my ff... hat aber noch keinen namen... leider

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    Re: my ff... hat aber noch keinen namen... leider

    Muckelmaus0306 - 11.02.2007, 21:02

    my ff... hat aber noch keinen namen... leider
    Kapitel 1

    „Wir haben noch nicht mal die Hälfte der Läden durchforstet, und ich kann jetzt schon keine Tüten mehr tragen.“
    „Ja, man bräuchte ein paar starke Jungs, die einem helfen.“
    „Oh ja!“
    Es war an einem schönen Herbsttag. Jule und ich waren wieder einmal shoppen. Wir hatten schließlich Ferien und viel Zeit. Wir unterhielten uns also darüber, welche Vorzüge so ein Freund haben würde, wenn man denn einen hätte. So vertieft wie wir in unser Gespräch waren, bemerkten wir gar nicht, dass wir gerade direkt auf zwei Jungs zuliefen, die ebenfalls in einem Gespräch vertieft waren. Wie es so kommen musste, stießen wir zusammen.
    “Was soll die Scheiße?”, fing Jule gleich an zu schimpfen.
    “Habt ihr Tomaten auf den Augen? Ich glaub das nicht!” Ich war gerade so in Fahrt. Mir fielen so viele Beleidigungen ein, ich hätte ihnen echt alles an den Kopf schmeißen können. Unsere ganzen Tüten und ein Teil der Klamotten lagen verstreut herum. Ich wollte gerade wieder einen Spruch los lassen, als ich sah, mit wem wir da überhaupt zusammengestoßen sind. Mir blieb echt der Atem weg. Da standen doch echt Bill und Tom von Tokio Hotel vor uns. Als Jule es auch bemerkte wechselten wir schnell ein paar Blicke. Ich sah sofort, dass Jule genau so überrascht war, wie ich.
    “Hey Mädels, das tut uns echt leid.”, fing Tom gleich an sich bei uns zu entschuldigen. Sie halfen uns natürlich beim einsammeln. Nebenbei begutachteten sie auch unsere Klamotten, die wir uns gekauft hatten. Leider waren es nicht nur Oberteile oder Hosen die da rumlagen, sondern es war auch Unterwäsche dabei. Bill hatte also gerade einen Tanga von Jule in der Hand, als er anfing durch seine Zähne zu pfeifen. Jule war das natürlich ein wenig unangenehm und sie riss ihm den sofort aus der Hand. Es ging relativ schnell, bis wir die Klamotten zusammen hatten.
    „Wir waren so vertieft in unser Gespräch, sodass wir euch gar nicht gesehen haben.”, versuchte Bill alles zu erklären.
    “Uns tut es doch auch total leid. Wir hätten ja selbst besser aufpassen können.”, meinte Jule.
    “Ja, und wir wollten euch auch nicht so dumm anmachen.”, schloss ich mich diesen Entschuldigungen an.
    “Wie lange wollt ihr euch noch entschuldigen? Also ich hab Zeit, aber die könnte man bestimmt auch besser nutzen. Oder?”, mischte Tom sich ein.
    “Bruderherz, du hast wieder einmal Recht!”, sagte Bill zu Tom.
    “Ich weiß!!! Aber Mädels, jetzt sagt uns doch erst mal, wie ihr überhaupt heißt?!”, fragte uns Tom.
    “Ich bin Alex. Und das ist Jule.”, stellte ich uns vor.
    Da standen wir also. Jule und ich wussten echt nicht, was wir jetzt machen sollten. Sollten wir sie fragen, ob wir noch etwas zusammen trinken? Sollten wir uns einfach von ihnen verabschieden? Oder sollten wir sie nach ihren Nummern fragen? Uns schossen so viele Fragen durch den Kopf, doch die Entscheidung, was wir jetzt machen sollten, wurde uns Gott sei Dank durch Bill und Tom abgenommen. Sie wechselten nur kurz ein paar Blicke und fingen an zu grinsen. Was hatten sie vor?
    “Habt ihr noch Lust etwas zu trinken?”, fragte Bill.
    “Wir laden euch gerne ein!”, fügte Tom hinzu.
    Jule und ich sahen uns an. Wie aus einem Mund sprachen wir: ”Ja, klar!”
    “Na ihr seid euch aber einig!”, sagte Bill und grinste uns an.

    Wir saßen also in diesem kleinen Cafe und unterhielten uns richtig gut. Ich hatte zwar am Anfang die Befürchtung, dass wir gar kein richtiges Gesprächsthema finden würden, aber wir saßen mittlerweile schon einen halbe Stunde und erzählten und erzählten. Die zwei waren richtig lieb und nach einer Weile vergaßen wir sogar, dass Bill und Tom eigentlich Stars waren. Sie waren so natürlich.
    Es kam zwischendurch aber schon mal vor, dass Mädels nach Autogrammen fragten. Die schauten Jule und mich dann immer total böse an. Wahrscheinlich glaubten sie, dass wir die Freundinnen von den Zwillingen waren. Das war für uns natürlich eine Ehre und wir mussten dann immer grinsen.

    “Ey ich glaub es nicht. Die 3 da vorne laufen schon zum vierten oder fünften Mal an uns vorbei.”
    “Ich wollt es nicht sagen, aber mir ist das auch schon aufgefallen.”, stimmte Jule Tom zu.
    Da liefen also 3 Mädchen lang, die uns beobachteten.
    “Waren die nicht vorhin schon bei uns wegen einem Autogramm?”, erinnerte sich Bill.
    “Ja, ich kann mich noch gut erinnern. Die waren ziemlich aufdringlich. Die wollten doch wissen, ob wir eure Freundinnen sind und so.”, stimmte ich zu.
    “Ja, genau. Echt nervig. Vielleicht sollten wir den 3 mal zeigen, dass sie bei uns keine Chancen haben...”
    Was hatte Tom jetzt vor? Er sah aus als wenn er sich gerade einen schönen Plan machen würde, denn er grinste bis über beide Ohren.
    Kurz darauf erzählte er uns seinen Plan. Ich fand den echt nicht schlecht. Nachdem wir alle eingewilligt hatten, wurde er auch schon ausgeführt.
    Die 3 Mädchen kamen also wieder vorbei. Tom schaute mir ganz tief in die Augen und Bill Jule. Dann küssten wir uns. Für Außenstehende sah das sicher ziemlich echt aus, aber wir wussten ja alle, dass es nur Show war. Leider...
    Tom und ich hörten nach kurzer Zeit auf uns zu küssen. Es war echt schön. Dann warfen wir einen Blick zu Jule und Bill. Sie waren noch nicht fertig. Tom und ich mussten grinsen. Hatte sich da etwa jemand verliebt???
    Beide wollten sich nichts ansehen lassen, aber ich wusste, dass das mit Sicherheit noch nicht der letzte Kuss sein wird...

    “Sagt mal, wisst ihr wo hier ein Kino ist?”, fragte Tom uns.
    Nachdem wir uns wieder etwas gefangen hatten, unterhielten wir uns wieder ganz normal.
    “Ja, klar. Wenn ihr Lust habt, dann können wir euch hin bringen. Wir wollten sowieso ins Kino.”, antwortete Jule.
    “Das trifft sich gut.”
    “Und was wollt ihr gucken?”, fragte Bill.
    “Also ich wär ja voll für nen Liebesfilm, aber Jule will sich eher ne Komödie rein ziehen...”, sagte ich.
    “Das ist echt wie verhext...”, sagte Tom.
    “Hä??? Wie jetzt???”, kam es aus Jules und meinem Mund gleichzeitig.
    “Na ja, Bill wollt sich auch ne Komödie angucken, aber ich hätt mehr Lust auf Herz-Schmerz...”
    “Echt jetzt? Das ist ja cool.”, antworteten Jule und ich wieder Zeitgleich.
    So was passiert uns öfters. Wir wissen oft was der andere sagen will oder was er gerade denkt. Das war manchmal gar nicht so gut, aber es war schon ganz witzig. Jule und ich kennen uns schließlich auch schon seit dem Kindergarten. Wir mussten schon einige Krisen überwinden, aber das hat unsere Freundschaft nur noch stärker gemacht...
    “Die Vorstellungen sind aber erst in knapp 3 Stunden... Was machen wir so lange?”, fragte ich.
    “Wir haben doch noch das halbe Einkaufszentrum vor uns... Da wird uns bestimmt nicht langweilig.”, antwortete Jule mir.
    “Kommt ihr mit, oder wollen wir uns nachher irgendwo treffen?”
    “Wir kommen mit, wenn euch das nichts ausmacht?!?”, entschied Bill.
    Wir alle willigten ein, und gingen shoppen...
    Es wurde echt lustig. Tom hat für uns einmal ein enges T-Shirt angezogen, da er sonst immer seine weiten Hip-Hop Klamotten trägt. Das stand ihm auch echt gut, da er, wie Bill, einen total geilen Body hat.
    Jule und ich haben auch ein paar schicke Sachen angezogen, und auch ein paar weniger schicke. Es wurde im großen und ganzen echt witzig. Wir lachten die ganze Zeit und haben nur rumgearscht.
    Die 3 Stunden vergingen wie im Flug, da wir die ganze Zeit rumalberten.

    “Jetzt hör doch mal auf mich immer zu Ärgern.... Alex, jetzt hilf mir doch mal.”, flehte Jule mich an.
    “Ich misch mich da nicht ein. Sorry!”
    Wir waren gerade auf dem Weg ins Kino. Jule und Bill alberten die ganze Zeit herum und kitzelten sich gegenseitig ab. So kam es dann, dass Jule und Bill vor Tom und mir gingen. Wir hatten Angst, dass die zwei uns sonst unterwegs noch verloren gehen würden. Aber das rumgealber führte auch da zu, dass wir ständig anhalten mussten und wir fast den Film verpasst hätten.
    Tom und ich gingen also hinter den beiden und wir belächelten diese Situation nur. Uns beiden war klar, dass Bill und Jule sich ineinander verguckt hatten.
    Plötzlich wurden die zwei immer lauter...
    “Fang mich doch! Fang mich doch! Kriegst mich sowieso nicht...”, provozierte Jule Bill.
    “Und was machst du wenn ich dich gefangen habe? Krieg ich dann eine Belohnung?”, fragte Bill sie.
    “Weiß ich noch nicht... Aber das schaffst du sowieso nicht....”
    “Abwarten....”
    Die zwei liefen quer über den Platz. Plötzlich hatte Bill Jule doch gefangen. Und was nun?
    “Ich hab dich doch gefangen...”
    “Jetzt kannst mich aber auch wieder los lassen!”
    “Nein, dich lass ich nie wieder los....”
    Jules Augen wurden immer größer. Sie wusste nicht, ob Bill diese Worte ernst meinte, oder nicht. Er schaute ihr ganz tief in die Augen. Tom und ich beobachteten dieses Schauspiel. Dann küsste Bill Jule.
    “Wie süß!”, kam es aus Toms und meinem Mund gleichzeitig.
    Dann schauten wir uns an. Mir wurde klar, dass Tom echt süß war, aber mehr wird da wohl nie sein...
    “Hey ihr zwei Turteltauben, wollen wir nicht langsam mal rein gehen?”, versuchte Tom die zwei wieder auseinander zu bekommen. Es war zwar echt süß, dass es zwischen den beiden gefunkt hatte, aber wir wollten den Film auch nicht verpassen...

    Kapitel 2

    Tom und ich gingen in den Film “...”. Jule und Bill dagegen waren im Film “...”. Ich wusste zwar nicht, ob sie viel von dem Film mitkriegen würden, aber das war mir auch irgendwo ziemlich egal. Ich freute mich schon auf den Film. Endlich mal wieder ne Liebesschnulze. So was brauchte ich manchmal. In diesen Filmen waren alle immer so glücklich und die Situation wendete sich immer zum guten. Es war alles so einfach, leider nur im Film...
    “Möchtest du auch Popcorn? Ich wollt mir gerade welches holen und würde dir welches mitbringen.”, riss Tom mich aus meinen Gedanken.
    “Ja klar, warum nicht.”, antwortete ich.
    “Kleine, Mittle oder Große Packung?”
    “Mittel reicht.”
    “Echt? Ich brauch eine Große Packung.”
    Tom ging uns Popcorn holen.
    “Hey Alex, was ist los? Lächle doch mal...”, kam Jule mit einmal auf mich zu.
    “Mit mir ist alles okay. Ich freu mich total für dich. Seid ihr jetzt richtig zusammen?”
    “Weiß ich nicht genau... Wird sich aber bestimmt gleich zeigen...”
    Jule fing an zu grinsen. Ich wusste was das hieß. Sie hatte nicht wirklich vor den Film zu gucken...
    Natürlich wurden Tom und Bill auch hier wieder von Fans belagert... Sie waren echt lieb zu all ihren Fans. Egal wie viele es waren, sie gaben jedem ein Autogramm. Doch selbst für sie wurde es langsam zu viel und sie rissen sich aus der Menge und kamen zu Jule und mir.
    “Ich hatte dich schon so vermisst mein Schatz. Wie lange waren wir jetzt getrennt?”, ging Bill gleich zu Jule.
    “Ich glaube es waren 5 Minuten oder so...”, entgegnete ihm Jule.
    “Viel zu lange...”
    Und sie küssten sich.
    “Muss Liebe schön sein...”
    Mit diesen Worten tauchte Tom neben mir auf. Auch er konnte sich von den letzten Mädchen verabschieden.
    “Wollen wir schon in den Film gehen und die zwei allein lassen?”, fragte ich Tom.
    “Ja klar, können wir machen.”

    Der Film war echt gut. Er war teilweise ziemlich witzig, dann auch wieder spannend und schnulzig. Tom und ich mussten viel lachen. Mir wurde schnell bewusst, dass wir so ziemlich den gleichen Humor hatten.
    Als wir dann aus dem Kino gehen wollten, wurde Tom wieder von Fans belagert. Er hatte aber keine Lust und nahm mich in den Arm und küsste mich, damit die anderen Mädchen gleich sahen, dass er gerade ungestört sein wollte. Nach dem Kuss hielt er mich immer noch im Arm und fragte mich: “Es tut mir Leid, aber ich hatte echt kein Bock auf die! War doch nicht schlimm, oder?”
    “Ne, passt schon.”
    “Na dann ist ja okay.”
    Auf einmal tauchten Jule und Bill Hand in Hand hinter uns auf.
    “Hey, was ist denn mit euch los?”, fragte Jule erstaunt.
    “Sie musste mich nur vor diesen nervigen Fans retten.”, erklärte Tom Jule und Bill.
    “Ach so nennt man das heute...”, stichelte Bill.
    Nach dieser Bemerkung warf Tom einen tödlichen Blick zu Bill. Jule und ich bekamen diesen Blick auch mit, aber wir wussten beide nicht, wie er zu deuten war.
    “Und was machen wir nun?”, fragte Bill uns.
    “Also wir zwei müssen jetzt zum Busbahnhof, damit wir unseren Bus schaffen.”, sagte ich.
    “Ja leider.”, stimmte Jule mir zu.
    “Das könnt ihr doch nicht machen...”, sagte Bill und guckte Jule ganz traurig an.
    “Aber anders kommen wir nicht nach Hause.”, sagte Jule und schaute jetzt fast genauso traurig wie Bill.
    “Wir wollten euch aber eigentlich noch zum Essen einladen. Da hinten gab es eine kleine Pizzeria...”, sagte schließlich Tom.
    “Das wäre echt total cool, aber es geht wirklich nicht!”, sagte Jule.
    “Bill, weißt du was mir gerade einfällt? Wir haben doch noch unseren Chauffeur Max. Der fährt uns doch überall hin, also kann er die 2 ja wohl auch mitnehmen!”, fiel Tom mit mal ein.
    “Du bist genial.”, sagte Bill nur freudestrahlend und fiel Jule um den Hals. Diese war natürlich auch total begeistert.
    Wir riefen noch schnell zu Hause an um bescheid zu sagen und gingen dann in die Pizzeria.
    Jule und ich bestellten uns eine Pizza zusammen. Wir wurden uns auch ziemlich schnell einig, welche wir nehmen. Bei Tom und Bill dagegen war das etwas schwieriger.
    “Also ich nehme auf jeden Fall eine große Pizza.”, sagte Bill.
    “Ich auch. Aber ich weiß noch nicht genau welche. Vielleicht Funghi? Oder doch Salami?”, sagte Tom dann.
    “Vor dem selben Problem steh ich auch gerade. Lieber Salami oder doch Funghi?”
    “Wie wäre es denn, wenn Bill sich die Funghi bestellt und Tom die Salami? Und dann teilt ihr.”, machte ich den Vorschlag.
    “Du bist genial!!!”, sagten die beiden zeitgleich.
    “Danke!”, sagte ich und lächelte die beiden an.
    “Du musst doch nicht gleich rot werden.”, sagte Jule.
    “Ich werde immer rot. Egal was los ist. Das weißt du doch ganz genau...”, versuchte ich Jule zu erklären.
    “Ich find das niedlich...”, sagte Tom mit mal.
    Ich warf ihm nur ein Grinsen zu und wir fingen an zu essen.

    Kapitel 3

    “Ich hätte ja mal wieder richtig Bock auf Party. Miami wäre heute cool. Oder was sagst du dazu Jule?”, sagte ich nachdem wir mit dem Essen fertig waren.
    “Oh ja. Das wäre echt geil, doch heute ist leider Freitag und das Miami ist nur Samstags auf.”, sagte Jule.
    “Echt schade.”
    “Ich habe gehört, dass es hier in der Nähe auch eine Disco geben soll. Das Gummibärchen?”, sagte Tom auf einmal.
    “Ja das Gummibärchen soll ziemlich geil sein. Wir waren da noch nie drinnen.”, sagte ich.
    “Dann wird es aber mal höchste Zeit.”
    “Und wie sagen wir das unseren Eltern?”, schaute Jule mich besorgt an.
    Uns war klar, dass unsere Eltern nicht so ohne weiteres zustimmen würden. Wir mussten uns irgendeine gute Ausrede einfallen lassen...
    “Wie wäre es wenn ich meinen Eltern erzähle, dass ich bei dir schlafe und du deinen erzählst, dass du bei mir schläfst?”, schlug ich vor.
    “Das ist zu riskant. Unsere Eltern kennen sich ganz gut, und wenn das dann mal rauskommt ist es schlecht.”, sagte Jule.
    “Und wenn ihr beide bei irgendeiner Freundin schlaft, die eure Eltern nicht so gut kennen?”, schlug Bill vor.
    “Das könnte klappen. Aber bei wem?”, fragte ich.
    “Diana? Tina? Marion? Ela?”, nannte Jule uns die verschiedenen Möglichkeiten.
    “Marion wäre gut.”, sagte ich.
    “Dann hätten wir das Problem auch gelöst.”, stellte Tom fest.
    “Aber wir müssen vorher wirklich noch nach Hause. Schließlich müssen wir uns noch fertig machen und unseren Eltern bescheid sagen.”, sagte Jule.
    “Ja klar, und von Christina lassen wir uns auch noch hübsch machen.”, sagte ich schließlich.
    “Genial!”, fiel Jule dazu nur ein.
    “Ihr wollt euch ´noch hübscher´ machen? Das geht???”, sagte Bill und sah uns ganz ungläubig an.
    “Spinner!”, sagten Jule und ich .

    In der Zwischenzeit haben die Jungs uns mit ihrem Chauffeur Max nach Hause gebracht. Die Fahrt war ziemlich lustig. Wir haben viel rumgearscht und uns gegenseitig Witze erzählt und hatte einfach eine Menge Spaß. Irgendwann hatten Jule und Bill sich auch zurück gezogen und waren heftigst am rumknutschen.
    “Sagt mal, seid ihr jetzt eigentlich richtig zusammen?”, wollte Tom dann von den zweien wissen.
    Beide hörten sofort auf sich zu küssen und schauten uns fragend an. Es war still. Keiner von den beiden gab uns eine Antwort. Dann schauten Bill und Jule sich an.
    “Ich glaube schon.”, sagte Jule und schaute ganz schnell aus dem Fenster.
    “Logisch sind wir ein Paar.”, sagte Bill dann, da er merkte, wie unsicher Jule war.
    Jule lächelte Bill dann wieder an, und sie knutschten weiter rum.
    Blöde Situation für Tom und mich. Wir wussten in diesem Moment nicht wirklich was wir machen sollten, also holte Tom seinen MP3 Player raus und fragte mich ob ich auch hören wollte. Es war nur Hip Hop aber diese Musik fand ich auch nicht schlecht. Ich bevorzugte zwar eher Trance und diese Richtung, jedoch war ich Hip Hop auch nicht abgeneigt. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, damit ich besser hören konnte. Das tat ich unbewusst, aber ihn schien es nicht zu stören da er mich nur aus dem Augenwinkel anguckte und mich anlächelte...

