Schicksalstag

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    Re: Schicksalstag

    Sebastian - 04.03.2007, 13:13

    Schicksalstag
    Der Wirt erhob sich roten Hauptes:
    So hobts es eich des wirkli öbalegt wia des wirkli is ?
    Wea muaß den im winta bei a jeda sauködn außi ins hoiz und di bama fölln. Wer mocht denn di gonzn scheidln? Wer zahd des gonze klumpad außi und schlichts, doß da regn net owiast. San des di, di di guatn schuach ham und den dickn pöz, oda san des di mit di roß zum außizahn.? Na, wos !
    Na, - es mochts des, bloßfiasat im kurzn reckal, weiß nix hobts. Und wiaso hobtst nix, ha wast as wiso?
    Weis es olle faule hund sads, arbeitsscheiche vestaria, weis ois bei mia dem wiatn fasaufts, weis es falottn ois zu de hurn trogts, oda weis eichare oidn urvü güldenes geschmeide um die zarten halserl hängts. ???
    A wos, schmecks kropferta, i sog da wia des is und rennt.
    Im frojoar vahungan eichare kinda, weis üban winta nix ummibringts. Wei di kloan gschroppn vor lauta kötn scheppern wia a boanahaufn, ders ja ah san. Nix ois boana weis nix zum beißn hom und ollaweu siach und krank weis im winta im hemad, bloßhappat im schnee umadamhatschn miasn, obrochane zweigerl sammln fias Brennholz damits wenigstns di suppn dis amoi am tog kriagn net lutschgan miasn, wia an eiszopfn. Und wos is drin in da suppn ? A oide ruabn und a poar kreidln wenn’s a glick ham, oda eh nurmehr moos und flechtn, weil eana di großkopfatn ois gnumma hobn. Eure rückn san krump wia eichare hittn weis im frojar und im summa hacklts wia di omeisn, ois zsammitrogts fia eichare Herrschaften, di eich am kopf scheißn, wans imma nua geht.“
    „ Aba Herr Moosböck, unsa Schöpfer hat diese Ordnung geschaffn und di Herrschaft tut uns jo schützn for di Chaoskrieger und di Räubasleut und di Wölf, ...„ wagte der junge Wildhütersohn einzuwenden.
    „Wastl du bist a liaba bua oba si hom da komplett des hirn zuagschissn“ kam die Erwiderung des Wirten, welcher sich in furiose Hitze geredet hatte, uneingedenk der Tatsache, daß trotz der späten Stunde noch einige Gäste die Schank frequentierten.“ Itzund paß amoi auf, wos i enk olle sog. Da Schöpfa wü sicha net, daß irgendan Ritter schlecht wiad und er si onspeibt weil er fur lauta weinsaufn und ganslfressen des aufstosserte kriagt und a poar hupfa weita krepiat a klanes maderl mit große schwoaze augn wai da hunga ir des leben ausgsaugt hot. Und schützn dan di do obn nur ihre schotzkommern, weis des reissata kriagn for lauta neid und habgia, wons net badn kenna in ihre goidstückln und edlstana, di geier di unnötign“.
    Die Stimme des Wirtes war mittlerweile auch im letzten Winkel der Gaststube vernehmbar, was jedoch nicht nötig gewesen wäre, da alle Besucher des Hauses sich um den Tresen versammelt hatten. Einige nickten zustimmend, andere ballten in Wut die Faust um die hölzernen Bierbecher. Nur einige wenige konnten sich der bildhaften, aber eindrucksvollen Rede des Wirtes entziehen und blickten angstvoll zur Türe der Gaststube. Der Wirt beförderte den Inhalt eines großen Bierhumpens mit einem einzigen Schluck in seinen Wamst und bevor einer der Anwesenden die Gelegenheit hatte Einwände zu tätigen, fuhr er ereifernd fort.
