Büro von Andrew Simmons

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    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 03.02.2007, 21:04

    Büro von Andrew Simmons
    Hier trifft man den Arzt an...
    ... wenn er nicht in der Auffangstation ist.
    ... wenn er nicht in der Privatstation ist.
    ... wenn er nicht operiert.
    ... wenn er keine Visite hat.
    ... wenn er nicht zu Hause ist.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 03.02.2007, 21:17


    pp: Flure

    Andrew trat hinter Brack in das helle und spartanisch eingerichtete Büro ein, welches in erster Linie durch Bücherregale dominiert wurde, streifte seinen Kittel ab und stellte die Lauscherchen auf Durchzug.

    "Ich will, dass du dich entschuldigst!" sagte Brack gefährlich ruhig, verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn aus dunklen Augen an. Andrew nahm es gelassen hin und trat zu der Waschschüssel, um sich ein wenig Wasser ins Gesicht zu spritzen.

    "Bei wem und wieso?"
    "Das weißt du sehr genau!"

    Andrew trocknete sich seelenruhig die angespannten Züge und sah seinen Kollegen schließlich offen an. "Ich kann mich nicht daran erinnern, einen Fehler gemacht zu haben."
    "Andrew, Herrgott noch mal! Jeder dieser Abgeordneten wusste, wer du bist, auch wenn sie es nicht gesagt haben. Jeder kennt deinen Ruf und es braucht nirgendwo schriftlich fixiert zu werden, dass gute Ärzte gut bezahlende Menschen behandeln und niemanden sonst!"
    "Es ist nicht schriftlich fixiert... und damit auch nicht Gesetz!"

    Andrew trat auf Brack zu und funkelte den Arzt an, der ihn um eine Handbreit überragte. "Ich behandle wen ich will!"
    Immanuel sah ihn herablassend an. "Noch wird dir keiner deine Macken übel nehmen, Andy, eben weil du so gut bist. Aber das wird nicht ewig so sein! Bevor es soweit ist und du plötzlich feststellen musst, dass keiner einen eingebildeten und vollkommen unprofessionellen Arzt bei sich einstellen will, solltest du deine Starallüren ablegen und endlich vernünftig werden!"

    Andrew wurde noch blasser und seine Blicke bohrten sich voller Verachtung in Bracks dunkle Augen. "ICH bin vernünftig. IHR tickt doch alle nicht mehr ganz sauber! Wusstest du, dass dort unten kein Ether ausgegeben wird? Hast du jemals einen Blick in diese Station geworfen?!"
    Brack schwieg, aber Andrew konnte an dem Zucken seiner Mundwinkel sehen wie belustigt der andere war.

    "Raus hier!" rief der Arzt wütend. "Mach, dass du weg kommst! Verschwinde!"
    Brack schlenderte in gemütlichem Tempo zur Tür.
    "Du wirst dich entschuldigen." sagte er leise, aber drohend, bevor er die Tür öffnete und auf den Gang hinaustrat... nur einen Sekundenbruchteil, bevor das schwere Buch über Allgemeinmedizin um Haaresbreite neben der Stelle, wo vorher sein Kopf gewesen war, gegen die Wand knallte.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 13:23


    pp: Flure

    Richard klopfte also wie schon gesagt halbherzig an die Türe, drückte dann die Klinke herunter, und trat ein.
    Der Büroraum war ein wenig dunkler gehalten, als die Korridore und Flure des Krankenhauses, und wirkte bei weitem nicht so grell.
    Die Wände wurden zum größten Teil von Regalen mit Büchern eingenommen und etwa in der Mitte des Raumes stand ein Schreibtisch, hinter dem Andrew saß.

    Richard ließ die Türe hinter sich ins Schloss fallen, und verschränkte die Arme vor der Brust, während er darauf wartete, die Aufmerksamkeit seines Freundes zu erhalten.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 04.02.2007, 13:41


    Andrew hörte das Klopfen, sagte aber nichts. Dann hörte er wie die Tür geöffnet wurde und jemand eintrat.
    Frechheit!
    Unverschämtheit!
    Raus!

    "Sind dir noch ein paar nette Fremdwörter eingefallen, die du in Bezug auf deine ach so tollen Patienten nicht anwenden kannst, weil sie... wie soll ich es freundlich formulieren... beleidigend sind?!" fragte Andrew wenig motiviert und wunderte sich darüber wie er ein so wertvolles Buch für einen so unnützen Zweck hatte missbrauchen können.
    "Sollte dem nicht so sein, geh doch am besten jemand anderem mit deinem impertinenten- jaha, ich kann auch Fremdwörter in Bezug auf deine Person benutzen, die nichts mit Medizin zu tun haben- Gerede über die Qualitäten anderer Menschen auf die Nerven, ja? Die Auffangstation würde sich freuen dich zu sehen... und du kannst froh sein. Dort wird dir jeder zuhören, auch wenn sie dich vielleicht nicht verstehen und... hoppla!" Andrew zog die Augenbrauen hoch, als er den Blick hob und auf seine fahlen Züge malte sich ein verwundertes und verschämtes Grinsen.
    "Wheeeeeeeeeeeeeeeeeeerichard.... sag doch was... ähem... hoppla? Mensch... also äh... Tee?"



