Der stille Beobachter

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Der stille Beobachter"

    Re: Der stille Beobachter

    Thezmaar - 11.03.2007, 07:30

    Der stille Beobachter
    Der Autor hat folgendes geschrieben: Schweigend steh ich da und beobachte wie die zwei Gestalten eine Umzäunung improvisieren. Dunstend liegt das Gebiet da, und ein leichter Bodennebel verdeckt die Wiese. Auf der Baumkrone der Trauerweide sitzt stolz ein Rabe. Zur Mahnung gereichend kräht er der Sehnsucht, der Einsamkeit entgegen. Eine kleine Kate auf dem Hügel im Westen ziert den morgendlichen Himmel. Hier und da vermag man, wenn man genau hinhört, auch einen andern Vogel zu hören. Die letzten Balken der Grenze zum Feld, schließen sich zu einer Umzäunung bei einem Torbogen.
    Schon beginnen die zwei, ein Mann und eine Frau, Erde aus dem Erdreich auszuheben um ein Grab vorzubereiten.



    Re: Der stille Beobachter

    Onkelhippi - 11.03.2007, 21:48


    Mit langsamen, bedächtigen Schritten schreite ich zu der kleinen, schlichten Gedenktafel und lese neugierig die Inschrift.
    Nach einem kurzen, stillen Gebet an den Herrn BORon sehe ich mich weiter auf dem Boronanger um und betrachte die unterschiedlichen Grabsteine, lese die teils verwitterten Inschriften und bete kurz für die Gefallenen.

    Meine Gedanken schweifen ab: welche Abenteuer mögen die erlebt haben, die hier Ihre letzte Ruhe fanden? Vor meinem geistigen Auge sehe ich blutige Schlachten, mutige Erkundungsreisen, gemeine Anschläge oder Überfälle von Wegelageren.

    Die Stille hier ist fast unwirklich



    Re: Der stille Beobachter

    Barlix - 14.03.2007, 18:23


    Ich mag wohl nicht älter als 12 Lenzen gewesen sein als mich ein Spaziergang eines Abends weiter entfernt der Stadt durch ein Tor lockte das aus schwarzen Gitterstreben bestand. Kurz bevor mich meine Neugier nicht mehr halten konnte blickte ich nach links und rechts und erkannte erschreckt das zwei mannsgroße Statuen auf mich herabsahen.
    Beide zeigten schwarze Raben, die man aber unterschiedlicher darstellen konnte. Zur linken saß eine Rabe mit glänzenden schwarzen Augen, einem wunderbaren Gefieder und gleißend schwarzen angelegten Flügeln. Der Recht Vogel wiederrum sah aus als käme er zu holen das pure böse. Er stand mit ausgebreiteten Flügeln die zur Hälfte schon skeletiert erschienen, wie der Rest des Torsos, da und blickte mich mit seinen rotglühenden Augen, die mehr ein Schlitze erinnerten, an. Sein Schnabel war lang und an der Spitze blutrot.
    Als ich meinen Schreck überwunden hatte bewegte ich mich mir langsamen Schritte durch das Tor, das wie es aussah in purer Dunkelheit gefolgt von Schatten hinter mir verstand. Ich beweckte mich so leise wie möglich um ja kein Geräusch von mir zu geben auf einem langen Kiesweg.
    Meine Blicke wandern hinter die Schatten außerhalb des Weges, und nun erkenne ich Steinplatten die aus dem Boden ragen wíe Mahnmale an den verbliebenen Rest der noch lebenden Menschen.
    Viele Grabsteine sind fast bis zur unkenntlichkeit von der Zeit aufgefressen und denoch läuft mich ein kalter Schauer den Rücken hinter. Der Gedanke an denjenigen der dort unten liegen mag erschüttert mich zutiefts. War es ein tapferer Krieger der in der Schlacht gegen Tyranei dem Bösen zum Opfer fiel oder ein Studierter Zauberer der nach einem langen Leben einfach eingeschlafen ist?
    Das Spiel von Licht und Schatten um mich herum erfüllt mich nicht mit Angst oder Beklommenheit sondern mit Ruhe.
    Wie von einer Unsichtbaren Hand oder dem Flügel der Raben gelengt kniee ich mich nieder um an den Herren des Todes zu beten.



