Kastration / Sterilisation

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    Re: Kastration / Sterilisation

    Conni - 18.02.2007, 18:07

    Kastration / Sterilisation
    Kastration / Sterilisation bei Hunden


    Im Gegensatz zu Wölfen, diese werden nur einmal im Jahr läufig,
    geschieht dieses bei der Hündin zweimal im Jahr.
    Die Läufigkeitsdauer beträgt etwa 21 Tage.


    Die erste Läufigkeit der Hündin tritt zwischen dem 7. und 10. Lebensmonat auf. Der Eintritt der ersten Läufigkeit ist u.a. Rasseabhängig. Kleine Hunde sind meist frühreif und werden schon mit 6 Monaten hitzig, während grosse Rassen später dran sind, oft erst mit 1 Jahr.

    Der Geschlechtszyklus des Hundes verläuft in mehreren Phasen:
    Phase 1: Vorbrunst
    Nach dreimonatiger Ruhepause, in der die Gebärmutter klein und inaktiv ist, erfolgt eine zehntägige Vorbrunst, in der die Scheide anschwillt. Zwischen dem 4. und 7. Tag beginnen die Läufigkeitsblutungen. Die Hündin uriniert häufiger und wird insgesamt etwas unruhiger. Duftstoffe ziehen bereits jetzt die ersten Rüden aus der Nachbarschaft an. Hilfe versprechen hier Chlorophyll-Präparate, welche die Rüdenlockstoffe überdecken. Zum Ende dieser Vorbrunst verfärben sich die blutigen Ausscheidungen leicht rosa. Die Hündin ist nun deckbereit.

    Phase 2: Östrusphase
    In der zehntägigen Östrusphase findet der Eisprung statt. Die Hündin zeigt deutliches Aufforderungsverhalten mit seitwärts gehaltener Rute. Zwischen dem 9. und 14. Tag ist die Hündin fruchtbar und Deckakte während dieser Zeit führen zur Befruchtung. Die Läufigkeitsblutung der Hündin ist im Gegensatz zur menschlichen Regelblutung, welche die Abstossung der Gebärmutterschleimhaut zur Folge hat, die Einleitung der Befruchtungsphase.

    Phase 3: Gebärmutterrückbildung
    Findet keine Befruchtung der Hündin statt, bildet sich die vergrösserte Gebärmutter wieder zurück.

    Vorteile und Nachteile von Kastration / Sterilisation
    Ohne Eingriff (normaler Zyklus)
    zunächst keinerlei Nebenwirkungen wie bei Kastration, Sterilisation oder Hormontherapie, kein Operations- und Narkoserisiko, regelmässige Hitze (bis 3x pro Jahr) mit Rüdenattraktivität, z. T. mit Ungehorsam, Scheinträchtigkeit möglich, Gebärmutter Vereiterungen im höheren Alter verbreitet (ca. 8 % aller Hündinnen über 7 J.)

    Nach Eingriff Kastration (Totaloperation)
    vor der 1. Hitze durchgeführt: weniger Mammatumor- Erkrankungen (Gesäugekrebs), kein unerwünschter Nachwuchs, keine Hitze, keine Scheinträchtigkeit, keine Gebärmutterentzündung oder -vereiterung, Neigung zu Fettsucht (20 %), Harninkontinenz (10-15 % der Hündinnen über 20 kg), Haarkleidprobleme bei Langhaar (Babyfell), Wesens- und Verhaltensprobleme in einigen Fällen

    Sterilisation
    kein unerwünschter Nachwuchs, regelmässige Hitze (bis 3x pro Jahr) mit Rüdenattraktivität, z. T. mit Ungehorsam, Scheinträchtigkeit möglich, Gebärmutter- Vereiterungen im höheren Alter verbreitet (ca. 8 % aller Hündinnen über 7 J.), Eierstöcke neigen zur Entartung, Haarausfall infolge von Überfunktion der Eierstöcke.

    Hormontherapie
    kein Operations- oder Narkoserisiko, weder Hitze noch Scheinträchtigkeit bei korrektem Einsatz, mehr Mammatumor- Erkrankungen (Brustkrebs) im Alter, Gebärmutter- Veränderungen häufig, Sterilität möglich, falls später doch noch zum Züchten eingeplant

    Darüber hinaus fand ich folgende Ausführungen bemerkenswert:
    Mammatumore sind bei kastrierten Hündinnen, die nach der ersten Hitze kastriert wurden, genauso häufig, wie bei unkastrierten. Bei der Ausschaltung der Hitze durch eine Hormoninjektion muss beachtet werden, dass diese zu einem genau berechneten Zeitpunkt gegeben werden muss, nämlich während der Zyklusruhe. Diese kann zytologisch oder durch Hormonuntersuchung festgestellt werden. Zu einem falschen Zeitpunkt verabreicht, kann das Hormon die Gebärmutter verändern. Die Injektion ist alle drei bis sechs Monate zu wiederholen, muss aber nach der 3. oder 4. Injektion für eine normal ablaufende Hitze abgestellt werden. Eine Dauerhormonbehandlung fördert die Tumorbildung (Krebs) !

    Das häufige Harnträufeln nach Kastrationen grosser Hündinnen stellt eine Dauerbelastung für den Besitzer dar. Die Ursache wird im Wegfall des Eierstockhormons Östrogen gesehen. Es ist u. a. für die Schließmuskelfunktion der Harnblase mitverantwortlich. Dieses Harnträufeln beginnt meist innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Kastration. Die Verabreichung von Östrogen zum Ausgleich ist nicht mehr zu empfehlen, weil sie einerseits nur kurze Zeit wirksam ist, auf der anderen Seite jedoch folgende Schäden möglich sind: Knochenmarksdepression (nicht sofort sichtbar), Mangel an Blutplättchen und damit Blutgerinnungsstörungen. Geeigneter erscheint heute die Gabe von Ephedrin, das jedoch auf Herz und Kreislauf wirken kann und deshalb nicht bei jeder Hündin einsetzbar ist. Bleibt noch die operative Therapie-Methode, die jedoch nur von einigen Tierkliniken mit entsprechender Ausrüstung angeboten wird.

    Bei manchen Hündinnen treten die Läufigkeitssymptome auch nach der Kastration wieder mehr oder weniger stark auf. Dies gilt besonders für Hündinnen, deren Gebärmutter nicht oder nur teilweise entfernt wurde. Die Ursache ist in versprengtem Ovargewebe zu sehen, das der Operateur nicht finden konnte (oft unterhalb der Eierstocktasche am Aufhängeband der Niere). Dieses Gewebe bleibt hormonell aktiv und neigt zur Entartung (Zystenbildung). Dauerläufigkeit ist oft die Folge.

    Die Hormonaktivität kann zur Vereiterung des verbliebenen Gebärmutter-Rests führen. Ein wichtiger Grund gegen die Sterilisation ist das Risiko der Zystenbildung / Entartung der in der Hündin belassenen Eierstöcke und das erhöhte Risiko bzgl. der Gebärmuttervereiterung.

    Hat jemand Erfahrungen??



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