dummdeutsch... (speziell für Brews ;-) )

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    Re: dummdeutsch... (speziell für Brews ;-) )

    Cathy - 05.03.2007, 11:31

    dummdeutsch... (speziell für Brews ;-) )
    Warum heisst die Mehrzahl von Buch zwar Bücher, von Hund aber keineswegs Hünder?
    Ganz einfach: "Auf Grund der lautgesetzlichen Auslautverhärtung führt bei Simplizia, die auf einen Obstruenten auslauten, für native Pluralbildung zur Sonorierung des Konsonaten" <--- o.O?

    Als wäre das alles nicht Komplex genug, hat sich der deutsche Volksmund sich daran gemacht, eine bislang völlig unbekannte weitere Pluralform zu bilden

    Bereits vor zwei Jahren hatten Oelwein und sein Göttinger Mitstreiter Daniel Fuchs auf ihren Websites so viele Fälle von "Apostrophitis" gesammelt, dass sie angesichts all der "Hit's des Monat's" in deutschen Schaufenstern und all der "Link's" und "Info's" im Internet tiefe Resignation befiel - zumal der Deppen-Apostroph sich zunehmend auch anderer Endbuchstaben bemächtigte und die ersten "Schmanker'l" und "Matratze'n" auf Werbetafeln auftauchten.

    "Der Feind," konstatierte Fuchs bald auf seiner "Apostroph-S-Hass-Seite", "ist einfach übermächtig." Und er ist äußerst tückisch: Die Sprachschlamperei erscheint in vielerlei Gestalt.
    "Dahinter steckt wohl die unausgesprochene Sehnsucht, nicht Deutsch, sondern Englisch als Muttersprache zu haben," vermutet eine Autorin im Internet-Forum www.rechtschreibreform.de, wo derlei Sprachmüll zitiert und über das "sehr merkwürdige Phänomen" diskutiert wurde.

    Die Sprachpfleger sind sich einig, dass der Bindestrich-Verzicht ebenso wie der Deppen-Apostroph dem deutschen Drang zum "pseudoweltläufigen Neusprech" entspringt, den der Dortmunder Professor Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache, seit längerem kritisiert.

    Von Anglizismen, so Krämer, erhofften sich bezeichnenderweise vor allem solche Institutionen ein frisches Image, die seit Jahrzehnten als ganz besonders verstaubt gelten, etwa die Post. Der einstige Staatsbetrieb verwirrt seine Kundschaft nun mit Ausdrücken wie "global mail" und "postage point", "easy trade" und "funcard mailing".

    Ob ein deutscher Bestattungsunternehmer sich nun "funeralmaster" nennt, ob das Amtsgericht zu Hannover einen "service point" einrichtet, ob irgendeine Krankenkasse für "check up", "warm up" und "push up" wirbt - nicht selten ist es die pure Provinzialität, die sich hinter ein paar Brocken Englisch verstecken zu können glaubt.

    Uneins scheinen Sprachwissenschaftler in der Frage, wie sie den deutsch-englischen Sprachpunsch nennen sollen, die auf diese Weise zustande kommt. Die einen bevorzugen "Denglisch", die anderen "Engleutsch" oder "Engdeutsch". (Wem das zu deutsch klingt, kann eine der beiden anglisierenden Varianten verwenden, die von der American Translators Association vorgestellt wurden: "Germeng" und "Germish".)

    Die Rechtschreib-Wächter gaben schließlich klein bei. Zur Kennzeichnung des Genitivs von Namen, heißt es mittlerweile in der "Amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung", abgedruckt im neuen Duden, werde "gelegentlich" ein Apostroph gesetzt, "um die Grundform eines Personennamens" zu verdeutlichen ­ offizielles Musterbeispiel: "Andrea's Blumenecke".

    Nach dem stillen Rückzug der Sprachpäpste maulte der eine oder andere Feuilletonist noch über "Duden's neues Regelwerk" ("FAZ"), das "Ossi's Dummdeutsch offiziell abgesegnet" habe (Zürichs "Tages-Anzeiger"). Mittlerweile scheint der Genitiv-Apostroph endgültig eingebürgert ­ zum Verdruss von Sprachkritikern, die sich nicht damit abfinden mögen, dass die "Flut der Amerikanismen" im Deutschen "angeschwollen ist wie noch nie", so der Publizist und "Kursbuch"-Herausgeber Karl Markus Michel, und dass "pseudoweltläufiges Neusprech sich überall durchsetzt", so der Dortmunder Professor Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache und Autor einer einschlägigen Streitschrift.

