Aufritzen von Futterwaben

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    Re: Aufritzen von Futterwaben

    drohne - 11.03.2007, 16:40

    Aufritzen von Futterwaben
    Dieses aufritzen von Futterwaben sind eigentlich die ersten imkerlichen Maßnahmen beim geöffneten Bienenvolk. Aber hier muss man bezüglich der Witterung sehr vorsichtig sein, keinesfalls darf ein verantwortungsvoller Imker das Brutnest bei kühlem Wetter auseinander reißen. Mein Grundprinzip lautet daher, fühle ich mich mit geöffnetem Hemd und aufgekrempelten Ärmeln draußen wohl, werden Völker geöffnet, wenn nicht, bleiben diese eben zu.

    Nun, wozu und was bewirkt diese Maßnahme: der wichtigste Grund ist dabei offene Honigzellen zu erreichen, denn nur wenn die Bienen und unsere Königin viele offene Honigzellen vorfinden, ist diese auch bereit vermehrt Eier abzulegen. Durch diese kleine Täuschung vermeinen wir unseren Bienen, dass dieser frische Honig eben von draußen kommt.

    Wie geht’s also am besten: mit einer Rekord Entdeckelungsgabel werden jene Honigwaben, die unmittelbar an das Brutnest heranreichen, von den Bienen befreit und mit sanftem Druck auf die geschlossenen Zellen eingedrückt. Hier soll man aber sehr vorsichtig sein, denn der Honig darf keinesfalls aus den Zellen rinnen, oder sich sogar am Bodenbrett sammeln. Anschließend wird diese Honigwabe wieder an seinen Platz neben dem Brutnest gebracht und das Volk umgehend verschlossen.

    Wie eingangs bereits erwähnt, bewirkt dieses aufritzen einen ungeahnten Impuls, bereits einige Tage später sind diese Honigzellen mit frischen Eiern bestiftelt. Mit dieser kleinen imkerlichen Hilfe, kann man Wandervölker mit Sicherheit eher zur Trachtreife bringen.

    LG Josef



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    jomasch67 - 07.03.2008, 10:32


    Hallo Josef,

    zum Thema reizfüttern im Frühjahr, wozu auch das Aufritzen von Futterwaben zählt, gibt es aussagekräftige Untersuchungen.
    Die betreffenden Versuche haben gezeigt, daß solche Maßnahmen nicht den erwarteten Erfolg zeigen.
    Nachzulesen im Dokument Massenwechsel des Bienenvolkes, herausgegeben vom Schweizerischen Zentrum für Bienenforschung (ab Seite 30).

    Hier der angesprochene Abschnitt aus diesem Dokument:
    Zitat: FÜTTERUNG: REIZFÜTTERUNG IM FRÜHJAHR

    Im Frühjahr 1982 und 1983 wurde untersucht, ob eine flüssige Reizfütterung zu dieser Jahreszeit
    eine raschere Volksentwicklung (mehr Brut und mehr Bienen) bewirke. Gleichzeitig wurden auch
    zwei gebrauchsfertige Handelszuckerlösungen und ein Proteinzusatz auf ihre Eignung als
    Reizfutter getestet. Die Versuche wurden in tieferen und höheren Lagen der Schweiz durchgeführt.

    Fütterungsmethoden 1983

    4 Fütterungsverfahren mit je 8 Völker
    Verfahren:
    - Kontrollen (ohne jegliche Fütterung)
    - Trim-o-Bee (0.3 l einer 75%-Zuckerlösung) und Protivy 1000 (3 g
    Eiweiss)
    - Apisucre (0.3 l einer 75%-Zuckerlösung)
    - Zuckerwasser (ZW) 1:1 (0.5 l)
    Gefüttert wurde je während 5 Wochen vom 11. März bis 15. April zweimal pro Woche.
    Ergebnisse siehe Abbildungen nächste Seite

    Schlussfolgerungen

    Aus den Resultaten dieser Frühjahresreizfütterungsversuche können folgende Schlüsse gezogen
    werden:
    1. Die Reizfütterung im Frühjahr mit flüssigen Zuckerlösungen mit und ohne Beigaben von Pol-
    lenersatzmittel bewirkte weder eine Steigerung der Bruttätigkeit (Anzahl aufgezogene Brutzellen)
    noch eine Erhöhung der Volksstärke (Anzahl Bienen) im Vergleich mit den Kontrollvölkern ohne
    Reizfütterung.

