Dann wird alles gut...

Der Tokismus
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    Re: Dann wird alles gut...

    Tokiogirl0790 - 04.03.2007, 16:18

    Dann wird alles gut...
    Dann wird alles gut


    Es waren mal wieder Sommerferien und ich freute mich riesig. Schließlich würde ich morgen endlich 16 werden!!! Alex war schon ca. ein Monat 16 und genoss das natürlich. Sie ärgerte mich ständig damit genauso wie Jule, die auch schon 16 war. Das war manchmal schon ganz schön nervig. Aber morgen sollte sich das ja zum Glück alles ändern. Alex, Jule, Tina und Rene sollten heute schon kommen, weil ich mit ihnen reinfeiern wollte. Mit Rene war ich jetzt schon einen Monat zusammen und alles lief bestens. Als wir abends im Zelt saßen, gingen wir mal wieder richtig ab, aber das war ja nichts Neues. Und wir hatten noch(!!!) nichts getrunken. Aber da holte Jule schon ne Flasche Limes raus und ich holte schon mal ne Flasche Sekt. Es war zwar erst 22 Uhr, aber ich konnte es mal wieder nicht erwarten. Ich hatte bis jetzt immer noch keine Ahnung, was ich zum Geburtstag von den beiden bekommen würde.
    Endlich war es soweit!!!!
    10,9,8,7,6,5,4,3,2,1.....„Happy Birthday“, kam es von den vieren und sie umarmten mich. Naja und von Rene bekam ich natürlich einen Kuss.
    Am 23. wollte ich zum Open Air Konzert nach Soltau. Ich war schon mega aufgeregt. Ich fuhr mit meiner Cousine hin, weil Alex kein Bock hatte. Wir standen ziemlich weit vorne und konnten deshalb ziemlich gut gucken. Im Gegensatz zu Hamburg. Da konnten wir ja gar nichts sehen. Es ging übelst die Post ab. Leider ging das Konzert viel zu schnell vorbei. Danach gingen Sarah und ich zu unserem Betreuer. Er erlaubte uns noch mal paar Minuten auf dem Platz umzugucken. Wir gingen noch mal zur Bühne, weil da noch so viele Mädels standen.
    "Was ist denn da los?", fragte Sarah mich.
    "Keine Ahnung...Vielleicht geben sie doch noch Autogramme. Aber wir haben unsere ja schon."
    "Aber es wär doch geiler eins persönlich zu bekommen oder nicht??", fragte Sarah.
    " Hast auch wieder Recht", gab ich zu und wir gingen noch mal in Richtung Bühne.
    Jetzt wussten wir auch was los war. Die Mädels standen vor den weißen Absperrungen, die die Sicht auf den Backstagebereich versperrten, um Tokio Hotel zu sehen. Nur leider machten ihnen die Securities einen Strich durch die Rechnung. Sarah und ich stellten uns an die Seite und schauten uns das Spektakel an. Da die "Mauer" aus zusammengestellten Wänden bestand, waren zwischendurch immer ein paar Ritzen.
    "Wart mal ich komm gleich wieder.", sagte ich mit mal.
    "Wo willst du denn hin?", fragte Sarah verwundert.
    "Ich guck mal, ob man durch die Ritzen was sehen kann."
    "Sag bescheid, wenn du was siehst."
    "Jo bis gleich."
    Also ging ich zu so einer Ritze und guckte durch. Außer einem blöden Auto sah ich gar nichts.
    "Buh!!!!!!!!"
    Mit mal sah ich vor meinen Augen einen riesigen Kopf mit einer Sonnenbrille und einem fetten Grinsen im Gesicht. Ich erschrak so, dass ich gerade vor Schreck losschreien wollte, aber er hielt mir mit der Hand den Mund zu.
    "Willst du etwa, dass die anderen uns entdecken???", fragte er.
    So langsam aber sicher wurde mir klar, dass diese Person Bill war. Mir wurd ganz anders. Aber so was von anders…
    "Ist alles in Ordnung?", fragte Bill besorgt.
    “Ja ja alles klar.”, antwortete ich, da ich mich wieder so einigermaßen gefangen hatte.
    “Ist halt nur ein bisschen komisch. Man unterhält sich ja nicht jeden Tag mit einem seiner Lieblingsstars.”
    “Hast recht und sorry, dass ich dich so erschreckt hab.”, meinte Bill.
    “Ist ja nicht so schlimm. Du konntest mich vor meinem Schrei ja gerade noch so bewahren.”
    “Was meinst, was passiert wäre, wenn die anderen Weiber dich gehört hätten?! Dann hätten wir nicht mehr so gemütlich hier stehen und quatschen können.”, sagte Bill und wir beide mussten grinsen. Da fiel mir auf, was für ein wunderschönes Lächeln Bill hatte. Ist ja nicht so, dass ich das vorher nicht auch schon fand, aber in der Realität war es noch viel schöner und niedlicher. Es strahlte so eine Wärme aus.
    “Darf ich ein Autogramm haben?”, fragte ich vorsichtig.
    “Klar! Er holte ein Autogramm und wollte gerade schreiben, als er mich mit seinen Schokoaugen anschaute.
    “Für wen?”, fragte er.
    “Oh. Hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Jule.”, sagte ich schnell.
    “Jule…schöner Name.”, sagte Bill mit seinem wunderbaren Lächeln und ich wurde ganz rot.
    “Hier! Bitte!”, und Bill gab mir das Autogramm.
    “Danke.” und ich musste lächeln.
    “Irgendwie…”, begann Bill.
    “Ja???”, fragte ich neugierig.
    “Ach ist schon gut.”, meinte Bill.
    Ich sah ihn skeptisch an. Irgendwie sah er nachdenklich aus.
    “Kommen Sie hier bitte weg. Belästigen Sie Bill nicht. Los kommen sie!”, sagte eine tiefe Männerstimme hinter mir und packte mich am Arm.
    “Aber…”, sagten Bill und ich gleichzeitig.
    “Nichts aber. Die Groupies werden immer unverschämter. Und du Bill seh zu, dass du zu den anderen gehst. Das ist viel zu gefährlich!”, sagte der Schrank.
    “Lassen Sie mich los sie sie…Blödmann! Und ein Groupie bin ich schon gar nicht!!!”, schrie ich den Mann an.
    Der ließ mich los und ging zurück. Man hörte Bill und ihn kurz darauf heftig streiten. Aber was sie sagten, konnte man nicht verstehen, da die anderen Fans so laut schrieen.
    “Was hast du denn angestellt?”, fragte Sarah mich.
    Ich erzählte ihr die Story.
    “WAS????????????????????”, schrie Sarah.
    “Echt jetzt? Das glaub ich nicht. Das geht doch gar nicht.”, sprudelte es aus ihr hervor.
    Ich zeigte ihr das Autogramm.
    “Ich glaub das jetzt nicht! Da lässt man dich einmal aus den Augen und dann so was…Hättest mich ja wenigstens mal holen können!”, warf Sarah mir vor.
    “In dem Moment hab ich gar nicht dran gedacht…”, versuchte ich mich zu verteidigen.
    “Na ja, du warst ja auch mal gerade 3-4 Minuten weg…”, entgegnete mir Sarah.
    “Was??? Nur so kurz? Das kam mir wie ne halbe Ewigkeit vor…”, sagte ich erstaunt.
    Natürlich rief ich gleich Alex an, die das natürlich auch nicht glauben wollte…Verständlich…Ich hätte es ihr ja auch nicht geglaubt.

    Gleichzeitig im Backstagebereich:
    “Was sollte das denn?”, schrie Bill den Mann an.
    “Meine Aufgabe ist es auf euch Knirpse auf zupassen. Und das geht nicht, wenn ihr euch selbst in Gefahr begebt.”, verteidigte sich der Securitymann.
    “Sah sie etwa gefährlich aus???”, fragte Bill vorwurfsvoll.
    “Naja…”, stammelte er.
    “Siehste!”
    “Aber man weiß ja nie was diese Fans im Sinn haben. Und platt machen würde sie dich auf jeden Fall so fett wie die war.”
    “Nu reichts aber! Wenn ich könnte, würde ich dich sofort feuern! Und sie ist nicht fett! Vielleicht etwas mollig, aber das ist doch nicht so schlimm. Viel besser als diese abgemagerten Tussis. Zum Glück bin ich nicht so oberflächlich wie du!”, gab Bill von sich.
    “So siehts aus! Ich hab zwar keine Ahnung, worum es geht, aber ich misch hier einfach mal mit.”, mischte Tom sich ein.
    “Dürfen wir auch???”, fragten Gustav und Georg gleichzeitig, die mittlerweile auch auf diese Diskussion aufmerksam geworden waren.
    “Na worum geht’s?”, fragte Georg.
    “Das ist mir echt zu blöd mit euch.”, sagte der Securitymann und ging.
    “Du hast doch nur Angst dich vor uns nicht rechtfertigen zu können! Du Penner! Du Arsch! Du…”, rief ihm Gustav hinterher.
    Die anderen drei starrten ihn an. Gustav wurde rot.
    “Ich wollte doch auch mal was sagen…”, stammelte er.
    “So nu erzähl mal, was hier los war.”, sagte Tom zu Bill.
    “Na da war so ein Mädchen an der Absperrung. Jule heißt sie.”, fing Bill an.
    “Weiter?”, fragte Gustav.
    “Naja, wir haben uns kurz unterhalten. Sogar ziemlich gut. Sie war so natürlich. Nicht so aufdringlich, wie die anderen Fans…”, sagte er weiter.
    “Sag mal muss man dir alles aus der Nase ziehen? Wie sah sie aus?”, fragte Gustav.
    “Sie war ein bis zwei Köpfe kleiner als ich, etwas mollig, was ihr aber stand, blonde schulterlange Haare und wunderschöne blaue Augen und…”, schwärmte Bill.
    “Oh oh so schwärmt der nur wenn es was ernstes ist.”, fing Tom an. Georg fasste ihm an die Stirn.
    “Eindeutig verknallt.”, stellte Georg fest.
    “Ich verordne einen Anruf bei diesem Mädchen!”, fuhr Gustav wichtig tuend fort.
    “Und wie soll ich das bitteschön machen? So ohne Nummer?”, fragte Bill.
    “Du willst uns doch jetzt nicht allen ernstes erzählen, dass du dir nicht ihre Nummer geben lassen hast?!”, sagte Georg.
    “Ach Mensch Bruderherz! Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen.”, sagte Tom vorwurfsvoll.
    “Darf ich vielleicht auch mal was sagen? Ich konnte sie ja gar nicht fragen, weil dieser Blödmann da kam. Und außerdem bin ich nicht verknallt…”, versuchte Bill zu erklären.
    “Nein…Natürlich nicht!”, riefen die anderen drei wie aus einem Mund und mussten lachen.
    Ein paar Tage später kam Chrissy zu mir. Sie wollte 5 Tage bleiben. Am ersten Abend kamen noch Tina, Alex, Jule und Rene. Ich war 3 Tage nach dem Konzert immer noch am schwärmen…Verständlich. Nur Rene passte das alles nicht. Ich versicherte ihm die ganze Zeit, dass das nur ne Schwärmerei ist.
    “Ey das ist ein Star! An so einen würde ich nie rankommen!”, beschwichtigte ich ihn.
    “Du hast es ja schon geschafft ihn zutreffen.”, sagte er eifersüchtig.
    “Das war aber auch nur ein großer Zufall. Da kam ja dann auch gleich einer von den Securitymännern und hat mich da weg gezogen.”
    “War auch besser so. Wer weiß, was da sonst noch passiert wäre und…”
    “Rene…Halts maul!!!”, mischte sich auch nun Alex ein.
    “Echt mal!”, meinte inzwischen auch schon Jule.
    Und dann fing Chrissy an…Sie laberte ihn so ca. 20 Minuten dicht. Und so wie er nun mal ist, kann er nicht argumentieren und fuhr nach Hause.
    “Alter, so ein Arschloch!!!!”, regte ich mich auf, als er weg war.
    “Ich glaub, der ist echt nichts für dich…”, sagte Chrissy.
    “Ich glaub auch.”, gab ich ihr Recht.
    “Darf ich euch noch was schenken, wenn ihr zusammen feiert?”, fragte Jule Alex und mich.
    Alex und ich wollten nämlich noch mal zusammen mit unseren Freunden feiern. Und weil wir so viele eingeladen hatten, mussten wir uns einen Raum mieten.
    “Klar!”, riefen Alex und ich gleichzeitig
    “Aber ich brauch eure Hilfe.”, sagte Jule zu Tina und Chrissy.
    “Auf uns kannst du zählen.”, rief Tina euphorisch.
    An dem Tag, an dem wir feiern wollten, fuhren wir schon früher zum Raum, da wir ihn noch einräumen mussten.
    “Nun sag doch endlich, was die Überraschung ist.”, drängelte Alex.
    “Echt mal! Kannst du diesen wunderschönen Dackelaugen widerstehen???”, fragte ich vorwurfsvoll und klimperte mit meinen Augen.
    “Dackel haben keine blauen Augen.”, meinte Jule und alles fing an zu lachen.
    Alex und ich gingen den dreien schon seit Tagen auf die Nerven, weil wir sehr neugierig auf die Überraschung waren. Das Einzigste, was wir bisher rausbekommen hatten, war, dass es noch überhaupt nicht sicher war, ob wir die Überraschung überhaupt bekommen sollten. Da es wohl organisatorisch wohl überhaupt nicht möglich war, das durchzuführen. Dieser Fakt machte Alex und mich natürlich noch neugieriger, da es dann ja was ziemlich besonderes sein musste. Rene hatten sie wohl auch um Hilfe gebeten, aber der hatte sich angeblich geweigert. Keine Ahnung warum, war mir aber auch ziemlich egal. Der ging mir in letzter Zeit ziemlich aufm Sack. Na ja egal.
    Zwischendurch holte ich immer ein paar Leute vom Bus ab, da wir auch einige von Außerhalb eingeladen hatten. Irgendwann waren wir dann auch mit dem Einräumen und schmücken fertig und warteten auf die restlichen Gäste. Da wir aber schon so früh da waren, hatten wir noch ca. 2 Stunden Zeit bis sie kommen sollten. Egal…so konnten wir halt noch ein bissl entspannen.
    Rene war inzwischen auch schon gekommen. Ich wusste gar nicht, was er so früh schon hier wollte. Ständig kam er an und wollte kuscheln, aber dazu hatte ich echt kein Nerv, da ich voll im Stress war. Wir mussten nämlich noch die Brötchen schmieren. Außerdem nahm ich ihm noch das dumme Rumgelaber von Bill übel. Er hatte sich nämlich immer noch nicht entschuldigt. So ein…
    Im laufe des Abends kamen immer mehr Gäste. Irgendwann war die Bude dann voll. Alex und ich gingen immer von Gruppe zu Gruppe, damit wir uns mal mit jedem unterhalten konnten. Nur irgendwie hatte Rene damit ein Problem, weil ich deshalb nicht die ganze Zeit bei ihm war. Er wollte die ganze Zeit bei seinen Freunden sein und ich sollte die ganze zeit wie ein Hündchen daneben sitzen. Irgendwann kam Alex zu mir.
    “Meinst wir kriegen das Geschenk noch? Ist immerhin schon halb zwölf.”, meinte Alex.
    “Da hab ich jetzt gar nicht mehr dran gedacht.”, gab ich zur Antwort.
    Als Alex gerade antworten wollte stürmte Jule rein.
    “Seht zu, dass ihr zur Busse lauft!”, rief sie.
    “Kriegen wir jetzt das Geschenk?”, fragte Alex neugierig.
    “Wir haben jetzt echt andere Probleme! Also seht zu!”
    Mir schwante Böses. Als wir unten angekommen waren, sahen wir, was los war. Ein paar Leute meinten sich kloppen zu müssen. Es hatte sich schon eine ziemlich große Traube um sie gebildet. Alex und ich gingen sofort dazwischen. Irgendeiner sagte, dass die Wittenburger schuld seien. Wie Alex und ich halt sind, schnappten wir uns den ersten Wittenburger, der uns zwischen die Finger kam.
    “Was soll der Scheiß?”, fing ich an ihn anzuschreien.
    “Könnt ihr euch nicht woanders kloppen? Muss das unbedingt auf unseren Geburtstag sein?”, reif Alex weiter.
    Ich war über mich echt erstaunt, dass ich so ausrasten konnte, Ich war auch irgendwo leicht stolz auf mich. Er meinte nur, dass er damit nichts zu tun hat und dass er nur angerufen wurde. Alex und ich wollten nun den Übeltäter ausfindig machen. Nach mehreren Gesprächen stellte sich heraus, dass die Wittenburger gar keine Schuld hatten. Na das war mir vielleicht peinlich…Ich bin bestimmt viermal zu dem Typen gegangen, um mich zu entschuldigen. Immer wieder ging ich abwechselnd zu den Wittenburgern und zu Lutz um den Streit zu schlichten…mit Erfolg. Mann war ich froh, dass das vorbei war. Aber da bahnte sich schon das nächste Problem an: Rene. Der war jetzt eifersüchtig. Er war der Meinung, dass ich was mit nem anderen Typen hab. So ein Schwachsinn. Ich wollte ihn zur Rede stellen, aber irgendwie blockte er immer ab. Irgendwann wurde mir das zu doof und ich wollte gerade gehen, da packte er mich am Arm und wollte doch reden.
    Ich fragte ihn, was der Scheiß sollte. Aber er war die ganze Zeit der Meinung, dass ich was mit nem anderen hätte und dass er zu Recht eifersüchtig war. Ich widersprach ihm natürlich, weil das ja gar nicht stimmte. Ich verstand seine Eifersucht einfach nicht, was ich ihm natürlich sagte. Da will man mal ne Schlägerei klären und dann denkt der gleich, dass ich was mit einem von den Typen hab. Er war auch der Meinung, dass mich das nichts angehe. Hallo?! Tickt der noch ganz richtig? Immerhin waren Alex und ich für die party verantwortlich. Und ich hatte echt kein Bock auf die Bullen, was ich ihm auch zu verstehen gab. Aber er meinte da kommt schon nichts.
    Ich verschwand sauer. Was fällt dem eigentlich ein? Ich war verletzt. Wie konnte er mir nur so was unterstellen? In letzter Zeit war es sowieso nicht mehr dasselbe. Bei ihm fühlte ich mich einfach nicht mehr wohl. Mit mal kamen Jule und Alex. Ich brauchte sie nur anzugucken und sie wussten, was los war. Sie nahmen mich in den Arm. Warum müssen Beziehungen immer so kompliziert sein? Insgeheim hatte ich den Entschluss gefasst, es ein für alle mal zu beenden. Ich bekam einen Schreck. Ich sah doch tatsächlich Blaulicht auf uns zukommen.
    “Leutings? Seht ihr das auch?”, fragte ich die beiden in der Hoffnung ich würde mir das alles nur einbilden.
    “Ach du scheiße…”, kam nun auch von Alex.
    Und bevor Jule noch was sagen konnte, standen auch schon zwei Beamte vor uns. Der eine erinnerte mich an irgendwie an den Securitymann und ich musste ungewollt grinsen, da ich wieder an die Situation an der Absperrung beim Konzert denken musste. Irgendwie hatte ich mich schon in Bill verguckt, aber den Traum konnte ich mir eigentlich aus dem kopf schlagen. Ich kann froh sein ihn überhaupt mal leibhaftig vor mir stehen gehabt zu haben. Aber für Gefühle kann man halt nichts…
    “Was gibt’s denn dazu grinsen?”, fragte der eine Beamte streng.
    “Nichts, nichts.”, entgegnete ich knapp. Arschloch!
    “Wer hat für diese Feier die Verantwortung?”, fragte er weiter.
    “Wir beide.”, erklärte Alex und zeigte auf uns. Uns war gar nicht wohl bei der Sache.
    “Ihre Ausweise bitte!”, fuhr er fort.
    Alex und ich gaben ihm unsere Ausweise. Ich glaub jetzt gibt’s Probleme. Und warum grinste mich dieser blöde Beamte an, der mir so bekannt vorkam? Ich könnte ihm in dem Moment die Fresse polieren. Denen macht es wohl Spaß, uns Jugendlichen die Party zu versauen.
    “Ahja…da sie erst 16 sind und normalerweise noch nicht die Verantwortung für diese party übernehmen dürfen, nehmen wir Sie mit aufs Präsidium.”, sagte er weiterhin.
    Ich glaub der andere kann gar nicht sprechen. Der hat bisher noch nicht ein Wort gesagt. Oh f***! Das würde so einen Ärger mit unseren und vor allem meinen Eltern geben! Mir wurd ganz schlecht. Nun mischte sich auch Jule mit in das Gespräch ein.
    “Könnte ich vielleicht mitkommen?”, fragte sie vorsichtig mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Findet die das etwa lustig?
    “Aber natürlich.”, entgegnete ihr der Beamte verdammt überfreundlich. Spinnen hier jetzt alle?! Ich sah Alex ratlos an. Die war aber so fertig, dass sie gar nichts mitbekam. Wir stiegen also in das Polizeiauto und fuhren los. Nach kurzer zeit bogen wir in eine einsame verlassene Straße, an dessen Ende sich eine leerstehende Fabrikhalle befand, ein. Mir war ganz mulmig zumute. Ich sah Alex an, die auch nicht wirklich wusste, was das sollte. Sie beugte sich rüber.
    “Die Sache ist mir nicht geheuer. Ich hab echt keine Ahnung, was das soll. Lass uns einfach hoffen, dass es was mit unserer Überraschung zu tun hat. Sonst sind wir am Arsch!”, flüsterte sie mir zu. An die Überraschung hatte ich gar nicht mehr gedacht. Bitte lass sie es sein…
    Wir kamen an dieser Halle an.
    “Bitte aussteigen und keine dummen Fragen stellen.”, sagte der Beamte.
    Wir drei gehorchten. Sie zogen uns mit in die Halle und schlossen die Türen hinter uns. Alles war ruhig. In dem Moment sprangen Scheinwerfer an und es wurde eine Bühne beleuchtet. Auf dieser Bühne standen 4 Leute. Das waren doch nicht etwa? Nein das konnte nicht sein? Alex stand genauso versteinert da wie ich. Doch als die 4 anfingen zu spielen, machten sich meine Hoffnungen war. Es waren Tokio Hotel! Sie spielten `Ich bin nicht ich´. Ich konnte das einfach nicht glauben. Ich fing vor Freude an zu schreien und herum zu hüpfen genauso wie Alex. Wir stürmten auf Jule zu. Schließlich hatten wir ihr das alles zu verdanken. Sie spielten noch ein paar weitere Lieder. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Bill mir ständig Blicke zuwarf. Bei ´Wenn nichts mehr geht´ bekam ich eine richtige Gänsehaut. Ich genoss dieses kleine “Konzert” richtig. Niemals hätte ich damit gerechnet. Als die Vier das letzte Lied gespielt hatten, wandte Bill sich jetzt an uns.
    “Hey ihr zwei Geburtstagskinder. Natürlich haben wir auch ein Geburtstagslied für euch.”, sagte er und strahlte, aber nicht so sehr, wie wir.
    Sie spielten Happy Birthday und alle vier sangen mit. Hat sich voll lustig angehört. Wir waren überglücklich. Alex und ich bedankten uns noch mal bei Jule. Nun kamen die Vier von der Bühne zu uns herunter. Ich fing am ganzen Körper an zu zittern. Schließlich würde ich gleich Bill wieder gegenüberstehen. Als erstes stand Georg vor Alex. Er umarmte sie und wünschte ihr alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Danach ging er zu mir. Das gleiche noch mal bei Gustav und Tom. Oje jetzt würde Bill kommen. Hoffentlich halten meine Beine stand. Ich versuchte mich zu beruhigen. Dann stand er vor mir. Er sah noch viel besser aus als in Soltau. Er strahlte, aber ich glaub nicht so doll wie ich.
    “So sieht man sich wieder.”, sagte er freudestrahlend. Dann umarmte er mich.
    “Alles Gute zum Geburtstag meine Kleine.”, sagte er und lächelte.
    Mich durchströmte so ein schönes Gefühl. So viel Wärme. Und er hat so schön gerochen. Ich hab mich sofort wohl gefühlt. Wir standen bestimmt ne ganze Weile Arm in Arm. Bis uns irgendwann alle anguckten und grinsten. Wir lösten uns schnell voneinander.
    “Ja ja…das sind se wieder.”, sagte Tom und alle mussten lachen.
    Außer Bill und ich. Irgendwie war uns das peinlich. Dann zogen Georg, Gustav und Tom Bill beiseite und fingen heftigst an zu diskutieren.
    “So viel zu dem Thema: Ich will nur noch die, die ich beim Konzert kennen gelernt hab.”, sagte Georg zu Bill.
    “Ihr checkt auch gar nichts. Das ist sie!!!!”, sagte Bill leise.
    “Wie das ist sie?”, fragte Gustav verwirrt.
    “Das ist die Jule? Und ich hab mich schon gewundert, warum du unbedingt her wolltest.”, gab Tom von sich.
    “Geil!”, kam von Georg.
    Bill warf ihm einen tödlichen Blick zu.
    “Ich…ähh…mein…ähh…natürlich, dass ihr euch wieder getroffen habt.”, stotterte Georg und sie mussten lachen.
    “Dann hol dir aber diesmal die Nummer. Und bleib an der Sache dran!”, riet Gustav ihm.
    “Damit du uns nicht wieder tage lang die Ohren voll jaulst.”, sagte Tom.
    Schließlich kamen sie wieder zu uns.
    “Is ja nicht so, dass wir nur das Konzert für euch haben.”, sagte Tom und deutete in eine dunkle Ecke des Raumes.
    “Ahja…ihr habt also noch ne dunkle Ecke noch für uns…”, sagte Alex skeptisch.
    “Warts doch mal ab!”, sagte er und verschwand kurz.
    Kurz darauf ging das Licht in der Ecke an. Da war alles gemütlich hergerichtet. Dort standen ein Tisch und darum 3 Sofas. Das Licht war gedämpft. Sah voll gemütlich aus.
    “Oder müsst ihr schon wieder zurück?”, fragte Bill traurig.
    “Ach ja…Da war ja noch was”, schoss es jetzt auch Alex wieder ein.
    “Das ist alles schon geklärt. Tina und Chrissy kümmern sich darum.”, sagte Jule.
    Und wieder hätte ich sie abknutschen können. Alex und ich bedankten sich bei uns noch mal bei ihr.
    Ob ich mich neben Bill setzen kann? Oder bin ich dann vielleicht zu aufdringlich? Irgendwie saßen dann aber schon alle. Jule hatte mit Georg ne Couch, Alex saß zwischen Gustav und Tom, sie war voll in ihrem Element. Und Bill saß alleine auf einer Couch. Ich hätte mich also neben Georg und Jule setzen können oder neben Bill. Was ist das überhaupt für ne Frage?! Klar setz ich mich neben Bill. Er sah mich auch schon so erwartungsvoll und flehend an. Und als ich mich neben ihn setzte sah ich Erleichterung in seinem Gesicht.
    Da saß ich also nun. Neben Bill!!!
    “keine Angst. Dein Freund der Security geht gleich.”, meinte Bill grinsend.
    “Ey das war nicht witzig!”, gab ich zurück, musste aber auch lachen.
    “es tut ihm ja auch ganz doll leid nich wahr?”, und Bill Blickte ihn auffordernd an.
    “Äh ja natürlich. Entschuldigung. Wir werden dann mal. Schönen Abend noch.”, und sie verschwanden.
    “Den hast aber gut erzogen.”, meinte Alex.
    “Wir haben da noch was!”, begann Georg und ging kurz.
    Als er dann wiederkam, hatte er paar Gläser und paar Flaschen Alk im Arm.
    “Ich denk, ihr trinkt nicht so viel.”, bemerkte Alex.
    Ich war auch leicht verwundert.
    “Ey! Wir haben was zu feiern!”, rief Tom.
    Wir unterhielten uns prächtig. Irgendwann hörte ich gar nicht mehr so richtig zu. Ich sah Bill an. Oh man, wenn du wüsstest, welche Gefühle du bei mir auslöst. Ich dachte viel nach.
    “Ey Jule! Haaallooo! Erde an Jule!”, rief Gustav.
    “Häh äh ja was gibt’s?”, fragte ich schnell.
    “Gefällts dir mit uns nicht oder warum bist du so still?”, fragte Tom.
    “Nee nee is supi. Nur ich kann das hier alles immer noch nicht glauben.”, gab ich schnell zurück. Ich konnte ja schlecht sagen ´Hey du ich hab mich in deinen Bruder verknallt.´
    Da wir alle schon Alkohol intus hatten, wurd es recht lustig. Jedes mal, wenn Bill und ich uns irgendwie durch Zufall berührten, durchströmte mich ein richtiger Elektrischer Schlag. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Irgendwann legte er den Arm um mich und ich schwebte auf Wolke sieben. Alex war ganz in ihrem Element. Sie war nur am labern. Und was fürn Müll die gelabert hat. Als ob es irgendjemanden interessiert, wie viele Staubkörner bei ihr auf dem Fernseher liegen, ganz zu schweigen von ihren Träumen…
    “Ich träum immer ganz viel von euch!”, sagte sie und strahlte die vier Jungs an, die ganz verlegen wurden. Tom flüsterte Gustav was zu. Gustav grinste.
    “Ich glaub wir bringen dich mal an die frische Luft. Das kann sich ja keiner mehr mit anhören.”, sagte Gustav und packte Alex am Arm.
    “Ich will aber nicht! Ich will hier bleiben!”, weigerte sich Alex.
    “Bill ist voll in Jule verschossen. Und wenn du willst, dass es was mit den beiden wird, dann kommst du verdammt noch mal mit!”, zischte Tom ihr zu.
    “So ist das! Ja die Jule mag den Bill auch ganz doll. Hat sie zwar nie so direkt gesagt, aber ich weiß das! Ich kenn sie!”, rief Alex und strahlte.
    Das hatte sie jetzt doch wohl nicht wirklich gesagt oder? Wo ist der nächste Bodenspalt zum hineinspringen? Ich warf ihr einen tödlichen Blick zu. Das kann doch nicht sein. Wie peinlich! Hoffentlich hatte er das nicht gehört. Obwohl dies sehr unwahrscheinlich schien, da sie es ja unbedingt der ganzen Welt mitteilen wollte. Sie mag zwar meine beste Freundin sein, aber manchmal würd ich ihr echt gern den Hals umdrehen. Und Georg und Jule gingen auch einfach mit raus. Na super! Jetzt saß ich hier alleine mit ihm in einem Raum. Eine peinliche Stille trat ein. Sein Arm lag immer noch um meine Schulter. Wir starrten beide geradeaus.
    “Du magst mich also…”, sagte Bill nach einiger Zeit leise.
    Oh nein! Ich spürte die Röte in mein Gesicht steigen. Man wie peinlich.
    Ich sagte nichts.
    “Das brauch dir nicht peinlich sein.”, sagte er.
    Ich sah ihn an. Mir wurd ganz warm ums Herz, als er mich mit seinen Schokoaugen ansah.
    “Mir geht’s ganz genauso.”, flüsterte er und lächelte mich an. Oh scheiße, mir wurd mal wieder ganz anders. Unsere Gesichter kamen sich immer näher. Wir wollten uns gerade küssen, da kamen Alex und Jule rein.
    “Stören wir?”, fragte Alex ganz scheinheilig. Nein!!!!!!!! Natürlich nicht.
    “Wir müssen langsam zurück. Chrissy und Tina können da nicht die ganze Zeit die Party schmeißen. Alex geht’s auch schon wieder besser. Hat da draußen alles vollgekotzt.”, sagte Jule.
    “Ja. Wir kommen.”, gab ich genervt zurück.
    Wir gingen also nach vorne.
    “Wir sehen uns aber wieder, oder?”, fragte Gustav.
    “Klar! Was denkst du denn”, riefen Alex und ich gleichzeitig.
    “Na da seid ihr euch ja einig. Nummern haben wir ja alle ausgetauscht”, stellte Gustav zufrieden fest.
    Bill stand die ganze Zeit da und starrte in die Luft. Seine Hände vergrub er in seinen Hosentaschen. Jetzt mussten wir uns verabschieden.
    Wir umarten uns alle. Bei Bill fiel mir das richtig schwer. Ich bemerkte wie mir die Tränen in die Augen schossen. Ich weiß gar nicht warum, schließlich würden wir uns ja bald wieder sehen. Sie wollten ja noch ein paar Tage bleiben. Bei Bill und mir dauerte die Umarmung mal wieder ein bisschen länger.
    “Jule! Komm! Wir müssen!”, rief Jule ungeduldig.
    Schwerenherzens löste ich mich von ihm. Er beugte sich noch mal runter und gab mir einen Kuss auf die Wange. Er lächelte und ich konnte meine Freude darüber auch nicht vor ihm verbergen.
    “Wir sehen uns.”, sagte er und winkte. Kurz darauf drehte ich mich um und lief zu den anderen, die schon vorgelaufen waren.
    “Dich hats erwischt oder?”, fragte Alex mich.
    Ich brauchte sie mal wieder nur anzugucken.
    “Alles klar!”, und sie musste anfangen lachen.
    “Und was ist mit Rene?”, fragte Jule.
    “Der kann mich mal! Das von vorhin hat schon wieder gereicht. Ich hab den Entschluss gefasst mit ihm schluss zu machen! Ich lass mir das nicht mehr länger gefallen!”, sagte ich bestimmt.
    “Na ja musst du ja wissen.”, gab Jule zurück.
    Vielen Dank für deine Unterstützung! Na ja egal. Mit mal blieb ich stehen und schrie auf.
    “was ist passiert?”, fragte Jule erschrocken.
    “Wir haben Tokio Hotel getroffen!!!!”, fing ich an zu jubeln.
    “Und das ist dir jetzt erst aufgefallen?!”, fragte Jule.
    “Nein natürlich nicht! Aber mir ist das eben erst so richtig bewusst geworden!”, erklärte ich. Vorhin hab ich irgendwie nur den Moment besser gesagt die Sekunde gelebt. Ich musste grinsen. Passte ja irgendwie. Ich fühlte mich irgendwie voll befreit. Mein größter Wunsch war in Erfüllung gegangen. Ich fühlte mich einfach nur gut. Mir gingen seine schönen Augen und sein niedliches Lächeln nicht mehr aus dem Kopf.
    “Sag mal wie hast du das eigentlich hingekriegt?”, fragte Alex nach ner Weile.
    “Hah! Das willst gern wissen, ne?”
    “Nicht nur sie. Ich will auch!”, sagte ich schnell.
    “Sag ich nicht!”, kam von Jule zurück.
    “Dann fragen wir halt die Jungs!”, sagte Alex bestimmt.
    “Nagut…Ich hab mir das das eine mal bei Jule überlegt, als wir alle da waren und sie so von dem Konzert und dem Treffen geschwärmt hat. Und dann hab ich da mal angerufen. Und…”
    “Du hast da einfach so angerufen???”, unterbrach Alex sie.
    “Joa. Erst haben die gedacht, ich will die verarschen, aber irgendwie hab ich das denn doch hinbekommen. Irgendwann hatte ich dann diesen Bill an der Strippe. Er hat ja zuerst gedacht, dass ich du bin…”, und sie schaute mich an.
    “Auf jeden Fall hab ich ihm das alles so erklärt und als er hörte, dass es dein Geburtstag ist, hatte er gleich zugestimmt. Dann haben wir noch so ein paar organisatorische Sachen geklärt und dann war das Telefonat auch schon vorbei. Dann haben wir uns hier getroffen und den Rest kennt ihr ja. Und ich muss ganz ehrlich sagen, die Jungs sind alle voll in Ordnung.
    “Ach nee!”, riefen Alex und ich gleichzeitig und wir alle mussten anfangen zu lachen.
    Irgendwann kamen wir wieder bei unserer Party an. So wie es aussah, hatten Chrissy und Tina das gut gemeistert…
    Gleichzeitig bei Tokio Hotel:
    “Schade, dass sie schon gehen mussten.”, sagte Gustav.
    “Stimmt, war gerade so lustig.”, meinte nun auch Georg.
    “Mmh…”, stimmte Bill verträumt hinzu.
    “Dich hats jetzt so richtig erwischt, oder?”, fragte Tom seinen Bruder.
    “Mmh…”, antwortete Bill und nickte nachdenklich.
    “Geh doch einfach zu ihr hin.”, schlug Georg vor.
    “Wie soll ich das denn bitteschön machen? Was meinst warum das Treffen hier stattfand?! Wir bzw. ich können da nicht so einfach auflaufen. Die würden uns doch alle zu Tode prügeln!” Bill wurde wütend.
    “Ey, bleib mal ganz locker!”, versuchte Georg ihn wieder zu Ruhe zu bringen.
    “Du kannst dich ja erstmal im Hintergrund halten und wenn sie mal irgendwo alleine ist und dich keiner sieht, kannst sie ja mal holen.”, sagte Tom.
    “Hast du dir diesmal die Nummer geben lassen?”, fragte Georg.
    “Klar! Was denkst du denn.”, gab Bill gereizt zurück.
    “Na bei dir weiß man ja nie…”, sagte Tom.
    “Dann schreib ihr doch ne SMS, wenn du da bist.”, schlug Gustav vor.
    “Gar keine so schlechte Idee…Ich werd dann mal.”, und Bill verschwand.
    “Hoffentlich geht das gut.”, sagte Tom noch zum Schluss.

