All I want is to give my life only to you [Slash]

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 13.02.2007, 19:44

    All I want is to give my life only to you [Slash]
    Hallo ihr Lieben (:

    Also ich wollte mich schon seit längerem an einem slash versuchen und endlich habe ich es auch mal geschafft, anzufangen. Es ist mein aller erster und ich weiß wirklich nicht, ob er gelingt. Mit dem posten wird es auch immer ein wenig dauern, weil ich nicht so oft zum schreiben kommen werde.
    Ich stelle einfach den Anfang mal rein, und wenn ihr ihn schlecht findet sagt das bitte, weil dann kann ich mir das weiterschreiben auch sparen ;-)

    Header:

    Autor: herzchen
    PG: 12
    Genre: Das wird ziemlich depri denke ich

    Die Charaktäre von Tokio Hotel gehören jeweils sich selbst, falls weitere hinzu kommen, sind sie aus meiner Fantasie entsprungen ;-)

    Bemerken möchte ich noch, dass diese FF unter meinem Copyright steht und nicht ohne mein Wissen veröffentlich werden darf!


    Ja mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Außer vielleicht dass ich das Lied "Anywhere" von Evanescence in verbindung mit der ff bringe, da aus dem songtext auch der titel stammt und es sicher einige auszüge daraus geben wird.

    Ich möchte hiermit keine Fans angreifen, oder die Behauptung aufstellen, in irgendeiner Art und Weise zu wissen, wie sich die Jungs fühlen. das hier ist alles ausgedacht und so geschrieben, wie es zu dem Zusammenhang der Geschichte passt.

    Und jetzt wünsche ich viel Spaß
    __________________________________________



    All I want is to give my life only to you

    When you feel alone you are not together



    1. Take my Hand

    Dear my love, haven't you wanted to be with me
    And dear my love, haven't you longed to be free
    I can't keep pretending that I don't even know you
    And at sweet night, you are my own
    Take my hand

    _____________________________________________


    Eine tiefe Stille umgibt mich, dringt tief in mich ein und empfängt meine verworrenen Gedanken, während draußen der Sturm ausbricht. Mein Herz wummert, sprengt meinen Brustkorb und mein Atem geht unkontrollierbar schneller mit jeder Minute, die ich hier drinnen verbringe. Die Luft erscheint mir so unglaublich stickig, immer öfter muss ich nach ihr schnappen, um nicht von der Ohnmacht überrollt zu werden. Die verdunkelten Scheiben schützen mich, verbergen mich. Noch.
    Ich spüre den immer schneller werdenden Herzschlag durch meinen Körper dröhnen, sehe immer wieder in die bunte Masse und mein Magen dreht sich um.
    Der Gedanke daran, heraus aus der Wärme gerissen zu werden, dem tobenden Strudel der Schreie ausgeliefert zu sein verklärt mein Denken und ballt sich zu einer zentnerschweren Last, die mich erdrücken will. Ich höre sie, ihre Stimmen kreischen, rufen mich und vermischen sich zu unglaublich lauten Sprechchören, die sich wie wahnsinnig in meinen Hörgängen festsetzen und mit solch abgrundtiefer Angst in mich eindringen, dass ich glaube jeden Moment zu kollabieren. Wieder und wieder rufen sie meinen Namen, schrill als ob ihr Leben daran hinge.
    Zitternd presse ich mich an die noch sichere Wand, versuche runter zukommen und mache mich damit verrückt. Ich lehne meinen Kopf zurück, will die Ratschläge befolgen, die mir gegeben wurden um cool zu bleiben, aber es hat keinen Sinn. Meine zwei Bandkollegen stehen schon vor dem Ausgang des Tourbusses, kneten die Finger nervös und trippeln immer wieder mit den Füßen auf den Boden. Sie werden sich als erstes in die Menge stürzen, ausgeliefert sein und die wenigen Meter zum sicheren Hotel wagen.
    Ein flüchtiger Blick zu dir, meine Lippen beben, du kannst es nicht übersehen und ebenso spiegelt sich deine Angst in den braunen Augen, den Augen die mich vorhin noch angestrahlt haben.
    „Bill“ murmelst du, ich knabbere auf meiner Lippe herum, schnappe nach Luft, suche deinen Halt und finde ihn, als du meine Hand ergreifst. Es ist nur eine Geste, aber wie immer durchflutet mich ein Gemisch aus verwirrten Gefühlen, die ich nicht hindern kann auszubrechen. Du kannst mich atmen hören, so aufgeregt bin ich und nun wird mir auch noch der Boden unter den Füßen weggezogen. Deine Berührung, deine Hand bringt mich um und doch will ich sie nicht loslassen. Mir ist so heiß und ihre Stimmen dringen zu uns, wollen uns. Ich spüre das Band zwischen dir und mir, so hauch dünn und doch ist es da, greifbar. Eine Sekunde, vielleicht zwei und du brichst den Kontakt ab, schaust mich unergründlich an und versuchst dir ein Lächeln abzuringen. „Wir müssen gleich daraus.“ Ich nicke, spüre den Schleier der Angst der meinen Körper überspannt und will weg von hier. „Tom“ flüstere ich deinen Namen, koste ihn mit jedem Buchstabe aus und schlucke. „Ich habe Angst.“ Mein Satz hängt noch minutenlang in der Luft, die Blicke der anderen sind mir egal, sie sind misstrauisch obwohl sie keinen Grund haben. Du schließt nur kurz die Augen, ich weiß dass es dir nicht anders ergeht und trotzdem bist du die größte Stütze, die ich in diesen Momenten habe. Dein bleiches Gesicht kommt mir so unwirklich vor, ich bräuchte es nur anzufassen, um festzustellen dass es echt ist. „Uns passiert nichts“ aber du kannst mich nicht beruhigen, zu oft habe ich mir das vorgelogen und immer saß ich später alleine auf meinem Bett, gelähmt von dem Schock, der mich jedes Mal aufs Neue erstarren ließ. Sie wollen uns, es ist ihnen egal wie es uns dabei geht, sie wollen alles. Reißen an meinen Klamotten, meinen Haaren und beteuern mir dabei ihre Liebe, Geständnisse die mit einer Wucht auf mich prallen, die ich nicht zu beschreiben vermag. Und noch während ich versuche mich vorzubereiten, geht es los. Ein letzter Blick nach vorne, die Tür des Busses öffnet sich und die zwei Bandkollegen treten abgeschirmt hinaus. Die Schreie prasseln mit der Gewalt eines Gewitters auf mich hinab, Panik schießt durch meine Venen als ich mit dir durch den kurzen Gang gehe und von den Securitys an der Seite gepackt werde, die mich sicher durch die Fans bringen sollen.
    „Bill, ich bin da“ dringt deine Stimme kurz an mein Ohr, als du aus dem Bus trittst und ich dir folge. Eine Bombe explodiert, hysterisches Kreischen und Heulen schallt mir von allen Seiten entgegen. Das hier sind Grenzen, die überschritten wurden, sie sind respektlos und merken es nicht mal.
    Das Gezerre beginnt, hilflos klammere ich mich an den großen Mann, der sich mit mir durch das unkontrollierbare Chaos kämpft. Ich versuche meine Beine schneller zu bewegen, liege in den starken Armen und sehe dich schon nicht mehr, vor mir ist eine Wand von Menschen.
    Mein Trommelfell ist die Strapazen gewöhnt, die kreischenden hohen Töne, welche mir immer wieder eingeschärft werden, damit ich nicht vergesse, dass sie mich lieben.

    ***

    Mit leerem Blick sitze ich auf dem gemachten Bett meines Hotelzimmers, meine Hände sind zu Fäusten geballt und ich kämpfe seit den letzten Minuten, endlich mir dem Zittern aufzuhören. Erschöpft war ich die Treppen hoch gewankt, immer noch verfolgt von den Schreien, die jedoch immer leiser geworden waren. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich sie noch vor mir, Fanmassen die ihre Hände ausstreckten, nur um mich einmal zu berühren und mir Stöße zu versetzen, die nicht äußerlich wehtun sondern viel tiefer dringen. Mit dem Gesicht tief vergraben in den Händen beruhigt sich mein schnelles Atmen langsam, wird ruhiger und eine tiefe Kälte umfängt mich, die vorher noch nicht da war. Der Druck auf meinen Schultern bleibt, bereitet mir hämmernde Kopfschmerzen und auch die anderen, verworrenen Gefühle kommen zu meiner unstabilen Lage hinzu. Gefangen in mir bemerke ich nicht das leise Klopfen an der Tür und deine Stimme, die leise meinen Namen ruft. Erst als du schon eingetreten bist, vor mir stehst und ich deine Berührung an meinen Händen spüre, die sie von meinem Gesicht ziehen, realisiere ich, dass du da bist. Ich kann dich sehen, du kniest vor mir, siehst mich stumm an und ich weiß, dass du mich verstehst.
    „Hey“ deine tiefe Stimme dringt warm zu mir, lässt die eisige Kälte ein wenig schmelzen und deine Hände halten immer noch meine. Ich kann nichts zu dir sagen, schlage die Augen nieder um dich nicht sehen zulassen, wie es mir unter dir ergeht. Denn du bist nur ein Freund, warst es immer und wirst es auch in Zukunft bleiben. Nur ein Freund.
    „Bill, es ist doch okay, wir haben es überstanden” beruhigend streichst du mir noch einmal über den Handrücken, hast keine Ahnung was du in mir veranstaltest und lässt mich los. Meine Haare verdecken mein halbes Gesicht, damit du nicht siehst, was für eine gefährliche Zuneigung in meinen Augen glänzt.
    „Ich soll dich zum Essen holen“ Du stehst auf, das erste Mal sehe ich hoch, lege automatisch ein künstliches Lächeln auf die Lippen und nicke. „Ich komme, du kannst schon vorgehen.“ Eine Weile betrachtest du mich unsicher, als ob du dich nicht trauen würdest, mich allein zulassen, aber als ich meinem Ausdruck noch ein wenig mehr Überzeugung aufzwinge, lächelst auch du mich an. „Gut, bis gleich“
    Ich sehe dir noch nach, bis die Tür zufällt und ich meine Gefühle sammeln kann, „nur Freunde“ murmele ich, fahre mir übers Gesicht, durch die Haare, um wieder geordneter auszusehen und schlucke alles herunter. Obwohl ich keinen Hunger habe, folge ich dir nach ein paar Minuten, denn deine Anwesenheit erhellt die Aussicht auf das Essen.
    Wieder und wieder drehe ich mich um, aber wie zu erwarten schleicht mir keiner nach, diesmal nicht.
    „Du bist verrückt“ flüstert es in mir und ich weiß, dass es stimmt. Ich bin verrückt, wahnsinnig und dumm, aber du schaffst es immer wieder mich aus der Bahn zu werfen.
    ______________________________________________

    Für Rechtschreibfehler bitte ich um Entschuldigung

    edit: eine wichtige Anmerkung ist noch, dass in diesem slash Tom und Bill keine Brüder sind.[/b]



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 15.02.2007, 14:41


    ERSTE *meld* *gg*
    suuuupi teil
    echt schön
    vorallem zu anfang gleich sooo lang <3
    einfach geil
    auch deine idee und dein schreibstil gefallen mir
    hoffe noch viel mehr von dir zu hören :wink:



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    CharlieTwisted - 15.02.2007, 14:50


    Hey du =) also super guter anfang gefällt mir total wenn auch echt heftig aber mach auf jeden Fall ganz schnell weiter.


    lg Charlie



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 17.02.2007, 18:31


    Dankeschön (: ich hab mich wirklich gefreut.

    ich werde mal den nächsten, kurzen teil posten. er gehört noch zum kapitel.


    ___________________

    „Hey Bill, setz dich zu uns!“ Gustav strahlt mir entgegen als ich in den kleinen Raum des Hotels eintrete, der nur für uns reserviert ist und in dem wir heute zusammen essen wollen. Als ich mich neben meinen Bandkollegen auf den Stuhl gleiten lasse, haut er mir freundschaftlich die Hand auf den Rücken und ich weiche deinen Blicken aus, die du mir immer wieder verstohlen über den Tisch hinzu wirfst. Ich weiß, dass ich abweisender zu dir geworden bin, mich abgeschottet habe und dir nicht mehr alles anvertraue, aber ich habe Angst. Wenn du jemals merkst, wie es mir unter dir geht, wie mein Herz mit jeder Minute schneller rast in deiner Gegenwart und ich einfach nicht gegen den Ansturm meiner Sehnsüchte kämpfen kann. Du würdest es abstoßend finden, widerlich und angeekelt würdest du dich von mir abwenden, es würde mich vernichten. Deine Ablehnung zu spüren und meine Zuneigung, die mehr ist als nur Freundschaft. Es ist verrückt, wie man offen über das Thema spricht, wenn es einen nicht selbst betrifft und wenn du dann plötzlich merkst, dass es dir selbst so geht, wenn du plötzlich nicht mehr weißt, was um dich geschieht und eine Person, die dein Leben lang um dich herum war, dir plötzlich den Kopf verdreht, dann fängst du an, dem Thema aus dem Weg zugehen und innerlich denkst du nicht mehr mit dieser Gelassenheit darüber nach. Immer warst du an meiner Seite, der treuste Freund den ich hatte und zu dem ich immer gehen konnte. Wir haben alles zusammen durchgemacht, ich dachte nie über mehr nach, war mir sicher, dass es lediglich eine feste Freundschaft war, vielleicht intensiver als bei anderen, aber eben nicht mehr als nur Freunde. Bis ich anfing mir darüber klar zu werden, was es mir bedeutete, wenn du mich aus Spaß anfingst zu kitzeln, mich unbewusst berührtest und mir plötzlich ganz warm wurde. Viel zu schnell verwandelten sich diese Dinge zu Besonderheiten, veranstalteten Chaos in mir und viel zu viel dachte ich darüber nach, als dass es unwichtig hätte sein können.
    Und so sitze ich stumm hier, esse still, höre der Unterhaltung von euch dreien zu und schweife ab und zu mit meinem Blick für ein paar Sekunden zu dir, vergewissere mich, dass du noch genauso dort sitzt wie eben und nichts von alledem bemerkst, was du mit mir tust.

    „Oh man, ich dachte echt die wollen mich zerquetschen“ Gustav redet mir dir über unsere Fans, immer wieder nickst du, gibst ihm Recht, dass sie übertreiben. Jeder von uns denkt dasselbe, klar ist es schön von den Fans unterstützt zu werden, aber sie übertreiben.
    „Vielleicht sollten wir es ihnen sagen“ murmelt Georg zustimmend, ich hebe den Kopf, sehe dein Lächeln und entgegne es mit dem üblichen flauen Gefühl
    „Das verstehen sie falsch, sie werden beleidigt sein“ werfe ich kurz danach ein, empfange Zustimmung von dir und nehme einen Schluck von dem Wasser vor mir, schiebe meinen fast vollen Teller weg und spüre wieder diese besorgt vorwurfsvollen Blicke der Anderen. „Bill, du hast fast nichts gegessen“ du beugst dich zu mir, bestärkt von den Anderen und ich weiche automatisch in meinem Stuhl nach hinten. „Ich habe keinen Hunger mehr“ „das sagst du zu oft“ verständnislos dreht sich auch Gustav zu mir. „Das ist nicht gut, Bill, unser Tag war anstrengend und wenn du die ganze Zeit nichts isst-“ „Hört auf euch Sorgen zu machen, ich habe jetzt nur keinen Appetit, dann esse ich halt später was“ energisch richte ich mich auf, „ich geh wieder in mein Zimmer.“ Ich kann es nicht ertragen hier weiter so ruhig zu sitzen, über irgendwelche Sachen zureden und selbst so weit fort zu sein. Stumm sehen sie mir nach, ihre Blicke kribbeln in meinem Rücken und ich will nur noch weg hier.
    Als ich die Tür hinter mir zuschlagen kann, ist es wie eine Befreiung, nicht mehr im selben Raum wie du sei zu müssen. So viele beschreiben dieses Gefühl als das schönste der Welt, aber für mich ist es eine einzige verzweifelte Beklemmtheit. Sich bei jedem kleinsten Lächeln von dir Hoffnungen zu machen und selbst zu wissen, dass es sinnlos ist zerreißt mich. Langsam beginne ich mich mit meiner Art selbst zu hassen, mich widerlich zu fühlen und nur noch aus diesem Leben ausbrechen zu wollen. Jeder sagt, dass es nichts Schlimmes ist, eine Person zu lieben, die einem gleicht. Jedoch wenn diese Leute dann mit zwei Schwulen oder Lesben konfrontiert werden, sind sie doch abgeneigt. Ich weiß dass es so ist und du würdest mich ebenso widerlich finden, wie diese Leute, wenn du es jemals erfahren würdest. Jeder kann behaupten er sei tolerant, solange er es nicht beweisen muss. Auch ich hätte mir niemals träumen lassen, jemals in so einer Situation zu sein und noch immer frage ich mich, warum. Warum gerade ich, und es ist mir egal, ob diese Frage egoistisch ist. Warum muss ich mit dieser Bürde leben? Warum muss ich mit diesen Gefühlen klar kommen und verdammt noch mal daran kaputt gehen? Keiner kann darauf antworten und keiner kann es ändern. Ich hasse diese Hilflosigkeit, diese hauchdünnen Strohhalme an die ich mich klammere um zu überleben und die doch eigentlich nichts als meine kranke Einbildung sind. Vielleicht gibt es viele, denen es genauso ergeht wie mir, aber ich fühle mich alleine. Anders, abnormal, misslungen.
    Wieder Mal überrollt mich diese Welle voll Depressionen und Wut. In mir trage ich einen Kampf aus, stoße die Zimmertür auf und mein Weg führt schnurstracks in das angrenzende Bad. Gleich werde ich wieder stundenlang vorm Spiegel stehen, fragen was an mir falsch ist und später in meinem Bett landen, ohne eine Antwort gefunden zuhaben



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 17.02.2007, 23:53


    bill geht es wirklich nicht gut Oo
    aber kan er überhaupt mit einem darüber reden?
    i-wie weiß ich wie der sich fühlen muss Oo
    ich steiger mich grad in die story hinein
    aber bei manchen habe ich das feeling,
    dass man von meinem leben erzählt
    OMG naja schreibe bald weitere kommies

    mimo



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    kissa - 19.02.2007, 01:38


    hey^^

    al jetzt auch mal angefangen zu lesen und bin richtig in bann gezogen von deiner ff :lol:
    ich finde das du einen richtig guten schreibstyl hast und ach ja es stimmt einfach alles^^
    mach bitte bald weiter^^

    grüßchen kissa



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    Kitty - 19.02.2007, 16:26


    Die FF ist bis jetzt echt super^^
    Hm.. Der arme Bill, der scheint ja echt Probleme zu haben óò
    Der tut mir echt Leid... Ob Tom ihm helfen kann? :lol: Hoffentlich..