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 14:52


    Richard grinste deutlich amüsiert.
    "Nicht doch. Dann hätte ich doch nur halb so viel Spaß daran, dich schimpfen zu hören..." sagte er und zwinkerte Andrew dann zu.
    "Und zu Tee sage ich nie nein." Er trat näher, und ließ sich dann ungefragt in dem Stuhl Andrew gegenüber nieder.
    "Ich nehme an, das war eigentlich alles für den netten Herrn im weißen Kittel bestimmt, der mich auf dem Flur fast umgerannt hat?" Fragte er mit hochgezogener rechter Augenbraue.
    "Jedenfalls hat dieser Kerl mich vor fliegenden Büchern gewarnt..." Richards Blick wanderte zu der Enzyklopedie der Allgemeinmedizin, die neben der Türe auf dem Boden lag.
    Er sah wieder zu Andrew, und sah diesen mit offener Belustigung an.
    "Ist das ein neuer Sport von dir? Oder nur der Versuch, nervige Quacksalber loszuwerden?" Fragte er, während er sich seines Überwurfs entledigte und die Hände aneinander legte.
    Richard begann damit, Andrews Gesichtszüge zu studieren, und sofort fiel ihm auf, wie blass und ausgezehrt Andrew wirkte.
    Und er konnte sich vorstellen, dass Lisa sich Sorgen machte, genauso sehr allerdings, dass es wirklich sein Beruf war, der ihn so sehr forderte.
    Vorerst schwieg Richard dennoch, auch wenn es keine Kunst, war, aus dem kritischen Blick zu lesen, mit dem er Andrew musterte.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 04.02.2007, 15:04


    Andrew erhob sich und trat zu in seine kleine, versteckte Nische, um Wasser aufzusetzen und zwei Tassen samt Untertellern von einem Servicewagen zu nehmen.

    "Doktor Brack und ich hatten heute an die zweihundertdreiundsechzigtausend Meinungsverschiedenheiten, die der junge Mann mir in meiner Mittagspause darlegen wollte. Darüber hinaus fordert er eine Entschuldigung beim Gremium des Hauses, weil ich mich nicht um die Abgeordneten gekümmert habe... und da der Mann im Moment mehr zu sagen hat als ich, werde ich mich dem früher oder später wohl beugen müssen... abwarten."

    Andrew lauschte dem blubbernden Wasser und sah gedankenversunken auf die beiden Tassen. Schließlich begann er damit die Teekräuter zu verteilen und fragte: "Was führt dich hierher, Richard? Du hasst Krankenhäuser... auch wenn ihnen so wundervolle Individuen wie ich innewohnen."
    Mit einem Lächeln wandte er sich um und servierte seinem Freund den Tee.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 15:25


    Richard lächelte versunken.
    "Du hast dir deine Frage eben selbst beantwortet." Entgegnete er gedehnt.
    "Weil es hier so wundervolle Individuen wie dich gibt, und es mich sehr danach verlangt hat, mir dir zu sprechen..." Er zuckte kurz mit der Schulter.
    "Und zu Hause trifft man Doktor Simmons ja leider so gut wie nie an... was bleibt mir da für eine andere Wahl, als meinen Fuß tatsächlich in ein solch teuflisches Gebäude zu setzen?" Er hob wieder eine Augenbraue.
    "Ich bin nur froh, dass du Arzt bist, und nicht Priester..." Er lachte leise, nahm die Teetasse entgegen, die Andrew ihm reichte, und stellte sie vor sich auf den Tisch.
    "Genaugenommen führen mich drei Angelegenheiten zu dir... als ich von zu Hause aufgebrochen bin, war es nur eine... aber da hatte ich auch Frederick und Lisa noch nicht getroffen" Er grinste.
    "Oh, ja richtig, sollte dir demnächst irgendwer erzählen, Lisa hätte sich irgendeiner Sündhaftigkeit hingegeben - sie war mit mir im Pub."



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 04.02.2007, 15:30


    Andrew grinste breit und entgegnete: "Ich wollte mal Priester werden... bis mir klar wurde, dass Ärzte die besseren Priester sind... sie versuchen wenigstens Leben zu retten. Hehe."
    Er wanderte in Richtung Tür und sammelte das Buch auf, während er Richard lauschte.
    "Gleich drei Angelegenheiten auf einmal? Das ist ja... gigantomanisch." Er grinste erneut und zog dann eine Augenbraue hoch. "Meine Frau war mit dir in enem Pub? Ja schade, Seele auf ewig verloren... ich werde ohne die ihre auskommen müssen..."
    Er schritt zum Schreibtisch zurück, ließ dich dahinter nieder und faltete die Hände.
    "Frederick habe ich heute Morgen auch schon gesehen. Er erzählte mir von eben jenem schicksalshaften Treffen mit dir. Ich hoffe, es war erbaulich."
    Er lächelte erneut.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 15:37


    "War es." Entgegnete Richard. "Ich wurde von einer wunderschönen jungen, aber leider vergebenen Frau begleitet, deren Seele selbst ein Priester jetzt nicht mehr retten kann und die, nebenbei bemerkt, auf dem Korridor darauf wartet, dass ich ihr ihren Mann zuführe..." Erwiderte er süffisant lächelnd, als Andrew ihn daraufhin ein wenig ungläubig ansah.
    "Sooo...." Er nahm einen Schluck Tee.
    "Punkt eins auf der Liste der heutigen Tagesordnung von Concord / Simmons... ah ja. Der anstehende Geburtstag von Inspektor Frederick Resnick." Richard sah Andrew an.
    "Vorschläge? Ideen? Bereits geschehene Organisationen?"



