Türkische Wirtschaft und IMF

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    Re: Türkische Wirtschaft und IMF

    Anonymous - 15.03.2007, 17:28

    Türkische Wirtschaft und IMF
    Das Jahr der verschobenen Privatisierungen
    Die Wahlen in der Türkei rücken immer näher. Zunächst wird im April ein neuer Staatspräsident gewählt. Dann stehen im November die Parlamentswahlen an, wobei einige Abgeordnete der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Aufbau (AKP) ein Vorziehen auf September für möglich halten.

    In einem solchen Jahr sollen die Wählergemüter möglichst nicht erregt werden. Vor wenigen Wochen verschob die Regierung daher den Verkauf von Lizenzen für die Energieverteilung in drei Regionen (z.B. asiatischer Teil Istanbul). Die europäischen Energiegrößen hatten sich schon lokale Partner geschnappt und bereiteten sich für die Auktionen vor. Aber daraus wird nichts. Damit die Bevölkerung etwaige Strompreiserhöhungen nicht auf die Privatisierung zurückführen sollen, wurde das ganze Projekt verschoben.

    An dem Verkauf der Halk Bankasi, die türkische Mittelstandsbank schlechthin, sollte jedoch nicht gerüttelt werden. Die gesamte Bank sollte en bloc veräußert werden, aber auch hier regte sich Widerstand. Dem konnte die Regierung nicht länger standhalten und will daher nur 25% der Anteile an die Börse bringen. Auch die staatliche Zigarettenproduktion Tekel wird erst im nächsten Jahr einen neuen Abnehmer finden.

    Die Verschiebungen kann sich die Türkei derzeit leisten, da in den letzten Jahren enorme Fortschritte bei der Privatisierung erzielt wurden. Angewiesen ist die türkische Wirtschaft aber auf ausländische Direktinvestitionen, um das hohe Leistungsbilanzdefizit auszugleichen. Vor allem durch die Privatisierungen hätte es zu ausländischen Investitionen kommen können. Entsprechend wird die Türkei ein Rekordvolumen von voraussichtlich 17 Mrd. USD aus dem letzten Jahr 2007 nicht toppen können. Die Analysten von HSBC Securities Türkei erwarten daher nur noch eine Summe von neun Mrd. USD.


    Quelle: Turconomics vom 8.2.2007



    Re: Türkische Wirtschaft und IMF

    Anonymous - 15.03.2007, 17:29


    Die Konsumenten zweifeln im Januar 2007
    Die Konsumenten wissen noch nicht was sie tun sollen
    Die Konsumenten zweifeln im Januar 2007, ob sie größere Anschaffungen wie ein Auto oder gar eine Eigentumswohnung tätigen sollen, oder erst einmal abwarten wie sich die türkischen Märkte entwickeln werden. Denn die Medien sind voll mit negativer Stimmungsmache im Endzeitstil und schlechte Nachrichten sind im Jahr 2007 viele zu finden wie z.B. die Entwicklungen um die beiden großen Wahlen herum, der ins Stocken geratene EU-Beitrittsprozess und die Gerüchte über Hedge-Fonds, die eine neue Finanzkrise auslösen könnten.

    Einer vom Türkischen Amt für Statistik (TÜIK) in Zusammenarbeit mit der Türkischen Zentralbank (TCMB) durchgeführten Umfrage nach fiel das Konsumentenvertrauen im Januar 2007 im Vergleich zum Vormonat um 0,26% auf 91,8 Punkte. Der Grenzwert von 100 Punkten wäre dann der Fall wenn die Pessimisten und Optimisten sich im Gleichgewicht halten würden, dieser Wert wurde das letzte Mal im Mai 2006 überschritten. Seitdem purzelte der Vertrauensindex bis auf 88,6 Punkte und konnte sich in den letzten Monaten 2006 wieder leicht aufrappeln.

    Auch die Medienanstalt CNBC-e führt regelmäßig Umfragen zur Ermittlung des Konsumentenvertrauens durch. Ihre Ergebnisse ergeben ein Bild eines noch pessimistischeren Konsumenten. Im Vergleich zum Dezember fiel ihr errechneter Index um 18,8% auf 134,14 Punkte (Basismonat Januar 2002 = 100). Die Befragten gaben an, dass ihre Kauflust nicht sehr groß sei und auch in naher Zukunft nicht steigen werde. Jedoch schienen sich viele auf den Winterschlussverkauf in der Bekleidungsbranche zu freuen und sagten aus, dass die YTL (Neue Türkische Lira) lockerer sitzen werde, wenn die großen Sale-Kampagnen in den Boutiquen starten werden.

    Die Lust auf den Erwerb von Immobilien könnte durch das gestern im Türkischen Parlament ratifizierte „Mortgage“ Gesetz steigen. Es ist ein Kreditprogramm, das den Erhalt von günstigen Krediten zum Häuserkauf ermöglichen soll und von vielen Mietern sehnsüchtig erwartet wurde.