    Re: Der stille Beobachter

    Anonymous - 09.10.2007, 18:42


    Die Abenddämmerung ließ ihre rötlich-grauen Finger über die grün überwachsenen kalten Steinplatten gleiten und die allerletzten hellen Zungen der im roten Himmelbett versinkenden Sonne leckten über die Blätter und Zweige, wo die hingesprenkelten Lichtflecken im Gras allmählich verblassten. Der auf der Wiese schimmernde Tau fraß sich unangenehm durch das Leder meiner Schuhe und meine Zehen wurden nun nicht nur nass sondern auch noch kalt. Die über dem Boden wabernde Nebelbank hinter mir lassend zog es mich in Richtung Westen während mein Blick über Silhouetten und Gestalten strich die vor Gräbern standen, versunken in Erinnerung oder vertieft in Gebet. Eigentlich suchte ich einen Namen, einen bestimmten Namen den ich sehen wollte in Stein graviert, mit der Sicherheit dass ein der Fäulnis preisgegebener Leib in der Erde ruhte... - doch die Stille des Orts, die gespenstische Stille die bleischwer auf allem ruhte, schwerer und dichter als Dunkelheit und Nebel ließ mir mein sorgloses, zielstrebiges Vorankommen unhöflich und unangebracht wirken.

    Eine schwarze Katze sprang plötzlich hinter einem Grasbüschel hervor und entlockte mir einen überraschten Laut. Ich war unbewusst einen Schritt zurückgewichen und geistesabwesend in die falsche Richtung weitergegangen als ich mir bewusst wurde neben einem ins Gebet vertieften Mann zum Stehen gekommen zu sein. Für einen Moment umklammerten meine Finger ein wenig stärker die mit Lederteilen unsauber und schlampig geflickte Tasche in der sich fast meine gesamte Habe verbarg. Die weibliche Neugier konnte einen kurzen, musternden Blick auf den Knienden nicht unterdrücken. Mit dem unguten Gefühl einen privaten Moment gestört zu haben quetschte ich ein kurzes...

    "Verzeiht."

    hervor und wandte mich zurückzugehen in die Richtung in die ich ursprünglich hatte gehen wollen.



    Re: Der stille Beobachter

    Flaych - 12.10.2007, 16:41


    Siehst du ihr Lachen, ihr grinsen auf die Erde? Mada blickt auf mich.
    Mein Blut stockt in den Adern. Das Gesicht das mich beobachtet.
    Der dunkle Schleier der Nacht, der sich um mich legt.
    Der kalte Hauch der Nacht, der sich an meinen Beinen hinaufzieht.
    Das Geschrei der Eule, das rascheln der Blätter, wenn Ratten und Mäuse umherhuschen.
    Die feuchte Erde die bei jedem meiner Schritte demütig nachgibt.
    Die knarrenden Äste die sich im Wind bäumen. Der kühle Duft der sich in der gelähmten Luft an mein Gesicht schmiegt.
    All diese Steine, was mögen sie für Geschichten wahren?
    Es wirkt alles fremd und doch vertraut, es ist der Platz meines Herrn, ich erkenne ihn. Und er erkennt mich!
    Ich muss gehen, der Herr des Todes ruft nach mir. Eine Seele ruft nach dem Raben und ein Körper nach dem Ort.
    Ja Herr Boron ich eile.
    Sei ihren Seelen gnädiger als meiner........

    Und ein Rabe erhebt sich gen Havena.......



    Re: Der stille Beobachter

    Thezmaar - 22.10.2007, 17:06


    Ein dunkler Schatten tritt aus den Nebelschleier welche den Boden in ein sanftes Leichentuch legen. Stapfen mit mäßigen schweren Schritten tritt ein Schemen und später als Schatten um dann zu einer Gestalt zu werden, über den feuchten Boden, welcher unter dem Gewicht der Gestalt, teilweise einsinkt. Ein leises donnergröllen erfüllt die stille Ebene. Die Gestalt welche sich in einem feuchten, grauen und schweren Reitermantel auf den Ort der Ruhe, den Ort der Stille zubewegt. Tiefschwarzen Bestickungen zeigen das zerbrochen Rad über welchem sich zwei Flügel erheben. Eine ganz eigene Kälte und dennoch ein beruhigendes Gefühl geht von diesem Mann aus. Die grauen Augen streifen streng und strafend über den Boronsanger. Ein leichter Wind weht durch seinen Mantel und die Schritte des Mannes gehen aufrichtig durch den Torbogen. Als er den Mann und die Frau dort hart arebiten sieht, tippt er den älteren Mann an und nimmt ihm die Schaufel aus der Hand um an seiner Stelle das Grab auszuheben, während der Alte leicht gebeugt von seiner Seite weicht und ihn aufrichtig anschaut.



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