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 04.02.2007, 15:57


    "L-Lisa ist draußen?"
    Iiiiiiiiek.
    "Äh Frederick, ja genau... ähm. Nein. Nein. Nein. Aber ich versuche alles drei sofort nachzuholen." wechselte Andrew schnell das Thema. "Es sollte etwas sein, bei dem wir prüfen können, dass er es sich auch zu Gemüte führt... also kein Buch. Das landet sowieso nur in der Ecke... für Alkohol wäre ich eigentlich auch nicht unbedingt... den konsumiert er auch ohne unsere Hilfe schon zu viel... Ich glaube, Musik kann ihn im Allgemeinen nicht besonders begeistern..."
    Andrew erhob sich und begann in dem Zimmer auf- und abzuschreiten.
    "Es sollte etwas... Ungewöhnliches sein, das ihn aus seinem gewohnten Trott reißt... ein furchtbarer Trott übrigens seinem Äußeren nach zu schließen... und seine Wohnung will er ja auch nicht verschönern, damit er einen Gund hat morgens gehen zu wollen... meiner Ansicht nach ein schrecklicher Motivationsgrund... es sollte etwas sein, das ihn aus dieser Tristheit rausholt... etwas Lebendiges, Föhliches... Enthusiastisches..."
    Andrew hielt inne. "Und etwas... von dem wir überprüfen können, dass er es erhält? Begeht? Zu schätzen weiß? Mh...."



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 16:17


    Richard hörte sich ruhig alles an, was Andrew so von sich gab, und sein Grinsen wurde breiter, als sich in seinem Kopf ein Gedanke - eine Idee - zu formen begann.
    "Andrew, ich finde den Vorschlag großartig." Entgegnete er, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass Andrew keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
    "Ich hätte zwar nicht gedacht, dass ausgerechnet du auf so eine Idee kommst... aber ich finde sie wirklich gut." Er sah die Verwirrung in Andrews Gesicht, konnte sie sich allerdings nicht so ganz erklären, bis ihm einkam, dass Andrew vielleicht gar nicht wusste, was er da geredet hatte.
    "Du hast doch von einer Frau gesprochen, oder nicht?" Fragte Richard grinsend.
    "Falls nicht: Ich schon. Und ich glaube, das könnte Frederick endlich mal auf andere Gedanken bringen - und wenn es nur für einen Abend ist..."



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 04.02.2007, 16:23


    "Ich... äh... was?" fragte Andrew verwirrt. "Eine... Frau?"
    Für einen Abend?
    "Also äh..." Der junge Arzt brauchte noch ein paar weitere Sekunden, bis er begriff. "Du... du willst ihm... einen Freudenhausbesuch schenken? Nicht ernsthaft...! Also ich meine... da wird er NIE hingehen, zumal die meisten Bordelle quasi direkt an seinem Arbeitsplatz liegen... sozusagen... oder... willst du etwa eine Dame.. äh... mieten? Da lässt sich keiner drauf ein. Nicht bei dir. Jeder Zuhälter wird denken, dass du sie als Menschenopfer brauchst... also ich meine... du weißt schon was ich meine..."

    Andrew blieb stehen und sah seinen Freund an.
    "Du glaubst wirklich, dass das klappen könnte?"



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 17:02


    "Warum nicht?" Fragte Richard, hörte sich Andrews Zweifel aber ruhig an.
    "Wir könnten ihm die Augen verbinden... oder ihn unter falschem Vorwand hinlocken..." Schlug Richard vor.
    "Oder natürlich das Mädchen nach Hause holen..." Pflichtete er Andrews Idee bei, dann allerdings musste er grinsen, als er den Doc von Menschenopfern reden hörte.
    "Soso, was meinst du denn?" Fragte er amüsiert, während Andrew versuchte, sich wieder aus dem Wortgehaspel herauszuwinden.
    Es war einfach eine... putzige Art, ins Fettnäpfchen zu treten, daher sah ihm Richard alles nur zu gerne nach.

    "Natürlich glaube, ich, dass das funktionieren könnte, sonst würde ich es nicht vorschlagen. Entweder also, wir bringen Frederick irgendwie in ein derartiges Etablissement zu den Mädchen, oder wir bringen die Mädchen zu ihm... beziehungsweise zu mir, da ich nicht denke, dass wir das ganze bei Frederick steigen lassen sollten... das hätte außerdem den Vorteil, dass ich alles andere vorbereiten könnte..."



