Meine Mutter...

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    Re: Meine Mutter...

    Anonymous - 18.02.2007, 10:55

    Meine Mutter...
    Ich habe mal in einem Putzbuch gelesen, man solle nach jeder Tätigkeit im Haushalt immer "die Beweise beseitigen". Für mich war das eh selbstverständlich. Aber wenn ich da an meine Mutter denke...

    Wenn sie sich z.B. ein Brot schmiert, dann liegt danach das Brotmesser mit Margarine beschmiert auf der Arbeitsplatte in der Küche, daneben das Brot, die offene Margarinedose und die Wurstpackung. Überall liegen Krümel. Diese Sachen bleiben da liegen, bis
    - entweder jemand wichtiges (Chef, Vermieter) zu Besuch kommt (was sehr selten passiert)
    - oder die Sachen jeweils aufgegessen sind
    - oder die Lebensmittel schlecht werden (Wurst gammelig, Brot schimmelt...)
    Aber sie räumt die Sachen nie weg. Der Kühlschrank ist voll mit irgendwelchem Zeug, wovon nur die erste Reihe essbar ist, alles was dahinter kommt, ist meist schon vergammelt. Sie hebt alle Reste vom Essen auf und tut sie in Tupperdosen, auch wenn es nur ein Esslöffel Reis ist. Da sie aber nie nur einen Löffel Reis braucht, verbraucht sie das Zeug nie.

    Die Brotkrümel liegen da, werden immer mehr, verteilen sich gleichmäßig über die ganze Küche und setzen sich in den Ritzen fest.

    Überhaupt habe ich in ihrer Wohnung immer das Gefühl, dass alle Ritzen voller Krümel sind. Der Teppich sieht immer aus, als sei er kurz vor meinem Besuch zum ersten Mal seit Jahren gesaugt worden: zwar sind nur noch an den Rändern Krümel, aber die Originalfarbe ist kaum noch zu erkennen, alle Bodenbeläge werden bei ihr im Laufe der Zeit so braun-grau.

    Meine Mutter trägt schätzungsweise Kleidergröße 44, aber sie bewahrt noch immer Kleidung aus den 60er Jahren (und der folgenden Jahrzehnte) auf, als sie Größe 36 hatte. So dünn wird sie nie wieder sein. Und das will sie auch gar nicht. Mir und meinen Schwestern wird das Zeug auch nie passen. Warum also aufheben? Aber sie hebt das ALLES auf. Die Schränke sind nicht nur zum Bersten voll, sondern alles ist darin kreuz und quer gestopft. Deshalb macht sie sie gar nicht mehr auf. Wenn eine Schranktür sich nicht schließen lässt, dann bleibt die eben offen. Die Katzen freuen sich darüber, klettern hinein, legen sich auf die Kleiderstapel und verteilen überall ihre Haare.

    Was meine Mutter trägt, nimmt sie direkt vom Wäscheständer, der ganzjährig in der Wohnung steht.

    Ich habe als Kind zwar bemerkt, dass mein Zuhause immer etwas anders aussieht als das meiner Freundinnen, aber meine Mutter war ja auch die einzige mit Dreifachbelasteung: Arbeit, Haushalt und drei Kinder. Wir hatten nur eine kleine Wohnung, kein Wunder, dass wir so wenig Platz hatten, dachte ich.

    Da sie uns nie dazu erzogen hat, etwas im Haushalt zu tun, haben wir natürlich auch nichts gemacht. Manchmal hat sie deswegen geschimpft und verlangt, dass wir den Abwasch etc. erledigen. Aber wenn es einem Kind nicht vorgelebt wird, dass man solche Aufgaben täglich erledigt, woher soll das Kind es lernen? Und die Töpfe, in denen der Schimmelpelz wuchs, haben uns auch nicht gerade motiviert.

    In den Ferien haben meine Schwester und ich das einmal durchgezogen. Zuerst haben wir eine Grundordnung hergestellt und dann täglich gespült. Nach und nach haben wir auch die anderen Bereiche sauber gemacht. aber leider lag überall soviel Kram herum. Da haben wir einige Sachen weggeworfen, die unsere Mutter gehortet, aber nie benutzt hat. Da haben wir abends kein Lob, sondern wahnsinnigen Ärger bekommen. Das haben wir dann kein zweites Mal gemacht.