    Quelle: Turconomics vom 22.2.2007



    Re: Türkische Wirtschaft und IMF

    Anonymous - 15.03.2007, 17:30




    Erfolgreiches Jahr für die Sabancı und Koç Holding
    Noch stärker als die türkische Wirtschaft selbst, wachsen die Unternehmen des Landes. Allen voran die multinationalen Unternehmensgruppen, die von mächtigen Familien geführt werden. Die Sabancı Holding erwirtschaftete 2006 einen Umsatz in Höhe von 17 Mrd. YTL, so dass im laufenden Jahr mit 900 Mio. YTL erneut eine sehr hohe Summe für die weitere Expansion bereitgestellt werden kann. Nach Angaben der Vorstandsvorsitzenden Güler Sabancı wird das Investitionsvolumen im Jahresvergleich um 50% erhöht. Vor allem der Energiesektor und die Privatisierung der Energieverteilung bleibt weiterhin eines der zukünftig wichtigsten Investments der Sabancı Holding. Trotz des ungewissen Jahres 2007 steckt sich die Sabancı Holding große Ziele und will keine kostbare Zeit im Zuge ihrer Entwicklung mit Zweifeln und Ängsten vergeuden. Die Unternehmensgruppe erwartet für 2007 einen Umsatz von 20 Mrd. YTL und will 12% mehr Arbeitsplätze schaffen. Die Vorsitzende brachte auch Klarheit über die Halkbank-Gerüchte, wonach die zweite große staatliche Bank durch die Akbank übernommen werden könnte. Ein Interesse wurde offiziell bekundet, wobei in einer ersten Tranche 25% der Aktien über die Börse ausgegeben werden. Damit ist eine direkte Beteiligung im größeren Umfang zunächst ausgeschlossen. Ansonsten wird das Portfolio nicht weiter erweitert, so dass die Fokussierung auf die bestehenden Geschäftsfelder fortgesetzt werden soll.

    Auch die andere große Unternehmerfamilie, die Koç’s, haben Daten über 2006 und ihre Pläne für dieses Jahr veröffentlicht. Die größte Unternehmensgruppe der Türkei konnte 2006 einen Umsatz von 34 Mrd. USD erwirtschaften und erwartet für 2007 etwa die gleichen Zahlen. Denn 2007 soll das Jahr der Schuldentilgung, der Umstrukturierung und der Investitionen in den Energiesektor für die Koç Holding werden. Der Energiesektor ist für alle großen Unternehmerfamilien vehement wichtig. Doch es soll nicht nur bei der nach der Parlamentswahl kommenden Privatisierung der Energieverteilung Istanbuls und Ankaras bleiben, man will vor allem auch in Nuklearanlagen (dieses Thema wird noch ein heißes Thema in der Türkei werden) und in Erneuerbare Energien investieren. Zur Schuldentilgung ist die Koç Holding bereit, den Sanitäranlagenhersteller Türk Demirdöküm zu veräußern. Es ist sogar denkbar, dass andere Beteiligungen „geopfert“ werden, um Schulden und Investitionen zu finanzieren, die im Rahmen des Tüpraş-Deals angefallen sind und noch getätigt werden.


    Quelle: Turconomics vom 1.3.2007



    Re: Türkische Wirtschaft und IMF

    Anonymous - 15.03.2007, 17:30


    Eczacibasi schichtet Geschäftsfeldportfolio um
    Es ist die Zeit des Umbruchs für die türkischen Konglomerate. Beteiligungen werden abgestoßen, während andere hinzugekauft werden. Die Unternehmensgruppe Eczacibasi hat jüngst 75% der Anteile der Generika-Sparte an den slowakischen Pharmahersteller Zentiva (zu 25% Sanofi-Aventis) für 460 Mio. USD veräußert. Damit wird Zentiva zum drittgrößten Generikahersteller in der Türkei. Die Generikasparte von Eczacibasi hat im letzten Jahr einen Umsatz von 200 Mio. USD erzielt, wobei ein EBITDA in Höhe von 45 Mio. USD ausgewiesen werden konnte.

    Die Unternehmensgruppe Eczacibasi (benannt nach dem Gründer Nejat Eczacibasi) kommt auf einen Umsatz von knapp 3 Mrd. USD mit 8.500 Beschäftigten. Neben der Erzeugung von pharmazeutischen Produkten werden auch badkeramische Produkte und Hygieneartikel gefertigt. Mit der Marke Vitra ist das Unternehmen auch gut in Deutschland positioniert, wo letztes Jahr die Engers Keramik GmbH gekauft wurde. Gegenwärtig steht Eczacibasi in Verhandlungen mit Villeroy & Boch, um die Fliesensparte zu übernehmen. Die Finanzierung dürfte nach dem Zentiva-Deal wohl kein Problem darstellen. Deratige Umschichtungen des Geschäftsfeldportfolios dürften türkische Konglomerate in Zukunft häufiger vornehmen, um sich stärker zu fokussieren.


    Quelle: Turconomics vom 10.3.2007



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