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 04.02.2007, 17:12


    Andrew hielt mitten in der Bewegung inne und sah Richard an. "W-wir? Kannst du mir mal verraten, wie ich meiner Frau erklären soll, dass ich ins Freudenhaus will, Mensch? Die tranchiert mich..." Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass wir uns ohnehin permanent auf de falschen Fuß erwischen.
    "Geschweige denn, ihr klar zu machen, dass wir eine Privatfreudenmädchenparty in deinem Haus feiern wollen?! Ich glaube ja selber nicht, das ich das gerade sage, oder mich auch nur im Entferntesten darauf einlasse..."
    Andrew schritt zum Stuhl zurück und ließ sich darauf nieder. War das Leben nicht auch so schon kompliziert genug? Nein, man konnte es durch einen Geburtstag noch komplizierter machen. Hehe.

    "Aber solltest du an diesem deinem... unserem Vorhaben festhalten wollen... entscheide dich für den Jade Palast."
    Da muss ich ohnehin noch einen Brief hinschicken und kann in dem Zuge auch gleich einen... Tisch... reservieren!



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 17:26


    "Sag es ihr nicht." Schlug Richard froh.
    Das war nicht unbedingt die bessere Alternative, aber es war besser, als zu lügen... andererseits würde Andrew ohnehin lügen müssen...
    "Aber wenn du willst, rede ich mit ihr, und erkläre ihr alles..." Er zuckte wieder mit der Schulter.
    "Männer haben nun einmal bestimmte Bedürfnisse, und nicht jeder das Glück, gleich eine so bezaubernde Frau wie sie seine Gemahlin nennen zu dürfen... unter diesen Umständen hat sie doch sicherlich verständnis für dieses außerordentlich noble Ansinnen unserer werten Wenigkeit." Andrew schien ein wenig unglücklich über die ganzen Vorschläge zu sein, aber ganz offensichtlich schien ihm nichts besseres einzufallen, weswegen er ihn zu akzeptieren bereit war.
    "Und falls Lisa dich doch auseinandernimmt, kannst du dich wenigstens selbst wieder mit Nadel und Faden zusammenflicken, falls noch etwas von dir übrig sein sollte." Richard zwinkerte ihm erneut zu, und versuchte, dem Arzt seine Bedenken auf diese Weise zu nehmen.
    Und auch wenn Andrew es wohl lieber abgestritten hätte, er hatte ihn fast soweit.
    Dann allerdings wurde Richard hellhörig.
    "Den Jadepalast?" Hakte er nach. Seine Augen verengten sich ein wenig.
    "Hast du damit Erfahrung, oder wie kommst du darauf?" Fragte er neugierig.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 04.02.2007, 17:36


    "Nein... keine Erfahrung wie du vermuten würdest... mir lief nur heute eine Bedienstete quasi über den Weg. Ich habe sie behandelt, nachdem irgendjemand sie... verprügelt hat."
    Andrew seufzte leise und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. "Wenn die anderen Mädels auch nur einen Bruchteil von ihrer Persönlichkeit aufweisen, ist das genau der Laden, in dem Frederick gut aufgehoben ist. Auch wenn er in Whitechapel liegt... und einen Brief dorthin muss ich auch noch aufsetzen... da kann ich uns ankündigen."

    Andrew dachte fieberhaft darüber nach, wie er das Ganze doch noch aufhalten konnte, doch ihm wollte einfach keine Alternative einfallen.
    Und was Lisa anging... ihm wurde schwer ums Herz. Er wusste, dass sein heutiges Benehmen bereits Kreise weit über das Krankenhaus hinaus ziehen würde... jetzt auch noch mit so einer Bitte an sie heranzutreten, würde ihr nicht gefallen und sogar einen Mangel an Respekt von seiner Seite aus vermuten lassen.
    Der junge Mediziner hatte das Gefühl, dass die Luft in dem Raum immer stickiger wurde und öffnete das Fenster, bevor er sich zu Richard umwandte.
    "Es gibt noch einen Punkt zwei und drei?" fragte er auf weitere Hiobsbotschaften gefasst.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 04.02.2007, 17:47


    Richard nickte.
    "Ja, gibt es, und die sind eng miteinander verknüpft." Entgegnete Richard.
    "Und... mit Lisa."
    Er fühlte die frische Brise, die vom Fenster her zu ihm herüber wehte, und sie war angenehm.
    Jetzt war Feingefühl gefragt, und davon hatte Richard erwiesenermaßen ja ohnehin zu wenig.
    "Wie bereits gesagt, ist sie mit mir hier... ich habe sie heute morgen aufgelesen und gekonnt davon abgehalten, sich im Teesalon zu Tode zu langweilen." Fuhr er vorsichtig fort.
    "Ich weiß nicht was... vorgefallen ist, oder in letzter Zeit bei euch... stattgefunden hat, und es liegt mir auch fern, mich da einmischen zu wollen, aber Lisa macht sich Sorgen um dich, und wenn ich dich so ansehe, dann weiß ich auch, warum. Du bist blaß, Andrew, und du siehst nicht gut aus." Er machte keine kurze Pause.
    "So könntest du sogar Frederick Konkurrenz machen, aber bei dem weiß ich wenigstens, woran es liegt." Richard griff nach der Teetasse, als er bemerkte, dass Andrew nicht gefiel was er sagte.
    "Und, und das beachte bitte, sie hat mich nicht gebeten, dir ins Gewissen zu reden. Genaugenommen wollte sie nicht einmal darüber reden, also wirf ihr nicht vor, dass ich ihr ihre Sorge ansehen konnte, und auch nicht, dass ich ihre Meinung teile. Du siehst aus, als könntest du jeden Augenblick umkippen Andrew."