    Nya, mach bald weiter ^^

    Kitty



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 22.02.2007, 21:07


    Danke für euer Lob :-D

    Bevor ich den Teil in stelle, will ich nochmal sagen, dass ich damit wirklich keine Fans angreifen will, oder irgendwelche Sachen in die Welt setzen! Das ist alles ein bisschen übertrieben aufgeschrieben und ich hoffe es nervt euch nicht, dass in den teilen hier noch viel von Bills gedanken geredet wird und eher wenig andere personen vorkommen oder dialoge. das ändert sich im Verlauf noch und ich habe euch ja vorgewarnt, dass es sehr deprimierend sein wird.

    Also vielleicht bekomme ich ja wieder ein paar Kommis ;-)

    _______________

    2. Ein Traum von dir

    I have dreamt of a place for you and I
    No one knows who we are there
    All I want is to give my life only to you
    I've dreamt so long I cannot dream anymore
    Let's run away, I'll take you there

    ____________________________________________


    Bill? Schläfst du?” Deine Stimme reißt mich aus meinen Träumereien, ruft mich zurück aus meinen verbotenen Fantasien, in denen sie mich ebenso sanft begleitet. Ich liege eingerollt unter meiner Bettdecke, umhüllt von einer angenehmen Wärme und es muss für dich so aussehen, als ob ich schlafen würde. Du bist ganz nah, ich öffne langsam meine Augen, liege noch mit dem Rücken zu dir und bleibe still. Nur mein Atem erklingt regelmäßig wie der eines Schlafenden und als du dich auf die Bettkante nieder lässt, spüre ich wie sich die Matratze kurz senkt und deine Hand sich auf meine Schulter legt. Tief hole ich Luft, die Berührung scheint bis unter meine Haut zu gehen und veranlasst mich, sich zu dir zudrehen. Dein Gesicht vor meinem, auf deinen Augen spiegelt sich Besorgnis wieder, Besorgnis um mich? Immerhin bin ich dein Freund. Das Wort hinterlässt wie immer ein bohrendes Gefühl, scheint sich über mich lustig zu machen.
    „Hey.“ Dein Lächeln für mich ist wie ein Strahl Sonne, der mich wärmt und zugleich lästig auf mir bleibt, ohne sich verscheuchen zulassen. Ich weiß nicht, wie viel Zeit seit dem Essen vergangen ist, es muss schon eine Weile sein, aber ich verspüre immer noch keinen Hunger, deine bloße Anwesenheit reicht mir.
    „Wie viel Uhr ist es?“ durchbreche ich das Schweigen, streiche mir die wirren Haare aus dem Gesicht und bin mir deines Blickes bewusst, welcher mich unablässig verfolgt. Es macht mich nervös von dir beobachtet zu werden und ich versuche deinen Augen nicht mehr zu begegnen.
    „Hm, es müsste gleich sechs sein, du solltest was essen.“ Wieder diese Anspielung auf das Essen, bei jedem reagiere ich genervt, wenn er dieses Thema anschneidet, aber bei dir kann ich das einfach nicht.
    „Ich habe keinen Hunger“ lautet also meine klägliche Antwort, während ich mir auf der Unterlippe herum beiße, einfach um irgendeine Beschäftigung zu haben. „Bill, das kannst du mir nicht weis machen, ein Mensch muss doch mal Hunger haben, besonders nach diesen Stresstagen. Außerdem warst du doch immer derjenige, der am meisten von uns gegessen hat, langsam mache ich mir echt Sorgen. Wirst du vielleicht krank?“ Ein Schwall aus Worten bricht aus dir heraus, du hältst mir vor, dass ich was essen solle und ich merke genau, dass du das schon die ganze Zeit loswerden wolltest.
    Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen, du machst dir Sorgen. Um mich. Mir gefällt diese Vorstellung, auch wenn sie vermutlich nicht mal annährend berechtigt ist.
    Augenblicklich liegt deine Hand auf meiner Stirn, wie eine Feder so leicht und vorsichtig. „Du fühlst dich normal an.“ Schon ist sie wieder verschwunden, hinterlässt ein brennendes Gefühl und ich setze mich endgültig auf.
    „Ich hab in letzter Zeit nur keinen Hunger, ist schon okay“ murmele ich dabei, rücke mein leicht verrücktes T-Shirt zurecht und bemerke deinen Blick nicht einmal, der für einen kurzen Moment auf dem Durchscheinen meiner blanken Haut geklebt hat. Erst als ich dir mitten ins Gesicht blicke, scheinst du verwirrt zu sein und schluckst.
    „Was ist los mit dir, Tom?“ Unsicher erwidere ich deinen Augenkontakt, sehe wie du dir beinahe nervös über die Lippen leckst. „Nichts“ kommt es rasch aus deinem Mund, sicher bilde ich mir diese Nervosität von dir nur ein, denn du hättest keinen Grund dazu, dir würde niemals etwas vor mir peinlich oder bedrückend sein. Wir kennen uns Jahre, auch wenn es mir manchmal nur wie ein paar Minuten vorkommt, ein Zusammentreffen zweier Fremder, die glauben alles voneinander zu wissen, aber doch aneinander vorbei rennen. Mit dir habe ich bis jetzt mein ganzes Leben durchbracht, vom Kindergarten bis zur Schule, von den kläglichen Anfängen der Band bis zum großen Durchbruch, von der ersten großen Liebe bis zum im Stich gelassen werden von den alten Freunden, immer warst du bei mir. Unsere Eltern waren Freunde und ebenso sind wir Freunde, in jeder freien Minute besuchten wir uns, spielten im Sandkasten, gingen später in die gleichen Discos, teilten die Liebe zur Musik miteinander und wussten immer, dass auf den anderen Verlass war, dass er einen verstand wie nicht mal die eigenen Eltern. Und jetzt sollst du einen Grund haben, nervös zu sein? Vor mir? Nein, langsam steigere ich mich zu sehr hinein, scheine mich schon so verzweifelt nach der Liebe von dir zu sehnen, die ich niemals so bekommen werde, wie ich sie will, dass ich mir schon absolut wahnwitzige Sachen einbilde.
    „Morgen müssen wir früh aufstehen, um zehn haben wir ein Interview.“ Holst du mich zurück, siehst mich mit deinen tiefgründigen Augen an, sodass sich wieder mal eine zarte Gänsehaut über mich legt und ich hoffe, dass du es nicht bemerkst.
    Ein Interview…wieder unangenehme Fragen, ob sich unser Verhältnis verändert hat, ob unsere Freundschaft manchmal kriselt und immer wieder, ob die Berühmtheit uns verändert hat. Natürlich hat sie, wie auch sonst? Ich weiß, dass etwas anders zwischen uns ist. Ich weiß es, du weißt es und doch lügen wir jedes Mal aufs Neue. Dass wir die Leute, unsere Fans dort draußen belügen ist die eine Sache, aber belügen wir uns mit jedem dieser Beteuerungen, dass wir noch normal wie früher befreundet wären, nicht auch selbst? Wollen wir es uns nicht eingestehen, die Veränderung, die Befremdung, dieses plötzlich Ungewohnte zwischen uns?
    Als ich wieder in meinen Gedanken versinke, schweift dein Blick aus dem Fenster. Es ist natürlich am Hinterhof des Hotels, denn von vorne werden wir belagert. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass ich bald wieder durch diese Massen muss, mich betatschen und bekreischen lasse und später zu den Reportern sagen werde, dass es mir nichts ausmacht. Gott, diese Leute können so unglaublich leichtgläubig sein, unfassbar naiv. Keiner kann mir erzählen, dass er normal mit diesen Situationen umgehen würde, so was lässt einen nicht kalt. Das verfolgt einen manchmal bis in die Träume und du kannst einfach nichts dagegen sagen, weil diese fanatischen Leute es sofort in den falschen Hals bekommen.

    Du seufzt, es ist so unerträglich ruhig zwischen uns, ungewohnt. Überschlugen sich früher nicht manchmal unsere Stimmen, wenn wir miteinander redeten, fiel uns nicht jede Minute etwas Neues ein, worüber wir reden konnten? Stundenlang wenn es sein musste, und jetzt? Schweigen, endloses Schweigen und diese Gewissheit, dass da eine Veränderung ist. Es scheint für dich, als ob mir die Freundschaft zu dir nicht mehr wichtig wäre, doch war es nicht gerade das, was mich noch hier hielt? Was mir immer wieder den Mut gab, nicht aufzugeben, auch wenn da dieses schwarze Loch war, welches mich verschlang. Ja es ist wie ein bitterer Witz, meine Zuneigung zu dir ist sogar noch größer geworden und deswegen ziehe ich mich zurück, zeige dir die kalte Schulter, wenn ich es nicht mehr aushalte.
    Und schon wieder muss ich es tun, stehe so abrupt auf, dass du nur erschrocken aufguckst, herausgerissen aus deinem Ferne schweifenden Blick, hinter dem so vieles liegt, was ich nicht verstehe.
    „Ich geh duschen“ erkläre ich mein plötzliches Aufspringen, zögernd erhebst auch du dich. „Okay, dann geh’ ich zu den anderen.“
    Ein Nicken von beiden Seiten, Schritte die sich in entgegengesetzte Richtungen entfernen und die Tür, die hinter dir zuschlägt.

    Ich bin wieder alleine, fühle mich, als ob ich mich in der brütenden Hitze einer Wüste befinden würde und schlurfe in mein kleines Badezimmer, wo ich mich schließlich entkleide. Mein Körper war schon immer schmal, zierlich, aber seid es mir so schlecht geht, ist er noch ausgemergelter geworden, hässlich. Meine Augen wandern an mir herunter, ich stehe nackt vor meinem Spiegelbild und empfinde eine wachsende Abscheu gegen mich. Es ist dumm nichts zu essen, aber manchmal kann ich nicht anders. Frage mich, ob du mich vielleicht mehr beachtest, ob ich dir mehr gefalle, wenn ich dünner bin. Langsam fahre ich mit meinem Finger über meine blasse Haut, sehe dass ich schon fast krankhaft dürr bin und zerstöre mich doch jeden Tag weiter, indem ich das Essen immer öfters verweigere. Da ist diese Blockade in mir, dieses Anwidern vom Essen und diese Sucht nach deiner Aufmerksamkeit. Es ist krank, aber was soll ich tun, wenn ich mir doch immer wieder selbst unterliege und es mir egal ist, was ich aus mir mache.

    Nach einer Weile gebe ich mir einen Ruck, steige unter die Dusche und lasse das heiße Wasser auf meinen Körper prasseln, sodass meine Haut rot wird. Ich habe den Tiefpunkt des heutigen Tages erreicht.
    Und von draußen schallen die singenden Stimmen der Fans…



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 22.02.2007, 21:49


    whoah-oh das war einfach zuuu geil
    wie genau du immer alles beschreibst OO
    echt hammermäßig xD
    kan wirklich nur positives sagen <33
    und lang war das pitel auch noch
    richtig derbe ;)

    mimo



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    kissa - 22.02.2007, 23:50


    hey^^

    der teil war echt wieder richtig gut, man bill tut mir aber auch echt leid :cry:
    aber ich glaube das tommy fühlt genauso *hehe*
    mach bitte schnell weiter^^

    grüßchen kissa



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 01.03.2007, 20:55


    ***

    „Und denkt ihr, dass sich durch die Berühmtheit euer Verhältnis zueinander verändert hat?“
    Die Reporterin sitzt mir mit einem breiten Lächeln gegenüber, ihre Lippen sind tief rot angemalt und ich habe schon längst gemerkt, dass sie nur wieder eine dieser Personen ist, denen man in unserem Geschäft oft begegnet. Scheinbar unglaublich freundlich, hilfsbereit und eine Seele von Mensch. Hintenrum aber nur auf den eigenen Profit bedacht, die Gefühle anderer ignorierend und ebenso falsch ist auch ihr Lächeln. Alles an ihr kommt mir falsch vor und allein aus diesem Grund schon, kann ich sie nicht ausstehen. Trotzdem bleibe ich freundlich, leiere die gewöhnliche Lüge hinunter und schenke ihr ein ebenso falsches Lächeln.
    „Naja, wir sind schon so lange befreundet. Im Prinzip waren wir fast unser ganzes Leben zusammen und da kennen wir den anderen schon so gut wie auswendig. Ich würde nicht sagen, dass sich unser Verhältnis zueinander verändert hat, es ist ein gewisser Halt immer mit der Band zusammen zu sein und wir holen uns eher gegenseitig runter. Also wenn, hat es sich nur noch verstärkt.“ Die Anderen nicken zustimmend, aber ich weiß, dass hinter deinen Augen die Lüge glitzert, dass du mir nicht zustimmst und weißt, dass ich es auch nicht tue. Es ist unsere eigene Falle, in die wir uns immer weiter reinreiten und die immer tiefer werden zu scheint. Ich kann nicht daraus fliehen und keiner zieht mich hinaus, nicht mal du kannst es, denn die ergeht es genauso. Ja, auch du belügst die Fans, indem du vorspielst mir Recht zu geben und so sitzen wir doch beide im gleichen Boot. Gewissermaßen eine schöne Vorstellung, beachtet man dabei jedoch die Hintergründe, ist es dann nicht eher feige und hinterhältig?

    Uns werden noch ein paar weitere Fragen gestellt, bald soll unser neues Album raus gebracht werden und langsam bin ich es leid, die ganze Zeit eigentlich nur das Selbe zu antworten, weil den Reportern keine abwechslungsreicheren Fragen einfallen.

