Burghof

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  • aus dem Unterforum: Herrschaftssitz an der Grenze zu Serbien
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    Re: Burghof

    Amelia - 09.02.2007, 20:51

    Burghof
    pp: Spieleinstieg

    Amelia nahm den Helm vom Kopf und ritt durch das große Tor, das in den Hof der Festung führte.
    Die dunkle Rüstung der Vampirin war mit Blut bedeckt, das von den abgeschlachteten Lycanern stammte, gegen die ihre Soldaten heute Nacht gekämpft hatten.
    Obwohl die Vampire es fertig gebracht hatten, die Lycaner zurückzutreiben, mussten sie große Verluste einstecken. Ein Umstand, der Amelia bereits seit längerer Zeit Kopfzerbrechen bereitete.
    Immer wieder tauchten diese wilden Bestien an den Grenzen des Reiches auf und verwüsteten alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Jemand musste ihnen Einhalt gebieten, doch schien die Stärke ihrer Truppen dafür nicht auszureichen. Sie konnten die Lycaner zwar zurücktreiben, doch niemals einen Sieg über die Wölfe erringen.

    Als Amelia von ihrem Pferd stieg, reichte sie den Helm einem Bediensteten weiter und ging dann Richtung Treppe, die in das Innere der Burg führte.
    Sie wollte sich so schnell wie möglich in ihre privaten Gemächer zurückziehen, das Blut abwaschen und somit für einen kurzen Moment das Leid vergessen.
    Doch wie so oft, würde selbst das nicht helfen, auch wenn sie versuchte an diesen gedanklichen Ausflüchten festzuhalten.

    tbc: Korridore

    ooC: Bitte nicht schlagen, muss erst mal so richtig in die Geschichte reinkommen.



    Re: Burghof

    Marius - 09.02.2007, 21:22


    Nun, Verehrteste, ich habe ganz und gar nichts an Eurem Post auszusetzen :) Mir gefällt er.
    Und ich denke, der Tod sieht das ähnlich.



    Re: Burghof

    Der Tod - 09.02.2007, 21:47


    Der Post ist hervorragend!

    Wenn du Hilfe oder Anregungen, Informationen oder NSCs brauchst, Schattenkind, wende dich an uns...



    Re: Burghof

    Amelia - 09.02.2007, 23:35


    Keine Sorge, ihr Lieben, ich melde mich deshalb noch ganz bestimmt bei euch! ;-)



    Re: Burghof

    Amelia - 13.02.2007, 09:57


    pp: Gänge und Korridore

    Amelia blickte stumm über das moorige Land hinweg Richtung Waldrand.
    Es stießen nur mehr vereinzelt Trupps zu ihnen, die noch Menschen mit sich brachten. Der große Ansturm war vorbei, was deutlich an den Wagen- und Fußspuren abzulesen war, die in dem morastigen Boden ihre Abdrücke hinterlassen hatten.
    Sie wandte sich ab, ging an den Soldaten vorbei, die sich darauf gefasst machten, in einigen Stunden ihrem Feind gegenüberzutreten.
    Dieses Mal schien das ihr doch so bekannte Leuchten in den Augen ihrer Männer verschwunden zu sein.
    Amelias war nicht die einzige, deren Blicke wiederholt zu der entfernten Baumlinie hinüberflogen.
    Die Soldaten wussten, dass das zermürbende Warten bald ein Ende haben würde, doch dieses Mal war die Ungewissheit noch größer, ob sie den Anbeginn der kommenden Nacht noch miterlebten.
    Amelia konnte in den Gesichtern Angst entdecken und trotzdem hatte keiner der Soldaten die Flucht ergriffen.
    Es wäre ihnen ein Leichtest gewesen in dem Chaos das hier herrschte einfach zu fliehen, doch sie blieben. Sie hatten ihrer Herrin Treue geschworen und diesen Eid würden sie auch nicht brechen.
    Ein ermutigender Gedanke, selbst jetzt noch.



    Re: Burghof

    Der Tod - 14.02.2007, 09:41


    Erzähler

    pp: Schloss Krolock

    Die Nacht scheint ein wenig dunkler zu werden und das Gefühl, dass sich etwas nähert, wird nahezu erdrückend. In dem silbernen Licht des Mondes erscheinen die Gestalten zweier Reiter, die in zügigem Tempo auf den Herrschaftssitz zuhalten.

    Deutlich spürbar ist, dass der hellhaarige Bote mit seinem hochaufgerichteten Begleiter jedoch nicht alleine gekommen ist. Forsch reiten die beiden Vampire durch das Tor hindurch in den Burghof hinein und der Fremde entpuppt sich als ein eindrucksvoll aussehender Mann mit silbernem Haar, edlen und auf wunderschöne Weise traurigen Zügen, die von zwei blauen Augen dominiert werden, in denen noch ein Abglanz von Leben zu finden ist.
    Allerdings wirken die Züge angestrengt und die Bewegungen des Grafen von Krolock lassen die Eleganz vermissen, von der sie dennoch verraten, dass sie da sein könnte. Der schwarze, schwere Umhang verbirgt seine schlanke, aber kräftige Gestalt. Das Blut in seinen Ärmelaufschlägen jedoch ist deutlich für jeden Unsterblichen wahrzunehmen.