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 05.02.2007, 00:10


    Andrew seufzte. Nicht das verfluchte Thema und nicht jetzt.
    "Ich habe einen anstrengenden Beruf." sagte er kurz angebunden. Tatsächlich konnte sich vermutlich niemand- außer vielleicht Frederick- vorstellen, was die Auffangstation an Arbeit für ihn bedeutete.

    Andrew hätte gern noch mehr gesagt. Er spürte wie sein Zorn wieder zu kochen begann und er sich darüber ärgerte, dass ein solches Thema aus dem Haus getragen wurde. Und dann auch noch zu Richard. Er wusste, dass ein Teil seines Zorns Angst war, weil sein Freund weder seine Wutausbrüche besonders beeindruckend fand, noch sich mit Worten abspeisen ließ, wenn er Lunte gerochen hatte und wohl der einzige war, der tatsächlich etwas in ihm berühren konnte, das Andrew vergessen wollte.

    Einen Augenblick hielt er inne, dachte an ein kleines Zimmer mit einem Fenster und einer Stimme, die sanft zu ihm sprach, bevor er wieder in die Gegenwart zurückkehrte.
    "Es ist... ihr macht euch zu viele Sorgen um nichts." fügte Andrew schließlich hinzu. "Vielleicht habe ich das Lisa... ein wenig zu deutlich... gesagt." Er zog den Kopf ein wenig ein.
    "Was... ist Punkt drei?" fragte er kleinlaut und versuchte galant über das Thema hinwegzutäuschen und sich gegen weitere "wunde Punkte" zu wappnen.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 05.02.2007, 00:30


    Richard spürte, wie die Stimmung in dem kleinen Büro augenblicklich kippte, Andrew eine Mauer um sich herum aufbaute, und versuchte, sich vor ihm zurück zu ziehen.
    Andrew wurde abweisend, machte mehr als nur deutlich, dass er nicht darüber sprechen wollte, und das wiederum machte für Richard klar, dass da doch mehr dahinter steckte - sonst würde Andrew nicht versuchen, es herunter zu spielen.

    "Du als Arzt solltest wissen, dass die Gesundheit nichts ist, was man leichtfertig aufs Spiel setzen sollte." Ließ er sich nicht beirren.
    "Und wenn du glaubst mich damit abspeisen zu können, dann irrst du dich leider." Fügte er unberührt hinzu.
    "Ich kenne dich, Andrew." Sagte er, und ließ den Blick weiter auf ihm ruhen.
    "Und du kannst dich noch so sehr herausreden und winden wollen, du kannst mich nicht täuschen." Er griff erneut nach der Tasse mit dem Tee, und Schweigen legte sich über sie, bis Andrew es durchschnitt, und ein wenig plump vom Thema abzulenken versuchte.

    "Punkt drei." Nahm Richard den Faden wieder auf. "Nun ja, ich sagte ja bereits, ich werde nicht locker lassen." Wiederholte er sich.
    "Und... ich würde es für eine gute Idee halten, wenn wir alle... wegfahren würden. Nimm dir frei, eine Woche, zwei Wochen. Ich habe mit Frederick und Lisa darüber gesprochen, und Lisa hält es für eine ebenso gute Idee - und du kannst uns beweisen, dass es dir wirklich gut geht. Frederick wird ebenfalls mitkommen - und wenn ich vorher Whitechapel dicht machen muss. Und für dich, mein Lieber gibt es auch kein Entkommen, das sage ich dir gleich, also versuch erst gar nicht mit mir diskutieren, du weißt, das du die Diskussion nicht für dich entscheiden kannst."