    Schließlich geht aber auch dieses Interview vorbei, zwar ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir zum nächsten gehetzt werden, aber immerhin muss ich dieser künstlichen Barbiepuppe nicht mehr gegenüber sitzen. Ich bin müde, habe nicht genug Schlaf bekommen und bin froh, dass wir jetzt eine kurze Zeit Pause haben, bis wir zu einer Aufzeichnung für eine dieser ätzenden Talkshows müssen. Vielleicht höre ich mich undankbar an, hart und unfair, weil ich nicht dankbar für das Erreichte bin, aber das bin ich schon lange nicht mehr. Zerstört mich dieser Erfolg nicht nur noch mehr, als dass er Spaß macht und lässt mich verdammt einsam werden. Klar gibt es noch manchmal diese Glücksmomente, wenn ich auf der Bühne stehe, der Band im Rücken und der tobenden Menge von Fans vor mir. Meistens gibt mir das Adrenalin diesen Kick für eine Zeit alle Sorgen zu vergessen und ich lebe nur noch meine Musik. Denn das ist eins der wenigen Dinge, die mir geblieben sind. Es ist immer noch meine Musik, meine Texte, meine heimliche Verbindung zu dir und ohne Rumpfuscherei. Ich weiß, dass es Gerüchte gibt, wir würden die Lieder vorgesetzt bekommen. Eine der vielen Behauptungen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn die Fans noch hinter dieser sicheren Abgrenzung sind, wenn ich selbst die Kontrolle darüber habe, ob sie mich berühren oder nicht, dann liebe ich es. Aber wieso reicht ihnen das nicht? Müssen sie immer mehr wollen, immer Besitz ergreifender werden und mir jedes kleinste Stück meiner Privatsphäre nehmen? Es macht mich wütend, denn sie können mich nicht ganz haben. Ich gehöre immer noch mir, habe ein Recht auf meine persönlichen Freiheiten, die ich schon so viel für sie verringert habe. Es ist mir unverständlich, wie sie nicht bemerken können, dass ich das Gefühl habe, sie schenken mir keinen Respekt mehr. Jeder Mensch will respektiert werden und dazu gehört nicht dieses ständige Gezerre und hinterher Gerenne. Vielleicht nimmt ihre „Liebe“ die sie mir immer wieder beweisen wollen, sie zu sehr ein, macht sie blind und steuert sie in die falsche Richtung. Ihr Benehmen ist falsch aber sie erscheinen mir manchmal schon so erschreckend fanatisch, dass sie es nicht mal mehr realisieren können. Es ist schön von vielen Menschen geliebt und angehimmelt zu werden, jedoch kann es schneller als du denkst zu viel werden und meine Grenzen wurden überschritten. Hätte mir früher jemand das hier vorgesagt, hätte ich ihn vermutlich ausgelacht und ihm vorgeworfen, den Teufel unnötig an die Wand zu malen, aber ich habe gelernt. Leider zu spät realisiert, dass ich in einem Käfig sitze und von anderen für ihren Vorteil ausgenutzt werde.

    „Bill?“ überrascht sehe ich auf, wir laufen immer noch den kleinen Gang der Redaktion entlang und sollen anscheinend gleich etwas zu Essen bekommen. Du bist inzwischen neben mir, läufst im Gleichschritt, wobei man deine Beine unter den weiten Hosenbeinen nur erahnen kann.
    „Träumst du?“ fragend siehst du mich an, deine Kappe tief ins Gesicht gezogen und die braunen Augen funkeln mir nur so entgegen.
    „Ehm, ich war nur in Gedanken.“ „Achso.“ Der kurze Blickkontakt zwischen uns reißt nach ein paar Minuten wieder und vor uns bleiben Georg und Gustav stehen. Wir sind in einem großen Raum angelangt, in dem ein Catering aufgebaut ist und sich ziemlich viel Essen stapelt.
    „Wenn du mir jetzt erzählst, du hättest keinen Hunger…“ warnend siehst du mich an, klingst dabei aber eher belustigt und ich grinse dir zu. Wenn du meinst, ich soll was essen…
    „Nein, ich hab echt Hunger.“ Versuche ich überzeugend zu antworten und du verschwindest schon in Richtung des groß aufgebauten Büffets.

    „Ich bin mal gespannt, wie viele Fans nachher vor dem Studio stehen“ Gustav spricht das Thema an, über welches ich am wenigsten nachdenken will und kaut gemächlich weiter an seinem Brötchen. Ich dagegen habe eine Hälfte gegessen und habe das Gefühl, um mindestens hundert Kilo schwerer geworden zu sein. Ich werde heute Abend auf keinen Fall noch was essen können, egal was die Anderen dazu sagen und diesmal werde ich auch nicht auf dich hören.
    Verstohlen beobachte ich dich beim Essen, wobei du dir immer wieder über die Unterlippe leckst und dein Piercing darin anfängt zu schimmern. Etwas in mir zieht sich zusammen, Aussichtslosigkeit vermischt mit Schmerz und dieser Sehnsucht, die mich immer wieder wahnsinnig packt und mir in meinen tiefsten Träumen begegnet.
    „Ich geh schon mal meine Sachen holen.“ Alle schauen mich an, genau sehe ich den misstrauischen Ausdruck auf ihren Gesichtern und wieder ziehe ich mich zurück.
    „Bill, wir haben noch Zeit.“ Georg erhebt das Wort, ich weiß dass Gustav ihm zustimmt und aus deinem Blick kann ich diese Sorge ablesen, die immer auf ihm liegt, wenn ich mich so abweisend verhalte. Es ist eine Qual das zu bemerken und selbst an deinen Vorwürfen schuld zu sein, die du dir machst. Und ich weiß, dass du dich manchmal verantwortlich für meine Reaktionen fühlst. Auf der einen Seite ist es schön, weil es mir zeigt, dass ich dir wichtig bin. Auf der anderen Seite zerreißt es mich, weil es eben doch nur diese Freundschaft ist. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ehe sie mich aufhalten können bin ich schon aus der Tür, fahre mir über die müden Augen und laufe zu unserem Backstageraum, um für einen Moment alleine zu sein.

    „Du bist hoffnungslos und dumm, wie kannst du dir immer noch Illusionen machen, wenn es doch unmöglich ist?!“

    Und wie immer bin ich derjenige, der sich selbst am meisten Vorwürfe macht und nicht aus diesem Kreislauf herauskommt, in dem er sich selbst fertig macht. Aus dem Loch nicht klettern kann, in das er sich selbst gestoßen und verbannt hat.



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    kissa - 01.03.2007, 23:47


    hey^^

    der teil war wieder richtig hammergeil, du kannst echt toll schreiben :lol:
    mir tut bill voll leid :?
    mach doch bitte bald weiter^^

    grüßchen kissa



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 05.03.2007, 22:59


    danke du...

    dieser teil ging jetzt recht schnell...




    3. „Wie immer“ oder doch nicht?

    Late at night I close my eyes
    And think of how things could have been
    And when I look back
    I remember some words you had said to me
    ____________________________________________

    Wir müssen uns überlegen, was wir jetzt mit den Ferien anfangen, also wie hättest du es lieber?” „Wie meinst du das?” „Naja, wir können entweder alle getrennt die Ferien verbringen, oder zusammen irgendwohin fliegen.” „Wo uns niemand kennt?” „Das wird ziemlich schwer.”

    Zusammen sitzen wir in meinem Zimmer, beide auf dem großen Bett und das hier ist einer der wenig gewordenen Momente, für die ich alles geben würde, damit sie nicht vorbeigehen. Heute ist einer der immer selteneren Tagen an denen wir frei haben und gleich nach dem Frühstück bist du zu mir gekommen, um über die geplanten Ferien zu sprechen.
    „Aber ich…will nicht gerne alleine zu meiner Familie.“ Du siehst mich kurz mit diesem klaren Blick an, nimmst dir ein paar Chips aus der Tüte, die vor uns liegt und lässt dich auf den Rücken fallen. Etwas verloren sitze ich neben dir, stütze mich mit einem Arm auf der Matratze ab und sehe die zu, wie du die Chips aufisst.
    „Was willst du lieber?“ frage ich leise, streiche meine ungemachten Haare hinter das Ohr und für eine Weile herrscht diese angespannte Stille zwischen dir und mir. Nicht mal die Chipstüte raschelt, als ich mich auf dem Bett bewege und deine Augen mir nachwandern. Auffordernd gucke ich dich an, sehe es hinter deiner Stirn arbeiten und frage mich, worüber du gerade nachdenkst.
    „Ich…“ zögernd hebst du die Hand an den Mund, fährst dir kurz darüber und lässt sie langsam wieder sinken. „…würde lieber mit dir fahren“ beendest du den Satz und eine fremdartige Wärme überspült mich. Hast du gerade wirklich gesagt, dass du lieber mit mir in den Urlaub fahren willst als allein?
    Eine Reihe von Glücksgefühlen bahnt sich durch meine Venen, lässt meinen Hals trocken werden und legt einen Hauch Rot auf meine Wangen, den ich beschämt durch die wallende Hitze in mir spüre.
    „Was meinst du dazu?“ Mit Schwung setzt du dich hin und jetzt bist du wiederum der, der mich auffordernd ansieht und in mir ein Chaos veranstaltet.
    „Ich würde auch gerne, also mit der Band – vielleicht?“ stelle ich meinen Satz noch um, habe Angst, dass ich mit einem kleinen Fehler zu offensichtlich werde und knete mit meinen Händen.
    „Klar können wir mit der Band fahren, fragen wir nachher einfach die anderen.“ Mit deinen Worten klingt alles so schön leicht, einfach und unbeschwerlich. Ich glaube, selbst wenn es dir mal schlecht geht lässt du das gar nicht so weit bis zu dir durchkommen. Als wenn du eine Wand vor deinem Inneren hättest und nur dir guten Sachen hindurch lassen würdest. Verträumt liegt mein Blick auf dir, nimmt jede Bewegung so genau wahr und speichert sie ein, damit sie nicht verloren geht. Ich bin verloren, verloren in dir, mit dir und ohne dich. Liebeskrank, verrückt, süchtig.
    „Wohin würdest du gerne?“ fragst du, ich lasse mich auf den Rücken sinken und verkreuze die Arme unterm Kopf.
    „Weit weg“ kann ich nur murmeln, schließe die Augen und atme einfach nur. „Ins Warme?“ Du bist neugierig und dass ich dich nicht sehe, erleichtert mir das Antworten. „Warm ist gut, ans Meer oder so.“ „Ja auf eine Insel, das wäre eine gute Idee.“ Die Matratze sinkt etwas als du neben mich fällst und dein warmer Körper kurz meinen berührt. Nur dieser kleine Kontakt zwischen uns lässt mich für einen Augenblick vergessen, dass du nichts von meinen Gefühlen weißt. Meine Hand wandert nach rechts, spürt dich und augenblicklich ziehe ich sie wieder zurück. Immer noch mit geschlossenen Augen ballen sich meine Finger zu einer Faust, verbieten sich selbst weiterzudenken und dich noch einmal irgendwie anzufassen.
    „Bill?“
    „Hmm?“
    Ich will einfach nur hier weiter liegen mit dir ganz nah, umgeben von dieser Wärme und für einen Moment so zufrieden.
    „Geht’s dir gut?“ Kurz durchzuckt mich etwas eisig Kaltes, etwas dass nicht zu diesem momentanen Gefühl passt und ich reiße meine Augen auf, wende den Kopf, um dir direkt ins Gesicht zu schauen. „Klar“ antworte ich ziemlich schnell, was meinst du damit?
    „Du…versteh mich nicht falsch aber du bist in letzter Zeit so still und ziemlich blass dazu.“ „Naja wir haben doch alle nur ein bisschen Stress, ich komme damit schon klar.“ Du röntgst mich schier, lässt mir keine Ausfluchtmöglichkeiten und mit dem Rücken an der Wand stehe ich in einer Sackgasse, mit einer tickenden Bombe in mir, die jederzeit anfangen kann zu explodieren. Am liebsten würde ich jetzt schreien, muss es unterdrücken und so tun, als ob ich ganz ruhig wäre.
    „Und das mit dem Essen?“ „Was ist damit?“ „Das weißt du genau.“
    Ich fühle mich wie ein Angeklagter, rappele mich rasch auf, so dass ich auf dich hinab sehe und realisiere deine ruhigen Gesichtszüge durch eine verschleierte Sicht. „Tom, hör auf damit, ich esse ganz normal.“ Versuche ich vernünftig klingend zu sagen, was jedoch kläglich scheitert. Allein an meiner Aufgewühltheit merkst du, dass etwas faul ist und dass du einfach nur da sitzt und mich anstarrst, ist schlimmer als wenn du wenigstens irgendwas zu mir sagen würdest. Deine braunen Augen zeigen mir genau, wie du meine Gedanken fast errätst und davor habe ich Angst.
    Ich wende meinen Blick ab, höre deine Reaktion in einem Seufzen und plötzlich stehst du vor mir, neben dem Bett und deine Hand liegt auf meiner Schulter. „Ich möchte dir keine Vorwürfe machen, es tut mir leid. Aber wenn du wen zum Reden brauchst, du weißt schon…wie immer.“ Es ist wie eine kurze elektrische Verbindung als wir uns für eine Millisekunde direkt ansehen, dein Blick mir unter die Haut geht und mich brennen lässt. Dann ist deine Hand wieder weg, du wendest dich um und gehst. Deine Wortfetzen hängen in meinem Ohr. „Wie immer“
    Ich sinke zurück in die Kissen, mein Hals ist ausgetrocknet und meine Wangen glühen, du musst etwas bemerkt haben. Du wärst dumm wenn du es nicht tun würdest und diese Erkenntnis bohrt sich immer weiter in mich hinein, bis ich es in diesem Raum nicht mehr aushalte. Keuchend reiße ich die Balkontür auf, spüre den kalten Luftzug auf meinem Gesicht und knalle die Tür hinter meinem Rücken zu. Das Glas klirrt, wackelt, und ich sinke langsam daran herunter, vergrabe mein Gesicht in den Händen und weiß nicht mehr weiter.

    ***



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    kissa - 07.03.2007, 01:04


    hey^^

    auch dieser teil war wieder richtig geil! :)
    man bill tut mir schon leid, aber er macht es sich selbst ja ziemlich schwer :?
    naja mach doch btite bald weiter^^

    grüßchen kissa



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 19.03.2007, 14:43


    ***

    Es ist schon spät als ich es schaffe mich aufzurappeln und mich am Geländer des kleinen Balkons hochziehe. Stechende Schmerzen ziehen sich durch meine Gliedmaßen und den ganzen Rücken entlang.
    Zitternd vor Kälte stehe ich schließlich auf meinen Beinen, schlinge die Arme um den eigenen Oberkörper und versuche die Versteifungen zu lösen. Unter mir liegt nur ein kleiner Hof, niemand ist draußen und als mein Blick sich gen Himmel richtet, sehe ich wie sich die dunklen Wolken dort türmen. Benommen schweife ich in die Ferne, nehme die Gänsehaut schon nicht mehr wahr, die seit geraumer Zeit meinen Körper bedeckt und genieße die frische Luft im Gesicht. Unfähig mich zu bewegen verharre ich in meiner Position, spüre mich selbst deutlich und starre auf einen Punkt im Nichts.

    Erst als die ersten Regentropfen bei mir angelangen, sich nass auf meiner Haut anfühlen und schnell mehr werden, drehe ich mich um. Langsam strecke ich meine Hand nach der Tür, ziehe sie auf und sofort umhüllt mich wieder die Wärme meines Zimmers. Wenigstens kann ich noch fühlen.
    Automatisch steuere ich auf den überfüllten Schreibtisch zu, falle auf den Holzstuhl davor und schweife über das Chaos von bekritzelten Blättern, bis ich bei einem Songtext angelangt bin, der sich von allen anderen hervorhebt. Vielleicht auch nur, weil er der Wichtigste ist. Die rote Tinte sticht mir sofort in die Augen und dadurch mitten ins Herz. Immer wieder wandere ich die Zeilen entlang, obwohl ich sie auswendig kann, sie meiner Hand selbst entsprungen sind und alles so deutlich widerspiegeln, dass es mir leichtsinnig erscheint.

    …du brichst die Kälte wenn du sprichst
    mit jedem Hauch von dir erlöst du mich
    wir sehen uns wieder irgendwann
    atme weiter wenn du kannst
    auch wenn das Meer unter dir zerbricht
    ich glaub an dich

    du wirst für mich immer heilig sein

    Immer schneller wandere ich über den Text, bis ich an der wichtigsten Stelle verharre und das Blatt zwischen meine Finge nehme.