    Langsam steigt er von seinem schwarzen Pferd ab und tritt mit gemäßigten Schritten auf Amelia zu, um ihr fest in die Augen zu sehen.

    "Ihr braucht Hilfe. Ich hoffe, dass ich sie Euch bringen kann."
    Und mit dem Geräusch eines Flügelschlagens wird aus dem dunklen Nebel, der sich über die finstere Nacht gelegt hat eine Heerschar von vier- bis fünfhundert Vampiren, die schweigend vor den Mauern des Vorpostens Gestalt und Aufstellung annehmen...



    Re: Burghof

    Marius - 14.02.2007, 10:53


    pp: Schloss Krolock

    Der Bote glitt ebenfalls von seinem Pferd.
    Er hatte seine Aufgabe erfüllt.
    Er hatte Verstärkung geholt, und den Grafen mitgebracht.
    Langsam folgte er ihm zu Amelia, um sich dort kurz zu Verneigen, bevor er sich von den beiden Vampiren abwandte, und er sich daran machte, seine Stellung innerhalb Amelias Armee einzunehmen, und sich um Dinge zu kümmern, die noch getan werden mussten.

    tbc: Limbus der Unsterblichen



    Re: Burghof

    Amelia - 14.02.2007, 11:32


    Amelia konnte die beiden Reiter bereits ausmachen, als sie in der Dunkelheit der Nacht aus dem Waldstück heraus auftauchten.
    Hoffnung keimte in ihr auf, auch wenn sie sehen konnte, dass die Truppenstärke der Soldaten, die den beiden Reitern folgte, nicht so groß war wie zunächst angenommen.
    Amelia hatte früh lernen müssen, dass man einen Krieger nicht unterschätzen durfte. Es waren starke Männer unter den Soldaten und Amelia war mehr als froh darüber, da ihre eigenen Untergebenen bereits geschwächt waren, von dem Jahre andauernden Krieg gegen die Wölfe.

    Als der Graf und ihr Bote durch das Burgtor ritten, erwartete Amelia sie bereits im Hof. Von Krolock war deutlich anzusehen, dass er nicht ganz bei Kräften war. Irgendetwas hielt ihn zurück, schien die Energie aus seinem Körper zu ziehen und doch versuchte er es sich nicht anmerken zu lassen.
    Amelia wusste, dass sie es hier mit einer starken Persönlichkeit zu tun haben musste.

    „Seid gegrüßt, Graf von Krolock. Ich bin Euch zu großem Dank verpflichtet, dass Ihr meiner Bitte nachgekommen seid und uns Eure Hilfe zusichert.“



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 14.02.2007, 14:07


    Graf von Krolock betrachtete die schöne Vampirprinzessin vor sich, gewahrte aber neben ihrer Schönheit auch die unendliche Härte, die sie auszustrahlen vermochte.
    Er nickte langsam.

    "Es ist mir ein Vergnügen zu Hilfe sein zu können. Seit Jahren schon habe ich nichts anderes mehr getan, als die Ewigkeit an mir vorüberziehen zu lassen. Warum also zur Abwechslung nicht einmal etwas Sinnvolles tun..."

    Der Umhang umschmiegte ihn in der lauen Nacht und schien ihn in Schwärze zu kleiden, die nicht da war.
    "Wollt Ihr mir mitteilen, wie Ihr wann und wo gedenkt, Euch den Lykanern entgegen zu stellen?" fragte er sie und seine blauen Augen blickten furchtlos in das makellose Gesicht Amelias.

    ooc: ein RICHTIGER Krolock nur für dich ;) *gg*



    Re: Burghof

    Amelia - 16.02.2007, 09:36


    Sie betrachtete ihn schweigend und wurde sich sogleich darüber gewahr, dass selbst jetzt, wo er diese Gebrechlichkeit aufwies, trotzdem noch ein Feuer in dem Vampir loderte, das man nicht zu löschen vermochte.

    „Die Lykaner bestimmen den Zeitpunkt des Angriffs. Sie haben unsere Grenzen überschritten und sind nun auf dem Weg zu dieser Festung.“ teilte Amelia ihm mit und ihre Stimme klang zwar sachlich, aber ließ die gewohnte Kälte vermissen.

    „Ihr müsst wissen, dass Eure Hilfe keine Selbstverständlichkeit für mich ist. Schon lange gab es keine diplomatische Beziehung mehr zwischen unserer beider Häuser und deshalb bin Euch umso dankbarer, dass Ihr heute mit Euren Soldaten hier seid.“

    Sie war sich nicht sicher, was mit dem Grafen geschah, doch konnte sie deutlich sehen, dass er trotz seiner gezeigten Stärke, erschöpft war.
    „Wollt Ihr Euch nicht ein wenig ausruhen, Graf. Diese Reise in so kurzer Zeit hätte sogar mich müde gemacht.“

    ooC: Och wie schöööön, nur für mich! Das ist ganz lieb! *freu*



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 16.02.2007, 11:27


    Der Graf lächelte und wie immer, wenn er das tat, machte es seine Züge weich und milde. "Nein, eine Selbstverständlichkeit ist es nicht, mir dennoch eine Freude."
    Er nahm den Blick kurz von der kalten, aber nichtsdestotrotz makellosen Schönheit und richtete ihn in Richtung des Himmels, wo die Sterne blass schimmerten. Was er dort sah oder auch nicht sah, das wusste der Graf nur allein.