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 05.02.2007, 00:49


    "Urlaub?" rief Andrew erschrocken. "Was... wie... wann... wo... hä?!"
    Der Arzt erhob sich erneut und begann aufgeregt in dem Zimmer auf und ab zu gehen.
    "Ihr könnt doch nicht einfach... ihr wisst doch, dass... wie könnt ihr..." begann er konfus und schaffte es doch nicht einen Satz zuende zu bringen.
    Das ging doch so nicht!
    "Ich kann hier doch nicht einfach weg! Und was soll das Gerede über Gesundheit... ich werde nicht krank! Ich war mein ganzes Leben lang nicht krank...! Außer..." Ich weiß überhaupt nicht wie das geht... und bin mir darüber hinaus bewusst, dass Krankheiten ein Übel sind, das nur dann an Macht gewinnt, wenn man es lässt. Genau.
    "Und wie kommt ihr plötzlich auf die Idee Urlaub machen zu wollen? Was ist hier eigentlich los?"
    Verwirrt sah Andrew Richard an. Seine Frau benahm sich komisch, Richard benahm sich komisch- dass er sich vielleicht komisch benahm, die Idee hatte er nicht.
    Die blauen Augen glitzerten, während Andrew all das zu begreifen versuchte. Er erinnerte sich an die letzten Tage zurück, an Lisas Reaktionen und sah nun auch in Richards Gesicht Anzeichen von Sorge- nun, im Moment nicht, im Moment war er eher belustigt. In Sekunden versuchte der Arzt alle ihm gegebenen Informationen auszuwerten und irgendwie zu begreifen, was los war, ohne sich ein Bild machen zu können.
    "Ich... kann hier nicht so ohne weiteres weg... also so nicht sofort... wenn ihr solch eine Du... solch ein Vorhaben geplant haben solltet."



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 05.02.2007, 11:06


    Richard lächelte nur süffisant, während er Andrew dabei zusah, wie dieser versuchte, nicht durchzudrehen, und dennoch nicht mitzumüssen.
    "Doooooch, kannst du." Erwiderte Richard der tadelnd den Zeigefinger hob.
    Was hatte er ihm eben über das Diskutieren erzählt?
    "Und wenn ich dich eigenhändig, fesseln, knebeln und hier raustragen muss." Fügte er dann trocken hinzu.
    "Die Welt wird auch einmal zehn Tage ohne ihren Doktor Simmons auskommen, ohne unterzugehen, glaube mir." Er grinste schelmisch. "Die Sterne haben es mir zugeflüstert." Er leerte seine Teetasse und stellte sie vor Andrew auf den Tisch.
    "Aber keine Sorge. Wir beabsichtigen nicht morgen zu fahren. Erstmal ist Fredericks Geburtstag wichtig... aber sobald ich uns etwas nettes in Schottland organisiert habe, brechen wir auf..." Er betrachtete Andrew, und trotz seiner Hitzigkeit war der Doktor so kalkweiß, dass er Richards wohlgepflegtem Teint problemlos Konkurrenz machen konnte.
    Das war nicht normal für den Doktor.
    Richard schüttelte leicht den Kopf.
    Der Mann war Mediziner! Er kannte Krankheiten besser als jeder andere, und sollte wissen, dass es keine Universalimmunität gegen Krankheiten gab!
    Richard hatte selbst eine ganz gehörige Abneigung gegen Krankenhäuser und mied sie, wenn er es vermochte.
    Aber er war nicht so dumm zu glauben, dass ihn deshalb nie eine Krankheit befallen könnte, auch wenn er tatsächlich selten krank war.
    Er schüttelte den Kopf.
    "Du kannst mir erzählen, was du willst, du bist mehr als nur überarbeitet, mein Lieber." Stellte er schließlich unzufrieden fest, während er Andrew einmal mehr musterte.
    Wenn er ihn nun anhauchte, würde er wohl umfallen?



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 05.02.2007, 17:40


    "Geht das schon wieder los!" murmelte Andrew und blieb stehen, als Richard sich erhob, nur um dann um ihn herumzulaufen und an der anderen Seite des Zimmers seinen Gang wieder aufzunehmen.
    Er wusste, dass er Richard belustigte- so wie er die meisten Leute belustigte, die ihn näher kannten und bei seiner Gratwanderung zwischen höflich und wütend zusehen durften.
    Andrew aber fand das alles gar nicht komisch.

    Bevor er aber noch etwas sagen können, ging die Tür erneut euf und ein hochgewachsener, schlanker Mann mit eisgrauem Haar, scharfen, aristokratischen Zügen und zwei dunklen Augen, die keinerlei Wärme in sich zu tragen schienen, trat ein.
    Simmons Nummer Zwei war angekommen.

    "Hängt an meiner Türe irgendwie ein Schild, das besagt, dass es hier etwas umsonst gibt?!" murmelte er, sah hoch, zauberte ein Lächeln auf seine Züge und sagte: "Guten Tag, Vater. Möchtest du dich nicht setzen? Einen Tee vielleicht..."

    "Sohn," sagte der ältere Herr in kontrolliertem, aber nicht besonders freundlichem Tonfall. "Stimmt es, dass du dich geweigert hat heute die Herren Abgeordneten zu behandeln und stattdessen lieber in der Gosse herumspaziert bist?"
    "Äh... nein, das stimmt so nicht. Nicht ganz. Die Abgeordneten habe ich nicht behandelt, das ist richtig, aber in der Gosse war ich nicht. Man nennt den Ort, an dem ich praktiziert habe, Auffangstation. Dort..."
    "Ich weiß, was die Auffangstation ist und habe den Begriff Gosse bewusst gewählt." Die dunklen Augen funkelten ihn eisig kalt an. Andrews Züge verhärteten sich und er verschränkte die Arme vor der Brust.
    "Du warst es doch, der mir beigebracht hat, ein guter Arzt zu sein." fauchte der junge Mann, nun deutlich ungehalten. "Aber ich kann nicht gleichzeitig ein guter Arzt sein und mich ernsthaft mit blauen Flecken als größtes aller Übel befassen!"