    2. Durch die Reizfütterung wurden die Völker weder zu vermehrtem Pollensammeln angeregt,
    noch wurde die Honigernte gesteigert. Auch das Anlegen von Futterreserven wurde nur gering
    beeinflusst.

    3. Die Versuche zeigen, dass sich bezogen auf Arbeitsaufwand und Wirtschaftlichkeit eine
    Reizfütterung im Frühjahr nicht lohnt. Umfangreichere Versuche von G. Liebig, Hohenheim,
    bestätigen diese Ergebnisse. Liebig schloss zusätzlich das Aufritzen von Futterwaben in seinen
    Versuch ein, mit dem Ergebnis, dass auch dies die Völker nicht zu vermehrter Bruttätigkeit reizte.

    4. Diese Resultate weisen darauf hin, dass es sehr schwierig oder gar unmöglich ist, den
    Entwicklungsrhythmus der Völker durch solche Pflegemassnahmen wesentlich zu beeinflussen.

    Literatur:
    Imdorf A. et al. (1984): Was bewirkt die flüssige Frühjahresreizfütterung? Schweiz. Bienenzeitung
    (2) 46 - 49.
    Liebig G. (1996): Entwicklung von Bienenvölkern. Gesellschaft der Freunde der Landesanstalt für
    Bienenkunde, Universität Hohenheim, In den Fressäckern 10, D-74321 Bietigheim-Bissingen.

    Schweizerisches Zentrum für Bienenforschung (1996)


    Mfg,
    Johannes



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    Sybill - 08.03.2008, 10:41


    Hallo,

    ich bin mir sicher in den 3 warmen Wochen in Februar waren einige Imker schon startbereit zum Futteraufritzen bzw. Reizfüttern mit Futterteig. Und wahrscheinlich wäre es fatal gewesen es zu tun, denn die Königin wäre verstärkt in Eilage gegangen und die Bienen hätten in dieser Woche kaum eine Chance die Brut zu versorgen bzw. zu wärmen und auch die Winterbienen hätten sich vorzeitig abgearbeitet. Verkühlte Brut und uU Krankheiten wären damit zweifelsohne das Ergebnis gewesen.
    Futterwaben aufritzen ist eine gute Sache- aber man muß den richtigen Zeitpunkt abwarten, sonst erlebt man ein unschöne Überraschung.



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    Sybill - 13.03.2008, 15:50


    Hallo,

    hat von Euch schon jemand die Futterwaben aufgeritzt ?? Ich bin mir zwar noch nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich werde ich dieses Wochenende meine Bienchen mal ein wenig aufrütteln. Es ist bei uns iM das Wetter ganz ok, wenn es am Wochenende auch so aussieht, dann geht es bei mir heuer wiedermal so richtig los !!

    Wie schaut es bei Euch aus ?



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    drohne - 13.03.2008, 16:47


    Sybill hat folgendes geschrieben: Wie schaut es bei Euch aus ?

    Leider noch nicht sehr gut, denn bei mir blühen lediglich die Weiden und die Dirndln, sonst überhaupt noch nichts. Aber ich staune, soeben komme ich aus Wien retour, dort blühen bereits die ersten Obstbäume.

    Also mich drängt noch gar nichts und warte bis deutlich nach Ostern. Aber dann werden die Bienen mit dem Beserl nach draußen befördert. :lol:



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    stefan mandl - 13.03.2008, 17:01

    Aufritzen
    Liebe Bienenfreunde!