    Schließlich sah er Amelia wieder an und sein Lächeln wurde noch eine Spur sanfter. "Euer Vorschlag wird so aufgenommen wie er aufgenommen sein will, Fürstin, aber keine Ruhe dieser Welt wird mir an diesem Ort helfen. Es ist nicht die Reise, die mich belastet. Es ist ein Bann, der vor Jahren über mich gelegt wurde und an mein Schloss kettete. Ich besaß die Dreistigkeit auszuprobieren wie gut er ist... das ist die Antwort darauf."
    Er hob kurz die normalerweise makellose schlanke, aber kräftige rechte Hand, die nun von einem Geflecht an getrockneten Blutfäden überzogen war, dem sich immer neue Stränge hinzufügten, während das Silber, welches er am Handgelenk trug, sich darüber beschwerte, dass der Graf nicht tat, was es wollte.

    "Ich schlage vor," sagte er noch immer lächelnd. "Dass Ihr mich in Bezug auf Lykaner ein wenig... bildet. Ich hatte bislang nicht oft das Vergnügen. Mein Gefolge schon... aber Ihr dürftet ein paar Jahre mehr an Erfahrung mit ihnen aufweisen..."



    Re: Burghof

    Amelia - 20.02.2007, 20:25


    Für einen kurzen Moment wich die Kälte aus ihrem Gesicht und Mitleid spiegelte sich in ihren Augen.
    Doch der Augenblick dauerte nicht lange. Wie so oft verschloss Amelia sich diesen Gefühlen so schnell, wie sie gekommen waren.
    Das war kein Zeichen dafür, dass sie kein Mitgefühl kannte, im Gegenteil, sie spürte derlei Emotionen, doch genauso wenig wie sie selbst diese Empfindungen entgegen nehmen wollte, hielt sie es für respektlos ihrem Gast jenes Gefühl zu zeigen.
    Trotz des Bannes war noch immer die einstige Kraft und die Eleganz in den Zügen des Grafs zu erkennen und Amelia konnte nur erahnen, wie außergewöhnlich sein Auftreten zu früheren Zeiten gewesen sein musste.

    Die neugierigen Blicke ihrer Soldaten streiften sie und blieben dann an der Gestalt des Grafen hängen.
    Schon lange hatten sie keinen anderen Vampir hier begrüßen dürfen und erst recht keinen Grafen und selbst der drohende Angriff der Lykaner schien an ihrer Faszination nichts ändern zu können.

    „Lasst uns ein Stück gehen, Graf.“ bat sie ihn dann freundlich und deutete in Richtung des Bogenganges am anderen Ende des Hofes. Dort würden sie ein wenig ungestörter sein.
    „Am besten Ihr erzählt mir zunächst, was Ihr bereits über die Lykaner wisst, damit ich nicht Eure Zeit mit unwesentlichen Dingen verschwende.“



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 28.02.2007, 15:12


    Andreji gewahrte das kurze Aufblitzen von Mitgefühl in den kühlen Augen und er nahm es kommentarlos hin. Er war weder wütend, noch überrascht, sondern blieb in seiner heiteren, aber nicht überschwenglichen Gemütsverfassung.

    "Gerne." entgegnete er der schönen Vampirprinzessin und begann neben ihr herzuschreiten. Erst als sie sich ein wenig von den anderen Vampiren entfernt hatten, beschäftigte er sich mit der zweiten Frage. Der Schnee knirschte unter ihren Füßen und die Luft war angenehm frisch und klar.

    "Ich weiß in Bezug auf Werwölfe nicht besonders viel." sagte er schließlich. "Ich weiß, dass Silber für sie schädlich und sie selbst schädlich für uns sind. Ihre Angriffsstärke liegt in ihrer Kraft, Schnelligkeit und Größe. Angreifbar sind sie gemäß ihrer Natur auf Distanzen, da sie keine Fernkämpfer sind... das war es im Prinzip schon." Andreji schämte sich nicht im Geringsten dafür, sich vor Amelia eventuell eine Blöße zu geben. Er hatte seine Gründe.

    "Ihr müsst wissen, dass ich seit einiger Zeit nicht mehr am Weltgeschehen teilnehme. Alles, was ich weiß, weiß ich von meinem Gefolge, das das eine oder andere Mal einige Zusammenstöße mit Lykanern hatte."



    Re: Burghof

    Amelia - 28.02.2007, 15:54


    Amelia ging neben ihm her, während sie seinen Worten lauschte. Er hatte eine melodiöse Stimme und selbst jetzt, wo er so schwach wirkte, besaß er eine starke Ausstrahlung, die niemandem verborgen bleiben konnte.

