Palais Royal

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    Re: Palais Royal

    Marius - 18.02.2007, 22:46

    Palais Royal
    Der französische Königspalast...



    Re: Palais Royal

    Der Teufel - 18.02.2007, 23:01


    „Eure Majestät…“ Der Mann verbeugte sich tief vor dem Königspaar das sich gerade anschickte, den Raum zu betreten.
    Das Königspaar, sie, das waren die bezaubernde wie hinreißende Königin Marie Antoinette und ihr Gatte, Louis Seize, seines Zeichens Herrscher über das Königreich Frankreich.
    Maries Gesicht war an diesem Tag nur wenig gepudert, und eine weiße Perücke verbarg ihr eigenes, dunkles Haar davor gesehen zu werden, wie auch die Perücke ihres Mannes dessen Haupthaar versteckte.
    Gerade noch hatte sie laut amüsiert gelacht, nun, ob dieser Unterbrechung allerdings, war ihr Lachen verflogen.
    „Qu’est ce qu’il y a, Baptiste?“ Fragte die Königin deutlich unerfreut, und der Mann verbeugte sich noch um einiges tiefer.
    „Das Volk, Eure Majestäten.“ Erwiderte er aber Marie zog nur verständnislos die Augenbrauen in die Stirn.
    „Sie beschweren sich, meine Königin.“ Fuhr Baptiste fort, während er wieder aufrechte Haltung einnahm.
    Einen Augenblick schien es so, als wollte Marie – Antoinette etwas entgegnen, doch dann stand die Zeit still, kein Atemzug ward mehr getan, und kein Lüftchen fand Möglichkeit, sich zu regen.
    In einer der wenigen finsteren Nischen des großen Thronsaals entstand aus Schatten und Flammen ein Wesen in der Gestalt eines Mannes.
    Groß, schlank, gut aussehend, mit schwarzem, zurückgenommenem Haar und hohen, feinen Gesichtszügen.
    Er wäre durchaus als attraktiv zu bezeichnen gewesen, wäre da nicht auch diese Härte in seinem Gesicht gewesen, diese Kälte, die verriet, dass er nichts und niemanden liebte, und die Bedeutung von Mitleid oder Gnade nicht kannte.
    In seinen Augen brannte das Feuer der Hölle, denn genau daher kam er.
    Aus der Hölle, zu wandeln unter den Lebenden, und zu verdammen, die zu verdammen sind. Luzifer schritt langsam durch den Raum, umkreiste die Anwesenden, die Protagonisten in seinem kleinen Schauspiel, deren Lebenszeit er angehalten hatte, um voll und ganz genießen zu können, was nun folgen würde.
    „Und der Herr sprach, es solle keine Unterschiede geben, zwischen jenen, die ihm nachfolgten. Und es soll keine Unterdrückung mehr herrschen in seinem Volke…“ Sagte er mit lauter, klarer Stimme, die tausendfach von den Wänden widerhallte und den Thronsaal mit unmenschlichem Gebrause erfüllte, das zu einem Sturm wurde, der über den marmornen Boden fegte, an Kleidern, Perücken und Röcken zerrte, bis er schließlich erneut stillstand.
    Das war der Moment, in dem das Leben in den Saal zurückkehrte, als wäre es niemals fort gewesen.
    'Sie haben sich immer beschwert…' Flüsterte der Teufel, der hinter Marie Antoinette stand, und vorsichtig ihr Haar zur Seite schob um Schultern und Hals freizulegen.
    „Das haben Sie schon immer getan.“ Erwiderte Marie Antoinette, sich der Stimme neben ihr nicht gewahr, ihr aber dennoch folgend.
    „Nun, aber.. jetzt lehnen sie sich auf, ma reinne.“ Gab Baptiste abermals zu bedenken und Marie Antoinette schien mit dieser Ausführung mehr als unzufrieden.
    „Was haben sie denn für ein Problem? Worüber beschweren sie sich?“
    Berückendes Schweigen senkte sich über die Anwesenden, bevor Louis den Mann erneut zum Sprechen aufforderte.
    „Sie hungern, mon rois. Sie haben keine Unterkunft. Und keine Arbeit…“

    'Wer Arbeit zu finden beflissen ist, wird auch Arbeit finden…'

    „Sie wollen doch gar nicht arbeiten! Sie klagen uns an, dass wir sie haushalten sollen, weil sie faul sind!“
    „Ma reinne!“

    'Bist du verantwortlich für das Missgeschick der armen Leute? Sie sind so geboren – sie müssen so leben. Ist das nicht der Lauf der Dinge?'

