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Re: Auch Erwachsene sollten Jugendlichen mit Respekt begegnen...
chAot 79 - 05.03.2007, 12:54Auch Erwachsene sollten Jugendlichen mit Respekt begegnen...
Ich hab den Artikel aus "Der Sonntag im Markgräflerland" vom 04.03.2007 mal abgeschrieben. Ich bitte um eine sachliche Diskussion ;)
Auch Erwachsene sollten Jugendlichen mit Respekt begegnen, mein Claus Weibezahl
Wo Jugendliche sich treffen, auf Anwohner treffen und sich nicht ordentlich benehmen, gibt es Probleme. ein solcher Brennpunkt ist in Weil-Haltingen, wo ein Anwohner bereits gerichtlich gegen einen Jugendlichen vorgehen wollte. Die Stadt will mit koordinierter Jugendarbeit auf sämtliche Brennpunkte in der Stadt eingehen. ein Projektpartner dabei ist die Polizei. Kathrin Ganter sprach mit dem Weiler Revierleiter Claus Weibezahl über den Umgang der Polizisten mit den Jugendlichen.
Wenn wir über problematische Jugendliche in Weil am Rhein reden, um wieviele Jugendliche geht es da?
Für die ganze Stadt reden wir von einer Zahl zwischen 50 und 70, der harte Kern beschränkt sich auf 30 bis 40. Der Rest sind Mitläufer. Wir haben heute richtige Delinquenten auch schon mit 12 Jahren. Das macht uns zunehmend Sorgen. Die geben untereinander das Kommando schnell weiter. Wenn einer aussteigt, dann steht oft schon sein kleiner Bruder schon Gewehr bei Fuß, obwohl er erst zwölf oder dreizehn ist. Und die werden immer noch eine Kategorie frecher, härter und unbelehrbarer.
Was genau macht diese Jugendlichen problematisch?
Abhängig von der Tageszeit hat man es mit einem zunehmenden Alkoholisierungsgrad zu tun. Die Jugendlichen werden unansprechbarer, sind nicht mehr zugänglich. Mit zunehmenden Alkoholpegel wird was und wie sie es machen immer frecher und blöder. Sie werden enthemmter, haben einen üblen Sprachjargon. Es wird rumgepöbelt, der Lautstärkepegel steigt erheblich. Es werden Sachbeschädigungen begangen, es gibt Diebstähle, Einbrüche, Sprühaktionen, Vandalismus.
Jugendliche, Alkohol und Unsinn gibt es schon lange. Seit wann gibt es diese neue Härte?
Wir beobachten das schon seit Jahren. Zunehmend wird harter Alkohol getrunken. dieser bringt den Alkoholpegel in einen Bereich, der nicht mehr beherrschbar ist. In diesen Stadien gibt es eine zunehmende Gewaltbereitschaft, eine Brutalität die in der Vergangenheit so nicht erkennbar war. Es ist nicht selten zu beobachten, dass auf am Boden liegende noch eingetreten und das mit dem Handy gefilmt wird. Man ist stolz auf diese Tat. Manchmal hat man das Gefühl, das ist eine Art Wettbewerb: Wer macht die tollsten Straftaten?
Was sind das für Jugendliche, die auf solche Taten stolz sind?
In der Regel kommen sie aus einem schwierigen oder desolaten Elternhaus. Die Schule wurde abgebrochen oder sie sind rausgeflogen. Sie haben keinen Arbeitsplatz, keine Lehrstelle. Sie sind relativ perspektivlos, suchen sich ein anderes Betätigungsfeld und scharen Gleichgesinnte um sich. Da kommen solche Sachen raus. Das ist ein vielschichtiges Gesellschaftsproblem. Da sind viele Institutionen, da ist die ganze Gesellschaft gefordert.
Wenn Jugendliche betrunken von der Polizei nach Hause gebracht werden, müsste es doch Ärger geben. Ist es manchen Eltern egal, was ihre Kinder treiben?
Wir versuchen oft, die Eltern telefonisch zu erreichen, da kommen die unterscheidlichsten Reaktionen. Manche, oft Alleinerziehende, sagen: Behalten sie den bei sich, ich werd' mit dem sowieso nicht fertig. Oder man erreicht gar niemand. Die Dinge, die man normal erwarten würde, trifft man oft nicht an. Das gibt einem zu bedenken. Zum Beispiel, wenn man einen stark alkoholabhängigen Jugendlichen hat, und ein Elternteil sagt: Ich besorg ihm sogar den Alk, das Ruhe ist zu Hause. Das sind Hilferufe.
Nachher gehts weiter ;)
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