    “So Jungs, die Sache mit unseren Eltern wäre dann ja geklärt. Sachen haben wir zusammengepackt. Nun müssen wir uns nur noch hübsch machen.”, sagte Jule.
    “Ihr könnt in 2 Stunden wieder kommen!”, fügte ich hinzu.
    “WAS? So lange?”, fragte Tom erstaunt.
    “Ihr könnt uns dann wieder von hier abholen.”, sagte ich.
    “Und was soll ich so lange ohne dich machen? Das halte ich doch nicht aus....”, jammerte Bill wieder rum.
    “Wir werden es überstehen. Ich glaube fest daran.”, sagte Jule und lächelte Bill an.
    “Und was machen wir jetzt?”, fragte Tom Bill.
    “Wie wäre es, wenn wir Gustav und Georg auch noch dazu holen?”, schlug Bill vor.
    “Gute Idee. Also wir treffen uns dann nachher wieder hier!”, sagte Tom.
    Tom und ich hatten Mühen Jule und Bill wieder auseinander zu kriegen, aber es ist uns gelungen.
    Die Jungs hatten uns vor dem Haus von Christina abgesetzt. Sie war natürlich schon in alles eingeweiht, da ich sie unterwegs angerufen hatte um die Sache mit ihr klar zu machen.



    Re: my ff... hat aber noch keinen namen... leider

    Muckelmaus0306 - 11.02.2007, 21:04


    Kapitel 4

    “Na ihr macht ja Sachen...”, begrüßte uns Christina.
    “Was meinst du? Die Sache mit Tom und Bill? Oder die Sache, dass wir unsere Eltern anlügen? Oder dass du uns hübsch machen musst?”, meinte ich dann.
    “Hör bloß auf, sonst krieg ich nachher vielleicht noch ein schlechtes Gewissen?!?”, sagte Jule und grinste.
    “Schon klar... Habt ihr Klamotten mit?”, fragte Christina uns.
    “Oh ja...”, antwortete Jule ihr.
    “Um genau zu sein haben wir fast den halben Kleiderschrank mitgebracht.”, fügte ich hinzu.
    “Wie gut, dass ich heute nichts mehr vor habe.”, sagte Christina.

    Es dauerte ca. eine halbe Stunde, bis wir wussten, welche Klamotten wir anziehen sollten. Die Frisuren gingen dann relativ schnell. Sie sahen wieder einmal perfekt aus. Christina hatte es echt drauf. Wenn sie etwas anfing, dann wurde es immer perfekt. Ich bekam eine Hochsteckfrisur und Jule wurden Locken gemacht.
    “Und? Wie gefällt es euch?”, fragte Christina ganz vorsichtig.
    “Du bist ein Genie. Es sieht echt so Hammer aus.”, sagte ich.
    “Ich finde, wir sehen gleich viel älter aus.”, sagte Jule noch.
    “Hoffentlich gefällt es den Jungs....”, meinte ich.
    Jule war ganz außer sich: “Natürlich gefällt denen das. Und wenn nicht, dann gibt’s Ärger...”
    Wir lachten ein wenig.
    “Ich ruf schnell die Jungs an und sage, dass sie jetzt langsam kommen können okay?”, fragte ich.
    “Ja, ist okay.”, antwortete Jule darauf.

    „Hey Tom. Ich bin’s Alex.“, begrüßte ich Tom am Telefon.
    „Hey Alex. Endlich rufst du an. Bill ist nicht mehr auszuhalten.... Der redet die ganze Zeit nur noch von Jule. Seid ihr endlich fertig mit eurem Styling?“
    „Ja. Gerade fertig geworden. Ihr werdet uns nicht wieder erkennen. Wo seid ihr denn gerade?“
    „Wir sind gerade bei Mc´en. Bill brauchte Nervennahrung. Aber seit er eben gehört hat, dass ihr fertig seid, will er nur noch weg von hier und so schnell wie möglich zu Jule.“
    „Alles klar. Dann könnt ihr ja nachher gleich lang kommen. Wir warten so lange.“
    „Okay, dann bis gleich.“, verabschiedete sich Tom von mir.

    „Und? Was haben sie gesagt? Kommen sie gleich? Beeilen sie sich? Nun sag schon! Ich vermiss Bill schon so...“ Jule hüpfte ganz nervös neben mir herum und wartete auf eine Antwort. Sie sah so witzig aus. Jetzt wusste ich, wie sich Tom mit Bill gefühlt haben muss. Das war als ob ein kleines Kind sehnsüchtig auf sein Geschenk zum Geburtstag wartet. Na ja, irgendwie war es ja auch so... Jule hatte bloß kein Geburtstag...
    „Sie kommen gleich. Und Bill ist genauso drauf wie du. Er vermisst dich wohl auch tierisch.“, beruhigte ich Jule. Nachdem sie das gehört hatte, ließ sie sich auf Christinas Bett fallen, und legte einen ganz verträumten Blick auf. Sie träumte wieder einmal von Bill, das war mir sofort klar.
    Es dauerte nur 15 Minuten, bis die 4 da waren. In den 2 Stunden hatten Bill und Tom auch Georg und Gustav abgeholt. Für Jule waren diese 15 Minuten eine Ewigkeit. Bill schien es nicht anders zu gehen, seinem Blick nach zu urteilen. Wir beobachteten die 4 von Christinas Fenster aus bis sie alle aus dem Auto waren und in einer Reihe standen. Die Reihe sah etwas komisch aus, denn in der Mitte stand Bill und hüpfte wie wild herum. Dann gingen wir zwei langsam die Treppe hinunter auf dem Weg zur Tür.
    Jule machte die Tür auf und ging ganz langsam hinaus. Als die Tür aufging war draußen auf einmal alles still. Die 4 waren natürlich neugierig, wie wir uns gestylt hatten. Kaum war Jule aus der Tür, kam Bill auch schon auf sie zugelaufen, und küsste sie. Nun kam ich. Ich kam etwas später als Jule, da ich mich noch von Christina verabschiedet hatte. Ich war irgendwie total nervös. Eigentlich gab es dafür ja gar keinen Grund, aber ich war doch irgendwie gespannt darauf, was die anderen wohl sagen würden. Sie waren heftigst am quatschen, als ich raus gehen wollte. Ich hatte ein bisschen Angst, dass es niemand mitkriegen würge, wenn ich raus komme. Da hatte ich mich aber ziemlich geirrt. Als ich dann hinaus ging wurde es ebenfalls ziemlich still. Ich hörte, wie mein Herz pochte. Zuerst schaute ich zu Tom rüber und setzte ein kleines Lächeln auf. Er starrte mich regelrecht an und hatte den Mund dabei geöffnet. Er musste erst ein paar Mal schlucken, bis er mich auch anlächeln konnte. Dann hörte man nur noch Georg durch die Zähne pfeifen. Das war mir zwar ein wenig unangenehm aber ich ließ mir nichts anmerken. Ich ging auf Georg und Gustav zu und begrüßte sie erst mal.
    „Hi, ich bin Alex.“, sagte ich zu ihnen und gab beiden die Hand.
    „Endlich lernen wir dich mal persönlich kennen. Bill und vor allem Tom haben schon viel von dir erzählt.“, sagte Gustav.
    Ich merkte nur, wie Tom Gustav einen drohenden Blick zuwarf.
    „Was denn? Stimmt doch.“, entgegnete Gustav Tom nur und wand sich wieder mir zu.
    „Ihr zwei habt euch echt hübsch gemacht. Man könnte glatt neidisch auf Bill und Tom werden.“, sagte Georg und legte seinen Arm um meine Schulter.
    „Das versteh ich jetzt nicht ganz. Die Sache mit Bill versteh ich ja noch, aber was hat das mit Tom zu tun?“ Ich stand irgendwie voll auf dem Schlauch. War das etwa zu viel Haarspray???
    „Na ja, ich dachte...“, fing Georg an, aber weiter kam er nicht denn da rief Tom auch schon: „Wollen wir nicht langsam mal los?“
    Es schauten zwar alle etwas irritiert, aber trotzdem stiegen alle ein und wir fuhren los.
    Georg fingen gleich an mir zu erklären wie man eine gute Bass-Gitarre erkennt und worauf es ankommt, wenn man sie spielt. Das waren eigentlich viel zu viele Informationen für mich. Ich wollte doch nur wissen, wie er zum Bass-Gitarre spielen kam... Kaum war Georg fertig, ging es gleich weiter, und zwar mit Gustav. Ich musste mir den gleichen Vortrag über das Schlagzeug anhören... Und nun sitzen wir schon 15 Minuten im Auto. Jule und Bill sitzen hinten und albern die ganze Zeit rum. Zwischendurch hört man denn so was wie „Alex, hilf mir.“ oder „Tom, Jule ärgert mich!“. Wir hörten schon gar nicht mehr hin. Gustav, Georg und ich verstanden uns echt gut. Wir alberten ziemlich viel miteinander rum. Tom hatte sich irgendwie zurückgezogen. Er sprach nicht mehr mit uns. Immer wenn Gustav oder Georg versuchten, ihn in das Gespräch mit ein zu beziehen, maulte Tom nur zurück. Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen, fragte ich mich...
    Tom saß die ganze Zeit neben mir und schaute aus dem Fenster. Gustav und Georg überlegten sich dann, wie sie heute Abend am besten ein Mädchen klar machen könnten. Und ich saß da und hörte weniger Aufmerksam zu. Ich ließ mir noch mal alles durch den Kopf gehen. Heute habe ich Tokio Hotel kennen gelernt. Und nun sitz ich mit ihnen im Auto und wir wollen zusammen Party machen. Das ganze lief so vertraut ab, dabei kannten wir uns erst einen Tag. Es war schon irgendwie komisch.
    „Alex ! Alex? Träumst du? Alex ?“, schrie Jule mir ins Ohr.
    „Was willst du? Schrei mir bitte nicht so ins Ohr.“, maulte ich Jule an.
    „Tut mir Leid, aber ich wollte nur wissen, wie es da vorne mit dir und Tom läuft...“, sagte Jule mit einer Selbstverständlichkeit. Ich schaute neben mich, und bemerkte, dass Tom gar nicht mehr da war. Gustav, Georg und Bill waren auch nicht mehr da. Ich war etwas irritiert.
    „Wo sind die Jungs?“, fragte ich Jule.
    „Georg musste mal auf die Toilette. Gustav wollt sich was zu knabbern kaufen. Tom wollte eine rauchen und Bill wollte mit Tom reden.“, erklärte mir Jule.
    „Wo sind wir denn? Und worüber reden?“, fragte ich.
    „Guck doch mal nach draußen... Wir stehen hier an ner Raststätte. Was ist bloß los? Und wir haben vorhin Toms schlechte Laune mitbekommen und Bill wollte einfach fragen, was mit ihm los ist.“, erklärte mir Jule.
    „Das mit der schlechten Laune ist schon komisch, schließlich war das irgendwie von jetzt auf gleich.“
    „Eben. Und Bill meinte, dass Tom normalerweise nicht so drauf ist...“
    Mit einem Mal flog die Tür des Wagens auf und Bill stand etwas wütend in der Tür. Jule und ich haben uns ziemlich erschrocken.
    „Der Typ ist doch nicht ganz dicht. Mit dem kann man echt nicht reden. Ich hab keine Ahnung, was mit dem los ist. Das letzte Mal war er so drauf, als er Liebeskummer hatte... Aber Grund zum Liebeskummer hat er doch eigentlich gar nicht, oder Alex?“, sagte Bill. Er guckte mich so an, als ob er die Sache mit dem Liebeskummer ernst meinte. Aber was hatte ich mit Toms Liebeskummer zu tun???
    Das war schon etwas komisch. Bill und Tom hatten vorhin noch so über ihr gutes Verhältnis zueinander geschwärmt. Sie meinten, dass sie sich immer alles sagen können und so was. Und nun redet Tom nicht mehr mit Bill. Was soll das bloß?
    Nun tauchten auch die anderen 3 auf. Georg und Gustav stichelten Tom. Sie versuchten anscheinend Toms schlechte Laune zu bekämpfen. Doch es sah alles andere als erfolgreich aus. Er zog eine Fresse, als ob er gleich explodieren würde. Das bemerkten auch Gustav und Georg und hörten sofort auf. Tom setzte sich neben mich und fing an zu maulen: „Können wir jetzt endlich losfahren?“
    Ich musste nachher mit ihm reden. Hatte sein Verhalten etwas mit mir zu tun? Als Gustav und Georg noch nicht da waren, war er ja auch nicht so drauf. Oder hatte das was mit den beiden zu tun? Aber ich dachte, die verstehen sich alle so gut?!? Ich verstand die Welt nicht mehr...

    Kapitel 5

    „Das war ja echt leicht hier rein zu kommen. Das hätte ich echt nicht gedacht.“, stellte ich erstaunt fest.
    „Bei euerm Styling echt kein Wunder.“, sagte Gustav.
    Wir standen im Gummibärchen. Die Musik war echt geil. Jule und ich hatten gleich das Bedürfnis zu tanzen, und das taten wir auch. Wir gingen auf die Tanzfläche und tanzten erst mal ausgiebig. Die Jungs suchten sich in der Zeit erst mal ein Platz zum hinsetzen. Sie bestellten uns auch gleich etwas zum trinken mit. Ich erzählte Jule, dass ich mit Tom reden wollte. Sie wünschte mir viel Erfolg. Die Musik war echt der Hammer. Es spielte gerade Vanilla Ice mit Ice Ice Baby. Unser absolutes Lieblingslied. Nach dem Lied setzten wir uns zu den Jungs. Ich merkte, wie Tom ein Glas nach dem anderen leerte. Das konnte so nicht weiter gehen...
    „Hey Tom, können wir mal bitte kurz miteinender reden?“, sagte ich zu Tom und schaute ihn auffordernd an.
    „Muss das sein?“, sagte er etwas genervt.
    „Ja es muss! Kommst du bitte mit raus?“, sagte ich und war etwas angepisst von seiner Laune. Ich glaube, das hat er auch gemerkt gehabt und kam mit. Die anderen versuchten mir durch irgendwelche komischen Zeichen mitzuteilen, dass sie mir viel Glück wünschten.
    Ich war ziemlich nervös. Was wollte ich ihm eigentlich sagen? Ich wusste es nicht mehr, also hieß es improvisieren...
    „Was soll die Scheiße?“, sagten Tom und ich gleichzeitig und beide etwas wütend. Was sollte das denn? Warum macht er mich so scheiße an? Ich hab ihm nichts getan. Er hat doch diese beschissene Laune, die uns alle so anpisst....
    „Was machst du mich bitte so scheiße an? Ich hab dir nichts getan.“, sagte ich in einem etwas lauteren Ton.
    „Tut mir leid, aber ich hab echt keine Ahnung was die Scheiße hier soll.“, fauchte Tom mich an.
    „Ich wollte einfach nur wissen, warum du so komisch drauf bist. Ich hab dir doch überhaupt nichts getan, falls das überhaupt etwas mit mir zu tun haben sollte. Was ist los mit dir?“, fragte ich und sah ihn ganz lieb an. Er schaute mir in die Augen und ging dann wieder rein. „Es ist nichts! Geh doch zu Georg oder Gustav oder wie auch immer...“, rief er noch.
    Na toll, das hat ja überhaupt nichts gebracht. Ich stand noch eine kurze Zeit da und dachte darüber nach, was los war. Was hatte das mit Georg zu tun? Oder mit Gustav? Doch dann kam Jule auch schon mit Bill.
    „Und? Was ist passiert?“, fragten Jule und Bill ziemlich aufgeregt.
    „Nichts.“, antwortete ich.
    „Wie nichts? Was hat er gesagt?“, wollte Jule dann genauer wissen.
    „Er meinte nur, dass mit ihm nichts sei und ging einfach. Und ich solle doch zu Gustav und Georg gehen. Haben die sich irgendwie gestritten???“
    „Was ist das denn? Eigentlich nicht.... So hab ich ihn noch nie erlebt.“, sagte Bill und nahm mich in den Arm, da er merkte, dass ich schon gar nichts mehr checkte. Dann gingen wir wieder rein. Ich hatte mir vorgenommen, ihn einfach zu ignorieren und mein Ding zu machen. Soll er doch zusehen, wie er klar kommt. Ich zerbrecht mir darüber nicht mehr den Kopf. Das haben mir auch Bill und Jule geraten.
    Als ich drinnen angekommen war, sah ich Christina mit Anna bei Toni und Martin stehen. Martin gefiel mir schon immer ziemlich gut. Da Tom ja jetzt irgendwie abgeschrieben war, entschloss ich mich, zu ihnen zu gehen. Ich begrüßte Anna mit einer Umarmung, Toni und Martin gab ich die Hand. Christina hatte ich ja schon gesehen. Ich habe mich ihrem Gespräch angeschlossen und wir saßen da und verstanden uns richtig gut. Plötzlich kam das Lied Jugendliebe von Ute Freudenberg. Auch einer meiner Lieblingslieder. Ich stand auf und fing an wie wild am Tisch rumzuhüpfen.
    „Wer tanzt mit mir?“, fragte ich ziemlich aufgedreht.
    Alle schauten etwas genervt, doch dann meinte Martin: „Meinet wegen können wir tanzen, wenn du nichts dagegen hast.“
    „Na dann komm.“, sagte ich und lächelte ihn an.
    Wir gingen auf die Tanzfläche und tanzten. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Tom sich an ein Mädchen ran machte. Er steckte ihr die Zunge in den Hals, und bekam von dem Mädchen anschließend eine Ohrfeige. Das hatte er verdient dachte ich mir nur. Martin und ich verstanden uns echt gut. Es lenkte mich gut von Tom ab. Wir hatten jetzt schon 4 Lieder nacheinander getanzt und jetzt musste auch noch so ein blödes Kuschellied kommen. Na ja, gestört hatte mich das nicht wirklich. Ich kuschelte mich also an ihn heran und wir begannen zu tanzen. Dann schaute er mir in die Augen und küsste mich. Ich war hin und weg. Doch dieses Glück hielt nicht lange an, denn da kam Tom auch schon und riss mich zur Seite, um Martin eine zu knallen. Martin wusste zuerst gar nicht, wie ihm geschah. Er schlug einfach zurück. Das ganze endete in einer Schlägerei. Ich wollte die 2 auseinander bringen, aber ich schaffte es nicht. Da kamen Georg, Bill und Gustav auch schon zur Hilfe. Sie haben diesen Knäuel aufgelöst. Martin sah ziemlich schlimm aus. Er hatte eine aufgeplatzte Lippe und ein blaues Auge. Tom sah auch nicht besser aus. Als die 2 sich wieder etwas beruhigt hatten, ging ich einfach. Ich hatte kein Bock auf die Scheiße. Was sollte die Aktion jetzt schon wieder von Tom?