    Dabei handelt es sich bei dem zugewanderten Gastronomie-Genitiv nach Art von McDonald's immerhin noch um einen echten Anglizismus ­ im Gegensatz zum Apostroph-s-Plural: Der ist weder in England noch in den USA erlaubt, sondern schlicht dämlich. Dennoch fürchten Pessimisten, dass auch der Deppen-Plural bald schon dudenreif sein könnte ­ wenn er nur, im Gefolge des legalisierten Genitiv-Häkchens, massenhaft Verbreitung findet. Damit aber muss gerechnet werden. Am leichtesten lässt sich der Vormarsch des falschen Plurals derzeit im Internet verfolgen. Die Suchmaschine AltaVista.de beispielsweise meldete, dass allein die Fehlbildungen "Info's" und "Link's" mittlerweile auf rund 40 000 beziehungsweise 10 000 deutschsprachigen Homepages vertreten sind.

    Front gegen diesen Trend macht seit einiger Zeit der angehende Wissenschaftshistoriker und Sprachpurist Philipp Oelwein ("mit oe wie Goethe"): In seiner "Apostroph-Gruselgalerie" im Internet (http://www.apostroph.de ) hat der 34-jährige Hamburger besonders gräusliche Beispiele gesammelt ­ - etwa aus der Computerbranche ("New's of Electronic").

    Sein Göttinger Mitstreiter Daniel Fuchs (http://members.aol.com/apostrophs ) betreibt eine ähnliche Website mit Fundsachen wie "Pulli's, Short's, Top's". Dem Sohn einer Sprachwissenschaftlerin war zumindest ein schöner Erfolg beschieden: Nachdem er den Knabberzeug-Hersteller Chio wegen eines Mais-Snacks namens "Tortilla's" an den virtuellen Pranger gestellt hatte, taufte die Firma das Produkt in "Tortillas" um.

    Dennoch sieht der 34-Jährige keinen Grund zum Optimismus, "denn es grassiert wie verrückt, es breitet sich aus". Neuester Trend: Nachdem der falsche Apostroph den Genitiv bereits gemeuchelt und den Plural verstümmelt hat, befällt er jetzt alle übrigen Wörter, die auf s enden.

    In Göttingen entdeckte Fuchs die Mitteilung "Sonntag's Brötchen", in Berlin-Marzahn fotografierte ein Freund ein Schild "Freitag's Singelparty". In Nürnberg führt ein Laden "Spielzeug von Damal's". Einen weiteren schweren Fall von Apostroph-Abusus meldete ein Verbündeter von der deutschen Nordseeküste: Dort gibt's neuerdings "Matje's und Seelach's".

    Das Nonplusultra aber entdeckten Mitstreiter in der Bettenabteilung eines Kasseler Kaufhauses: "Matratze'n."



    Re: dummdeutsch... (speziell für Brews ;-) )

    Funatz - 06.03.2007, 23:05


    Eine Apostroph Invasion... !!! AH... geil geschrieben ^^ und die Seite ist lustich... http://www.apostroph.de/



    Re: dummdeutsch... (speziell für Brews ;-) )

    Nerijida - 13.03.2007, 17:44


    Wer sich über solche Sachen belustigen kann, dem Kann ich nur die Bücher "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" ans Herz legen.

    Hab sie schon 4 mal gelesen und muss immer wieder drüber lachen :)



    Re: dummdeutsch... (speziell für Brews ;-) )

    Öhjem - 19.03.2007, 12:23


    26.02.2007, 06:25

    last login von Brewster ( Big Brother und so....)

    wat los keule... da wird dir schon nen Thread geschenkt ( *hust* Gori... dat ding wird mit d geschrieben^^) und du schlafmütze schaffst es nicht mal hier rein zu schaun... soviel arbeit bei FtN ? :twisted:



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