"Israelis" beantragen Asyl in Kanada

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    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Leibele - 01.02.2007, 01:51

    "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Ich weiß nicht genau ob ich dieses Thema hier einstellen soll, doch ich glaube, es passt am Besten hier hin.

    Seit Jahrzehnten wird uns suggeriert, der zionistische Staat sei der "Staat der Juden", sei ein Staat, in dem alle Juden - ob säkular, religiös, liberal oder ultra-orthodox, in dem auch verschiedene Völker miteinander leben könnten. Es wird uns erzählt, der Staat IL sei der einzig "demokratische Staat" im Nahen Osten, alle Bürger könnten ihre Religion frei ausüben und wären keinerlei Repressalien ausgesetzt. Wie heißt es doch so oft: "Selbst die von Neturei Karta leben doch dort und partizipieren an diesem Staat". Dass diejenigen Menschen, die sich als Neturei Karta fühlen, schon längst dort lebten und in Frieden mit ihren arabischen Nachbarn, als es diesen Staat noch gar nicht gab, wird meist - oft aus Unkenntnis - einfach unterschlagen. Dass sie keine Gelder von diesem Staat annehmen, ihre Kinder nicht zum Militär schicken und auch die israelische Staatsbürgerschaft ablehnen, ist nur den wenigstens bekannt. In vielen zionistischen Berichten wird allzu oft die Zahl derer angegeben, die ins zionistische "Paradies" aus aller Herren Länder einreisen, "Alijah" machen, wie es im offiziellen Sprachgebrauch heißt. Es ist das Lebenselixier des Zionismus, er braucht Menschenmaterial, das er in seinem Staat konzentrieren kann, er will mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln - und die sind beträchtlich - die restliche Welt "judenrein" machen.

    Ich könnte in diesem Zusammenhang auf das schreckliche Schicksal der jemenitischen Juden und deren Kinder hinweisen, die man vor Jahrzehnten aus dem Jemen einflog, um sie zu guten "Kibbutzniks" zu machen und einen Meisterbeitrag dazu leistete, eine der ältesten jüdischen Gemeinden der Welt nahezu auszurotten. Alles zutiefst religiöse Juden, die man in regelrechte Umerziehungslager steckte, ihnen ihre Peyos (Schläfenlocken) abschnitt, sie am Schabbat arbeiten lies und koschere Nahrung vorenthielt. Man trennte die Kinder von ihren Eltern und den Eltern erzählte man zum Teil, ihre Kinder wären tot. Eines der bekanntesten dieser jemenitischen Kinder war die Sängerin Ofra Haza. Nicht viel besser erging es den irakischen Juden in den 50er Jahren, den marokkanischen, libyschen oder libanesischen. Das Buch von Naeim Giladi "Ben Gurion´s scandals - How The Haganah And The Mossad Eliminated Jews" oder "Genocide In The Holy Land" geben aufschlussreich, informativ und schockierend zugleich die Geschichte dieser Juden wieder.

    Persönlich kenne ich selbst etliche Menschen, die in meiner jüdischen Gemeinde hier in Europa leben, sich nach wie vor als "palästinensische Juden" bezeichnen, und diesen Staat und damit ihre Heimat verlassen haben. Sie leben heute in Amsterdam, London, Antwerpen, Manchester oder - sofern nicht in Europa - in New York oder Montreal. Nicht einer oder zwei, nein es sind alleine hier in meiner Wahlheimatstadt 7 oder 8, die ich persönlich kenne, die aus Meah Shearim oder Bnei Brak nicht deshalb kamen, weil sie etwa in den "Goldenen Westen" gelangen wollten, sondern weil sie sich hier nicht verfolgt fühlen und hier ihre Religion frei ausüben können.