    „Hey, warte bitte. Alex, bleib doch bitte stehen.“, rief eine Stimme hinter mir. Wer war das? Ich drehte mich um und sah Tom auf mich zu kommen. Nein, darauf hatte ich jetzt echt kein Bock. Ich ging weiter. Irgendwann holte er mich doch ein und hielt mich fest. Ich versuchte mich loszureißen, aber es klappte nicht. Was wollte er jetzt schon wieder.
    „Was willst du?“, fauchte ich ihn an.
    „Es tut mir total Leid, was passiert ist...“, versuchte sich Tom bei mir zu entschuldigen.
    „War’s das?“, fragte ich. Ich konnte ihm nicht in die Augen gucken, denn er hatte jetzt wieder so einen lieben Ausdruck in den Augen. Ganz anders als vorher. Aber ich war immer noch sauer auf ihn.
    „Es tut mir wirklich extrem doll Leid. Das musst du mir glauben.“
    „Müssen tu ich gar nichts. Und du denkst wirklich, dass das mit einer einfachen Entschuldigung getan ist?“
    „Nein, das ist mir auch klar. Aber als ich diesen Typen gesehen hab, da sind mir einfach die Sicherungen durchgebrannt...“, versuchte Tom sich irgendwie zu erklären.
    „Wieso das denn??? Das geht dich doch gar nichts an. Das ist doch meine Sache. Für dich ist echt der Zug abgefahren.“ Scheiße. Hatte ich das jetzt wirklich gesagt? Na nun ist sowieso zu spät. Ich drehte mich um und ging. Tom schaute etwas dumm aus der Wäsche. Hatte er meine Worte überhaupt verstanden? Schließlich war das gerade so etwas wie ein Liebesgeständnis. Aber so wie er drauf war, hatte er das sowieso nicht gecheckt...
    „Was hast du da gerade gesagt?“, schrie Tom mir hinterher.
    „Ich glaube, du hast mich schon verstanden...“, schrie ich zurück. Aber ich blieb nicht stehen. Noch nicht mal umgedreht habe ich mich.
    Ich lief einfach so in der Gegend rum. Ich kannte mich zwar nicht besonders aus, aber ich brauchte etwas Zeit, um nachzudenken. Ich musste einen freien Kopf kriegen. Tom hatte meinen ganzen Abend versaut. Heute morgen war noch alles so einfach und anders. Wir saßen zusammen in dem Cafe und im Kino... Es gab keine Probleme. Und jetzt? Es war alles so kompliziert...

    Ich glaube, ich lief jetzt schon eine halbe Stunde oder so durch die Gegend. Die anderen versuchten mich anzurufen. Ich schrieb Jule eine SMS, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, und das ich einfach nur einen freien Kopf bräuchte. Ich ging langsam wieder zurück zum Gummibärchen, als ich einen Anruf von Jule kriegte. Mir ging es schon besser, also beschloss ich, ran zu gehen...
    „Ja, was gibt’s?, begrüßte ich sie.
    „Wo bist du gerade?“, fragte sie mich gleich, ohne mich zu fragen, wie es mir geht und so. Aber das war typisch Jule...
    „Ich bin gerade auf dem Weg zurück ins Gummibärchen. Wieso?“, wollte ich wissen.
    „Sehr gut! Dann beeil dich bitte. Bis gleich.“
    „Wieso? Was ist los?“, wollte ich von Jule wissen, aber da hatte sie schon aufgelegt. Was war denn nun schon wieder los? Mit wem prügelt sich Tom denn nun schon wieder? Von Überraschungen hatte ich heute echt genug...

    5 Minuten später war ich auch schon im Gummibärchen. Ich hatte mich etwas beeilt, da ich doch irgendwie neugierig war. Doch was mich da erwartete, hätte ich nie gedacht...
    Ich ging also hinein, und irgendwie war die Stimmung ganz komisch drinnen. Die Leute standen alle auf einem Haufen, und ich hatte Mühen, mich da durch zu kämpfen. Ich musste ja irgendwie Jule und die anderen finden. Doch da stand Jule auch schon, direkt an der Bühne. Auf der Bühne standen Bill, Tom, Gustav und Georg und bereiteten ihre Instrumente vor. Was war das denn? Spielen sie jetzt ein spontanes Konzert hier? Und was sollte ich hier? Plötzlich waren sie fertig und Tom nahm das Mikrofon in die Hand. Er fing an zu erzählen: „Das ist echt cool, dass das hier alles so spontan geklappt hat. Vielen Dank an das Team des Gummibärchens.“ Danach folgte Applaus. „Ich mache das hier nur einem Menschen zu Liebe. Ich wollte mich bei dir aufrichtig entschuldigen Alex. Ich liebe dich.“ Nach diesen Worten fing Musik an. Ich war noch total benebelt von den Worten und merkte erst gar nicht, was sie spielten...
    Doch dann wurde mir klar, was es war... Sie spielten Thema # 1 und danach noch Ich bin nicht´ ich. Das war echt total süß. Tom sang sogar auch mit. Er sang mit Bill immer den jeweiligen Refrain.
    Nach diesem spontanen Auftritt bekamen sie von den Gummibärchen-Besuchern einen Applaus. Tom kam von der Bühne direkt auf mich zu. Ich stand immer noch wie versteinert da. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah.
    Dann stand er vor mir und sagte: „Alex das tut mir alles so doll Leid. Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen soll. Ich war eifersüchtig.“
    Er wollte weiterreden, aber ich unterbrach ihn: „Auf wen den eifersüchtig?“
    „Na auf Gustav und Georg. Ihr habt euch doch auf der Fahrt hierher so gut verstanden. Und die zwei fanden dich ja auch nicht schlecht, hatte ich den Eindruck.“
    Um uns herum war alles total still. Alle hatten uns zugehört. Plötzlich kam aus der Menschenmenge: „Mensch Leute, macht euch das doch nicht so schwer.... Labert nicht so viel, sondern küsst euch lieber.“
    Ich drehte mich um und sagte nur noch: „Das hatte ich sowieso gerade vor...“
    Dann nahm ich mir Tom, und küsste ihn einfach.
    ,,Na also, geht doch.... Und warum hat das nun so lange mit euch gedauert, bis das passiert ist???”, wollte Jule wissen, als Tom und ich uns wieder gelöst hatten.
    ,,Manche brauchen halt etwas länger... Kann ja nicht bei allen so schnell gehen, wie bei euch.”, stichelte ich.
    ,,Außerdem wäre es doch sonst total langweilig oder nicht?”, sagte Tom.
    ,,Ja, das stimmt allerdings.”, sagte Gustav.
    ,,Du, ich glaub ich hab da noch was gut zu machen.”, sagte Tom zu mir und schaute in Martins Richtung.
    Noch bevor ich etwas sagen konnte hatte er sich in Martins Richtung begeben. Ich war mir nicht sicher ob ich mitgehen sollte oder nicht, aber dann beschloss ich, dass die beiden das lieber unter sich klären sollten.

    “Hey Man.”, begann Tom das Gespräch. “Darf ich mal kurz mit dir allein reden?”
    “Und dann haust du mir wieder eine rein, oder was?”, giftete Martin Tom an.
    “Ey bitte! Es ist echt wichtig. Ich tu dir auch nichts. Versprochen!”, versprach Tom.
    “Wenn es sein muss...”, sagte Martin total patzig.
    Sie gingen vor die Tür, da es dort ein wenig ruhiger war.
    “Und? Was ist jetzt so wichtig?”, begann Martin das Gespräch, als sie endlich draußen waren.
    “Ey das vorhin tut mir echt leid. Ich wollte dich nicht schlagen. Aber du musst mich verstehen. Ich habe mich total in Alex verliebt und als ich sie dann da mit dir sah... Dass ihr da getanzt habt, war schon Horror. Doch als ihr euch dann auch noch geküsst habt, war es echt zu spät für mich... Da sind mir echt die Sicherungen durchgebrannt. Das war echt nichts persönliches gegen dich. Das musst du mir glauben.”, versuchte Tom alle zu erklären.
    “Ja, passt schon. Ich kann dich ja auch irgendwo verstehen. An der Stelle hätte ich vielleicht auch so reagiert. Ich meine, wenn du sie wirklich liebst... Und so schlecht, um ehrlich zu sein, find ich Alex auch gar nicht... Sie ist echt cool drauf und hässlich ist sie ja nun auch gerade nicht.”, sagte Martin.
    Tom warf ihm einen schrägen Blick zu.
    “Sorry... Sag mal, wie sieht das nun eigentlich aus mit dir und Alex?”, fragte Martin. “Also dein “Liebesgeständnis” war ja echt krass.”
    “Ja also...” Tom überlegte kurz. “Ich weiß auch nicht wirklich...”
    “Na dann musst du das wohl mal klären.”, schlug Martin vor.
    “Ja ich glaub auch...”, sagte Tom.
    “Na dann geh schon.”, befahl Martin Tom.
    Und Tom lief los.

    “Da ist Tom ja schon wieder.” Bill guckte zur Tür. Er kam wirklich.
    “Das ging aber schnell.”, bemerkte Georg.
    “Aber er schaut nicht so aus als ob irgendwas schief gegangen ist...”, sagte Gustav.
    “Aber wo ist Martin?”, fiel mir gleich auf.
    “Der wird bestimmt auch gleich kommen...”, versuchte Bill mich zu beruhigen.
    Tom kam zu uns. Ich nahm ihn gleich in meine Arme.
    “Und? Wie war es?”, fragte ich gleich.
    “Es war okay. Wir haben die Sache geklärt.”, erzählte uns Tom.
    “Wir haben uns schon gewundert, dass das alles so schnell ging.”, sagte Gustav dann.
    “Und wo ist Martin?”, fragte ich verwundert.
    Tom drehte sich in Richtung Tür.
    “Da kommt er doch.”, meinte Tom.
    Jetzt sah ich ihn auch. Auch er sah sehr unversehrt aus. Anscheinend ist draußen wirklich nichts passiert, was mich hätte beunruhigen können. Zum Glück.
    “Aber jetzt muss ich dich auch noch was fragen.”, riss Tom mich aus meinen Gedanken.
    “Ja, was ist denn?”, erwiderte ich.
    “Na ja, also...”, stammelte er verlegen vor sich hin.
    “Ja...” Erwartungsvoll sah ich ihn an.
    “Also ich wollt da mal wissen...” Er brachte keinen vernünftigen Satz zu Stande.
    “Ja...” Ich wurde immer neugieriger.
    “Okay... Also...” Er holte noch mal tief Luft. “Sind wir nun eigentlich so richtig zusammen?”
    Ich schaute ihn ganz unglaubwürdig an. “Nein.”
    Er sah mich ganz geschockt und traurig an.
    “Wir sind falsch zusammen.”, sagte ich.
    Er sah aus als wenn er das überhaupt nicht verstand. Ich fing an zu grinsen.
    “Man Tom. Natürlich sind wir zusammen... Oder willst du etwa plötzlich nicht mehr?”
    Man sah echt, wie ihm ein Stein vom Herzen gefallen ist. Sein Gesicht erhellte sich langsam und er begann zu lächeln. Dann küsste er mich.
    “Solche doofen Fragen kann aber auch nur mein Bruder stellen.” Jetzt meldete sich auch Bill zu Wort. Alle mussten grinsen. Ich hätte ja nie gedacht, das Tom da so schüchtern war, aber mir gefiel es...

    Kapitel 6

    “Du, Schnecke?”, sagte Tom.
    “Ja?”, fragte ich ihn.
    “Ich hab da ne echt schlechte Nachricht für uns.”
    “Was denn?” Ich hatte irgendwie angst vor dem, was jetzt kommt.
    “Ich muss morgen früh wieder los nach Magdeburg. Meine Mutti hat Geburtstag und danach haben wir wieder ganz viele Termine. Also nichts mit gemütlichem Wochenende...”, bedauerte Tom.
    “Na klasse...”
    Es war bereits Samstag. Eigentlich sollte Tom bis morgen Abend bleiben, oder erst Montag morgen fahren, aber das hatte sich ja jetzt erledigt... Ich war irgendwo etwas traurig, dass wir nur so wenig Zeit für uns hatten, aber damit muss man ja auch irgendwo rechnen, wenn man einen berühmten Star als Freund hatte...
    “Was heißt bei dir früh?”, fragte ich vorsichtig.
    “Naja, so gegen halb 9 werden wir hier abgeholt...” Seine Stimme wurde zum Schluss hin immer leiser.
    “Dann haben wir ja jetzt nur noch heute Abend für uns...”, stellte ich etwas traurig fest.
    “Ja, da hast du Recht.”, stimmte Tom mir zu.
    “Und was wollen wir heute Abend machen?”, fragte ich vorsichtig.
    “Also mir würden eine Reihe an Dingen schon einfallen.”, begann er zu sagen und lächelte mich an. “Aber egal was wir heute Abend machen, es muss etwas sein, an das wir gerne zurück denken, wenn wir uns für länger nicht sehen.”
    “Da hast du Recht. Wir sollten die Zeit nutzen, die wir haben. Denn es wird bestimmt nicht viel sein...”, bemerkte ich etwas traurig.
    Tom merkte, das ich etwas traurig war. Er nahm mich in den Arm.
    “Hey, egal wie oft wir uns sehen oder auch nicht, wir bleiben immer in Kontakt. Wir telefonieren mindestens einmal am Tag und SMS´en müssen wir auch ganz viele schreiben. Und jede Sekunde denken wir aneinander.”
    “Na aber auf jeden Fall.”, stimmte ich ihm zu.
    Ich musste grinsen, doch dann verdunkelte sich mein Gesicht wieder schlagartig. Was ist, wenn wir uns sehr lange nicht sehen und er meint, mir dann fremd gehen zu müssen? Ich hatte schon aus einigen Zeitschriften gelesen, dass er es nicht so mit Treue hatte. Und gegen One-Night-Stands hatte er ja auch nichts, wie er in Interviews immer wieder sagte.
    “Was ist mit dir los?” Tom riss mich aus meinen Gedanken.
    “Ich musste gerade über etwas nachdenken. Du hast schon oft in Interviews gesagt, dass du nichts gegen One-Night-Stands hast... Und ich habe einfach nur Angst, dass du untreu bist.”, gestand ich ihm.
    “Hey Maus, du brauchst dir absolut keine Sorgen machen. Wenn ich in festen Beziehungen bin, die mir etwas bedeuten, dann bin ich 1000% treu. Das musst du mir einfach glauben.” Er lächelte mich an, dann küsste er mich.
    “Dir bedeutet die Beziehung zu mir also etwas? Hast du dich den richtig in mich verliebt? Ich meine, ich hab da mal gelesen...” Weiter kam ich gar nicht. Er unterbrach mich auch schon gleich: “Ich weiß, ich habe in einem Interview mal gesagt, dass ich noch nie verliebt war. Und das stimmt auch, bis ich dich kennen gelernt habe. Du bist etwas ganz besonderes. Du bist einfach anders als die anderen.”
    “Hör auf, sonst werd ich noch rot...” Ich sah ihn lächelnd an und küsste ihn.
    “Aber eine Bitte habe ich noch an dich.”, sagte Tom zu mir.
    “Ja, okay...”
    “Du solltest nicht so viele Zeitschriften und Interviews über uns lesen. Da steht vieles drinne, was überhaupt nicht stimmt. Außerdem macht es mir Angst, dass du mehr über mich weißt, als ich über dich.... Und es muss es ja auch nicht sein, dass du das alles weißt...”, meinte er dann.
    “Tja, dann solltest du bei den Interviews nicht ganz so freizügig sein, mit dem was du sagst.”, stichelte ich. Wir mussten lachen.

    Zur gleichen Zeit bei Jule und Bill

    “Du Schatz?”, sagte Bill zu Jule.
    “Ja?”, fragte Jule ganz verträumt.
    Die beiden lagen eng umschlungen auf Bills Bett. Bill und Tom waren für das Wochenende in der Pension untergekommen die bei uns im Dorf war. Sie war nicht sehr weit von meinem Haus entfernt. Somit hatten wir eine Rückzugsmöglichkeit, wenn wir mal allein sein wollten.
    “Ich hab da ne schlechte Nachricht für uns...”, begann Bill, “Wir müssen morgen früh schon los fahren. Wenn du es genau wissen willst, dann schon um 8 Uhr.”
    “8 Uhr? Das ist ja mal echt mies.... Das kannst du doch nicht machen.”, sagte Jule empört.
    “Aber eine gute Nachricht gibt es auch noch.”, fuhr Bill fort.
    “Na dann schieß mal los...” Erwartungsvoll sah Jule Bill an.
    “Ich hab für heute Abend etwas vorbereitet...”, tat Bill geheimnisvoll.
    “Was denn?” langsam wurde Jule aber neugierig.
    “Lass ich überraschen...” Mit diesen Worten brachte Bill Jule zur Weißglut.
    “Du weißt doch, dass ich Überraschungen hasse...” Jetzt tat Jule etwas eingeschnappt.
    “Aber Schatz, tu es für mich und lass dich einmal überraschen. Bitte!” Bill setzte seinen Dackelblick auf, dem selbst Jule nicht wiederstehen konnte. Sie versuchte es aber trotzdem: “Du kannst es mir ja auch sagen und ich tu nachher ganz überrascht.”, schlug Jule vor. Sie war begeistert von ihrer Idee und grinste über das ganze Gesicht.
    Bill schaute sie unglaubwürdig an. “Das wäre aber nicht das selbe, denn dann wüsste ich ja, dass du das weißt und nur so tust, als würdest du dich freuen. Und dann würde ich mich nicht mehr freuen, weil ich dich dann nicht überrascht habe... Kapiert?”
    Bill sprach diese zwei Sätze so schnell aus, so dass Jule nur die Hälfte verstanden hatte. Das konnte man ganz klar in ihren Augen lesen, trotzdem nickte sie.
    “Na logisch hab ich das verstanden. Glaubst wohl ich bin blöd, nur weil ich blond bin, oder was?” Sie schaute ihn ganz böse an. Bill entschuldigte sich dann auch gleich wie wild, als er das sah. Er dachte wohl, sie meinte das ernst. Sie musste voll anfangen zu lachen.
    “Verstehst du keinen Spaß?”, fragte Jule ihn, als sie sich wieder einigermaßen eingekriegt hatte. Er verstand überhaupt nicht ihre Ausgelassenheit. War aber auch manchmal schwer, ihren Humor zu verstehen...
    “Kannst du vielleicht zwei Minuten auf mich verzichten? Ich muss kurz mal Tom anrufen.”, fragte Bill nach kurzer Zeit.
    “Zwei Minuten? Bist du verrückt? Wie soll ich das denn bitte machen?”, sagte Jule empört.
    “Och wie süß du doch aussiehst, wenn du dich versuchst künstlich aufzuregen...” Bill lächelte Jule spöttisch an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn als er schon auf dem Weg war nach draußen. Er wollte in Ruhe mit Tom reden, da es um die Überraschung ging.

    “Hey Bruderherz! Störe ich?”, fragte Bill vorsichtig, als sein Bruder endlich ans Handy ging.
    “Ne ne, passt schon.”, sagte Tom.
    “Was macht ihr denn gerade?”, erkundigte sich Bill.
    “Willst du das wirklich wissen?”
    “Na wenn du schon so fragst, dann wohl eher nicht...”, sagte Bill.
    “Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass wir das selbe machen, wie ihr gerade...”, überlegte Tom laut.
    “Na ich glaub ja nicht, so wie ich dich kenne.”, stichelte Bill.
    “Was soll das denn heißen?”, fragte Tom etwas ernster zurück. Beide wussten, dass das nur rumgearsche war.
    “Warum rufst du eigentlich an? Bestimmt nicht um zu wissen was wir zwei gerade machen, oder was?”, fragte Tom plötzlich.
    “Du hast Recht.”, fiel es Bill wieder ein. Er hatte voll vergessen, warum er angerufen hatte.
    “Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Alex vielleicht Jule irgendwie von hier weg kriegen könnte. Wir müssen langsam die Überraschung vorbereiten, oder was denkst du?”
    “Ja. Wie spät haben wir es eigentlich? ... Oh fuck schon so spät. Dann müssen wir uns echt beeilen. Ich hatte irgendwie voll die Zeit vergessen.”
    “Ja, kann ich verstehen. Ging mir genau so, bis ich zufällig auf die Uhr schaute.”, stimmte Bill Tom zu.
    “Ich bin gleich da.”, versicherte Tom seinem Zwillingsbruder. Dann legten sie beide auf.

    “Schnecke, magst du mir vielleicht einen gefallen tun?”, fragte Tom mich, als er vom telefonieren wiederkam.
    “Ja klar. Was denn?”, sagte ich.
    “Also Bill und ich haben da noch was zu erledigen...”
    Ich unterbrach ihn. “An unserem letzten gemeinsamen Abend? Muss das sein?”, fragte ich ihn aufgebracht.
    “Lass mich doch bitte ausreden. Also wir müssen eine Überraschung vorbereiten... Und deswegen muss ich auch gleich los. Magst du bitte Jule irgendwie hier her holen? Sie weiß noch nichts von der Überraschung.”, sagte Tom.
    “Ja klar, kann ich machen. Aber nur unter einer Bedingung. Du musst mir versprechen, dass ihr euch beeilt...”
    “Schon versprochen. Also bis nachher.”
    Er gab mir noch einen Kuss und dann verschwand er auch schon aus der Tür. Ich rief schnell Jule an und sie stimmte auch gleich zu und kam zu mir.