    Als ich später eine eigene Wohnung hatte, habe ich meine Mutter ab und zu mal gefragt, warum sie dies oder jenes aufbewahrt. Sie hat anfangs immer schnell das Thema gewechselt. Oder sie hat erklärt, dass man das ja irgendwann noch einmal gebrauchen könnte. Sie besitzt z.B. eine große Kiste voll Kerzenstummel. Klar kann man daraus neue Kerzen machen, nicht wahr Putzliesel? Aber man muss es auch irgendwann TUN und nicht Jahrzehnte lang das Zeug sammeln und lagern.
    Schließlich hat sie sich beklagt, dass ich sie immer so bevormunde und sich das verbeten.

    Ich habe meiner Mutter schon etliche Entrümpelungsratgeber geschenkt. In der Kombination mit gemeinsamen Flohmarktbesuchen hat das auch funktioniert. Verkaufen ist okay, wegwerfen nicht. Aber irgendwann konnte sie nicht mehr zum Flohmarkt fahren, damit war das leider vorbei.

    Sie spricht immer davon
    ..."wenn ich mal Zeit habe..."
    ..."wenn ich einen größeren Schrank hätte..."
    ..."mit einer größeren Wohnung..."

    Was soll ich noch tun?
    Ich habe sie jetzt schon ewig nicht besucht, sie stattdessen zu mir eingeladen.

    Jetzt habe ich den einen Artikel gelesen, den Klementine hier verlinkt hat. Da werden Wohnungen von verstorbenen Messie-Rentnern beschrieben. Da heißt es, die Angehörigen hätten sich nie gekümmert. Ja, was soll man denn tun, wenn ein Messies sich nicht helfen lässt?



    Re: Meine Mutter...

    Klementine - 18.02.2007, 15:24


    Hallo Tigger,

    die alten Leutchen sind meiner Meinung nicht schon immer Messies gewesen, die haben alle den Haushalt von der Pike und von klein auf gelernt. Was die zum Messie gemacht hat, ist der fehlende Besuch von den Kindern, es gibt wirklich solche, die meinen, was soll ich die Alte besuchen, da bekommen wir immer nur die Geschichten von früher zu hören, die kennen wir alle schon. Und sie will uns nur in die Erziehung unserer Kinder dreinreden, das können wir doch besser.
    Diese alten Leutchen haben sich irgendwann mal selbst aufgegeben, weil sie von anderen aufgegeben wurden. Sie sahen keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Die eine Lady hatte ein stattliches Konto, sie hätte sich locker eine Putzhilfe leisten können. Aber nein, sie hat die Kohle für ihren Sohn zurück gelegt, der sich doch nicht um sie gekümmert hat. :(