    Bei meinen Völkern brauche ich nicht Aufritzen, eher Notfüttern. Hoffe, daß das große Blühen bald beginnt, wir sind schon bereit zum Aufstocken. :D

    BG stefan mandl



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    bienenhans - 15.03.2008, 21:44

    Aufritzen
    Habe heute an einer Veranstaltung= Auswinterung von 15 Bienenvölkern unter der Regie von Dr. Liebig Hochenheim teilgenommen. Ein Aufritzen von Futterwaben um die Bienen zu reitzen, bringt nach seiner Meinung keinen Erfolg.
    Auf Grund von Versuchen, die Er über mehrere Jahre durchgeführt hat, ist kein Unterschied in den Völkern zu erkennen gewesen.
    Gruss bienenhans



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    drohne - 15.03.2008, 22:32


    @ bienenhans

    Für die kommende Woche ist Schlechtwetter angesagt, vermutlich wird es sogar so kalt werden, dass unsere Bienen nicht ausfliegen können.

    Was passiert nun: in den Völkern befindet bereits jede Menge offene Brut, die natürlich versorgt werden muss. Innerhalb kürzester Zeit ist somit das offene Futter verbraucht und die Mami fährt deshalb die Eiablage sehr stark herunter.

    Verdeckelte Honigwaben sind die eisernen Reserven des Volkes, diese werden nur im Notfall zur Bruterzeugung verwendet. Wenn nun für die kommende Woche jedoch etwa zwei aufgeritzte Honigwaben zur Verfügung stehen, legt die Mami ungebrochen weiter.

    Ich bin kein Wissenschaftler dem ein Institut zur Verfügung steht, weis aber, dass diese Methode mehrere Vorteile mit sich bringt, zB

    * offenes Futter täuscht Massentracht vor

    * dies bringt einen sehr starken Impuls ins Volk

    * damit wird noch mehr Wärme erzeugt

    * somit bekomme ich auf relativ angenehme Weise das Winterfutter weg.


    was bitte würde Dr. Liebig dazu sagen :?:



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    einstein - 16.03.2008, 16:57

    Reizfütterung im Frühjahr
    Möchte der Runde mitteilen, daß ich mit heutigem Tage 0,5 kg Futterteig je Volk von unten gebe - dies um 13 h.
    Der Grund: die Bienen müssen den immer noch vorhandenen Wintersitz verlassen und das Futter holen. Dazu brauchen sie Wassser und dieses haben sie von der Plastikfolie, die bereits auf den Rähmchen liegt und als Kondensgrundlage dient.
    Würde man jetzt flüssig füttern (schon probiert und wieder abgekommen), dann müßten die Bienen das Wasser rausstellen, wie ich es schon mal gezeigt habe.
    Beim Futterwabenaufritzen haben sie (nach meiner Meinung) den Geruch "des Honigs" im Kopf und wenn hier eine Massentracht oder Frühtracht vorgegaukelt wird, was passiert dann?
    Leute wenn Tracht ist, dann kümmern sich die Flugbienen um die Tracht und weniger um die Königin, die wird weniger stimuliert und legt weniger!!!!
    Bitte nicht zu vergessen, es sind ja wenig Ammenbienen vorhanden!!!
    Wäre schön, wenn ihr den Lebenszyklus des "Biens" besser beachten würdet!!!!
    Gott sei dank, läßt sich die "Biene " nicht immer vom Imker vergewaltigen, und schon gar nicht im Frühjahr.
    Ihr könnt es glauben oder nicht, die beste Stimulans ist Teig von unten.
    Gruß Einstein
    www.hummelzucht.at



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    jomasch67 - 17.03.2008, 10:34


    Hallo,

    drohne hat folgendes geschrieben: Ich bin kein Wissenschaftler dem ein Institut zur Verfügung steht, weis aber, dass diese Methode mehrere Vorteile mit sich bringt, zB