    Schau mir nicht mehr...hinterher

    Plötzlich ist wieder alles da, liegt so klar vor mir, dass es wie ein Film vor mir abläuft und sich fortwährend schmerzlich weiter und weiter in mich hinein frisst.
    Ich weiß noch genau, wann ich diesen Song geschrieben hatte und an welcher Stelle ich stecken geblieben war.
    Ein anstrengender Tag hatte hinter uns gelegen und es war so schwer für mich gewesen, meine Augen immer wieder von dir abwenden zu müssen, um nicht auffällig zu sein. Ich suchte nach den passenden Worten, um einen Teil von mir zu verarbeiten, die Sucht versteckt zu beschreiben und dann war da dieses Wort. Es passte zu allem, drückte meine Situation aus und spiegelte meine Gefühle für dich so erschreckend genau wieder, dass ich lange überlegt hatte, ob ich es wirklich benutzen sollte. Jedoch waren meine Finger schneller über das Papier geflogen als ich denken konnte, ich war so in meinem Eifer gefangen, dass plötzlich alles um mich herum verschwand und meine Welt nur noch auf diesem weißen Blatt Papier zählte. Ich dachte, ich hätte alles in meinem Kopf, wusste genau wie ich es machen wollte und dann blieb ich plötzlich mitten auf der Strecke bei vollem Tempo stehen, überschlug mich selbst und hatte keine Idee, wie ich den wichtigsten Übergang schaffen sollte. Egal wie lange ich grübelte, ich fand ihn nicht und so legte ich den Text irgendwann beiseite, vergaß ihn zwar nie, aber nichts Passendes kam mir in den Sinn.
    Bis du ihn irgendwann entdecktest, als du bei mir im Zimmer warst. Gott es war so furchtbar von dir darauf angesprochen zu werden, aber als ich deine Begeisterung für mein Wunschdenken entdeckte, welches du nicht mal im Entferntesten erraten konntest, fragte ich dich tatsächlich danach, wie du den Übergang schreiben würdest. Diese Aufregung die mich ergriffen hatte wich an dem Abend nicht mehr von mir. Ich brannte nur so darauf, deine Idee zu hören, war begierig zu erfahren, was du in diesem Text schreiben würdest, der doch eigentlich nur um dich ging. Und dann hast du es mir gesagt. Ohne viel zu überlegen, es schien so klar für dich und so vernichtend für mich. Es passte wie die Faust aufs Auge, aber es war das aller Letzte, was ich hatte hören wollen. Die Faust, die sich auf diese wenigen Sätze hin in meinen Magen gebohrt hatte, war mächtig gewesen. Zu mächtig, als dass ich sie hätte besiegen können und immer deutlicher sah ich diesen Satz als Zeichen. Es erschien mir so nahe liegend, dass du mit diesen Worten auf meine Blicke anspielen wolltest, die du anscheinend doch bemerkt hattest. Ich war so überzeugt von dieser Tatsache, dass ich die Realität nicht mehr an mich rankommen ließ und immer weiter in meine Trugwelt verfiel, in der du der Mittelpunkt allen Leidens und des Glücks bist.

    In mir zuckt es, wieder zieht sich alles zusammen und dein damaliger Blick liegt spottend auf mir. Leise formen meine Lippen deinen Satz, der sich schon so lange in mein Gehör gehämmert hat, dass es wie ein fortwährender Kreislauf in mir abläuft.

    „Schau mir nicht mehr hinterher“ Ich brauche diese Worte nicht mal auszusprechen, schon verdoppelt sich die Lautstärke und hallt erbarmungslos, gesprochen von deiner süßen Stimme, in mir wieder.
    Die Schrift verschwimmt von dem anstrengenden Starren vor meinen Augen und irgendwann schaffe ich es mich loszureißen, drehe das Blatt um und zwinge mich aufzustehen. Ich sollte mir das nicht immer wieder antun, nur um in deprimierte Erinnerungen zu fallen und die Gegenwart so vernichtend über mich herrschen lassen. Ich durfte mich nicht gehen lassen, muss stark sein und das nicht nur nach Außen hin. Die Leute da draußen erwarten ständige Bereitschaft von mir und wenn ich weiterhin ein innerliches Wrack bin, werde ich das irgendwann nicht mehr aushalten. Ich tue es ja jetzt schon kaum.
    Aber was kann ich tun? Wenn ich immer wieder in diesem Selbstmitleid versinke, das mich mittlerweile schon so penetrant annervt und ich es doch nicht loswerde.
    Unbemerkt ballen sich meine Hände zu Fäusten, ich will nicht weiterhin so schwach sein. Vielleicht muss ich versuchen über meinen Gefühlen zu stehen, nicht mehr so verletzlich zu sein und mich auf andere Sachen konzentrieren. Aber unantastbar zu sein, bedeutet auch gleichzeitig mich weiterhin von dir zu entfernen müssen.
    Ein fester Knoten schnürt meine Brust zu bei dieser einzigen Möglichkeit, das Loch in mir nimmt den Platz zum Atmen und will mich wieder verschlingen.
    Aber zum Widerstandbereit balle ich meine Fäuste nur noch mehr zusammen, spüre meine Fingernägel schmerzhaft in den Handballen und bin dennoch nicht bereit, loszulassen. Diese Weinerlichkeit darf nicht weiter gehen, sonst bin ich bald verloren.
    Während ich tief durchatme versuche ich mich zu entspannen, lockere den Griff und spüre langsam, wie ein ungewohntes Gefühl anfängt durch meine Adern zu fließen. Es kommt mir vor wie ein goldener Strom, der Leben in mich bringt und hilft, den Schmerz zu lindern, die unheilbaren Wunden zu verdecken.
    Es ist Mut, Mut zu trotzen. Vermischt mit der Hoffnung und meiner Willensstärke, die ich schon so lange nicht mehr in mir gespürt habe. Es ist, als wäre ein Stück meiner selbst in mich zurückgekehrt, will mir unter die Arme greifen und helfen.
    Mit einer Andeutung eines Lächelns heiße ich es Willkommen, denn ich bin bereit dafür vielleicht Sachen aufzugeben, wenn ich nur wieder normal leben kann.



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    DaMImme - 19.03.2007, 21:37


    Voll hammer SChreibstil, wunderschön Gefühle beschrieben, einfach traumhaft ö.Ö

    Allerdings ist es durch den Block immer schwierig zu lesen, es wär vllt einfacher,w enn du ein paar mehr Absätze reinhaust, dann wär es flüssiger zu lesen.
    Ansonsten top.

    Du hast mich xD



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 24.03.2007, 22:35


    hey vielen dank für dein kommi!
    Ich hab versucht ein paar mehr absätz zu machen ... hoffe es geht besser (:


    4. Lügner

    Cause time wasn't on your side
    It isn't right
    I can't say I love you
    It's too late to tell you
    But I really need you to know
    ____________________________________________

    “BIIIIIIIIIIL!!!”

    Kreischende Stimmen rufen nach mir als ich vor das Hotel trete, um die letzten Autorgramme zu schreiben. Ich lächle und obwohl es falsch ist, kommt es mir nicht so vor. Bewusst bin ich genau zur anderen Richtung gegangen als du und jetzt schiebe ich meine dunkle Sonnenbrille beiseite, nur um ein weiteres, noch höheres, Kreischen entgegen geschrieen zu bekommen. Hier sind Gitterstäbe zwischen mir und den völlig aufgelösten Mädchen. Sie strecken ihre Hände alle verlangend aus, wollen dass ich sie berühre und würden mich dann am liebsten mit zu ihnen zerren.
    Ich wandere die Reihe durch, bleibe kurz an einem hysterisch heulenden und zugleich kreischenden Mädchen hängen und betrachte kurz ihr gerötetes Gesicht. Ihre sorgfältig aufgetragene Schminke ist ganz verwischt und sie mag so um die vierzehn Jahre sein. In diesem Alter sind hier die meisten, schnell wende ich mich wieder ab. Es ist unangenehm zu wissen, dass diese Gefühlsausbrüche nur wegen uns, in dem Fall wegen mir, ausbrechen und manchmal fühle ich mich schuldig. Aber kann ich etwas dafür, dass sie mich als ihren Traummann auserkoren und mit mir ihre hoffnungslosen Fantasien beschmücken?

    Ich laufe weiter, habe den Edding gezückt und jeder bekommt ein „Bill“ auf seinen Zettel, Handy, Mp3Player, Plakat oder Körperteil geschrieben. Als würde ich mich verkaufen.

    „Ich liebe dich, Bill!“
    „Hier Bill, hier bin ich!“
    „Bleib hier Bill!“
    „Bill, Biill, Biiiiiiiiiiiiiiiiiill!!!“

    Immer wieder die gleichen Sätze, immer wieder die gleichen zerstörten Träume und immer wieder mein Name.
    Manchmal will ich mir einfach die Ohren zuhalten und wegrennen. Weg von hier, weg von der Band, weg von den ganzen Leuten, weg von meinem Leben.
    Gerade als ich meinen Namenszug beendet habe, kommst du zu mir. Der Lärmpegel wird unerträglich, du bedeutest mir nur dir zu folgen und ich bemerke die anderen, die auch schon auf dem Weg zu unserem Tourbus sind.
    Verzweifelte Schreie folgen uns. Sie wissen, dass wir nicht umdrehen und trotzdem betteln sie darum. Müde folge ich dir, bedächtig an meinem letzten Entschluss festhaltend und die ganzen Gedanken ignorierend.
    Es geht los in die nächste große Stadt, zu den nächsten Auftritten in irgendeiner Talkshow und zu dem nächsten Bravo Interview.

    Die Tür unseres Tourbusses schließt sich langsam hinter mir und ich steige die kleinen Stufen hoch ins Innere. Ich weiß, dass wir jetzt vor den gierigen Augen versteckt sind, die wir jedoch noch gut durch die verdunkelten Scheiben sehen können. So fühlt man sich gut, überlegen und beruhigt. Immer noch strecken sich uns hunderte Arme entgegen, als ob sie uns aus dem Bus ziehen und mitnehmen könnten.
    „Oh man das ist einfach krass“ höre ich dich neben mir murmeln. Ich sehe dein Abbild auf dem dunklen Glas und wende mich ab, um mich in den hinteren Teil des Busses zurück zu ziehen. Abstand halten ist schließlich eine meiner wichtigsten Vorsätze geworden.

    Der Motor brummt unter mir los, es vibriert kurz unter meinen Füßen ehe wir losfahren und langsam setzt sich das große Gefährt in Bewegung. Die Stimmen werden nun von den Geräuschen des Motors übertönt, aber ich bin sicher, dass sie noch lange nicht aufgehört haben zu kreischen.

    Georg und Gustav sitzen schon auf dem kleinen Ecksofa, vor dem sogar ein Fernseher steht. Ja, wir sind komfortabel eingerichtet, alles unseren Wünschen entsprechend. Ich erinnere mich noch an den Verkäufer, der uns erstmal alle Vorzüge dieses „besten Modells was wir zu bieten haben“ aufgezählt hatte.
    Geschäfte machen läuft doch eigentlich immer gleich ab. Man bekommt alle Vorzüge und Gründe aufgezählt, warum man eine bestimmte Sache unbedingt kaufen soll und dabei werden die vielen kleinen Makel beharrlich verschwiegen. Eigentlich ist das doch alles eine riesen große Lüge und jeder fabriziert sie. Obwohl, lügt man, wenn man etwas verschweigt?
    Nein, aber man ist nicht viel besser als ein Lügner.
    Und wenn es für die besagte Person einfach besser ist, eine bestimmte Sache zu wissen? Will man als Käufer nicht gar nicht wissen, was für Nachteile es gibt? Ist man nicht viel begieriger darauf, die ganzen tollen Sachen zu hören, um dann gleich den Freunden vorzuschwärmen, was für einen grandiosen Kauf man gemacht hat? Man will doch gar nicht wissen, was es für schlechte Eigenschaften an dem Gegenstand gibt, den man sich kauft.
    Aber Unehrlichkeit ist feige.
    Denn die betrogene Person will, dass man ehrlich zu ihr ist. Egal ob man denkt, es wäre besser für sie etwas nicht zu wissen. Egal wofür, eine Lüge ist viel schlimmer als die Wahrheit.
    Trotzdem lügt man sich an, um dem anderen eine furchtbare Sache zu ersparen und ihm nicht wehzutun. Aber tut ihm das Belügen nicht noch tausendmal mehr weh, sollte er es jemals erfahren?

    Wenn ich es so sehe, dann bin ich ein feiger kleiner Lügner, der sich nicht traut seine Gefühle zu zeigen und mit jedem Satz den er spricht oder denkt eine erneute Lüge ausspricht.

    Verwirrt schüttele ich den Kopf, als wenn sich dadurch diese ganze Überlegerei verscheuchen ließe. Gustav lacht über irgendwas im Fernsehen. Langsam wende ich mich ab, laufe die paar Schritte durch den kleinen Gang und lege mich auf die untere Matratze des Hochbettes.
    Die Betten hier sind nicht gerade bequem, sehr klein und eng. Wieder ein unerwünschtes Detail, das uns beim Verkauf verschwiegen wurde. Aber was erwartet man bei einem Tourbus?
    Seufzend krame ich meinen I-Pot aus der Hosentasche, stecke mir die kleinen Stöpsel in die Ohren und schalte ihn an.
    Die sanften Töne der Red Hot Chili Peppers klingen zu mir.

    We're upon the Nile where she died
    All I ever wanted was your light
    Deep inside the cave where I can hide
    All I ever wanted was your light
    Show love with no remorse...

    Bei dem Refrain von “Dosed” schließe ich die Augen und spüre meinen Hals schmerzen. Ich höre dieses Lied oft, wenn es mir schlecht geht und diese harmonische Melodie tut mir weh.
    Immer wieder geht es mir so, dass ich in einem Lied versinke, die Melodie wie ein riesiger Strom durch mich fließt und mir ihre eigene Geschichte erzählt. Zu jedem meiner Lieblingslieder habe ich eine Verbindung, einen Film in meinem Kopf, der bei diesen Tönen immer abgespielt wird und in dem ich mich wieder finde.

    Diese Musik beruhigt mich, ich fühle mich schwer und das regelmäßige Brummen des Motors leitet mich in eine angenehme Dunkelheit. Ich versinke gerne darin, lasse mich fallen und bald bin ich befreit von dem angestrengten Nachdenken.

    Die kleinen Knöpfe der Kopfhörer fallen aus meinen Ohren, als ich mich im Schlaf umdrehe. Ich bemerke nicht mehr, wie du den I-Pot nimmst, mich zudeckst und dich zu den anderen setzt, um mir meine Ruhe zulassen.



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 03.04.2007, 14:50


    Keine Kommis? Schade :(
    __________________________


    ***

    „Bill, wach auf wir sind da.“
    Sanft werde ich aus dem Schlaf gerüttelt, deine Stimme ruft meinen Namen und als ich mich dazu durchringe die Augen zu öffnen, hört das Schütteln auf.
    „Wo sind wir?“ Verschlafen setze ich mich auf, fahre mir durch die Haare und fühle, dass sie während des Schlafens ganz ungeordnet worden sind.
    „Wir sind in Frankfurt und gerade befinden wir uns im Erdgeschoss unseres Hotels.“ Du bist bereits dabei deine Tasche vom Bett zu holen und forderst mich auf, endlich aufzustehen.
    Hastig springe ich auf die Beine, schnappe mir ebenfalls meine Tasche vom Ende des Bettes und warte, bis du vorgegangen bist. Gustav und Georg folgen dir, dann erst laufe ich hinterher, versuche so viel Abstand wie möglich zu dir zu bekommen.
    Der Bus ist inzwischen fast wie ein zweites Zuhause, wir schlafen hier drinnen, wir essen hier drinnen, wir gucken zusammen Filme. Immer sind wir unterwegs und wenn nicht mit dem Bus, dann ist eben das Flugzeug dran.
    Versunken laufe ich durch die untere Garage, in der wir geparkt haben. Die Stimmen der anderen wirken etwas verloren in dem großen Gebäude und unsere Schritte hallen von überall her.
    Unser persönlicher Security führt uns den Weg entlang. Ich habe mich mittlerweile an den ausdruckslosen Blick gewöhnt, mit dem er uns immer mustert. Ich glaube er hält uns für arrogant und im Geheimen macht er sich sicher lustig über uns. Die umschwärmte Teenyband…von ebenso vielen Leuten gehasst wie geliebt. Wahrscheinlich finden die meisten in diesem Geschäft uns amüsant, reißen Witze über uns und tun vorne rum nur so nett. Denn wir sind gute Geldmacherei, das weiß ich. Vielleicht denken diese Leute, dass ich so was nicht bemerke, aber ich bin nicht dumm.

    „Eure Hotelzimmer.“ Er deutet etwas genervt auf eine Reihe geöffneter Türen. „Die nächsten Termine liegen jeweils auf dem Schreibtisch“ informiert er uns noch, als ob wir nicht selbst darauf kommen würden. Er verschwindet mit schlurfenden Schritten und Georg schneidet hinter seinem Rücken eine Grimasse.
    „Der wird auch immer freundlicher“ murmelt er dabei, sucht unsere Blicke und Gustav lacht.
    Seufzend trete ich zu der ersten geöffneten Tür, das ist immer mein Zimmer.

    Alleine stehe ich in dem großzügig eingerichteten Raum, lasse meine Tasche fallen und steige über das Gepäck, das schon vorher hier hoch gebracht wurde. Mein Leben ist perfekt durchorganisiert, jeder Schritt wird aufgezeichnet und jedes Wort auf eine Goldwaage gelegt. Kein Wunder, dass ich manchmal keine Kraft für große Worte aufbringen kann, wenn wir mal unter uns sind.
    Draußen muss ich reden, den hektisch niedlichen Bill spielen, der mit allem und jedem diskutiert. Sie saugen mich aus, rauben meine Persönlichkeit und lassen mir dabei nur die Reste, bestehend aus Depressionen und zu vielen Gedanken, die nicht in Worte zu fassen sind.
    Das ist mein Leben.
    Stopp, ich will nicht mehr so pessimistisch sein, hatte ich mir das nicht erst letztens vorgenommen?