    Deine Mutter hat es entweder selbst auch nicht richtig gelernt, oder sie war halt wirklich überfordert mit ihrer riesigen Aufgabe, deren Größe Du ja auch einsiehst. Vielleicht wollte sie ihren Töchtern auch nur ein besseres Leben gönnen, als sie selbst es hatte. Musste sie in ihrer Jugend schon sehr viel helfen im Haushalt? Hatte deswegen vielleicht keinen Kontakt zu anderen Jugendlichen und dadurch keine Gelegenheit, Dinge zu tun, die andere Jugendliche in der gleichen Zeit taten? Dann wollte sie euch das vielleicht ersparen und hat euch deshalb nicht zur Mithilfe aufgefordert.
    Hat sich nur insgeheim gewünscht, dass ihr merkt, dass sie doch Hilfe braucht? Gemerkt habt ihr es ja, aber dank fehlender Anleitung wart ihr gar nicht in der Lage, ihr richtig zu helfen.
    Was das Horten Deiner Mutter betrifft, sie hatte wohl nicht genug Geld zur Verfügung als alleinerziehende Mutter, da hebt man wirklich alles auf. Ich kenne das von meinen Eltern, die haben einen Krieg überlebt und die Zeit danach, in der es nichts zu kaufen gab. Da war jeder froh über die Dinge die er besaß. Sei es um damit zu leben oder um sie gegen andere Dinge, die man nicht besaß, einzutauschen. Diese Erlebnisse haben sich in ihren Köpfen festgesetzt, sie sind echt nicht in der Lage, etwas wegzuwerfen, was auch nur halbwegs brauchbar ist.
    Deine Mutter verbittet sich jegliche Einmischung, weil sie nicht weiß, dass sie ein Messie ist. Sie lebt schon so lange in ihrer eigenen "Ordnung", dass sie nicht mehr erkennen kann, dass das eigentlich nicht "normal" ist. Hat sie einen eigenen Internetzugang? Zeig ihr doch mal ein paar Messieseiten, damit sie erstens sieht, dass sie nicht alleine da steht, sondern dass man auch etwas dagegen tun kann. Und überfordere sie nicht, lass sie nicht gleich die ganze Wohnung entrümpeln, sondern zeig ihr nur ein paar ganz besonders schlimme Teile. Hilf ihr vielleicht dabei, sofern sie Deine Hilfe annimmt. Wenn das Schlimmste vorüber ist, wird ihr eventuell das nächstschlimmste von allein ins Auge springen.
    Ihr fehlt schlicht und einfach der Mut und die Kraft anzufangen. Ihre Aussagen von wegen Zeit, größerem Schrank und größerer Wohnung, die habe ich auch schon alle selbst aufgeführt. Die macht man, wenn man sich selbst noch nicht den nötigen Ruck gegeben hat.
    Ich habe selbst immer nur die ganze Küche mit der vielen Arbeit vor Augen gehabt, bis ich mal auf den Trichter gekommen bin, mir die Küche stückweise zur Brust zu nehmen. Und siehe da, nachdem ich gelernt hatte, das erste Stück sauber und frei zu halten, da gingen mir die anderen Stücke auch auf den Senkel und habe angefangen, eins nach dem anderen zu bearbeiten. Nun freue ich mich über meine Küche, sie ist immer noch in Top-Zustand :D
    Deine Mutter müsste auch mal Stück für Stück heran geführt werden. Die besten Bücher nützen alle nichts - ich selbst besitze auch ein paar davon - wenn man nicht zum ersten Schritt bereit ist.



    Re: Meine Mutter...

    Anonymous - 19.02.2007, 01:03


    Huhu Raubtigger,

    sei mir nicht böse, aber ich versteh, warum Deine Mutter Euch nicht gelobt hat
    sondern böse war, als Ihr ihr die Wohnung entrümpelt und gereinigt habt.
    Denn sie hat ein Recht auf ihr Leben und sie hortet und sammelt die Dinge
    nicht ohne Grund.
    Wenn sie für sich entscheidet, dass sie in dieser Umgebung leben will,
    dann ist das ihr gutes Recht.
    Ihr das Haus zu reinigen und zu entrümpeln hat meiner Meinung nach
    einen so anhaltenden und helfenden Effekt wie einem Alkoholiker die
    Bierflasche aus der Hand zu schlagen, kaum das er trinken will.
    Er wird böse - weil er das nicht will. Er trinkt zwar dann in diesem
    Moment nix, aber für wie lange?

    Und wenn es Dir dort zu schmutzig ist und Du sie deshalb lieber zu Dir kommen
    läßt - dann ist das doch wunderbar.

    Dazu kommt wahrscheinlich noch, dass Eltern gerne ihren Kindern
    vormachen, dass sie vollkommen sind und Du Deiner Mutter mit Deiner
    ungefragten Hilfe gezeigt hast, das sie das nicht ist.

    Deine Mutter klingt nach richtigem Messie.
    So lange sie sich nicht unwohl fühlt in ihrem Dasein, so lange hat sie kein Problem.
    So lange hast nur Du ein Problem damit.
    Kannst Du damit leben?
    Deine Mutter kann es scheinbar...

    Meine Mutter hat bis zu ihrem Tod Kram angehäuft.
    Es war nicht schmuddelig bei ihr, nur hatte man keinen
    Platz zum atmen. Überall stand Kram rum, mitten im Wohnzimmer
    stand ein Baum (ein echter Baum!), der quer durchs Zimmer ragte.
    In jedem Schrank stand Plunder, den keiner benutzte und in 2 Kleiderschränken
    lagen die von Dir beschriebenen Kleidungsstücke von vor 7 Kleidergrößen.