    „Ich bin nicht das Schicksal. So wie es ihnen bestimmt war zu leben, so leben sie jetzt. Wenn sie hungern, dann hungern sie, weil Gott es so will.“ Marie lachte amüsiert über ihren eigenen Ausspruch.
    „Gott spricht durch unseren König…“

    „Und Louis sagt, wenn sie hungern, dann weil sie nicht arbeiten. Und wenn sie nicht arbeiten, dann ist es, weil sie zu faul sind. Wer will uns denn verantwortlich machen für die Laster dieser Unholde?“

    „Ma reinne, diese Unholde sind Euer Volk. Auf sie baut all Eure Macht. Ihr seid für das Volk verantwortlich, denn es ist die Stütze, die euch aufzufangen oder auch zu stürzen vermag.“
    „Stürzen?“ Wiederholte Marie befremdet, und ihre schönen Augen begannen gefährlich zu glitzern.
    'Wer könnte es wagen, den König Frankreichs in Frage zu stellen? Der König Frankreichs, der König von Gottes Gnaden ist. Wer vermag es, sich gegen den Mann zu stellen, auf dessen Seite Gott ist?' Luzifers Stimme war leise, einschmeichelnd und seine Worte gewannen für den, der sie hörte, an Wahrheit und Intensität.
    Und für alle jene, die seine Worte vernahmen, klangen sie, als wären es ihre eigenen Gedanken.
    „Den König von Frankreich kann man nicht stürzen.“ Bemerkte sie scharf, und bedachte Baptiste mit einem strengen Blick.
    „Denn Gott hat ihn zu dem gemacht, der er ist.“ Sie sagte diese Worte so überzeugend, dass niemand ihr zu widersprechen wagte – nicht einmal der König selbst, und schritt dann mit einer wegwischenden Handbewegung in den Saal hinein.
    „Sollen sie Kuchen essen, wenn ihnen das Brot ausgeht…“ Fügte sie hinzu, und wieder drang aus ihrer Kehle ein spöttisches, arrogantes Lachen.
    Und auch Luzifer lächelte.
    'Marie… schöne Marie…. dumme, selbstsüchtige Marie…' Sagte er leise, als er sie betrachtete, und ihr dann langsam hinterher ging.
    Die Königin blieb an einem großen Tisch stehen, und ließ ihre Augen über ein festlich angerichtetes Buffet schweifen.
    'Du gehörst mir… vom Tage deiner Geburt an, gehörte deine Seele mir. Und nun ist es bald soweit.' Seine kalte, weiße Hand mit den langen, farblosen Fingernägeln strichen behutsam über ihre Haut, berührten ihr Haar und sein Kopf näherte sich ihrem.
    Deine Eitelkeit verdammt dich, Marie. Und deine Ignoranz macht dich zu meinem Geschöpf.`' Fast berührten seine Lippen ihr Ohr, als er sich zurücktrat, im selben Augenblick, als Marie ihren hübschen Kopf hob, und sich unsicher umsah.
    Da war niemand. Nur ein Lufthauch.
    Der gefallene Engel wandte sich um, schenkte jedem der Anwesenden einen kurzen Blick, und näherte sich dann mit raubtierhafter Eleganz Baptiste, dem Berater des Königspaares, der sich von jeher um die Unruhen im Volk gekümmert hatte.
    'Das Königshaus wird untergehen.' Flüsterte er ihm zu, und seine eisige Hand ergriff die Schulter des Mannes.
    'Und nur die fliehen werden überleben.' Wieder klang ein glockenhelles Lachen von Marie durch die Räumlichkeiten und zog die Aufmerksamkeit aller auf sich.
    Selbst die des Teufels, der zu ihr herübersah, und sie dann mit einem wissenden, spöttischen Lächeln bedachte, bevor er von Baptiste abließ, und weiter durch den Raum schritt, auf die große Flügeltüre zu, nur um sich in einer flammenden Säule aufzulösen, kurz bevor er sie erreichte.


    Do you hear the people sing?
    Singing a song of angry men?
    It is the music of a people
    Who will not be slaves again!
    When the beating of your heart
    Echoes the beating of the drums
    There is a life about to start
    When tomorrow comes!


    ooC: Marie Antoinette: Nein, ich gehör’ nur miiiiiiir! ;)



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