    Der Terminplaner liegt auf dem ordentlichen Schreibtisch, ist nach Datum und Zeit sortiert und natürlich überfüllt. Wir müssen für den Urlaub vorsorgen, damit die Presse was zu schreiben hat. Wenn wir zwei Wochen weg sind, werden sie nicht genug Klatsch über uns zum berichten haben.
    Ich hoffe, dass sie uns wenigstens im Urlaub in Ruhe lassen werden, sich frei bewegen zu können ist mir hier unmöglich. Und dann faseln unsere Manager auch noch was von „Welt erobern“. Das ist doch nicht nur Spaß, ich will nicht überall erkannt werden, denn der jetzige Berühmtheitsgrad ist mir schon zu viel.
    Genervt lasse ich mich auf mein Bett fallen, ziehe dabei meine schwarze Jacke aus und schmeiße sie irgendwo hinter mich. Heute werde ich versuchen einfach mal ganz entspannt zu sein und nichts so nah an mich ranzulassen, wie sonst. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber ich muss es einfach schaffen, was bleibt mir auch sonst anderes übrig?
    Langsam ziehe ich meine Tasche zu mir, lege sie auf den Schoß und krame nach meinem Red Bull, das ich noch darin habe. Ich brauche das jetzt, einen Energieschub der mich fit macht für den bevorstehenden weiteren Tag.
    Gerade als ich zum ersten Schluck angesetzt habe klopft es an der Tür und ich werde unterbrochen.
    „Hmm?“ mache ich, denn ich habe die Tür nicht abgeschlossen. Prompt wird sie geöffnet, Gustav erscheint und tritt mit einem breiten Lächeln ein.
    „Hey“ bringe ich über die Lippen, setze das Red Bull wieder an und warte ab, bis er sich auf einen Stuhl gesetzt hat und dir Tür wieder geschlossen ist.
    Eine Weile schweigen wir uns an und ich versuche den Grund zu erraten, weshalb er hier bei mir aufgekreuzt ist. Gustav war schon immer der Kummerkasten in unserer Band und wenn wir zu blöd sind, dir Probleme laut auszusprechen, tut er das meistens.
    „Bill?“ höre ich ihn schließlich doch sagen und sehe auf. „Ja?“ erstaunlicherweise klingt meine Stimme sogar relativ gut, fast fröhlich.
    „Also ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, aber ich wollte dich was fragen.“ Bei seinen Worten spüre ich, wie sich mein Magen zusammenzieht. Hoffentlich will er jetzt nicht über irgendeine bestimmte Sache mit mir reden, von meinen grundlosen Wutausbrüchen bis zu den Zeiten, an denen ein Toter gesprächiger ist als ich.

    „Also ich dachte ich muss jetzt einfach zu dir kommen, weil wir machen uns wirklich Sorgen.“
    Und schon ist mir klar, auf was dieses Gespräch hinauslaufen wird. Ich hatte doch beschlossen das hinter mir zulassen, warum kommen sie dann alle an und wollen mit mir über etwas reden, worüber ich einfach nicht reden kann?
    Automatisch verziehe ich das Gesicht, setze das Getränk endgültig ab und versuche ihm so klar zu machen, dass ich nicht bereit bin, mit ihm zu reden.
    „Bill.“ Gustav sieht mich ernst an und ich hasse es wenn er mich mit diesem Blick mustert. Es ist wie ein Röntgen und das macht mich innerlich nervös. Ich will nicht, dass irgendwer weiß, wie es in mir aussieht und darauf angesprochen werden, schon gar nicht.
    „Ich versteh dich in letzter Zeit nicht, irgendwas muss doch mit dir los sein und wenn das weiter so geht, kann ich nicht einfach weiterhin so tun, als wäre alles in Butter unter uns.“ Er sieht mich auffordernd an, will dass ich ihm antworte, aber ich verharre lieber schweigend auf dem Bett und erwidere abwehrend seinen Blick.
    „Warum kannst du nicht sagen was los ist? Ich verstehe das nicht, selbst Tom hat keine Ahnung und das macht ihn echt fertig, auch wenn er es dir gegenüber vielleicht nicht zeigt.“ Gustav weiß, dass dieser Satz gewirkt hat, denn ich rege mich. Dein Name hat mir einen schmerzhaften Stich versetzt und meine Vermutungen bestätigen sich nur.
    „Meinst du nicht, dass es unfair gegenüber uns ist? Wir machen uns Sorgen, versteh das. Und ich will dich nicht angreifen, ich will dir einfach helfen, Bill.
    Ich meine, du isst fast nichts mehr, du bist schlecht drauf, rastest manchmal grundlos aus, nur um dich nachher wieder totzuschweigen.“
    Er hat sich bereits ein bisschen in Rage geredet und ich kann einfach nur hier sitzen und nichts dagegen sagen, denn er hat Recht.
    Er hat Recht mit allem was er sagt, macht mir nur wieder deutlich klar, dass meine Veränderung sicher nicht so unbemerkt an meinen Bandkollegen abläuft, wie ich es vielleicht gehofft, oder mir eingebildet habe.
    Als er meinen Augen begegnet, senke ich den Blick, denn ich kann seinem nicht mehr standhalten. Es beschämt mich auf eine gewisse Weise, die anderen in meine missliche Lage mitzuziehen, obwohl sie am wenigsten dafür können. Ich bin hier derjenige, der die Vertrautheit zwischen uns verletzt und der es den anderen schwer macht, mit mir weiterhin eine Band zu sein. In einer Band darf es so etwas nicht gegeben, denn das ist das Ende und ich weiß das. Nur kann ich einfach nicht sagen, warum. Denn dann wäre es genauso aus, wie wenn ich weiter schweige.
    Gustav beobachtet meine Reaktion und ich fürchte, daraus ist mehr abzulesen, als jedes Wort, welches ich aussprechen würde. Wie ein kleines Kind fühle ich mich, dass von der Mutter zur Rechenschaft gezogen wird, weil es etwas kaputt gemacht hat. Wie ein Ausgestoßener, der sich selbst aus dem vertrauten Kreiß verbannt hat und die ausgestreckten Arme der anderen nicht mehr annimmt, die ihn sofort wieder aufnehmen würden.

    „Bitte sprich mit mir, Bill, wenn du willst sag’ ich den anderen auch nichts, ich will einfach nur Klarheit. Egal wie schlimm es ist, zu schweigen bringt keinem etwas.“
    Seine Stimme ist schon nahezu bittend, aber er kann das nicht verstehen, er würde es niemals verstehen.
    Wie gerne würde ich ihm sagen, dass alles okay ist, dass er sich keine Sorgen machen braucht, dass ich alleine damit klar komme, aber ich kann es nicht. Ich schaffe es nicht, ihm ein weiteres Mal ins Gesicht zu lügen. Denn ich habe die Frage, ob es mir schlecht geht schon zu oft von mir abgewiesen.
    Mir wird bewusst, dass mein Leben aus einem gesponnenen Lügennetz besteht, in das ich jeden einzelnen in meinem Umfeld einwickele, denn nicht mal ich selbst stehe zu mir. Indem ich mich selbst immer wieder verleugne, kann ich keinen Schritt mehr gehen, ohne einen weiteren Faden hinter mir zu ziehen.
    „Rede doch mit mir“ höre ich meinen Freund sagen, dem ich sonst alles vertraut habe.

    „Es…tut mir leid“ bringe ich nach einer Ewigkeit leise raus, schaffe es immer noch nicht, ihm in die Augen zu sehen und spiele mit meinen Händen lieber an der Tasche rum.
    Gegenüber seufzt Gustav, Enttäuschung schwingt bei seinem Aufstehen mit, er muss sich verraten fühlen.
    „Du kannst immer kommen“ informiert er mich noch, als er mein Zimmer verlässt und ich endlich in der Stille aufatmen kann.
    _______________________


    Vielleicht bekomme ich ja wenigstens ein kommi oder so?



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 03.04.2007, 22:18


    wowi supi geschrioeben die 2 parts ^^hab vergessen kommi zu hinterlassen =(



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 08.04.2007, 20:29


    danke <3


    5. Your gazing eyes

    Find Me Here
    Speak To Me
    I want to feel you
    I need to hear you
    You are the light

    ____________________________________________

    Glaubst du das ist so einfach, verdammte Scheiße?!”
    Fluchend setzt du wieder an, um die Melodie endlich auf deiner Gitarre hinzubekommen. Wir proben ein paar der neuen Songs und David hat dabei mal wieder mehr auszusetzen, als du einsehen willst.
    „Wenn du mehr üben würdest, Tom…“ weist er dich zurecht und sieht dir skeptisch dabei zu, wie du versuchst, die nächsten Griffe zu spielen, die dir jetzt schon zum x-ten Mal nicht gelingen.
    „Fuck“ höre ich dich murmeln und sehe dir dabei zu, wie du deine Finger wieder auf die Saiten legst.
    „Ich glaube das wird heute nichts mehr“ kommt es von David und das ist der Satz, der dich endgültig zum überkochen bringt. Den ganzen Tag hat er seine schlechte Laune schon an dir ausgelassen und ich bewundere dich im Stillen dafür, dass du nicht viel eher ausgerastet bist. Und trotzdem schrecke ich überrascht zurück, als du aufspringst, die Gitarre unsanft in die Ecke legst und ihm einen vor Zorn funkelnden Blick zuwirfst. „Leck mich“ fauchst du, durchquerst mit schnellen Schritten den Proberaum, in dem wir eben noch zusammen saßen und die Tür knallt hinter dir so laut zu, dass ich mich wundere, warum sie nicht gleich aus den Angeln fällt.

    David durchbricht die Stille mit einem genervten Seufzen, nun kleben alle Blicke auf ihm. Aber meine Gedanken sind bei dir, denn am liebsten würde ich dir jetzt hinterher rennen, so wie du es gewiss bei mir tun würdest.
    „Und jetzt?“ Georg stellt seinen Bass beiseite, das Proben können wir vergessen und die Lust ist mir sowieso schon lange vergangen. Gustav sitzt neben ihm, seine Blicke wandern von uns zu David und der macht keine Anstalten, etwas zu sagen.
    Unbeholfen stehe ich schließlich auf, kann es nicht mehr ertragen hier zu sitzen und nichts zu tun. „Ich werd Tom nach“ informiere ich sie, folge seinem Weg und bin schon verschwunden, ehe sie mich aufhalten können.

    ***

    Es hat lange gedauert, bis ich dich gefunden habe und jetzt stehe ich noch hier, verdeckt von den paar Sträuchern und Büschen, die mich vor dir verbergen. In deinem Zimmer konnte ich dich nicht finden, aber ich hatte mir gleich gedacht, dass du raus gegangen bist.
    Ein unangenehmes Gefühl durchströmt mich, soll ich nicht vielleicht doch umkehren? Mein Blick ruht auf dir, du sitzt mit dem Rücken zu mir auf der einzigen Bank hier und sonst sind keine Menschen anwesend. Du würdest dich vermutlich freuen, wenn ich mich jetzt neben dich setze, aber es kostet so viel Überwindung. Außerdem würde ich dich mit meiner Ablehnung verletzen, die ich wieder vorspielen müsste. Ich habe mir verboten, so schwach zu sein und das heißt, dass ich die Gefühle für dich gar nicht erst zulassen darf.

    Verbissen stehe ich hier, sehe deine verkrümmte Haltung und würde gerne meine Hand auf deinen Rücken legen, einfach um dir zu zeigen, dass ich immer noch da bin.

    Es tut weh, die Enttäuschung in deinen Augen zu sehen, wenn ich dir ausweiche und deine vorwurfsvollen Blicke bohren sich jedes Mal wie Pfeile in mich.
    In mir herrscht ein tiefer Zwiespalt, denn wenn ich jetzt umdrehe, werde ich mir den ganzen Abend Vorwürfe machen. Aber wenn ich zu dir gehe, kann ich die Dinge vielleicht nicht so kalt lassen, wie ich es gerne tun würde.

    Gerade führst du deine Hand an die Stirn, stützt den Kopf ab und wie von selbst bewegen sich meine Beine. Ich trete aus meinem Versteck, laufe den kurzen Weg zu dir langsam und mit jedem Schritt verlässt mich ein Stück des Mutes, der mich vorantreibt. Feigling Ja, ich bin ein Feigling. Aber ich drehe nicht um, du hast mich noch nicht gesehen, scheinst sowieso nicht viel um dich herum zu bemerken.
    Selbst als ich neben dir stehen bleibe, siehst du nicht auf, starrst auf den Kies vor dir und schließlich lasse ich mich zu dir auf die Bank gleiten. Wie lange ist es her, dass ich dich trösten musste? Lange, zu lange um mich daran zu erinnern. Du bist der Starke, der starke Freund an meiner Seite und der, der immer einen Rat hat.
    Aber nun bist du es, der hier fertig sitzt und dem ich leicht die Hand auf den Rücken lege. Eine Sekunde später wird mir bewusst, was ich tue, doch ich lasse sie trotzdem dort ruhen, fühle deine Wärme, die nun durch mich strömt und atme laut aus.
    „Tom“ spreche ich deinen Namen leise, bemerke dich kurz zucken und du richtest deinen Blick in die Ferne vor uns. Schweigend beobachte ich dich von der Seite, habe keine Worte, die ich reden könnte und fühle mich schäbig. Du weißt immer, wie du mich aufheitern kannst und ich sitze hier einfach nur dumm rum, denke über meine eigenen Probleme nach, wobei ich dir eigentlich helfen sollte.

    „Sie kotzen mich alle an, Bill“ sagst du nach einer Weile und ich muss schlucken.
    „Sie kapieren alle nicht, dass es mir manchmal reicht“ redest du weiter und ich habe das Gefühl, dass du nicht mal direkt mit mir sprichst.

    „Sie erwarten, dass ich perfekt bin, aber das bin ich nicht. Manchmal hab’ ich das Gefühl, platzen zu müssen. Verstehst du? Sie einfach alle anzuschreien, ihnen zu sagen, dass es nicht so einfach geht, wie sie sich das vorstellen.“

    Wachsam liegen meine Augen auf dir, während ich meine Lippen fest aufeinander presse. Diese Worte stimmen beinahe wortwörtlich mit dem überein, was ich so oft denke. Ich kann nicht anders, als dich einfach nur weiter anzustarren, dir zuzuhören, und das Gefühl zu genießen, jemanden zu kennen, dem es manchmal genauso geht wie mir. Es ist widerlich, wie ich schon wieder nur an mich denke, kein Mitleid für dich habe, sondern nur froh bin, dich zu verstehen, dein Unglück für mich ausnutze.

    „Aber ich hab das Gefühl, sie hören mir nicht zu, sie verstehen nicht…“ du suchst nach Worten, scheinst keine zu finden, um das auszudrücken, was dich beschäftigt und ich sehe auf meine Hand, die immer noch bewegungslos auf deinem Rücken ruht.
    Als du nicht weiter erzählst, öffne ich zögernd die Lippen, wiege meine Worte ab und warte auf deine Reaktion. „Du stehst in einem leeren Raum und schreist, die Wände kommen auf dich zu und keiner hört dich…“ versuche ich es zusammenzufassen, ignoriere die vielen Stiche in mir. Es ist das erste Mal, dass ich meine Situation ausspreche.
    Du wendest den Kopf, um mir ins Gesicht sehen zu können. Unsere Augen mustern einander, ich kann nicht erkennen, was sich hinter deinen verbirgt, denn zu schnell wende ich mich ab. Automatisch ziehe ich die Hand zurück, verschließe sie mit der anderen, um nicht in Versuchung zu geraten, dich ein weiteres Mal zu berühren. Wohl bemerke ich, dass es dich verletzt und es tut mir weh, dir nicht mal ins Gesicht sehen zu können.
    Schweigend sitzen wir zusammen hier, meine gesprochenen Worte sind unbeantwortet und du versuchst nicht mehr, meinen Blick einzufangen. Ich denke du hast gemerkt, dass ich zu schwach bin, um deinem standzuhalten.
    Die Luft ist warm, bald wird der Sommer anfangen und unser Urlaub steht kurz bevor.