    * offenes Futter täuscht Massentracht vor Ich glaube nicht, daß sich die Bienen so leicht täuschen lassen.

    drohne hat folgendes geschrieben: * dies bringt einen sehr starken Impuls ins Volk

    * damit wird noch mehr Wärme erzeugt Mich würde interessieren, woher du das weißt? Hast du das irgend wann einmal durch Versuche herausgefunden? Kennst du jemanden der das wirklich überprüft hat?

    drohne hat folgendes geschrieben: * somit bekomme ich auf relativ angenehme Weise das Winterfutter weg. Du verschaffst den Bienen arbeit. Sie tragen das Futter um. Das reduziert die Lebenserwartung der Winterbienen. Zumindestens bei uns in Tirol, würde das vorzeitige Ende der Winterbienen (zu dieser Jahreszeit) die folgende Entwicklung des Volkes mehr verzögern, als durch jeden Reiz-Effekt (der im übrigen nicht bewiesen ist) gewonnen werden könnte!

    einstein hat folgendes geschrieben: Möchte der Runde mitteilen, daß ich mit heutigem Tage 0,5 kg Futterteig je Volk von unten gebe - dies um 13 h. Das würde ich auf keinen Fall empfehlen! (Zumindest nicht hier in Tirol, wo der Winter noch nicht geschlagen ist - irgendwo in Italien ist das sicher kein Problem, aber da haben die Bienen auch so schon genug Trachtangebot!) Die Bienen werden den Futterteig natürlich nicht liegen lassen. Sie werden ihn aufnehmen, umarbeiten und einlagern. Diese Arbeit wird dazu führen, daß die zu dieser Zeit noch unverzichtbaren Winterbienen ihren Eiweißpolster abarbeiten und dadurch vorzeitig sterben! (Dabei spielt es keine große Rolle, ob sie jetzt für Wasser ausfliegen müssen oder nicht.)
    Übrigends: Futtergabe von unten ist nicht empfehlenswert, da unhygienisch.

    einstein hat folgendes geschrieben: Wäre schön, wenn ihr den Lebenszyklus des "Biens" besser beachten würdet!!!! Genau :-)

    Ich kann ja verstehen, daß der Imker nach dem langen Winter endlich wieder bei seinen Bienen tätig werden möchte, aber alles zu seiner Zeit, und vor allem keine sinnlosen Störungen.

    Anmerken möchte ich noch, daß ich am Wochenende einem Vortrag beigewohnt habe, der auch dieses Thema streifte. Dabei wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß aufritzen von Futterwaben oder Reizfütterung zu dieser Jahreszeit nicht nur nichts bringen, sondern sogar schädlich sind!

    MfG,
    Johannes

    P.S.: Im übrigen ist es interessant zu beobachten, wie wissenschaftliche Erkenntnisse hier einfach ignoriert werden.
    Warum sagt niemand: "... Aha, das ist interessant. Hab ich zwar bis jetzt immer anders gesehen/gemacht, aber vielleicht ist da ja was dran. Könnte ich mal probieren...."?



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    einstein - 17.03.2008, 19:15

    Reizfütterung im Frühjahr
    So ganz stimme ich nicht zu, denn ich mache keine Reizfütterung, der Teig ist nicht leicht verfügbar, ich würde das als kleine Läppertracht bezeichnen.
    Du darfst nicht vergessen, bei uns ist das Klima ein wenig wärmer als bei Euch!!!
    Bei uns sind die Salweiden bereits verblüht, momentan honigt die Salix purpurea!!. Lungenkraut blüht, Kornelkirsche in voller Blüte, Schlehen blühen schon obwohl "kalt".
    Es ist ein wenig anders als bei den "Tirolern".
    Bei uns kannst schon "schwach füttern", das ist schon OK.
    Gruß Albert



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    stefan mandl - 17.03.2008, 21:42

    Aufritzen von Futterwaben
    Liebe Bienenfreunde!

