Misstrauen Und Ihre Steine

Borderline u. Co - Alles Was Zu Euch Als Person Gehöhrt, Lasst Euch Freien Lauf !
Verfügbare Informationen zu "Misstrauen Und Ihre Steine"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Admin-Ätchen
  • Forum: Borderline u. Co - Alles Was Zu Euch Als Person Gehöhrt, Lasst Euch Freien Lauf !
  • Forenbeschreibung: Frage - Antwort / Nettes Beisammen Sein / Eine Nette Gemeinschaft Bilden / Persönliches Kennenlernen - Wohlbefinden / Lustig - Wütend - Traurig Sein / Ferientreffen / Gedichte / Gedenkstellen / Betroffene - Angehörige Menschen Mit Krankheiten / Rund Um..
  • aus dem Unterforum: Psychose ?
  • Antworten: 1
  • Forum gestartet am: Sonntag 14.01.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Misstrauen Und Ihre Steine
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 2 Monaten, 8 Tagen, 13 Stunden, 43 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Misstrauen Und Ihre Steine"

    Re: Misstrauen Und Ihre Steine

    Admin-Ätchen - 17.02.2007, 01:34

    Misstrauen Und Ihre Steine
    Miss Trauen und ihre Steine



    Du bist zwischen Ahnungslosigkeit und 16 Jahre alt. Ein Alter der Entdeckungen, der Herrausforderungen, der Verwirrung. Deine Perspektiven aendern sich fast taeglich wie die Sonne die jeden Tag unter geht. Mehr als du zaehlen kannst werden dir harte Steine zugeworfen. Steine der Lieblosigkeit; Steine der Ablehnung; Steine der Enttaeuschungen; Steine der Abwesenheit; Steine der Luegen; Steine der schmerzhaften Taten; Auch Steine die an andere gerichtet waren schlagen in dein Herz ein. Fehlschlag. Doch getroffen. Manchmal fliegen Steine aus unerwarteten Richtungen. Dies sind die grossen Steine.



    Du versuchst die Steine erst zu ignorieren aber sie sind zu schwer. Zuerst kann dein Herz diese Steine nicht tragen. Sie sind schwer und die Kaelte der Steine erkuehlt dein Herz. Manche Steine sind groesser als andere. Am Anfang versuchst du die Steine abzuwehren und zurueck zu werfen von wo sie herkamen. Du wirfst ein paar der kleinen Steine zurueck, denn die sind leichter an Gewicht. Fuer die grossen Steine hast du keine Kraft. Angestrengt versuchst du die Steine von dir zu schieben, aber die Last ist zu gross. Du suchst nach jemanden der stark ist, jemand der dir helfen kann die Steine wegzuraeumen, aber du findest niemanden. Die Starken werfen selber Steine. Die Steine fliegen und mittlerweile faengt dein Herz an sie zu sammeln. Du weisst nicht wie du sie loswerden kannst. Du entwickelst dich zu einem fast fanatischen Steinesammler.



    Aber nach einiger Zeit wird es zu schwer, es sind zu viele und es ist zu chaotisch. Du bist muede und erschoepft, gelaemht durch die Schmerzen, blutig vom Aufprall. Du resignierst. Die einzige Loesung die dir einfaellt ist die Steine zu nehmen und anstelle dass du dich von ihnen weiter niederdrueckn laesst, faengst du an sie systematisch in einem Kreis aufzureihen. Angefangen mit den grossen Steinen, darauf die mittleren und dann die kleinen Steine. Stein fuer Stein.