    „Ihr wisst eigentlich sehr viel über unsere Angreifer, Graf.“ sagte sie anerkennend. Es war für jemanden wie Amelia, die Jahre damit verbracht hatte gegen die Wölfe zu kämpfen, schwer vorstellbar, dass es kaum Aufeinandertreffen von Lykanern und Krolocks Vampiren gegeben hat, aber die Länderein des Grafs lagen auch abgeschiedener und waren strategisch nicht so wichtig.

    „Und es gibt auch nicht sehr viel hinzuzufügen, bis auf den Umstand, dass die Lykaner anscheinend stärker werden und ich meine damit nicht ihre körperliche Kraft, sondern ihr geistiges Potential. Sie töten gezielt und nicht mehr nur aus reiner Gier und ihrem Instinkt heraus. Aus diesem Grund haben sie es auch auf diese Festung abgesehen. Wenn wir fallen, dann ist der Weg ins Landesinnere frei.“



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 28.02.2007, 20:33


    Graf von Krolock lauschte Amelia geduldig und aufmerksamk, bevor er stehen blieb und die beeindruckenden blauen Augen zusammen kniff. Schnee begann zu fallen. Es waren nur vereinzelte Flocken und kein Wind wehte. Sie setzten sich neckisch auf seinen Mantel und sein Haar, schmolzen jedoch nicht. Dazu war es zu kalt.
    "Das einzige, was noch gefährlicher ist, als Bestien." sagte der Graf leise. "Bestien mit Intelligenz."

    Andreji sah Amelia offen an. "Ihr habt um Hilfe ersucht. Aber wie schätzt Ihr die Chancen jetzt ein? Glaubt Ihr, dass wir die Festung halten können? Und was geschieht nach dieser Nacht? Oder der morgigen? Oder der darauffolgenden? Die Lösung Eures Problems besteht ja nicht darin, sich hier aufreiben zu lassen... Könnt Ihr mit weiterer Hilfe rechnen, Fürstin?"

    Er tat zwei Schritte nach vorne und sah den Schneeflocken entgegen, die vom Himmel fielen.
    "Ich werde Euch selbstverständlich meine Unterstützung nicht mehr entziehen." sagte er vollkommen ruhig. "Aber Ihr wisst wahrscheinlich besser als ich, dass nur Halten nicht ausreichen wird, um zu überleben."

    Graf von Krolock machte keine Andeutungen und kritisierte auch nicht. Er wollte lediglich wissen, was nach dieser Nacht geschah, wenn die Konfrontation da gewesen war.
    Wie bewertete die schöne, kühle Fürstin neben ihm die Situation? Wie schätzte sie sie ein?



    Re: Burghof

    Amelia - 28.02.2007, 22:29


    Amelia ließ ihren Blick über die Soldaten schweifen, die geschäftig über den Burghof liefen, um sich auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten.
    Der Gedanke auch sie verlieren zu müssen, machte sie traurig und sie drehte sich von Krolock weg, um diese Schwäche vor ihm zu verbergen.
    Früher fiel es ihr leichter, solche Fehler nicht zu zeigen, doch die letzten Wochen und Monate forderten auch von Amelia ihren Tribut. Egal wie sehr sie dagegen ankämpfte, sie konnte die eiserne Maske der Unnahbarkeit nur schwer aufrechterhalten, wenn sie in die Augen der Männer blickte.

    „Ich will Euch die Wahrheit nicht verschweigen.“ sagte sie, während sie weiter den Bogengang entlanggingen.
    „Während dieses Krieges habe ich Tausende von Soldaten an die Lykaner verloren, doch diese Mauern hat bis jetzt noch kein Feind einnehmen können. Wir müssen diese Festung nur so lange verteidigen, bis wir Verstärkung erhalten.“

    Sie blieb stehen und sah Krolock an.

    „Ich hoffe bloß, dass Markus und Viktor dieses Mal bewusst ist, dass sie durch ihr Nichthandeln ihre eigenen Länderein in große Gefahr bringen.“



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 28.02.2007, 22:43


    Andreji sah die Vampirfürstin schweigend an und sagte schließlich nicht ohne eine gewisse Sanftheit in der Stimme: "Wenn es bislang keinem Feind gelungen ist, werden wir heute Nacht nicht damit beginnen das von jemanden ändern zu lassen, Fürstin."

    Er ließ Amelia den Abstand, den sie sich wünschte, um ihre Gefühle nicht allzu offensichtlich werden zu lassen und sah weiterhin in den samtschwarzen Nachthimmel hinaus.
    "Eure Verbündeten sollten wissen, was hier auf dem Spiel steht... und noch stehen wird. Ich weiß, dass die Aristokratie zerbricht... aber ich bin nicht hier, um Euch mit Dingen zu belästigen, die Ihr weitaus besser beurteilen und einschätzen könnt, Fürstin. Ich schätze, was Herr Corvinus zu schaffen versucht. Ich schätze, was Ihr hier seit Jahren tut und vollbringt. Deswegen bin ich hier."

