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Re: Sterbephasen nach Kübler Ross
SAM - 23.02.2007, 21:48Sterbephasen nach Kübler Ross
Kübler - Ross verläuft die psychische Verarbeitung des Sterbens bei den Menschen in fünf Phasen.
Phase 1: Nicht - Wahrhabenwollen
Der Betroffene kann eine Nachricht über seine schwere oder unheilbare Erkrankung innerlich noch nicht anerkennen.
Er reagiert mit Nicht - Wahrhabenwollen und fordert neue Untersuchungen, glaubt an Verwechslungen oder beschuldigt die behandelnden ÄrztInnen und PflegerInnen der Unfähigkeit.
Andere Sterbende verdrängen die Nachricht und verhalten sich so, als sei sie gar nicht ausgesprochen worden.
Die Verleugnung mildert den Schock. So gewnnt der Kranke Zeit, Kraft zu sammeln, um mit der Wahrheit fertig zu werden
Verhalten von AltenpflegerInnen: Es hilft dem Sterbenden nicht, wenn Alten- pflegerInnen ihn zur Einsicht in die Realität zwingen und zu "vernünftigem" Verhalten auffordern. Sie können nur die weitere Entwicklung abwarten und Gesprächsbereit- schaft signalisieren
Phase 2: Zorn
Hat der Betroffene die tödliche Krankheit als solche anerkannt, wachsen Zorn und Eifersucht auf die anderen, die leben dürfen ("Warum muß es mich treffen?).
Es kommt zu einer Flut negativer Gefühle, die den Sterbenden mit sich fortreißen können.
Dies äußert sich dann oft in "Kleinigkeiten" wie Unzufriedenheit mit dem Essen, dem Zimmer, den MitbewohnerInnen oder den Pflegekräften, in Sonderwünschen, aber auch in heftigen Streitigkeitn mit der Familie und aggressiven Beschuldigungen auch gegenüber dem Pflegepersonal.
Verhalten von AltenpflegerInnen: Sie helfen sich und dem Sterbenden, wenn sie die Beschimpfungen und Anschuldigungen nicht persönlich nehmen und trotzdem Geduld und einfühlende Zuwendung zeigen. Der Sterbende hat so die Möglichkeit, seine Angstgefühle zu äüßern. Hilfe dabei bekommen AltenpflegerInnen durch KollegInnen oder eine Supervision
Phase 3: Verhandeln
In dieser Phase wird der bevorstehende Tod als unvermeidbar anerkannt. Weiteres Verleugnen oder Ausweichen ist nicht mehr möglich "der Körper sagt die Wahrheit".
Der Sterbende versucht, durch Verhandeln einen Aufschub, also mehr Lebenszeit zu erreichen. Er feilscht mit dem Pflegepersonal, z.B. verspricht er, sich anzupassen und an Therapien teilzunehmen.
Durch seine Bereitwilligkeit, einen Einsatz zu bringen, wird er manchmal zum "pflegeleichten" Menschen
Aber auch das Schicksal oder Gott werden zu (Handels-) Partnern im Kampf des Sterbenden um ein "Stückchen mehr Leben".
Gelübde werden geleistet, Verpflichtungen abgelegt. Dem Inhalt solcher Versprechungen liegen oft Schuldgefühle zugrunde.
Verhalten von AltenpflegerInnen: Der Sterbende ist in dieser Phase sehr verletzlich. Sein verhalten sollte nicht unrealistisch unterstützt werden, so dass nicht berechtigte Hoffungen entstehen. hoffnung können AltenpflegerInnen dem Sterbenden in bezug auf Schmerzfreiheit und Nichtalleinsein beim Sterben machen
Phase 4: Depression
Den Sterbenden überwältigt das Gefühl eines entsetzlichen Verlustes. Er bereut zurückliegende Versäumnisse und trauert um all das, was er verlieren wird: Partner, Kinder und Freunde. Probleme die er nicht mehr lösen kann, erwecken Kummer. Begangene Fehler rufen Schuldgefühle hervor.
In dieser Zeit ist es dem Sterbenden möglich, sich umfassend mit der Realität auseinanderzusetzen.
Er verfaßt z.B. en Testament oder bringt Geschäfte zum Abschluß. Möglicherweise ändert sich seine persönliche Lebenseinstellung.
Die Depression kann in eine Phase vorbereitender Trauer münden, mit der sich der Sterbende auf den Tod vorbereitet. Er wird stiller und zieht sich zurück. Dieser Rückzug kann für die Angehörigen schmerzlich sein, ist aber ein Zeichen dafür, daß es ihm gelingt, sich von seinen Bindungen zu lösen und die Dinge der Welt hinter sich zu lassen.
Verhalten von AltenpflegerInnen: Durch eine annehmende Haltung der AltenpflegerInnen kann der Sterbende seine Trauer, z.B. durch Weinen zulassen. Auch die AltenpflegerInnen empfinden Trauer und sollten sich Hilfe durch Gespräche holen. Der Sterbende braucht Unterstützung bei der Erledigung wichtiger Angelegenheiten und der Suche nach Kontakt zu Freunden und Angehörigen.
Phase 5: Zustimmung
Die letzte Phase ist gekennzeichnet von Zustimmung und ruhiger Erwartung des Endes. Der Sterbende hat seinen Frieden mit der Welt gefunden und akzeptiert den nahenden Tod, auch wenn oft noch eine schwache Hoffnung aufrechterhalten wird, doch nicht sterben zu müssen. Der Sterbende ist müde und schwach, schläft viel und möchte meist nicht gestört werden. Er verständigt sich oft nur mit Gesten oder wenigen Worten.
Verhalten von Altenpflegerinnen: Hautkontakt und körperliche Nähe lassen den Sterbenden spüren, dass er nicht alleingelassen wird und er nach wie vor wichtig ist. Es können letzte Wünsche erfüllt werden. Vordringliche Aufgabe ist es, die Bedürfnisse Sterbender zu beachten.
Achtung, die Sterbephasen laufen nicht in einer strengen Reihenfolge ab, sie wechseln unbewußt, es können auch einzelne Phasen ausfallen bzw übersprungen werden!!
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