    Re: my ff... hat aber noch keinen namen... leider

    Muckelmaus0306 - 11.02.2007, 21:05


    Kapitel 7

    “Und? Wie war es?”, fragte Jule ganz aufgeregt als ich die Tür öffnete.
    “Was ist los? Wat willst du von mir?”, fragte ich total verwirrt.
    Jule stand gerade in der Tür, als sie auch schon anfing, mir wie wild Löcher in die Bauch zu fragen. So in Trance versetzt, wie ich noch von Tom´s Küssen war, hab ich sie gar nicht verstanden. Das ging mir jetzt alles irgendwie zu schnell...
    “Also von vorne... WIE WAR ES?”, fragte sie mich ganz langsam.
    Okay, nun hatte ich sie auch verstanden, also akustisch zu mindestens. Aber was meinte sie mit: ´Wie war es?`? Wie war was?
    “Wie war was?”, fragte ich sie immer noch verwirrt.
    “Du brauchst gar nicht so zu tun... Ich hab Tom gerade getroffen und der hat mir alles erzählt...” Jule schaute mich total überzeugt an. Aber was wusste sie? Ist doch gar nichts passiert.
    “Aha... Und was hat er dir jetzt genau erzählt?” Ich hatte immer noch kein Plan wovon sie eigentlich sprach.
    “Nun tu doch nicht so unschuldig... Ich weiß bescheid. Brauchst gar nicht so gucken...” Sie schaute mich an als ob ich jetzt gleich sagen müsste `Okay du hast recht` oder so etwas in der Art, aber wovon sprach sie zum Teufel?
    “Also Juliane”, so sprach ich sie äußerst selten an. Meist nur, wenn ich irgendwie sauer oder ungeduldig war. Und das zweite traf jetzt eher auf mich zu. ”Was willst de jetzt verdammt noch mal von mir? Wovon redest du? Ich versteh nur Bahnhof...”, fuhr ich fort.
    “Willst du mich verarschen? Aber Tom hat...” Weiter kam sie gar nicht mehr, denn da hatte ich sie schon unterbrochen.
    “Was hat Tom?”, fragte ich aufgebracht.
    “Na ich hab ihn gesehen, als er auf dem Weg zu Bill war. Und er sah aus wie ein Honigkuchenpferd und hat gegrinst bis über beide Ohren. Hätte er keine Ohren, dann würde er im Kreis lachen...” Ich musste grinsen. Solche Sprüche hatte auch nur sie drauf.
    “Und dann?”, fragte ich erwartungsvoll.
    “Na ja, dann hab ich ihn gefragt, warum er so grinst.”, fuhr Jule fort.
    “Und dann?”, fragte ich neugierig.
    “Dann meinte er das es ja so toll war. Und das er so etwas noch nie erlebt hatte und das er total glücklich ist.”
    “Und dann?”, ich wurde immer neugieriger. Das man ihr auch immer alles aus der Nase ziehen muss.
    “Ja nichts mehr.”
    “Wie nichts mehr? Und was war jetzt so toll daran?”, fragte ich sie enttäuscht.
    “Na er meinte doch ´ES´ war so toll. Und da dachte ich... das ihr... na du weißt schon...”, sagte sie jetzt etwas zurückhaltender und nicht mehr so begeistert.
    “Nein, haben wir nicht. Er meinte bestimmt die Zeit, die wir miteinander verbracht hatten...”, sagte ich und schaute etwas verständnislos. Das sie auch immer alles falsch verstehen musste...
    “Achso...” Sie schaute so, als ob ihr das ein bisschen peinlich war, das sie schon wieder etwas nicht ganz so kapierte. Aber ich konnte ihr nicht böse sein, schließlich war sie ja verliebt. Und wenn man verliebt ist, dann passiert so etwas schon mal... Ich lächelte sie an und nahm sie erst mal in den Arm.
    “Hallo erst mal.”, sagte ich dann.
    “Ach ja...”, meinte Jule.
    Wir gingen in mein Zimmer und quatschten die ganze Zeit über das was in den letzten paar Tagen passiert ist. Für uns waren Bill und Tom keine Stars mehr, sondern nur noch unsere Freunde. Irgendwie hatten wir es vergessen, dass sie ja eigentlich berühmt waren. Es war einfach schön so, wie es war... Wir zwei waren einfach nur glücklich...
    Wir haben uns wirklich eine Ewigkeit unterhalten. Nebenbei machten wir uns etwas hübsch, schließlich wollten wir die Zwillinge mit unserem Styling überraschen. Dabei verging die Zeit einfach wie im Fluge. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich schaute aufs Display. Es war Tom.
    “Hi!”, sagte ich.
    “Hey mein Schatz. Ihr könnt jetzt kommen. Wir sind fertig mit der Überraschung.”, sagte Tom.
    “Ist okay, ich sag Jule bescheid und dann machen wir uns auch gleich auf den Weg.”
    “Ist gut. Beeilt euch. Ich vermisse dich.”, sagte Tom, bevor er auflegte.
    “Was ist los?”, fragte Jule aufgeregt, als ich mein Handy zuklappte.
    “Wir können jetzt hin gehen. Die Überraschung ist fertig...”, sagte ich.
    “Na dann lass uns mal beeilen. Ich will wissen was das für eine Überraschung ist. Ich bin doch so neugierig... Außerdem vermisse ich Bill doch so doll...”, sagte Jule voller Tatendrang.
    “Ist gut, dann lass uns die Fahrräder nehmen. Du kannst das von meiner Mutti nehmen.”, bot ich Jule an.
    “Spitzen Idee...”, meinte Jule nur noch und schon war sie aus der Tür. Man, die Frau hatte es wirklich eilig. Ich bin natürlich auch gleich hinter her...

    Es dauerte vielleicht 2 Minuten und schon waren wir da. Jule hat so in die Pedale getreten, sodass ich echt Mühe hatte hinterher zu kommen... Aber nun standen wir vor der Gaststätte mit Pension. Wir wollten gerade hoch in die Gästezimmer gehen, als sich unten die Tür öffnete.
    “Da seid ihr ja. Bill und Tom haben schon ganz ungeduldig auf euch gewartet.”, erklärte uns Nico, dessen Eltern die Gaststätte gehört.
    “Also sind sie unter?”, fragte ich perplex.
    “Ja. Nun beeilt euch. Ich wünsch euch viel spaß noch. Man sieht sich.”, verabschiedete sich Nico von uns. Noch bevor wir etwas sagen konnten, war er auch schon weg.
    Wir gingen also in die Gaststätte. Als wir drinnen waren traf uns fast der Schlag. Mir blieb echt der Atem weg. Und Jule sah nicht anders aus. Wir wechselten kurz ein paar Blicke und wussten sofort, was der andere dachte. Es war einfach überwältigend. Sie hatten doch tatsächlich die Gaststätte total romantisch dekoriert. Und das obwohl Tom eigentlich nichts für Romantik übrig hatte. Sie hatten überall Kerzen aufgestellt und es mit romantischer Deko verschönert. Alles in Rot (Deko) und Weiß (Kerzen). Dann sah ich den Tisch, der für 4 Personen gedeckt war. Einfach nur wunderschön. Jetzt schaute ich zu Bill und Tom. Auch sie hatten sich etwas zurecht gemacht. Jule und ich hatten immer noch keine Miene verzogen. Bill und Tom sahen uns erwartungsvoll an. Aber ich konnte nichts sagen und Jule schien es genau so zu ergehen.
    Dann brach Tom das Schweigen. “Ich weiß, das sieht hier aus wie in nem Puff. Also dieses ganze Rot und die ganzen Kerzen. Ich hab gleich zu Bill gesagt eine Kerze reicht, aber als er anfing zu dekorieren, war er nicht mehr aufzuhalten... Es tut mir ja leid, dass es euch nicht gefällt. Da müsst ihr euch bei Bill bedanken.”
    “Wer sagt denn das uns das nicht gefällt?”, fragten Jule und ich gleichzeitig. “Es ist wundervoll.”
    “Och Tom, nun sei doch nicht so unromantisch...”, sagte ich und ging auf ihn zu um ihn zu küssen.
    “Das habt ihr echt voll süß gemacht...”, meldete sich auch nun endlich Jule zu Wort. Sie musste sofort zu Bill gehen und umarmte ihn. Dann küsste sie ihn. Und dann kam sie zu Tom und umarmte ihn auch. Dann sagte sie nur noch: “Danke Tom, dass du das ganze Romantikzeugs über dich ergehen lässt.”
    Da hatte sie wirklich Recht mit. Tja, mein Tom halt...
    “Das hab ich auch echt nur Alex zu liebe gemacht... Ich weiß doch, wie sie so auf das Zeug steht.”, sagte Tom dann und grinste mich an. Dafür hatte er sich glatt einen Kuss verdient...
    “Setzt euch.”, forderte Bill Jule und mich auf.
    “Ist es egal wo wir sitzen?”, fragte ich vorsichtig.
    “Ja logisch, setzt euch hin, wo ihr wollt.”, antwortete mir Bill. Tom war irgendwie mit mal verschwunden. Jule und ich setzten uns.
    “Wo ist Tom hin?”, wollte ich eigentlich Bill gerade fragen, aber der war auch irgendwie weg. Merkwürdig.
    “Wo sind die zwei denn nun schon wieder?”, fragte Jule mich.
    “Kein Plan. Aber wenn die nicht bald kommen, dann werd ich sauer. Ich hab Tom jetzt schon so lange nicht mehr gesehen...”, sagte ich empört.
    “Ja aber auf jeden Fall.”, stimmte Jule mir zu. Wir beide mussten lachen. Plötzlich hörte ich Bill und Tom´s Stimmen. Sie kamen aus der Küche. Verwundert schauten Jule und ich uns an. Die beiden, zusammen, in einer Küche?!? Das konnte doch nur schief gehen...
    Jeder von ihnen hatte zwei Teller in der Hand. Das Essen da drauf sah echt lecker aus. Ob es auch so gut schmeckt???
    “Überraschung!!!”, entgegneten uns Bill und Tom.
    “Wir standen wegen euch extra in der Küche. Ich hoffe, es schmeckt.”, sagte Tom dann.
    “Habt ihr das allein gemacht?”, fragte Jule neugierig.
    “Natürlich. Was denkst du denn?”. fragte Bill etwas wütend. “Traust uns wohl nicht zu, oder was?” Dann lächelte er aber trotzdem.
    “Guten Appetit.”, wünschte Tom uns.
    “Danke gleichfalls.”, sagten Jule und ich gleichzeitig.
    Wir fingen an zu essen. Wir hatten kaum den ersten Bissen im Mund, als sich das Gesicht von Jule und mir schlagartig änderte. Von einem Lächeln veränderte es sich in ein abwertendes Gesicht. Hatten die zwei wirklich Salz mit Zucker verwechselt? Oder war einfach viel zu viel Salz da drinnen. Ich zwang mir ein Lächeln auf und schluckte das einfach runter. Dann nahm ich einen großen Schluck Wasser aus meinem Glas. Jule tat es mir gleich. Wir sahen uns an und versuchten unsere Lachattacke zu unterdrücken. Doch dann sagte Tom völlig ernst: “Bill, ich glaube ´eine Prise Salz´ hieß nicht eine ´Hand voll Salz´. Ich glaube das war etwas zu viel Salz.” Nach diesem Satz mussten Jule und ich laut losprusten. Wir haben so gelacht und uns gar nicht mehr richtig eingekriegt. Bill und Tom sahen uns nur blöd von der Seite an.
    “Etwas zu viel”, fing ich an Tom nach zu machen, “etwas zu viel.” Ich musste so lachen. “Alter das Zeug ist aufs übelste versalzen. ´Etwas zu viel´ du bist gut.”, sagte ich.
    Als wir uns langsam wieder einkriegten schauten uns Bill und Tom total enttäuscht an.
    “Das war doch nicht so gemeint. Das kann doch echt jedem mal passieren.”, sagte Jule und wir fingen dann wieder an zu lachen.
    “Ist okay. Das war das erste und letzte Mal, dass wir für euch gekocht haben.”, sagte Bill stinkig.
    “Ich glaub die sind wirklich sauer.”, flüsterte ich Jule zu. Sie nickte nur. Wir wechselten dann nur kurz einen Blick und nickten dann gleich. Wir sahen die Zwei an und nahmen sie in den Arm, da sie direkt neben uns saßen. Dann bekamen sie von uns einen leidenschaftlichen Kuss. Das muss voll synchron ausgesehen haben, da wir zeitgleich aufhörten.
    “Das heißt also Pizza bestellen, oder wie?”, fragte Bill grinsend.
    “Ich glaub schon.”, stimmte Tom ihm zu.
    Wir suchten uns also einen Pizzaservice aus dem Telefonbuch und bestellten uns Pizza. Bis die Pizza kam, haben wir noch ein wenig die Deko weggeräumt und in der Küche klar Schiff gemacht. Hätte nicht gedacht, dass wir so schnell fertig werden würden. Dann gingen wir langsam nach draußen, um unsere Pizzas entgegen zu nehmen. Bis der Pizzaservice kam, hatte es auch gar nicht mehr lange gedauert. Bill hat diese Lieferung bezahlt. Als der Pizzaservice dann wieder weg war, wechselten wir vier nur kurz einen Blick, fingen an zu grinsen und verzogen uns auf die jeweiligen Zimmer.

    Als wir bei Tom im Zimmer waren, hatte mich doch echt die Ordnung, die in diesem Zimmer herrschte fast umgehauen. Als ich gestern hier war, lagen überall Klamotten rum und auch sonst war es ziemlich unordentlich. Und heute ist alles so sauber und schön. Er hatte doch sogar 3 Kerzen auf seinem Nachtschrank stehen. Er war halt immer für eine Überraschung gut. Wir machten es uns auf dem Bett gemütlich.
    “Hey, was klaust du mir einfach so ein Stück Pizza?”, fragte ich Tom empört.
    “Wart es doch mal ab. Ich wollte dich doch nur füttern.”, gab er mir Auskunft und fütterte mich mit dem Stück Pizza. Das war irgendwie voll niedlich, wie er mich dabei anguckte.
    “Willst du auch mal probieren?”, fragte ich Tom und hielt ihm ein Stück von meiner Pizza hin.
    “Da wart ich schon die ganze Zeit drauf. Die sieht nämlich so lecker aus.”, gab Tom zu.
    “Und warum hast du nichts gesagt?”, fragte ich ihn, während er von dem Stück abbiss .
    “Hab mich nicht getraut...” sagte Tom und sah mich mit einem Dackelblick an.
    “Wieso das denn? Bin ich so furchteinflößend?”, fragte ich verwundert.
    “Nein. Eigentlich nicht.”, sagte er ganz trocken zu mir. Dann musste er grinsen und ich fing auch an zu lachen.
    “Soll ich dir mal angst machen?”, fragte ich ihn und sah ihn böse an.
    “Das machst du schon, indem du mich so anguckst.”
    “Dann weißt ja, wie schnell das geht.”, gab ich zurück.
    “Aber jetzt kannst du ruhig wieder lächeln, damit ich heut nacht nicht schlecht träum.”, sagte er und sah mich ängstlich an. Ich gab ihm einen Kuss damit er komplett diese Angst überwinden konnte. Dann aßen wir unsere Pizza auf.

    Bei Bill und Jule lief das Pizza essen auch nicht gerade harmlos ab.
    “Alter willst du mich verarschen?”, fragte Jule Bill etwas lauter.
    “Wer will hier wohl wen verarschen?”, fragte Bill zurück.
    Bill nahm Jule ein Stück Pizza weg und Jule fand das gar nicht so witzig. Sie wollte sich das nicht bieten lassen und wollte ihm auch eins klauen. Doch Pustekuchen. Bill hat sich einfach keins mopsen lassen. Und nun sitzen sich die beiden gegenüber und verfallenen heftigst in Diskussionen über Klauen, Mundraub und Diebstahl. Doch irgendwann reichte es Jule mit diesem Wortgefetze und sie nahm ein Kissen um Bill damit abzuwerfen. Er ließ sich das natürlich nicht gefallen und nahm auch ein Kissen zur Hand. Sie standen jetzt mitten auf dem Doppelbett und kämpften mit den Kissen. Es war eine sehr laute Kissenschlacht. Tom und ich hörten sie laut rumschreien und lauthals lachen. Eigentlich wollten wir rüber gehen und gucken, was da los war aber wir lagen gerade so gemütlich auf dem Bett und haben gekuschelt.
    “Wollen wir mal gucken gehen, was da los ist?”, fragte ich Tom in der Hoffnung, er würde nein sagen.
    “Die werden sich schon einkriegen.”, sagte er nur und wir küssten uns weiter.
    Plötzlich wurde es auch bei Jule und Bill wieder ruhiger. Bill hatte Jule doch tatsächlich überwältigt und saß nun auf ihr. Ohne das sie checken konnte, was war, küsste Bill Jule einfach. Es wurde ein leidenschaftlicher und inniger Kuss.

    Tom und ich lagen noch sehr lange auf seinem Bett und erzählten, kuschelte und küssten uns. Nebenbei hörten wir Musik. Es war voll romantisch und echt schön. Es wurde echt spät und irgendwann schliefen wir ein.
    Am nächsten Morgen wachte ich in Toms Armen auf. Ich schaute zu ihm und sah, dass er auch schon wach war. Es war doch erst 7 Uhr. Dann fiel mir ein, dass sie ja schon um halb 9 abgeholt werden. Wann Jule wohl gestern nach Hause gegangen ist? Eigentlich war es ja nicht geplant, dass ich hier penn.
    “Wollen wir frühstücken gehen?”, fragte Tom mich, nachdem er mir einen Gute- Morgen- Kuss gegeben hatte.
    “Ja, klar.”, stimmte ich zu und wir machten uns auf den Weg nach unten.
    Als wir unten waren setzten wir uns hin. Wir fingen an zu essen. Plötzlich hörte ich zwei Stimmen, die auf dem Weg ins Esszimmer waren.
    “Was Alex wohl sagen wird, wenn sie mitkriegt, dass ich hier gepennt hab?”, fragte eine der Stimmen. Ich wusste sofort, dass es Jule war. Ich musste grinsen.
    Dann kamen sie zur Tür hinein und Jule blieb im Rahmen stehen. Sie schien total geschockt. Ich fing an zu grinsen und auch sie musste lachen. Wir verfielen in einen unserer berühmten Lachattacken. Dann setzten sich die zwei zu uns.
    “Aha!”, sah ich Jule prüfend an.
    “Was?”, fragte Jule, während sie ihren Blick abwandte.
    Ich schaute sie immer noch prüfend an. “Jule.”
    “Ja?”, fragte Jule immer noch unschuldig. Dann schaute sie kurz rüber und fing an zu grinsen. Das wurde also Lachflash Nummer 2 an diesem Morgen.
    “Was machst du denn noch hier?”, fragte ich Jule übertrieben ahnungslos.
    “Das gleiche könnte ich dich fragen.”, sagte Jule nebenbei, während sie ihr Brötchen aß.
    “Ich hab dich aber zuerst gefragt.”, sagte ich und nahm einen Bissen von meinem Brötchen.
    “Ich bin nur aus versehen hier in Bills Armen eingeschlafen. Und du?”, fragte sie und nahm einen weiteren Bissen.
    “Bei mir war das genau so.”, sagte ich und schaute Jule an. Diese sah mich auch gerade an. Wir nickten uns zu und sagten dann gleichzeitig: “Na dann ist ja gut!”
    Die Zwillinge waren morgens irgendwie noch nicht so gesprächig wie Jule und ich. Sie sahen auch irgendwie bedrückt aus. Das bemerkte Jule auch und wir sahen uns ahnungslos an.
    “Schatz, was ist los?”, fragte Jule besorgt.
    “Eigentlich nichts. Ist doch alles toll so wie es ist.”, sagte Bill und setzte ein gequältes Lächeln auf.
    “Man Bill, nun spiel doch keine heile Welt hier vor. Wir sind halt traurig, dass wir nachher gleich weg müssen. Wir haben euch doch gerade erst kennen gelernt und uns gerade erst richtig in euch verliebt.”, sagte nun Tom etwas bedrückt.
    “Wie niedlich.”, war das einzige, was Jule und mir dazu einfiel. Wir merkten, dass dieser Spruch nicht gerade der beste war.
    “Ey meinst du, dass uns das nicht genau so geht?”, fragte ich Tom empört. “Aber irgendwo war das doch von vornherein klar, oder was? Euch musste doch von Anfang an klar gewesen sein, dass das schwer wird mit ner Freundin.”
    “Ja, da hast du Recht, aber wenn dann die Situation da ist, ist das doch noch etwas anderes.”, sagte Bill traurig.
    “Das ist doch nicht das Ende der Welt. Wir sehen uns doch alle wieder und telefonieren täglich und SMS´en minütlich.”, sagte Jule fröhlich. Sie wollte versuchen die Stimmung anzuheben. Und das funktionierte auch.
    “Ja auf jeden Fall. Und notfalls werd ich auch berühmt, damit ich dann die Handyrechnung bezahlen kann.”, witzelte ich.
    “Was soll das denn heißen?”, fragten Bill und Tom empört.
    “Mit was willst du denn berühmt werden?”, fragte Jule als sie kurz Luft geholt hatte, während ihrer nun 3.Lachattacke an diesem Morgen.
    “Das war mein ernst.”, sagte ich voller ernst.
    “Ja ne is klar.”, sagte nun auch Bill, während die 3 mich einfach so auslachten. Ich fand das echt nicht nett. Naja mein ernst war das ja nicht wirklich, aber das traute mir wohl keiner zu. Ich setzte ein schmollendes Gesicht auf.
    “Och Schatzi-Pupsi nun sei doch nicht sauer. Du hast halt kein Talent, welches dich auf eine Bühne bringen würde. Sieh es einfach ein.”, sagte Jule. Das war zu viel. Nun fiel auch ich in meinen 3. Lachflash.