    Andreji legte eine der schlanken Hände auf den kalten Stein und sah weiterhin in die Nacht hinaus. Er spürte den Schnee fallen und auf seiner Haut glitzern. Noch immer regte sich kein Wind, trieb keinen Geruch und kein Geräusch zu ihnen und doch wusste er, dass ihre Angreifer nicht mehr fern waren.
    Furcht war der falsche Begriff für das, was er fühlte, denn Graf von Krolock hatte vor langer Zeit schon dem Tod gewährt ihn jederzeit besuchen zu kommen- es war eher eine Art von Entschlossenheit und Endgültigkeit, die ihn durchfluteten. Er würde alle seine Ressourcen dazu nutzen, um der Fürstin zu helfen und die waren weit größer als die Anzahl seiner Gefolgsleute vermuten ließ.
    Wahrscheinlich würde er wegen des Silbers um seine Handgelenke herum Probleme bekommen, Magie zu wirken, aber auch so hatte er eine Ausstrahlung, die Menschen und Vampire gleichermaßen beflügeln konnte.
    Und das würde er ebenfalls zu nutzen wissen.



    Re: Burghof

    Amelia - 01.03.2007, 17:40


    „Und dafür danken wir Euch.“ sagte Amelia mit ruhiger Stimme.

    Es war gut zu wissen, dass es außerhalb dieser Mauern noch jemanden gab, dem durchaus bewusst war, was hier vor sich ging und mit welchen Gefahren sich ihre Männer jede Nacht herumschlagen mussten.
    Es tat ihr leid, dass der Graf die Soldaten nicht zu besseren Zeiten erlebt hatte. Damals hatte sie geglaubt, dass nichts und niemand sie aufhalten konnte, doch Amelia war eines besseren belehrt worden.

    „Meine Soldaten sind gute Kämpfer, aber die Müdigkeit ist ihnen anzukennen. Es gibt nicht mehr genügend Menschen in dieser Gegend und ihr Blut ist so kostbar für unsereins geworden. Wir mögen zwar unsterblich sein, doch unser Dasein wird noch immer in gewisser Weise von den Lebenden bestimmt.“



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 02.03.2007, 12:41


    Graf von Krolock nickte ernst. "Ich habe eine Zeitlang mein Gefolge im permanenten Tiefschlaf halten müssen, weil das Schloss nun einmal sehr weit abgelegen liegt und die Menschen in den Dörfern immer weniger wurden. Sie scheinen die Gefahr zu spüren... und Ihr habt selbstverständlich Recht. Wir sind von ihnen abhängig, aber in Gegenden, wo Menschen reichlich vertreten sind, fällt uns das selten auf."

    Er lächelte kurz.

    Ein Heulen zerriss die ansonsten friedliche Nacht und wurde durch die klare Luft zu ihnen herübergetragen. Andreji kniff die Augen ein wenig zusammen und versuchte abzuschätzen wie weit die Angreifer noch entfernt waren.
    "Eure Männer sind gute Männer. Alleine deswegen, weil sie noch hier sind und nicht aufgegeben haben. Müdigkeit und Verdruß sind der Preis, den die Standhaften häufig zahlen müssen. Anerkennung aber bleibt ihnen versagt. Niemand außer ihnen weiß schließlich, was sie wirklich Nacht für Nacht durchmachen." sagte von Krolock nachdenklich, ohne Amelia anzusehen und noch immer mit wieder und immer wieder ertönenden Heulen beschäftigt.



    Re: Burghof

    Amelia - 02.03.2007, 16:27


    Es war zwar kein Trost, aber zumindest gut zu wissen, dass es in anderen Gegenden genauso ablief.
    Der Graf schien beinahe gegen dieselben Widrigkeiten ankämpfen zu müssen und das wiederum gab ihm auch genügend Verständnis, um Amelias Lage zu begreifen. Die Vampirfürstin war froh darüber, denn der Platz an der Spitze einer ganzen Armee, war ein einsamer Posten und beinahe hatte sie vergessen wie es war, wenn man sich mit jemanden absprechen konnte, der genau wusste, was diese Einsamkeit bedeutete.

    Das Heulen in der Ferne riss sie aus den Gedanken und sie blickte zu den Männern empor, die auf der Mauer Wache schoben. Die Soldaten blieben stehen und sahen in die Dunkelheit, doch noch war der Feind nicht nah genug.

    „Ihr sagt es, Graf.“ stimmte sie ihm zu. „Nur diese Männer kämpfen für etwas Wichtigeres als Anerkennung. Sie ringen um ihr Dasein auf dieser Erde und um alles, was sie in der langen Zeit über aufgebaut haben.“ Ein trauriges Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie weitersprach.
    „Ich glaube dafür lohnt es sich zu kämpfen und vielleicht auch zu sterben.“



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 07.03.2007, 14:27


    Andreji nickte respektvoll den Kopf.
    "Ich ging nicht davon aus, dass Ihr das tut. Haltet mich nicht für ignorant, Fürstin. Was ich ausdrücken wollte ist, dass es kaum jemanden gben wird, der dazu in der Lage wäre Anereknnung zu zollen... da niemand weiß, was es bedeutet um sein Leben zu kämpfen." führte er seine Worte ein wenig deutlich aus, während er Amelia mit jenem undeutbaren, aber wohlwollenden Blick ansah.



