Rache einer Betrogenen - Kurzgeschichte

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    Re: Rache einer Betrogenen - Kurzgeschichte

    anubiell00 - 11.02.2007, 00:05

    Rache einer Betrogenen - Kurzgeschichte
    Die Dunkelheit breitet sich über dem Wald und über die Lichtung aus. Die Bäume sind nunmehr als schwarze im Sturm tanzende Gestalten zu erkennen. Wolken verschlucken langsam die Sterne und der Mond zieht sein Licht hinter den Wolken zurück, als sich Hufe der Hütte nähern. Kalter Nebel umspielt die Knochen des Pferdes. Eine zierliche Gestallt in einem zerlumpten und viel zu großen Leinenumhang hievt sich aus dem Sattel und lässt sich auf den Boden fallen. Nebelschwaden entfernen sich fluchartig um gleich wiederzukehren und die zusammengesackte Gestalt zu bedecken.
    Die Finger dünn und knochig graben sich in den kalten gefrorenen Boden und ziehen den Körper in Richtung Licht. Licht welches durch den Türspalt scheint, als wäre es unwirklich. Klopfen, leise und zaghaft.
    Schritte nähern sich der Tür – schwer und schleichend. Schuhe werfen düstere Schatten durch die Türspalte – Stille.
    Schrill quietschend wird der Türgriff gesenkt und die Tür wird mit einem Ruck aufgerissen. Das Pferd flüchtet vor dem flutenden Licht, es gibt eine Schleifspur mit Haut- und Fleischfetzen preis. Ein Mann von der Statur eines Bären schaut die zusammengesunkene zitternde Gestalt ausdruckslos an und tritt beiseite um den Weg freizugeben ohne Anstalten zu machen ihr zu helfen. Qualvoll aber dennoch still zieht sie sich ins warme schützende Haus. Laut krachend und mit dem zerbersten einiger kleiner Holzstücke schließt sich die Tür.
    Mit einem leisen Klirren zieht sich die Gestalt zum Kamin und sackt dort gänzlich zusammen.

    Das Feuer erlischt keine Glut, kein Glimmen mehr. Stille schmerzhaft und unerträglich.
    Ihr Blick durchsucht den Raum und ein Lächeln hascht über ihre vollen roten Lippen. Nachdem sie sich sicher war, dass er erstickt ist geht sie zur Tür und lässt die Morgensonne ihre Untat – ihre Rache aufdecken. „Für immer sagtes du. Für immer mein.“ glitt über ihre sehnsuchtsverzerrten Lippen als Sie auf ihr Pferd stieg und im Galopp ohne zurückzuschauen davonritt. Zurück bleibt der gebrochene Mann. Kein Atem kommt aus seinen mit Blut gefüllten Lungen. Kein Schlag macht das fehlende Herz. Kein Licht erblicken die zugenähten Augen. Stille.



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