    Wir gingen also wieder auf die Party. Es kamen erstmal paar Leute und haben gefragt, ob wir großen Ärger mit den Bullen gekriegt haben. Welche Bullen? Achja! Wir wurden ja eigentlich zum Präsidium gefahren. Hatte ich schon vergessen! Wir erzählten ihnen, dass wir sie belabert hätten und sie dann ein Auge zugedrückt hätten. Wir hätten denen ja schlecht erzählen können, dass wir Tokio Hotel getroffen hätten. Na ja, wahrscheinlich hätte es eh keiner geglaubt. Oje, da kam Rene! Der hatte mir gerade noch gefehlt!
    “Na, hast mal wieder was mit nem anderen Typen gehabt?”, fragte er.
    “Sag mal spinnst du eigentlich komplett?”, fuhr ich ihn an. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen!
    “Nein hab ich nicht und wenn kann es dir jetzt sowieso egal sein! Denn es ist aus und vorbei! Ich hab kein Bock mehr auf dich und deine blöden Unterstellungen und Anmachen!”, schrie ich ihn an und wollte gehen.
    Aber er packte mich am Arm und hielt mich fest. Seine Augen blitzten mich böse an.
    “Es ist nicht aus. Du kannst mich nicht einfach alleine lassen. Du gehörst mir!”, schrie er mich an. Ich wollte mich gerade aus seinem festen Griff befreien, da zog er mich mit Gewalt zu sich und küsste mich. Im erstem Moment wusste ich gar nicht was los war. Als ich langsam merkte, was gerade passierte, löste ich mich aus seinem Griff und knallte ihm eine.
    “Du Arschloch! Ich will dich nie wieder sehen!”, schrie ich ihn an und verschwand nach draußen. Natürlich hatten die anderen das alle mitbekommen und laberten ich nun erstmal dicht. Was ich nicht mitbekam, war, dass Bill am Fenster stand und gesehen hatte, wie Rene mich geküsst hatte. Dass ich ihm danach eine geknallt hatte, hatte er nicht mehr mitbekommen. Für ihn brach eine Welt zusammen. Mit Tränen in den Augen lief er davon…
    Ich setzte mich nach draußen. So, dass mich keiner finden konnte. Auf Gesellschaft konnte ich jetzt erstmal verzichten. Ich hörte, wie Jule mich rief, aber ich antwortete nicht. Ich wollte einfach nur alleine sein. Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stießen. Das konnte doch nicht sein! Wie konnte ich mich nur so in einem Menschen irren? So kannte ich ihn gar nicht. Zugetraut hätte ich ihm das auch nicht. Er hatte ja auch schon ziemlich viel getrunken. Was soll das denn? Jetzt suche ich hier schon nach Entschuldigungen für sein unentschuldbares Verhalten. Ich hörte wieder die anderen nach mir rufen, aber ich antwortete wieder nicht. Ach, wäre Bill doch hier. Ich weinte immer noch. Mit mal umarmten mich zwei Arme von hinten und nahmen mich in den Arm. Die Person sagte nichts, aber ich fühlte mich gleich wohl und hörte auf zu weinen. Ein paar andere standen wohl auch noch da. Da hatten sie mich also doch gefunden. Ich hab halt super Freunde. So saßen wir ne Weile da. Irgendwann drehte ich mich um, weil ich was sagen wollte, aber ich erschrak so dermaßen, dass ich kein Ton heraus brachte. Ich hatte jetzt mit Jule, Alex und Chrissy gerechnet. Aber nicht mit dem. Vor mir standen Gustav und Tom. Und Georg war es, der mich in den Arm genommen hatte.



    Re: Dann wird alles gut...

    Tokiogirl0790 - 04.03.2007, 16:19


    “Wo ist eigentlich Bill?”, fragte ich nach ner Weile.
    “Ach ja! Deswegen sind wir ja eigentlich hier! Und wie ist mit ihm gelaufen?”, fragte Tom mit nem breiten Grinsen im Gesicht.
    “Bill war nicht hier.”, antwortete ich.
    “Wie er war nicht hier? Er wollte doch zu dir, weil er dich so vermisst hatte.”, sagte Gustav.
    Er hatte mich vermisst?
    “Aber hier ist er nicht gewesen!”, sagte ich. Und ich bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend.
    “Er wollte auch erstmal gucken und sich dann per SMS bei dir melden, dass er da ist.”, sagte Georg.
    “Nicht das…”, mir kam da ein ziemlich blöder Gedanke.
    “Du meinst doch wohl nicht…”, fing Gustav an.
    “Dass er den Kuss gesehen hat und dann bei ihm die Sicherungen durchgebrannt sind.”, fuhr Tom fort.
    Ich nickte. Hoffentlich hatten wir nicht Recht.
    “Wir müssen ihn suchen!”, rief Tom aufgebracht.
    “Ich hol schnell die anderen!”, rief ich und lief zu den anderen. Sie waren immer noch dabei Rene zu belabern. Als ich reinkam, starrten mich alle an. Ich hatte total vergessen, dass ich geheult hatte. Ich sah wohl ziemlich beschissen aus, aber das war mir jetzt egal. Ich lief zu Chrissy, Jule und Alex.
    “Kommt schnell! Es gibt ein Problem!”, rief ich ihnen zu.
    “Was ist denn los?”, fragte Chrissy verwirrt.