    So sehr ich auch versuche deine Gegenwart nicht an mich ranzulassen, deine kleinen Bewegungen nicht zu bemerken, weiß ich doch, dass ich mir nichts einreden kann. Du bringst mich immer noch durcheinander, allein wenn du nur still neben mir sitzt. Liebe kann man nicht verdrängen, man kann nur versuchen, nach außen hin stark zu wirken. Aber in dir drinnen bist du einer einzelnen Person trotzdem schutzlos ausgeliefert, versinkst in deinen Träumen, sobald keiner es bemerkt und belügst dich selbst.
    Aber ist all das nicht erträglicher? Ist es nicht leichter zu ertragen, wenn man alles bewusst verdrängt und sich nicht eingesteht, dass es noch so sinnlos ist? Tut das Verdrängen nicht weniger weh, als die verdammte Wahrheit, die man sich sonst eingestehen müsste?
    Ja, für eine Weile ist es gut, die Realität zu vergraben und weit weg zu schieben, aber irgendwann schafft man es nicht mehr, und dann holt sie einen früher oder später mit einem noch viel größeren Schlag ein. Du kannst daran zerbrechen, und ich weiß nicht, wie weit es noch von mir bis zu dem Punkt ist, an dem ich nicht mehr Verdrängen kann.

    Müde fahre ich mir über die Augen, lege den Kopf in den Nacken und will die lästigen Gedanken verscheuchen. Es bringt nichts, jedes Mal aufs Neue darüber nachzudenken, es gibt keinen Fluchtweg mehr für mich und der Rückweg ist schon längst versperrt.

    „Bill…“ rüttelt mich deine Stimme zurück, du sprichst nun mit mir, ohne mich anzusehen. Es ist schön sich einzubilden, dass du das tust, um es mir zu erleichtern.
    „…danke, dass du hier bist“ murmelst du, holst Luft und stehst auf.
    „Tut mir leid.“ Mit gesenktem Kopf folge ich dir, flüstere die Entschuldigung beinahe und gemeinsam laufen wir den Parkweg entlang zum Hoteleingang. Die Blätter der Bäume sind saftiggrün, um uns herum blüht es und es könnte ein wunderschöner Tag sein.
    Als wie kurz davor sind, wieder rein zugehen, bleibst du plötzlich stehen.

    „Wofür hast du dich entschuldigt, Bill?“

    Für alles. Dafür, dass ich dir nicht ins Gesicht sehen kann. Dafür, dass ich dich bei jedem Schritt, den ich tue, anlüge. Dafür, dass ich mehr als Freundschaft für dich empfinde. Dafür, dass ich ein schlechter Freund bin. Dafür, dass ich egoistisch bin. Dafür, dass es dir wegen meiner Ablehnung schlecht geht. Dafür, dass ich nicht der bin, für den du mich hältst. Dafür, dass ich schwach bin.
    Dafür, dass ich dich liebe.

    „Weil ich nicht mal versucht habe dich zu trösten“ sage ich einfach und auf einmal berührt deine Hand meine. Nur ganz kurz, ein zufälliger Kontakt, der doch ganz bestimmt von dir ausging. Ein Kontakt, der mich zwingt, zu dir zu blicken.
    „Sieh mich an“ sprichst du, ich höre den Wunsch in deiner Stimme mitklingen und kann nicht, starre an dir vorbei.
    „Bitte“ forderst du, dein Anflug von Verzweiflung macht mich fertig.
    „Warum kannst du mich nicht angucken?!“ Du stehst vor mir, stellst mir die Frage, vor der ich Angst habe und auf die ich dir nicht antworten kann.
    „Bill“ leise sprichst du mit mir, mein Kopf ist immer noch zur Seite gedreht.
    Leicht bewege ich ihn, die Zeit ist endlos geworden, läuft verlangsamt ab und meine Brust fühlt sich an, als wolle sie zerreißen.
    Zuletzt hebe ich meine Lider, treffe genau deine braunen Augen und du siehst meinen Schmerz, der verschleiert auf mir liegt. Ein kleines Lächeln umspielt deine Lippen, ich zwinge mich dich weiter anzusehen, der Schmerz in mir wird immer größer, tobt in mir und zerfetzt mich. Unbemerkt zittern meine Hände, aber der Blickkontakt reißt nicht ab, besteht weiter und hält mich gefangen.

    „Danke“ formen deine Lippen. Dein Ausdruck ist verzerrt, ich weiß nicht, warum deine Stimme so lädiert klingt, aber ich sauge sie auf, wie ein lebenswichtiges Elixier. „Ich danke dir Bill“ wiederholst du, und mein Name klingt so schön aus deinem Mund.
    Deine Hand, die ganz kurz meine Wange berührt verbrennt mich, doch sie hat sich schon wieder zurückgezogen, ehe ich es bemerke. Diesmal bist du derjenige von uns, der sich abwendet, mir die Schulter zudreht und einfach fortgeht.
    Ich reiße auseinander, ersticke an meinem eigenen Atem und balle die bebenden Finger zu Fäusten. Regungslos sehe ich, wir du dich entfernst, spüre jedes einzelne Teil meines Körpers mit einer Wucht, die mich betäubt und deine Worte klingen in meinem Ohr.

    Erst nach einer Ewigkeit, die mir endlos erscheint, kann ich mich bewegen, schaffe es einen Fuß vor den anderen zusetzen und der Schmerz verklingt langsam. Nur die Verwüstung in mir bleibt und bezeugt die Spuren deines Blickes, du tötest mich damit.
    Langsam bewege ich mich dem Eingang des großen Gebäudes entgegen, fühle meinen Herzschlag in mir wummern und laufe benommen in die Richtung meines Zimmers. In diesem Moment ist alles um mich herum so unendlich weit von mir entfernt, ich bin gefangen in meiner Welt und komme nicht von deinen Augen los, die mich verfolgen.
    Du fängst mich ein, fesselst mich und ich komme nicht los von dir, kann mich dir nicht entreißen und mir wird bewusst, dass ich es auch nicht will. Ich habe es noch nie gewollt, ich kann nicht ohne dich. Klar, mit dir ist es schwer, aber ohne dich geht es gar nicht. Ohne dich bin ich verloren, ohne dich kann ich nicht fühlen, das hast du mir eben klar gemacht.
    Ohne dich bin ich Nichts.



    2 kommis? :roll:



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 09.04.2007, 13:43


    wie schön das geschrieben wurde <3
    echt wunderschön
    irgendwann musste tom ja ausrasten
    aber dass er bill jetzt auch noch
    den rücken zuwendet?!

    nu bin ich weg^^



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 02.05.2007, 18:48


    danke namida


    6. Solange du da bist

    "We're supposed to try and be real.
    And I feel alone, and we're not together. And that is real."

    ____________________________________________

    Bewegungsunfähig sitze ich vor dem laufenden Fernseher in meinem Zimmer, sehe das Programm an mir vorbeiziehen und bin doch zu weit weg, um die Worte und Bilder zu verstehen. Ohne mit den Wimpern zu schlagen starre ich den Bildschirm an, versuche mich abzulenken, müde zu werden, zu vergessen, alles kalt zu lassen…

    Sie ist bei dir und ich weiß es. Das große schlanke blonde Mädchen mit den verführerischen grünen Augen und dem Minirock. Sie, die mit all den anderen vor dem Hotel stand und sich das golden schimmernde Haar um den Finger gedreht hat, um deine Blicke einzufangen. Sie, die dir heute Nacht ihren Körper schenkt.
    Ihr beide, die in meinem Kopf seid und euch nicht vertreiben lasst. Mit den gierigen Augen, die sich schon auf dem Flur halb verschlungen haben.

    Ich atme tief durch, will das nicht mehr zulassen, mich nicht mehr quälen lassen, weil du dir deinen Spaß für eine Nacht holst. Zu oft habe ich mit angesehen, wie du immer wieder ein Mädchen mit aufs Zimmer holst, um nicht so einsam zu sein.

    „Ich brauche das.“ Hast du einmal gesagt und mir das Herz zerfetzt.

    Ich sehe euch vor mir, wie sie mit triumphierendem Blick ihre Lippen auf deine presst, wie du ihr die Klamotten vom Leib reißt, wie ihr euch eurer Lust hingebt, wie ihr euch heute liebt.

    Hecktisch packe ich die Fernbedienung, schalte auf einen anderen Kanal und stelle die Lautstärke noch höher, um nicht mehr über dich und die blonde Schönheit nachzudenken. Damit hast du mich schon so viele Male unbewusst verletzt. Hast am Morgen über deine Eroberung gesprochen, warst stolz, dass sie dir alle zu Füßen liegen und du nur entscheiden musst, welche du heute haben willst. Ich habe mir geschworen, das nicht mehr so nah an mich ranzulassen, aber du hast das Zimmer nebenan und ich habe Angst etwas zu hören, das mir alles erschweren würde. Ich kann nicht still in meinem Bett liegen, wo ich doch weiß, dass du eine Wand weiter mit einem fremden Mädchen bist und sie dir das gibt, was du anscheinend brauchst.
    Meine Augen brennen vor Müdigkeit, es ist dunkel draußen und langsam beginnt mein Rücken vom starren Sitzen zu schmerzen. Kalt, verschlossen, emotionslos. So versuche ich zu sein, zu verdrängen, zu überleben. Und es tut gut, es einmal nicht an sich ranzulassen, mein Herz nicht bluten zu spüren, sondern einen kalten Schutzwall um mich zu bauen, und es an mir vorbeiziehen zu lassen.
    Im Fernsehen läuft eine Reportage über junge Stars, ab und zu werden auch wir eingeblendet. Noch am Anfang unserer steilen Karriere, gerade Mal fünfzehn Jahre alt und noch mit dieser Nervosität im Gesicht, ungewöhnt, so plötzlich im Rampenlicht zu stehen.
    Ich muss lächeln, wenn ich deinen aufgeregten Blick sehe, mit dem du erzählst, dass das alles noch so neu für dich ist. Dazwischen ich mit meiner alten Frisur, leichenblass vor Aufregung über das erste große Konzert und unbändig zappelnd. Auch wenn das schon alles so weit in der Vergangenheit liegt, überspannt mich immer noch eine Gänsehaut, wenn ich diese Videos sehe. Damals, als ich mir noch nie hätte träumen lassen, dass ausgerechnet du meine ganze Welt auf den Kopf stellen könntest.
    Wir waren unbeschwert, jung und naiv, unerfahren und ließen uns leicht hinters Licht führen. Anfangs war es reiner Spaß, immer wieder Interviews mit den gleichen Fragen zu geben, auch mal mehr Arbeit zu leisten als nötig, weil man sich einredete, dass das nun mal so wäre. Wir lebten unseren Traum und waren blind gegenüber den Abgründen dieses Geschäftes. Wir hatten uns, wir hatten die Musik, wir hatten Fans. Wir hatten endlich den Erfolg, den wir uns so lange erträumt hatten, und doch sollte dieser Schein nur kurz trügen. Es war ein unfaires Spiel, das wir schon verloren hatten, ehe es beginnen sollte. Wohin mich dieser frühe Erfolg gebracht hatte, bekomme ich nun ebenso deutlich zu spüren, wie ich ihn damals schamlos ausnutzte. Jetzt bekomme ich die Konsequenzen meines oft unüberlegten Handelns zu spüren, habe selbst das Urteil gesprochen, unterzeichnete ich doch zu oft einfach die Verträge, die man mir hinhielt und dabei das blaue vom Himmel versprach.

    Geschafft vom Nachdenken schalte ich schließlich doch den Fernseher aus, die Mattscheibe wird schwarz und erst jetzt bemerke ich, dass es ziemlich dunkel in diesem Zimmer ist. Langsam stehe ich auf, strecke meine verspannten Muskeln und schleiche zu dem großen Bett, um mich endlich der Leichtigkeit des Schlafes hinzugeben.
    Ich bin allein in diesem Hotelzimmer, du liegst in diesem Moment neben ihr und mir bleibt nur das leere weiße Kopfkissen, das mich trostlos mit seiner penibel blanken Sauberkeit anstrahlt.

    ***

    „Wir fahren ans Mittelmeer.“
    „Hä?!“
    „Ja auf irgendeine Insel.“

    Überrascht sehe ich meinen Bandkollegen an, Georg sitzt gegenüber von mir am Frühstückstisch und während mein Teller leer ist, stapeln sich auf seinem schon allerhand Köstlichkeiten. Er beißt in seine Brötchenhälfte, während wir anderen ihn neugierig anstarren.

    „Woher weißt du das?“ fragt Gustav, und ich nehme einen Schluck von dem Wasser vor mir.
    „Ich hab David gefragt, also jedenfalls meinte er, dass das ein toller Ort wäre um zu entspannen. Nicht wirklich bekannt und unauffällig, wir müssen nur noch ja sagen.“
    „Cool, also ich bin jetzt schon dafür.“ Du grinst, das Mädchen von gestern ist schon längst weg. Ich frage mich, wie du sie immer alle einfach wegschicken kannst.

    „Hast du vielleicht noch mehr Informationen?“
    „David wollte das heute noch mal mit uns besprechen. Vorausgesetzt wir fahren zusammen in Urlaub, aber ich dachte schon, oder?“

    Zustimmendes Nicken.

    ***

    Erschöpft falle ich an diesem Abend ins Bett. Gerade hatten wir noch festgemacht, wann wir genau in den Urlaub fahren würden und es soll sage und schreibe schon in einer Woche sein. Ein seltsam wohliges Gefühl breitet sich auf mir aus, als ich mich auf den weißen Laken ausstrecke und einfach nur die Augen schließe. Es ist selten geworden, dass ich für ein paar wenige Augenblicke mal Ruhe habe und umso mehr koste ich es jetzt aus, mich von der trägen Müdigkeit einlullen zulassen und mir auszumahlen, wie der Urlaub wird.
    Keine Fotographen, keine Interviews, keine Groupies, kein Stress, keine Hetzerei – momentan unverstellbar.
    Ich drehe mich auf die Seite, ziehe die Beine an und ein Lächeln liegt auf meinen Lippen, als ich die Musikanlage anstelle, um mir meine neue CD anzuhören. Diesmal ist es kein Aufgesetztes.
    Gerade als ich es mir noch gemütlicher machen will, und nach einem Kissen greife, klopft es an der Tür.
    „Ja?“ rufe ich, richte mich auf und kurz danach trittst du ein. Ich grinse dir entgegen, fühle mich gut und kann mich darüber freuen, dass du hier bist.
    „Hey Bill“ begrüßt du auch mich, ein kribbelndes Gefühl beginnt durch meinen gesamten Körper zu jagen und ich kann nichts anderes tun, als es einfach zuzulassen.

    „Wie geht’s?“ Du setzt dich gegenüber von mir auf einen Stuhl, spielst mit einem Kuli von meinem Schreibtisch herum und erwartest eine Antwort von mir.
    „Gut, und dir? Ich freu mich auf den Urlaub…“ Langsam sinke ich wieder nach hinten, verkreuze die Arme unter meinem Kopf und strecke mich aus.
    „Ja der wird toll...endlich mal wieder frei bewegen, was?“ Du lachst, ich nicke und seufze einmal laut. „Hoffentlich ist es wirklich so toll da wie David uns gesagt hat, aber ich denke schon.“
    „Solange wir da zusammen sind, wird es sicher nicht langweilig.“ Deine Worte tun mir gut, ich weiß, dass deine Freude echt ist und schließlich geht es mir genau wie dir. Hauptsache wir sind zusammen… Ich wüsste nicht, was mit mir passieren würde, wenn ich dich zwei Wochen lang nicht sehen würde, und wir den Urlaub getrennt verbringen würden.

