Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Starkimarm schlenderte Alane durch den Garten, bis sie ganz hinten bei ihrem Mühlenhäuschen ankam.
Sie wollte nachdenken und das gleichmäßige Geräusch der arbeitenden Mahlsteine wirkte beruhigend auf sie. Hier konnte sie immer gut überlegen.
Alane füllte Weizen in das Mahlwerk. Dann ging sie hinaus und zog das kleine Wehr nach oben, um den Mühlbach fröhlich über das Wasserrad plätschern zu lassen. Ächzend setzte sich die Mühle in Bewegung.
Routiniert erledigte Alane die nötigen Handgriffe, während sie sich in ihren Gedanken verlor.
Wie hatte sich ihr Leben in den vergangenen Wochen verändert. Sie war aus dem Rat von Baden ausgestiegen - inzwischen sogar aus der Partei. Sie hatte Caranaldion verlassen, noch völlig ohne Hoffnung mit dem Mann ihres Herzens glücklich werden zu können.
Starkimarm war ihr so unerreichbar erschienen. Ihr bester Freund zwar - aber nicht mehr. Dabei hatte sie schon eine ganze Weile gemerkt, dass ihre Gefühle für ihn stärker geworden waren. Sie hatte sich in seiner Gegenwart so wohl gefühlt, die langen Gespräche mit ihm so genossen.
Und dann plötzlich veränderte sich alles. Starkimarm liebte sie. Starkimarm wollte sie um sich haben. Und auch sie selbst durfte plötzlich zu ihrer Liebe stehen. Alane konnte ihr Glück immer noch nicht fassen. Und doch war sie nun hier bei ihm - im neuen Haus.
Sie genoss den Augenblick. Wie würde ihr Leben nun weitergehen? Welchen Weg würde sie einschlagen? Alane wusste es noch nicht. Doch auf jeden Fall würde Starkimarm von nun an Teil ihres Lebens sein - der wichtigste. Alles andere würde sich mit der Zeit finden.
So viel Glück hab ich gar nicht verdient! Diesen Mann hab ich gar nicht verdient.
Tränen der Freude erfüllten Alanes Augen beim Gedanken daran ihr Leben von nun an mit Starkimarm zu teilen.