    Wovon man im zionistischen Blätterwald und den veröffentlichten Einwanderungsstatistiken nie was liest, ist eine Angabe darüber, wieviele Juden diesen Staat denn eigentlich verlassen! Sicher, im Vergleich zu den "Olim", den Neueinwanderern, sind es nicht viele. Doch es werden ganz offensichtlich immer mehr und dies vor allem aus "politischen und/oder religiösen" Gründen. Und ich rede nicht von den seit 2002 steigenden Anträgen deutschstämmiger Juden auf Wiedererteilung der deutschen Staatsbürgerschaft, von den Hunderten von Familien, die vermutlich jährlich auch aus wirtschaftlichen sowie familiären Gründen oder einfach aus Angst diesen Staat verlassen und ich rede nicht vom "Einzelfall" Gilad Atzmon, sondern auch von Asyl-Antragstellern beispielsweise in Kanada:

    Israelis seek asylum in Canada
    Refugees claim they're persecuted; Israeli authorities scoff at accusations

    ALEX DOBROTA

    With a report from Mark MacKinnon

    OTTAWA -- Canada is granting residency to growing numbers of Israeli asylum seekers, including ethnic Russians, ultra-orthodox Jews and political dissidents who say they are victims of political or religious persecution in Israel.

    This is upsetting Israeli authorities and members of the Jewish community in Canada. They say the refugee claimants are smearing the image of the Middle Eastern state as one that offers a haven to persecuted Jews the world over.

    "It upsets people in Israel because immigrant absorption in Israel is a key value," said Ofir Gendelman, a spokesman for the Israeli embassy in Ottawa. "We're very hurt when we hear of these claims."

    Israel's ambassador to Ottawa has recently called the claims "bogus" and urged officials here not to accept Israeli asylum seekers. Mr. Gendelman stressed that Israel is a democratic state with human-rights institutions that serve all of its citizens.

    But in many cases, Canada's Immigration and Refugee Board has disagreed.

    More than 500 Israelis applied for refugee status in Canada last year, up from 253 in 2000. The acceptance rate rose from 5 per cent to 31 per cent in 2005 and 18 per cent last year, when IRB accepted 45 claims -- an implicit recognition that these individuals suffered persecution in a state that could not protect their rights.

    "In terms of refugee determination, the [questions are]: does the person have a well-founded fear of persecution, is there no other in-country flight alternative, and is there state protection available?" IRB spokeswoman Melissa Anderson said.

    The recent spike in numbers has put Israel in the top 10 countries ranked by the number refugee applications in Canada, along with Zimbabwe, Pakistan, Nigeria and Sri Lanka.

    IRB officials are hard pressed to explain the increase in numbers.

    Some observers have suggested that the surge in hostilities between Israel and the Palestinians is creating a climate where political dissidence and religious difference is less welcomed.

    "Israel is a state that perceives itself as under siege," said William Sloan, a Montreal lawyer for many ultra-orthodox Jews who say they have been persecuted in Israel. Many ultra-orthodox Jews have publicly disagreed with many of Israel's policies, including its stand on the conflict with Palestinians.

    "Anyone within the walls who tries to break that unity when you're under siege is not well viewed."

    Shimon Fogel, of the Canada-Israel Committee, said these refugee claimants sometimes draw contempt from established Jewish community members in Canada. Mr. Fogel qualified the claimants as opportunistic migrants seeking a shortcut into Canada's immigration system.

    A notorious case soon to be heard by IRB involves the son of a Yemeni rabbi critical of Israeli authorities, who was jailed during the 1990s after an armed standoff.

    Emanuel Meshulam came to Canada in 2005, claiming persecution at the hands of the Israeli police and the spy agency Mossad.

    His father, Rabbi Uzi Meshulam, had accused Israel's European-dominated authorities of abducting hundreds of Yemeni children. The infants were separated from their parents during their chaotic immigration to Israel in the late 1940s.

    The disappearance itself stirred much controversy, fuelling allegations that European Jews look down on Jews from Arab countries. Mr. Meshulam's charges were invalidated in several state investigations.

    But in 1994, his armed followers demanded a fresh inquiry. After a standoff, Israeli forces stormed his compound, killing one of his devotees. Since then, Emanuel Meshulam says he was constantly followed by police and at one point threatened at gunpoint by Mossad agents.

    "They threatened to take my children away," he said through a translator.

    Other refugees are believed to be Russian-speaking citizens of the former Soviet Union, a group that forms something of an economic underclass, often working in jobs that fall far below their skill levels.