    Du bleibst noch eine Weile auf meinem Zimmer, schenkst mir deine Aufmerksamkeit und es ist selten befreiend, einfach mit dir zureden, deine prickelnden Blicke zu spüren und sich auf den Urlaub zu freuen. Das große blonde Mädchen von gestern ist vergessen, verdrängt unter der Hoffnung, dass du irgendwann damit aufhörst, auch wenn diese Vorstellung vielleicht vergeblich ist. Jetzt bist du bei mir und sie ist weit weg von uns, jetzt gehört deine Nähe mir, nur mir, und sie umhüllt mich wie ein leichter Schleier aus sorgenfreien Gefühlen.
    Immer noch schlägt mein Herz schneller in deiner Gegenwart, bebt in meiner Brust und spannt einen festen Knoten um mich, aber solange du hier bist, nehme ich den Schmerz gerne in Kauf. Solange du mich nicht alleine lässt, fühle ich mich nicht verlassen, solange du nicht gehst…



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    Biggi - 02.05.2007, 23:00


    öööh also ich mach eigentlich sehr selten kommies, aber jetzt muss ich doch mal.

    was isn des hier, dass kaum einer n feedback gibt? oO

    die ff hört sich richtig geil an.

    der schreibstil ist super. nicht so, naja ich sag mal primitiv und auch nicht so stark gehoben, dass man manchmal n satz zweimal lesen muss, bis man einen Sinn versteht da drin. sowas kann ich gar nicht leiden.

    die Idee ist jetzt zwar nicht gerade die neueste, hab schon mal sowas gelesen, allerdings gibt es soviele FFs, dass es schwer ist etwas neues zu finden. außerdem ist jede auf eine andere Art und Weise geschrieben..


    naja gut. ich wollte nur mal meine meinung kurz sagen ^.^


    freu mich wenns weiter geht.. und hoffe, dass auch n paar Leute hier mal noch mehr Kommis schreiben.. wär sonst schade um die FF ;)

    lg



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    Tanja - 04.05.2007, 11:19


    Hey!
    Hab vorhin angefangen deine FF zu lesen und konnte dann nicht mehr aufhören und hab gleich bis zum bisher letzten Teil gelesen. =)
    Woah, dein Schreibstil ist sooo der Hammer! Ich find ihn einfach nur WOW. Wirklich, ganz ehrlich! <3
    Du beschreibst die Gefühle soo toll und ich kann so richtig mitfühlen und mich total gut in Bill hineinversetzen. <3 Er tut mir sooo Leid. :cry:
    Kann überhaupt nicht verstehen, weshalb du so wenige Kommis bekommst. :shock: Wenns nach der Qualität der FF geht, müssten das mindestens 100 Kommis pro Teil sein!
    Ich werd jedenfalls alle neuen Teile weiterverfolgen und dir auch bei Gelegenheit immer wieder Kommis dalassen. (:
    Freu mich auf den nächsten Teil!
    LG Tanja



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    AmyLeeBabe - 05.05.2007, 15:02


    Hiii.
    Ich schließ mich Biggi mal an, obwohl ich
    selbst noch kein Kommi geschrieben hab,
    was daran liegen koennte, dass ich grade
    erst fertig gelesen hab -drop-
    aalso.
    Ich find das hier voll chillig naeh?
    Ich mag deinen Schreibstil und so ich find
    die Idee und die FF sowieso cool. <3
    Der arme Bill ;_;
    Njoa.
    Auszusetzen hab ich eigentlich nichts, nur
    dass du vielleicht n paar LEERZEiCHEN xD
    einfuegen koenntest? o.ô
    Das find ich irgendwo kompliziert zu lesen;
    aber sonst.
    Alles toll. <3

    LG ; Jojo ~



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 05.05.2007, 21:26


    wow wiedermal echt nen hammer part
    hab das pitel schon vor ner zeit gelesen
    und wunder mich gerade,
    wieso ich noch kein kommi hinterlassen habe
    nuya^^
    dafür gibts ja jetzt eins
    ich finds irgendwie traurig
    wie der da so alleine sitzt
    und immer nur an die beiden denkt,
    auch noch wie sich die beiden vergügen

    </3 mimo



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 09.05.2007, 18:33


    Oh wow ich war wirklich überrascht als ich gesehen hab, dass ich doch noch ein paar mehr Kommis bekomme. Vielen Dank für euer Lob!

    @Biggi: Das freut mich, dass du dann bei mir ein Kommi schreibst, wo du das eigentlich nicht so oft machst. Hm das mit der häufigen Idee... ich weiß nicht ich hab eigentlich einfach angefangen zu schreiben, weil mich ein Video inspiriert hatte..

    @Tanja: Ich freu mich, dass dir meine FF gefällt und über neue Leser freu ich mich sowieso ;-) Schön dass dir mein Schreibstil gefällt (:

    @AmyLeeBabe: Awh noch ein neuer Leser, toll :-D Und das mit den Leerzeichen und so.. hmja ich versuche das, aber das find ich gar nicht so einfach hihi. Weil bei mir oft bestimmte Abschnitte zusammen gehören. Aber ich bemüh mich und sag das ruhig weiter, wenns nicht besser wird.

    @xXNamidaXx: Ich muss dir mal sagen dass ich es echt toll finde, dass du fast immer meine Teile kommentierst und mich nicht im Stich lässt xD ;-)

    So jetzt kommt der nächste Teil, allerdings hatte ich ein paar Probleme damit und bin eigentlich immer noch nicht soo zufrieden...naja. Der Titelname klärt sich im nächsten post ;-)


    ______________________________________


    7. Get me down

    You calm the storms, and you give me rest.
    You hold me in your hands, you won't let me fall.
    You steal my heart, and you take my breath away.
    Would you take me in? Take me deeper now?

    ____________________________________________

    Und auch die nächsten Tage vergehen. Es verändert sich nichts und mein Tag spult sich doch immer gleich ab, nur mit einem neuen Kassettenband.
    Der Rum ist schon längst zum Alltag geworden, gewöhnlich und unspektakulär. Er birgt nicht mehr die vielen Überraschungen und Entdeckungen. So verlockend und aufregend er am Anfang erschien, so eintönig ist er im Enddefekt geworden. Jeden Tag beglücke ich Menschen mit meinem Dasein, sie geben so viel, um von sich behaupten zu dürfen, mich zu kennen und ich hüte mich davor, ihre Hoffnungen zu zerstören, nur um ihnen klar zu machen, dass sie absolut keine Ahnung von mir und meinem Leben haben.

    Wir haben weiterhin viele Termine, werden von einer Stadt in die andere gescheucht und vermarkten uns, aber in dieser Zeit ist es anders. Das alles erscheint plötzlich nicht mehr so schlimm, denn ich kann an den Urlaub denken. Die freie Zeit, in der es mir seit Langem endlich wirklich erlaubt ist, für mich da zu sein. Nur für mich.
    Klingt es nicht absurd, dass ich die Genehmigung Anderer brauche, um mich mir selbst zuwenden zu können…

    Und auch wenn mir ansonsten keine guten Sachen an dem Stress auffallen, so sticht die Eine umso mehr hinaus. Ich schaffe es zu den meisten Zeiten meinen Kummer über dich zu vergessen, weil da einfach zu viel um mich herum ist, das meine gesamte Aufmerksamkeit fordert. Oft ist da so viel anderes in meinem Kopf, das den Schmerz über dich verdrängt, auch wenn er stets immer im Hinterhalt lauert, um mich in der Einsamkeit still zu überfallen.
    Natürlich ertappe ich mich immer noch dabei, wie ich an die hängen bleibe, sei es nur eine kleine Geste, die du machst. Aber sind diese Momente des Zusammenseins so selten geworden, dass ich sie kaum zählen kann. So kurz vor dem Urlaub wird noch mal alles aus uns herausgeholt und so viel gefordert, dass ich abends oft nicht weiß, in was für einem Hotelzimmer ich mich überhaupt befinde, und in welcher Stadt.

    ***

    „Los Jungs, strengt euch noch mal an bevor’s in den Urlaub geht!“ ruft uns jemand vom Management zu. Ich sehe nicht mal auf, mache meinen Job ungerührt weiter und posiere gekonnt vor der Kamera.
    Am Anfang war es noch ungewohnt, im ständigen Blitzgewitter zu stehen und ich habe mich oft aufgeregt, wenn ein weniger schönes Bild von mir abgelichtet geworden war, aber inzwischen macht es mir nichts mehr aus. Ich weiß, wie ich damit umgehen muss und geübt lächele ich strahlend in das Kameraobjektiv vor mir.

    „Ja weiter so, Bill. Das ist klasse!“ lacht die Photographin und sie ist ausnahmsweise mal jemand, mit dem es sogar Spaß macht zu arbeiten. Ich spiele mit meinem Ausdruck, schenke ihr ein paar geübte Blicke, die immer gut ankommen und begeistert knipst sie Foto für Foto.

    „Zieh mal dein Shirt ein bisschen hoch, damit man deinen Stern schön sieht“ fordert sie und ich schiebe mit meinen Fingern ein Stück Stoff beiseite, so dass man die Tätowierung an meinem Bauch hervorblitzen sieht. Lasziv gucke ich dabei in die Kamera, trage genug Make up, um mein echtes Gesicht zu verstecken, dass schon so viel abgekämpfter aussieht, als es die Fans ertragen könnten. Unter meiner Maske würden sie mich nicht mehr erkennen, vermutlich erstarren und den „echten“ Bill zurückfordern.

    Aber ich bin nicht mehr das Lächelnde Stehaufmännchen, trage nur noch eine traurige Fassade, die mir doch jeder abkauft.
    Ohne Schminke bin ich nur noch bleich, ausgemergelt, ausdruckslos und abgestumpft. Die Ringe unter den Augen sind zu tief, um sie als normal bezeichnen zu können und so muss immer mehr dunkle Schminke auf die Lider, um von dem vielen Make-up abzulenken.

    Oh sie wissen alle nicht, was ich denke während ich so brav das Model spiele, damit sich die Mädchen wieder ein schönes Poster übers Bett hängen können.
    Nein, davon haben sie keine Ahnung und sollten sie jemals erfahren, wie lange ich schon nicht mehr meinen Traumberuf mache, werden sie nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und entsetzt ihre helfende Hand anbieten, unbemerkt, dass genau auf ihren Schultern die Schuld so erdrückend lastet, ohne dass sie es je gespürt hätten.

    „Okay ich denke wir haben’s“ strahlt mich die kleine Frau vor mir an, und legt die Kamera zur Seite. Ich nicke, „okay“.

    David klopft mir auf die Schulter, als ich auf ihn zukomme, um mich auf einem der Stühle niederzulassen, die um einen kleinen Tisch mit Obst aufgestellt sind.

    „Bald habt ihr ja Urlaub“ murmelt er dabei und langsam setze ich mich hin, um nun dir dabei zuzusehen, wie du mit der Kamera flirtest und deinen unwiderstehlichen Blick aufsetzt, dem so viele Mädchen zu Füßen liegen. Versunken sitze ich auf meinem Platz, genieße die für einen Moment anhaltende Ruhe, die sich langsam in mir ausbreitet, begleitet von der Wärme deiner Anwesenheit, die mich zugleich zerreißt und glücklich macht.
    Es ist schon verrückt, wie ich dir einfach nur zusehe und dabei von so vielen Gefühlen überflutet werde, die sich zusammen zu einem reißenden Strom vermischen und mich alles in mir was fähig ist zu fühlen, spüren lassen. Das Klicken der Kamera wird zum leisen Hintergrundgeräusch und während ich dich beobachte, bemerke ich nicht mal die neugierigen Blicke der anderen im Rücken. Erst als mich Gustavs Stimme von hinten anspricht, schrecke ich auf, merke beschämt wie versunken ich war und reiße mich schnell von dir los, um meinem Bandkollegen zuzuhören.

    „Na, die Fotos sind gut geworden.“ Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen und ich weiß nicht, warum ich mit einem Mal so nervös geworden bin. Als wenn er mich dabei ertappt hätte, wie ich zu lange an dir hängen bleibe, meine Augen sich nach dir verschlingen und das Verbotene sich so offensichtlich darin wieder spiegelt. Es treibt mir die Angst in den Nacken, wenn ich auch nur daran denke, dass irgendwer hinter mein Geheimnis kommt, sei es nur einer meiner engsten Freunde.

    „D…danke…“ murmele ich und mache eine flüchtige Bewegung mit der Hand in die Haare, um ihm nicht so ausgeliefert zu sein und irgendwas machen zu können, damit ich ihn nicht direkt ansehen muss.
    „Tom macht seine Sache auch nicht schlecht, was?“ Er lässt sich neben mir nieder, blickt kurz zu dir, aber ich vermeide dies bewusst. „Hmja.“ „Sag mal, du kommst heute Abend aber mit in den Club, oder? Wir wollen bisschen in die Ferien feiern, weil das ja jetzt unser letzter Termin ist.“
    Diese Worte verlassen seine Lippen so fröhlich und unbeschwert, dass ich manchmal denke, ihm würde der ganze Stress nichts ausmachen. Aber vielleicht ist Gustav auch einfach so ein Mensch, der das ganze nicht so nah an sich ranlässt, um ihn ist der Trubel auch nicht ganz so groß, wie um dich und mich. Wir haben von Anfang an diese gewisse Leitposition gehabt und wurden mehr ins Licht gerückt, als Georg und Gustav. Es gab schon immer Gerüchte über die ungerechte Rollenverteilung der Band, doch denken die Leute meist nur an Gustavs und Georgs angebliche Benachteiligung. Dass im Gegensatz dazu du und ich viel mehr Arbeit leisten müssen und uns nicht mehr alleine in der Öffentlichkeit sehen lassen können, während die beiden noch auf die Straße gehen, wird dabei oft vergessen. Während die beiden sich oft früher als wir zurückziehen können, müssen wir weiter arbeiten.

    Wir haben es immer zusammen durchgezogen, verteilten so die Last und sie war weniger schwer zu ertragen, denn da war immer die helfende Hand des anderen. Ich weiß, dass es nicht mehr so ist, denn die Zeit hat uns verändert, mich verändert. Das Verhältnis ist distanziert, durch mich nicht mehr so stark und trotzdem schaffe ich es nicht, wie früher mit dir umzugehen. Wie auch, wenn von meiner Seite doch so viel mehr Zuneigung ausgeht, als von deiner?

    „Ich weiß nicht, eigentlich wollte ich früh schlafen“ antworte ich Gustav flüchtig, allein bei dem Gedanken dir beim Feiern zuzusehen, wird mir ganz anders. So viele hübsche willige Mädchen, die dich umgarnen und sich anbieten, nur damit du dir eine aussuchen kannst. Nein, am Feiern liegt mir heute nichts, aber Gustav scheint fest davon überzeugt, mich überreden zu wollen.
    „Ach komm, du warst so lange nicht mehr mit uns weg. Das ist einer der angesagten Clubs hier, du musst auch nicht lange bleiben.“
    „Das ist echt nett von dir, aber ich habe heute keine Lust“ sage ich leise, er legt mir freundschaftlich eine Hand auf den Rücken. „Ach komm Bill, das wird lustig. Ich hol dich heut’ Abend vor deinem Zimmer ab, und wehe du bist dann nicht fertig.“ Bei seinem Ton lache ich kurz auf, jedoch eher reflexartig. Ich will nicht dorthin, aber beim Diskutieren würde ich jetzt verlieren. Also schweige ich nur ein „Hmm“ in mich hinein und habe dabei aber schon längst beschlossen, heute nicht mitzugehen.



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    Tanja - 12.05.2007, 09:49


    Aiii <3 Toll wie immer =)
    Süß wie Gustav Bill zu überreden versucht ^^ Aber ich kann gut nachvollziehen, dass Bill darauf keine Lust hat.
    Tom soll sich jetzt mal eingestehen, dass er für Bill auch mehr empfindet, als bisher angenommen und dann ... :twisted: :-D
    Weiteeer^^



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 22.05.2007, 19:16


    Danke Tanja...



    ***

    Die laute Musik dröhnt in meinen Ohren, der Bass wummert sich in meine Gehörgänge und das immer wieder bunt aufblitzende Licht macht mich ganz verrückt.
    Ich bereue es, doch nachgegeben zuhaben und jetzt an der Bar mit einem scheußlichen Getränk zu stehen. Aber Gustav stand pünktlich um halb zehn vor meiner Zimmertür und ließ keine der Widerreden gelten, die ich ihm aufgetischt hatte.
    Trotzdem hätte ich nicht mitgehen sollen, denn hier drinnen geht es mir fast schlechter noch als alleine in meinem Hotelzimmer. Ich hasse die immer wieder gleichen Melodien aus den viel zu lauten Boxen und all die fröhlichen Menschen zeigen mir nur, wie armselig ich doch aussehen muss. So alleine, verloren an der Theke und auf die Tanzfläche stierend, wo du gerade von ein paar hübschen Mädchen eingekesselt bist.

    „Noch mal das gleiche bitte“ fordere ich monoton den Barkeeper auf und stelle mein leeres Glas ab. Den Namen des Getränkes habe ich schon wieder vergessen, weiß nur, dass es irgendwas mit Wodka untergemixt war.
    Wortlos befolgt er meine Anweisung und nach ein paar Minuten steht ein neues Glas anstelle des Leeren dort. Lächelnd nehme ich es, setze es an meine Lippen und gebe mich der Illusion hin, den Schmerz damit lindern zu können.
    Auch wenn das nicht geht, tut es trotzdem gut es sich einzureden und genau deswegen kippe ich das scheußliche Zeug gierig hinunter.

    Mein Blick trifft wieder dich, wie du lächelnd eins der Mädchen zu dir ziehst und sie dich mit einem bezirzenden Ausdruck auf dem Gesicht näher an sich presst.

    Schnell noch einen Schluck.