    “Erklär ich euch unterwegs!”, antwortete ich.
    Und wieder starrten uns alle an und wollten wissen, was los ist, aber ich ignorierte sie einfach.
    “Lasst uns zuerst in der Fabrikhalle gucken!”, sagte Tom schnell.
    Also liefen wir zur Halle. Unterwegs erklärte ich den Mädels, was los war. Es hatte mittlerweile angefangen zu regnen. Dort angekommen , mussten wir feststellen, dass er nicht da war. Und die Vodkaflasche fehlte auch. Ich guckte die anderen verzweifelt an. Tom hob einen Zettel auf. Er wurde ganz bleich.
    “Was ist das?”, fragte ich vorsichtig.
    “Ein Beipackzettel von einer Schlaftablettenschachtel.”, sagte er.
    “Woher hat er denn die Schlaftabletten?”, fragte ich.
    “Er kann in letzter zeit nich gut schlafen und hat sich dann welche geholt.”, antwortete Gustav.
    “Wir müssen ihn suchen!”, sagte Alex.
    “Am besten wir teilen uns auf!”, sagte Jule.
    Aber solange konnte ich nicht warten. Ich lief los. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst suchen sollte. Also lief ich einfach in Dunkelheit.
    “Bill!!!!!!!!!!!!!”, rief ich. In der Ferne hörte ich die anderen rufen. Ich lief und lief.
    “Bill, wo bist du?”, schrie ich verzweifelt und heulend.
    Mittlerweile goss es richtig. Ich war klitschnass. Das Wasser tropfte von meinen Haaren ins Gesicht.
    “Bill!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!”
    Hoffentlich war ihm nichts passiert. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.
    “Bill!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!”
    So langsam aber sicher verzweifelte ich. Bitte lass ihm nichts passiert sein! Ich weinte. Ich konnte nicht anders. Ich hatte solche Angst um ihn. Auch wenn ich ihn noch nicht lange kannte, hatte ich sehr starke Gefühle für ihn. Ich sah einen Schatten auf mich zukommen.
    “Jule?”, fragte dieser.
    “Bill? Bill? Bist du es?” Ja es war Bill! Mir fiel ein Stein vom Herzen. Er schleppte sich in meine Richtung. Ich lief ihm entgegen. Wir fielen uns in die Arme. Da standen wir nun. Arm in Arm im strömenden Regen. Ich war glücklich, dass ihm nichts passiert war.
    “Ich liebe dich!“, sagte Bill. Doch dann brach er in meinen Armen zusammen.
    “Bill!!!!!”, schrie ich ihn an.
    Das konnte doch nicht sein! Ich glaub das nicht! Ich kniete da und sein Kopf lag in meinem Schoß. Sein Körper lag leblos da. Mal wieder musste ich anfangen zu heulen. Was mache ich denn jetzt? Anrufen! Genau! Ich ruf jetzt Alex an. Duuuut…..duuuut….Nu geh schon ran!
    “Ja?”, kam vom anderen Ende, aber es war nicht Alex.
    “Alex?”, fragte ich zögernd.
    “Nein ich bins Gustav. Was ist? Hast du ihn?”
    “Ja”
    “Gott sei dank!”, sagte er erleichtert.
    “Nicht Gott sei dank! Er liegt bewusstlos in meinen Armen!”, heulte ich ins Handy.
    “Scheiße! Wir kommen sofort! Wo bist du denn?”, fragte er.
    “Keine Ahnung. An irgend ner Straße!”
    “Keine Angst! Wir kommen und finden euch! Versuch ruhig zu bleiben!”, sagte er noch. Dann legte er auf. Mir kam es wie ne halbe Ewigkeit vor. Bill atmete nur noch ganz schwer. Ich hatte solche Angst um ihn. Irgendwann kamen sie dann angelaufen.
    “Jule! Alles in Ordnung?”, fragte Tom besorgt.
    “Siehts etwa so aus?”, fragte ich gereizt.
    “Ganz ruhig Leute! Der Krankenwagen ist schon bestellt.”, versuchte Gustav uns zu beruhigen. Ich bewunderte ihn. Wie konnte man in so einer Situation nur so ruhig bleiben?
    “Hast du gehört Bill? Gleich kommt Hilfe und dann wird alles wieder gut.”, sagte ich mit einem gequälte Lächeln und Tränen in den Augen zu ihm. Ich streichelte sein zartes Gesicht. Ich war total auf ihn fixiert, redete ihm die ganze Zeit gut zu und bekam von der Umwelt so gut wie gar nichts mit. Mit mal hörte ich Geschreie hinter mir. Ich drehte mich um. Wie es aussah, hatten ein paar Leute von der Party Wind von der Sache bekommen und standen besorgt um uns herum. Auch wenn keiner von ihnen Bill mochte, sorgten sie sich um ihn. Bis auf einer…Rene war auch unter den Leuten und machte ziemlichen Stress.
    “Sieh zu, dass du von ihm wegkommst!”, rief er mir zu , kam auf mich zu und wollte mich wegreißen. Doch da kam schon Tom von hinten, dem sichtlich die Sicherungen durchgebrannt waren und ging auf ihn los.
    “Lass die Finger von ihr!”, fuhr Tom Rene an. Tom hatte Rene am T-Shirt gepackt.
    “Ah noch so eine Schwuchtel!”, stichelte Rene.
    “Ich werd dir gleich! Ich sag dir, wehe du beleidigst meinen Bruder noch mal und lass Jule in Ruhe!”, schrie er weiter.
    “Als ob du mir zu sagen hättest, was ich zu tun und zu lassen hab!”, blökte Rene Tom an.
    “Und ob ich das hab! Sag mal merkst du nicht, wie sehr du sie verletzt? Sieh sie dir doch mal an! Sie ist total eingeschüchtert von dir!”, machte Tom weiter.
    Rene sah mich an. Ich schaute schnell weg, denn so langsam aber sicher machte Rene mir Angst. Was hatte ihn nur so verändert? Ich freute mich, dass Tom sich so für mich und Bill einsetzte. Das gab mir irgendwo ein Gefühl der Sicherheit gegenüber Rene. Rene setzte wieder zum Reden an:
    “Sie soll nur die Schwuchtel…”.
    Doch weiter kam er nicht, denn da hatte er schon Toms Faust im Gesicht.
    “Wag es ja nicht noch einmal meinen Bruder so zu beleidigen!”, schrie Tom ihn an und ich meinte Tränen in seinen Augen sehen zu können. Rene hielt sich seine Hand ins Gesicht, denn er blutete jetzt. Er stand vor mir und packte mich am Handgelenk.
    “Und du kommst jetzt mit mir!”, sagte er zu mir. Gibt der denn nie auf? Ich riss mich los. Ich war voller Hass ihm gegenüber. Meine Augen funkelten ihn wütend an.
    “Wenn er stirbt bist du Schuld! Und jetzt verschwinde aus meinem Leben!”, sagte ich zu ihm.
    Er stand wie versteinert da. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Ich war selber überrascht, wie ich so etwas sagen konnte, aber es war nun al so. Tom packte ihn wieder.
    “Hast du nicht gehört, was sie gesagt hat? Du sollst verschwinden!”. Er schmiss ihn zu Boden.
    “Und jetzt sieh zu, dass du Land gewinnst!”.
    Rene rappelte sich auf und lief davon. Über Toms Gesicht breitete sich ein siegessicheres voller Hass erfülltes Lächeln. Doch auch ihm lief eine Träne übers Gesicht. Alex ging zu ihm hin und nahm ihn in den Arm.
    “Hey, was ist denn los?”, fragte sie ihn besorgt.
    “Ich hab doch solche Angst um Bill.”, schluchzte Tom.
    “Alles wird gut!”, sagte Alex.
    “Hoffentlich!”, sagte er und wischte sich schnell die Tränen aus seinem Gesicht. Endlich hörte ich den Krankenwagen. Als er ankam, sprangen gleich 2 Leute aus dem Wagen.
    “Was ist passiert?”, fragte einer der Sanitäter.
    “Ich weiß es auch nicht. Er ist einfach so zusammen gebrochen.”, antwortete ich verzweifelt.
    “Wahrscheinlich Suizidversuch mit Schlaftabletten und Vodka.”, fügte Georg hinzu.
    Dann hoben sie Bill auf die Trage und laberten irgendein komisches Zeug, wo ich aber überhaupt nicht durchsah. Sie schoben ihn in den Krankenwagen. Der Anblick war schrecklich.
    “Einer von ihnen kann mitfahren.”, sagte einer der Sanitäter.
    “Fahr du mit.”, sagte ich zu Tom. “Du bist immerhin sein Bruder.”
    “Nein ist schon ok. Fahr du ruhig mit. Wenn Bill später rauskriegt, dass ich dich nicht mitfahren lassen hab, macht der Hackfleisch aus mir. Ich komm da schon irgendwie hin.”, sagte Tom mit einem aufmunterndem Lächeln und kniff mich leicht in die Wange.
    “Danke!”, sagte ich, umarmte Tom und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. Dann stieg ich auch schon in den Krankenwagen.
    “Ich fahr euch!”, hörte ich noch irgendjemandem sagen, doch dann ging auch schon die Wagentür zu und wir fuhren mit Sirene los. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Ich hielt die ganze Zeit seine Hand. Mir gingen viele Gedanken durch den Kopf. Was ist, wenn er es nicht schafft? Nein! So was durfte ich erst gar nicht denken! Irgendwann kamen wir am Krankenhaus an. Sie nahmen die Trage aus dem Wagen und rollten sie ins Krankenhaus. Ich lief nebenher und hielt immer noch seine Hand. Es kamen immer mehr Ärzte. Und irgendwann riss man mich von ihm weg. Ich sah ihn wie in Zeitlupe im OP verschwinden. Zwei Händen legten sich auf meine Schulter.
    “Ihm muss wahrscheinlich der Magen ausgepumpt werden.”, sagte eine Schwester hinter mir, der übrigens auch die beiden Hände gehörten. Sie nahm mich in den Arm und tröstete mich.
    “Alles wird gut. Hast aber einen süßen Freund.”, sagte sie lächelnd.
    “Es ist nicht mein Freund…glaub ich.”
    “Wie darf ich das denn verstehen?”, fragte sie neugierig.
    Was ging sie das bitteschön an? Obwohl, wenn sie schon auf mich aufpassen musste, könnte ich ihr das ja auch erzählen. Scheint ja ganz nett zu sein. Also erzählte ich ihr die ganze Story.
    “Das ist wirklich Bill von Tokio Hotel?”, fragte sie erstaunt.
    “Jap!”
    “Boah! Geil! Kannst mir ein Autogramm besorgen?”
    “Klar! Aber erst, wenn sich die Lage beruhigt hat.”
    “Ja klar! Aber ich glaub er liebt dich wirklich. Bleib auf jeden Fall dran! Ich bin übrigens Rita.”, und sie streckte mir ihre Hand entgegen.
    Ich musste lachen.
    “Jule.”, antwortete ich und gab ihr die Hand. Ich schätzte sie so auf 19-20.
    Dann kam der Arzt aus dem OP.
    “Sind sie eine Angehörige von Herrn Kaulitz?”, fragte dieser.
    “Na ja so was in der Art. Was ist mit ihm?”, fragte ich schnell.
    “Nun ja, wir mussten ihm erstmal den Magen auspumpen. Und er hat mehr Schaden durch den Alkohol davon getragen, als wir zuerst angenommen hatten. Sein Zustand ist sehr kritisch. Wenn bis morgen früh nichts passiert, ist er aber definitiv übern Berg. Aber ich bin da ganz zuversichtlich. Der springt morgen wieder bestimmt durch die Gegend”
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. Das musste ich erstmal verdauen.
    “Kann ich wenigstens zu ihm?”, fragte ich.
    “Ja. Er in Zimmer 101.”
    “Danke!”
    Ich sah noch mal zu Rita rüber. Sie nickte mir nur zu und dann lief ich den Gang entlang zu seinem Zimmer. Vor der Tür holte ich noch mal kurz inne, um noch mal tief durch zuatmen. Dann ging ich rein. Er lag da wie Dornröschen. Doch die ganzen Kabel und piependen Geräte zerstörten diesen Anblick. Ich setzte mich zu ihm ans Bett, nahm seine Hand und streichelte sie.
    “Hey! Na wie geht’s dir so? Ok, blöde Frage…Aber du darfst jetzt nicht aufgeben. Ok? Das schaffst du hörst du? Du kannst mich jetzt nicht alleine lassen…”. Und wieder stiegen mir die Tränen in die Augen. In dem Moment ging die Tür auf. Ich dachte es wäre ein Arzt, aber es war Tom. Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Unter Schluchzen erzählte ich ihm, was der Arzt zu mir gesagt hatte. Jetzt konnte auch Tom seine Tränen nicht mehr zurück halten. Wir standen die ganze Zeit da, weinten und schwiegen.
    “Ich werd dich mal mit ihm alleine lassen.”, sagte ich zu Tom. Er nickte nur stumm. Ich ging noch mal zu Bill, gab ihm ein Kuss auf die Stirn und ging dann schließlich raus. Draußen standen die anderen. Mehr als ein “Danke” bekam ich nicht über die Lippen.
    “Ich hol dir etwas zu Trinken.”, sagte Chrissy.
    Ich nickte ihr dankend zu als sie mit dem Tee wiederkam. Ich setzte mich. Ich starrte die ganze Zeit den Tee an. Keiner sagte was.
    “Er wird die Nacht vielleicht nicht überstehen.”, brach ich nach einiger Zeit das Schweigen. Wieder sagte keiner was.
    “Aber der Arzt ist ganz zuversichtlich und glaubt das Bill morgen schon wieder durch die Gegend springen wird.”
    Ich fühlte mich so schlecht und irgendwie mitschuldig an dem, was passiert war. Auch wenn ich nichts dafür konnte, dass Rene mich geküsst hatte. Wie ich diese Person hasste…
    “Du kannst mich jetzt nich alleine lassen. Mit wem soll ich denn immer streiten? Wir brauchen dich doch. Ich, Jule, die Band. Ich glaub das mit Jule wird noch was. Die ist total verschossen in dich. Und diesem Rene hab ich erstmal eine verpasst. Das hättest du mal sehen sollen.”
    Tom musste leicht grinsen.
    Ich saß derweil immer noch auf dem Flur und starrte meinen Tee an.
    “Du musst das aber schon trinken.”, sagte Alex irgendwann zu mir.
    “Er wird vielleicht sterben!”, schrie ich sie an. Sie zuckte leicht zusammen.
    “Tschuldigung war nicht so gemeint.”, sagte ich leise.
    “Schon ok.”, gab sie zurück.
    Kurz darauf stand Tom in der Tür.
    “Jule?”, fragte er vorsichtig. Ich schaute in an.
    “Kannst du bitte wieder mit reinkommen? Ich glaub es geht ihm schlechter.”, sagte er traurig.
    Ich nickte nur.
    “Ja wir werden dann auch mal.”, sagte Georg.
    “Meld ich wenn es was neues gibt.”, kam von Gustav.
    Ich nickte wieder. Nachdem ich Tom auch was zu trinken geholt hatte, setzte ich mich zu ihm an Bills Bett. Wir hielten seine Hand. Wir waren die ganze Nacht wach. Doch in den frühen Morgenstunden überkam uns doch die Müdigkeit und wir schliefen ein. Irgendwann wurde ich sanft geweckt. Irgendjemand streichelte mir die ganze Zeit übers Gesicht. Da ich die Augen noch geschlossen hatte, wusste ich nicht, wer es war. Es fühlte sich gut an. Ich beschloss meine Augen zu öffnen. Als ich sie öffnete, sah ich in Bills Gesicht. Er lag seitlich und hatte seinen Kopf auf seine Hand gestützt. Er lächelte mich an.
    “Guten Morgen mein Engel. Schön, dass du wach bist.”
    “Morgen”.
    Hatte er mich eben Engel genannt?
    “Ja hab ich. Wieso? Ich hab gedacht, dass wär ok für dich.”, sagte er traurig.
    Scheiße! Hatte ich etwa laut gedacht?
    “Ist es auch! Nur ich war irgendwie gerade noch im Halbschlaf und…”
    “Ja ja ist ja schon gut.”, unterbrach er mich grinsend.
    Ich sah mich um. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auch in Bills Krankenbett lag. Er schien das mitbekommen zu haben.
    “Die Ärzte haben dich heut Morgen zu mir gelegt, als sie die ganzen Kabel abgestöpselt haben. Du hast geschlafen,wie ein Murmeltier und da wollten sie dich nicht wecken.”
    In dem Moment wurde mir erst klar, dass Bill es überstanden hatte. Glücklich fiel ich ihm um den Hals.
    “Schön, dass es dir besser geht.”, brach ich nach einer minutenlangen Umarmung das Schweigen.
    “Jap! Fühl mich irgendwie wie neugeboren.”, antwortete er strahlend. Also hatte der Arzt doch Recht!
    “Wo ist eigentlich Tom?”, fragte ich nah einiger Zeit.
    “Der holt mir Klamotten.”
    “Wieso? Wie lange musste du denn noch hier bleiben?”, fragte ich.
    “Wenn ich Glück hab, darf ich morgen Abend wieder raus.”, antwortete er mir.
    “Ich geh mal ins Bad mich frisch machen.”
    Im Bad sah ich in den Spiegel. Hilfe sah ich scheiße aus. Naja nach den Strapazen. Ich ließ die letzte Nach Revue passieren. Heute morgen hatte er mich gestreichelt und mich Engel -seinen Engel-genannt. Ich musste lächeln. Dann schmiss ich mir ne Ladung Wasser ins Gesicht.
    “Bill??? Ist das deine Schminke hier?”, rief ich.
    “Ja. Wieso?”, kam zurück.
    “Darf ich die mal benutzten?”, rief ich wieder.
    “Ja klar!”
    “Woher hast du überhaupt die Schminke?”, fragte ich verdattert.
    “Naja ich hab immer welche dabei. Man weiß ja nie!”
    Wir mussten beide lachen. Ich hatte mich schon gewundert, warum er gestylt war, weil er ja keine Klamotten da hatte. Dann machte ich mich in Ruhe fertig. Ich kam wieder aus dem Bad. Aber Bill war nicht da. Wo war er denn? Mit mal nahmen mich zwei Arme von hinten in die Arme. Ich musste grinsen, denn es war Bill. Er drückte mich ganz fest an sich. Mein Herz fing wie wild an zu pochen. Dann drehte er mich leicht zu sich und ich ließ mich in seine Arme fallen. Er hielt mich ganz fest. Er schaute mir ganz tief in die Augen. Mir wurd ganz warm ums Herz. Er durchbohrte mich regelrecht mit seinen Blicken. Zum Glück hielt er mich fest, denn sonst hätte ich mich nicht halten können, so weiche Knie hatte ich. Unsere Gesichter kamen sich immer näher. Er schloss seine Augen. Ich spürte seinen warmen Atem in meinem Gesicht. Schließlich berührten sich unsere Lippen. In dem Moment ging ein Feuerwerk in mir hoch. Ich schwebte auf Wolke 7. Nach vielen wunderschönen Minuten, lösten wir uns wieder voneinander. Er strahlte mich an und ich strahlte zurück. Er nahm mich wieder in den Arm und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Auch sein Herz pochte stark. Nebenbei fiel mein Blick auf die Uhr.
    “Scheiße! Schon 10 Uhr! Ich muss Alex bei Raum aufräumen helfen!”, erschrak ich.
    “Musst du wirklich?”, fragte Bill und schaute mich traurig an.
    “Ja. Ich kann sie damit nicht alleine lassen. Ich komm nachher wieder. Natürlich nur wenn du willst…”
    “Klar! Will ich das! Aber du musst dich ganz doll beeilen!”
    “Ja mach ich!”, gab ich zurück.
    Ich schnappte meine Sachen und bevor ich ging, gab ich Bill noch einen Kuss.
    “Bis nachher meine kleine Maus. Hab dich lieb!”, sagte Bill.
    “Ich dich auch!”, und so verschwand ich aus der Tür.
    Ich strahlte übers ganze Gesicht. Auf dem Flur kam mir Tom entgegen. Ich nahm ihn zur Begrüßung in den Arm, rief ihm ein “Wunderschönen guten Morgen” ins Gesicht und lief dann weiter. Tom schaute mir verdattert nach. Dann ging Tom in Bills Zimmer. Und auch dort wurde er angestrahlt bis zum geht nicht mehr. Bill nahm ihn glücklich in die Arme. Jetzt reichte es Tom
    “Sag mal ist hier ne Atombombe in die Luft gegangen oder warum sind hier alle am strahlen?”, fragte er seinen Zwillingsbruder.
    Doch der strahlte jetzt noch mehr. Langsam begann Tom zu begreifen. Er grinste seinen Bruder an.
    “Sag jetzt nicht ihr habt es endlich auf die Reihe bekommen.”, sagte Tom.
    “Doch! Wir haben uns eben geküsst!”, entgegnete Bill freudestrahlend.
    “Cool! Freu mich echt für euch! Aber warum ist sie denn so schnell abgehauen?”
    “Sie wollte Alex noch beim Aufräumen helfen.”
    “Georg und Gustav sind auch da.”, sagte Tom.
    “Was machen die denn da?”, fragte Bill verblüfft.
    “Na aufräumen!”
    “Freiwillig?”, fragte Bill.
    “Naja…Eigentlich sind sie stellvertretend für mich da. Eigentlich wollte ich Alex ja helfen, aber da du ja noch deine Sachen brauchtest und ich dich ja unmöglich alleine lassen kann…”
    “Faules Sau!”, unterbrach Bill ihn und sie mussten beide lachen.
    “Kommt Jule heut noch mal wieder?”, fragte Tom.
    “Jap! Sobald sie mit aufräumen fertig sind.”, sagte Bill stolz.
    “Na ja bei der Hilfe dauert das bestimmt nicht mehr lange.”, gab Tom von sich und wieder mussten sie lachen.
    Nach einer Ewigkeit kam ich bei den anderen an. Alle waren sie am putzen. Und Gustav und Georg waren ein Bild für die Götter. Besen und Lappen standen ihnen echt gut. Ich musste lachen.
    “Das macht ihr aber fein!”, sagte ich zu ihnen.
    “Na endlich! Wir haben schon gedacht du kommst gar nicht mehr.”, sagte Gustav erleichtert.
    “Kannst dir gleich nen Aufwischlappen schnappen und wischen.”, sagte Georg.
    “Erstmal wird sie uns Bericht erstatten!”, kam von Alex, die mittlerweile mit Chrissy hinter mir stand. Wir umarmten uns zu Begrüßung.
    “Wieso Bericht erstatten? Wir wissen doch, dass es Bill viel besser geht. Ihr wollt euch doch nur drücken!”, protestierte Gustav.
    “Gustav…Haltn Mund!”, sagte Alex zu ihm.
    “Echt mal kleiner!”, sagte nun auch Chrissy.
    Häh??????????? Hatte ich irgendetwas verpasst? Soweit ich weiß kann Chrissy Tokio Hotel nicht ausstehen. Und was war das jetzt? Chrissy bekam meine Verwunderung mit.
    “Ich muss mal sagen, dass die ganz cool sind. Und besonders dieser kleine Gustav hats mir voll angetan…”, flüsterte sie mir grinsend zu.
    “Ah ja…”
    Mehr bekam ich nicht heraus.
    “Habt ihr hier gepennt?”, fragte ich.
    “Wir waren hier, aber geschlafen haben wir nicht. Schon alleine weil wir uns solche Sorgen um Bill gemacht haben und außerdem wars irgendwie so lustig.”, sagte Chrissy.
    “Und was ist nu?”, fragte Alex mich und sah mich prüfend an.
    Ich strahlte sie an.
    “Alles klar!” Sie und Chrissy umarmten mich, fingen an zu jubeln und wie wild durch die Gegend zu hüpfen.
    “Och Mädels da haben wir doch gerade gewischt.”, beschwerte sich Georg.
    “Echt mal und warum seid ihr eigentlich so hysterisch?”, machte Gustav weiter.
    “Habt ihr es immer noch nicht kapiert? Jule und Bill sind zusammen!”, erklärte Alex ihnen.
    “Achso! Sagt das doch gleich!”, sagte Gustav.
    “Endlich unsere Gebete wurden erhört! Kein Rumgejammere mehr von Bill!”, sagte Georg erleichtert.
    Dann umarmten mich die beiden auch und sagten, dass sie sich für mich freuen würden. Dann machten wir uns wieder an die Arbeit. Immer wieder bekam ich mit, was da mit Chrissy und Gustav ablief. Ständig hauten sie sich gegenseitig aufm Arsch und warfen sich viel sagende Blicke zu. Ich hätte nicht gedacht, dass Chrissy ihre Meinung über Tokio Hotel je ändern würde. Na ja irren ist ja bekanntlicher Weise menschlich.
    “Freut mich echt für dich!”, sagte Alex, die mit mal neben mir stand.
    “Ich bin echt überglücklich!”, gab ich zurück.
    “Naja wenigstens einer…”, sagte sie bedrückt.
    “Wieso was ist denn los?”, fragte ich.
    “Na ja ich fand Tom ja schon immer toll. Aber jetzt hat er mich wirklich umgehauen.”
    “Ich kann ja mal mit Bill sprechen. Vielleicht lässt sich da ja was machen.”, antwortete ich ihr.
    “Das würdest du echt machen?”
    “Klar! Für dich doch immer!”, sagte ich.
    “Ist ja nicht so, dass ich diese Reaktion nicht erwartet hätte, aber ich freu mich trotzdem.”, sagte Alex schelmisch.
    Ich kniff sie empört in die Seite und wir mussten anfangen zu lachen. Also ich muss ja mal echt sagen, dass lachen echt eins unserer Hobbys ist.
    “Übrigens Jule hatte kein Bock!”, sagte Alex nach einiger Zeit.
    “Warum das denn nicht?”, fragte ich verwirrt.
    “Keine Ahnung.”
    “Ah ja.”, sagte ich verwundert.
    Dann kam Chrissy mit ihrem Gepäck auf uns zu.
    “Wo willst du denn hin?”, fragte ich.
    “Sorry Süße aber ich muss nach hause. Meine Mutter hat vorhin angerufen. Da ist irgend so eine blöde Familienfeier dazwischen gekommen.”
    “Das ist ja blöd”
    “Tja kann man nichts machen.”
    Zum Glück waren wir schon fertig. Wir stiegen alle bei Georg ins Auto. Wir brachten noch Alex nach Hause. Sie konnte leider nicht mitkommen, da sie das ja noch alles ihren Eltern beibringen musste. Also setzten wir Alex ab und fuhren dann nach Hagenow zum Bahnhof. Nach 10 Minuten kam dann Chrissys Zug. Ich nahm sie zum Abschied in den Arm. Georg und Gustav umarmten sie auch. Gustav schaute sie ganz traurig an.
    “Meldest du dich?”, fragte er ganz traurig.
    “Aber klar doch”. Dann gab sie Gustav eine Kuss auf die Wange und stieg dann in den Zug.
    Gustav wurde ganz rot. Ich musste lächeln. Wenn er verlegen war, sah er einfach zum knuddeln aus. Im Krankenhaus angekommen, machten wir uns auf den Weg zu Bills Zimmer. Georg pfiff irgendjemandem hinterher. Und als diese Person dichter kam, erkannte ich dass es Rita war. Sie kam gleich zu uns. Ich zählte ihr, dass ich mit Bill zusammen war. Sie freute sich auch für mich. Dann gingen wir zu Bill. Ich war noch gar nicht richtig durch die Tür da kam Bill schon angesprungen und umarmte mich. Wir küssten uns.
    “Ich hab dich schon so vermisst!”, sagte Bill zu mir.
    “Ich dich doch auch!”, sagte ich zu ihm und gab ihm noch einen Kuss. Dann setzten wir uns. Ich setzte mich auf Bills Schoß und er legte seine Arme um mich.
    “Tom ist noch auf Klo.”, sagte Bill. Das war meine Chance.
    “Meint ihr da kann man was machen? Ich mein jetzt wegen Tom und Alex. Die mag den doch so.”, sagte ich.
    “Ich glaub schon. Ich glaub auch, dass er sie mag.”, antwortete Bill.
    Dann kam Tom auch schon aus dem Bad.
    “Is irgendwas?”, fragte er.
    “Nö!”, kam es von allen gleichzeitig. Dann setzte er sich zu uns.
    “Ach ihr seid ja so süß zusammen!”, sagte Tom zu mir und Bill.
    “Ja und die Arme Alex ist immer noch Single.”, sagte Georg. Häh? Das passte doch jetzt gar nicht.
    “Ja das stimmt.”, gab Tom zurück.
    “Na wie wärs? Nimm du sie doch!”, sagte Bill zu ihm.
    Tom sah ihn mit großen Augen an.
    “Naja wenn du sie nicht willst, nehm ich sie halt.”, sagte Georg.
    “Nee! Das ist mein Territorium!”, fauchte Tom ihn an und alles fing an zu lachen. Bis auf Tom, der mal wieder von nichts nen Plan hatte.
    “Is irgendwas?”, fragte er mal wieder.
    “Nö!”, antworteten wir wieder zeitgleich.
    “Was sollte sein?”, fragte Gustav ganz scheinheilig.
    Und wir mussten uns alle das Lachen verkneifen.
    “Ihr seid doch alle doof!”, gab Tom zurück.
    Wir saßen den ganzen Nachmittag da und erzählten und alberten rum. Bill kuschelte sich immer wieder an mich ran. Das fand ich voll niedlich. Ich genoss den Nachmittag richtig. Mir ging es schon lange nicht mehr so gut. Es sei denn Alex und ich gingen mal wieder eins unserer Hobbys nach.
    “Leutings, wir müssen. Es ist schon acht.”, sagte Georg nach ner Weile.
    “Müssen wir wirklich?”, fragte ich.
    “Ich denke schon.”, sprach Georg weiter.
    “Ähh Leutings? Wo pennen wir heute Nacht eigentlich?”, fragte Gustav mit mal.
    “Gute Frage…”, kam auch nun von Tom.
    “Na bei mir natürlich!”, sagte ich.
    “Und deine Eltern?”, fragte Georg.
    “Sind bis Ferienende in Holland.”, antwortete ich.
    “Na dann ist ja alles geklärt.”, sagte Gustav und sprang auf.
    “Na toll! Ihr dürft alle zu Jule und ich muss hier bleiben!”, meldete sich Bill zu Wort. Er zog einen Schmollmund, was bei ihm verdammt süß aussah.
    “Du Ärmster!”, stichelte Georg.
    Bill verschränkte die Arme und streckte ihm die Zunge raus. Er war echt zum Knuddeln.
    “Wir holen dich dann morgen Nachmittag ab.”, sagte Tom zu Bill.
    “Wie so spät? Kommt ihr mich nicht mehr besuchen?”, fragte er.
    “Was sollen wir dich morgen besuchen kommen, wenn du morgen Nachmittag nach hause kommst.”, sagte Gustav.
    Bill nahm mich ganz schnell in den Arm und guckte, als wenn mich irgendjemand ihm wegnehmen will.
    “Das könnt ihr nicht machen! Das halt ich nicht aus!”, rief Bill.
    Ich drehte mich zu ihm um.
    “Ey! Das sind noch fast 20 Stunden! Das ist doch Entzug! Das kannst du nicht bringen! Ich vermiss dich doch jetzt schon so doll!”, warf er mir vor.
    Wie gut ich ihn doch verstand…
    “Ich dich doch auch. Aber ich kann da doch auch nichts dran ändern!”, sagte ich zu ihm. Dann fing er an zu grinsen.
    “Wenn ich das schaffe, krieg ich dann ne Belohnung?”, fragte er.
    “Jap!”, sagte ich.
    “Was denn?”
    “Sag ich nich”
    “Können wir jetzt endlich? Ich will ins Bett!”, mischte sich Tom ein.
    Bill und ich küssten uns zur Verabschiedung.
    “Und wehe du schläsft bei ihr mit im bett!”, sagte Bill noch zu Tom.
    “keine Angst. Den Platz halt ich für dich frei!”, ich gab ihm dann noch einen Kuss und dann gingen wir.
    Bei mir zu Hause angekommen, zeigte ich den Jungs erstmal unser Haus. Zum Glück waren meine Eltern noch im Urlaub. Wir setzten uns dann noch in die Stube.
    “Wollen wir Bill morgen überraschen?”, fragte Tom.
    “Von mir aus. Ne Belohnung hatte ich ihm eh versprochen.”, stimmte ich zu.
    In dem Moment klingelte mein Handy. Es war Alex!
    “Hey Schnecke! Hab Gute Nachrichten!”, kam es vom anderen Ende.
    “Na was gibt’s denn?”, fragte ich neugierig.
    “Meine Eltern sind alleine nach Rügen gefahren. Ich konnte sie überreden, dass ich alleine hier bleiben darf!”, sprudelte es aus ihr hervor.
    “Wie geil ist das denn?”, rief ich ins Handy.
    “Kommst noch vorbei? Kannst dann hier ja pennen!”, schlug ich vor.
    “Wie soll ich hinkommen?”, fragte sie.
    “Schnapp dir dein Fahrrad!”. antwortete ich.
    “Nee kein Bock. Komm du mal her.”
    “Geht nicht. Georg, Gustav und Tom sind hier, weil die hier pennen.”, sagte ich.
    “Bin gleich da!”, kam es vom anderen Ende, dann hatte sich auch schon aufgelegt. Das Argument Tom hatte sie denn doch wohl überzeugt…Grinsend ging ich wieder zu den anderen.
    “Wir wissen schon, was wir für Bill machen wollen!”, teilte Gustav mir mit.
    “Na dann erzählt mal!”
    “Also…Wir wollen bissl Party machen.”, erzählte Georg.
    “Und was habt ihr euch da so vorgestellt? Alex kommt übrigens auch gleich”, fragte ich weiter.
    “Cool! Dann kann sie ja gleich mitmachen!”, freute sich Tom.
    “Jo Alex hat eine Hand fürs Dekorieren.”, sagte ich.
    Dann klingelte es an der Tür. Ich ging runter und machte Alex die Tür auf. Sie umarmte mich stürmisch. Dann gingen wir nach oben.
    “Hey Leutings!”, begrüßte Alex die Jungs und setzte sich.
    “Ich glaub du hast da was vergessen.”, sagte Tom mit mal.
    “Was denn?”, fragte Alex verwundert.
    Tom hielt seine Arme auf.
    “Na das!”, sagte er.
    “Oh äh ja!”.
    Alex wurde rot, sprang dann auf und umarmte Tom. Damit Georg und Gustav nicht traurig waren, umarmte sie die beiden auch noch. Dann erzählten wir ihr von der Überraschung für Bill. Sie fand die Idee auch gut. Und so planten wir weiter bis spät in die Nacht hinein. Irgendwann gingen wir dann schlafen. Am nächsten Morgen begannen wir dann alles vorzubereiten. Alex und Tom schmückten den Partyraum, Georg fuhr in die Stadt um Getränke zu kaufen und Gustav und ich backten Kuchen. Tom und Alex kamen sich während des Dekorierens ein bisschen näher…