    Wir saßen noch sehr lange beim Frühstück. Wir unterhielten uns so gut miteinander und aßen ausgiebig. So kam es, dass wir erst gegen 8 Uhr fertig wurden. Nun hatten wir nur noch eine halbe Stunde, bevor die Zwei los mussten. Wir gingen auf die Zimmer. Zum Glück hatten Bill und Tom schon am Abend davor ihre Taschen gepackt. So hatten wir mehr Zeit für uns. Wir legten uns aufs Bett. Dann küsste er mich leidenschaftlich und innig.
    “Und was machst du nachher noch so, wenn ich weg bin?”, fragte Tom mich.
    “An dich denken.”, gab ich zur Antwort. “Und dann erst mal ausgiebig mit Jule quatschen um das alles hier zu realisieren.”
    “Realisieren? Was?”, fragte er.
    “Na man lernt nun mal nicht jeden Tag `Deutschlands berühmteste Newcomer Band´ kennen. Und als ob das nicht genug ist, muss ich mich auch noch in eines der Bandmitglieder verlieben. Das passiert nicht jedem und ich muss das erst mal verarbeiten. So wie ich Jule kenne, wird es ihr ähnlich gehen und darüber müssen wir erst mal quatschen.”, erklärtre ich Tom.
    Ich legte mich auf Toms Bauch. Er streichelte mir über meinen Kopf. Es war wunderschön.
    “Ich könnte hier ewig so liegen.”, sagte Tom dann.
    “Ja, mir geht es nicht viel anders.”, stimmte ich ihm zu. Um uns herum war alles still. Plötzlich stand Tom einfach auf. Ich schaute ihm irritiert nach. Er ging zu seinem Gitarrenkoffer. Was wollte er denn da jetzt?
    “Tom? Was machst du da?”, fragte ich neugierig.
    “Abwarten und Mund halten”, bekam ich als Antwort. Das machte mich nun noch neugieriger. Dann kam er mit seiner Akustikgitarre zurück. Hatte er jetzt etwa DIE Ergebung für einen neuen Song? Oder wollte er mich damit etwa beeindrucken? Wenn ja, dann hat er es jetzt schon geschafft! Er setzte sich wieder aufs Bett und gab mir ein Zeichen, dass ich mich zu ihm legen sollte. Dann fing er an Gitarre zu spielen. Ich erkannt das Lied sofort, da es momentan mein absolutes Lieblingslied war. Dann fing er an zu singen. Es war Revolverheld mit `Mit dir chillen´:

    An heißen Sommertagen
    bin ich fast erfroren
    Vor Stress und Hektik,
    die täglich in mir wohnten
    Der ganze Scheiß von Gestern nervt mich immer noch
    Keine Zeit für Träume,
    Wenn ich morgens aus meinem Zimmer kroch

    Und wie viel mal
    Hab ich mir vorgestellt
    Ich hätte Zeit für dich
    Und ich hätte zeit für mich
    Aber der ganze Teufelskreis
    Lässt mich nichts weiter sehen
    Außer wenig Zeit und zu viel Einsamkeit

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Komm wir wandern aus
    Und ziehen in dieses Lied
    Ich spür die Sonne
    Schön zu wissen, dass es sie noch gibt
    Wieder mal weit weg
    Von der Wirklichkeit
    1000 mal cooler als in den Alltagstrott eingereiht

    Da zustehen ohne dich
    Schon der Gedanke lässt mich zittern
    Nein ich will das nicht
    Ich war schon da
    Und hab das alles schon erlebt
    Ich will hier bleiben
    Mit dir die Zeit vertreiben

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Lass die Zeit einfach mal stillstehen
    Lass die Zeit einfach mal stillstehen
    Lass die Zeit einfach mal stillstehen
    Lass die Zeit einfach mal stillstehen

    Komm wir wandern aus
    Und ziehen in dieses Lied
    Ich spür die Sonne
    Schön zu wissen, dass es sie noch gibt

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Mit dir chillen
    Das ist, was ich will
    Heut Abend ist nichts wichtig
    Nur das ich mit dir chill
    Lass die Zeit einfach mal still stehen
    Und die Leute ohne uns durchdrehen

    Das Lied passte gerade einfach total gut. Wir wollten einfach so daliegen und die Zeit genießen. Aber das ging nicht. Wir hatten noch genau 15 Minuten, bis sie los mussten. Nach dem Lied sah ich Tom an. Ich wurde traurig. Das merkte er auch und streichelte mir über den Kopf.
    “Wann werden wir uns wieder sehen?”, fragte ich mit bedrückender Stimme.
    “Bald, ganz bald.”, sagte Tom. Anscheinend hatte er auch noch nicht wirklich ne Idee, wie das alles laufen wird. Zum Trost küsste er mich. Es wurde ein sehr langer Kuss, und wir merkten gar nicht, wie auf einem Mal Georg und Gustav in der Tür standen. Tom glitt gerade mit seiner Hand über meinem Po unters T-Shirt.
    “Ich wusste, warum ich mir Popcorn mitnehmen wollte.”, flüsterte Gustav zu Georg.
    “Ich hab noch ne Tüte Gummibärchen in der Hosentasche. Ob das auch geht?”, fragte Georg und holte die Gummibärchen aus seiner Hosentasche. Tom und ich bekamen dieses Gespräch mit und schreckten auseinander. Wie unangenehm mir das war. Aber ich glaube die Situation war gar nicht so schlimm, denn Gustav und Georg aßen vergnügt ihre Gummibärchen.
    “Hallo ihr Spanner.”, begrüßte Tom die Zwei. Diese hoben nur die Hand, da ihr Mund vollgestopft war mit Gummibärchen.
    “Wart ihr schon drüben bei Jule und Bill?”, fragte ich.
    “Nö. Da wollten wir jetzt hin.”, erklärte mir Georg.
    Ich schaute mich im Zimmer um und entdeckte eine angefangene Packung Smarties.
    “Nehmt euch lieber die angefangene Packung Smarties mit. Es könnte ebenfalls interessant werden.”, schlug ich vor.
    “Gut machen wir.”, sagte Georg auf dem Weg aus unserem Zimmer.
    “Danke”, kam es dann nur noch von Gustav, der auch schon aus dem Zimmer war. Tom und ich standen auf und Tom nahm seinen Koffer. Ich half ihm beim tragen, schließlich hatte er ja auch noch seine Akustikgitarre. Wir packten zusammen und gingen auch zu Bill und Jule. Auf dem Flur hörte man Georg und Gustav auch schon lauthals lachen. Was war denn da los? Als wir nun auch in der Tür standen, wussten wir, warum sie lachten. Bill lag Oberkörperfrei auf dem Bett und Georg und Gustav lachten ihn aus. Bill war das voll unangenehm und er nahm sich die Decke zum Schutz. Jule musste sich auch schon zusammen reißen, damit sie nicht lachte.
    “Habt ihr noch nie etwas von anklopfen gehört?”, fragte Bill empört.
    “Haben wir, aber ihr ward anscheinend zu beschäftigt.”, sagte Gustav, als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
    “Kam die Smarties Tüte etwa wirklich zum Einsatz?”, fragte ich grinsend.
    “Oh ja. Das war noch besser, als bei euch.”, gab Georg zu.
    Wir lachten alle, bis auf Bill, der das irgendwie nicht ganz so witzig fand.
    “Alter könnt ihr euch mal verpissen, damit wir uns in Ruhe fertig machen können?”, fragte Bill ein wenig gereizt.
    “Jo, Abmarsch Leutings.”, sagte Tom mit bestimmter Stimme. Er wusste, dass Bill es ernst meinte. Wir gingen also schon mal nach unten. Bill und Jule kamen kurz nach uns runter. Bill schien sich wieder etwas beruhigt zu haben, denn er hatte schon wieder ein fettes Grinsen aufm Gesicht. Jule hatte ihm, nachdem wir weg waren, erklärt, dass er überhaupt nicht böse sein muss. Sie sagte ihm, dass er einen sehr schönen Bauch hatte und sich für nichts hätte schämen müssen. Das gefiel Bill natürlich und sie alberten weiter rum, bis sie unten bei uns waren. Da änderte sich die Stimmung doch wieder schlagartig, denn jetzt kam der Abschied. Tom und ich standen schon Arm in Arm da, als die zwei zu uns kamen. Keiner wollte Bill auf die Sache von eben anhauen, aber was sollte man sonst in so einer Situation sagen?
    “Also ich will mir ja jetzt keine Feinde machen, aber ich glaube, wir müssen los.”, sagte Gustav vorsichtig. Jule, Bill, Tom und ich warfen ihm einen tödlichen Blick zu. Aber er hatte ja irgendwo recht. Wir nicken.
    Ich schaute Tom an, dem das auch nicht so leicht fiel. Er nahm mich einfach in den Arm. Genau das brauchte ich auch gerade. Wir standen einfach da, und umarmten uns. Er flüsterte mir zwischendurch solche Sachen ins Ohr wie “Wir schaffen das.” oder “Ich liebe dich.” Voll niedlich. Ich warf einen kurzen Blick zu Jule und Bill. Da sah die Sache ganz anders aus. Über Jules Gesicht liefen schon ein paar Tränen. Ich wusste ja, dass es schwer werden wird, aber dass es so schwer wird hätte ich nicht gedacht. Ich schaute hoch zu Tom. Er hatte die Tränen von Jule auch gesehen.
    “Fang jetzt bloß nicht auch noch an zu heulen.”, sagte er und versuchte ein kleines Lächeln aufzusetzen, was ihm allerdings nicht gelang. Ich musste mich echt zusammenreißen, damit ich ihm diesen Wunsch erfüllen konnte.
    “Ich glaub wir müssen jetzt.”, sagte Tom sehr leise, so dass ich es kaum verstand.
    “Ist okay.”, war das einzige, was ich sagen konnte.
    “Wir telefonieren.”, versprach Tom mir. Ich nickte. Dann küssten wir uns sehr lange. Als wir uns lösten liefen kleine Tränen über mein Gesicht. Tom strich sie mir mit seinem Zeigefinger aus dem Gesicht. Er konnte so verdammt zärtlich sein. Dann stieg er ins Auto. Ich verabschiedete mich von Georg und Gustav und umarmte sie beide auch einmal. Dann flüsterte mir Georg ins Ohr: “Ich pass auf ihn auf. Das wird schon.”. Dann lächelte er mich an. Wie gut diese Worte doch taten. Bill und Jule konnten sich nun auch voneinander lösen. Bill liefen ein paar Tränen übers Gesicht, so dass seine ganze Schminke verlief. Jule hingegen konnte ihre Tränen nicht mehr aufhalten und weinte ohne Unterbrechung. Sie tat mir total Leid, aber mir ging es ja auch nicht besser. Bill verabschiedete sich nur noch von mir und stieg dann auch ins Auto. Jule umarmte zum Abschied ebenfalls noch Tom, Gustav und Georg und kam dann zu mir. Die 4 Jungs fuhren los. Wir winkten ihnen hinterher. Als sie weg waren machten wir uns auf den Weg zu mir nach Hause. Wir sagten den Weg über nichts und man hörte uns zwischendurch nur ein paar mal schluchzen. Wir versuchten die Tränen zu unterdrücken. Aber warum eigentlich? Ich blieb stehen und fing an zu weinen. Jule schaute mich verwundert an und nahm mich dann in den Arm. Sie fing auch an zu heulen. Wir standen mitten auf der Straße und heulten. Nach ungefähr 10 Minuten hatten wir uns wieder gefangen und schauten uns dann an. Dann bekamen wir einen Lachflash. Wir lachten uns halb Tod. Wir wussten nicht genau warum wir lachten, aber es musste einfach mal raus. Wahrscheinlich lachten wir über unser Glück. Nicht nur dass wir eine der geilsten Bands getroffen haben, wir waren auch mit 2 der Mitglieder zusammen. Wir hatten so viel Spaß mit ihnen gehabt und so viel schöne Momente. Warum sollten wir dann heulen? Wir werden die Zwillinge doch bald wieder sehen. Wir hatten mit einem Mal richtig gute Laune. Wir hatten an diesem Wochenende so viel erlebt.

    Kapitel 8

    “Jule?”, fragte ich ganz aufgeregt, als sie endlich an ihr Handy ging.
    “Ja. Was gibt’s?”, fragte sie.
    “Hast du schon mit Bill telefoniert?, fragte ich immer noch nervös.
    “Nein. Wieso? Was ist überhaupt mit dir los?”, fragte Jule neugierig.
    “Naja, also ich weiß ja nicht ob ich es dir sagen darf... Aber Bill und Tom haben eine Überraschung für uns.”, erzählte ich ihr voller Begeisterung.
    “Was für eine Überraschung denn?”, wollte Jule von mir wissen.
    “Keine Ahnung, aber es hörte sich echt toll an.”
    Wir haben die Zwillinge nun schon ganze 5 Wochen nicht mehr gesehen, da sie viele Konzerte gaben und mit Presseterminen überhäuft wurden. Ich telefonierte fast täglich mit Tom außer wenn sie wirklich im Stress waren oder ich mal keine Zeit hatte. Ich hatte Tom wirklich schon ziemlich vermisst. In der Schule lief es auch echt gut. Keiner hatte davon etwas mitbekommen, dass wir mit Bill und Tom von Tokio Hotel zusammen waren. Selbst die Presse hatte davon kein Wind bekommen. Das war echt einmal ein Wunder, wo die Presse doch sonst immer so schnell war. Aber uns störte es nicht. Tom hatte mir schließlich versprochen, dass er mich aus dem ganzen Medienzeug raus hält. Und das klappte ja bis jetzt auch.
    “Und wann kriegen wir die Überraschung?”, fragte Jule mich.
    “Weiß ich nicht, aber er meinte, dass es in nächster Zeit passieren wird.”
    “Alles klar. Ich muss jetzt auch Schluss machen. Hab noch ne Menge zu tun.”
    “Okay, wir sehen uns morgen in der Schule.”
    “Gut. Und am Wochenende komm ich zu dir. Richtig?”, fragte Jule noch einmal.
    “Ja, und Wochenende kommst du zu mir.”
    “Gut. Hab dich lieb. Bis dann.” Ich legte auf.