    Dass Richard noch immer da war, hatte Andrew natürlich nicht vergessen. Genauso wenig wie sein Vater. Der aber grüßte den Okkultisten schon von Stunde eins an nicht mehr und hielt den Umgang seines Sohnes mit dem Fremden für falsch. Daher erlangte er auch jetzt nicht einmal die Aufmerksamkeit eines Grußes und Andrew selbst war inzwischen so wütend, dass es ihm gleichgültig war, Zeuge welcher Szene Richard nun werden durfte.
    "Ich habe dir aber auch beigebracht, was es bedeutet ein Gentleman zu sein, Andrew. Das vor allem anderen! Du bist nicht in erster Linie Arzt! Du bist in erster Linie Mitglied der Gesellschaft und in deiner Funktion als Arzt nichts weiter, als ein Diener, der sich gewissen Anweisungen zu beugen hat. Solange du nicht so gut bist, dass du es nicht nötig hast, irgendjemanden zu behandeln, solltest du besser nach der Pfeife derjenigen tanzen, die für dein Einkommen und das Budget deines Arbeitsplatzes zuständig sind. Wenn du auch nur ein winziges Bisschen von dem geerbt hast, was sich an Intelligenz in meinem Kopf befindet, dann solltest du in der Lage sein, das zu begreifen!"

    "Aber..."
    "Kein aber! Du hast eine Pflicht zu erfüllen! Diesen Leuten gegenüber. Deiner Frau gegenüber und dir selbst gegenüber! Hör auf daran zu denken, was du machen willst und überlege eine Sekunde lang, was es für Lisa, Sir LeCarrie und mich bedeuten wird, diesen Schlamassel hier wieder aufzuräumen! Es geht nicht nur um dich, Andrew. Schon lange nicht mehr."

    Simmons Senior hatte nicht ein einziges Mal seine Stimme erhoben und doch war sie scharf wie die Klinge eines Schwertes. Andrew schwieg. Er sah verwirrt aus und enttäuscht. Offensichtlich versuchte er zu begreifen, wo genau sein Fehler lag, versuchte er nachzuempfinden, was genau seinen Vater so wütend gemacht hatte, doch von dem Standpunkt aus, den er als der Mensch, der er war, nur haben konnte, war es ihm nicht möglich zu verstehen.

    "Ich hoffe, das war deutlich, Junge." sagte Simmons Senior, maß ihn mit einem letzten Blick, schien einen Moment lang mit sich zu ringen, berührte seinen Sohn dann aber doch nicht und verließ den Raum.

    Andrew zog die Augenbrauen hoch und sah ihm hinterher.
    "Kein guter Tag heute." murmelte er und blickte Richard erneut an. "Wo waren wir? Ach ja richtig... ich bin nicht krank und ich sehe vollkommen normal aus für jemanden, der hier arbeitet."
    Aber wie sollte es auch anders sein, verließ ihn auch hier das Glück und Andrew wandte sich ab, als ein kurzer Husten ihn schüttelte.
    Verschämt blickte er auf seine Schuhspitzen und ließ zu, dass die Haare ihm ins Gesicht fielen, während seine Wangen zu glühen begannen.
    Jetzt würde Richard ihn vermutlich sofort fesseln und knebeln und hier heraustragen und Andy hatte nicht einmal eine handfeste Diskussionsgrundlage mehr...
    Nicht, dass das bei jemanden wie Richard irgendwie ausschlaggebend gewesen wäre... sein Freund gewann ohnehin nahezu jegliche Debatte, die er ernsthaft gewinnen wollte und Andrew war sich irgendwie sicher, dass er bei dieser hier nicht locker lassen würde.
    Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um noch jemanden hereinkommen zu lassen...? Nein? Kein Glück?
    Schade.

    ooc: *ggg* verloooooooooooooren! :P



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Richard Concord - 05.02.2007, 18:45