    Re: Dann wird alles gut...

    Tokiogirl0790 - 04.03.2007, 16:21


    “Alex! Guck mal!”, rief Tom.
    Alex drehte sich um. Tom stand hinter ihr und pustete ihr Luftschlangen ins Gesicht.
    “Ey! Das darfst du doch nicht tun!”, sagte Alex und piekste Tom lachend in die Hüfte. Dann drehte sie sich wieder um und schmückte weiter.
    “Alex! Guck mal!”, rief Tom wieder.
    Alex drehte sich wieder um. Tom hielt ein Luftballon vor ihr Gesicht und ließ ich platzen. Alex erschrak.
    “Sag mal noch ein so ein Ding und du bist fällig!”, sagte sie scherzhaft zu Tom.
    Wieder drehte sie sich um, um weiterzuschmücken.
    “Alex! Guck mal!”, rief Tom ein drittes mal.
    Alex drehte sich wieder um. Und schon hatte sie ne Ladung Konfetti aufm Kopf und im Gesicht. Der Bengel hatte wirklich nur Unsinn im Kopf.
    “Alder! Jetzt reichts! Warts ab du Schlingel.”
    Sie nahm sich jetzt auch Konfetti und es begann einen wilde Konfettischlacht. Dann kamen noch Luftballons, Luftschlangen und Girlanden hinzu. Beide waren nur am Lachen. Dann fing Tom an sie abzukitzeln und das war bei Alex wirklich schlecht, denn sie war kitzlig ohne Ende. Sie ließ sich das natürlich nicht gefallen und stichelte zurück. Gustav und ich waren gerade auf den Weg nach unten, weil wir den Krach oben gehört hatten und gucken wollten, was da los war. Wir kamen rein und Alex und Tom hörten sofort auf zu toben. Im Partyraum herrschte das reinste Chaos und Alex und Tom mittendrin. Sie guckten uns wie zwei begossene Pudel an. Anscheinend hatten sie nich nicht mitgekriegt, was sie angerichtet hatten.
    “Also wir äh haben also äh…”, versuchte Tom zu erklären.
    “Naja das war so…”; machte Alex weiter.
    “Ja ja is klar!”, gab ich zurück.
    “Und wer soll das ganze Chaos jetzt beseitigen?”, fragte Gustav.
    “Das machen wir natürlich.”, sagte Tom kleinlaut.
    Es gefiel mir es, dass die anderen beiden dachten, wir seien böse auf sie. Aber ich konnte ihnen doch gar nicht böse sein. Schon alleine, weil es ein echt lustiger anblick war. Und ich wusste ja, was Alex und Tom das bedeutete.
    “Also wir haben da keine Zeit zu.”, sagte ich ganz bestimmt.
    “Genau! Wir müssen nämlich backen!”, sagte Gustav, doch dann erschrak er.
    “Scheiße! Unser Kuchen!”, sagte er leichenblass. Dann lief er schnell nach oben. Wir starrten ihm hinterher. Irgendwann war nur noch ein “Scheiße” von ihm zu vernehmen.
    “Ich glaub ich muss mal gucken gehen.”, sagte ich.
    “Und vergesst nicht den Raum zu schmücken!”, sagte ich noch lachend zu ihnen und ging dann nach oben um Gustav zu helfen. Die ganze Küche war voller Qualm und Gustav stand vor einem schwarzen Kuchen, wenn man das überhaupt noch Kuchen nennen konnte…
    “Da müssen wir wohl nen neuen machen.”, sagte Gustav.
    Und so begannen wir einen neuen zu machen.
    “Meinst du Jule und Gustav sind jetzt sauer auf uns?”, fragte Tom Alex.
    “Quatsch! Ich kenn Jule doch. Die musste sich doch selber das Lachen verkneifen, aber sie spielt sich halt gerne auf.”, antwortete Alex.
    “Achso na dann ist ja gut.”, erwiderte Tom sichtlich erleichtert.
    Dann begannen sie aufzuräumen und den Raum zu schmücken. Als sie fertig waren, betrachteten sie ihr Kunstwerk stolz.
    “Sieht doch echt klasse aus, oder nicht?”, sagte Alex stolz.
    “Tja wir sind halt ein echt gutes Team!”, gab Tom von sich. Dann sahen sie sich erschrocken an.
    “Du Alex…”, fing Tom an.
    “Ja?”, fragte Alex verunsichert.
    “Ich ähm…also…ich…mein also…ich…”, stotterte Tom.
    “Ja?”, fragte Alex unsicher.
    “Äh also na ja…also…äh…ich ist schon gut.”, sagte er schnell.
    “Was denn?”, fragte Alex, die jetzt noch verwirrter war als vorher.
    “Ach ist nicht so wichtig. Lass uns mal nach Jule und Gustav schauen und ihnen sagen, dass wir fertig sind.”, sagte Tom und ging dann.
    Alex war ziemlich verunsichert. Was hatte das zu bedeuten? Sie folgte ihm. Gustav und ich waren auch fertig und waren gerade dabei die Küche aufzuräumen, als die beiden reinkamen. Kurz darauf erschien auch Georg in der Tür. Irgendwie sah Alex bedrückt aus. Ich drückte Georg meinen Lappen in die Hand.
    “Ihr macht das schon! Alex und ich gehen die Getränke in den Partyraum räumen.”, sagte ich.
    “Aber…”, protestierte Georg, aber da waren wir schon aus der Tür.
    Unten fragte ich Alex, was sie denn habe. Sie erzählte mir die Story mit Tom. So war das also! Der größte Aufreißer aller Zeiten, war also schüchtern. Ich hatte Alex noch nicht erzählt, dass Tom auch was von ihr wollte. Ich hatte es auch nicht vor, denn das sollte sich von alleine entwickeln. Ich sagte ihr, dass ich auch keine Ahnung hab. Dann kamen auch schon die Jungs runter. Der Raum war echt schön geworden.
    “Wir werden denn jetzt mal Bill abholen.”, sagte Tom.
    “Ok. Ich hol nur noch schnell meine Jacke.”, sagte ich.
    “Du kommst aber nicht mit.”, sagte Georg.
    “Warum nich?”, fragte ich verwirrt.
    “Weil wir Bill ärgern wollen und wenn du nicht mit bist, ärgert der sich zu Tode.”, erklärte Georg.
    “Ihr seid ja mies!”, gab ich zurück.
    “Außerdem können du und Alex in der Zeit das Essen aufbauen, Tisch decken und so!”, sagte Gustav.
    “Das ist ja mal wieder typisch.”, mischte sich auch nun Alex ein. Aber bevor wir noch was sagen konnten, waren die drei auch schon weg.
    Wir deckten den Tisch und warteten auf die anderen.
    “Endlich kommt ihr!”, rief Bill erfreut, als die Jungs durch die Tür kamen.
    “Aber wo ist Jule?”, fragte er kurz danach.
    “Die durfte nicht mit. Du musst dich noch ein bisschen gedulden.”, erklärte Georg ihm.
    “Ihr seid ja so gemein!”, beschwerte sich Bill.
    “Ich weiß!”, gab Tom schmunzelnd von sich.
    “Nu komm du lahme Ente. Ich denk du willst zu Jule!”, ermahnte Gustav.
    Und schon war Bill aus dem Zimmer. Die Autofahrt verlief sonst ganz ruhig. Alex und ich warteten draußen auf die Jungs. Kaum stand das Auto, sprang Bill schon raus und kam auf mich zu gelaufen. Ich sprang auf. Er lief mir direkt in die Arme. Wir wären beinahe umgekippt. Er erdrückte mich fasst.
    “Krieg ich auch noch ein Kuss?”, fragte ich ihn.
    “Aber natürlich mein Schatz!”. Dann küssten wir uns zur Begrüßung. Dann kam auch Alex, riss uns auseinander und umarmte Bill zur Begrüßung. Ich strafte sie mit einem bösen Blick. Das kann sie doch nicht machen. Ich hatte ihn doch so lange nicht mehr gesehen. Danach nahm er mich wieder in den Arm.
    “Hey Bruderherz! Willst jetzt deine Belohnung oder was?”, fragte Tom ihn.
    “Ihr habt echt ne Belohnung für mich???”, fragte er unglaubwürdig.
    “ja aber sicher doch.”, antwortete Gustav.
    “Versprochen ist versprochen.”, sagte ich.
    Wir gingen rein. Georg hielt Bill die Augen zu. Als wir im Partyraum waren, ließ Georg ihn los. Als Bill unser Kunstwerk erblickte, fiel ihm die Kinnlade runter.
    “Das habt ihr echt für mich gemacht?”
    “Jap!”, kam es von uns einstimmig.
    “Ihr seid echt so lieb!”.
    Er freute sich wie ein kleines Kind. Seine Augen strahlten. Dann umarmte er uns als Dankeschön, sogar seine Bandkollegen.
    Wir setzten uns an den Tisch und begannen den von mir und Gustav gebackenen Kuchen zu essen. Ich will mich ja jetzt nicht selber loben, aber der war echt lecker. Als wir fertig waren, stellten wir schnell unser Geschirr weg und gingen nach oben in die Stube. Bill setzte sich auf den Sessel und als ich vorbeiging packte er mich am Arm und zog mich zu ihm auf den Sessel. Er legte wieder seine Arme um mich und ich lehnte mich bei ihm an. Wir erzählten irgendwie darüber, was die letzten Tage passiert war und da blieb das Thema Rene halt auch nicht aus. Ich regte mich tierisch über ihn auf. Und die anderen diskutierten heftig mit. Später gingen wir spazieren und ich zeigte ihnen das Dorf. Alex erzählte mir, dass Tom sie seit der Sache im Partyraum,´nicht mehr beachtete. Das verletzte sie sehr. Ich versprach ihr mit Tom zu reden. Zuhause angekommen, fing Tom zu jammern an.
    “Ich hab Hunger!”, jammerte Tom.
    “Ich auch!”, machte Alex mit.
    “Habt ihr irgendwo Mc Doof hier in der Nähe?”, fragte Georg.
    “Jo in Wittenburg!”, sagte ich.
    “Dann lasst uns doch da hinfahren. Dann müssen wir uns nichts selber machen.”, schlug Georg vor.
    “Jo dann mal los!”, rief Gustav.
    “Ich bleib hier. Ich bin noch ein bissl erschöpft.”, sagte Bill.
    Alle guckten ihn an.
    “ist alles in Ordnung?”, fragte Tom besorgt.
    “Ja ja alles in Ordnung. Bin nur ein bisschen müde.”, antwortete Bill.
    Ich machte mir ein bisschen Sorgen.
    “Wenn du willst, bleib ich bei dir.”, sagte ich zu ihm.
    “Du kannst ruhig mitfahren, schließlich hast du ja auch Hunger.”, sagte Bill.
    “Eigentlich nicht.”, log ich.
    “Wir können euch ja was mitbringen.”, schlug Gustav vor.
    “Ok. Dann viel Spaß!”, sagte Bill und ging rein.
    Die anderen guckten mich skeptisch an, aber ich hatte auch keine Ahnung und ging dann auch rein. Die anderen fuhren los. Ich ging hoch. Bill war mittlerweile in mein Zimmer verschwunden. Ich ging ihm hinterher. Als ich reinkam, stand Bill grinsend im Zimmer und guckte sich die TH-Poster an. Mir war das ein bisschen peinlich.
    “Tja…eigentlich wollte ich die heut Morgen noch abmachen, hab es aber nicht mehr geschafft.”, versuchte ich zu erklären.
    “Lass doch! Ich finde nicht schlimm und außerdem kannst du mich dann immer angucken, wenn ich mal nicht da bin.”, sagte er.
    Man war ich erleichtert und machte Musik an. Bill schmiss sich aufs Bett und deutete auf den Platz neben sich. Ich legte mich zu ihm. Das würde wohl einer der wenigen Momente in unserer Beziehung werden. Schließlich müssten sie in ein paar Tagen wieder zurück und wir in die Schule und wer weiß, wie lange wir uns dann nicht sehen würden. Und wie soll das überhaupt sonst alles werden?
    “Ist alles in Ordnung?”, fragte Bill mich.
    “Ja ja alles in Ordnung!”, antwortete ich schnell.
    “Aber dich bedrückt doch was.”
    “Naja ich musste gerade daran denken, wie es weiter gehen soll, wenn ihr weiter auf Tour geht und so.”, erklärte ich.
    “Da hab ich auch schon dran gedacht. Vielleicht könnt ihr…”
    “Wie ihr?”, unterbrach ich ihn.
    “Na mit Alex und Tom ist es doch auch nur noch ne Frage der Zeit bis sich da was ergibt.”, erklärte er.
    “Ja und weiter?”
    “Naja vielleicht könnt ihr ja mit auf Tour kommen.”, sagte Bill.
    “Und Schule? Die können wir nicht einfach so hinschmeißen. Und außerdem würden da unsere Eltern nicht mitspielen.”
    “Ja hast recht.”, sagte er traurig.
    “Obwohl es bestimmt geil wär. Vielleicht in den Ferien und an den Wochenenden.”, schlug ich vor.
    “Ja! Das ist gut!”, sagte er begeistert und gab mir einen langen zärtlichen Kuss.
    Dann kuschelte ich mich bei ihm an. Ich lag mit meinem Kopf auf seinem Oberkörper und spielte an seinem Bauchnabel rum. Das ist irgendwie so eine verdammte Macke von mir. Sein Brustkorb hebte und senkte sich und das Gefühl, welches ich dabei verspürte, ließ mich fast durchdrehen. Er streichelte mich am Kopf und Rücken. Ich fühlte mich pudelwohl. Er gab mir das Gefühl von Geborgenheit und ich war einfach nur glücklich. Im Hintergrund lief gerade “Mit dir chillen” von Revolverheld. Ich liebe dieses Lied und es passte momentan gerade irgendwie.

    An heißen Sommertagen
    bin ich fast erfroren
    Vor Stress und Hektik,
    die täglich in mir wohnten
    Der ganze Scheiß von Gestern nervt mich immer noch
    Keine Zeit für Träume,
    Wenn ich morgens aus meinem Zimmer kroch

    Und wie viel mal
    Hab ich mir vorgestellt
    Ich hätte Zeit für dich
    Und ich hätte zeit für mich
    Aber der ganze Teufelskreis
    Lässt mich nichts weiter sehen
    Außer wenig Zeit und zu viel Einsamkeit

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Komm wir wandern aus
    Und ziehen in dieses Lied
    Ich spür die Sonne
    Schön zu wissen, dass es sie noch gibt
    Wieder mal weit weg
    Von der Wirklichkeit
    1000 mal cooler als in den Alltagstrott eingereiht

    Da zustehen ohne dich
    Schon der Gedanke lässt mich zittern
    Nein ich will das nicht
    Ich war schon da
    Und hab das alles schon erlebt
    Ich will hier bleiben
    Mit dir die Zeit vertreiben

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Lass die Zeit einfach mal stillstehen
    Lass die Zeit einfach mal stillstehen
    Lass die Zeit einfach mal stillstehen
    Lass die Zeit einfach mal stillstehen

    Komm wir wandern aus
    Und ziehen in dieses Lied
    Ich spür die Sonne
    Schön zu wissen, dass es sie noch gibt