    Ding Dong. Es klingelte an der Tür. Jule war wieder einmal ziemlich unpünktlich.
    “Ich dachte, du würdest um 6 kommen, und nicht erst um viertel vor 7?”, begrüßte ich sie.
    “Hallo erst mal. Du kennst doch meine Mutter. Jule mach dies. Jule räum das noch weg. Jule hier. Und Jule da...”, sagte sie etwas aus der Puste, da sie mit Fahrrad gekommen ist.
    “Aber dafür bist du ja jetzt da.”, sagte ich und umarmte sie.
    “Und hat Tom sich noch einmal bei dir gemeldet? Bill hat mich jetzt schon seid Mittwoch nicht mehr angerufen. Und heute ist Freitag.”, fragte Jule mich etwas besorgt.
    “Mit Tom habe ich auch das letzte mal am Mittwoch telefoniert. Komisch. Aber vielleicht haben sie einfach zu viel zu tun.”, versuchte ich sie aufzumuntern. Wir gingen hoch in mein Zimmer und bereiteten uns auf unseren Beauty- DVD- Abend vor. Wir bereiteten für Jule eine Anti- Stress Maske vor. Das Rezept dafür hatte ich von einer Freundin. Ich trug sie auf Jules Gesicht auf. Sie sah aus wie ein Alien, da die Maske grün war. Ich dagegen hatte nur eine Reinigungsmaske auf dem Gesicht, die durchsichtig war. Ich legte die DVD “The Fast and The Furious Tokyo Drift” ein und wir machten es uns auf dem Bett gemütlich. Plötzlich klingelte es an der Tür. Wer konnte das denn sein? Es war doch schon 21 Uhr. Da Jule und ich die einzigen waren bei mir zu Hause, ging ich hinunter und machte die Tür auf. Als ich die Tür öffnete, war nichts und niemand zu sehen. Ich wunderte mich. Als ich hinaus ging um genauer zu gucken kamen vier gespenstische Gestalten um die Ecke gesprungen. Ich hab mich so erschrocken, dass ich laut anfing zu schreien. Ich hörte auch gleich Jule die Treppe hinunter poltern. Wahrscheinlich wollte sie gucken, was los ist. Nachdem ich genauer zu den vier Gestalten guckte sah ich, dass es Tom, Georg, Gustav und Bill waren. Sie hatten sich ihre Kapuzen übergezogen und so vermummt, dass ich sie im ersten Moment echt nicht erkannte. Ich ging auf sie zu und versuchte es ihnen zurück zu zahlen, indem ich spielerisch auf sie einschlug. Dann nahm Tom mich und küsste mich erst einmal zur Begrüßung. Und schon war alles wieder vergessen.
    “Aaaahhhhhhhhhh. Aliens. Alex du hast nen Alien in deinem Haus.”, schrie Gustav wie wild, als er Jule gesehen hatte, die immer noch die Maske auf dem Gesicht hat.
    “Was habt ihr mit meiner Jule gemacht?”, fragte Bill Jule und mich gleichzeitig.
    “Ist doch mal was anderes.”, witzelte Georg rum.
    “Ich muss mir wohl ne neue Freundin suchen. Meine will mich anscheinend los werden.”, sagte Bill entschlossen.
    “Nein. Will ich gar nicht... Ich wollte mich eigentlich nur hübsch für dich machen.”, sagte Jule etwas beleidigt.
    “Bitte versprich mir, dass du dich nie hübsch für mich machen willst. Du bist hübsch, so wie du bist.”, sagte Tom zu mit. Wir mussten lachen, bis auf Jule, die das nicht so witzig fand.
    “Lacht ruhig über mich. Ich kann damit umgehen... Mir macht das nichts.”, versuchte sich Jule die Sache schön zu reden und verschwand wieder drinnen. Wahrscheinlich wollte sie ins Badezimmer und sich sauber machen.
    “Was macht ihr überhaupt hier?”, fragte ich die vier.
    “Euch überraschen?!?”, gab Gustav mir als Antwort.
    “Okay, das habt ihr auch geschafft.”, gab ich zu.
    “Gut, unsere Mission ist erfüllt, jetzt können wir also wieder gehen...”, sagte Tom und drehte sich um, um sich auf den Weg zum Auto zu machen.
    “Nein.”, sagte ich mit entschlossener Stimme und hielt Tom fest, um ihn dann zu küssen.
    “Okay, wir bleiben doch noch ein wenig.”, sagte Tom, nach dem Kuss.
    “Ich hab meine Jule wieder. Die Aliens haben sie frei gegeben. Ha. Die haben gemerkt, dass die zu mir gehört.”, sagte Bill, als Jule wieder sauber in der Tür stand. Er ging auf sie zu, nahm sie in den Arm und küsste sie sehr lang. Danach hatte Jule ein Dauergrinsen auf dem Gesicht, welches ich echt noch nie bei ihr gesehen hab. Sie hatte Bill wohl sehr vermisst. Bestimmt genauso doll, wie ich Tom.
    “Wollen wir ewig hier draußen stehen? Es wird langsam kalt.”, sagte Gustav plötzlich.
    “Also mir ist echt warm, wenn nicht sogar heiß.”, sagte Tom einfach und küsste mich wieder.
    “Echt mal. Mach dir warme Gedanken.”, bekam er von Jule zur Antwort, die sich ebenfalls an Bill zu schaffen machte.
    “Wir haben aber keine Freundinnen, so wie ihr. Da wird das schon schlechter.”, verteidigte Georg sich und Gustav.
    “Na gut, dann lass uns mal rein gehen.”, sagte ich. Georg und Gustav waren auch gleich die ersten, die im warmen Haus waren. Wir gingen in mein Zimmer.
    “Wollt ihr heut Abend alle bei mir pennen?”, fragte ich verwundert, als ich auf die Uhr sah. Sie konnten ja nicht um diese Uhrzeit noch nach Magdeburg fahren, oder wohin sie auch vorhatten als nächstes zu fahren. Sie sahen sich an, zuckten mit den Schultern und fingen an zu nicken.
    “Wir haben uns extra noch ein Zelt mitgebracht.”, sagte Gustav ganz stolz.
    “Und das wollt ihr im Dunkeln aufbauen?”, sagte Jule und fing an zu lachen.
    “Naja, man könnte es ja wenigstens versuchen.”, sagte Gustav mit einem nachdenklichen Blick.
    “Wir könnten es wirklich hinbekommen. Ich meine so schwer dürfte das ja echt nicht werden.”, überlegte Georg mit.
    “Wie gut, dass wir uns darüber keine Sorgen machen müssen.”, schwärmte Tom. Ich schaute ihn skeptisch an.
    “Wieso? Wo willst du denn schlafen?”, fragte ich ihn ernst. Er sah mich mit seinen großen braunen Augen an.
    “Ich... Äh... Also...”, stammelte er.
    “Was?”, fragte ich erwartungsvoll.
    “Ich dachte...”, stammelte er weiter.
    “Was dachtest du? Das du bei mir schlafen kannst?”, fragte ich ihn. Er schaute mit seinem Hundeblick, dem ich einfach nicht wiederstehen konnte.
    “Ja, das dachte ich eigentlich.” Er schaute mich total unschuldig an.
    “Okay. Aber nur weil ich heut so gut gelaunt bin.” Ich küsste ihn.
    “Aber wird das nicht ein bissel eng in deinem Zimmer?”, bemerkte Bill so nebenbei.
    “Tja, dann musst du wohl mit Jule auch bei Georg und Gustav im Zelt schlafen.”, witzelte Tom rum.
    “Alex?” Jule sah mich fragend an.
    “Was?”, fragte ich sie, als wüsste ich nicht, was sie wollte.
    “Ich schlaf doch bei dir...”
    “Ja, aber das heißt ja nicht zwangsläufig, dass du bei mir im Zimmer schläfst.”
    “Na wo denn sonst?”, fragte sie.
    “Wartet kurz dann ruf ich mal meine Schwester an.”
    “Gut!” Jule fiel ein Stein von Herzen. Sie hatte anscheinend kein Bock, draußen im Zelt mit den Jungs zu schlafen.
    Nach kurzer Zeit legte ich das Telefon zur Seite. Jule und Bill sahen mich erwartungsvoll an.
    “Ihr könnt bei meiner Schwester im Zimmer schlafen. Aber nur unter einer Bedingung.”, sagte ich.
    “Und die wäre?”, fragte Bill neugierig.
    “Na ihr dürft es diese Nacht nicht im Bett von Alex Schwester treiben...”, sagte Tom.
    “Naja, das auch aber es ging eigentlich um etwas anderes.”, meinte ich.
    “Und das wäre?”, sagten Jule und Bill und mit einem ängstlichen Unterton.
    “Tokio Hotel und vor allem Bill muss die ganzen Poster meiner Schwester unterschreiben. Mit Widmung. Und für ihre Freundinnen auch. Kannst du damit leben?”, fragte ich mit einem fetten Grinsen. Man sah, wie erleichtert Bill und Jule wurden.
    “Das ist doch eine machbare Bedingung.”, sagte Bill.
    “Gut.”, sagte ich und sah nun Gustav und Georg an.
    “Und ihr wollt euch jetzt das Zelt aufbauen? Im Dunklen?”, fragte ich noch mal nach.
    “Jap!”, sagten die beiden Zeitgleich und sehr entschlossen.
    “Na, dann lass uns mal raus gehen und das Zelt aufbauen.”, sagte ich und ging nach draußen. Es dauerte eine Zeit, bis mir jemand folgte. Das war den anscheinend doch nicht so geheuer... Sie waren ja schließlich überzeugte Drinnis.
    Unten angekommen holten die Jungs das Zelt und ihre Schlafsäcke aus dem Auto. Ich zeigte ihnen, wo sie ihr Zelt aufbauen können und sie fingen an... Sie schienen voll Tatendrang, packten alles aus und schmissen die Anleitung sogar zur Seite. Ja, ja es schien so einfach. Nach 10 Minuten waren sie immer noch nicht weiter... Bill, Tom, Jule und ich standen an der Seite und beobachteten dieses Schauspiel. Es war zum totlachen. Sie wären fast verzweifelt, bis ihnen die Anleitung in die Hände fiel. Welch ein Fehler...
    “Wie rum muss das Scheiß denn hier?”, fragte Georg etwas angepisst.
    “Gib mal her...”, sagte Gustav und nahm ihm die Anleitung aus der Hand. Er drehte die Anleitung hin und her. Aber er sah aus, als ob er absolut kein Durchblick hatte.
    Jule und ich konnten uns das ganze nicht mehr mit angucken. Wir schauten uns an und nickten nur kurz.
    “Habt ihr eigentlich schon mal ein Zelt aufgebaut?”, fragte ich vorsichtig.
    “Sehen wir etwa so aus?”, sagten Georg und Gustav aus einem Mund.
    “Man siehts...”, sagte Jule.
    “Lasst da mal Fachleute ran.”, sagten Jule und ich gleichzeitig und gingen zu den Jungs. Diese sahen uns nur mit großen Augen an. Naja, Jule und ich bauten nicht zum ersten Mal ein Zelt auf. Wir schauten uns kurz die Beschreibung an und fingen an, das Zelt aufzubauen.
    “Ihr müsst mit den Taschenlampen hier hin leuchten.”, gab Jule zur Anweisung und zeigte auf die Stelle, die beleuchtet werden sollte. Das Zelt war in 10 Minuten aufgebaut, da es sich nur um ein kleines 2 Mann Zelt handelte.
    “Fertig!”, sagten Jule und ich stolz und stellten uns zu den Jungs. Diese sahen uns nur mit großen Augen an.
    “Danke.”, sagte Georg und nahm sich sein Schlafsack um es sich im Zelt bequem zu machen. Gustav schaute ihm hinterher.
    “Ich will aber innen schlafen.”, sagte er.
    “Ich war aber zu erst da...”, entgegnete Georg etwas schadenfroh.
    “Na warte.”, drohte Gustav ihm und verschwand auch im Zelt mit seinen Sachen.
    Kaum waren beide zusammen im Zelt hörte man sie heftigst diskutieren, wer nun wo schläft. Wir mussten grinsen.
    “Gute Nacht Jungs!”, schrieen wir noch einmal, bevor wir reingingen, aber es kam keine Reaktion von den anderen beiden. Auch gut. Die beiden werden die Nacht über bestimmt gut schlafen...
    Oben in einem Zimmer angekommen, machten wir das Bett für Bill und Jule fertig.
    “Wollt ihr in einem Bett schlafen, oder sollen wir das Gästebett daneben aufbauen?”, fragte ich die beiden.
    “Wir schlafen in einem Bett.”, sagte Bill entschlossen und Jule strahlte.
    “Braucht ihr ein Bettzeug oder zwei?”, fragte ich weiter.
    “Ich glaube zwei wären besser.”, überlegte Jule und Bill stimmte ihr zu. Gut. Ich suchte schnell das ganze Zeug raus und drückte es den beiden in die Hände. Beide strahlten bis über beide Ohren, als sie sich von uns verabschiedeten und in das Zimmer meiner Schwester gingen.
    “Na da geht heut Abend aber auch noch was.”, bemerkte Tom neben mir.
    “Wieso AUCH noch? Meinst Georg und Gustav entjungfern sich heut Nacht gegenseitig?”, fragte ich mit voller Ernsthaftigkeit.
    “Nein, so meinte ich das eigentlich nicht.”, sagte er und gab mir einen sehr langen und leidenschaftlichen Kuss.
    “Okay, hab schon verstanden.”, sagte ich.

    Kapitel 9

    “Guten Morgen mein Schatz. Aufwachen.”, flüsterte mir eine sanfte Stimme ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich öffnete kurz meine Augen, um zu gucken, wer es war. Da erblickte ich Tom, der sehr dicht über meinem Gesicht war. Ich erschrak ein bisschen und schloss auch gleich meine Augen wieder, da mich das Licht, welches ich sah (und das war nicht viel, da Tom so dicht war) blendete. Ich knurrte und drehte auf die andere Seite weg von ihm. Wie kann man am frühen Morgen nur so gesprächig sein??? Und so ein dickes Grinsen auf dem Gesicht??? Ich versteh das nicht... Ich brauch immer meine 5 Minuten bis ich wach bin. Tom verstand das anscheinend nicht.
    “Schatzi, ich liebe dich.”, sagte er.
    “Mhhh....”, knurrte ich, was eigentlich ´ich dich auch´ heißen sollte. Stille. Lässt er mich jetzt etwa weiter schlafen? Nein, natürlich nicht.
    “Wollen wir Jule und Bill wecken gehen??? Hast du ne Digitalkamera? Dann könnte man die zwei fotografieren... Was hältst du davon?” Er sprühte ja vor Tatendrang. Wie kann er nur???
    “Mhh...”, gab ich von mir, womit ich ihm meine Zustimmung zeigen wollte.
    “Na los, denn komm...” Er schunkelte mich an, um mir zu zeigen, dass er fertig war.
    “Ich komm doch schon...” Das waren die ersten Worte, die ich an diesem Tag von mir gab. Ich war ja ein bisschen genervt von seinem Tatendrang, und von der Tatsache, dass ich eigentlich noch viel zu Müde war um irgendetwas zu machen. Hätten wir nicht noch schön im Bett liegen können, und ein bisschen kuscheln können??? Ich wollte aufstehen, als ich bemerkte, dass ich etwas wenig an hatte. Suchend sah ich mich in meinem Zimmer um, und sah auch meine Klamotten. Sie lagen wie wild im Zimmer. Was war denn hier los? Es sah aus, als ob eine Bombe eingeschlagen wäre. Dann schoss es mir wieder in den Kopf. Hier war eindeutig Leidenschaft am Werk... Ich zog mich also an, denn Tom würde ja sowieso nicht aufhören zu quengeln. Er war ja ein bisschen wie ein kleines Kind, dass zum Weihnachtsmann wollte, um die Geschenke zu holen... Eigentlich ja ganz niedlich, wenn ich nicht so Müde gewesen wäre. Ich nahm die Kamera und wir schlichen uns in das Zimmer meiner Schwester, wo Bill und Jule lagen. Dieser Anblick war echt ein Bild für die Götter... Tom und ich mussten grinsen. Die zwei waren doch echt zu geil. Sie lagen nicht mal mehr in einem Bett. Was lief da denn heut Nacht ab? Sie waren noch angezogen. Das heißt, entweder sie haben sich an ihr versprechen gehalten, oder sie haben es noch geschafft sich rechtzeitig anzuziehen. Aber warum lag Bill auf dem Boden? Ohne Decke? Ohne Kissen? Und Jule lag auf dem Bett in 2 Decken dick eingekuschelt. Von ihr war kaum etwas zu sehen. Ich machte schnell ein paar Fotos, bevor sie mich entdecken. Dann zog ich Tom aus dem Zimmer.
    “Ich weiß, wie wir die beiden wecken können.”, sagte ich und wir gingen ins Badezimmer. Ich erzählte ihm von meinem Plan und er war begeistert. Wir teilten uns die Aufgaben. Ich sollte im entsprechen Moment Fotos machen und Tom weckte sie etwas unsanft. Wir füllten die Becher, die wir finden konnten mit Wasser. Dann machten wir uns auf den Weg zurück in das Zimmer, indem Bill und Jule schliefen. Tom ging leise auf die beiden zu und ich positionierte mich mit der Kamera. Dann passierte alles in Blitzesschnelle. Tom goss die Becher aus, worauf Jule und Bill auch gleich aufschreckten und anfingen zu schreien. Man musste bedenken, dass wir eiskaltes Wasser genommen haben. Sie waren klitschnass und sahen irgendwie nicht sehr erfreut aus. Kann ich gar nicht verstehen... Wer wird denn sonst so liebevoll am frühen Morgen geweckt??? Ich hatte echt Mühen, mit dem fotografieren hinterher zu kommen, aber ich glaube, dass mir ein paar gute Bilder gelungen sind. Als Tom und ich die beiden anschauten konnten wir uns vor lachen gar nicht mehr halten. Wir haben uns im wahrsten Sinne des Wortes am Boden gekugelt. Das war echt geil... Bill und Jule fanden das anscheinend nicht ganz so lustig. Sie schauten uns total verdutzt an und wollten gerade anfangen zu meckern, als sie sich ansahen. Da mussten auch sie lachen...
    “Bill, wie siehst du denn aus???”, kam es von Jule, die nun auch anfing zu lachen.
    “Schau mal in den Spiegel Kleine. Du siehst auch nicht gerade besser aus.”, konterte Bill und auch er musste lachen. Gut, dann waren uns die beiden doch nicht ganz so sauer.
    Nach einer Zeit beruhigten wir uns wieder.
    “Und warum hast du nun auf dem Boden geschlafen?”, fragte ich Bill.
    “Also das weiß ich auch nicht so genau... Jule hat sich heut nacht ziemlich breit gemacht. Irgendwann spürte ich nur noch Schmerz. Und da lag ich auch schon auf dem Boden. Ich bin wohl irgendwie aus dem Bett gefallen...”, sagte Bill, der das selbst noch nicht so ganz verstand.
    “Nee echt jetzt? Hab ich gar nicht mitbekommen...”, tat Jule ganz unschuldig.
    “Kein Wunder, so tief, wie du geschlafen hast...”, sagte Bill.
    “Aja...”, bemerkte Tom nur zwischendurch. Er wollte wahrscheinlich nur einen Beitrag zu diesem Gespräch leisten, der ihm aber irgendwie misslungen ist.
    “Wir müssen dir noch was beichten.”, begann Jule auf einmal.
    “Ja, wir konnten nicht alle Bedingungen erfüllen...”, sagte Bill.
    “Wieso? Ihr habt doch fast alle Poster unterschrieben...”, sagte ich.
    “Ja aber...”, stammelte Jule vor sich hin. “Naja, wie soll ich es sagen... Uns ist da was passiert...”
    Mir war klar worauf sie anspielte und ich nahm es ihr ab: “Hab schon verstanden. Ist doch nicht schlimm.”
    “War bei uns ja nicht anders. Wir konnten uns auch nicht beherrschen.”, haute Tom mit einem Mal raus. Bill und Jule mussten grinsen.
    “Wollen wir mal gucken, was die anderen 2 machen?”, machte Jule den Vorschlag.
    “Oh ja. Die müssen wir auch wecken. Aber wie?”, überlegte Bill.
    “Ich hab da schon einen Plan.”, sagte ich etwas geheimnisvoll.
    “Nun erzähl schon. Ich bin doch so neugierig.”, drängte Jule mich.
    “Na wir wecken sie mit dem Lied `Warum bin ich so fröhlich?´. Das drehen wir dann ganz laut auf...”, sagte ich stolz. Wie kreativ ich doch schon am frühen Morgen sein konnte... Sie stimmten mir zu. Ich holte den CD-Player meiner Schwester, da ich meine Anlage ja nicht mit raus nehmen konnte. Dann nahm ich die CD und wir machten uns auf den Weg zum Zelt der beiden Jungs.
    Als wir dort angekommen waren, hörte man nichts. Wir schlichen uns ins Zelt. Was wir dort erblickten war zu drollig. Echt zum knutschen. Ich positionierte mich mit der Kamera und machte ein paar super Schnappschüsse. Da lagen die Zwei doch tatsächlich Arm in Arm. Dieser Anblick war echt geil. Bill machte den CD-Player an und Gustav und Georg standen innerhalb von Sekunden senkrecht in den Schlafsäcke. Wir drehten die Musik voll auf. Die zwei waren total angepisst. Diese Gesichtszüge sah ich nun schon zum 2. Mal an diesem Morgen, denn Bill und Jule schauten ähnlich aus der Wäsche.
    “Was machen wir heut noch so???”, fragte ich die anderen. Die vier Jungs sahen sich an und nickten.
    “Wir haben eine Überraschung für euch. Aber verraten tun wir noch nichts. Ihr kriegt nachher noch was von uns.”, sagte Bill und grinste fett.
    Nachdem Tom auf die Uhr schaute, sagte er, dass wir in 3 Stunden los fahren müssten, um rechtzeitig dort zu erscheinen, wo wir hin wollten. Das hörte sich erst mal lange an, aber letzten Endes wurde es doch sehr knapp. Wir gingen alle nach der Reihe erst mal duschen. Jule und ich waren die ersten, da die Jungs meinten, dass wir danach noch eine Überraschung kriegen würden. Sie standen mit riesigen Tüten vor uns.
    “Wir hoffen, dass es passt. Sucht euch was aus. War nicht so ganz einfach...”, sagte Tom und die zwei überreichten uns die Tüten. Wir waren ziemlich neugierig und nachdem wir in die Tüten blickten schauten Jule und ich uns mit großen Augen an. Waren diese Klamotten etwa wirklich für uns???
    “Nun sucht euch was aus und probiert es mal an...”, sagte Bill und die zwei gingen aus meinem Zimmer, damit wir uns in Ruhe etwas aussuchen konnten. Das war allerdings gar nicht so leicht. Nach ungefähr 45 Minuten diskutieren, anprobieren und kombinieren hatten Jule und ich schließlich die passenden Outfits gefunden. Jule trug ein orangefarbenes Kleid, welches sie im Nacken zubinden musste. Es war sehr figurbetont und sie bekam dadurch einen schöne Taille. Das Kleid ging Jule bis kurz über die Knie. Dazu trug sie einen weißen, sehr langen Mantel und weiße Hackenschuhe. Sie sah echt gut aus. Ich sah aber auch nicht schlecht aus, wie ich fand. Ich trug ein schwarzen Rock, der bis zu den Knien ging. Dazu hatte ich ein weißes Top an, welches mit Perlen bestickt war. Darüber hatte ich eine schwarze Blazerjacke an. Das sah irgendwie richtig edel aus. Was die 4 bloß mit uns vor hatten... Ich war ja echt zu neugierig. Als wir fertig mit dem Aussuchen des Outfits waren, begaben wir uns nach unten zu den anderen. Sie hatten in der Zeit auch schon geduscht und sich schick angezogen. Georg und Gustav trugen über ihrem Outfit ebenfalls eine Blazerjacke. Tom hatte wie immer seine Hip Hop Klamotten an und Bill trug eine schicke schwarze Bluse. Den Jungs gefiel unsere Auswahl auch sehr gut.
    “Wir müssen dann nachher auch bald los.”, sagte Georg zu uns.
    “Ja aber wir müssen uns doch noch die Haare machen und uns schminken.”, warf Jule ein.
    “Das machen wir unterwegs.”, gab Gustav uns zur Antwort.
    “IHR???”, fragten Jule und ich gleichzeitig.
    “Nein, so war das nicht gemeint. Aber für euer Styling ist schon gesorgt.”, versicherte uns Bill. Jule und ich verstanden zwar immer noch nur Bahnhof, aber die Jungs werden sich schon was dabei gedacht haben. Wir packten nur noch schnell ein paar Sachen zusammen, da die Jungs meinten, dass wir die Nacht in einem Hotel verbringen würden. Wir waren pünktlich fertig und konnten mit dem großen, abgedunkelten Van der Jungs losfahren.
    Die Fahrt wurde echt lustig. Unterwegs haben wir noch David Joost eingesammelt. Das, was die Jungs mit uns vor hatten, musste wohl doch etwas größer gewesen sein, denn die hatten sich alle so schick gemacht. Naja, wir sahen ja auch nicht schlecht aus. Wir fuhren nach Berlin. Gut, aber was machen wir da? Ich hatte immer noch keine Ahnung. In Berlin fuhren wir erst mal ins Hotel, welches sehr groß war. Wir bezogen die Zimmer und 10 Minuten nach unserer Ankunft standen die Stylisten vor unserer Tür. Die Jungs hatten sich ja echt was einfallen lassen... Wir wurden richtig professionell gestylt und sahen dann echt Hammer aus. Nach dem Styling erzählten uns die Jungs auch, wo es hingehen sollte. Tokio Hotel waren zu einer Galaveranstaltung eingeladen und wollten uns als Freundinnen mitnehmen. Um 18 Uhr sollten sie auf dem roten Teppich sein und gegen 20 Uhr sollte die Veranstaltung beginnen. Da es 17.30 Uhr war, hatten wir noch etwas Zeit, denn die Veranstaltung fand nicht weit von Hotel statt.
    “Ihr hättet uns aber nicht mitnehmen müssen.”, sagte Jule, als sie endlich die Sprache wiederbekommen hat. Diese Überraschung hatte uns nämlich ziemlich die Sprache verschlagen. Die Zwillinge hatten es wohl ernst mit uns gemeint. Auch ich war noch total perplex.
    “Aber wir wollen, dass alle wissen, dass wir euch lieben.”, versuchte Bill zu erklären.