    Some refugee applicants are also believed to be Arab-Israelis, many of whom complain of outright racism in Israel since the beginning of the second intifada.
    http://www.theglobeandmail.com/servlet/story/LAC.20070127.ASYLUM27/TPStory/?query=asylum

    Abschließend seien sozusagen "eigene" Quellen als Beleg für Verfolgung und zionistische Gewalt gegenüber dem religiösen bzw. "ultra-orthodoxen" Judentum angegeben und das ist nur eine kleine Auswahl, die aber von den sogenannten Massenmedien keine Beachtung finden. Es mag wohl mit daran liegen, dass Tora-treue Juden nur eine "kleine und unbedeutende Minderheit" von "Sekten-Mitgliedern" oder sowas wie "Untermenschen" sein müssen, wenn man für deren Schicksal im vom Zionismus selbsternannten "jüdischen" Staat kein allgemeines Welt-öffentliches Interesse zu finden scheint.

    http://www.nkusa.org/activities/Demonstrations/April2605Jerusalem.cfm

    http://www.nkusa.org/activities/Demonstrations/17April05/electric%20shock.wmv

    http://www.nkusa.org/activities/Demonstrations/April1705Regavim.cfm

    http://www.nkusa.org/activities/zionist_violence/booksellerAttack.cfm

    http://www.nkusa.org/activities/zionist_violence/samet0102.cfm



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Das Tier - 01.02.2007, 13:46

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Leibele hat folgendes geschrieben: (...)sie am Schabbat arbeiten lies und koschere Nahrung vorenthielt.(...)

    Grausam. Gemeinsame Arbeit, gemeinsames Essen. Womöglich noch Arbeitskleidung - das sind ja unwürdigste Zustände.

    Schockierend ! lol



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Leibele - 01.02.2007, 17:58

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Das Tier hat folgendes geschrieben: Leibele hat folgendes geschrieben: (...)sie am Schabbat arbeiten lies und koschere Nahrung vorenthielt.(...)

    Grausam. Gemeinsame Arbeit, gemeinsames Essen. Womöglich noch Arbeitskleidung - das sind ja unwürdigste Zustände.

    Diese Zustände sind ja geradezu unwürdig einer Demokratie.

    Empfinden Sie Ihren zynischen Kommentar zu meinen Aussagen über die jemenitischen Juden als besonders gelungen, wobei Sie sich auch nur einen völlig sinnentstellenden Teil herausgepickt haben? Für religiöse Juden ist der Shabbat ein heiliger Tag, an dem u.a. nicht gearbeitet wird. Und koschere Nahrungsmittel sind eine der Grundpfeiler unserer "Religion" und unseres täglichen Lebens. Und diese Menschen wurden in "Arbeitslager" gesteckt und Familien wurden auseinander gerissen und sie wurden dazu gezwungen am Shabbat zu arbeiten. Halten Sie das für einen sogenannten "demokratischen" Staat, der sich auch noch "jüdisch" nennt für würdig? Im Netz sind Informationsquellen über die Schicksale dieser Familien aus dem Jemen zu finden, sofern Sie das wirklich interessieren sollte, schauen Sie doch mal nach. Aber ersparen Sie sich Ihren Zynismus!

    http://www.envirosagainstwar.org/know/read.php?itemid=3061

    http://www.tayman-child.gov.il/help_e.html



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Seelchen - 01.02.2007, 18:13


    Haben aber nicht gerade die Judenprogrome, lange VOR Gründung des Staates Israel, in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten dazu geführt, dass gerade diese Juden dort sich verstärkt mit dem politischen Zionismus identifizierten?

    Einmal davon abgesehen, dass sie jahrhundertelang als Dhimmis Menschen zweiter Klasse waren und wie in Europa Verfolgungen ausgesetzt waren.



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Das Tier - 01.02.2007, 18:30

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Leibele hat folgendes geschrieben: Aber ersparen Sie sich Ihren Zynismus!

    Gewiss nicht, werter Herr Leibele.