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Irgendwie passte dieses Lied. Irgendwann schliefen wir ein.
    Die anderen waren bei Mc Doof auch mittlerweile schon fertig. Alex ging bevor sie losfuhren noch einmal auf Klo. Als sie aus der Tür wieder rauskam, stand Tom da. Er wollte noch einmal mit ihr sprechen. Alex sah ihn erwartungsvoll an, da sie immer noch die Hoffnung hatte mit ihm zusammen zu kommen.
    “Alex?”, fragte Tom.
    “Ja?”
    “Weißt du noch heute im Partyraum?”, fragte Tom weiter.
    “Jap.”, entgegnete sie.
    “Naja also ich wollte…ähm…also…na ja…”, fing Tom wieder an zu stottern.
    “Komm zum Punkt!”
    Langsam wurde sie wütend. Wenn Tom ihr was zu sagen hätte, soll er es gefälligst sagen und nicht kurz vorher wieder den schwanz einziehen und sie danach wie Luft behandeln.
    “Also was ich sagen wollte, ist, dass ich…ähm…also…ich…”, stotterte Tom.
    “Was willst du überhaupt von mir? Wenn du was willst, dann sag es doch. Und jetzt lass mich!”, schrie Alex ihn an und mit diesen Worten verschwand sie aus der Tür. Die Autofahrt verlief ruhig. Zu hause angekommen, stürmte Gustav in mein Zimmer.
    “Hier sind eure…oh!”, da bemerkte er erst, dass wir schliefen.
    Die anderen kamen auch hinzu.
    “Wie süß!”, sagte Alex.
    “Ich hol mal schnell meine Kamera!”, sagte Georg.
    Als er wiederkam, fotografierte er uns erstmal. Und die anderen hielten diesen Anblick mit Handy fest.
    “Wollen wir uns noch in die Stube setzen?”, fragte Georg.
    “Jo können wir machen.”, antwortete Gustav.
    “Geht ruhig schon mal. Ich muss mal kurz an die frische Luft.”, sagte Alex.
    Georg, Gustav und Tom guckten ihr verwundert hinterher. Aber sie musste einfach raus. Sie ertrug es nicht die ganze Zeit bei Tom zu sein. Sie mochte ihn wirklich, aber sein Verhalten machte sie traurig und wütend. Sie stellte sich mitten auf den Hof und starrte in den Himmel. Sie hörte die Tür, wollte sich aber nicht umdrehen um zu gucken, wer es ist. Kurz darauf spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Es war Tom.
    “Was willst du?”, fuhr sie ihn kalt an.
    “Ich..”, fing er an zu sprechen.
    “Lass mich einfach in Ruhe!”
    “Aber…”
    “Nichts aber! Ständig versuchst du mir irgendetwas zu sagen, aber kriegst es nicht hin und als Dankeschön behandelst du mich wie Luft!”, schrie sie ihn an.
    “Ich wollt doch nur…!”
    “Nichts wolltest du! Und jetzt lass mich in Ruhe!”, machte sie weiter und löste sich von seiner Hand.
    “Verschwinde!”
    “Nein!”, sagte Tom entschlossen, als er endlich seine Sprache wieder gefunden hatte.
    Er stellte sich direkt vor ihr und hielt sie an beiden Armen fest und sah ihr entschlossen in die Augen. Alex funkelte ihn böse an . Er hatte sie einfach verletzt. Aber als sie in seine schönen Augen schaute, wurde ihr ganz anders. Innerlich hatte er sich schon weich gekocht und sie hatte ihm schon längst verziehen, aber das wollte sie sich nicht anmerken lassen und versuchte standhaft zu bleiben.
    “Ich hab gesagt du sollst verschwinden!”, schrie sie ihn wieder an.
    “Und ich hab nein gesagt!”, sagte er in einem sehr ernsten Ton.
    “Was willst du denn von mir?”, fragte Alex aufgebracht.
    “Das!”, antwortete Tom. Er zog Alex zu sich heran und dann küsste er sie.
    Nach einiger Zeit, lösten sie sich wieder voneinander. Beide schauten sich tief in die Augen. Er lächelte sie an.
    “Ich hab mich einfach nicht getraut…”, sagte Tom verlegen.
    “Wie süß! Aber ich hätte ja auch mal auf dich zu gehen können.”, entgegnete Alex.
    “Stimmt eigentlich.”, sagte Tom
    “Aber ich bin doch so schüchtern.”, antwortete Alex.
    “Ich nicht oder was?”, fragte Tom.
    “Laber nicht!”, befahl Alex und küsste ihn wieder.
    “Diese Art von Unterhaltung gefällt mir.”, sagte Tom und küsste sie wieder.
    “Das sind se wieder!”, ertönte eine lachende Stimme.
    “Da lässt man euch mal nur kurz alleine und dann so was!”, lachte eine weitere Person.
    Tom und Alex schauten sich suchend um und dann sahen sie die Übeltäter. Georg und Gustav lehnten sich oben aus dem Fenster und lachten. Sie hatten alles mit angesehen.
    “Ihr Lümmels!”, rief Alex lachend hoch.
    “Echt mal!”, stimmte ihr Tom zu.
    Und alle mussten lachen.
    “Aber schön , dass es bei euch geklappt hat. Freut mich für euch!”, rief Gustav hinunter.
    “Ich freu mich auch! Aber ich bin doch jetzt ganz alleine!”, sagte Georg lachend.
    “Ich bin doch auch noch da!”, sagte Gustav und rückte ein Stück näher an Georg ran und wollte ihn in den Arm nehmen.
    “Alder! Verpiss dich!”, drohte ihm Georg.
    Gustavs Unterlippe schob sich nach vorne und er spielte den Traurigen.
    “Ich wollt doch nur…”, sagte er.
    “Alder Seht zu, dass ihr nach oben kommt und mich rettet!”, rief Georg Tom und Alex zu.
    Tom und Alex gingen lachend nach oben. Natürlich machte Gustav nur Spaß. Sie setzten sich in die Stube. Auch sie gingen nach einiger Zeit ins Bett.
    Morgens wachte ich irgendwann auf. Bill schlief noch. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir uns nachts richtig hingelegt und uns zugedeckt hatten. Ich musste lächeln. Bill sah irgendwie voll niedlich aus wie er da lag. Er erinnerte mich an ein kleines Kind. Ich ging in die Küche um Frühstück zu machen. Doch da hatten mir die anderen Vier schon ein Strich durch die Rechnung gemacht. Naja es war ja auch schon halb zehn. Was ich da sah, versetzte mich in Staunen. Alex und Tom fütterten sich gegenseitig mit Essen und zwischendurch küssten sie sich. Träumte ich etwa? Ich rieb mir die Augen.
    “Keine Angst. Du träumst nicht!”, beantwortete Tom meine Verwirrtheit, was eigentlich nichts brachte, da ich nur noch verwirrter war. Ich deutete mit den Finger auf die beiden.
    “Aber…”, begann ich.
    “Nichts aber! Setz dich und ess was!”, befahl Alex.
    Ich setzte mich total verdattert hin.
    “Seid ihr jetzt zusammen?”, fragte ich immer verwirrt.
    “Jap aber erzähl ich dir später.”, antwortete Alex.
    “Ok. Freu mich für euch.“ murmelte ich. Da geht man mal einmal früher ins Bett und dann so was. Naja ich freute mich auf jeden Fall für die beiden und biss genüsslich ins Brötchen als Bill auch schon reinkam. Er stand genauso bedeppert da, wie ich vorhin. Es spielte sich die gleiche Szene ab wie mit mir. Tom erklärte ihm, dass sie zusammen sind und dass er ihm das später erzählen würde.
    “Cool!”, antwortete Bill und kam zu mir.
    “Guten Morgen mein Engel!”, sagte er lächelnd und gab mir einen Kuss und setzte sich dann zu mir.
    “Euer McDoof Essen steht übrigens da drüben. Ich wollt euch das ja geben aber irgendwie ward ihr schon im Land der Träume, als wir wiederkamen.”, sagte Gustav.
    “Ich ess das nicht mehr!”, sagte Bill und schmierte sich ein Brötchen.
    “Was liegt heute an?”, fragte Alex.
    “Shoppen!”, rief Bill strahlend in die Runde.
    “An dem ist doch ein Weib verloren gegangen.”, flüsterte Georg Gustav ins Ohr.
    “Das hab ich gehört du Stinkstiefel!”, schmollte Bill.
    “Shoppen ist aber keine so schlechte Idee.”, entgegnete Alex.
    “Find ich auch.”, stimmte ich den anderen beiden zu.
    “Wenn ihr kein Problem habt mit ein paar vermumten Typen durch die Gegend zu laufen. Verkleiden müssen wir uns auf jeden Fall!”, sagte Tom.
    “Jippie!! Wir spielen wieder Fasching!”, freute sich Bill und klatschte in die Hände.
    “Klar Schwester!”, sagte Tom.
    Dafür bekam er einen bösen Blick von Bill. Wir machten uns fertig und fuhren nach Schwerin. Da liefen Alex und ich mit zwei komischen Gestalten an der Hand durch die Gegend, was wir natürlich lustig fanden. Die anderen beiden liefen nebenher. Bill gab mir einen Zettel.
    “Den soll ich dir noch geben. Da ist die Nummer von Rita drauf!”, sagte Bill zu mir.
    “Cool!”, antwortete ich.
    Abends kamen wir kaputt mit einem Stapel Tüten nach Hause. Es hatte die 4 keiner erkannt. Hatte mich echt gewundert. Aber egal. Mir sollte es nur Recht sein. Heute Abend gingen wir früh ins Bett, denn alle waren vom Shopping geschafft. Bill hatte uns echt durch jeden Laden gejagt. Ich legte mich in mein Bett. Mit mal kam Bill in mein Bett gesprungen und kuschelte sich ganz doll bei mir an. Was war denn mit dem los?
    “Duu? Darf ich heut Nacht bei dir schlafen?”, fragte er und setzte seinen Dackelblick auf.
    “Klar! Warum fragst du überhaupt? Du hast letzte Nacht doch auch hier geschlafen.”, antwortete ich ihm.
    “Ja, aber das war ja nur, weil wir eingeschlafen waren und da…”.
    Bevor er noch weiter labern konnte, brachte ich ihn mit einem Kuss zum Schweigen. Er zog sich nur schnell aus und kam dann zu mir unter die Decke gekuschelt. Er legte seinen Arm um mich und so schliefen wir dann ein. Tom und Alex hingegen waren noch wach.
    “Is ja echt komisch, dass uns keiner erkannt hat.”, sagte Tom verwundert.
    “Ja stimmt. Vielleicht haben sie sich ja nicht getraut, weil Jule und ich dabei waren.”, sagte Alex grinsend.
    “Als ob ihr als Bodyguards durchgehen würdet…”, antwortete Tom.
    “Ey! Sag so was noch mal und du bekommst heut Nacht kein gute Nachtkuss!”, sagte Alex mahnend.
    “Ey! Wir sind hier in Deutschland. Von wegen freie Meinungsäußerung und so!”, sagte Tom.
    “Kuss ist gestrichen!”, entgegnete ihm Alex.
    “Aber das kannst du doch nicht machen! Das ist doch voll Entzug! Ich übersteh die Nacht nicht!”, protestierte Tom und schaute Alex mit seinem Dackelblick an.
    “Zieht nicht!”, sagte Alex kurz und knapp.
    “Aber du hast das doch alles ganz falsch verstanden!”, verteidigte sich Tom.
    “Dann erklärs mir!”, spielte Alex eingeschnappt.
    “Also…ähh…du kannst gar nicht als Bodyguard durchgehen, denn du bist ja meine Freundin und das geht denn ja schon mal nicht. Denn du bist die süßeste Versuchung seit es…ähh…Bill gibt und ich würde nie zulassen, dass dir etwas passiert, denn als Bodyguard könnte so was ja passieren und das will ich ja nicht.”, versuchte Tom sich rauszureden.
    Alex küsste ihn.
    “Heißt das ich krieg heute nen Gute Nacht Kuss?”, fragte Tom freudestrahlend.
    “Hast du doch gerade.”, gab Alex zurück.
    “Aber ich will doch noch ein!”, protestierte Tom.
    “Ok. Aber was war das mit Bill?”, fragte Alex.
    “Ich bin nicht schwul! Mir ist nur nichts besseres eingefallen.”, erklärte Tom.
    Alex gab Tom seinen verdienten Gute Nacht Kuss und dann schliefen auch sie irgendwann ein.
    Am nächsten Morgen kam Georg ganz aufgebracht ins Zimmer gestürmt und weckte uns.
    “Ihr müsst ganz schnell aufstehen! Gustav ist weg!”
    “Wer will Speck?”, fragte ich noch total übermüdet.
    “Keiner! Gustav ist weg!”, rief Georg.
    “Wie weg?”, fragte Bill, der schon etwas fiter im Kopf war als ich.
    “Ich bin heut morgen aufgewacht und er war weg!”, sagte Georg aufgebracht.
    “Vielleicht ist er ja Brötchen holen gegangen.”, vermutete Tom , der mittlerweile mit Alex dazugestoßen war.
    “Eine Stunde lang?”, fragte Georg sichtlich besorgt.
    “Vielleicht ist er mal frische Luft schnappen gegangen. Hast schon mal versucht ihn anzurufen?”, fragte ich.
    “Ja, aber er hat sein Handy aus!”, antwortete Georg.
    “Das is schlecht!”, mischte sich Alex ein.
    Mein Handy piepte. Eine SMS von Gustav!!
    Morgen leutings! Macht euch keine Sorgen. Chrissy hat mich heut ganz früh angerufen und gefragt, ob ich zu ihr kommen will. Und da hab ich gleich den nächsten Zug genommen und hatte keine Zeit mehr Bescheid zu sagen. Sorry! Hab euch alle lieb!
    Ich las den anderen die SMS vor.
    “Den nehm ich mir zu Brust!”, kam von Georg.
    Er riss mir das Handy aus der Hand und rief Gustav an.
    “Sag mal kannst du mir mal sagen, was das soll?……Nich sorry. Alder weißt du, was ich mir für sorgen gemacht hab?…Naja ok, ich versteh ja wegen Chrissy…ja ok aber das nächste mal sagst du mir vorher bescheid ok?…Ja ok tschaui!”
    Georg legte auf und schaute uns zufrieden an verlies das Zimmer.
    “Wollen wir noch ein bisschen liegen bleiben?”, fragte mich Bill. Ich nickte und zog ihn runter zu mir.
    “Ich glaub wir verschwinden denn mal.”, sagte Tom und nahm Alex an die Hand. Sie gingen schon essen. Alex wollte ihm heute ihr Zu Hause zeigen. Bill und ich machten es und gemütlich und kuschelten noch ein wenig bis wir aufstanden. Irgendwie gammelten wir nur den ganzen Tag rum. Am Nachmittag schrieb Alex mir ne SMS.
    Ich und Tom bleiben heute Nacht hier ein bissl die Ruhe und Einsamkeit genießen J hdgdl liebe dir
    Bill, Georg und ich machten einen gemütlichen DVD-Abend.
    “Alle haben sie ein Weib nur ich nicht!”, beklagte sich Georg.
    Er tat mir richtig Leid. Normalerweise hatte er ja noch Gustav, aber der war jetzt ja auch weg. Mir kam da ne Idee…
    “Sag mal du fandest doch die Krankenschwester so scharf oder nicht?”, fing ich an.
    “Ja warum?”, fragte Georg.
    “Naja ich hab ihre Nummer. Wenn du willst, kann ich sie dir geben.”, antwortete ich. Sie wird mich lieben.
    “Ja gib mal her!”, sagte Georg schnell.
    Ich gab ihm die Nummer und er verschwand glücklich mit seinem Handy aus dem Zimmer. Bill schaute mich an.
    “Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?”, fragte er mich.
    “Keine Ahnung!”, gab ich unschuldig zurück.
    Dann nahm Bill mich schon in den Arm und küsste mich zärtlich. Bei Tom und Alex ging es da schon etwas wilder zu. Sie hatten sich in ihr Zimmer verkrümelt und küssten sich leidenschaftlich. Tom schob Alex T-Shirt hoch. Doch dann hielt er inne. Er schaute sie an.
    “Nein! Lass uns noch warten. Ich will, dass es bei uns was ganz besonderes wird!”, sagte Tom. Alex nickte und sie machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten.
    “Rita hat gesagt wir sollen sie heute besuchen kommen!”, sagte Georg am nächsten Morgen beim Frühstück. Ich rief noch schnell Alex an, dass wir in ner halben Stunde da sein und sie abholen würden. Na ja aus der halben Stunde wurde anderthalb Stunden, weil Bill mit seinem Styling nicht fertig wurde. Männer! Irgendwann konnten wir dann losfahren. Wir trafen uns mit Rita in einem Cafe. Da sich Bill, Tom und Georg nicht verkleidet hatten, kamen ab und zu ein paar Fans und wollten Autogramme. Sie erkundigten sich besorgt um Gustav, aber wir versicherten ihnen, dass es ihm gut ginge und er nur bei einer Freundin ist. Rita begrüßte uns herzlich und zwinkerte mir zu als sie sah, wie glücklich ich war. Nach zwei Stunden Smalltalk verkrümelten sich Georg und Rita einfach.
    “Und was machen wir jetzt?”, fragte Bill.
    “Kino!!!”, riefen Alex und ich gleichzeitig.
    “Ich glaub wir können unseren Süßen den Wunsch nicht abschlagen.”, sagte Tom grinsend zu Bill.
    “Ich glaub auch!”, grinste Bill.
    Im Kino angekommen, ging die große Diskussion los.
    “Was wollen wir denn gucken?”, fragte ich.
    “Hui Buh!”, sagte Tom gleich.
    “Ich will aber Urmel gucken!”, entgegnete Bill.
    “Nee! Huí Buh ist viel besser!”, sagte Tom.
    “Gar nicht wahr! Urmel!”, machte Bill weiter.
    “Hui Buh!”
    “Urmel!”
    “Hui Buh!”
    “Urmel!”
    Alex und ich verfolgten diese Diskussion sehr gespannt doch dann konnten wir uns nicht mehr halten vor Lachen.
    “Ich will aber Hui Buh gucken!”, diskutierte Tom.
    “Was hat Hui Buh, was mein Urmel nicht hat?”, fragte Bill so ernst, dass Alex und ich fast aufm Boden lagen vor Lachen.
    “Er hat ein Herz für Kinder!”, entgegnete Tom genauso ernst. Wenn das so weitergehen würde, müssten Alex und ich wegen Atemnot eingeliefert werden.
    “Das hat Urmel auch!”, antwortete Bill.
    “Außerdem hat dein Hui Buh keinen Schwanz im Gegensatz zu Urmel!”, sagte Bill.
    “Du musst nicht immer von dir auf andere schließen!”, zickte Tom.
    “Ha ha wie witzig! Wie wärs, wenn wir die Mädels entscheiden lassen.”, entgegnete Bill.
    “Alex ist sowieso auf meiner Seite!”, sagte Tom.
    “Und Jule auf meiner!”, sagte Bill.
    “Für welchen Film seid ihr?”, fragten Bill und Tom uns gleichzeitig und guckten uns fragend und auffordernd zugleich an. Doch wir waren gar nicht in der Lage zu antworten, da wir so einen Lachflash hatten. Wir hatten voll die Bauchschmerzen und bekamen kaum noch Luft. Bill und Tom kamen besorgt auf uns zu.
    “Ist alles in Ordnung mit euch?”, fragten sie besorgt, aber wir konnte immer noch nicht antworten. Tom und Bill sahen sich besorgt an, da sie keine Ahnung hatten, wie sie uns beruhigen sollten. Nach ein paar weiteren Minuten hatten wir uns dann wieder eingefangen, aber zwischendurch mussten wir immerwieder anfangen.
    “Ihr seid ja so niedlich, wenn ihr euch anzickt.”, sagte ich.
    “Ich glaub das mit dem Film können wir vergessen. Der läuft schon!”, sagte Alex lachend.
    “Na toll! Alles deine Schuld!”, fing Bill an.
    “Gar nicht war! Du hast angefangen!”, machte Tom weiter.
    “So lustig es auch ist, ihr braucht euch jetzt nicht wieder anzicken!”, ermahnte ich die zwei. Sie gehorchten sogar. Was für ein Wunder! Kurz darauf bekam Tom ne Nachricht.
    Ich will ja jetzt nicht unhöflich sein, aber wenn ihr nichts dagegen hättet, würde ich die nächsten Tage gerne bei Rita bleiben. Ich glaub das wird noch was J
    “Und wie kommen wir jetzt nach Hause?”, fragte Bill.
    “Na mit dem Bus!”, sagte ich.
    “Der fährt aber erst in zwei Stunden. Wir können ja solange noch einkaufen!”, sagte Alex.
    “Gute Idee. Ich muss da sowieso noch was besorgen.”, antwortete Bill.
    Als wir mit den Einkäufen fertig waren, gingen wir zum Busbahnhof.



    Re: Dann wird alles gut...