    Pünktlich um 18 Uhr fuhren wir mit der Limousine am roten Teppich vor. Die Fanmassen schrieen wie wild, als Tokio Hotel aus dem Auto stiegen. Wir wollten den Jungs diesen Moment lassen. Erst kurze Zeit später stiegen wir auch aus dem Auto. Plötzlich verstummten die Massen und man merkte, wie die Stimmung schwankte. Die Fans waren alle ziemlich geschockt und konnten mit mir und Jule absolut nichts anfangen. Doch Tokio Hotel reagierten auf diese Situation, da sie merkten, wie unangenehm uns das war. Sie winkten den Fans zu, die dann auch endlich die Augen von uns abließen. So ein roter Teppich war schon was tolles. Diese ganze Atmosphäre war etwas ganz besonderes. Die Jungs gingen langsam in Richtung des Einganges, wo auch ganz aufgeregt die Reporter standen. Tom und Bill nahmen Jule und mich an die Hand, da sie merkten, wie unsicher wir waren. Die Reporter waren richtig neugierig und wollten alles über uns wissen, aber die Zwillinge antworteten nur auf Fragen, die nichts mit ihrem Privatleben zu tun hatten. Sie bemerkten schnell, dass Jule und ich noch nicht soweit waren, um es der ganzen Welt zu sagen. Morgen in den Zeitungen würden schon genug Sachen über uns stehen. Für die Kameras posierten die 4 auch nur mit uns. Tom und Bill haben vorher noch zu uns gesagt gehabt, dass sie uns nirgends alleine stehen lassen und alles mit uns zusammen machen. Wir fühlten uns ziemlich sicher bei den 4.
    Die Galaveranstaltung verlief eigentlich so, wie man sich eine Gala so vorstellt. Die Preisträger haben alle endlos lange und vor allem langweilige Reden gehalten. Tokio Hotel waren noch nicht einmal nominiert. Aber wenn man zwischen den Jungs bei so einer Veranstaltung sitzt, dann kann das schon ziemlich witzig werden. Sie haben uns echt vom einschlafen abgehalten. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es jemanden gibt, der noch mehr Scheiße labern kann, als Jule und ich. Wie man sich doch täuschen kann...
    Nach der Veranstaltung gab es noch ein Büffet und viele neugierige Reporter. Sie konnten es einfach nicht lassen, und die Jungs über Jule und mich zu fragen. Einige Reporten gingen sogar soweit und haben mich und Jule allein abgefangen, als wir auf dem Weg zur Toilette waren, um uns zu interviewen. Nach einer dreiviertel Stunde wurde uns das allen aber zu viel und wir fuhren ins Hotel. Die Jungs hatten nicht damit gerechnet, dass die Reporter ein einfaches ´Nein` nicht akzeptieren würden. Ihnen tat das ziemlich Leid, dass wir so belagert wurden.
    Das Hotel war nur 10 Minuten von der Veranstaltung entfernt und somit waren wir ziemlich schnell dort. Es war ca. 23 Uhr und wir waren alle noch putzmunter. Vor dem Hotel warteten auch noch einige Fans. Die Jungs wollten unbedingt noch Autogramme geben und so gingen Jule und ich schon vor zu den Hotelzimmern. Wir hätten sowieso nur im Weg gestanden...
    “Eigentlich wollten wir ja mit euch dort Party machen.”, sagte Georg, als wir in Gustavs Hotelzimmer waren. Wir wollten noch ein bisschen zusammen sitzen und da bot sich sein Zimmer an, da es das Erste war, an dem wir vorbei kamen.
    “Na dann lass uns doch hier Party machen.”, schlug Jule vor.
    “Coole Idee, ich könnte jetzt sowieso noch nicht schlafen.” Auch Gustav war von der Idee begeistert. Wir wechselten nur kurz ein paar Blicke, und schon hatte Tom das Telefon in der Hand, um ein paar Getränke zu bestellen: “...ja und noch ein paar Flaschen Bier... und Sekt brauchen wir auch... Wie viele Flaschen? Gute Frage... so 3... oder nein 4 wären besser...” Nach langen Diskussionen über die Mengen des Alkohols legte Tom den Hörer auf und schaute uns zufrieden an.
    “Und wer bitteschön soll das alles trinken?”, fragte ich ihn immer noch erstaunt.
    “Das war doch erst seine Ration. Nun müssen wir noch bestellen.”, witzelte Georg.
    “Oh ja und wenn Georg bestellt hat, dann sind die Vorräte unten leer.”, fügte nun noch Bill sein Senf hinzu. Na der Abend kann ja noch lustig werden...

    Kapitel 10

    “Jetzt komm endlich von Klo. Man ich muss gleich kotzen.” Ich stand vor der Badezimmertür und hüpfte hin und her. Im Bad hörte ich nur, wie Tom sich übergab. Das war gestern wohl doch etwas viel. Wir haben bis heute früh um halb 6 gefeiert und die ganzen Flaschen voller Alkohol waren ohne Ausnahme leer. Ich frage mich immer noch, wie so wenig Leute nur so viel trinken konnten. Und dann hat man nur ein Klo zur Verfügung. Mir war so schlecht.
    “Ich bin kurz drüben bei Bill und Jule. Vielleicht haben die ja die Toilette frei.”, rief ich ins Badezimmer, bevor ich aus der Tür verschwand. Doch als Bill mir die Tür ihres Hotelzimmers öffnete, erlebte ich das Ganze noch einmal. Man hörte Jule lauthals mit der Toilette kommunizieren. Und Bill wurde schon ganz nervös, da er unbedingt ins Badezimmer wollte, um sich zu stylen. Er war wahrscheinlich der einzige, dem es an diesem Morgen gut ging, da er nicht ganz so viel getrunken hatte. Ich erzählte ihm von Toms neuer Bekanntschaft, dem Klo.
    “Das mit Jule kann hier auch noch dauern.”, erzählte er mir und so beschloss ich, bei Gustav und Georg einmal zu gucken. Aber dort sah es auch nicht viel besser aus. Georg öffnete mir die Tür und schaute mich nur an, als würde er die letzte Nacht am liebsten wieder rückgängig machen. Seine Haare waren ziemlich wild durcheinander und die Gesichtsfarbe hatte ihn verlassen. Er stand da, wie ein Schluck Wasser. Plötzlich meinte er nur noch “Sorry”, und lief aufs Klo. Okay, hier konnte ich also auch keine freie Toilette finden. In meinem Magen drehte sich zunehmen alles. Ich wusste, dass wenn ich nicht bald eine Toilette bekommen würde, dann würde es hier eine Riesen Sauerei geben. Also versuchte ich es zum Schluss bei Gustav am Zimmer. Er öffnete mir die Tür und noch bevor er irgendetwas sagen konnte rannte ich aufs Klo. Er war meine Rettung. Die nächsten 15 Minuten erwies sich die Kloschüssel als treuer Freund.
    “Sorry und Danke”, sagte ich nur zu Gustav im Vorbeigehen, als ich wieder zu Tom ging.
    “Ja ja, passt schon.”, rief Gustav mir hinterher, da ich schon fast aus der Tür war.
    Tom lag wie tot auf dem Bett. Ich legte mich dazu. Plötzlich fingen wir beide heftigst an zu lachen. Wie konnte man nur so viel trinken???
    Gegen 12 Uhr standen wir alle vor dem Hotel mit unseren gepackten Sachen. Die Jungs hatten heute noch ein paar Termine und ab morgen mussten sie wieder ins Studio, um an ihrem neuen Album zu arbeiten. Sie hatten also keine Zeit mehr für uns, aber auch Jule und ich mussten zurück nach Hause, schließlich war morgen Montag und wir mussten wieder in die Schule.
    “Wir fahren euch noch zum Bahnhof.”, sagte Georg und wir stiegen alle in den Van. Während der Fahrt herrschte eine bedrückende Stimmung. Zum einen lag das noch am Alkohol, der immer noch durch unser Blut floss, zum anderen lag es aber auch an der Tatsache, dass wir uns wieder verabschieden mussten. Wir wussten schließlich nicht, wann wir uns wieder treffen würden. Die Jungs hatten in den nächsten Wochen leider nur wenig Zeit, da sie sehr hart an ihrem neuen Album arbeiten mussten.
    “Da wären wir auch schon.”, sagte Gustav etwas kleinlaut.
    “Och nö...”, stöhnte Bill nach dieser Nachricht.
    Okay nun wurde es ernst. Wir mussten uns verabschieden. Wie ich doch Abschiede hasse... Wir stiegen alle aus dem Auto, nachdem Georg einen Parkplatz gefunden hatte.
    “Wir kommen noch mit zum Zug, wenn es euch recht ist.”, sagte Tom und er nahm mich an die Hand. Wir gingen los, um zu gucken, wann der Zug fahren würde. Außerdem mussten wir uns auch noch die Tickets kaufen.
    “Der Zug kommt ja erst in 45 Minuten...”, stöhnte ich, als ich von Plan zurück ging zu den anderen.
    “Bill, ruf mal schnell David an, dass wir eine halbe Stunde später da sind. Er soll die Termine verschieben.”, befahl Tom mit einer ernsten und bestimmten Stimme.
    “Daran hab ich auch gerade gedacht, aber warum muss ich wieder anrufen? Ich durfte mich letztens schon zupissen lassen...”, meckerte Bill.
    “Mir ist das doch egal, wer von euch anruft. Ich auf gar keinen Fall. Ich muss hier bei meiner Alex bleiben.”, sagte er, und nahm mich ganz fest in den Arm.
    “Ja ja, bevor ihr euch noch das Kloppen kriegt ruf ich bei David an.”, sagte Gustav, zum Erstaunen der anderen Jungs.
    “Du?”, fragten die 3 gleichzeitig.
    “Du hältst dich doch sonst aus allem raus, um Stress zu vermeiden.”, hielt Tom ihm vor lauter Erstaunen vor.
    “Ich kann es auch sein lassen. Ich wollte euch nur einen Gefallen tun.”, sagte Gustav.
    “Nee, passt schon.”, sagte Bill schnell, bevor Gustav es sich anders überlegen konnte.
    Gustav verschwand schnell mit seinem Handy und schon nach kurzer Zeit kam er mit einem gestressten Gesichtsausdruck wieder.
    “Was hat David gesagt?”, fragte Georg etwas neugierig.
    “Ich kann jetzt verstehen, warum ihr nicht anrufen wolltet. Wusste gar nicht, dass er auch so schlecht drauf sein kann. Der hat die schlechte Laune wohl gepachtet?”, meinte Gustav leicht genervt.
    “Und nun?”, fragte Jule etwas ängstlich, da sie nicht wollte, dass die Jungs jetzt wegen uns Ärger bekamen.
    “Er meinte, dass wir doch sowieso machen, was wir wollen und er versucht die Termine zu verschieben. Ach und ich soll euch sagen, dass euer Auftritt für viel Trubel gesorgt hat.”, erzählte uns Gustav. Wir schauten uns verwundert an, plötzlich holte Georg sein Geldbeutel und zählte sein Geld.
    “Georg, was machst du da?”, fragte Tom verwundert.
    “Ich bin gleich wieder da.”, kam von ihm nur zur Antwort und er verschwand. 5Minuten später stand Georg wieder in unserer Mitte mit einem Stapel Zeitungen unterm Arm. Er verteilte sie und jeder bekam eine.
    “So. Nun wollen wir mal gucken, was sich die Presse so einfallen lassen hat.”, sagte Georg und wir fingen an in den Zeitungen zu blättern und zu lesen. Es wurde immer stiller bei uns. Ich hatte die BILD in der Hand und las die Schlagzeile “BETTHÄSCHEN AUF ROTEM TEPPICH”. Darunter sah ich ein riesiges Bild von uns mit Tokio Hotel. Ich fing an zu lesen.
    “Tokio Hotel waren gestern Abend bei der Galaveranstaltung in Berlin. Das ist ja eigentlich nichts neues, aber diesmal waren sie nicht alleine. Die Zwillinge Bill und Tom hatten doch tatsächlich ihre Betthäschen mitgebracht. Die zwei geheimnisvollen Mädchen hatten dabei eine sehr schlechte Figur gemacht. Sie liefen den Jungs einfach nur hinterher und versuchten sich bei den Fotos in den Vordergrund zu drängen. Anscheinend sind die Zwillinge blind vor Liebe, denn die Mädchen an ihrer Seite wollen offensichtlich nur ins Rampenlicht....” Allein der Anfang dieses Artikels war schon von vorne bis hinten erlogen, aber der Artikel wurde noch schlimmer. Man hat uns aufs übelste beleidigt. Da war dann die Rede davon, dass die Twins doch nächste Woche bestimmt wieder ne Neue haben, und ob es wirklich nötig ist, mit seinen Gespielinnen auf einer Galaveranstaltung zu erscheinen. Das konnte doch wohl nicht angehen. Wir waren alle auf 180, bis auf Bill. Er grinste wie verrückt und freute sich.
    “Bill? Was ist los?”, fragte Jule, die die gute Laune ihres Freundes überhaupt nicht verstehen konnte.
    “Hört mal zu. ´TOKIO HOTEL IN LOVE´ Die Zwillinge von Tokio Hotel waren gestern bei der Galaveranstaltung in Berlin nicht alleine. Bill und Tom waren in Begleitung. Die Zwillinge gingen Hand in Hand mit zwei unbekannten Mädchen zur Veranstaltung. Haben sie nun ihre großen Lieben gefunden? Die Fans waren zwar geschockt, aber wir wünschen den jungen Pärchen alles Gute und hoffen, dass der Erfolg von Tokio Hotel die Liebe der 4 nicht zerstört.”, las Bill vor.
    “Das ist momentan der einzig gute Artikel.”, stellte Gustav fest.
    “Scheiße!”, fing ich mit mal an hektisch zu werden.
    “Was ist los?”, fragte Tom, der sich irgendwie Sorgen um mich machte.
    “Ich hoffe ja nur, dass es die Zeitungen nur in Berlin gibt, und bei uns in der Schule keiner Zeitung liest.”, dachte ich laut nach.
    “Ach ja... Daran hab ich gar nicht gedacht. Scheiße.”, fing Jule nun auch an.
    “Das tut uns Leid. Daran haben wir auch nicht gedacht. Wir sind doch einfach so glücklich mit euch.”, versuchte Bill zu erklären.
    “Ja is ja auch okay, aber wenn ich da an so ein paar Spezialisten aus unserer Schule denke...”, sagte Jule. Dieses Gespräch konnten wir leider nicht fortsetzen, da auch schon der Zug kam. Jule und ich umarmten alle zum Abschied ganz fest und Tom bekam von mir noch einen sehr langen Kuss. Bill bekam den natürlich auch von Jule. Irgendwie wurde ich total sentimental, denn mir flossen ein paar Tränen. Wir wussten schließlich nicht, wann wir uns wiedersehen würden. Außerdem verbrachten wir so eine schöne Zeit miteinander. Ich schaute zu Jule, der der Abschied auch sehr schwer fiel. Wir mussten uns beeilen und stiegen schweren Herzens in den Zug.

    “Jule?”, fragte ich Jule nach einer Zeit im Zug.
    “Ja Alex?”, antwortete sie mir.
    “Warum guckt diese Frau die ganze Zeit so scheiße rüber?”, fragte ich. Eine Reihe weiter gegenüber von uns saß eine etwas ältere Frau mit ihrer Tochter. Beide schauten uns die ganze Zeit an und tuschelten. Ich hatte keine Ahnung warum. Dann fiel mein Blick auf die Zeitung, die die Frau in der Hand hielt. Wir waren auf der Titelseite. Mir wurde das jetzt alles etwas klarer.
    “Weiß nicht. Aber die zwei Mädels da drüben gucken auch so komisch.”, flüsterte sie. Ich sch



    Re: my ff... hat aber noch keinen namen... leider

    Muckelmaus0306 - 11.02.2007, 21:09


    “Jule?”, fragte ich Jule nach einer Zeit im Zug.
    “Ja Alex?”, antwortete sie mir.
    “Warum guckt diese Frau die ganze Zeit so scheiße rüber?”, fragte ich. Eine Reihe weiter gegenüber von uns saß eine etwas ältere Frau mit ihrer Tochter. Beide schauten uns die ganze Zeit an und tuschelten. Ich hatte keine Ahnung warum. Dann fiel mein Blick auf die Zeitung, die die Frau in der Hand hielt. Wir waren auf der Titelseite. Mir wurde das jetzt alles etwas klarer.
    “Weiß nicht. Aber die zwei Mädels da drüben gucken auch so komisch.”, flüsterte sie. Ich schaute mir die Zwei an und sah auch in ihren Händen eine Zeitung mit uns drauf.
    “Jule, die haben alle Zeitung gelesen.”, erklärte ich ihr. Wir schauten uns an. Was sollten wir nun machen. Man erkannte uns jetzt überall. Hoffentlich sagt keiner etwas. Mir war das irgendwie alles etwas unangenehm. Jule und ich hatten ja noch die Zeitungen, die Georg gekauft hatte. So kam uns die Idee, dass wir uns dahinter einfach verstecken sollten. Und es klappte sogar. Die ganze Fahrt über hat niemand etwas gesagt und wir waren froh, als wir aus dem Zug aussteigen konnten. Doch da waren auch schon meine Eltern, die uns abholen wollten. Sie machten mir erst mal eine Szene. Uns hätte doch klar sein müssen, dass das die nächsten Tag in der Zeitung steht. Wir versuchten es ihnen zu erklären, stießen aber dabei auf taube Ohren. Konnte man halt nichts dran machen. Aber auch in der Schule lief es nicht besser. Es hatten alle, aber wirklich alle Zeitung gelesen und wussten bestens bescheid. Die Sprüche, die wir zu hören bekamen waren schon nicht mehr schön. Das Gute daran war allerdings, dass sie schon nach kurzer Zeit wieder damit aufhörten. Es wurde langweilig, weil wir einfach nicht hinhörten. Es gab aber auch gute Zusprüche von den Mädchen. Viele aus den unteren Stufen, die selbst Tokio Hotel Fans waren, waren sehr neugierig. Die Tage und Wochen vergingen und Tokio Hotel wurde immer weniger zum Thema in unserem Umfeld. Aber auch der Kontakt zu den Jungs wurde immer weniger. Wir konnten nicht mehr so oft mit ihnen telefonieren, da sie immer weniger Zeit hatten. Und auch sonst wurden die Gespräche immer kürzer. Am Anfang fiel Jule und mir das gar nicht so auf, da wir selbst genug Stress mit der Schule hatten, aber irgendwann bemerkten wir, wie sich das Verhältnis änderte. Wir wunderten uns und machten uns so unsere Gedanken, wussten aber nicht, woran es lag.

