Panikattacken

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    Re: Panikattacken

    ChaosFee - 14.02.2007, 00:41

    Panikattacken
    Panikattacken

    Was versteht man unter einer Panikstörung und unter Agoraphobie?

    Angststörung Panikattacken
    Betroffene leiden unter plötzlich auftretenden Angstanfällen mit körperlichen Symptomen wie: Herzrasen, Herzklopfen oder unregelmäßigen Herzschlag, Schwitzen, Zittern oder Beben, Mundtrockenheit, Atemnot, Erstickungsgefühle, Enge oder Kloß im Hals, Schmerzen, Druck oder Enge in der Brust, Übelkeit oder Bauchschmerzen, Schwindel, Unsicherheits-, Ohnmachts- und Benommenheitsgefühle, Unwirklichkeitsgefühle oder das Gefühl, nicht richtig da zu sein, Angst, die Kontrolle zu verlieren, Angst, "wahnsinnig" oder ohnmächtig zu werden; Angst, einen Herzanfall zu erleiden oder zu sterben, Hitzewallungen oder Kälteschauer, Taubheit oder Kribbelgefühle.
    Die Panikstörung kann in Verbindung mit der Agoraphobie auftreten.



    Agoraphobie mit Panikstörung:


    Die Betroffenen verspüren körperliche Beschwerden wie z.B. Herzklopfen, Schweißausbrüche, Atembeschwerden. Beklemmungsgefühle, Schwindel, Unwirklichkeitsgefühle, Hitzewallungen oder Kälteschauer, Todesangst. Sie beginnen, die Situationen zu vermeiden, aus denen sie glauben, nicht fliehen zu können und wo es im Falle eines Panikanfalls keine Hilfe gäbe. Eine Entlastung und das Nachlassen der Angst verspüren sie beispielsweise, wenn andere Menschen dabei sind oder wenn ein Arzt in der Nähe ist.


    Ein typisches Symptom der Agoraphobie ist die Angst, sich in bestimmten Situationen hilflos und überfordert zu fühlen und die Angst, aus diesen Situationen nicht flüchten zu können. Deshalb werden Busse, Bahn oder andere Transportmittel gemieden. Auch Veranstaltungen, die man nicht verlassen kann, ohne unangenehm aufzufallen, werden meist gemieden.

    Die Angst vor der Angst kann so stark sein, dass es zu einem Ruckzug in die eigene Wohnung kommt, die nicht mehr verlasssen wird. Dadurch entsteht eine starke Abhängigkeit vom Partner, von Freunden und Angehörigen.



    Wie äußern sich Panikattacken und Angst?

    Angst kann sich in 4 verschiedenen Bereichen zeigen:

    1. Im körperlichen Bereich:
    Bei vielen Betroffenen steigt der Blutdruck, sie atmen schneller. Die Muskeln spannen sich an, sie schwitzen oder frieren. Manche Menschen bekommen weiche Knie, empfinden ein Kribbeln in den Beinen. Es verschwimmt ihnen alles vor Augen, ihnen wird übel und schwindlig. Sie verspüren ein Zittern oder Ziehen in der Brust, einen Kloß im Hals. Durchfall und Harndrang treten häufig auf.

    2. im gefühlsmäßigen Bereich:
    Betroffene fühlen sich ängstlich und angespannt.

    3. im gedanklichen Bereich:
    Betroffene können sich nicht mehr konzentrieren und grübeln darüber nach: "Es wäre schrecklich, wenn mir das ... passieren würde. Bestimmt falle ich um, bekomme eine Herzattacke, wird mir schwindelig ..."

    4. im Verhaltensbereich:
    Betroffene meiden bestimmte Situationen oder gehen nur noch in Begleitung dorthin. Sie verlassen bestimmte Situationen fluchtartig. Sie trinken sich Mut an oder nehmen Beruhigungsmittel.

    Ursachen von Panikattacken

    Hinter Panikattacken können sich viele unterschiedliche Ursachen verbergen. U.a. wurden folgende Ursachen gefunden:

    - Stresssituation:
    Betroffene befinden sich in einer Konfliktsituation, für die sie keine Lösung finden. Sie befinden sich aufgrund einer Trennung, Entlassung, eines Todesfalls, einer finanziellen Notlage, einer schweren chronischen Erkrankung eines Angehörigen in einer Krise.

    - Sie sind infolge einer körperlichen Erkrankung erschöpft.

