New York und wohl rein poetisch gesprochen, wie ein Beweis für ihre Liebe. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass sie zusammenziehen würde und somit eine Beziehung führen, die außerhalb ihrer normalen Liebschaften lag, Bestand aufwies und mehr schien, als Leidenschaft und Depression. Victor reckte die schmerzenden Glieder und versuchte nicht auf die geschmacklosen Karten zu achten, die bereits am Vortag angekommen waren. Immerhin war Violett so kulant gewesen und hatte ihn nicht um Mitternacht aus dem Bett geklingelt, aber eine Vorahnung verriet ihm, dass die Studentin sich sicherlich etwas einfallen lassen würde, was mit den Grenzen des Wahnsinns spielte. Der Boden wirkte warm unter seinen nackten Füßen, was deutlich für die Mehrkosten von Laminat sprach und langsam kehrten auch seine Lebensgeister zurück. Selbst wenn er noch immer das Alter zu verdrängen gedachte. Seine schlanken Finger sortierten rasch durch die Post und blieben einzig an dem Brief seines ehemaligen Lehrers hängen, der wie jedes Jahr zu seinem Geburtstag gratulierte. Ein Wunder, dass der Mann ihm noch nicht überdrüssig geworden war. Die vielen Zeilen hob er sich für einen späteren Moment auf und Victor beschloss den Geräuschen zu folgen, die aus der Küche zu ihm drangen.

    Ein schmales Lächeln schlich auf seine Züge, als er den Mann beobachtete, welcher gerade mit Rühreiern kämpfte. Auf der Durchreiche befand sich bereits ein sorgfältig vorbereitetes Tablett und Victor wusste, dass er jedes materielle Gut gegen diesen Augenblick tauschen würde. Für wenige Sekunden harrte er einfach aus und beobachtete Tero, den konzentrierten Ausdruck in seinem Gesicht und die Zielstrebigkeit, die aus jene seiner Handlungen sprach. Der Halbire war kein geübter Koch, was den gesamten Anblick nur noch mehr Charme verlieh. Langsam schlich sich ein warmes Gefühl in seinen Bauch und der Referendar begann zu ahnen, dass der Tag vielleicht nicht so schlimm schien, er vermutete. Leise schlich er sich an und schlang seine Arme um den kleineren Mann, presste den Rücken an seinen Leib und küsste Teros Nacken. Noch nie hatte er Wärme so geliebt.
    „So früh bist du schon wach? Warum bist du nicht einfach liegen geblieben und hast meinen alten Gliedern ein wenig Zuwendung geschenkt. Ich mag es nicht allein aufzuwachen.“, fragte Victor schließlich in neckendem Tonfall und besah die Eier, munter in der Pfanne brutzelten. Er verstärkte die Kraft in seinen Armen noch ein weiteres Mal, bevor er Tero entließ und er einfach hinter ihm stehen blieb.
    „Und ich erlag für einige trügerische Minuten der Hoffnung, dass dieser Tag einfach kommen und wieder gehen würde, ohne dass es jemand bemerkt.“, fügte er seufzend hinzu. Immerhin hatte das Telefon noch nicht geklingelt. Ein durchaus gutes Zeichen.
    „Nial hat mir eben eine Herz erweichende Mitteilung gesandt, die der meiner Mutter kaum nachsteht. Ich frage mich, ob sie sich abgesprochen haben. Ich glaube, er kann immernoch nicht mit uns reden….“. Dafür, dass der Schotte eigentlich hetero war, machte er ein ganz schönes Theater wegen dieser Beziehung und wurde noch häufiger rot, als zuvor. Kein klärendes Gespräch hatte geholfen, die Stimmung schien weiter angespannt und eigentlich verabscheute Victor diese Tatsache. Freundschaften sollten niemals wegen Eifersucht oder falschen Vorstellungen verbrechen. Ein dumpfer Schmerz lauerte in seinem Geist, wenn er zu lange darüber sinnierte und so konzentrierte er sich lieber auf den Anblick von Tero, wie dieser Orangen auspresste.



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