    Unser wunderbarer Dr. Liebig hat sehr intensive Versuche bezüglich der Wirkung der Frühjahrsreizung gemacht und konnte keinen nachhaltigen Effekt feststellen.
    Nun bin ich kein so großartiger Imker, daß ich voll Überzeugung sagen kann, welchen Effekt das Aufritzen hat, deshalb halte ich mich an diese Ergebnisse.
    Wir reizen nicht, vielleicht, weil wir auch ein bisserl zu faul dafür sind.

    BG stefan mandl



    Re: Aufritzen von Futterwaben

    drohne - 22.03.2008, 17:33


    @ jomasch 67

    Zu Deinen Fragen:

    Im Eingangsposting vom 11.3.2007 habe ich folgendes geschrieben

    Zitat: Zitat Drohne

    Dieses aufritzen von Futterwaben sind eigentlich die ersten imkerlichen Maßnahmen beim geöffneten Bienenvolk. Aber ...

    Dazu folgendes: wenn man sich bereits lediglich mit Hemd und aufgekrempelten Ärmel draußen wohl füllt, kann man bedenkenlos das Volk öffnen die allenfalls noch vorhandene Futterwaben zu entdeckeln. Dem Volk passiert dabei überhaupt nichts mehr und es wird in dieser Zeit auch nicht unnötiger Arbeit unterzogen.

    Unsere Königinnen beginnen heuer Anfang Jänner mit der ersten zaghaften Eiablage, somit stehen sie also ab etwa Mitte bis Ende März bereits seit mehr als 100(!) Tagen im Brutgeschäft. Wenn hier noch immer jemand vom abarbeiten der Winterbienen redet, insbesonders die von uns gemeinten Institute und deren Fachleute, zweifle ich ganz einfach ob deren Kompetenz! Institute wissen genauso gut wie wir, wenn kein offener Honig zur Verfügung steht, fährt die Königin die Eiablage drastisch herunter.

    Auch ist ganz sicher nicht egal mit welcher Biene diese Vergleichstests gemacht wurden. Warum: eine Troiseck scheitert im März garantiert kläglich, während eine Sklenar nicht früh genug, gewissermaßen „explodieren“ kann. Einfach nur zu sagen, „des bringt nix, is nix“!

    Die zweifelhafte Alternative wäre nämlich, diese Futterwaben zu entfernen und für eine allfällige spätere Verwendung in Reserve zu halten. Für mich kommt dies aus zweierlei Gründen keinesfalls infrage.

    * diese Waben müssten entweder geschwefelt, oder mittels ES vor Mottenbefall geschützt werden. Bedeutet ganz einfach mehr Manipulationen, also deutliche Mehrarbeit

    * die entnommen Futterwaben müssten gegen Leerwaben getauscht und letztendlich dieses Volk dennoch gefüttert werden. Die in dieser Zeit hereinkommende Tracht reicht nämlich bei weitem nicht aus, um ein Volk im Überschuss gedeihen zu lassen.

    Zu meiner eingangs beschrieben Methode: es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell der entdeckelte und somit frei zur Verfügung stehende (Futter)honig in Bienenfleisch umgewandelt wird. Bei intakten und guten Völkern, sind garantiert zwei bis drei Tage später diese Waben in offene Brutwaben umgewandelt. Dies würde ohne das öffnen der Waben garantiert nicht passieren, wozu auch, Bienen sind bekanntlich sehr sparsam und verdeckelter Honig ist eben deren höchstes Gut.

    Als Praktiker interessieren mich Erkenntnisse so mancher Institute lediglich am Rande. Diese werden zwar zur Kenntnis genommen und möglicherweise sogar erprobt, aber maßgeblich sind meine ehemaligen Vorbilder WL Schrenk und das ehemalige Team des Wiener Lehrbienenstandes, allen voran mein Imkerpate und langjähriger Weggefährte, Franz Schändlinger und natürlich auch interessante Fachbücher.

    Josef



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