    Sie hatte es mehr mit Horten und Sammeln.
    Mit Sauberkeit hatte sie so keine Probleme, da meine
    Schwester noch zu Hause wohnte und größtenteils für Ordnung
    sorgte.

    Du kannst sie vielleicht anstecken, inspirieren...
    Z.B. hab ich meiner Mam auch immer von meiner Arbeit an meinem
    Mess erzählt. Ich konnte sie dazu inspirieren,
    vor dem Arbeiten Schnürschuhe anzuziehen, damit der Körper weiß: Nu
    wird geschufftet!
    Das fand sie wunderbar und hat das von da an immer gemacht.

    Aber zu mehr reichte es nicht.
    Meine Schwester z.B. habe ich voll infiziert.
    Sie entrümpelt langsam aber sicher auch gerne und putzt begeistert
    mit einem Kurti. Meine Schwester ist auch ein Messie.
    Mein Mann hat mittlerweile auch viel Spaß am Entrümpeln.

    Ich habe einfach nur begeistert von MEINEN Fortschritten und MEINEN
    Gefühlen beim freier Werden berichtet. Das hat angesteckt.
    Und die Menschen, die ich erreichen wollte, habe ich erreicht.
    Vor allen Dingen war es ihre Entscheidung, etwas zu tun. Sie hörten
    mir zu und konnten danach frei entscheiden, ob sie handeln wollten
    oder nicht. Sie waren auch locker genug dazu, denn sie fühlten sich
    nicht genötigt, ihre Ausreden auszupacken, warum sie so leben.

    Wenn Beiweise beseitigen für Dich selbstverständlich ist,
    darf ich Dich fragen, warum Du in einem Messie-Forum schreibst?
    Beweise beseitigen ist meist der 1. Tip zur Selbsthilfe für Messies.
    Geschaffenes Heiliges Land erhalten...

    Ich weiß nicht, ob ich Dir weiterhelfen konnte.

    LG Simsala



    Re: Meine Mutter...

    Anonymous - 23.02.2007, 18:12


    @ Klementine
    Meine Mutter hat leider kein Internet und sie will auch keins.
    Mit Deinen Ansätzen hast Du völlig Recht! Ja, meine Ma war ein armes Kriegskind, das immer viel im Haushalt tun musste. Das wollte sie uns ersparen. Sie hat es gut gemeint, aber es war leider nicht gut.

    @ Simsala und andere, die sich dasselbe fragen...
    Wir haben damals noch zuhause gewohnt und in gemeinsam genutzten Bereichen geputzt und aufgeräumt. Wir haben Dinge entsorgt wie ewig alte TV-Zeitschriften, vergammelte Senfgläser und so. Keine persönlichen Dinge!
    Und es ging eben auch nicht um "ihre persönliche Umgebung", sondern um unser gemeinsames Zuhause. Kinder haben ein Recht auf ein ordentliches Zuhause, insbesondere wenn sie selbst die Initiative ergreifen.

    Aber wir durften auch unsere eigenen Sachen nie ausmisten. Sie hat zwar geschimpft, wenn unser Zimmer unordentlich war. Aber sie hat irgendwie gemeint, wir müssten unsere Sachen nur anders lagern, damit es besser wird. Ich habe mal alle Spielsachen von mir aussortiert, die ich nicht mochte, mit denen ich nie gespielt hatte. Das waren größtenteils Sachen, die ich gebraucht von älteren Kindern bekommen habe, die sie nicht mehr haben wollten. Also nichts, wofür meine Mutter Geld ausgegeben hätte. Aber sie hat mich ausgeschimpft, dass ich das alles wegwerfen wollte.

    Kein Wunder, dass ich heute solche Probleme habe, mich von Dingen zu trennen, die nicht irreparabel kaputt sind...

    Meine Mutter weiß nicht, dass sie ein Messie ist. Und sie fühlt sich nicht wohl, so wie sie lebt. Nur hat sie ihre eigenen Denkansätze wie "größere Schränke, größere Wohnung,...".

