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Re: All my power" für den Kleinen
Pitbull2003 - 10.02.2007, 23:52All my power" für den Kleinen
Man konnte meinen, es wäre Rosenmontag.
Jürgen Klopp und Mohammed Zidan haben sich gesucht und gefunden
Am Mainzer Bruchweg herrschte vor, während und nach dem 4:1-Sieg gegen Energie Cottbus eine Stimmung wie zum Höhepunkt der Fastnacht.
Grund dafür war der "Elferrat" von Jürgen Klopp.
Angetrieben vom Kult-Trainer feierte das Mainzer Publikum die Mannschaft, den Animateur und sich selbst.
Wie im Rausch
Immer wieder sprang Klopp auf, reckte die Hände in die Luft und applaudierte seiner Truppe - das Publikum stimmte freudig ein.
Denn die Mainzer traten nach dem guten Start mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen der Rückrunde mit breiter Brust auf und spielten sich im Verlauf der Partie in einen wahren Rausch.
Nebenbei verließen die 05er mit dem höchsten Sieg der Saison das erste Mal seit dem 8. Spieltag wieder die Abstiegsränge.
Drei Neue für den Aufschwung
Für diesen Aufschwung verantwortlich sind vor allem die in der Winterpause verpflichteten Elkin Soto, Leon Andreasen und Mohammed Zidan.
"Die drei Neuen haben einen großen Anteil an unserem Erfolg. Soto hat heute sein erstes Spiel gemacht, holt einen Elfmeter raus, bereitet das 1:0 vor. Der 'Kleine' schießt drei und Leon hat auch eins gemacht", zeigte sich Jürgen Klopp zurfrieden.
Erster Dreierpack von Zidan
"Der Kleine", damit ist Mohammed Zidan gemeint, der in der Winterpause aus Bremen zurückkehrte und seitdem aufblüht.
Bei Bremen fühlte sich der Ägypter nicht richtig wohl und kam in der Vorrunde nur zu fünf Einsätzen, in denen er ein Tor erzielte.
Nun haucht er dem Angriffsspiel der Mainzer neues Leben ein und machte gegen Cottbus seinen ersten Bundesliga-Dreierpack.
Klopp stärkt Zidan
Der Mann des Tages gab sich nach seiner Galavorstellung dennoch selbstkritisch.
"Diese Treffer bedeuten mir unglaublich viel, denn ich liebe diesen Verein. Aber ich habe auch einige Fehler gemacht. Beim Gegentor habe ich den Ball verloren, das war mein Fehler. Gut, dass ich dann gleich das 2:1 gemacht habe."
Jürgen Klopp verriet nach dem Spiel das Geheimnis für die Leistung des Ägypters. Vor seinem ersten Tor hatte Klopp ihn in den Arm genommen und gesagt: "I give you all my power."
Schnelle Konter als Rezept
Doch nicht nur in der Offensive läuft es seit der Winterpause um Längen besser, auch die Hintermannschaft steht wieder wie eine Eins.
Darin liegt auch die neugewonnene Stärke der Mainzer. Aus einer kompakten Defensive wird das Spiel mit schnellen Kontern nach vorn getragen. Besonders in der zweiten Hälfte trat dies deutlich zu Tage.
"Wir wussten, dass sie nach der Pause alles dran setzen werden, den Anschlusstreffer zu machen, wir wollten ihnen dann den Stich mit zwei, drei richtig geilen Angriffen versetzen. Das ist uns gelungen", war Klopp von seinem Team begeistert.
"Es ist was zusammengewachsen"
Neben der Verbesserung in der taktischen Grundausrichtung scheint sich auch ein neuer Teamgeist gebildet zu haben.
"In der kurzen Winterpause ist was zusammengewachsen, womit keiner rechnen konnte", sagte Torwart Dimo Wache, der in vier Rückrundenspielen erst einmal hinter sich greifen musste.
"Zu gut, um abzusteigen"
Dass zehn Punkte aus vier Spielen nicht gleichbedeutend mit der Rettung im Abstiegskampf sind, schob Klopp warnend hinterher:
"Es ist ein verrückter Abstiegskampf. Wir haben die ersten Schritte gemacht und sind wieder dabei. Aber es ist ein verdammt langer Weg."
Leon Andreasen formulierte das Ganze schon mutiger: "Wir sind zu gut, um abzusteigen."
Nicht bundesligatauglich
Von diesem unerschütterlichen Optimismus ist man in Cottbus momentan meilenweit entfernt. Petrik Sander ging sogar soweit, seinem Team die Bundesligatauglichkeit abzusprechen.
"Die zweite Halbzeit hatte mit Bundesligafußball nicht viel zu tun. Daran müssen wir arbeiten. Da muss sich jeder Spieler selbst hinterfragen", giftete der Cottbuser Coach.
Wie ein Hühnerhaufen
Besonders das dilettantische Abwehrverhalten seiner Mannschaft brachte den jungen Trainer auf die Palme.
Die Cottbuser mussten ohne ihren Kapitän und zentralen Verteidiger Kevin McKenna auskommen, der noch immer an den Folgen einer Verletzung aus der Vorbereitung laboriert.
"Ohne ihn war die Abwehr ein Hühnerhaufen", fällte Sander ein vernichtendes Urteil und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass es bei ihm nicht allzu lange dauert, sonst gehen wir schweren Zeiten entgegen."
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