    Wobei es wenig mit Zynismus zu tun hat, solch´ bestialische Folter wie Arbeit an einem bestimmten Wochentag oder gemeinsame Mittagsessen nochmals genussvoll aus dem Text zu zitieren.

    Gott sei Dank (für Sie schreibe ich aber auch gerne "G-tt") ist Israel eine Demokratie und keine von einer wütenden Religionsjunta regierte Diktatur.

    Gibt es eine freie Justiz in Israel ? Gibt es eine Gewaltenteilung ? Haben neben Juden, Arabern, Christen selbst grotesk extremistische Ultra- Orthodoxe das Wahlrecht ?

    Ein kleiner Blick auf die Parteienlandschaft:
    • Kadima (Zentrum)
    • Arbeitspartei/Avoda (sozialdemokratisch)
    • Schas (Ultraorthodoxe orientalischer Herkunft)
    • Gil (Rentnerpartei)
    • Likud (konservativ)
    • Schinui (betont säkular)
    • Nationale Einheit (rechtsnational)
    • Merez (sozialdemokratisch und liberal)
    • Nationalreligiöse Partei/NRP
    • Vereinigtes Tora-Judentum (Zusammenschluss von 4 ultraorthodoxen Parteien, u. a. Agudat Israel)
    • Balad (arabische Parteienliste)
    • Hadasch/Demokratische Front für Frieden und Gleichheit (kommunistisch)
    • Am Echad/Ein Volk (sozialistisch)
    • Israel B-Alija (Einwandererpartei der russischen Minderheit)
    • Vereinigte Arabische Liste (VAL), Allianz der Arabisch-Demokratischen Partei (ADP) und der Islamischen Bewegung (IB)

    Soviel zu den Fakten.



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Leibele - 01.02.2007, 20:50

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Das Tier hat folgendes geschrieben:

    Gewiss nicht, werter Herr Leibele.

    Wobei es wenig mit Zynismus zu tun hat, solch´ bestialische Folter wie Arbeit an einem bestimmten Wochentag oder gemeinsame Mittagsessen nochmals genussvoll aus dem Text zu zitieren.

    Werter Herr oder Dame Das Tier,

    ich hatte nicht von "bestialischer Folter" geschrieben. Das tun nur Sie. Also legen Sie mir nicht Worte in die Tastatur, die ich nicht verfasst habe. Der Samstag mag für Sie - nebenbei bemerkt - ein "bestimmter Wochentag" sein, für uns und die jemenitischen oder marokkanischen Juden ist er mehr als dies. Und von welchen "gemeinsamen Mittagessen" Sie hier so ausschweifend phantasieren, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau.

    Zitat: Gott sei Dank (für Sie schreibe ich aber auch gerne "G-tt") ist Israel eine Demokratie und keine von einer wütenden Religionsjunta regierte Diktatur.

    Wie SIE das schreiben, interessiert mich nicht im geringsten. Was ist denn bitte eine "wütende Religionsjunta"? Selbst wenn ich es wüsste, hätte ich diesen Begriff nicht auf die "einzige Demokratie des Nahen Ostens" angewandt.

    Zitat: Haben neben Juden, Arabern, Christen selbst grotesk extremistische Ultra- Orthodoxe das Wahlrecht ?

    Bingo! Jetzt wissen wir wenigstens, dass neben Juden auch "grotesk extremistische Ultra-Orthodoxe das Wahlrecht" (haben). Sie sind offensichtlich allumfassend über die Abläufe in der israelischen Gesellschaft und über die des Judentums informiert, muss ich annehmen? Wie sonst könnten Sie uns solch einen interessanten Einblick gewähren?