    Re: Burghof

    Amelia - 10.03.2007, 11:38


    „Ich weiß wie Ihr es meintet, Graf.“ erwiderte Amelia und der Anflug eines Lächelns lag auf ihrem Gesicht.

    Sie hatte es mit ihrer kalten und distanzierten Art wieder einmal geschafft, ihre Worte abweisender klingen zu lassen, als sie es gewünscht hatte.
    Ein Fehler, den sie leider sehr oft beging.

    „Und Ihr habt Recht damit. Es scheint tatsächlich nicht viele Personen zu geben, die noch Interesse an dem zeigen, was wir hier tun und das ist meines Erachtens jedoch ein großer Fehler.“



    Re: Burghof

    Graf von Krolock - 11.03.2007, 14:39


    "Interesse..." sagte von Krolock wehmütig. Das resultierte aus dem Umstand, dass kaum jemand nachvollziehen konnte, was hier geschah. Natürlich musste man nicht ins Feuer greifen, um die Erfahrung zu machen, dass es heiß war, wenn man nur einmal beobachtet hatte, was geschah, wenn man es tat... aber hier beobachtete niemand, wusste niemand, was die Fürstin jede Nacht wieder erlebte.

    "Ein Fehler ist es bestimmt." sagte er und seine Züge glätteten sich wieder, so dass er erneut nichts anderes war als eine schöne, irgendwie traurig wirkende, aber regungslose Statue. "Ein Fehler, der bereits teuer bezahlt worden ist."
    Und noch wird.

    Wieder zerriss ein Heulen die Nacht und das Silber um seine Handgelenke schien den Ruf rachsüchtig zu beantworten. Krolock ließ seinen Blick kurz auf seinen Händen ruhen und sah dann wieder in die Nacht heraus.

    Es war ein Kampf ums Überleben.



    Re: Burghof

    Amelia - 11.03.2007, 21:06


    „Sie sind nicht mehr weit.“ sagte Amelia, mit einem seltsam nachdenklichen Blick Richtung Festungsmauer.

    Die Soldaten um sie herum hatten bei dem vernommenen Ruf kurz in ihrer Tätigkeit inne gehalten, doch bereits nach wenigen Augenblicken marschierten sie weiter und erledigten ihre Arbeiten wie zuvor.
    Wenn der Graf und Amelia nun genauer hinsahen, konnten sie erkennen, dass die Angst aus den Gesichtern der Männer verschwunden war.
    Ein neuer Kampfgeist, der sicherlich auch durch die Anwesenheit von Krolocks Armee hervorgerufen wurde, zeigte sich nun in ihren müden Augen.
    Hoffnung keimte wieder auf und es freute Amelia zu sehen, dass noch immer Mut und Tapferkeit in ihren Soldaten schlummerte.

    „Ich bin stolz darauf, mit Euch in den Kampf ziehen zu dürfen.“ sagte Amelia, ohne jedoch den Grafen dabei anzusehen.



    Re: Burghof

    Markus Corvinus - 07.07.2007, 22:12


    Markus trieb sein Pferd an so schnell er es vermochte.
    Er wusste, dass es einen Weg gab, schneller dort anzukommen... aber er wusste auch, dass es Irrsinn war auch nur daran zu denken, weil es nichts brachte.
    Also ritt er lieber sein Pferd zuschanden.
    Nur soviele Soldaten, wie sie Pferde hatten begleiteten sie, da die Fußsoldaten zu lange brauchen würde um die Strecke zurückzulegen.
    Und sie hatten nur diese eine Nacht.
    Markus wusste, dass Viktor schon lange nach einer Möglichkeit suchte, ihnen künstlich Nacht zu schaffen, bislang jedoch erfolglos und insgeheim war Markus froh darüber, auch wenn er wusste, dass er diese Hoffnung nicht hegen sollte.
    Sie jagten durch die finsterste Nacht, die ihnen Schutz gewährten, und schneller als normal sprengten die Pferde durch das Land, das im Schatten lag.
    Nach einer halben Ewigkeit, so kam es Markus zumindest vor, kamen die Mauern der Festung in Sichtweite.
    Es Zwei Stunden etwa mussten sie unterwegs gewesen sein, wenn er richtig schätzte, und als sie sich nun näherte, konnte er lautes Wolfsgeheul vernehmen. Es war beängstigend nahe.
    Aber er war deutlich erleichtert, als er bemerkte, dass sie nicht aus der Festung kamen.
    "Eine Fackel!" Befahl er und augenblicklich entzündete einer der Männer eine Fackel.
    Markus nahm sie zur Hand, und gab damit ein Signal an die Burg.
    'Amelia! Wir sind da! Öffnet uns die Tore.' Bat er in Gedanken, denn er konnte die Präsenz der mächtigen Vampirprinzessin deutlich spüren... und eine weitere Präsenz, die sehr mächtig, und nahezu außergewöhnlich war, denn sie glich nicht seiner eigenen, und war deutlich anders als er selbst oder die Vampire, die er erschaffen hatte.
    Die Tore öffneten sich knarrend, und erneut trieb Markus sein Pferd an, ritt er voran und führte seine Männer auf den Burginnenhhof zu.