    Du lernst schnell und merkst dass diese Steine sich zum Schutz entwickeln. Du faengst an zu bauen und bald streckst du deinen Kopf ueber eine Steinmauer. Ja, es scheint besser zu sein. Die Steine fliegen noch aber es tut jetzt nicht mehr so weh. Die Mauer ist hoch und viele Steine prallen an ihr ab. Selbst wenn du schlaefst hoerst du das Abprallen von Steinen an der Mauer. In Panik wachst du auf und schuettelst dich los von dem Krachen in deinem Herzen. Dein Herz ist zwar noch kuehl da es hinter der Mauer dunkel ist weil die Sonne nicht reinscheint, aber zumindest bist du sicher, umgeben im Schutze der Mauer. Um wirklich sicher zu gehen dass kein weiterer Stein dich treffen kann baust du die Mauer dicker und hoeher dass auch du nicht mehr drueber schauen kannst selbst wenn du wieeine Ballerina auf Zehenspitzen stehst. Du merskt doch nach einiger Zeit dass die Kaelte nicht nachgelassen hat. Es ist dunkel und einsam in deinemSchutzbunker.



    Mit dem Schlechten haelst du auch das Gute raus, aber du gewoehnst dich dran. Und die Hauptsache ist, du bist sicher! Du weisst dass esausserhalb der Mauer waermer ist und du Dingegeniessen koenntest die du gerne tust, aber die Angstvor der Gefahr ist zu gross.



    Dir faellt zuerst nichtauf dass der Laerm der Steine die gegen die Mauer prallten nachgelassen hat. "Wow, ich hab’s geschafft," denkst du, "ich hab die Steinewerfer erfolgreich abgewehrt. Sie sind wahrscheinlich selber muede geworden. Und wer will auf Dauer schon Steine gegen eine harte Mauer werfen die wiederum hart abprallen?"



    Nach langer Zeit des Wartens bist du dir fast sicher dass niemand mehr an der anderen Seite der Mauer ist. "Sie haben aufgegeben und sich zurueckgezogen!" "Ich hab gewonnen." "Ich bin frei!" Doch, hin und wieder hoerst du Stimmen von der anderen Seite die deinen Namen rufen. Die Stimmen hoeren sich freundlich an. Manche Stimmen erkennst du aber andere sind dir fremd. Sie wollen dich sehen und Gemeinschaft mit dir haben. "Aber," denkst du, "das ist nur ein Trick." Du bist ueberzeugt von der Gefahr draussen obwohl sich dein kaltes Herz nach Waerme sehnt.



    Erneut nach laengerer Wartezeit und Rufen der Stimmen, die allerdings weniger und leiser werden, bekommst du einen kleinen Hoffnungsschimmer. "Vielleicht ist es wirklich sicher wieder nach draussen zu gehen. Mein Herz ist wie ein Eisklumpen und ich bin fast durchgefroren, kann kaum noch was fuehlen durch die Kaelte." Dann kommt die langerwartete Entscheidung: "Petra, es ist Zeit die Mauer einzureissen und der Aussenwelt wieder entgegen zu treten. Du bist jetzt aufgewachsen; du bist doch jetzt staerker; du weisst wie man mit Steinewerfern umgeht. Es ist Zeit." Die Entscheidung hat dein Herz fast erwaermen lassen.



    Der Gedanke an Sonnenschein, frische Luft, leuchtende Farben, selbst Regen der deine Augen wieder mit Wasser versorgen kann, laesst die Eiszapfen an deinem Herzen fast schmelzen. Du nimmst die ersten Schritte zur Mauer und legst deine kalte Hand an die Steine die du sorgfaeltig zusammen gesetzt hast. Doch mit Entsetzen stellst du fest dass du sie so dicht gebaut hast dass du nicht weisst wie du eine Oeffnung aufbrechen kannst. Noch nicht mal ein kleines Loch kannst du finden. Es war so einfach die Mauer zu bauen. Ja, die Steine waren schwer, rau und kalt; aber Angst, Schmerzen und Bitterkeit haben dir die Kraft und den Antrieb gegeben einen Stein nach dem anderen aufeinader zu setzen. Traenen waren der Zement mit dem du die Steine zusammen gesetzt hast. Aber jetzt stehst du vor diesem kalten Monster, verwirrt und hoffnungslos. Die Steinewerfer hast du schon lange vergessen und du nimmst es ihnen nicht mehr uebel, dein Problem ist groesser. Du hast die Mauer gebaut mit dem Plan es so sicher zu machen dass nichts und