    „ jojo, und wos dan denn di beidln scho dafur, doß kane vicha aus dem hoiz kraxln ?? schickns vileicht di soidatn hi, damit die vicha di eure weiba fressn, zum orkus wedln oda Wastl, schickns dein voda mit a poar storke manda los, damit ers mim pfitzipfeu dakitzlt und fur di raubasleut scheißn si olle di hosn voi bis sprudld wia a quön nochn summaregn. Sogn dans dos es di buagn bauts zweng da gefahr duach den bösn feind. Oba wiafü hobts es ghackelt fia di buag und wia oft homms eich einilassn. Hah, no übalegts amoi es wüllige schlachtlamperl es. Wo san denn di hordn von balitn di unsare seele raubn, vielleicht do in mein leern Bierglaserl, oba warts, di reidichn hund warn ma dasaufn“.
    Mit geübter Bewegung füllte der leicht schwankende Wirt seinen Becher, spuckte verächtlich auf die darin vermeintlich ertrunkenen Baaliten, beförderte den Inhalt treffsicher in die rauhe Gurgel und setzte den Monolog fort, auch wenn die Runde sich etwas verkleinert hatte, da die Ausführungen des Wirtes doch wahrhaftig über ein gesundes Maß an Kritik gingen und nun sogar noch ketzerische Ausmaße angenommen hatten.
    „ Spear auf deine Lauscha, junga Wastl, wos i da sog, damit dei braves herz a weng das reine licht der wahrheit siacht. Du sogst zu mia, du wüst nimma wüdan gehen, wei dei gwissn di druckt, wia an pfoffn sei zenta wuastknödl in da fostnzeit. Wem ghern den di vichal wirkli, di du ma bringst Da nobligen herrschaft oda dem Schöpfer ? und wast du net das da Schöpfer olle seine kinda libt und net wü das si hunga leidn und eana ah amoi a guates wüdbret gunnt. Und miasn net wia olle zsammhoidn und zsammhöfn. Mei liaba Wastl, i was dass du schoaf wia a krenwurzn bist auf di Geli mei oanzige Tochta. Und suldat net so a junga hupfa von freia sein zukinftigen schwiagavotan untastützn auf daß der a siacht ob da müchbartate was wert is.
    Jo es ausgeboitete Bauan, es mitleiderregende Gsöschaft von vaoaschten Hacklan is tut ma in meina weh, wann i siach wias es schwitzt bis eich da soachl breit wia da mar üba den buckl rint, eich da hunga aus di augn sticht nua übatrofn no von die austrikatn tränen wei eich di kinda krepian und daham di oide an da schwindsucht vareckt, weis eich kan medicus leistn kennts, ja und wen eire techta dann tuttlat wern oda gar eire oida no wos gleichschaut dann kummt so a bleicha herr und vöglts nida obs wü oda net, hängt ir an veskarischen schnupfn an oda gor di luthischen beulen.
    I wü eich, valurenen Seelen sogn was es turn soltats,...
    Weitere Ausführungen des Wirten wurden durch das Zerbersten der Schanktür und hereinstürmende Wachen jäh unterbrochen. Ein Unteroffizier kam mit erhobenen Hundsbalg auf den Wirt zu: „ Im Namen des Barons, unseres Schutzgottes Ulric und des allerbarmenden Sigmars verhafte ich dich Alois Moosböck, Wirt dieses schmutzigen Dorfes, wegen Anstiftung zu Ungehorsam, Aufruhr gegen die natürliche Ordnung und – letzendlich- chaosfördernden Äußerungen. Und euch Sebastian, Sohn des Wildhüters wegen fortgesetzter Wilderei !“
    Der Wirt und zwei weitere der schwer angetrunkenen Gäste warfen sich im heiligen Zorn des Rausches der Übermacht der Soldaten entgegen. Diesen kurzen Moment der Verwirrung nützte Sebastian und hechtete aus dem offenen Fenster* und entfloh in die Dunkelheit des Waldes.
    Der Kampf im Wirtshaus war kurz und beendete die Karriere des Wirtes als Volksredner endgültig.



    *Anm.: Das Ausmaß des Fensterstockes war bereits vorher eruiert und mit der Schulterbreite von Wastl (Sebastian) verglichen worden. Nach gewissenhafter Auswertung aller Parameter konnte ein oben angeführter Sprung als uneingeschränkt möglich abgehandelt werden.



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