    Vor den Toren schälten sich die Umrisse vieler Reiter und im Mondlicht fahl glänzende Rüstungen aus der Dunkelheit der Nacht.
    Markus marschierte auf.
    Und er tat es in voller Größe und Pracht.
    Das Klappern von Hufen kündigte ihre Ankunft an, und schließlich sprengte ein einzelner Reiter - der Kommandant und Amelias Vertrauter - voran, um erst unmittelbar vor der Vampirfürstin zu stehen zu kommen.
    "Sie sind da, meine Herrin. Die Fürsten Markus und Viktor. Sie sind beide gekommen." Er lächelte, und in seinen Augen flackerte etwas wie Hoffnung auf, als er diese Kundin seiner Herrin überbrachte.
    Mehr Zeit etwas zu sagen hatte er nicht, denn da machten Markus und Viktor bereits ihre Aufwartung....
    "Du hast gerufen, Prinzessin..." Sagte Markus ernst, aber lächelnd, bevor er sich andeutungsweise vor ihr verneigte. "... und wir sind gekommen." Die blauen Augen blitzten, sprachen von Dingen, die er nicht aussprach, und Amelia auch nicht in Gedanken zukommen ließ, die sie aber dennoch vielleicht zu verstehen in der Lage war.
    Sein Blick wanderte zu dem Mann, der neben Amelia stand, in einen dunklen Umhang gehüllt, und er erkannte in dem Vampire mit dem markanten, melancholisch wirkenden Gesicht mit dem offenen grauen Haar die Präsenz, die er schon vor den Toren gespürt hatte.
    "Graf..." Er nickte ihm höflich zu, sich dessen nur im Ansatz bewusst, wen er vor sich hatte.



    Re: Burghof

    Amelia - 13.07.2007, 18:13


    Amelie blickte den Neuankömmlingen schweigend entgegen, als sie durch die Tür ritten.
    Man konnte nur schwerlich ausmachen, was in diesem Moment in ihrem hübschen Kopf vor sich ging, denn auf ihrem Gesicht war keinerlei Emotion abzulesen. Doch in ihren Augen lag ein schwaches Funkeln, das jedoch auch nicht darauf schließen ließ, was sie gerade fühlte oder dachte.

    Amelias Kommandant verließ die Reihen von Markus’ Soldaten und kam auf Amelia und Graf von Krolock zu. Kurz vor ihnen blieb er stehen und stieg vom Pferd.
    Er schien aufgeregt zu sein und überbrachte ihnen eine Nachricht, die sie alle schon wussten. Markus Corvinus war gekommen, um ihnen in diesem Kampf beizustehen. Eine noble Geste, wie Amelia fand und doch keimte in ihr auch ein Funken Zorn auf.
    Die Soldaten schienen gut ausgeruht und wohl genährt zu sein. Anders sah es da bei ihren eigenen Leuten aus.
    Ihre Armee war geschwächt, moralisch und körperlich und Markus ritt hier ein wie ein Eroberer.

    Auch wenn sie diese Gefühle quälten, so drang nichts von ihren Gedanken nach außen. Mit der für sie kühlen Art trat sie Markus entgegen. Sie musterte ihn kurz, blickte dann über seine Schulter hinweg zu den Soldaten, die mit ihm gekommen waren.

    „Das sehe ich.“ stellte sie fest. Es war eine äußerst unterkühlte Begrüßung, selbst für Amelias Verhältnisse. Sie trat ein wenig zur Seite und wies auf ihren Gast.
    „Das ist Graf von Krolock. Auch er ist hier erschienen, um uns in diesem Kampf zu unterstützen.“



    Re: Burghof

    Markus Corvinus - 14.07.2007, 00:08


    Markus Miene wirkte ein wenig verblüfft, als er die eisige Kälte gewahrte mit der Amelia ihm begegnete und er erstarrte kurz.
    Es fiel ihm schwer zu sagen, ob es sich bei ihrer Distanziertheit um eine einfach typische Reaktion ihrerseits handelte, oder ob sie tatsächlich wütend auf ihn war.
    Fakt war jedenfalls, dass er keinen Grund kannte, weswegen er sie verärgert haben konnte und immerhin war er auch hier um zu helfen, daher überging er seine Zweifel vorerst in der Hoffnung, sich alles vielleicht nur eingebildet zu haben.
    Sein Blick richtete sich erneut forschend auf von Krolock, dann wieder auf Amelia.