    niemand eintreten kann. Es ist dein Territorium, dein Reich, aber du hast nicht daran gedacht dass du selber irgendwann vielleicht wieder raus moechtest, so verzweifelt war dein Mauerbau. Kalter Schweiss laeuft dir den Ruecken runter. Du versuchst zu rufen aber dein Herz ist so gelaehmt dass du kaum ein Wort rausbekommst.



    Zweifel rasen durch deinen Kopf. Geplagte Gedanken die sagen, "Selbst dran Schuld! Du hast die Mauer gebaut, du must darin leben. Menschen ausserhalb der Mauer haben dich schon lange aufgegeben da sie dich lange nicht mehr erreicht haben. Wenn sie riefen warst du stumm. Und jetzt wo du rufst mit deiner schwachen Stimme werden sie dich nicht hoeren! Ausserdem, Steinewerfer sind noch da, und heutzutage sind sie mehr als zur Zeit wo du die Mauer gebaut hast. Tja, selber Schuld."



    Hoffnungslos setzt du dich hin und kalkulierst die restliche Zeit des Lebens die dir hinter der Mauer uebrig bleiben koennte. Aber ploetzlich kommt ein sanfter Ruf. Ein Ruf der sagt dass es doch Hoffnung gibt. Worte die dir zu verstehen geben dass jemand ganz Starker an der Mauer steht und einen Weg nach draussen brechen kann...



    Hier hoert die Story auf da die Mauer noch nicht ganz eingerissen ist. Aber das Herz kommuniziert zur Aussenwelt. Da ist ein starker “Held” der weiss wie man die Mauer einreissen kann. Er weiss wie man mit Steinen und deren Werfern umgeht. Er weiss was einen Stein ausmacht. Auf Ihm wurden auch viele schwere Steine geworfen, und ich selbst habe Ihn beworfen, aber Er hat die Steine ueberwunden. Und ich bitte meinen Held dass Er nicht nur die Mauer einreisst sondern mir auch zeigt wie man ausserhalb der Mauer lebt. Wie ein Gefangener, der 20 oder 30 Jahre im Gefaengnis war und nicht weiss wie man in Freiheit lebt ist dieses gefangene Herz.



    (so denkt eine psychose)



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Borderline u. Co - Alles Was Zu Euch Als Person Gehöhrt, Lasst Euch Freien Lauf !

    schlumpfi - gepostet von filles am Mittwoch 17.01.2007
    Rex - gepostet von Carina am Donnerstag 14.06.2007
    Vor Sechs Jahren Und Jetzt - gepostet von Ätchen am Mittwoch 07.03.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Misstrauen Und Ihre Steine"

    Grollok machen buntes Steine und sein traurig - Grollok (Montag 12.06.2006)
    Steine - Sandkorn (Donnerstag 22.07.2004)
    Steine - Unno (Freitag 25.05.2007)
    Ich hasse Sony und ihre PS!!!!! - filunef (Mittwoch 09.08.2006)
    Kürzel und Ihre Bedeutung - poppels (Sonntag 05.09.2004)
    Kopftreffer und ihre Folgen - Gorbagh (Sonntag 16.07.2006)
    Die Wirtschaft achtet auf ihre Gesundheit? - Mortis Finis (Mittwoch 25.01.2006)
    bekommen katzen ihre "tage"? - Anonymous (Dienstag 21.02.2006)
    Politiker, ihre Erinnerungslücken und anderes - Angel_of_sin (Sonntag 04.06.2006)
    Wer sagt elektronische Musik ist Scheisse?? - Muzzy (Donnerstag 03.04.2008)