    - hyperaktives Nervensystem:
    Betroffene haben eine angeborene erhöhte Angstbereitschaft. Sie reagieren auf Reize viel intensiver als andere und gewöhnen sich auch langsamer an neue Reize.

    - Persönlichkeitsmerkmale:
    Betroffene fordern perfektionistische Leistungen von sich und fühlen sich für alles und jeden verantwortlich. Sie können keinen Ärger ausdrücken und keine Grenzen setzen.

    - Körperliche Erkrankungen:
    wie z.B. eine Schilddrüsenfehlfunktion, Mangel an Vitamin B1, Lebererkrankungen, Störungen im Kalziumhaushalt, eine Virusinfektion können Angstzustände auslösen. Ebenso kann niedriger Blutzucker oder niedriger Blutdruck zu körperlichen Schwindel- und Schwächeanfällen sowie Benommenheit führen, die Sie dann möglicherweise als gefährlich bewerten und mit Angst reagieren. Auch in Verbindung mit Hormonumstellungen in den Wechseljahren können Angstzustände auftreten. Deshalb ist es sinnvoll für Sie, sich von Ihrem Hausarzt bzw. einem Facharzt untersuchen zu lassen, bevor Sie sich daran machen, Ihre Ängste abzubauen.

    - Medikamente
    wie z.B. Schilddrüsenpräparate, Antidepressiva, Antihistaminika, bestimmte Erkältungsmittel, Schlaftabletten, Herz-Kreislauf-Mittel, Beruhigungsmittel, und Drogen wie Alkohol, Koffein, Kokain oder Halluzinogene können während der Einnahme oder nach dem Absetzen Angstzustände hervorrufen.

    - Gefühle der Angst können auch in Verbindung mit Hirnschädigungen, Psychosen, Depressionen und Zwangsstörungen auftreten.

    - Lesen .... oder Pressemitteilungen über Krankheiten:
    Betroffene reagieren über, wenn sie Informationen über Krankheiten lesen und stellen sich vor, dass sie ebenfalls darunter leiden oder erkranken könnten.

    Der Verlauf von Panikattacken

    1. Betroffene erleben meist in einer Phase körperlicher und/oder seelischer Schwächung in einer bestimmten Situation eigenartige körperliche Zustände wie Schwächeanfälle oder Kreislaufstörungen. Damit einher geht eine Pankreatins. Meist sind es Situationen, in denen die Betroffenen scheinbar keine Kontrolle über die Situation haben, wie etwa: im Kino, im Stau, beim Warten in der Schlange vor der Kasse, beim Frisör, in der Kirche, im vollen Kaufhaus, bei Veranstaltungen.

    2. Die Betroffenen werden so tief verunsichert von ihren körperlichen Reaktionen, dass sie von nun an versuchen, die Panikattacke nie mehr erleben zu wollen. Sie beginnen, die Situation, von der sie glauben, dass sie den 1. Anfall ausgelöst habe, zu vermeiden. Sie stellen sich immer wieder diesen 1. Anfall vor und erzeugen allein mit ihrer Vorstellung wieder eine ähnliche Anspannung im Körper. Die Meidung weitet sich schließlich aus. Die Angst vor der Angst entsteht. Betroffene suchen sich Hilfsmittel, um ihren Tagesablauf aufrechtzuerhalten. Sie nehmen Beruhigungstabletten, gehen nur noch in Begleitung aus dem Haus, trinken sich Mut an, lenken sich zwanghaft ab, usw. Sie flüchten aus Situationen, in denen sich ihre Symptome bemerkbar machen. Sie ziehen sich von der Umwelt zurück und werden depressiv.

    3. Die Betroffenen beginnen zu glauben, dass sie unter einer schweren Erkrankung, einer Geisteskrankheit, einer Herzschwäche, Epilepsie oder einem Hirntumor leiden.