    Zitat: Ein kleiner Blick auf die Parteienlandschaft:
    • Kadima (Zentrum)
    • Arbeitspartei/Avoda (sozialdemokratisch)
    • Schas (Ultraorthodoxe orientalischer Herkunft)
    • Gil (Rentnerpartei)
    • Likud (konservativ)
    • Schinui (betont säkular)
    • Nationale Einheit (rechtsnational)
    • Merez (sozialdemokratisch und liberal)
    • Nationalreligiöse Partei/NRP
    • Vereinigtes Tora-Judentum (Zusammenschluss von 4 ultraorthodoxen Parteien, u. a. Agudat Israel)
    • Balad (arabische Parteienliste)
    • Hadasch/Demokratische Front für Frieden und Gleichheit (kommunistisch)
    • Am Echad/Ein Volk (sozialistisch)
    • Israel B-Alija (Einwandererpartei der russischen Minderheit)
    • Vereinigte Arabische Liste (VAL), Allianz der Arabisch-Demokratischen Partei (ADP) und der Islamischen Bewegung (IB)

    Soviel zu den Fakten.

    Was haben nun diese "knallharten Fakten" der Aufzählung von politischen Parteien mit den Fakten des Ausgangsthemas und mit dem Schicksal der jemenitischen oder marokkanischen Juden in der "einzigen Demokratie des Nahen Ostens" zu tun?

    Übrigens sind die dazu weiter oben angegebenen Links zu speziell diesem Thema von zionistischer Seite, einer sogar mit der offiziellen Endung "gov.il", sofern Ihnen dies was sagen sollte. Habe ich ganz bewusst so ausgewählt, weil ich vorausahnte, dass ich es hier früher oder später mit einem echten "Insider" zu tun haben würde. Es ist allerdings kaum anzunehmen, dass Sie sich der Mühe unterzogen haben, diese Links auch nur anzuklicken, denn sonst wüssten Sie wenigstens, dass es nicht nur um "gemeinsame Mittagessen" bei dieser "Angelegenheit", sondern tatsächlich um Menschenraub bzw. Entführung, Zwangsdeportationen in Arbeits- und Umerziehungslager und "wissenschaftliche" Menschenversuche mit Todesfolgen geht. Deshalb erlaube ich mir Ihren in solch einem Zusammenhang benutzten Zynismus als menschenverachtend zu klassifizieren.

    Soviel zu den Fakten!



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Don - 02.02.2007, 09:47

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Das Tier hat folgendes geschrieben: Leibele hat folgendes geschrieben: (...)sie am Schabbat arbeiten lies und koschere Nahrung vorenthielt.(...)

    Grausam. Gemeinsame Arbeit, gemeinsames Essen. Womöglich noch Arbeitskleidung - das sind ja unwürdigste Zustände.

    Schockierend ! lol
    Für strenggläubige Juden ist das Arbeiten am Shabbat, wo die Arbeit ruhen sollte, ein Unding. Für dich nicht, da du ja keiner bist. Du scheinst anderen Lebensweisen gegenüber nicht sehr aufgeschlossen oder tolerant zu sein. Lass jeden so leben, wie er das möchte. Du wirst auch nicht dazu gezwungen koscheres Essen zu dir zu nehmen. ;)



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Das Tier - 02.02.2007, 14:19

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Don hat folgendes geschrieben:
    Für strenggläubige Juden ist das Arbeiten am Shabbat, wo die Arbeit ruhen sollte, ein Unding. Für dich nicht, da du ja keiner bist. Du scheinst anderen Lebensweisen gegenüber nicht sehr aufgeschlossen oder tolerant zu sein. Lass jeden so leben, wie er das möchte. Du wirst auch nicht dazu gezwungen koscheres Essen zu dir zu nehmen. ;)

    Jo, und wäre ich Satanist wäre es ein Unding, mir das blutige Quälen von Tieren zu verbieten. Als christlicher Fundamentalist würde ich meine Kinder nicht auf Schulen schicken (Sexualkunde plus Darwin plus gemischter Sportunterricht), als altstämmiger Mormone auf drei Ehefrauen bestehen und dafür die drei Schwiegermütter erdulden.

    In jeder Gesellschaftsform werden Außenseiter bis zu einem gewissen Punkt akzeptiert, und Israel ist da toleranter als die meisten anderen demokratischen Staaten, von den Nachbarländern der Region (insbesondere der menschenverachtenden, intoleranten Theokratie in Teheran) erst gar nicht zu reden.

