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Yoshimoto, Banana: "kitchen"




Yoshimoto, Banana: "kitchen"

Beitragvon leseratte4 » 16.02.2007, 05:34

Hallo,

der Klappentext geht mir nicht tief genug, deswegen gebe ich nur Ausschnitte wieder:
...Eine ganze Generation kann sich mit diesem Buch identifizieren, dessen Schauplatz zwar Tokyo ist, das aber auf der ganzen Welt spielen könnte....

In diesem Band sind zwei Erzählungen vereint. Beide handeln aber von Jugendlichen, die die erste Liebe aber auch den ersten Schmerz entdecken. Dies alles wäre ersteinmal nichts ungewöhnliches. Ganze Regalmeter sind zu diesem Thema geschrieben worden. Neu ist für mich auf der einen Seite der Schreibstil aber auch die Art und Weise WIE Yoshimoto ihre Protangonisten handeln lässt. In diesem Buch geht es nicht nur um die grundsätzlichen Probleme – Liebe, Einsamkeit, Lebenshunger und romantische Gefühle -.Nein, Yoshimoto versteht es, uns die Gefühlswelt der Japaner auf unerwartete Art näher zu bringen. So lehnt sie ihre Geschichten z.B. an den Grundlagen des manga (jap. Comic) an.

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Gruß
Leseratte

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leseratte4
 

von Anzeige » 16.02.2007, 05:34

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Beitragvon Katia » 16.02.2007, 14:47

Banana Yoshimoto lese ich eigentlich ganz gerne, "eigentlich", denn ich stelle fest, dass meine Begeisterung ein bisschen abzuflauen scheint. Vielleicht weil ihre Themen sich doch sehr stark wiederholen und ich übersättigt daran bin.
Nichtsdestotrotz schließe ich mich Deiner Empfehlung unbedingt an, "Kitchen" ist eines ihrer besten Bücher, auch wenn mir persönlich "Dornröschenschlaf" noch besser gefallen hat.
Mit Mangas kenne ich mich nicht aus, inwiefern lehnt sie ihre Geschichten daran an?

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Beitragvon leseratte4 » 16.02.2007, 16:14

Hallo Katja,
ich lese jetzt nocheinmal das Essay von Wolfgang E. Schlecht. Dieses war meiner Ausgabe hintenangestellt. Denn 100%ig kenne ich mich damit auch nicht aus. Unsere Bibliothek hat für den Design-Bereich zwar mehrere Manga Bücher vorrätig aber ich hätte sie von selber auch nicht mit diesem Buch in Verbindung gebracht. Manga bedeutet auf japanisch einfach "Comic". In diesem Fall geht es um shojo manga - mangas für Mädchen. Nun sind das aber keine vielfältigen Comics, wie es sie z.B. bei uns zu kaufen gibt. Diese mangas sind sehr festen Regeln unterworfen, z.B. die Größe der Augen: "...übergroß, fast über das halbe Gesicht, um einen Zustand träumerischer Erwartung und permanenten Staunens zu suggerieren..." shojo mangas gibt es schon seit ca. 50 Jahren. Ich weiß aus unseren Bibliotheksbüchern, daß mangas auch sehr häufig Sexualität zum Thema haben. Bei den shojo mangas geht es wohl auch um die "... Unklarheit der sexuellen Identität, mit Verkleidungsspielen und immer neuem Rollentausch...."
Was hat das ganze jetzt mit "kitchen" zu tun? Ich zitiere: "...Nicht die Logik rechtfertigt in "kitchen" Erikos Geschlechtsumwandlung oder seine Ermordung oder die Entdeckung, welches unter so vielen gleichen Fenstern das von Yuichi ist, sondern ds Bedürfnis der Protagonistin, eine Inszenierung zu gestalten, die es ihr ermöglicht, sich die Wirklichkeit, die sie umgibt, zu erklären, und ihr beim Eintritt in das Erwachsenenalter hilft. Die Freiheit, die es ihr erlaubt, den Verlauf der Geschichte einer poetischen, scheinbar oberflächlichen Willkür zu überlassen, wird jedoch nicht von den Märchen vermittelt, sondern vom shojo manga...."
Viele meinen sogar, daß ein ganz bestimmtes manga Banana Yoshimoto inspiriert hat. Dort geht es auch um Transsexualität.
Mehr möchte ich hier aber nicht schreiben. Ich hoffe, ich habe noch einigen mehr Lust gemacht, dieses Buch zu lesen. Für mich wird es zwar das erste aber bestimmt nicht das letzte gewesen sein.