    Die Behandlung von Panikattacken

    Angstkrankheiten bzw. Angstzustände lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit heilen oder zumindest bis zur Erträglichkeit lindern. Besonders die Konfrontationstherapie hat sich bei der Behandlung von Panikstörungen bewährt. Sie wurde von der Christoph-Dornier-Stiftung in Marburg, Deutschland entwickelt. Die Behandlung von Angstzuständen setzt an zwei Bereichen an:

    a) an den auslösenden Bedingungen für die erste Panikattacke
    Betroffene lernen Stressbewältigungsstrategien, steigern ihre Selbstsicherheit und bauen perfektionistische Forderungen ab.

    b) am Umgang mit den Panikattacken
    Die Betroffenen lernen, die Zusammenhänge zwischen ihren negativen Katastrophengedanken und körperlichen Reaktionen zu erkennen. Sie lernen, dass ihre körperlichen Reaktionen und ihre Angst von ihnen selbst durch ihre angstauslösenden Gedanken und Phantasien erzeugt sind. In 90% der Fälle kommt es niemals zu den befürchteten Reaktionen, die sie sich in ihrem Geiste ausmalen. Sie lernen zu verstehen, wie die Angst sich aufschaukelt, dass die Angst durch Meidung und Flucht verstärkt wird und sich, indem man sich ihr bewusst aussetzt, abschwächt. Sie lernen wieder Vertrauen zu ihrem Körper zu gewinnen.
    Ziel der Konfrontationstherapie ist es vor allem, Betroffene möglichst schnell von den lähmenden Symptomen ihrer Angstzustände zu befreien. Sie werden gezielt mit ihrer Angst konfrontiert, d.h. sie müssen sich in die für sie angstauslösenden Situationen begeben, dürfen die Angstsituationen nicht vermeiden oder aus ihnen flüchten. Sie verspüren in den Situationen ihre Angst intensiv und erleben, dass sie sie aushalten können. Der Therapeut unterstützt sie dabei und erklärt ihnen, wie sie mit den auftretenden körperlichen Reaktionen und Angstgefühlen umgehen können. Atemübungen und Entspannungsverfahren sowie Selbstinstruktionen werden eingesetzt, um den Körper zu beruhigen.

    Wie können Sie Panikattacken überwinden?

    1. Machen Sie sich bewusst: "Ich erzeuge meine Angst selbst durch meine Gedanken und Phantasien und nur ich selbst kann sie auch wieder abbauen". Beobachten Sie, welche Gedanken Ihren körperlichen Reaktionen und Ihrem Angstgefühl vorausgehen. Gewöhnlich machen wir uns Phantasien, dass wir eine Situation nicht überleben können, zusammenbrechen werden, usw. Wir haben keine Geisteskrankheit, keinen Hirntumor, keinen Herzfehler und werden auch nicht verrückt. Unser Körper muss mit all seinen Reaktionen wie Schwindel, Herzstechen, Übelkeit etc. reagieren, wenn wir uns ausmalen, dass eine Situation gefährlich ist.

    2. Unterlassen Sie es, die Situationen, vor denen Sie Angst haben, zu vermeiden. Durch die Vermeidung bestätigen Sie sich immer wieder Ihren falsche Annahme, dass Sie die Situation nicht ertragen können.

    3. Erwarten Sie, dass Ihre Panikgefühle auftauchen, wenn Sie sich in die bisher gemiedenen Situationen begeben. Sagen Sie sich: "Ich weiß, dass jetzt meine Angst und all meine körperlichen Symptome auftauchen werden. Sie müssen auftauchen, weil ich mir bisher immer erzählt habe, wie gefährlich die Situation ist. Sie sind das Ergebnis meiner Gedanken. Sie werden vorübergehen. Ich kann es ertragen, sie sind nur unangenehm. Ich werde jetzt in der Situation bleiben, bis ich ruhiger werde. Ich kann die Bauchatmung machen, um mich zu beruhigen". Wichtig: Sie müssen in der Situation bleiben, bis die Angst nachlässt.

    4. Erlernen Sie die Bauchatmung: "Legen Sie Ihre Hand flach 2 cm unterhalb des Na-bels auf die Bauchdecke. Dann atmen Sie tief ein und stellen sich vor, wie der Atem langsam bis hinunter zu Ihrer Hand fließt und schließlich Ihre Hand hochatmet. Dann stellen Sie sich vor, wie der Atem langsam wieder über den Brustraum zurück über die Nase nach außen entweicht, und konzentrieren sich darauf, wie die Hand wieder nach unten sinkt". Wiederholen Sie die Technik mehrere Minuten. Ihr Körper kann nicht gleichzeitig angespannt und entspannt sein. Wenn Sie die Atemübung machen, wird die Angst abnehmen.

    5. Erinnern Sie sich daran: Angst kann man nur verlernen, indem man mit Angst in die Situation geht, vor der man Angst hat. Mit der Zeit wird sie abnehmen, bis es für Sie schließlich wieder ganz normal ist, in die Situation zu gehen, vor der Sie bisher Angst hatten.



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