    Die Integration (nicht nur von Randgruppen) wurde vor dreißig Jahren noch deutlich ruppiger betrieben, das gilt für Kindergärten, Kinderheime oder Schulen. Ein religiöser Vegetarier (ich kenne eine solche, m.E. bemitleidenswerte Person) hat da ganz nette Dinge aus dessen Zeit im Kinderheim berichtet. Ist die Bundesrepublik deshalb keine Demokratie gewesen ?
    Bis zur kleinen Kulturrevolte von 68 waren auch sonst noch ganz andere Maßnahmen üblich. Daraus den Versuch zu unternehmen, Israel den Status einer Demokratie absprechen zu wollen, ist bestenfalls ein schlechter Scherz.

    Also Don, bleiben wir doch bitte auf dem Boden der Tatsachen. DICH habe ich doch bislang als ernsthaften Gesprächspartner kennen gelernt.

    Gruß und Shalom

    Tier



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Hausdrache - 02.02.2007, 14:51

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Das Tier hat folgendes geschrieben: Jo, und wäre ich Satanist wäre es ein Unding, mir das blutige Quälen von Tieren zu verbieten. Als christlicher Fundamentalist würde ich meine Kinder nicht auf Schulen schicken (Sexualkunde plus Darwin plus gemischter Sportunterricht), als altstämmiger Mormone auf drei Ehefrauen bestehen und dafür die drei Schwiegermütter erdulden. ...

    Also Don, bleiben wir doch bitte auf dem Boden der Tatsachen. DICH habe ich doch bislang als ernsthaften Gesprächspartner kennen gelernt.
    Im Ernst Tierchen, Du solltest wirklich auf dem Boden bleiben. NIEMAND hat hier davon geschrieben, dass Dinge erlaubt werden sollen, die gegen das Gesetz, die Tier- oder Menschenrechte verstoßen. Wozu also diese hanebüchenen Vergleiche? Ehrlich, ich verstehe Dich nicht... ;)

    Es geht hier doch wohl darum, dass niemand gegen seine religiöse Überzeugung zu etwas gezwungen werden soll. Wo ist das Problem, dass ein orthodoxer Jude Samstags nicht arbeiten will, das er Essen verweigert, welches nicht koscher ist, weil er damit gegen seine religiösen Vorschriften verstößt?! WEM zum Geier tut das weh, wenn ein Jude Samstags nicht arbeitet oder koschere Nahrung zu sich nimmt? Wieso wird ein orthodoxer Jude gezwungen, gegen sein Gewissen zu handeln? SO herum wird ein Schuh draus... :D

    Gruß
    Susanna



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Leibele - 02.02.2007, 15:29

    @Das Tier
    Zitat: Jo, und wäre ich Satanist wäre es ein Unding, mir das blutige Quälen von Tieren zu verbieten. Als christlicher Fundamentalist würde ich meine Kinder nicht auf Schulen schicken (Sexualkunde plus Darwin plus gemischter Sportunterricht), als altstämmiger Mormone auf drei Ehefrauen bestehen und dafür die drei Schwiegermütter erdulden.

    Wir schicken unsere Kinder beispielsweise auch nicht auf andere Schulen, sondern nur auf unsere eigenen, auch in Erez Jisrael und auch in dem europäischen Land in dem ich lebe. Übrigens aus durchaus ähnlichen Gründen wie christliche "Fundamentalisten" (gemischter Sportunterricht und Sexualkunde). Haben Sie damit ein Problem? Sie können doch ihre Kinder dort hinschicken wo sie wollen. Oder redet Ihnen da auch jemand rein? Wir haben diesbezüglich keinerlei Probleme mit den staatlichen Schulaufsichtsbehörden und darüber hinaus zwingt uns hier niemand am Shabbat zu arbeiten und wir haben eine komplette Infrastruktur für unsere koshere Lebensmittelversorgung. Wenn Sie Sonntags arbeiten wollen oder Ihr Chef Sie dazu zwingt, bitteschön! Wenn Sie Schweinefleisch als Nahrung bevorzugen, bitteschön! Wir als Juden jedenfalls nicht! Beides - der Shabbat und die Kashrut - sind tragende Säulen unserer "Kultur". Sie sind wahrlich ein Musterbeispiel für gelebte "Toleranz" anderen "Kulturen" und Auffassungen gegenüber, vor allem offensichtlich gegenüber jüdischen!