    “Guten Morgen Alex.”, begrüßte mich meine Mutter am einem Dienstag Morgen. Sie sagte nichts weiter, sondern übergab mir wortlos die Zeitung. Ich schaute sie verwundert an und dann schaute ich in die Zeitung. Meine Augen wurden immer größer und sie füllten sich mit Tränen. Ich konnte es nicht verstehen. Ich setzte mich und fing an die Überschrift zu lesen:
    “TOKIO HOTEL TWINS NEU VERLIEBT”. Mir blieb der Atem weg. Ich las weiter: “Bill und Tom von Tokio Hotel wechseln ihre Freundinnen anscheinend wie andere ihre Unterhosen. Gestern wurden die Zwillinge mit 2 geheinmissvollen neuen Bekannten gesehen. Bandmitglieder Gustav und Georg hielten sich aber eher zurück im Gegensatz du Tom und Bill. Diese flirteten was das Zeug hält...” Ich las weiter und konnte die Tränen einfach nicht aufhalten. Mir ging es so scheiße. Warum habt Tom nie etwas gesagt? Hätte er nicht einfach Schluss machen können? Musste er mich vor vollendete Tatsachen stellen? Ich verstand es nicht. Aber das würde auch die Telefonate erklären, in denen er immer abweisender wurde. Ich verstand die Welt nicht mehr... 20 Minuten später stieg ich in den Bus und sah Jule auch schon mit ganz roten Augen. Okay, sie hatte es auch gelesen. Ich setzte mich zu ihr und wir konnten die Tränen nicht stoppen. Wir versuchten uns zusammen zu reißen.
    “Warum?”, war das einzige, was Jule sagen konnte. Ich schaute sie an und zuckte mit den Schultern. Ich versuchte mich wieder zu beruhigen.
    “Wir müssen aufhören und in der Schule so tun, als wäre nichts gewesen. Sonst kommen da noch irgendwelche dummen Sprüche. Okay?”, versuchte ich die Sache in den Griff zu kriegen. Jule nickte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Wir versuchten so normal wie möglich in die Schule zu gehen. Aber es funktionierte nicht. Wir wurden von allen Seiten dumm angeguckt und man tuschelte... Aber kaum einer hat uns direkt darauf angesprochen. Das war auch besser so gewesen. Wir versuchten so normal wie möglich durch den Tag zu kommen. Wir waren zwar in Gedanken ganz wo anders, aber man merkte uns das kaum an. Hätte uns dann noch jemand auf die Sache mit den Twins angesprochen, wären wir wahrscheinlich komplett ausgerastet. Es war ja so schon scheiße genug...
    Jule und ich standen nach der 6. Stunde an der Bushaltestelle und warteten darauf, endlich nach Hause zu kommen. Wir hatte zum Glück heute kein Nachmittagsunterricht. Plötzlich klingelte Jules Handy. Sie schaute nach, wer sie anrufen wollte und verstummte plötzlich. Es war Bill. Jule klappte ihr Handy wieder zu und steckte es in die Tasche. Sie war nicht bereit dazu, mit ihm zu sprechen. Es klingelte wieder bei Jule und es war auch wieder Bill. Sie machte ihr Handy aus. Okay, Bill war wenigstens so fair und wollte mit Jule reden, aber Tom der Feigling meldete sich gar nicht. Es traf mich nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag mitten ins Herz. Nicht nur, dass er ne Neue hatte. Nun war er auch noch zu feige. Aber wollte ich überhaupt mit ihm reden? Oder würde ich auch so wie Jule reagieren. Ich merkte, wie Jule wieder die Tränen in die Augen stiegen. Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten. Zum Glück kam der Bus, denn dann würden wir endlich zu Hause sein, und konnten unseren Emotionen freien Lauf lassen. Im Bus wurden wir dumm gemustert, da Jule und ich uns so zusammen reißen mussten, damit wir nicht weinen mussten. Es war alles so verletzend und schwierig. Was sollten wir bloß machen?
    Den Tag über konnte ich nicht viel machen. Immer wieder musste ich an Tom denken. Sollteich ich ihn vielleicht mal anrufen, und fragen, was los war? Aber warum eigentlich? Ich war ja nicht in der Zeitung mit einem anderen zu sehen. Wenn er etwas klären wollte, dann sollte er anrufen...
    Am Abend telefonierte ich noch mal mit Jule, bei der es aber auch noch nichts Neues gab. Bill hatte sich nicht mehr gemeldet.
    Ich konnte irgendwie den Abend nicht schlafen... Es wurde immer später. Ich habe schon fast geschlafen, als mein Handy klingelte. Ich schaute rauf und als ich sah, dass es eine SMS von Tom war, wurde ich blitzschnell wieder wach. Ich war irgendwie total nervös, weil ich nicht wusste, was in dieser SMS stand und ich echt neugierig war... Ich las die SMS: “Hey, du musst mir glauben, es ist nicht so, wie es aussieht. Bitte glaub mir. Es tut mir Leid, was du da gelesen hast.”
    Diese SMS verwirrte mich... Er sagte mir, dass es nicht so ist, wie es aussah. Aber was war es dann? Und warum entschuldigte er sich, wenn er doch unschuldig war? Meine Gefühle spielten Achterbahn. Ich wollte es ihm so gerne glauben, aber die Bilder sprachen dagegen. Und dann auch noch die Tatsache, dass wir uns so lang nicht mehr gesehen hatten und der Kontakt immer weniger wurde. Vielleicht suchten sie sich ja wirklich ne neue Freundinnen, die näher wohnten. Verstehen konnte ich es schon irgendwo, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Ich merkte gar nicht, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Es war zwar eine kurze, aber doch sehr schöne Zeit mit ihm. Irgendwann bin ich eingeschlafen...

    “Alex, Post für dich.”, rief meine Mutter die Treppe hoch. Ich war leicht irritiert. Von wem sollte ich denn Post kriegen? Da ich so neugierig war lief ich schnell hinunter. Ich wollte sofort auf den Absender schauen, aber dieser war nicht angegeben. Das wurde ja immer spannender. Die Schrift auf dem Umschlag kam mir irgendwie so bekannt vor, aber mir fiel nicht ein, wo ich sie schon einmal gesehen hatte. Auf dem Weg in mein Zimmer öffnete ich den Umschlag. Ich setzte mich auf mein Bett und nahm den Inhalt raus. Da war ein Zugticket drin. Was sollte ich denn mit einem Zugticket? Ich schaute es mir genauer an und bemerkte, dass es ein Zugticket nach Magdeburg war. Das konnte doch nicht alles sein. Ich schaute ein zweites Mal in den Umschlag, wo ich noch einen kleinen Zettel fand. Ich las ihn: “Ich würd dir gerne alles in Ruhe erklären... Ich hoffe du nimmst das Ticket an, und kommst am Montag hier her. Es wäre echt schön... Dein Tom.” Ich drehte den Zettel um, um nach noch mehr Text zu suchen, aber fand nichts. Wieder nur so eine kurze Mitteilung. Ich legte das Ticket zur Seite. Ich stand mit mir selbst im Konflikt. Sollte ich hinfahren oder nicht? Es könnte alles nur noch komplizierter werden oder alle Missverständnisse wären endlich beseitigt. Was sollte ich bloß tun. Ich entschied mich dafür, erst mal Jule anzurufen. Ich wollte gerade ihre Nummer wählen, als auch schon mein Handy klingelte. So was nenn ich Gedankenübertragung. Jule war es, die anrief.
    “Hi! Ich wollt dich auch gerade anrufen.”, begrüßte ich sie in einem nachdenklichen Ton.
    “Also hast du auch Post bekommen?”, fragte sie total neugierig und fröhlich.
    “Hmmm.”, knurrte ich ins Telefon, da ich noch nicht genau wusste, wie ich das finden sollte.
    “Okay, also wird am Montag dann Schule geschwänzt und nach Magdeburg gefahren oder wie sieht es aus?”, sprühte Jule nur so vor Tatendrang.
    “Ich weiß nicht so genau.”
    “Warum nicht? Dann wird endlich alles wieder gut.”, sagte Jule voller Euphorie.
    “Oder sie stellen uns ihre neuen Freundinnen vor und wollen, dass wir gute Freunde bleiben.”
    “Ach Quatsch. Sieh doch nicht immer alles so schwarz.”, versuchte Jule mich zu überzeugen. Da sie sowieso nicht nachgeben würde stimmte ich ihr zu. Seit dem Zeitungsartikel waren nun 3 Tage vergangen und in 2 Tagen würden wir bei den Twins sein. Mir war total mulmig dabei, da ich nicht wusste, was da auf uns zukommen wird.

    Kapitel 11

    “Ich kann es immer noch nicht fassen, dass wir unsere Eltern angelogen haben und die Schule schwänzen. Und das nur wegen den beiden.”, sagte ich immer noch überrascht von mir selbst. Wir saßen gerade im Zug nach Magdeburg und hatten schon über die Hälfte der Fahrt hinter uns.
    “Ach Alex, das wird sich schon lohnen.”, versuchte Jule wieder ganz optimistisch zu sein. Ich hatte meinen Optimismus in letzter Zeit komplett verloren. Aber na ja, ändern konnte ich jetzt sowieso nichts mehr. Nach weiteren 1 ½ Stunden Fahrt hatten wir es endlich geschafft und standen auf dem Bahnhof von Magdeburg. Wir waren ziemlich orientierungslos und wanderten blind umher. Weit und breit war absolut nichts von den Zwillingen zu sehen.
    “Sag mal, wollen die uns verarschen? Ich hätte ja wenigstens damit gerechnet, dass die uns abholen... Aber das haben die Herren anscheinend nicht nötig.” Ich war noch total angepisst von der langen Fahrt und jetzt war noch nicht mal jemand da, der uns abholte.
    “Beruhig dich. Die werden bestimmt gleich kommen. Du weißt doch, wie verplant die Twins immer sind.”, versuchte Jule mich zu besänftigen. Okay ich ließ den Zweien noch eine Chance. Wir setzten uns auf eine Bank und schauten uns erst mal alles genau an, um uns einen kleinen Durchblick zu verschaffen. Das war allerdings gar nicht so leicht. Plötzlich sah ich, wie zwei Typen durch den Bahnhof liefen und sich suchend umschauten. Nach näherem hinschauen bemerkte ich, dass es sich um Georg und Gustav handelte. Wir standen auf und gingen auf sie zu. Völlig aus der Puste machten sie vor uns Halt.
    “Wartet ihr schon lange hier?”, überfiel Georg uns gleich.
    “Na ja 10 Minuten oder so.”, gab ich zur Antwort.
    “Wo sind Tom und Bill?”, fragte Jule neugierig.
    “Die konnten leider nicht kommen. Aber sie entschuldigen sich ganz doll. Als Entschädigung haben sie auch eine Überraschung für euch geplant.”, erklärte Gustav.
    “Doch weil sie damit leider noch nicht ganz fertig wurden, mussten wir kurzfristig einspringen und euch abholen.”, fügte Georg hinzu.
    “Aja... Und nun?” Ich war etwas skeptisch aber wollte erst mal abwarten, was noch passieren wird.
    “Naja wir bringen euch jetzt erst mal zu den Twins und dann werdet ihr alles weitere sehen.”, versuchte Gustav einen auf geheimnisvoll zu machen. Ich muss gestehen, dass er das auch geschafft hat. Wir gingen zum Auto und stiegen ein. Die Autofahrt über herrschte einen Stille, die mich zum Nachdenken brachte. Die Jungs wollten uns nichts verraten und somit gab es nicht viel Gesprächsstoff. Sie konnten uns schlecht fragen, wie es uns geht, nach dem Zeitungsartikel. Und sonst wusste auch niemand so recht etwas zu erzählen. Es war eine bedrückende Stimmung. Wir waren ziemlich hibbelig, da wir nicht wussten, was Bill und Tom vorbereitet hatten. Wir fuhren mit einem mulmigen Gefühl. Auf der einen Seite freuten wir uns, dass wir die Zwillinge endlich mal wieder sahen, aber auf der anderen Seite überwog das Gefühl der Angst. Wie viel Wahrheit steckte wirklich in diesem Artikel? Und viele solcher Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Ich sah zu Jule rüber und erblickte in ihrem Gesicht die gleichen Ängste. Schon nach 10 Minuten Fahrt waren wir vor dem Haus der Kaulitz. Mir war ganz schlecht. Mein Magen drehte sich. Wir stiegen aus dem Auto aus. Nur zögerlich gingen wir auf das Haus zu. Gustav und Georg kamen nach kurzer Zeit nach, da sie unsere Sachen aus dem Auto räumten und sie hinterher brachten. Auf halbem Weg hielten wir an und schauten nach den beiden. Wir wollten auf sie warten, aber sie gaben uns Zeichen, dass wir weitergehen sollten. Wir nickten ihnen zu und gingen weiter. Meine Gefühle spielten verrückt. An der Tür angelangt sahen Jule und ich uns noch mal an und anschließend drückte Jule auf den Knopf für die Klingel. Mein Herz wurde schneller. Schon nach kurzer Zeit öffnete sich auch schon die Tür, doch uns öffnete nicht etwa wie vermutet Bill und Tom, sondern vor uns standen zwei Mädchen. Ich war total geschockt. Das waren doch tatsächlich die Weiber aus den Zeitungsartikeln. Die angeblich “Neuen Freundinnen” der Twins. Ich stand so unter Schock, so dass ich gleich wieder umdrehen wollte, aber da standen auch schon Gustav und Georg, die uns den Weg versperrten. Sie schüttelten mit dem Kopf und sahen mich auffordernd an. Sie konnten doch wohl nicht etwa wirklich wollen, dass wir uns mit den Neuen von Bill und Tom an einen Tisch setzen? Ich drehte mich wieder um und die zwei Mädels sahen uns lächelnd an. Wie konnte man nur in so einer Situation so scheiße freundlich sein? Wahrscheinlich waren sie schadenfroh. Sie lachten sich innerlich bestimmt über unsere Dummheit aus. Ich meine, was machen wir hier eigentlich? Es war doch von vornherein klar, dass an den Artikeln etwas dran war. Ich war voller Wut und Enttäuschung.
    “Hallo. Ihr müsst Jule und Alex sein, richtig?”, fragte die eine sehr freundlich.
    “Wir haben schon so viel von euch gehört.”, ergänzte die andere. Wieso waren die nur so freundlich? Ich verstand irgendwie gar nichts mehr. Ich nickte nur kurz. Jule konnte immer noch nichts sagen. Sie sah total geschockt und verwirrt zugleich aus. Mir ging es ja auch nicht anders.
    “Na dann kommt doch erst mal rein.”, forderte eine der beiden uns auf. Ich merkte nur, wie Gustav und Georg immer näher kamen, so dass wir eintreten mussten.
    “Also ich bin Sabrina und das ist Laura.”, stellte die eine sich und ihre Freundin vor.
    “Wie schön.”, war das einzige, was ich dazu sagen konnte. Wen interessiert das denn? Ich wollte absolut nichts über die zwei wissen. Es kam mir alles so komisch vor, da die Mädels so stink nett waren. Spielen die gerade nur ein falsches Spiel? Und was hatte die ganze Sache hier zu bedeuten?
    Es wurde sehr still, da keiner etwas zu sagen hatte. Natürlich hörte man dann die Geräusche aus den anderen Räumen um so lauter. Direkt neben uns war ein Raum, bei dem die Tür geschlossen war. Alle anderen Zimmer standen offen. Aus dem geschlossenen Raum kamen Geräusche. Zuerst dachte ich nur, dass ich mich verhört hatte, aber die Laute wurden immer lauter. Es waren Bill und Tom, die gerade heftigst am diskutieren waren. Man hörte am Anfang nur einzelne Worte, aber mit zunehmender Lautstärke, verstand man auch ganze Wortgruppen, bis hin zu Sätzen.
    “So doof kann einer allein doch gar nicht sein.” Das musste Toms Stimme gewesen sein.
    “Wieso ich? Du hast mir doch den Becher gegeben.” Bill ließ sich die Anschuldigung einfach nicht gefallen.
    “Ja, aber es sagt doch keiner, dass du das dann auch da hinein schütten musst.”, konterte Tom.
    “Sag mal willst du mich verarschen? Egal, jetzt gib mir wenigstens mal das Mehl, damit ich hier weitermachen kann.”, versuchte Bill die Situation wieder in den Griff zu kriegen.
    “Sicherlich nicht. Das mach ich, bevor wieder was schief geht.” Es muss anscheinend zu heftigen Rangelein gekommen sein, da sie plötzlich gegen die Tür stießen. Nach kurzer Zeit ging die Tür auf, und uns kam eine dicke Wolke Mehlstaub entgegen. Nachdem sich der Nebel etwas gelichtet hatte, sah man Tom und Bill von Kopf bis Fuß nur weiß. Dieser Anblick war göttlich. Obwohl Jule und ich eigentlich sauer waren, mussten wir doch lachen. Allerdings beruhigten wir uns schnell wieder, da wir ja immer noch im unklaren waren, was das hier eigentlich alles sollte.
    “Ihr seid schon da?”, fragte Tom, der uns plötzlich erblickte und eine total traurige Mine aufzog.
    “Das is ja blöd. Wir sind doch noch gar nicht fertig.”, fügte Bill hinzu, der auch ziemlich enttäuscht war.
    “Also so wie es aussieht, wäre das auch nicht so schnell etwas geworden.”, sagte Laura und die Zwei Mädels verschwanden in der Küche.
    “Danke.”, riefen die Twins den Mädels nur noch hinterher.
    Ich schaute mir die Beiden mal etwas genauer an und stellte fest, dass sie echt scharfe Schürzen trugen. Jule und ich standen immer noch da und schauten die Jungs fragend an, da wir nun endlich eine Erklärung haben wollten. Das merkten die Jungs auch und kamen auf uns zu. Sie wollten uns küssen, aber wir wichen aus.
    Bill ergriff zuerst das Wort: ”Also erst mal `Hi!´. Es ist echt schön, dass ihr hergekommen sein. Wir glauben, dass wir einiges erklären müssen.”
    “Ja und aus diesem Grund haben wir euch hier her bestellt. Wir fanden es unpassend, so etwas per Handy zu klären.”, machte Tom weiter.
    “Also das, was in der Zeitung stand, war erstunken und erlogen. Wir haben keine neuen Freundinnen. Ihr wisst doch, wie sehr wir euch lieben.”, stellte Bill richtig.
    “Ja und wer sind die zwei Weibsen in eurer Küche? Und wie sind diese Bilder entstanden?”, fragte Jule ganz aufgewühlt.
    “Also das sind Sabrina und Laura. Sie sind die Freundinnen von Gustav und Georg. Die beiden haben die Mädels kennen gelernt, und an dem einen Tag wollten uns Gustav und Georg halt ihre Freundinnen vorstellen. Dazu trafen wir uns in dem Café. Wir haben uns nur mit ihnen unterhalten. Nicht mehr und auch nicht weniger. Ihr müsst uns glauben.”, ersuchte Tom uns alles zu erklären. In diesem Augenblick kamen Laura und Sabrina auch schon aus der Küche.
    “Wir konnten das Essen noch retten. In 10 Minuten können wir essen.”, sagte Laura mit einen Grinsen im Gesicht. Sie gingen auf Georg und Gustav zu und küssten die Jungs erst mal. Georg war mit Laura zusammen und Gustav mit Sabrina. Sie waren echt süße Pärchen und ich bekam ein total schlechtes Gewissen. Ich war echt ungerecht. Ich glaubte den Medien mehr, als meinen Freund. Ich vertraute meinem Freund nicht und ich machte die Mädels dumm an, obwohl sie mir gar nichts getan hatten. Ich ging auf Tom zu und küsste ihn. Jule tat es mir mit Bill gleich. Anschließend entschuldigten wir uns noch bei Laura und Sabrina.
    “Und um euch zu zeigen, wie wichtig ihr für uns seid, haben wir versucht noch ein zweites Mal für euch zu kochen. Naja ich hoffe mal, dass es uns dieses Mal besser gelungen ist.”, sagte Bill. Dafür hatten sich die Jungs doch glatt noch einen Kuss verdient.


    The End



    Re: my ff... hat aber noch keinen namen... leider

    [*__~BiLLicious__~*] - 12.02.2007, 00:06


    Aleeex Süüßßßeee....

    Die FF ist der Hammer....echt geil
    hast mein vollstest respekt!!

    mach weiter soooo auch hammer gut
    geschrieben....

    mal traurig dann wieder witzig....gaanz viele emotionen sind dabei...

    Lieb dich <33



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