    Tokiogirl0790 - 04.03.2007, 16:23


    “Am 12. Müssen wir wieder los, weil wir da ein Konzert geben.”, sagte Tom.
    “Das ist ja doof, aber da haben wir ja noch anderthalb Wochen!”, stellte Alex fest.
    “Wenn ich daran denke, wird mir ganz anders.”, sagte Bill und nahm mich ganz schnell in den Arm. Ich musste grinsen. Bill war immer total lieb und süß zu mir. Er gab sich immer so viel Mühe. Ich war echt glücklich mit ihm.
    “Wir können danach ja wiederkommen. Dann fahren wir die ersten zwei Tage zu unserer Familie und dann haben wir noch 3 Tage Zeit für euch.”, schlug Tom vor.
    “Hab ne bessere Idee. Wie wärs, wenn die Mädels die Tage über zu uns kommen?”, schlug Bill vor.
    “Mensch Bruderherz die Idee ist genial!”, rief Tom. Die kleine Meinungsverschiedenheit von vorhin war schon wieder längst vergessen.
    “Scheiße! Unsere Eltern kommen am 13. Wieder nach Hause!”, stellte Alex erschrocken fest.
    “Scheiße stimmt ja!”, antwortete ich.
    “Und was machen wir nu?”, fragte Alex mich verzweifelt.
    “Wir können den ja erzählen, dass wir die Tage irgendwo anders hinfahren!”, schlug Alex vor.
    “Wenn die das rauskriegen, sind wir Hackfleisch!”, entgegnete ich.
    “Heißt das, dass wir das denen sagen müssen?”, fragte Alex.
    “Ich glaub es bleibt uns nichts anderes übrig.”, sagte ich.
    “Na toll! Das erlaubt mein Vater doch nie.”, regte sich Alex auf.
    “Aber meine Mutter oder was?”, fragte ich.
    “Ihr kriegt das schon hin Mädels!”, sagte Tom mit einem aufmunterndem Grinsen.
    “Ihr versteht das nicht!”, sagte Alex.
    “Unsere Eltern hassen euch!”, sagte ich.
    “Oh! Das kann ja lustig werden!”, sagte Bill.
    “Letztendlich können sie aber eh nichts dran ändern.”, sagte Alex.
    Ich stimmte ihr zu und dann kam auch schon der Bus. Die Busfahrt über arschten Tom und Bill die ganze Zeit rum. Ich hatte im Moment keinen Nerv dazu. Mir ging die ganze Zeit, die Beichte vor meinen Eltern durch den Kopf. Die würden mir das nie erlauben. Wahrscheinlich würden sie es mir gar nicht glauben. Ich musste mir was einfallen lassen. Ich sah zu Alex rüber. Ihr erging es nicht anders. Sie guckte mich mit einem verzweifelten Blick an. Ich zuckte nur mit den Schultern und starrte dann wieder aus dem Fenster. Da würde noch einiges auf uns zu kommen.
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Wir waren noch zweimal im Kino. Einmal guckten wir wegen Bill Urmel und einmal wegen Tom Hui Buh. Zwei Tage vor der Abreise kamen Georg und Gustav wieder. Beide sahen irgendwie bedrückt aus. Nach einer langen Erklärung stellte sich heraus, dass Georg kein Glück hatte, weil es bei Rita einfach nicht gefunkt hatte. Bei Gustav sah es nicht anders aus. Chrissy wollte zwar was von ihm, aber sie kam einfach mit der Entfernung und dem Gedanken, dass er kaum Zeit hatte nicht klar. Die beiden taten mir total leid, aber da konnte man leider nichts machen. Der letzte Tag vor der Abreise brach an. Wir waren alle total traurig, da es ja noch nicht mal feststand ob wir sie überhaupt besuchen dürfen. Beim Frühstückstisch hielt Tom uns die BILD hin.
    “Guck mal! Hab ich gefunden, als ich heut Brötchen holen war.”, sagte er.
    Bill und mir blieb das Essen im Hals stecken. Da waren doch tatsächlich wir mit Alex und Tom in der BILD. Gleich erste Seite. BILL UND TOM VERLIEBT??? War die Überschrift. Ich fing an zu lesen.
    Wer sind die beiden Unbekannten and Bills und Toms Seite? Haben sie sich etwa verliebt? Nach Gerüchten zu Folge soll es sich bei diesen Mädchen um Groupies handeln…bla bla bla
    “Ich weiß, warum ich die BILD nicht mag. Von wegen Groupies.”, regte ich mich auf.
    “Ihr könnt froh sein, dass man euch auf den Fotos nicht erkennen kann. Wie konnten wir auch nur so blöd sein!”, ärgerte sich Bill.
    “Stimmt. Das war echt unverantwortlich von uns, uns nicht zu verkleiden.”, gab Tom zu.
    “Ach das wird schon!”, sagte Alex. Wir sahen sie skeptisch an. Ich glaube sie wusste selber, dass sie Unrecht hatte, aber sie hatte es ja nur gut gemeint. Bill und ich verbrachten so viel Zeit, wie es nur ging. Die Jungs packten noch ihre Taschen und dann gingen wir ins Bett, denn die Jungs mussten schon um 7 Uhr los, da ihr Konzert ja in Österreich war. Bill legte wieder den Arm um mich. Ich kuschelte total gerne mit ihm. Er gab einem das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Ich fühlte mich pudelwohl. Ich hatte über die Zeit in der sie bei uns waren festgestellt, dass Bill total verschmust war. Voll niedlich, aber ich war ja nicht anders also passte das. Mitten in der Nacht wurde ich wach. Ich drehte mich zu Bill um. Der lag auch wach im Bett. Er hatte seinen Kopf auf den Arm gestützt und beobachtete mich. Diese Szene erinnerte mich stark an die aus dem Krankenhaus. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.
    “Wie lange beobachtest du mich schon?”, fragte ich ihn nach einer Weile.
    “Schon ne ganze Weile.”, antwortete er.
    “Und warum?”, fragte ich weiter.
    “Warum nicht?”, fragte er zurück.
    “Häh???”, gab ich von mir
    “Du bist ja so niedlich, wenn du keinen Plan von nichts hast.”, sagte Bill.
    Dann zog er mich zu sich heran und küsste mich zärtlich. Hatte ich schon mal erwähnt, dass er echt gut küssen konnte? Wir küssten uns leidenschaftlich. Dann löste er sich von mir und sah mich an.
    “Lass und raus und spazieren gehen!”, sagte er euphorisch.
    “Jetzt?”, fragte ich verwirrt.
    “Ja!”, sagte er immer noch begeistert von seiner Idee.
    “Aber es ist halb zwei mitten in der Nacht und du musst morgen früh raus.”, sagte ich.
    “Na und? Schlafen kann ich im Auto immer noch. Los komm schon. Es ist Vollmond, da ist es hell genug draußen. Bitte!”, bettelte er und setzte seinen Dackelblick auf.
    “Ok.”, stimmte ich ihm immer noch verwirrt zu.
    Wir zogen uns an und gingen raus. Da gingen wir doch tatsächlich mitten in der Nacht spazieren. Nach einer Weile blieb ich stehen und blickte in den Himmel. Er war sternenklar und es sah wunderschön aus. Ich rieb mir mit meinen Händen die Arme, da es ein bisschen frisch war.
    “Ist dir kalt Schatz?”, fragte er mich.
    “Ein bisschen.”, antwortete ich.
    Er stellte sich hinter mich und nahm mich in den Arm und wir guckten uns so den klaren Himmel an. Ich war so glücklich.
    “Ich hab da noch was für dich.”, sagte er nach ner Weile.
    Ich sah ihn verblüfft an.
    “Mach mal bitte die Augen zu und streck deinen Arm vor.”, bat er mich.
    Was hatte er vor? Ich streckte meinen Arm vor. Er band mir etwas um mein Handgelenk. Als ich meine Augen öffnete, traute ich meinen Augen nicht. Bill hatte mir ein Armband geschenkt. Es war ein silbernes Kettchen mit vier Herzen dran auf denen jeweils die Buchstaben B-I-L-L eingraviert waren. Ich sprang ihm in die Arme.
    “Danke!”, rief ich und küsste ihn.
    “Ich hab auch was, aber das bekommst du erst morgen!”, sagte ich.
    Er sah mir nur lächelnd in die Augen. Er nahm mich wieder in den Arm und wir küssten uns leidenschaftlich. Mit Bill hatte ich echt nen guten Fang gemacht. Irgendwann gingen wir wieder zurück. Wir legten uns wieder ins Bett. Ich kuschelte mich ganz doll an ihn ran. Ich gab ihm noch einen Kuss und dann schliefen wir ein.
    “Hey du kleine Schlafmütze! Wenn du dich noch von uns verabschieden willst, musst du jetzt aufstehen.”, weckte Bill mich.
    Alle waren schon angezogen und fertig.
    “In 20 Minuten müssen wir los.”, sagte Tom.
    “Wieso habt ihr mich denn nicht früher geweckt?”, fragte ich aufgebracht.
    “Haben wir ja versucht, aber du warst irgendwie nicht wach zu kriegen. Man könnte meinen du hättest heute Nacht nicht geschlafen.”, sagte Tom.
    Wie Recht er doch hatte. Ich sah an mein Handgelenk. Ich hatte das Armband immer noch um. Ich hatte also nicht geträumt. Ich stand auf und machte mich so schnell fertig, wie es ging. Bevor ich runter zu den anderen ging, steckte ich noch schnell die Überraschung für Bill ein. Ich hatte auch ein Armband für ihn. Es war auch ein silbernes Kettchen mit einem etwas größerem Herzanhänger. Darauf war Bill+Jule eingraviert. Ich ging runter. Es herrschte irgendwie eine bedrückte Stimmung. Warum musste auch unbedingt heute dieses blöde Konzert sein? Alex hatte sich schon von den anderen verabschiedet und lag bei Tom im Arm. Ich umarmte Tom, Georg und Gustav. Dann ging ich zu Bill, der ganz traurig dreinblickte. Ich schaute ihn aufmunternd an.
    “Wir kriegen das schon hin.”, sagte ich zu ihm.
    “Hoffentlich! Ich vermiss dich doch jetzt schon so doll!”, sagte Bill traurig.
    “Hier. Ich hab da ja noch was für dich.”, sagte ich und gab ihm die Schachtel.
    Er packte es aus und sein Gesicht erhellte sich.
    “Wie ich sehe haben wir den gleichen Geschmack!”, sagte er lächelnd und band sich das Armband um.
    Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.
    “Danke!”, flüsterte er mir ins Ohr und drückte mich fest an sich. Dann sah er mich an und küsste mich. Mir lief eine Träne übers Gesicht. Bill wischte sie weg.
    “Hey! Nicht weinen Kleine. Sonst muss ich auch noch anfangen.”, sagte Bill und streichelte mir übers Gesicht.
    Alex konnte ihre Gefühle überhaupt nicht unterdrücken. Sie weinte die ganze Zeit. Tom versuchte sie zu trösten.
    “Ey Schatz! Alles wird gut. Ihr bekommt eure Eltern schon überredet.”, versuchte Tom Alex aufzumuntern.
    “Und wenn nicht?”, fragte Alex schluchzend.
    “Daran darfst du gar nicht denken.”, sagte Tom.
    Langsam bekam auch er feuchte Augen.
    “Aber ich liebe dich doch so!”, sagte Alex und fiel ihm um den Hals. Jetzt konnte auch Tom die Tränen nicht mehr unterdrücken. Tom fing an zu weinen.
    “Wir müssen!”, sagte Georg.
    Alex und ich gaben Bill und Tom noch mal einen Kuss und dann stiegen sie ins Auto. Wir winkten noch hinterher. Als das Auto nicht mehr zu sehen war, fielen wir uns beide heulend in die Arme. Wir standen bestimmt ne halbe Stunde so da. Schließlich gingen wir rein und aßen erstmal Frühstück, aber irgendwie bekamen wir nicht so wirklich was runter. Wir überlegten die ganze Zeit wie wir unsere Eltern überreden könnten. Naja erstmal müssen sie es uns glauben, aber für den Beweis hatten wir ja zum Glück Fotos. Abends fuhr Alex nach Hause.
    Am nächsten Morgen gings mir total beschissen, denn heute würden meine Eltern wieder nach Hause kommen. Am späten Nachmittag kamen sie denn auch. Sie hatten viel zu erzählen. Ich beschloss das Thema beim Abendbrot anzuschneiden. Ich bekam nicht einen Bissen runter. Schließlich fasste ich meinen ganzen Mut zusammen.
    “Sagt mal, was würdet ihr sagen, wenn ich mit Bill von Tokio Hotel zusammen wär?”, fragte ich vorsichtig. Meine Eltern fingen an zu lachen.
    “Wo von träumst du nachts? Sind dir die einsamen Tage zu Kopf gestiegen?”, fragte meine Mutter.
    “Eigentlich nicht.”, antwortete ich.
    “Was willst mit Kindergartenkindern?”, fragte mein Vater.
    “Ich hab dir schon mal gesagt, dass das nicht dein Niveau ist.”, sagte meine Mutter.
    Mit so einer Reaktion hatte ich gerechnet. Meine Eltern hielten absolut nichts von den Jungs. Ich glaube sie hassten sie sogar.
    “Alex und ich haben sie kennen gelernt.”, sagte ich.
    “Dann hast ja bestimmt gemerkt, wie dumm die sind.”, sagte mein Vater.
    “Heißt das ihr glaubt mir das?”, fragte ich erstaunt.
    “Ganz bestimmt nicht. Das eben war nur ein Scherz.”, sagte meine Mutter.
    Langsam aber sicher wurde ich sauer.
    “Also die waren auf unserem Geburtstag…”, fing ich an.
    “Ja ja und morgen ist Ostern. Hör endlich auf so einen Scheiß zu fantasieren.”, unterbrach mich meine Mutter.
    “Jetzt hört mir gefälligst mal zu!”, schrie ich meine Eltern an.
    Ich begann zu erzählen. Sie schauten mich skeptisch an. Dann holte ich die Fotos und zeigte ihnen den Artikel aus der BILD. Ihre Augen wurden immer größer und sie bekamen den Mund gar nicht mehr zu.
    “Glaubt ihr mir jetzt?”, fragte ich.
    Zuerst bekam ich gar keine Antwort. Irgendwann hatte meine Mutter sich wieder gefangen.
    “Das glaub ich jetzt nicht. Du hast ja wirklich Recht. Und du bist wirklich mit diesem Schwulibär zusammen?”, fragte meine Mutter.
    “Wenn er schwul wär, wär er nicht mit mir zusammen.”; antwortete ich.
    Dann erzählte ich ihr, dass Alex und ich am Dienstag nach Magdeburg zu Georg, Gustav, Bill und Tom wollten. Doch da rastete meine Mutter komplett aus.
    “Das kommt überhaupt nicht in die Tüte! Und hör gefälligst auf so einen Scheiß über Rene zu erzählen! Und jetzt sieh zu, dass du verschwindest!”, brüllte sie mich an.
    Wütend und mit Tränen in den Augen nahm ich die Fotos und verschwand in mein Zimmer. Jetzt konnte ich mich nicht mehr zusammen reißen. Ich fing an zu heulen. Wie kann man nur so gemein sein? Ich schmiss mich ins Bett und heulte. Es roch nach Bill. Warum kannst du jetzt nicht hier sein? Meine Handy klingelte mein Handy. Es war Alex.
    “Ja???”, fragte ich verheult.
    “Wie ich höre, ist es bei dir nicht anders gelaufen.”, sagte Alex.
    “Erzähl!”, sagte ich.
    “Meine Eltern sind voll ausgerastet. Vor allem mein Vater.”, sagte Alex.
    “Meine auch. Aber war das nicht eigentlich zu erwarten?”, fragte ich.
    “Eigentlich schon.”, sagte Alex.
    “Und was machen wir jetzt?”, fragte ich verzweifelt.
    “Ich würd sagen wir versuchen noch mal morgen mit ihnen zu reden. Dann haben sie schon mal ne Nacht drüber geschlafen.”, schlug Alex vor.
    “Versuchen können wirs.”, stimmte ich ihr zu.
    “Wollen wir morgen ins Kino?”, fragte Alex.
    “Meinetwegen.”, sagte ich. Eigentlich war mir zwar nicht danach, aber was solls. Wir telefonierten noch ne Weile. Ich hatte gerade aufgelegt, da rief Bill an. Ich freute mich total. Ich schüttete ihm mein Herz aus und er tröstete mich und redete mir gut zu. Er erzählte mir, dass Tom direkt neben ihm saß und mit Alex telefonierte. Ich musste voll anfangen zu lachen. Das stellte ich mir irgendwie lustig vor. Irgendwann hörten auch wir auf zu telefonieren. Am nächsten Tag fuhren wir dann ins Kino. Meinen Eltern war ich heute morgen zum Glück noch nicht begegnet. Nur meine Schwestern waren wach und die freuten sich tierisch, dass ich mit Bill zusammen war. Alex und ich gingen nach dem Kino noch Frustshoppen, damit wir nicht so früh zu Hause sein würden. Unterwegs rief mich meine Mutter an. Sie meinte Alex soll mit zu uns kommen. Danach legte sie gleich auf. Alex und ich wunderten uns. Also kam Alex mit zu mir. Als wir auf unseren Hof kamen, sahen wir das Auto von Alex Eltern. Daher wehte also der Wind. Wir gingen hoch und stellten unsere Einkäufe ab und gingen dann in die Stube. Dort wurden wir schon von unseren Eltern erwartet. Wir setzten uns ohne ein Wort zu sagen hin.
    “Wir haben uns über euren neue Freunde unterhalten.”, sagte Alex Mutti.
    Alex und ich sahen uns an. Hoffentlich ging das gut.
    “Wir haben lange drüber nachgedacht, was wir machen sollen.”, machte meine Mutter weiter.
    Unsere Väter saßen nur daneben und nickten immer schön brav. Typisch!
    “Und wir sind nach langen Überlegungen zu dem Entschluss gekommen…”, fing meine Mutter an.
    “Das wir euch fahren lassen.”, beendete Alex Mutti den Satz.
    Alex und ich guckten uns verdattert an. Was hatten sie gerade gesagt? Wir dürfen? Ich sah, dass bei Alex genau die gleichen Gedankengänge abliefen. Als wir es endlich geschnallt hatten, sprangen wir auf und fingen an zu kreischen. Dann fielen wir uns glücklich in die Arme.
    Wir umarmten unsere Eltern stürmisch und bedankten uns. Wir hüpften immer noch wie doof durch die Gegend und kreischten vergnügt.
    “Eine Bedingung gäbe es da noch.”, sagte Jenni, Alex Schwester, mit mal.
    “Genau!”, stimmten meine beiden Schwestern vergnügt zu.
    “Häh?”, entwich es Alex.
    “Naja wir würden ja auch gerne mal zu einem Konzert von TH und da wir noch nicht alleine dürfen und unsere Eltern nicht mitkommen, müsst ihr mit uns fahren , sobald ihr 18 seid.”, sagte Jenni.
    “Klar!”, stimmten Alex und ich zu.
    “Wenn es die da noch gibt.”, witzelte ich.
    “Da gäbe es dann nur noch ein paar Formalitäten zu erledigen.”, spielte Jenni sich auf und drückte uns einen Zettel in die Hand.
    “Das ist nur zur Sicherheit.”, sagte sie.
    Auf dem Zettel stand:

    Hiermit stimmen wir offiziell zu mit unseren Schwestern Jennifer Giese, Michelle Tick und Isabelle Tick zu einem TH-Konzert zu fahren, sobald wir unser 18. Lebensjahr erreicht haben.

