nachruf hannelore schäfers, spd brasselsberg

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    Re: nachruf hannelore schäfers, spd brasselsberg

    claudiaweidt - 02.03.2007, 16:55

    nachruf hannelore schäfers, spd brasselsberg
    Thema von claudia weidt am 26.01.2007, 23:36 Uhr:
    Leserbrief@hna.de Claudia Weidt Gartenstraße 1 34479 Breuna-Wettesingen

    NACHRUF HANNELORE SCHÄFERS; SPD KASSEL-BRASSELSBERG:

    Die Busfahrt

    Ich bin mit meinem Mann und meinen beiden Jungen Nikolai und Alexander zum Brasselsberg gezogen und nahm mir gleich an den ersten Tagen vor mit der Linie 12, die an der Emmauskirche abfuhr in der Zeit, als ich meine Kinder gerade wohlbehalten in der hier ansässigen Kita, zu der an dieser Stelle noch einmal mit Dank und wirklich herzlichem Gruß gesagt werden muss, dass er ein besonders guter städtischer Kindergarten war, wo meine Kinder in den Kindergarten eben dort gingen, die Stadt zu erkunden. Ein Herr und eine Dame warteten ebenfalls auf den Bus aus Richtung Nordshausen kommend. Von der Dame wurde ich gleich angesprochen, weil wir uns vor kurzem erst beim Einkaufen in meiner neuen Heimat begegnet sind. Der Gesprächsstoff war so nett und offen, dass wir uns zusammen eine Sitzbank im Bus aussuchten. Mir fiel auf, dass der Busfahrer die Dame nett begrüßte und auch mich – was sich später auch allein wiederholte, weshalb ich noch heute die feste Fahrlinie der Busse wegen der freundlichen Atmosphäre und der doch immer gleichen Fahrgäste zu bestimmten Zeiten – jeder Tram vorziehe. Die nette Dame stellte sich als Frau Hannelore Schäfers vor, die auch, wie ich, am Brasselsberg wohnte und mich dort als neue Bewohnerin auf das herzlichste begrüßte. Wir kamen im Druseltal auf die ehemalige Straßenbahnführung in Richtung Konrad-Adenauer-Alle und Steinernes Schweinchen bzw. Herkules zu sprechen und dass ihr Mann noch einer der jenigen sei, der dort gefahren sei. Ich freute mich später, als ich an der sehr informativen historischen Lektüre des Brasselsberges ein Bild wieder fand, wo dieser besagte Ehemann, Heinz Schäfers, in dieser ehemaligen Bahn abgelichtet wurde. Wir beide fuhren fröhlich und gut aufeinander abgestimmt in die Innenstadt, wo Hannelore Schäfers am Rathaus ausstieg und ich bis zum Friedrichsplatz weiter fuhr. Ich suchte Tage später an meinem neuen Wohnsitz Vereine oder Verbände, um mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten. So kamen nach der Kitazeit meine Kinder zu den christlichen Pfadfindern und ich zur Partei. Wen traf ich in beiden Institutionen wieder? Bei der Kirche Hannelore Schäfers, bei der Partei….?! Genau: Hannelore Schäfers. Die erste Vorstandssitzung fand privat im Hause Schäfers statt, wie so viele Sommerfeste, Veranstaltungen und Versammlungen, Sitzungen oder einfach nur private Gespräche. Ich lernte am Brasselsberg eine politisch immer sachlich und neutrale, doch in der SPD familiär verwurzelte Parteifreundin, eine warmherzige Freundin und Mutter, die mich spontan in den Arm nahm und mich tröstete, als es mir gesundheitlich und privat nicht gut ging. Eine Frau, die mit Rat und Tat zur Seite stand – und dieses nicht nur mit Worten – und eine Frau, die einfach dort war, wo man die Arme hoch krempeln musste, um etwas zu tun und nicht nur zu reden. Die aber auch klare, deutliche, doch niemals aggressive Worte der Kritik fand, wenn man mit ihr nicht einer Meinung war. Diese andere Meinung wurde immer sachlich und offen dargelegt und niemals übergestülpt, sondern man bekam die Möglichkeit, Gemeinsames daraus wachsen zu lassen und Trennendes abzuarbeiten. Sie war eine besonnene Frau, eine warmherzige Frau, eine kritische und abwägende Persönlichkeit. Nicht immer war sie mit der großen oder kleinen Politik im Konsens, doch immer auf dem Weg der konstruktiven Kritik. Sie wog ab, betrachtete alle Seiten und war mir stets ein Vorbild, als Parteifreundin, als Nachbarin, als Brasselsbergianerin und als moderne Frau einer Partei, in der man vielleicht in der aktuellen Politik nicht immer konform geht, die aber im Programm dieser Partei tradierte Werte erhält, für die man gern das Sandkorn im Räderwerk mitmacht, welches die heutige Politik aus dem Gleis bringt, um sich neu zu überdenken und einzuloten, um sich neu auszurichten und zu agieren, immer transparent und mutig korrigierend, niemals halsstarrig verordnend und diffus-nebulös manipulierend, oder überstülpend . Ihre Familie, Ihre Mutti, für die sie sorgte bis zum Tode und ihre Parteifreunde sowie ihr Brasselsberg waren ihr wichtig und ich lernte vieles dort mit ihr und durch sie kennen. Nachhaltige, harmonische, in alle Richtungen vereinbare Politik und eine Gemeinschaft in Harmonie, in Frieden und Wohlstand, so verstand ich ihr Credo als Nachbarin, als Freundin und als engagierte Frau in der Öffentlichkeit, die den Mut hatte, ihre Meinung zu sagen, etwas zu bewegen und dafür Schimpf oder Lob zu erhalten. Sie ist für mich Brückenbauerin gewesen, und wird für mich und meine Familie immer in positivem, hellem Licht in der Erinnerung erstrahlen. Danke Heinz und Hannelore Schäfers, danke allen Brasselsbergianern für so viel Nähe und Gemeinsames in der Gartenstadt Kassel-Brasselsberg. Ich hatte das Glück, ihr noch vor ihrem Tod eines meiner selbst geschriebenen Büchern zu schenken, in dem ich über meine schwere Krankheit und über den Tod geschrieben habe. Sie hatte sich sehr darüber gefreut und mir persönlich geschrieben, wie viel ihr diese Gedanken gegeben haben. Mögen diese tröstenden Worte sie begleiten in ihr neues, schmerzfreies Dasein im Jenseits, oder Diesseits, von welchem Standpunkt aus man es sieht. Gewiss ist mir als Christin nur, dass ich mich freue, Hannelore Schäfers hier und begegnet zu sein, ich werde sie vermissen, doch sie wird mir wieder begegnen, denn ich werde immer nach dieser Art von Freundin-Mutter-Nachbarin-Vorbild suchen, weil sie einen fordert, fördert und animiert, mitzumachen. Ein herzliches Hallo, Dir liebe Hannelore, Deine Claudia Weidt geb. Lindnau mit Rolf Goldmann Stefan Weidt Nikolai Weidt Alexander Weidt und unseren Eltern aus Kassel und Homberg (Efze) Breuna-Wettesingen im Januar 2007.



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