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Re: Jeder dritte Räucherfisch enthält zu viele Bakterien
infoshark - 11.02.2007, 10:14Jeder dritte Räucherfisch enthält zu viele Bakterien
Jeder dritte Räucherfisch enthält zu viele Bakterien
Kantonschemiker fordern kürzere Haltbarkeitsdauer – schärfere Kontrolle bei Grossverteilern
Basel- Der Befund ist unappetitlich: Bei jedem dritten geräucherten Fisch fanden die Behörden Verderbniskeime und Darmbakterien, die über dem Toleranzwert lagen. In einem Fall waren es sogar krankheitserregende Listerien, wie ein letzte Woche publizierter Bericht des Kantonalen Laboratoriums Basel-Stadt zeigt. Die Kantone Aargau, beide Basel sowie Bern nahmen 330 Proben, vor allem Lachs und Forelle, aber auch Aal, Felchen oder Makrele.
Die Kantonschemiker kauften während eines Jahres immer wieder offene und vorverpackte Ware bei Grossverteilern. Besonders schlecht schnitt der Kanton Bern ab. Dort überschritt jeder zweite Räucherfisch die Toleranzwerte. Ganze Fische schnitten besser ab als geschnittene. Für den Berner Kantonschemiker Otmar Deflorin ist klar, dass die Haltbarkeitsdauer verkürzt werden muss.
Vor neun Jahren führten die Kantone letztmals eine Untersuchung durch. Damals wurde nur jeder vierte Fisch positiv getestet. «Wir haben keine Erklärung für die Verschlechterung», sagt Philippe Hockenjos, Leiter des Lebensmittelinspektorats Basel-Stadt. Klar sei, dass die Kühltemperatur sowohl im Sommer wie auch im Winter nicht eingehalten werde. «Die Selbstkontrolle genügt nicht.»
Coop und Migros kündigten schärfere Kontrollen an. Die Migros entdeckte Schwachstellen bei Lieferanten, aber auch in der Ausbildung des Ladenpersonals. «Bis zur Rampe funktioniert die Kühlkette», sagt Migros-Sprecher Urs Peter Naef. Ab hier kann es vorkommen, dass die Ware ungekühlt liegen bleibt. Coop und Migros halten nichts von einer kürzeren Haltbarkeitsdauer.
Die kantonalen Labors kündigen weitere Stichproben an. Doch ab diesem Jahr haben es die Lebensmittelkontrolleure schwerer. Sie können nur noch eingreifen, wenn sie in den Läden gefährliche Erreger wie Listerien oder Salmonellen entdecken. Für Verderbniskeime und Darmbakterien gibt es nach der Anpassung an die EU-Richtlinien keinen Toleranzwert mehr. Für Kantonschemiker Deflorin ist dies ein klarer Rückschritt: «Der Konsumentenschutz wird mit Füssen getreten.»
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