    Alex und ich belächelten dies nur und kritzelten unsere Unterschriften drunter. Dann verschwanden wir aber auch schon, um den Jungs die großartige Neuigkeit zu überbringen. Sie waren außer sich vor Freude. Wir klärten alles ab und legten dann irgendwann auf. Wir gingen noch mal in die Stube zu unseren Eltern.
    “Steigert euch da bitte nicht so rein.”, sagte meine Mutter.
    “Genau. Das sind Stars. Die haben wahrscheinlich jede Woche ne Neue.”, stimmte Alex Mutti zu.
    “Sie können euch verletzten. Also bitte tut uns den Gefallen und nehmt die Sache nicht zu ernst.”, sagte meine Mutter wieder.
    Alex und ich nickten. Auch wenn uns der Gedanke nicht gefiel, wussten wir, dass sie Recht hatten. Aber daran wollten wir jetzt nicht denken. Wir gingen noch mal ins Internet um eine geeignete Zugverbindung rauszusuchen. Danach fuhr Alex nach Hause, denn wir mussten ja noch unsere Taschen packen.
    Am nächsten Morgen fuhren uns meine Eltern zum Bahnhof. Der Zug sollte um 9.45 Uhr fahren. Im Zug unterhielten wir uns total aufgeregt. Schließlich würden wir ja auch Tom und Bills Eltern kennen lernen und davor hatten wir ein bisschen Angst. Um 14 Uhr waren wir dann endlich da. Bill, Tom, Georg und Gustav warteten schon am Bahnhof auf uns. Wir waren noch nicht mal richtig ausgestiegen da kamen sie schon stürmisch angerannt und nahmen uns unser Gepäck ab. Ich begrüßte Bill mit einem langen innigen Kuss. Alex tat es mir gleich nur halt bei Tom. Danach begrüßten wir die anderen mit einer dicken Umarmung.
    “Wir haben euch schon so vermisst.”, sagte Tom.
    “Echt mal!”, stimmte ihm Bill zu. Ich umarmte ihn noch mal. Ich war froh wieder bei ihm sein zu können. Wir brachten unsere Klamotten zu den Kaulitz nach Hause. Deren Eltern waren noch nicht da. Zum Glück. Danach gingen wir wieder los, damit die Jungs uns ihre Stadt zeigen konnten. Wir alberten die ganze Zeit rum. Die Zeit verging wie im Flug.
    “Ich glaub wir müssen nach Hause essen.”, sagte Tom.
    “Jup! Mama und Gordon warten bestimmt schon.”, stimmte Bill zu.
    Alex und ich sahen uns besorgt an. Jetzt würden wir also die Eltern der beiden kennen lernen. Tom fing an zu grinsen.
    “Habt ihr etwa Angst?”, fragte Tom grinsend.
    Alex und ich nickten heftig.
    “Wie niedlich!”, kam es von den Zwillingen gleichzeitig.
    “Ey! Das ist unser Spruch!”, sagte Alex.
    “Jetzt aber mal im Ernst. Ihr braucht keine Angst zu haben. Die sind da ganz locker.”, sagte Bill.
    Das beruhigte mich aber überhaupt nicht. Als wir vor der Tür standen, wär ich am liebsten umgedreht, aber Bill schob mich ins Haus. Die Zwillinge gingen vor. Alex und ich folgten den beiden vorsichtig. Wir gingen in die Stube und da saßen sie. Sie lächelten uns freundlich an. Da gings mir gleich besser.
    “Das sind Jule…”, fing Bill an.
    “…und Alex.”, stellten die beiden uns vor. Ihre Eltern kamen auf uns zu. Sie gaben uns die Hand.
    “Schön euch kennen zu lernen.”, sagte Frau Kaulitz freundlich.
    “Wir haben schon viel von euch gehört.”, ergänzte Herr Trümper.
    Die beiden waren mir symphatisch und ich war froh, dass sie uns die Angst genommen hatten. Bill lächelte mir zufrieden zu.
    “Wollt ihr heut Abend noch weg?”, fragte Frau Kaulitz.
    “Nö, aber wär es ok, wenn Georg und Gustav noch kommen würden?”, fragte Tom.
    “Klar kein Problem!”, stimmte Herr Trümper zu. Solche Eltern wollte ich auch haben.
    Beim Abendbrot sprachen wir über Gott und die Welt. Die Eltern fragten uns alles mögliche, weil sie uns besser kennen lernen wollten. Es herrschte eine entspannte Atmosphäre und ich fühlte mich zunehmend wohler. Alex erging es genauso. Nach dem Abendbrot halfen Alex und ich noch beim Küche sauber machen. Dann gingen wir nach oben. Die anderen beiden warteten schon sehnsüchtig auf uns. Als ich mich zu Bill setzte, kuschelte er sich mal wieder an. Ich fand das immer total süß und streichte ihm durchs Haar. Georg und Gustav kamen so gegen halb acht. Wir machten uns einen gemütlichen Abend und wie soll es auch anders sein, alberten die ganze Zeit rum. Gegen halb eins nachts hauten die beiden dann ab. Tom und Alex blieben noch kurz. Nachdem sie gegangen waren, machten Bill und ich uns fertig zum schlafen. Ich ging ins Bad um mich fertig zu machen. Als ich wiederkam, lag Bill schon im Bett. Er lächelte mich an und hielt die Arme offen. Ich krabbelte zu ihm unter die Decke und kuschelte mich in seine Arme. Er sah mich mal wieder mit seinen wunderschönen Augen an.
    “Ich hab dich echt vermisst.”, sagte Bill.
    “Und ich dich erstmal!”, gab ich zurück.
    Er drückte mich ganz fest.
    “Ich hab dich ja sooooooooo lieb!”, rief er.
    Ich musste lachen. Das war auch eine Sache, die ich sehr an ihm schätzte. Egal wie es mir ging, er brachte mich immer zum lachen. Nebenan freute man sich auch auf das Wiedersehen.
    “Du Alex?!”, fragte Tom.
    “Ja???”, gab Alex zurück.
    “Mir liebt dir. Liebst du mir auch?”, fragte Tom.
    Alex fing voll an zu lachen.
    “Ja mir liebt dir auch! Sogar noch viel doller!”, antwortete sie.
    Beide schmissen sich weg vor lachen.
    “Du bist voll zum piepen!”, sagte Alex zu Tom.
    “Wieso?”, fragte er traurig.
    “Mann! Das ist doch was positives!”, erklärte Alex.
    “Achso! Dann sag das doch!”, sagte Tom
    “Hab ich doch!”, gab Alex zurück.
    Am nächsten Morgen beim Frühstück überlegten wir, was wir den Tag über machen könnten. Nach langen Diskussionen beschlossen wir ins Kino zu gehen. Bill und Tom mussten uns aber versprechen, sich nicht wieder um den Film zu streiten. Bevor wir los gingen, verkleideten sich die beiden. Denn sie wollten nicht riskiert werden entdeckt zu werden. Denn der Mediendruck wurde immerschlimmer. Alle möglichen Zeitungen schrieben über uns. Bisher gab es nur die Bilder auf denen man Alex und mich nicht erkennen konnte. Aber es war nur noch ne Frage der Zeit, bis neue Bilder entstehen würden. Alex und ich waren da nicht so wirklich scharf drauf, denn jetzt zeriss man sich schon das Maul über uns. Es gab zwar auch positive Reaktionen, aber die wurden durch die Negativen in den Schatten gestellt. Sprüche wie “die bring ich um!” und “die können was erleben”, waren schon normal. Leider…Am Kino trafen wir uns mit Georg und Gustav. Ich freute mich sie zu sehen. Obwohl wir sie noch nicht lange kannten, hatte ich sie total lieb und sie sind zu richtigen Kumpels geworden. Wir guckten den Film “Cars”. Danach gingen wir noch ein bisschen spazieren. Abends machten wir ein DVD-Abend. Da Georg und Gustav bis spät in die Nacht blieben, schliefen wir sehr lange. Als ich aufwachte war das Bett leer. Wo konnte er denn nur hin sein. Ich schaute auf die Uhr. Schon 10.30 Uhr!!!!!!! Ach du scheiße. Ich stand schnell auf und machte mich fertig. Dann wollte ich ins Bad. Auf dem Flur traf ich Alex. Sie war auch gerade erst aufgestanden und sah übelst verpeilt aus. Wahrscheinlich sah ich auch nicht besser aus. Wir gingen zusammen ins Bad.
    “Sag mal hast du Tom gesehen?”; fragte Alex mich.
    “Frage zurück. Hast du Bill gesehen?”, fragte ich.
    “Alles klar!”, antwortete sie und wir mussten beide anfangen zu lachen.
    Da wir beide Hunger hatten, beschlossen wir in die Küche zu gehen. Auf den Weg dorthin, kam uns ein lecker riechender Duft entgegen. War Frau Kaulitz etwa heut nicht arbeiten? Als wir in die Küche kamen, sahen wir was los war. Dadrin sah es aus wie aufm Schlachtfeld und Bill und Tom mittendrin. Alex und ich mussten voll anfangen zu lachen. Es sah so witzig aus.
    “Was habt ihr denn gemacht?”, fragte ich lachend.
    “Frühstück!”, antwortete Bill.
    “Ah ja…”, gab Alex von sich.
    “Wir haben Rührei gemacht. Extra nur für euch!”, sagte Tom. Alex und ich schauten uns an.
    “Wie niedlich!”, sagten Alex und ich gleichzeitig.
    “Ha ha! Sehr witzig!”, sagte Bill.
    “Na dann wollen wir euer Frühstück mal probieren.”, sagte Alex.
    Wir stimmten zu und setzten uns an den schön gedeckten Tisch. Alex und ich steckten einen Bissen in den Mund. Die Jungs schauten uns erwartungsvoll an.
    “Mmmmh!”, sagte Alex.
    “Echt lecker!”, stimmte ich ihr zu und das war noch nicht mal gelogen. Nachdem Essen räumten wir schnell die Küche auf. Denn Frau Kaulitz kam heute nämlich schon um 12 Uhr von der Arbeit.
    “Wir müssen euch da noch was beichten.”, begann Tom.
    “Na dann schießt mal los!”, sagte ich.
    “Naja…also…Wir haben da heut Nachmittag noch so einen Pressetermin.”, sagte Bill.
    “Muss das sein?”, fragte ich vorwurfsvoll.
    “Wir müssen doch morgen Vormittag wieder los.”, jammerte ich weiter.
    “Echt mal! Wir haben doch nur noch heut Nachmittag und Abend!”, protestierte nun auch Alex.
    “Es tut uns wirklich Leid. Wir beeilen uns auch.”, versprach Tom.
    “Na schön! Kann man nichts machen.”, sagte Alex.
    Bill und Tom gaben uns noch einen Kuss und dann verschwanden sie auch schon. Alex und ich gingen nach oben in Bills Zimmer. Wir machten Musik an und fingen an uns über Gott und die Welt zu unterhalten. Plötzlich klopfte es an der Tür.
    “Ja?!”, sagten Alex und ich und Frau Kaulitz kam rein.
    “Hi Mädels!”, kam sie gut gelaunt rein.
    “Hallo!”, gaben Alex und ich zurück.
    “Ist ja echt doof, dass die Jungs gerade heute noch einen Termin haben.”, sagte sie.
    “Tja…kann man leider nichts machen.”, antwortete Alex traurig.
    “Wie wärs, wenn wir zusammen stoppen gehen? Da haben wir gleich die Gelegenheit uns besser kennen zu lernen.”, schlug Frau Kaulitz vor.
    Alex und ich schauten uns etwas verwundert an, sagten dann aber zu. Wir durchforsteten alle möglichen Läden. Es machte echt Spaß mit ihr zu stoppen und sie war für jeden Spaß zu haben. Plötzlich standen wir vor einem Tatoo-Laden.
    “Alex?”, fragte ich.
    “Ja?”, antwortete sie.
    “Ich hab da so ne Idee…”, sagte ich und deutete auf den Laden.
    “Nee! Niemals! Ohne mich!”, wehrte sie gleich ab.
    “Komm schon!”, bettelte ich.
    “Du meinst es ernst, oder?”, fragte sie skeptisch.
    “Jap!”, antwortete ich.
    “Ich weiß nich…”, sagte Alex.
    An dieser Reaktion merkte ich, dass ich sie bald weich gekocht hatte.
    “Wir können uns ja das gleiche stechen lassen!”, schlug ich begeistert vor.
    “Das nenn ich mal ne gute Idee!”, mischte nun auch Frau Kaulitz begeistert mit.
    “Sie können sich ja auch eins stechen lassen.”, witzelte ich.
    “Nee lass mal lieber. Ich glaub aus dem Alter bin ich raus. Und lasst mal dieses ´Sie´. Ich bin für euch ab sofort Siemone. Verstanden?”, sagte sie.
    “Ja!”, sprachen Alex und ich gleichzeitig und fingen an zu lachen. Dann gingen wir in den Laden. Siemone gab sich als unsere Mutter aus und so gab es kein Problem. Alex und ich entschieden uns für ein kleines verziertes Herz. In dem Herz waren die Buchstaben TH als chinesische Zeichen drauf. Wir wollten den Jungs damit ne Freude machen. Außerdem verband uns ja auch irgendwo und wenn es irgendwann nicht mehr mit den Jungs klappen sollte, war es auch nicht so schlimm, denn die Buchstaben sahen eher wie ne Verzierung aus. Das Stechen tat ziemlich weh, aber das Ergebnis konnte sich echt sehen lassen. Anschließend gingen wir noch in ein Cafe. Wir plauderten die ganze Zeit auch darüber wie es eigentlich weitergehen soll. Schließlich haben die Jungs ja kaum Zeit und wir mussten nächste Woche wieder in die Schule. Wahrscheinlich ist es das Beste, erstmal alles abzuwarten und alles auf sich zukommen zu lassen. Gegen 18 Uhr fuhren wir dann wieder zu den Kaulitz. Als wir ankamen, wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. Die Jungs nahmen uns sofort in den Arm und gaben uns einen Kuss. Sie hatten sich richtig schick gemacht, was Alex und mich ziemlich wunderte.
    “So Mädels macht euch schick. Wir gehen heut beim Griechen essen.”, sagte Bill.
    “Häh?! Wie jetzt?”, fragte Alex.
    “Hast schon richtig gehört und danach gibt’s noch ne Überraschung.”, sagte Tom.
    Alex und ich guckten uns an.
    “Dann hattet ihr also kein Termin?”, fragte ich.
    “Nö!”, sagte Bill lächelnd.
    Ich sah zu Siemone. Sie sah schnell ganz unschuldig weg.
    “Du wusstest also davon?”, fragte ich.
    “Joa…Einer musste euch ja ablenken.”, sagte sie.
    “Ihr Lümmels!”, sagte Alex zu den Jungs.
    “Zeigt den beiden erstmal, was ihr heut gemacht habt..”, sagte Siemone.
    Alex und ich machten unsere Schulter frei. Den beiden fiel die Kinnlade runter. Das hatten sie nicht erwartet. Danach gingen Alex und ich uns schick machen. Ich zog ne schwarze Stoffhose, ein rosanes Top mit einer weißen Bluse, die ich offen ließ, an. Alex zog sich auch ne schwarze Hose an. Dazu ein weinrotes A-geschnittenes Top und ihren schwarzen Mantel drüber an. Dann schminkte sie uns. Sie hatte nämlich ein Händchen für so was. Wir waren gerade oben auf dem Flur, als wir hörten wie Siemone sich mit den Zwillingen unterhielt.
    “Mit den beiden habt ihr echt nen guten Fang gemacht.”, sagte Siemone zu den Zwillingen.
    “Wie recht du hast.”, stimmte Tom ihr zu.
    “Hoffentlich klappt das in nächster Zeit wegen Schule und Auftritten.”, sagte Bill besorgt.
    “Macht euch keine Sorgen. Gordon und ich werden euch unterstützen, wo es geht. Versuchen zumindest.”, sagte Siemone.
    “Ach Mama! Du bist einfach die Beste!”, sagten Bill und Tom und fielen ihrer Mutter um den Hals.
    Ich war echt gerührt und freute mich, dass sie uns so unterstützte. Wenn ich das mal von meinen Eltern behaupten könnte…Wir gingen runter.
    “Wir sind fertig!”, sagte Alex.
    Zum 2. Mal an diesem Tag fiel den Jungs die Kinnlade runter.
    “Ihr seht echt klasse aus!”, sagte Bill, als er seine Stimme wieder gefunden hatte.
    “Oh ja!”, stimmte Tom ihm zu.
    Siemone fuhr uns zum Griechen.
    “Während wir dort sind, besucht sie ne Bekannte.”, erklärte Tom.
    Bill und Tom hatten einen Tisch für uns reserviert. Er war richtig schön gedeckt. Mit Kerzen und Rosenblättern, voll romantisch. Das Essen schmeckte herrlich. Bill und ich saßen uns gegenüber. Er schaute mir die ganze Zeit tief in die Augen. Jedes mal durchzuckte mich ein Blitz. Ich war noch nie so verliebt gewesen.
    “Und was ist die Überraschung?”, fragte Alex neugierig.
    “Lass dir überraschen!”, sagte Tom grinsend.
    “Alex zog einen Schmollmund.
    “Aber ich will das doch jetzt wissen!”, beschwerte sie sich.
    “Da musst du leider noch warten. Und sei bitte nicht so neugierig.”, sagte Tom.
    Alex schmollte immer noch. Tom beugte sich über den Tisch und gab ihr einen Kuss.
    “Überredet.”, sagte Alex und aß weiter. Wie es sich gehört, tranken wir auch einen Rotwein. Alex und ich waren voll aufgedreht. Naja man sollte uns so was halt nicht geben…Gegen 22 Uhr holte Siemone uns wieder ab. Bei den Kaulitz angekommen, verbanden Tom und Bill uns die Augen. Sie führten uns nach oben. Aufgeregt stand ich vor Bills Tür. Als wir drinne standen, nahm Bill mir die Augenbinde ab. Ich schaute mich um. Überall hingen Tücher und standen Kerzen. Auf dem Bett waren Rosenblätter verstreut. Im Hintergrund lief leise Musik. Ich war echt sprachlos.
    “Gefällts dir?”, fragte Bill vorsichtig.
    “Und wie!”, gab ich zurück.
    Dann stand er mit einem Strauß Rosen vor mir.
    “Für die tollste Frau der Welt!”, sagte Bill und überreichte mir den Strauß Rosen. Ich war zu Tränen gerührt. Dafür bekam er einen langen leidenschaftlichen Kuss. Alex freute sich genauso, denn bei Tom sah es genauso aus.
    “Ich bin echt überwältigt!”, sagte Alex.
    “Freut mich, dass es dir gefällt.”, entgegnete Tom.
    “Aber normalerweise magst du so was doch gar nicht.”, bemerkte Alex.
    “Stimmt, aber es macht dich glücklich und wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich.”, sagte Tom.
    “Dafür hast du dir doch glatt nen Kuss verdient!”, sagte Alex lächelnd.
    Bill und ich hatten es uns mittlerweile auf seinem Bett gemütlich gemacht. Im Hintergrund lief mal wieder “Mit dir chillen” von Revolverheld. Das war mittlerweile irgendwie unser Lied geworden und wir hörten es ziemlich oft. Bill und ich waren gerade in einen leidenschaftlichen Kuss vertieft, als er mein Top hochschob. Ok…jetzt geht’s los…Er schaute mir tief in die Augen und mit einem Lächeln signalisierte ich ihm, dass ich bereit war. Und wir machten weiter, wo wir aufgehört hatten. Es war die schönste Nacht meines Lebens. Am nächsten Morgen wachte ich schon um 5 Uhr auf. Eindeutig zu früh! Als ich mich umdrehte, sah ich, dass Bill auch wach war. Er lächelte mich an. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, gab er mir einen Kuss.
    “Hat´s dir gefallen?”, fragte er.
    “Es war die schönste Nacht meines Lebens!”, sagte ich glücklich und gab ihm einen Kuss.
    Dann wurde er ernst.
    “Meinst du wir schaffen das?”, fragte er.
    “Was?”
    “Na diese Entfernung und der ganze Stress.”
    “Ich weiß es nicht, aber wir werden es versuchen. Ich glaub ganz fest an uns!”, versuchte ich ihn zu beruhigen.
    “Hoffentlich…Ich mag dich nämlich wirklich gern. Du bist neben Tom der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich will dich echt nicht verlieren”, entgegnete er.
    Ihm lief eine Träne übers Gesicht. Ich nahm ihn in den Arm und tröstete ihn. Irgendwann schlief er wieder ein. Das sah so süß aus! Aber Recht hatte er. Das stand fest. Es würde schwer werden…Gegen 8 Uhr standen wir auf. Alex kam mir mit einem dicken fetten Grinsen auf mich zu und zog mich beiseite.
    “Du kannst mir gratulieren! Ich bin keine Jungfrau mehr!”, sagte sie stolz.
    “Na dann herzlichen Glückwunsch! Wie wars denn?”, fragte ich neugierig.
    “Einfach nur schön. Es war voll romantisch und er war so lieb und vorsichtig.”, schwärmte sie.
    “Glückspilz, wenn ich mich da an mein erstes Mal im letzten Sommer erinnere…”, gab ich zurück.
    “Ihr ward aber auch ganz schön fleißig!”, stellte Alex fest. Ich lief rot an.
    “Das brauch dir doch nicht peinlich sein.”, sagte Alex und wir fingen an zu lachen. Dann gingen wir frühstücken. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Bahnhof. Georg und Gustav waren schon da. Wir verabschiedeten uns schon mal von Siemone und Gordon, dann von Georg und Gustav und dann von unseren Lieblingen. Es flossen mal wieder Tränen, aber wir versprachen uns jeden Tag zu telefonieren und aneinander zu denken. Wir küssten uns lange. Dann kam auch schon der Zug. Ich drückte Bill noch einmal einen Kuss auf den Mund und dann stiegen wir auch schon ein. Wir winkten solange bis sie nicht mehr zu sehen waren. Ich setzte mich hin und schloss meine Augen. Das war die Fahrt nach Hause, aber auch die Fahrt in die Ungewissheit…
    Zuhause angekommen, packte ich meine Sachen aus und legte mich schlafen. Ich war noch ziemlich kaputt von den letzten Tagen. Ich schlief bis zum nächsten morgen durch. Als ich am Frühstückstisch saß, kam der Schock. Ohne etwas zu sagen, reichte meine Mutter mir die BILD.
    BILL UND TOM IN LOVE!!!
    Wieder einmal trafen Bill und Tom sich mit den beiden geheimnisvollen unbekannten Mädchen. Doch jetzt sind erste Angaben über sie bekannt. Es soll sich um Alexandra G. und Juliane T., beide 16, handeln…usw.
    Das kann doch nicht wahr sein! So langsam aber sicher ging mir das aufm Sack! Wir waren auf den Bildern ziemlich gut zu erkennen. Irgendjemand musste uns beim Griechen fotografiert haben. Wenn der mir zwischen die Finger kommt, dann gnade ihm Gott!!! Ich rief erstmal Alex an. Sie regte sich ziemlich auf. Verständlich. Wir ärgerten uns noch ca. 2 Stunden. Doch dann beschlossen wir aufzulegen, da es eh nichts bringen würde.
    Montag fing die Schule wieder an. Endlich 11.Klasse!!! Alex und ich beschlossen morgens im Bus uns nachmittags noch zu treffen. Ich ging mit einem sehr mulmigen Gefühl in die Klasse, da auch sie wahrscheinlich von der Sache mitbekommem hatten. Man muss dabei erwähnen, dass meine Klasse außer mir eine reine TH-Hater-Klasse war. Und mal wieder hatte mein Gefühl recht…
    “Oh guck mal die Schwuchtelbraut!”, rief Fischer, als ich den Raum betrat.
    “Halt´s Maul!”, entgegnete ich schroff.
    “Koooooomm und rette miiiiiiiiiiiiich…”, sang Phillip mit Absicht schief.
    “Du wünscht dir gleich gerettet zu werden!”, fuhr ich ihn an.
    “Ruf doch deine Schwuchtel und seine Konsorten an. Die beschützen dich dann!”, rief Fischer mir zu.
    Jetzt reichts! Ich ging auf ihn los. Ich hatte ihn schon am Kragen, als die anderen dazwischen gingen. Sein Glück! Ich funkelte ihn böse an. Doch bevor ich mir irgendwelchen Ärger einhandelte, setzte ich mich lieber und schwieg. Keiner redete mit mir, noch nicht mal Jule. War ich froh, als endlich Pause war. Ich stürmte sofort aus dem Raum und machte mich auf die Suche nach Alex. Ich sah sie am anderen Ende des Schulhofes. Sie kam direkt auf mich zugestürmt.
    “Ich glaub das nicht!!! Hauptsache die labern mich erstmal alle dicht!”, beschwerte sie sich aufgebracht.
    “Bei mir ist es auch nicht besser. Aber hast du was anderes erwartet?”, fragte ich.
    “Eigentlich nicht.”, gab sie zu.
    “Siehste! Wir schaffen das schon. Sonst hat es uns doch auch nicht gestört, wenn andere was gesagt haben.”, sagte ich.
    “Ja ok, aber trotzdem.”, gab sie zurück.
    Wir unterhielten uns noch kurz, dann ging ich wieder rein. Ich durfte mir mal wieder dumme Sprüche anhören, aber mir war das relativ egal. Ich freute mich einfach auf heute Abend, denn da konnte ich wieder mit Bill telefonieren. Am Nachmittag kam Alex dann zu mir. Wir wollten eine Fotowand von TH und uns beiden machen. In den Ferien sind echt schöne Bilder entstanden. Unser Werk konnte sich echt sehen lassen. Abends rief ich dann Bill an.
    “Hey Schatz!”, kam es vom anderen Ende.
    “Hey!”, gab ich zurück.
    “Ich vermiss dich!”, sagte Bill
    “Ich dich auch.”, gab ich zurück.
    “Hab die ganze Zeit neben dem Handy gesessen und auf deinen Anruf gewartet.”, sagte Bill.
    “Hättest ja nicht warten brauchen. Hättest ja auch anrufen können.”, sagte ich.
    “Stimmt…”, kam es vom anderen Ende. Ich musste lachen.
    “Lachst du mich jetzt aus?”, fragte Bill.
    “Nö!”
    “Lügst du?”
    “Nö!”
    “Na ich weiß ja nich…”
    Ich kriegte mich nicht mehr ein.
    “Du lachst ja schon wieder!”; sagte er.
    “Lass mich doch.”
    “Ok.”
    Ich konnte nicht mehr.
    “Und wie war Schule?”, fragte Bill.
    Schlagartig hörte ich auf zu lachen.
    “Ganz ok.”, log ich.
    “Aber jetzt lügst du.”, sagte Bill ganz ernst.
    “Nein. War wirklich ok.”, log ich wieder.
    “Na komm! Sag schon! Ich merk doch, wenn was mit dir nicht in Ordnung ist.”, sagte Bill.
    “Ok. Es war schrecklich! Nur dumme Sprüche. Alle haben sie mich runter gemacht! Und wenn ich mal nicht gelabert werde, ignorieren sie mich.”, schluchzte ich.
    “Ach herrje…Sowas habe ich befürchtet. Hey…Nicht weinen…Ist ja gut. Du schaffst das. Das weiß ich. Versprichst du mir das?, fragte er.
    “Ja.”, antwortete ich.
    “Wirklich?”, hakte Bill noch mal nach.
    “Ja. So schlimm ist es ja auch nicht. Und außerdem ist es ja egal, was die Anderen sagen. Die könn mich mal!!!”, sagte ich.
    “Das ist meine alte Jule!”, freute sich Bill.
    Wir telefonierten noch kurz, legten dann aber auch auf.
    Die nächsten Tage in der Schule waren einfach nur schrecklich. Es war ziemlich hart für uns, aber Alex und ich freuten uns immer schon auf den Abend, denn da telefonierten wir immer mit Bill und Tom in Konferenz. Das war immer ziemlich lustig.
    “Hi Mädels!”, kam es vom anderen Ende.
    “Hi!”, gaben wir zurück.
    “Und? Was geht?”, fragte Tom.
    “Äh…meine Beine?”, antwortete Alex.
    “Ha ha…wir meinten eigentlich, ob es was neues gibt.”, sagte Bill.
    “Außer, dass wir euch total vermissen und die Schule immer schlimmer wird…nichts.”, gab ich zurück.
    “Echt?”, fragte Bill.
    “Das kann doch nicht sein, dass die Assis an eurer Schule nicht kapieren, dass wir und ihr ganz normale Leute sind, die auch Liebe brauchen!”, regte Tom sich auf ehe wir Bill antworten konnten.
    “Tja…kann man nichts machen.”, sagte Alex.
    “Ey das regt mich übelst auf!”, sagte Tom.
    “Frag mal nach. Aber damit müssen wir leben. Heut haben wir im Internet erstmal ne fette Morddrohung gekriegt.”, sagte ich.
    “Was???”, riefen die Twins gleichzeitig ins Handy.
    “Warum hast du das nicht vorher gesagt?”, fragte Bill mich vorwurfsvoll.
    “Weil es nicht so schlimm ist.”, sagte Alex.
    “Nicht schlimm?! Da wollen auch welche abmurksen und ihr sagt: das ist nicht schlimm???”, regte Tom sich auf.
    “Bleib mal ganz ruhig. Ist ja nicht die erste.”, sagte ich.
    “Das wird ja immer besser! Gibt es eigentlich überhaupt noch Leute, die zu euch stehen?”, fragte Bill besorgt.
    “Ja, z.B. Lenny, Chrissy, Ulli und die ganzen kleinen ganzen Mädchen von unserer Schule. Die kommen immer und sagen, dass sie das toll finden und fragen immer, ob wir ihnen ein Autogramm besorgen können. Also wir haben da schon mal ne Liste gemacht. Müsst ihr das nächste mal abarbeiten, wenn wir uns das nächste Mal sehen.”, sagte ich. “Ist ja schon bald!”, sagte Bill.
    “Häh? Wie jetzt?!”, sprachen Alex und ich aus einem Munde.
    “Jap! Richtig! Wir sehen und bald!”, sagte Tom.
    “Häh?”, sagten wir wieder.
    “Überraschung!”, rief Bill ins Telefon.
    “Na sag schon!”, fragte ich neugierig.
    “Also…am 3.9. Haben wir ja das Abschlusskonzi in St. Goarshausen und ihr kommt auch!”, sagte Tom begeistert.
    “Geil!”, rief ich.
    “Cool!”, stimmte Alex mir zu.
    “Genau! Da ihr zu unserem Geburtstag leider nicht kommen könnt, haben wir das so organisiert.”, sagte Bill.
    Wir bequatschten noch alles und legten dann auf. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Dir Drohungen und dummen Sprüche gingen uns am Arsch vorbei. Wir freuten uns einfach tierisch auf das Konzert. Da wir vorher keine Zeit hatten, fuhren wir erst Sonntag hin. Da die Jungs sich auf das Konzert vorbereiten mussten, machten wir uns allein auf den Weg zur Bühne. Es war zwar erst 10 Uhr, aber es standen schon hunderte Mädchen an. Wir gingen einfach an ihnen vorbei. Wir trugen Cappies, ne Sonnenbrille und gingen etwas schneller, damit uns keiner erkennt. Aber irgendwie bemerkte man uns doch…
    “Hey! Sind das nicht die Freundinnen der Zwillinge?”, rief eine.
    Unser Gang wurde immer schneller.
    “Ja! Ich glaub das sind sie!”, rief eine Andere.
    Ein Teil der Weiber kam uns hinterher gerannt. Warum haben wir uns nicht eigentlich abholen lassen??? Alex und ich liefen so schnell wie wir konnten. Da es aber bergauf ging und wir beide nicht gerade die sportlichsten sind, hatten sie uns schnell eingeholt.
    “Lasst die Finger von Bill und Tom!”, schrie uns eins der Mädels an.
    “Ihr seid voll die Bitches!”, rief eine andere.
    Alex und ich wussten nicht, was wir tun sollten. Innerlich schob ich total Panik.
    “Lasst sie in Ruhe!”, ertönte eine Stimme von hinten.
    “Was haben sie euch getan?”, fragte diese Stimme weiter.
    Wer zum Teufel war das? Ich sah nur, dass sich jemand einen Weg durch die Menge zu uns bahnte. Alex und ich sahen uns hilflos an. Irgendwann stand der Retter dann vor uns. Es war ein etwas dickeres Mädchen mit brünetten Haaren. Sie stellte sich uns als Karina vor.
    “Ich hab immer noch keine Antwort von euch gekriegt.”, sagte sie zu den Weibern.
    Die schauten sie nur doof an.
    “Ich kanns für euch ja noch mal wiederholen. Was haben sie euch getan?”, fragte Karina wieder.
    Die Weiber starrten sie verwirrt an.
    “Sie haben uns die Twins ausgespannt!”, sagte eine Barbiepuppe.
    “Stimmt doch gar nicht!”, riefen Alex und ich gleichzeitig.
    “Eben! Sie haben euch niemanden ausgespannt! Wahrscheinlich haben Bill und Tom euch noch nicht einmal gesehen. Versetzt euch mal bitte in die Lage der beiden Mädchen. Ihr wärt doch einfach nur froh, wenn euch die anderen einfach in Ruhe lassen würden.”, sagte Karina.
    Das zog. Die Mädels dampften endlich ab. Ich war total begeistert von Karina.
    “Hey danke! Warum hast du uns geholfen?”, fragte ich.
    “Wir nehmen dich mit in den Backstagebereich als Dankeschön!”, plapperte Alex gleich weiter.
    “Nee lasst mal lieber. Und ich hab euch geholfen, weil ich genau weiß, wie das ist. Ich war früher mal mit Gustav zusammen, als die Band gerade berühmt wurde. Und durch den Zeitmangel und die ganzen Drohungen der Fans ging es nicht anders und wir mussten uns trennen.”, erklärte sie.
    “So ist das also! Das is ja ma echt doof!”, stellte Alex fest.
    Typisch Alex! Mal wieder kein Mitgefühl!
    “Hoffentlich passiert uns das nicht. Wir müssen jetzt auch weiter. Die Jungs warten schon.”, sagte ich.
    “Jo dann mal viel Spaß euch beiden. Und viel Glück mit den Twins!”, sagte Karina.
    “Jo danke noch mal!”, sagte Alex.
    “Grüßt Gustav und Co mal!”, rief sie uns noch hinterher.
    Dann waren wir aber auch schon verschwunden. Für uns war klar, dass dieser Vorfall unter uns bleiben sollte. Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir dann endlich total erschöpft oben an. Wir zeigten unsere Ausweise und so konnten wir zu den Jungs. Wir begrüßten erstmal Tom und Bill mit einem leidenschaftlichen Kuss. Als Geschenk hatten wir ihnen eine riesige Collage von uns 6 zusammengestellt. Sie freuten sich riesig. Dann begrüßten wir auch Gustav und Georg mit einer Umarmung. Mittlerweile wurden schon die ersten Mädels reingelassen. Echt krass, wie viel Krach so wenige Mädels machen konnten. Es waren noch zweieinhalb Stunden bis zum Auftritt.
    “Siehste Gustav, wir sollen dich noch von Karina grüßen.”, sagte ich irgendwann.
    “Oh danke! Woher kennt ihr sie denn?”, fragte Gustav uns.
    “Wer ist denn Karina?”, unterbrachen uns die Zwillinge.
    “Meine Ex. Kennt ihr sie nicht mehr?”, antwortete Gustav.
    “Ach die…”, sagte Bill.
    “Auf jeden Fall haben wir sie vorhin getroffen. Sie stand in der Schlange.”, beantwortete ich Gustavs Frage.
    “Und da hat sie euch einfach so angelabert?”, fragte Georg skeptisch.
    Ich sah Alex an. Langsam wurde es brenzlig. Aber sie durften auf keinen Fall etwas von dem Zwischenfall erfahren.
    “Äh ja.”, sagte Alex deshalb schnell.
    “Woher kannte sie euch denn?”, fragte Tom.
    “Zeitung? Medien?”, gab ich zur Antwort.
    “Genau! Und deshalb hatte sie uns erkannt.”, stimmte Alex mir zu.
    “Ah ja…aber dann müssten euch die anderen Mädchen euch ja auch erkannt haben, oder nicht?”, sagte Bill.
    “Ja…äh…teilweise, weil wir waren ja verkleidet und so.”, sagte Alex schnell.
    “Sagt mal, verschweigt ihr und irgend etwas?”, fragte Tom.
    “Nö!!!”, sagten Alex und ich gleichzeitig.
    Bill wollte gerade zum reden ansetzen, da kam David rein.
    “Hi Mädels! Sorry, dass ich jetzt eure nette Talkrunde störe, aber es sind nur noch 1 Stunde bis zum Auftritt.”, sagte er.
    “Na dann mal los!”, forderte Georg den Rest der Band auf.
    Diese gingen dann auch, aber nicht ohne uns noch vorher einen skeptischen Blick zu zuwerfen. Als sie die Tür schlossen, atmeten Alex und ich erstmal auf.
    “Ich war noch nie so froh David zu sehen!”, sagte ich zu Alex.
    “Das kannst du aber laut sagen. Das hätte echt ins Auge gehen können.”, sagte Alex.
    “Hoffentlich haben sie es nachher vergessen.”, sagte ich.
    Draußen auf dem Gang wurde heftigst diskutiert.
    “Die verschweigen uns doch was!”, sagte Tom verärgert.
    “Echt mal! So doof sind wir ja nun auch wieder nicht, dass wir das nicht merken würden!”, regte Bill sich auf.
    “Ich könnte Karina nachher mal anrufen und mit ihr reden, wenn ihr wollt.”, schlug Gustav vor.
    “Ich glaub das wär das beste.”, sagte Bill.
    Kurz vorm Auftritt gingen wir noch mal hinter die Bühne um den Jungs Glück zu wünschen. Dann mussten sie aber auch schon auf die Bühne. Alex und ich gingen vor die Bühne, stellten uns aber ein bisschen an die Seite, damit uns nicht jeder gleich sah. Das Konzert war echt der Hammer. Wir gingen mal wieder übelst ab. Schade, dass es vorerst das letzte Konzert war. Ich glaub die Jungs hatten am ende sogar Tränen in den Augen. Als alles zu ende war, gingen wir hinter die Bühne um mit den Jungs zu feiern. Wir jubelten alle drauf los. Zum Glück hatten sie das Gespräch von vorhin vergessen. Der Abend schien perfekt zu sein. Doch dann hörten wir Gekreische. Ein paar Mädels sind irgendwie an den Securities vorbei durch die Absperrung gekommen. Sie warfen mit Flaschen und Steinen nach uns. Bill nahm mich schützend in die Arme. Die Securities schnappten sich gleich die Weiber. Zum Glück wurde keiner verletzt.
    “Das ist für euch Schlampen, weil ihr uns Tom und Bill ausgespannt habt!”, rief noch eine der Mädchen bevor sie weggebracht wurden.
    Ich war geschockt. Das sollte uns gelten??? Kurz darauf waren die Zwillinge verschwunden. Ich schaute mich suchend um, aber sie waren weg. Ich fragte die anderen, aber die wussten auch nicht wo sie waren. Irgendwann kamen sie wieder. Doch bevor wir irgendwas sagen konnten, sagte Bill:
    “Wir müssen mit euch reden.”
    Das gefiel mir gar nicht. Auch Alex war die Sache nicht ganz geheuer.
    “Na dann fangt mal an!”, sagte Alex.
    “Einzeln!”, sagte Tom nur und zog Alex in einen Raum. Auch Bill und ich verschwanden in irgendwo einen Raum. Er nahm meine Hände und schaute mir tief in die Augen. Was hatte er vor?
    “Es kann so nicht weiter gehen.”, begann er.
    Oh oh, das konnte nichts gutes bedeuten.
    “Ich hab mich gerade mit Tom unterhalten und wir sind zu einem Entschluss gekommen.”, sagte er.
    Seine Augen wurden feucht. Er machte weiter:
    “Wir haben uns das alles einfacher vorgestellt. Aber es ist einfach zu gefährlich für euch. Gustav hat mit Karina gesprochen und sie hat ihm alles erzählt. Ich in die nicht böse, weil du mich deswegen angelogen hast. Ich versteh dich sogar. Ich bin einfach nur froh, dass die nichts passiert ist.”
    Er schaute mir ganz tief in die Augen. Ihm liefen Tränen übers Gesicht genau wir mir. Es tat weh ihn so zu sehen.
    “Tom und ich sind der Meinung, dass es besser ist, dass wir uns trennen. Wir haben einfach zu große Angst um euch und wir wollen, dass ihr wieder ein normales Leben führen könnt. Verstehst du?”, fragte er heulend.
    Ich nickte.
    “Es tut mir so leid.”, sagte er und nahm mich in den Arm. So standen wir ne ganze Weile da und weinten. Irgendwann küssten wir uns. Es wurde ein sehr langer und inniger Kuss. Dann lösten wir uns voneinander.
    “Ich glaub ich geh jetzt besser.”, sagte ich.
    Bill nickte. Er begleitete mich noch zu Tür. Bevor ich ging, schaute ich ihn noch mal an.
    “Ich liebe dich.”, sagte er.
    “Ich dich auch.”, antwortete ich uns schloss die Tür.
    Bill sank an der Wand herunter und weinte. Ich musste weg. Ich verstand seine Entscheidung. Aber so sehr ich sie verstand, desto weniger verstand ich sie. Ich lief einfach so durch die Gegend um einen klaren Gedanken zu bekommen.
    Gleichzeitig bei Tom und Alex:
    “Gustav hat mit Karina gesprochen und uns alles erzählt.”, fing Tom an.
    “Es tut mir so leid!”, entschuldigte sich Alex.
    “Nein, mir tut es leid. Es tut mir leid, dass ich dich ständig in Gefahr bringe und es tut mir noch mehr leid, dass ich nicht mitbekommen hab, wie sehr du darunter leidest. Soweit hätte es nicht kommen dürfen. Bill und ich sind der Meinung, dass wir euch nur unnötig in Gefahr bringen. Es ist das Beste, wenn wir uns trennen.”, sagte Tom.
    Alex liefen Tränen übers Gesicht.
    “Bitte weine nicht, sonst muss ich auch noch anfangen.”, sagte er, aber es war schon zu spät.
    Denn auch er weinte jetzt. Sie nahmen sich in den Arm.
    “Ich hoffe, du weißt, dass ich dich immer lieben werde und du die Einzige für mich bist und ich immer an dich denken werde.”, sagte Tom.
    Dann holte er noch ein kleines Kästchen aus seiner Hosentasche und öffnete es. Es kam ein Ring zum Vorschein. Er nahm in raus, nahm Alex´s Hand und steckte ihn rauf.
    “Den wollte ich dir eigentlich zur Feier des Tages schenken. Leider hat der Tag ein anderes Ende als erwartet, aber ich möchte trotzdem, dass du den Ring behältst. Ich trag den übrigens auch.”, sagte Tom und zeigte seinen Finger.
    “Danke!”, sagte Alex heulend.
    Auch die beiden küssten sich noch mal zum Abschied. Dann ging Alex.
    Ich lief mittlerweile planlos durch die Gegend.
    “Jule?”, hörte ich jemand hinter mir rufen. Ich drehte mich um. Es war Alex. Wir liefen aufeinander zu und fielen uns in die Arme. Wir standen da und heulten. Wir erzählten uns gegenseitig, was passiert war und Alex zeigte mir ihren Ring. Wir beschlossen noch den Abend nach Hause zu fahren. Während der ganzen Zugfahrt sprachen wir kein Wort miteinander. Jeder versuchte mit der Situation alleine klarzukommen.
    Seit Wochen hatte ich mich schon in meinem Zimmer verbarrikadiert und wollte mit keinem reden. Außer mit Alex natürlich. Ab und zu besuchten wir uns mal, aber sonst hing ich einfach nur in meinem Zimmer rum. Das einzige, was meine Eltern dazu sagten, war, dass sie mich gewarnt hätten. Auf den Spruch hätte ich auch echt verzichten können. Die Poster hatte ich alle abgenommen. Alle Sachen hatte ich in eine große Kiste gepackt, denn wegschmeissen wollte ich sie nicht. Denn es waren schöne Erinnerungen, auch wenn sie schmerzhaft waren. Einmal zeigten sie ein Interview von Tokio Hotel im Fernsehen. Man fragte sie auch über die Trennung. Bill hatte ganz rote Augen. Auch er schien damit nicht fertig zu werden. Es zerriss mir das Herz ihn so zu sehen. Sein Schlusswort:
    “So nun habt ihr was ihr wollt. Ihr seid an allem Schuld!!!”
    Durch diese Sätze verloren sie eine Menge Fans. Aber das war ihnen egal. Einige alte Freunde kamen wieder bei uns an und taten voll ein auf nett. Aber auf diese Freundschaften konnte ich echt verzichten. Schließlich hatten sie die Freundschaft davon abhängig gemacht mit wem wir zusammen waren. Um uns abzulenken gingen wir ständig auf irgendwelche Partys. Einmal erwischte ich Alex sogar beim Koksen. Ich stellte sie natürlich sofort zur Rede. Wir hatten deswegen einen riesen Streit, aber zum Glück sah sie ein, dass ich recht hatte und alles war wieder wie vorher. Nach und nach wurden wir dann auch ruhiger. So verging Woche um Woche und Monat um Monat.
    “Na biste schon aufgeregt?”, fragte Alex mich.
    “Ein bisschen!”, antwortete ich.
    Morgen würde ich 18 werden und ich freute mich tierisch. Endlich Auto fahren! Alex war schon einen Monat lang 18 und wir wollten reinfeiern. Um 24 Uhr stießen wir alle an. Dann kamen meine Schwestern und überreichten mir ein gerolltes Blatt.
    “Ich mach es später auf, ok?”, fragte ich.
    “Wie du willst…”, antwortete Michelle und ging dann ins Bett.
    Gegen 2 Uhr gingen auch Alex und ich ins Bett.
    “Wart mal! Ich will mir noch das Bild von den Kleinen angucken.”, sagte ich.
    “Ok!”, stimmte Alex zu und setzte sich neben mich, sodass sie das Bild auch gleich sehen konnte. Ich rollte es auf. Als ich anfing zu lesen, blieb mir fast die Spucke weg. Mir wurde ganz anders. Auch Alex war kreidebleich. Das war der Vertrag, den wir damals mit meinen Geschwistern und Alex´s Schwester abgeschlossen hatten. Der Vertrag in dem drinstand, dass sobald wir 18 sind, mit den dreien zu einem Tokio Hotel Konzert fahren müssen.
    “Daran hab ich gar nicht mehr gedacht.”, sagte Alex, die als erstes wieder ihre Stimme wieder gefunden hatte.
    “Ich auch nicht.”, sagte ich.
    “Und was machen wir jetzt?”, fragte Alex.
    “Keine Ahnung. Wir warten am besten bis morgen früh ab und versuchen dann zu verhandeln.”, schlug ich vor.
    Alex stimmte mir zu und wir gingen schlafen, aber irgendwie konnte ich nicht schlafen. Ich musste die ganze Zeit über Tokio Hotel nachdenken. Das alles war jetzt 2 Jahre her. Seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Cds von ihnen hatte ich mir aber trotzdem noch gekauft, da ich ihre Musik immer noch mochte. Die Anzahl der Fans hatte stark abgenommen. Auch das Armband von Bill trug ich noch, denn er hatte in meinem Herzen einen besonderen Platz eingenommen. Ich hatte in den 2 Jahren 3 Beziehungen, aber die scheiterten nach kurzer Zeit. Wahrscheinlich hing ich immer noch zu sehr an ihm, auch wenn schon so viel Zeit vergangen war. Alex hatte sich gar nicht mehr auf Kerle eingelassen, weil sie Angst hatte verletzt zu werden. Sie hatte viele One nicht stands. Da war wenigsten kein Gefühl im Spiel, meinte sie immer.
    Am Nachmittag kam auch Alex´s Schwester Jenni. Alex und ich versuchten zu verhandeln.
    “Muss das sein?”, fragte ich.
    “Echt mal!”, stimmte Alex mir zu.
    “Versprochen ist versprochen!”, sagte Jenni.
    “Aber ihr wisst doch ganz genau was passiert ist.”, machte ich weiter.
    “Uns doch egal. Is ja nicht unser Problem.”, sagte Michelle schnippisch.
    “Unser auch nicht. Wir fahren einfach nicht. Ohne uns kommt ihr da sowieso nicht rein.”, konterte Alex.
    Das saß.
    “Ich sag das Mama!”, sagte Isa.
    Scheiße! Jetzt hatten sie das perfekte Druckmittel. Mit meiner Mutter ist nämlich nicht zu spaßen. Dummerweise waren Tokio Hotel auch noch gerade auf Tour. Alex fing an zu grinsen. Ich sah sie fragend an.
    “He he ihr wisst aber schon, dass das alles Konzerte in kleinem Rahmen sind mit nur 300 - 500 Leuten. Tickets gibt’s schon lange nicht mehr. Die hätte man schon Anfang des Jahres bestellen müssen. Und ohne Zustimmung dürft ihr das gar nicht.”, sagte Alex.
    “Keine Angst die 5 Karten haben wir im Mai bei einem Gewinnspiel gewonnen.”, sagte Jenni.
    Na super! Jetzt gab es kein zurück mehr. Alex und ich mussten zustimmen. Das Konzert sollte am 26.7. in Hamburg stattfinden. Da es auf einem Samstag lag, beschlossen wir eine Nacht im Hotel zu übernachten. Alex und ich machten alles klar. Paar Tage vorher saß ich gelangweilt in meinem Zimmer. Da stieß mir die Kiste unter meinem Bett ins Auge. Ich holte sie hervor. In ihr befanden sich die Erinnerungen an TH. Bevor ich sie genauer betrachtete, machte ich Revolverheld mit “Mit dir Chillen” an. Das war damals das Lied von Bill und mir. Ich nahm die Sachen heraus und schaute sie in Ruhe an. Ich war so in den Erinnerungen versunken, dass ich gar nicht merkte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Irgendwann schlief ich ein.
    “Ich bin ja sooo aufgeregt!”, rief Jenni im Auto.
    Wir waren auf dem Weg nach Hamburg. Und die Kleinen waren nicht mehr zu bremsen. Als erstes checkten wir ins Hotel ein. Das Konzert würde um 18 Uhr beginnen. Es würde reichen, wenn wir eine Stunde vorher da wären, da wir Platzkarten hatten. Da nur 400 Leute kommen würden, hatten alle Platzkarten. Das hätte man dich früher nicht erträumen lassen. Ich mein…hallo?!…Platzkarten bei Tokio Hotel?! Aber na ja…mir sollte es ja egal sein. Alex und ich waren nur wegen der Musik da…Na ja, ehrlich gesagt, freute ich mich schon riesig die 4 Jungs wieder zusehen, vor allem Bill…
    In der Halle angekommen, suchten wir unsere Plätze. Wir saßen etwas weiter hinten, was bei 400 Leuten, aber nicht so schlimm war. Die Reihen waren wie Ränge angeordnet, damit jeder sehen konnte. Je näher der Beginn des Konzerts rückte, desto unruhiger wurde ich. Auch Alex wippte nervös hin und her. Wir schauten uns an, aber uns war klar, dass jegliche Unterhaltung es nur noch schlimmer machen würde und so schauten wir wieder weg. Dann ging das Licht aus. Mein Herz fing wie wild an zu schlagen. Ich packte Alex´s Hand. Sie zitterte voll. Dann fingen sie an zu spielen. Gustav, Georg und Tom sahen noch aus wie früher. Nur Bill hatte sein Aussehen mal wieder verändert. Er trug seine Haare viel kürzer und sie waren wild durcheinander gestylt. Er sah einfach nur geil aus. Irgendwie wirkte er auch viel männlicher. Die Musik war mal wieder der Hammer. Obwohl nur 400 Leute da waren, ging richtig die Post ab. Die 3 Kleinen gingen übelst ab und waren nur am rumkreischen. Hoffentlich machten sie nicht die Jungs auf uns aufmerksam. Als ich Bill genauer betrachtete fiel mir was glitzerndes an seinem handgelenk auf. Das war doch wohl nicht…oh doch! Es war das silberne Armband, was ich ihm damals geschenkt hatte. Ich zeigte es Alex, die ganz schön aus dem Häusschen war, als sie sah, dass Tom noch den Ring trug. Dann schaute Bill durch die Reihen. Bei uns bleib er ne Weile haften. Oh no! Nicht, dass er uns gesehen und uns erkannt hat. Naja, war ja auch nicht schwer. Wir sahen noch fast wie früher aus. Er ging zu Tom und flüsterte ihm was ins Ohr. Auch er guckte jetzt in unsere Richtung.
    “Scheiße! Ich glaub sie haben uns entdeckt!”, sagte Alex.
    “Jo. Ich glaub auch!”, gab ich ihr Recht.
    Nachdem dann auch Georg und Gustav bescheid wussten, spielten sie weiter. Zum Schluss gab es noch 2 Zugaben. Nach der 2. fing Bill an zu erzählen:
    “Normalerweise wäre das Konzert ja jetzt zu Ende, aber unter diesen Umständen…”
    Welche Umstände????????????????
    “…wollen wir noch einen weiteren Song spielen. Und Tom wird mit mir singen…”
    Wie jetzt? Seit wann singt Tom mit???
    “…Wir haben diesen Song noch nie vor Publikum gespielt. Tom und ich haben den Song geschrieben, als wir damals den größten Fehler unseres Lebens gemacht haben. Er sollte damals unsere Gefühle widerspiegeln und er tut es auch heute noch. Hier ist “Ohne dich”