    Gott wie ich diese Mädchen hasse. Immer und überall sind sie dabei, bieten sich mit ihren aufreizenden Klamotten an und sind dabei so billig, dass ich sie gerne in den nächsten Supermarkt zu den reduzierten Waren stellen würde. Am besten noch mit einem Preisschild im Ausschnitt, der fast bis zum Bauchnabel reicht.
    Ja, ich hasse sie. Vielleicht sind sie für ein oberflächliches Gespräch mal ganz amüsant, aber mehr als ihr Aussehen haben diese Schlampen ja nicht und deswegen müssen sie sich wahrscheinlich auch so zur Schau stellen.

    Ich merke wie lächerlich meine Gedanken sind, wie die Eifersucht an mir nagt und wie peinlich ich mich benehme. Aber ich kann nicht anders, ich will nicht anders, ich habe keine Kraft, noch mal stark zu sein.

    Wieder ein Schluck.

    Mein Glas ist schon wieder halbleer, aber du bist immer noch da und der Schmerz, der mich begleitet. Trotzdem beginne ich den Alkohol zu spüren, denn ich nehme den Anblick von dir und den Groupies mit einer unbekannten Leichtigkeit, die sich besser anfühlt, als das ständige Stechen, welches sonst da ist.
    Und als diese Mädchen immer aufdringlicher zu dir werden, führe ich meine Hand mit dem Glas schon fast hysterisch an die Lippen, um die betäubende Flüssigkeit weiter in mich hinein zukippen.
    Die Musik wird zu einem dunklen Wummern im Hintergrund. Ich nehme sie schon nicht mehr so schrecklich wahr, wie noch am Anfang. Meine Gedanken fühlen sich leichter an, wohltuender und ich wende dir den Rücken zu, um mich an der Bar abzulehnen.

    Ich lächle über meine eigene Naivität, denn im Stillen hoffe ich doch immer noch, darauf, dass du meine Gefühle erwiderst. Es ist so absurd und trotzdem schaffe ich es nicht, von dieser letzten Hoffnung wegzukommen, die fest in mir sitzt und den Schmerz nur verstärkt. Denn wer Hoffnung hat, kann schnell verletzt werden und so bin ich ein leichtes Opfer. Immer wieder und wieder wird eine Welt in mir zerstört, die sich dennoch trotzig erneut aufbaut, nur um mit einem Satz niedergestreckt zu werden. Es ist ein Kreislauf aus Hoffnung und Zerstörung, den ich nicht brechen kann, denn dazu fehlt mir der Wille. Der Mut, sich dem zu stellen was wäre, wenn ich der Wahrheit ins kalte Gesicht sehen würde, fehlt.

    Ein paar Leute stehen um mich rum, alle hier scheinen sich zu amüsieren, sind schier sorgenlos und die Fröhlichkeit lacht mich gnadenlos aus. Wenn ich mit dem Blick über die Menge gleite, scheinen beinahe überall verliebte Pärchen zu sein, doch es berührt mich nicht.

    Was ist Liebe schon? Vielleicht bist du für einen Moment glücklich, aber eigentlich bist du die meiste Zeit nicht so frei und unbeschwert, wie sie immer alle tun. Gibt es die richtige, echte Liebe überhaupt, die einem im Film und Büchern begegnet? Ich meine die Reine, die Erwiderte, die vollkommen Schöne, wie sie uns so oft täuschend echt von den Schauspielern vorgespielt wird.
    Herrscht nicht doch immer ein Ungleichgewicht? Kann eine Liebe von beiden Seiten so stark, so tief gehen? Wenn doch jeder etwas anderes unter der Liebe versteht?

    Ich kann nicht daran glauben.
    Doch, vielleicht liebt man in seinem Leben einmal stark, vielleicht schreit man nach der Person, die einem das Herz geraubt hat, aber wie oft werden die eigenen Gefühle dann nicht erwidert…wie oft endet man wegen Kummer am Boden, weil man sich in etwas verrannt hat, dass schließlich doch so gnadenlos zurückgewiesen wird?

    Ja, uns reizt das, was wir nicht haben können. Gilt das nicht auch bei der Liebe? Das Verbotene schmeckt so gut, riecht so süß, lullt uns ein mit seiner verlockenden Art und wenn wir endlich bereit sind daran zu glauben, verstößt es uns.

    Seufzend stelle ich mein Glas weg, ich habe mir für heute genug Alkohol eingeflößt. Egal was ich mache, du bestimmst trotzdem meine Gefühlswelt und im Moment schlittere ich wieder knapp am Boden vorbei. Den Tiefpunkt des heutigen Tages habe ich wohl erreicht, du ziehst mich runter, lässt mich versinken und schaffst es dennoch immer wieder, mir mit deinem Lächeln die verlorene Energie mit einem Schlag wieder einzuflößen.
    Aber so oft du mich auch hinabreißt, mir alles nimmst und den Halt wegziehst, ich schaffe es nicht von dir loszukommen. Du bist meine lebende Droge, die mir gleichzeitig Glücksmomente beschert und mich zerstört.

    Müde richte ich mich auf, sehe dich nicht mehr in der Menge und laufe mit schlurfenden Schritten zum Ausgang. Meine Haltung entspricht meiner Gefühlslage und im Moment scheine ich wohl eher gedemütigt auszusehen, als erhoben und stolz.

    Dieser Tag geht vorbei und mit ihm unser letzter Arbeitstag vor dem Urlaub, in dem ich viel Zeit zum Nachdenken haben werde. Diese Vorstellung ist nahezu beängstigend, kann ich mir doch selbst nicht mehr trauen.
    Trotz alledem mischt sich die Vorfreude auf die freie Zeit entscheidend unter diese Angst und lässt sich ebenso wenig vertreiben.

    Schließlich komme ich in meinem Zimmer an, bin geschafft von diesem Tag und dem Abend und schaffe es, ohne mir noch den Kopf zu zerbrechen einzuschlafen.



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    Tanja - 22.05.2007, 20:08


    Aaaah, es geht weiter! *total freu und rumspring*
    Wow, ich finde deinen Schreibstil wirklich toll. =) Ich mag es, wie du die Dinge beschreibst, ohne eine komplizierte Sprache zu verwenden oder Sätze, die keiner versteht. Es ist alles schön verständlich und super formuliert. Bin begeistert =)
    Nun zum Teil direkt:
    Mir hat Bill voll Leid getan.. Konnte total mitfühlen und seine Gedanken nachvollziehen. Der arme.. =(( :cry:
    So, jetzt weiß ich auch schon gar nicht, was ich noch schreiben soll/wollte, darum hör ich erstmal wieder auf. ;)

    Jedenfalls freu ich mich, wenn's weitergeht und hoffe, dass du noch ein paar mehr Kommis bekommst. Das hast du nämlich mehr als verdient!


    LG <3



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 19.06.2007, 20:44


    soo endlich mal wieder ein nächstes Kapitel...aber ich bin überhaubt nicht zufrieden, tut mit leid.


    Die Überschrift klärt sich im weiteren Teil des Kapitels, den ich poste




    8. Leise Worte in der Nacht

    And I'm still waiting for the rain to fall
    pour real life down on me
    cause I can't hold on to anything this good
    enough
    am I good enough
    for you to love me too?

    ____________________________________________

    „Wow, guck dir das an!“ Mit offenem Mund streckst du deine Hand nach meinem Arm aus, um mich auf die hübsche Terrasse herauszuziehen, die zu dem großen Haus gehört, in dem wir für die nächsten Wochen urlauben sollen.
    Ja, Haus. Eigentlich war die Rede von einer kleinen gemütlichen Finca gewesen. Natürlich hatten wir uns alle schon unsere Vorstellungen gemacht, Wünsche geäußert… Aber das hier übertrifft wohl die Erwartung eines jeden.

    Wir befinden uns in einem großen, breiten Ferienhaus, das sich etwas abseits von dem kleinen Ferienort befindet. Ein paar Meter von uns entfernt liegt ein großer weiter Strand, der so herrlich weißen Sand hat, dass ich unbedingt heute Abend noch ans Meer muss, um zu gucken ob er auch genauso weich ist, wie er aussieht.

    Wir haben keine zwei Etagen, aber das gesamte Bauwerk zieht sich so breit, dass genug Platz für eine Küche, ein Bad, ein Wohnzimmer, vier große geräumige Zimmer und einen Raum, von dem ich noch nicht wirklich rausbekommen habe, um was es sich handelt, hat. Jeder von uns hat schon ein Zimmer bezogen und seine Sachen dort abgelegt. Ich habe das hübsche helle Zimmer neben dem Bad bekommen, von dessen Fenster aus ich fast das Meer sehen kann. Jedenfalls höre ich es rauschen und die Luft hier ist auch ganz anders als zuhause. Fast hatte ich vergessen, wie wunderbar Urlaub sein kann.

    Jetzt stehe ich mit dir draußen, die Glastür von der man auf die Terrasse kommt steht offen und begeistert schaue ich mich um. Ein großer Tisch mit ein paar Stühlen steht hier, der kleine Grill in der Ecke sieht aus als wäre er gerade neu gekauft und daneben steht eine verschlossene Packung Kohle. Hier wurde wirklich für uns vorgesorgt, sogar die Betten sind schon bezogen gewesen.

    „Hast du dir vorgestellt, dass es so gut sein wird?“ fragst du mich von der Seite, als ich begeistert die Umgebung in mich aufnehme. „Nein“ antworte ich wahrheitsgemäß, atme tief die gute Luft ein und fühle mich das erste Mal seit Tagen so frei, dass ich laut losjauchzen könnte.
    Ein leichter Wind wirbelt um meine Haare, die mir locker ins Gesicht und über die Schultern fallen. Es ist fast wie ein Streicheln und kurz schließe ich einfach die Augen, um den Moment auf mich einwirken zulassen.

    „Es ist so schön, dass wir jetzt alle zusammen hier Urlaub machen, findest du nicht? Und es ist auch noch super Wetter vorhergesagt, wir können einfach nur faulenzen und die freie Zeit genießen.“
    Du trittst ein wenig näher zu mir, was ein angenehmes Kribbeln in meiner Magengegend verursacht. Gerade kann mir nichts die Laune verderben und so belasse ich es einfach dabei, streiche mir die Strähnen aus dem Gesicht und blinzele zu dir. „Jaa…es ist schön hier“ sage ich dabei leise, sehe dein Lächeln und versuche selber eins anzudeuten. Es gelingt mir sogar, mehr noch. Es tut selten gut, mal wieder einfach zu lächeln, weil es ernst gemeint ist und nicht künstlich aufgesetzt. Vielleicht klingt das dumm, lächerlich, aber in der letzten Zeit habe ich das Lachen fast verlernt.

    „Hey das ist das erste Mal seit Wochen, dass ich dich richtig Lächeln sehe“ bemerkst auch du und ich versinke einen kurzen Augenblick in deinen Augen, ehe ich nicke und befreiend den Oberkörper strecke, um die noch verkrampften Muskeln von der langen Fahrt aufzulockern.

    Für eine Weile stehen wir still zusammen hier draußen an der Luft, saugen das Bild was sich uns bietet nahezu mit den Augen auf und ich weiß, dass es auch dir ähnlich wie mir geht. Denn du freust dich genauso über den bevorstehenden Urlaub, wie ich.

    Gerade als du deinen Mund öffnest und ein „Bill..“ aussprichst, das mir durch und durch geht, weil es mit einem so intensiven Ausdruck gesprochen ist, kommt Georg von hinten an und klopft dir auf die Schulter. Sofort verstummst du, dein Gesichtsausdruck, eben noch selten ernst, wechselt wieder zu dem gutgelaunten, zu Scherzen aufgelegten Tom und misstrauisch sehe ich die plötzliche Verwandlung, mich fragend, was du mir wohl sagen wolltest.

    „Na Tom, geil hier, was?“ „Ey auf jeden Fall, hast du schon den Strand gesehen?!“ Auch deine Stimme ist wieder gewohnt, auch wenn in meinen Ohren immer noch der undeutbare rauchige Ton klingt, mit dem du eben gesprochen hast.
    Verunsichert wende ich mich ab, ein leichter Schauer überrollt mich, warum weiß ich nicht. Aber es scheint mit, dass du vorhattest mir irgendwas Bedeutsames zu Sagen und etwas wütend stelle ich fest, das Georg mich nervt. Hätte er nicht ein bisschen später kommen können?!
    Mit einer leichten Grimasse nehme ich die abklingende Gänsehaut auf meinen Armen noch wahr, die sich bei deinen Worten ausgebreitet hat.

    Mit einem seltsamen Gefühl gehe ich in mein Zimmer, hebe die Tasche auf das große Bett und beginne meine Sachen auszupacken.
    Es ist gut, dass jeder seinen eigenen Raum hat, denn auch wenn wir eigentlich immer gut miteinander auskommen, hocken wir doch schon so viel zusammen. Besonders für mich ist es wichtig mich manchmal zurückziehen zu können und das ist schwer, wenn man zu zweit auf einem Zimmer ist.

    Früher war ich immer gerne mit dir in einem Zimmer. Du warst der Einzige, bei dem ich nie das Gefühl hatte, meine Ruhe zubrauchen und deine Anwesenheit bereitete mit wenn immer nur Freude. Es war angenehm zu wissen, dass eine andere Person einen begleitete, der man mehr vertraute als irgendwem sonst.
    Jetzt ist es anders, aber der Grund dafür ist zu schwerwiegend, als dass ich es ändern könnte.


    Jemand klopft an meine Tür, erschrocken sehe ich auf, höre nur Gustavs Stimme durch das helle Holz rufen: „Hey Bill, wenn du noch mit zum Strand willst musst du dich schnell fertig machen, wir gehen in zehn Minuten!“ Dann schlurft er auch schon weiter, vermutlich um sich selbst ein paar andere Sachen anzuziehen.
    Ich gucke an mir hinunter, eine Jeans, ein kunstvoll verziertes schwarzes T-Shirt…nicht gerade das Passendste für einen Strandbesuch. Also krame ich schnell in meinem Koffer nach einer kurzen Short und einem gemütlichen T-Shirt, dass ich immer in der Freizeit anziehe, wenn wir gerade nicht mal so vorzeigbar aussehen müssen.

    Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so schnell beim Aussuchen von Klamotten und Styling war, aber das hier ist eindeutig seit langem die kürzeste Zeit. Schließlich brauche ich mir keine Sorgen über mein Aussehen zu machen, denn hier ist keiner, der mich filmt oder ein dringendes Interview mit Fotos schießen will. Und das zu wissen ist ungemein entspannend.

    Nach ein paar Minuten stehe ich schon im hellen Flur Georg gegenüber, der bereits fertig ist und mir einen kurzen Blick zuwirft, ehe er angenervt an deine Zimmertür klopft und nach dir ruft.
    Seufzend lehne ich mich an die Wand, warte bist du raus kommst und frage mich dabei, wie die nächsten Tage vergehen werden und ob du noch vorhast, mir das von eben zu erklären. Bei dem Gedanken an die Aussprache meines Namens aus deinem Mund durchströmt mich ein warmes, zugleich kaltes Gefühl. Was warst du eben kurz davor mir zusagen? Und was war es, das dich in diesem Moment so verändert hat?



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 19.06.2007, 22:04


    hallöchen

    O__o

    hier gehts so schnell weiter,
    dass ich in letzter zeit
    kein kommi hinterlassen konnte,
    weil ich nicht mit dem lesen mitkam...
    aber du schreibst echt toll...
    Zitat: @xXNamidaXx: Ich muss dir mal sagen
    dass ich es echt toll finde,
    dass du fast immer meine Teile kommentierst
    und mich nicht im Stich lässt xD Winken
    danke für das lob
    Zitat: Gott wie ich diese Mädchen hasse.
    Immer und überall sind sie dabei,
    bieten sich mit ihren aufreizenden Klamotten an
    und sind dabei so billig,
    dass ich sie gerne in den nächsten Supermarkt
    zu den reduzierten Waren stellen würde.
    Am besten noch mit einem Preisschild im Ausschnitt,
    der fast bis zum Bauchnabel reicht.
    das war echt geil :D :D :D
    trifft auf fast alle die ich kenne zu



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    herzchen - 18.07.2007, 16:17


    so kein neuer Teil, tut mir leid. Ich wollte nur bescheid sagen, dass ich jetzt erstmal für ca. 2 wochen im Urlaub bin. Also werden weiterhin noch keine neuen Teile gepostet... tut mir leid.



    Re: All I want is to give my life only to you [Slash]

    xXNamidaXx - 31.07.2007, 21:17


    geht klar ;)

    hoffe, du kommst gut erholt zurück
    und vorallem mit neuen ff-ideen :wink:

    ~push~

    damit noch kommis kommen^^

    cucu

    und weg^^

    mimo



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