    Ich schreibe hier, obwohl ich das Beweise beseitigen kenne, weil...
    1. ich die Mädels hier aus einem anderen Forum kenne und mag;
    2. meine Mutter ein Messie ist und ich hoffe, hier auch für sie irgenwie Hilfe zu finden;
    3. ich selbst auch sammle und horte (siehe Zeitschriftenartikel etc.).

    Vielen Dank für Euche Tipps und Hinweise!
    Es ist leider alles so durcheinander mit meiner Kindheit, meiner Mutter, meinem eigenen inneren und äußeren Chaos...



    Re: Meine Mutter...

    Anonymous - 26.02.2007, 12:14


    Liebe Raubtigger,

    das Gegenteil von gut ist oftmals nicht schlecht oder böse,
    sondern „gut gemeint“. Denn hier wird oft nicht über die
    eigene Nasenspitze hinaus gedacht, Maßstäbe nur am eigenen
    Dasein und Denken festgelegt und dementsprechend gehandelt.
    (Meine Meinung und Erfahrung). Dies trift auch ein wenig auf
    Deine Darstellung zu: „Das wollte sie uns ersparen. Sie hat es gut
    gemeint, aber es war leider nicht gut.“


    “Wir haben Dinge entsorgt wie ewig alte TV-Zeitschriften, vergammelte
    Senfgläser und so. Keine persönlichen Dinge!“

    Warum glaubst Du denn, dass Deine Mam so böse geworden ist?

    Es war Euer gutes Recht, EURE Umgebung freundlich und harmonisch
    zu gestalten. Ganz sicher und da gibt es auch keine 2. Meinung. Eure
    Mam hatte kein Recht, Euch in Unordnung und Chaos zu ersticken und
    damit zu belasten.

    Aber um den Unmut Deiner Mam zu erklären (nicht zu entschuldigen):
    Du hast persönliches von ihr weggeworfen. Wenn „normale“ Augen die
    Wohnung eines Messies sehen, frgen sie sich: Was will diese Person mit
    dem ganzen Müll um Gottes Willen??? Aber für einen Messie ist das alles
    kein Müll. Da liegen Tonnen von alten Zeitungen, alten Gläsern und Unrat.
    Aber für den Messie hat das alles eine Bedeutung.

    Und wenn es keine wirkliche Bedeutung für ihn hat, dient es vielleicht als
    Schutz vor irgendwas, als Schutzmauer...

    "Nur hat sie ihre eigenen Denkansätze wie "größere Schränke, größere
    Wohnung,..."

    Weißt Du, ich denke, Deine Mam hat ein Recht darauf, sich IHR Leben so
    zu gestalten. Das mein ich ernst. Es ist ihr Leben – sie ist alt genug und
    für ihr Handeln verantwortlich.

    Du kannst nur auf die Hilfe eingehen, um die sie bittet. Wenn sie sich
    nach einem größeren Schrank sehnt, um ihre Dinge zu ordnen, hast Du
    mal überlegt, einen zu besorgen? Auch wenn Du der Meinung bist, dies
    wird das Problem nicht lösen, aber einfach nur mal, um Deiner Mutter das
    zu geben, was sie sich wünscht?

    Im Baumarkt oder bei Ebay kann man sehr günstig
    Ordnungsmöglichkeiten beschaffen. Manchmal findet sich auch was feines
    beim Sperrmüll. Vielleicht, wenn sie neue Schränke bekommt, vielleicht
    mag sie keine alten Senfgläser reinstellen... sondern wahre Schätze.

    Und auch wenn Du das schon versucht hast. Sie bittet Dich nicht darum,
    ihre Sachen zu entrümpeln und auch nicht darum, bei ihr zu putzen. Du
    kannst nur auf das eingehen, was sie möchte (ohne sie zu verärgern).

    „Kein Wunder, dass ich heute solche Probleme habe, mich von Dingen zu
    trennen, die nicht irreparabel kaputt sind... „

    Wenn Du das Problem erkannt hast, ist das schon mal die richtige
    Richtung. Vielleicht hilft es Dir, Dich bei manchen Dingen zu fragen: Wenn
    ich dies in der Wohnung meiner Mutter entdecken würde, was würde ich
    über diesen Gegenstand denken? Würde ich ihn als Krempel empfinden?

    Das alles sind meine persönlichen Gedanken und Meinungen dazu und ich
    erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit.

    LG
    Simsala



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