    Wir lernten uns kennen,
    Niemand konnte uns trennen
    Wir lernten uns lieben,
    Doch wo bist du nur geblieben?
    Wir waren eine Einheit,
    Und genossen die Zweisamkeit
    Die Trennung kam spontan,
    Was hab ich nur getan?

    Was ist nur geschehn?
    Ich liebe dich doch so sehr
    Warum ließ ich dich gehen?
    Ein Leben ohne dich ist so schwer
    Ich brauch dich
    Ich vermisse dich
    Ohne dich kann ich nicht

    Glaub mir, es viel mir schwer
    Meine Seele ist ohne dich komplett leer.
    Meine Sehnsucht zu dir ist so groß
    Warum verließ ich dich bloß?
    Ich wünschte du wärst hier bei mir
    Und aus 1 wird wieder ein wir.
    Nun sitz ich hier ganz allein
    Soll das etwa schon alles gewesen sein?

    Was ist nur geschehn?
    Ich liebe dich doch so sehr
    Warum ließ ich dich gehen?
    Ein Leben ohne dich ist so schwer
    Ich brauch dich
    Ich vermisse dich
    Ohne dich kann ich nicht

    Was ist nur geschehn?
    Ich liebe dich doch so sehr
    Warum ließ ich dich gehen?
    Ein Leben ohne dich ist so schwer
    Ich brauch dich
    Ich vermisse dich
    Ohne dich kann ich nicht

    Ich brauche di



    Re: Dann wird alles gut...

    Tokiogirl0790 - 04.03.2007, 16:25


    Ich brauche dich
    Ich brauche dich so sehr
    Ich vermisse dich
    Ich vermiss dich noch viel mehr

    Was ist nur geschehn?
    Ich liebe dich doch so sehr
    Warum ließ ich dich gehen?
    Ein Leben ohne dich ist so schwer
    Ich brauch dich
    Ich vermisse dich
    Ohne dich kann ich nicht
    Ohne dich

    Ich war echt zu Tränen gerührt. Alex ging es nicht anders. Wir saßen beide da und uns liefen die Tränen übers Gesicht. Als der Song zu Ende war, sprang Alex gleich auf.
    “Lass uns schnell abhauen!”, sagte sie.
    Ich stimmte ihr zu.
    “Aber wir wollen doch noch Autogramme!”, protestierte Jenni.
    “Habt ihr Pech gehabt. Alex und ich können nicht länger bleiben.”, antwortete ich.
    Wir gingen.
    “Was fällt denen eigentlich ein? 2 Jahre Funkstille und dann das!!!”, regte Alex sich auf.
    “Ja. Wobei ich das aber irgendwie voll süß fand.”, gab ich zur Antwort.
    “Ja schon…”, sagte Alex.
    “Aber es kam wieder alles hoch.”, sagte ich.
    “Ich glaub die sind immer noch in die beiden verliebt.”, flüsterte Isa in Jennis Ohr.
    “Das hab ich gehört!”, sagte ich streng
    Aber war das denn noch so? Ich glaube ja…
    Wollen wir heute Abend noch in irgendeinem Club?”, riss Alex mich aus meinen Gedanken.
    “Ja klar! Weißt du schon wo?”, fragte ich.
    “Jo hab da irgendwas gelesen.”, antwortete sie.
    “Und was ist mit uns?”, fragte Michelle.
    “Ihr könnt ja wohl schon auf euch alleine aufpassen oder was?”, entgegnete Alex.
    Im Hotel angekommen, machten Alex und ich uns fertig. Gegen 23 Uhr verließen wir das Hotel. Der Club war übelst geil. Alex und ich tanzten erstmal ausgiebig. Irgendwann wollten wir dann ins Hotel zurück.
    Draußen aufm Parkplatz mussten wir an 2 Kerlen vorbei.
    “Hey Süße!”, laberte der eine mich an.
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu und ging weiter. Wenn ich eins nicht leiden kann, war es so blöd von irgendwem angemacht zu werden.
    “Na wie wärs?”, fragte der andere mit einem beschissenen Grinsen im Gesicht.
    “Alter lass mich in Ruhe und verpiss dich!”, entgegnete ich.
    Dann packte er mich am Arm. Ich versuchte mich loszureißen. Dann packte er mich Am Hals und drückte mich gegen ein Auto. Je mehr ich mich wehrte, desto fester drückte er zu. Ich hatte tierische Angst. Mit mal sah ich was an der Seite blitzen. Ein Messer!!! Er hielt mir ein Messer an Hals.
    “Ich kann es gar nicht leiden, abgewiesen zu werden.
    Oh Gott!!! Wenn es dich geben sollte, dann steh mir bei!!!
    “Lass sie los!”, rief eine mir bekannte Stimme.
    Für einen Moment ließ er locker. Ich versuchte mich zu befreien. Doch er drückte wieder zu.
    “Ich hab gesagt du sollst sie loslassen!”, sagte die Stimme wieder.
    Jetzt erkante ich sie. Es war Bill!!! Er packte seine Hand auf die Schulter des Typen und drehte ihn zu sich um. Geschickt wich Bill dem Messer aus und verpasste ihm eine. Da ging der andere Typ auf ihm zu. Bill würde es nie mit zwei Typen aufnehmen können. Zum Glück schritten Georg und Gustav ein. Tom ging unterdessen zu Alex, die total geschockt dastand, und nahm sie in den Arm. Sie sah ihn an.
    “Alex, es tut mir so leid! Ich mein alles was passiert ist. Ich hätte nie Schluss machen dürfen. Ich liebe dich doch so und…”, fing Tom an.
    “Mann laber nicht!”, unterbrach Alex ihn und küsste ihn.
    Bill, Georg und Gustav hatten mittlerweile die 2 Typen vertrieben. Ich saß zusammen gekauert und heulend am Boden. Bill half mir hoch und schloss mich in seine Arme. Da war es wieder. Die Wärme und die Geborgenheit, die ich die letzten Jahre so vermisst hatte. Endlich fühlte ich mich wieder wohl. Ich beruhigte mich wieder und sah Bill an.
    “Danke!”, brachte ich leise zum Vorschein. Er schaute mir ganz tief in die Augen. Es kribbelte im ganzen Körper genauso wie damals als er mich im Krankenhaus so ansah. Unsere Gesichter kamen sich immer näher. Irgendwann berührten sich unsere Lippen. Es war ein langer leidenschaftlicher Kuss.

    Ende



    Re: Dann wird alles gut...

    Tokiogirl0790 - 04.03.2007, 16:26


    ich würde mich sehr über kommis und kritik von euch freuen :D



    Re: Dann wird alles gut...

    *Muckelmaus0306* - 05.03.2007, 18:54


    hey süße...
    also ich weiß nicht, was es da zu kritisieren gäbe.... sie is einfach nur ober geil.... ich liebe die geschichte....
    aber deine neue wird noch besser, das weiß ich jetzt schon... du übertriffst dich immer selber. ich hoffe deine neue is bald fertig...
    ich hab dich super mega dolle lieb und mach weiter so
    küssi



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