    "Du hast also nach den Grafen geschickt." Stellte er fest, während er neben sie trat, sein Pferd noch immer am Zügel haltend.
    "Und es ist tatsächlich jemand gekommen." Sein Blick schweifte über jene Vampire die er nicht kannte... die zwei oder dreihundert Mann, die zum Gefolge des Grafen gehören mussten.
    Keiner von ihnen schien ein ausgebildeter Soldat zu sein, oder etwas vom Kriegshandwerk zu verstehen, aber sie waren hier und das alleine zählte.
    "Was ist mit den Wölfen?" Fragte er schließlich und sah Amelia direkt an.
    "Wie lange werden sie deiner Einschätzung nach noch brauchen? Wie sieht dein Verteidigungsplan aus?" Markus war nicht so dumm zu glauben, Amelia verfüge über keinen taktischen Plan, was die Verteidigung des Vorpostens betraf.
    Aber er wusste auch, dass der Vorposten weit schwerer zu halten sein würde, als die ungarische Festung.
    Und bislang hatte sie ihre Aufgabe allen Widrigkeiten zum Trotz hervorragend erfüllt.

    Er musterte Amelia aufmerksam, auf der Suche nach einem Zeichen, irgendeiner Regung, doch er konnte nichts entdecken.
    "Ich habe Viktor mitgebracht.... ich wäre bereits früher gekommen aber..." Raunte er leise, führte seinen Satz jedoch nicht aus.



    Re: Burghof

    Amelia - 14.07.2007, 07:23


    Du hast also nach den Grafen geschickt
    Es war eine Feststellung, doch Amelia warf Markus plötzlich einen Blick zu, der bezeugte, dass gewiss nicht alles normal zwischen ihnen war.
    „Wie du siehst.“
    Der Vampirfürst war sich offensichtlich keiner Schuld bewusst, doch Amelia sah die Situation anders.
    Seit Wochen kämpften ihre Männer auf ausweglosem Posten und trotzdem hatten sich weder Viktor, noch Markus darum geschert.
    Im Gegenteil, wann immer sie um Hilfe gebeten hatte, war der Bote alleine zurückgekehrt. Dieses Mal war es anders, doch Amelia konnte sich nicht wirklich freuen darüber. Die Gefühle der letzten Wochen waren zu stark, doch Amelia versuchte sie so weit wie möglich in den Hintergrund zu verbannen.
    Dafür war nun keine Zeit.

    „Wie mein Verteidigungsplan aussieht? Ich habe die Hälfte meiner Männer an die Wölfe verloren. Ein Teil dieser Armee wird es nicht einmal bis zur nächsten Nacht schaffen.“ Sie musterte Markus kritisch und blickte dann über die Reihen von Soldaten, die sich hinter ihm aufgebaut hatten. „Mein Plan ist es also, möglichst viele von deinen Männern vor den Toren einzusetzen, wenn es denn sein muss.“

    Ich habe Viktor mitgebracht.... ich wäre bereits früher gekommen aber... Sie hörte ihm mit einer Gleichgültigkeit zu, die erschreckend auf ihn wirken musste.
    “Du brauchst dich nicht zu erklären. Nicht vor mir.“ Sie hörten das Jaulen der Wölfe immer näher kommen. Sie mussten bald den Waldrand erreicht haben.
    Mit einem kurzen Nicken in die Richtung ihres Kommandanten gab sie ihm den Befehl, die Männer zurück auf ihre Posten zu bringen.



    Re: Burghof

    Markus Corvinus - 31.08.2007, 15:27


    Markus spürte deutlich, welche Kälte Amelia ihm entgegenbrachte und er konnte sogar nachvollziehen, weswegen sie wütend war.
    Sie hielt diese Stellung schon seit Wochen und Monaten, und hatte bereits mehrmals um Verstärkung gebeten, doch ihre Bitte war nicht erhört worden.
    Weder Viktor noch er hatten gehandelt, und ihre Männer hatten Nacht um Nacht ihr Leben gelassen.
    Jetzt, da das Ende bevorstand waren sie gekommen, die Ritter in schillernder Rüstung, um zu retten, was noch zu retten war.
    Aber jetzt war es vielleicht zu spät.
    "Vor den Toren?" Wiederholte Markus und hob eine Augenbraue.
    "Gut."
    Er verlor kein weiteres Wort an sie, sondern trieb sein Pferd stattdessen voran.
    Der Vampir hob die Hand, so dass seine Männer ihn sehen konnten - das Zeichen ihm zu folgen.

    Dann ritt er durch das Tor, durch welches er eben gekommen war, wieder nach draußen, und bezog dort wortlos Stellung.
    Er beabsichtigte dort zu warten, bis die Wölfe kamen.
    Und dann zu tun, was er vermochte, um diese letzte Festung zu verteidigen.
    "Herr, was tun wir hier?" Fragte einer der Männer, der sich nahe bei Markus aufhielt.
    "Wir warten."
    "Auf die Wölfe?" Der Vampir sah ihn fragend an, und Markus nickte abgehakt.
    "Aber vor den Toren... Solltet Ihr nicht besser... drinnen warten...?"
    Markus richtete den Blick der hellen Augen auf den Vampir neben sich und sein Gesicht verfinsterte sich.
    "Willst du mir sagen, was ich zu tun habe? Oder was ich tun sollte?" Fragte er leise aber scharf, und der Mann schüttelte schnell den Kopf.
    "Dann schweig." Fügte er hinzu, richtete seinen Blick wieder in die Ferne, und wartete, während er sah, wie rote und gelbe Augen in dem Wäldchen vor ihnen aufglühten und mehr und mehr wurden.



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