Gruß
Leseratte
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Beitragvon Katia » 16.02.2007, 17:20

:oops: In meiner Ausgabe ist dieses Nachwort natürlich auch enthalten, ich habe es auch gelesen, und jetzt, wo Du es so nett zusammenfasst, dämmert es in meinem Hirn auch langsam wieder.
Wahrscheinlich kann ich mit dieser Parallele nicht soviel anfangen (und habe sie deswegen auch wieder vergessen), weil ich noch nie einen Manga genauer angeschaut habe. Die Ästhetik ist mir vertraut (Kulleraugen etc.) aber mit den dort vermittelten Inhalten habe ich mich nie weiter beschäftigt.

Ich werde übrigens auch weiter Yoshimoto-Bücher lesen, ich glaube beim BT (vielleicht auch hier) schwirrt auch eine Rezi von "Tsugumi" von mir herum. Richtig enttäuscht war ich bisher nur von "Sly", das mir gar nicht gefallen hat, auch wenn ich jetzt nicht mehr festmachen kann, warum.


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Beitragvon wolves » 17.02.2007, 12:33

Ich bin die ganze Zeit am überlegen, ob ich das Buch auch schon gelesen habe. Dummerweise habe ich das Buch hier nicht griffbereit. Gibt es bei der zweiten Geschichte eine Szene mit einer Brücke? :grübel2: Wenn ich das Buch kenne, ist es schon Ewigkeiten her, als ich es gelesen habe.
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon Katia » 17.02.2007, 12:52

Brücke?? Hm, ich kann mich vage erinnern, dass in einer Yoshimoto-Geschichte eine Brücke eine Rolle spielt, ich glaube, ein Pärchen, das sich dort immer trifft, oder. Weiß jetzt aber nicht welches Buch das war, wenn dran denke, suche ich nachher mal...

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Beitragvon leseratte4 » 17.02.2007, 13:53

Hi,
such`nicht zulange, Katja! :wink:
In der zweiten Geschichte spielt tatsächlich eine Brücke eine gewisse Rolle. Zunächst hat die Brücke immer getrennt - Mädchen und Junge wohnten auf der jeweils anderen Seite - und zum Schluß hat sie verbunden - Mädchen und Junge konnten sich ein letztes Mal sehen.

Viele Grüße
Leseratte
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Beitragvon Katia » 17.02.2007, 14:01

Das klingt nach der Geschichte, die hinten in meinem Hirn eingelagert ist, Leseratte!

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Beitragvon wolves » 17.02.2007, 20:18

Dann dürfte ich das Buch ja tatsächlich besitzen! Fast schon peinlich wieviel man von einer Story vergißt :oops: Da bleiben nur noch wenige bis fast gar keine Details mehr davon im Gedächtnis haften. :oops:
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon Katia » 17.02.2007, 20:23

Normal, liebe wolves, normal, wir lesen einfach alle viel zu viel, soviel passt in keine einziges Hirn hinein. Mir wäre es auch manchmal viel lieber, wenn es anders wäre.

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Beitragvon leseratte4 » 18.02.2007, 08:44

Hallo Katja, wolves und ich denk`mal auch alle anderen,

dieses Problem kenne ich auch seit ca. zwei Jahren. :mrgreen:
... und dabei war ich früher immer so stolz auf mein Buchgedächtnis.
Das war der Beginn meiner Buchliste - inzwischen führe ich sogar drei.
Letzte Woche habe ich bei "Buchpfade" mit einer Wunschliste angefangen - meine handgeschriebene Liste wurde für das Portmonaie einfach zu dick. :lol:

Viele Grüße
Leseratte
leseratte4
 



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