    Richard ließ Andrew nicht aus den Augen, bemerkte, dass dieser sich nur noch mehr aufregte, und es ganz offensichtlich gar nicht komisch fand, dass er ihn nicht ernst nehmen konnte und wollte.
    Gerade als es aussah, als wollte Andrew endlich in seinem Hin und Hergerenne einhalten, um etwas vernünftiges zu sagen, flog erneut die Türe auf, und herein trat ein Mann, von dem Richard sehr wohl wusste, wer er war, von dem er aber nicht behaupten konnte, ihn wirklich zu kennen – wenn er Andrew allerdings so ansah, kamen ihm auch Zweifel daran, dass er diesen Mann wirklich kannte.
    Es handelte sich um niemand geringeres als Andrews Vater, Dr. Simmons Senior, der den Blick seiner dunklen, aber kalten Augen durch den Raum schweifen ließ.
    Ihre Blicke trafen sich, aber Simmons Senior ignorierte ihn so gekonnt, als wäre er tatsächlich nicht da.
    Richard wusste, dass die Höflichkeit es ihm eigentlich gebot, den Raum zu verlassen, und seinen Freund mit seinem Vater allein zu lassen – aber von Etiketten hatte er noch nie sonderlich viel gehalten, und warum sollte er auch dem alten Dr. Simmons mehr Höflichkeit zu Teil werden lassen, als dieser ihm entgegenbrachte?
    Das sah Richard nicht wirklich ein, also ließ er sich weiter ignorieren, verschränkte dabei aber die Arme vor der Brust.
    Unter normalen Umständen hätte er Andrews Vater wohl gegrüßt – wenn auch nur um ihm mit Zynismus oder Spott begegnen zu können, aber irgendwie spürte er, dass es in dieser Situation nicht angebracht war, und mehr Schaden anrichten konnte, als es das wert war, daher schwieg Richard, blieb der stumme Beobachter, der das Wortgefecht zwischen den beiden verfolgte und zugleich analysierte.
    Er konnte gar nicht anders.
    Und er bemerkte schnell, wie Andrew den Halt verlor, und die Diskussion mit seinem Vater zu verlieren begann.
    Anders hatte es Richard auch nicht erwartet.
    Er wusste ebenso wie Simmons Senior, was man tun musste, um Andrews Argumente im Keim zu ersticken, auch wenn er selbst es nicht auf so hinterhältige Weise tat und versuchte ihn mit Konventionen zu erpressen.
    Dennoch musste er dem alten Mann zugestehen, dass seine Worte ihre Wirkung nicht verfehlte, denn sie waren kalt, ruhig, aber dennoch rasiermesserscharf.
    Der alte Mann vermochte es wohl, die Menschen nach seinem Willen zu lenken, und seinen Willen vor allem auch durchzusetzen. Er hatte Ausstrahlung und Autorität, die seine Mitmenschen einschüchterten – meistens jedenfalls, denn bei Richard versagte jede einzelne dieser Eigenschaften.
    Er scherte sich nicht darum, was Simmons Senior von ihm dachte, oder ob er ihn mit Missachtung strafte, weil er von diesem Mann nichts zu befürchten hatte, und das wiederum gab ihm einen entscheidenden Vorteil.
    Schließlich holte Simmons Senior zum entscheidenden Schlag aus, und dieses Mal konnte Andrew keine Widerworte geben.
    Richard sah wie er resignierte und aufgab, dabei aber verwirrt und auf eine verletzliche Art und Weise enttäuscht wirkte.
    Aber ihm entging auch das Zögern von Andrews Vater nicht. Dieser kurze Anflug von Wärme in den kontrollierten braunen Augen, und die Unfähigkeit, sie in Worte oder Gesten umzusetzen.
    Richard kannte diesen Charakterzug, und er wusste, das es nichts war, worauf man stolz sein konnte.
    Simmons Senior verschwand durch die Tür, und als ein leises Klacken verkündete, dass sie sich wieder geschlossen hatte, nahm Richard die Hände wieder herunter um langsam auf Andrew hinzuzutreten, seinem Freund aber die Zeit zu lassen, sich wieder zu sammeln.

    Noch bevor er ihn erreichte, wurde Andrew von einem Hustenanfall geschüttelt, und Richard hob eine Augenbraue, ganz so als würde das seine Theorie bestätigen.
    „So? Von den anderen hier hustet aber niemand.“ Erwiderte er kopfschüttelnd.
    „Weißt du eigentlich, dass du mehr eine Gefahr als eine Hilfe für die anderen bist, wenn du sie behandelst, obwohl du krank bist? Du könntest sie anstecken.“ Versuchte er es ein letztes Mal mit Logik, entschied sich dann aber dazu, die Diskussion ein für alle Mal zu beenden.
    „Du brauchst gar nicht schon wieder versuchen, mir mit verdrehten Halbwahrheiten zu kommen…“ Warnte Richard ihn, als er unmittelbar neben ihm stand.
    „Du gehst jetzt da raus, mit mir. Und dann gehst du nach Hause. Mit Lisa. Und lässt dich die nächsten Tage nicht mehr hier blicken, solange, bis du dich vernünftig auskuriert hast. Wehe ich erwische dich hier noch mal…!“ Er tippte Andrew mit dem Finger an, und machte Anstalten ihn Richtung Tür zu schieben.



    Re: Büro von Andrew Simmons

    Andrew Simmons - 05.02.2007, 21:50


    "Ich..." sagte Andrew, ließ es dann aber bleiben und den Kopf hängen. "Aber..."
    Er spürte Richards sanftes Stubsen und ließ auch diesen Satz nicht einmal semibeendet.
    "Vielleicht..." Er hustete noch einmal und hüpfte frustriert von einem Füßchen aufs andere. "Ich mag nicht." gestand er kleinlaut, trottete aber trotzdem neben Richard her.
    Andrew öffnete die Tür und lugte vorsichtig um die Ecke, ob sein Vater auch weit weg war, fand den Korridor tatsächlich leer vor und trat mit Richard gemeinsam auf den Gang hinaus.

    tbc & Richard: Flure



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