    Zitat: Daraus den Versuch zu unternehmen, Israel den Status einer Demokratie absprechen zu wollen, ist bestenfalls ein schlechter Scherz.

    Sie interpretieren meine Worte und zitieren nicht! Noch einmal zu den Fakten: Ich habe keinen Strang hier eingestellt, der sagt, dass IL keine Demokratie ist, sondern der Titel lautet: "Israelis beantragen Asyl in Kanada" und in diesem dort verlinkten Artikel behaupten diese Asylsuchenden unter anderem aus politischen, sozialen und religiösen Gründen im zionistischen Staat verfolgt zu sein. Darüber hinaus habe ich auf das schreckliche Schicksal von sephardisch-orientalischen Kindern vor allem aus dem Jemen und Marokko hingewiesen, das der Staat IL zu verantworten hat. Auf diese beiden Fakten sind Sie bislang mit keinem Wort eingegangen, stattdessen bedienen Sie sich hier fortwährend einer mit Ablenkungsmanövern gespickten Polemik.

    Und im übrigen: Die Nationalsozialisten hatten auch ihre Freude daran, uns am Shabbat arbeiten zu lassen und uns - wenn überhaupt - trejfe Nahrung beim "gemeinsamen Mittagessen" vorzusetzen.

    Einen arbeitsreichen Sonntag wünsche ich!



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Seelchen - 02.02.2007, 16:37

    Re: @Das Tier
    Leibele hat folgendes geschrieben: ....
    Und im übrigen: Die Nationalsozialisten hatten auch ihre Freude daran, uns am Shabbat arbeiten zu lassen und uns - wenn überhaupt - trejfe Nahrung beim "gemeinsamen Mittagessen" vorzusetzen.

    Einen arbeitsreichen Sonntag wünsche ich!

    Wen meinst Du hier mit "auch"?



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Leibele - 05.02.2007, 00:43

    Re: @Das Tier
    Seelchen hat folgendes geschrieben: Leibele hat folgendes geschrieben: ....
    Und im übrigen: Die Nationalsozialisten hatten auch ihre Freude daran, uns am Shabbat arbeiten zu lassen und uns - wenn überhaupt - trejfe Nahrung beim "gemeinsamen Mittagessen" vorzusetzen.

    Einen arbeitsreichen Sonntag wünsche ich!

    Wen meinst Du hier mit "auch"?

    .......die Ägypter, die Kaananiter, die Amalekiter, die Hithiter, die Amoriter, die Jebusiter, die Babylonier, die Perser, die Griechen, die Römer, die Osmanen, die Russen, die Briten und - wie oben anhand der Beispiele der sephardisch-orientalischen Kinder dargelegt - die Zionisten!



    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada

    Das Tier - 05.02.2007, 13:26

    Re: "Israelis" beantragen Asyl in Kanada
    Hausdrache hat folgendes geschrieben: (...)
    Es geht hier doch wohl darum, dass niemand gegen seine religiöse Überzeugung zu etwas gezwungen werden soll. Wo ist das Problem, dass ein orthodoxer Jude Samstags nicht arbeiten will, das er Essen verweigert, welches nicht koscher ist, weil er damit gegen seine religiösen Vorschriften verstößt?! WEM zum Geier tut das weh, wenn ein Jude Samstags nicht arbeitet oder koschere Nahrung zu sich nimmt? Wieso wird ein orthodoxer Jude gezwungen, gegen sein Gewissen zu handeln? SO herum wird ein Schuh draus... :D

    Gruß
    Susanna

    Nein, es geht um die Abwägung ob gemeinsames Essen und Arbeit soweit diese gegen religiösen Ritus verstoßen ein Grund darstellen, Israel die demokratische Legitimation abzusprechen.

    Im Kollektiv –und dabei handelt es sich ja wohl bei einem Kibbuz- dürften auch nochmals andere Maßstäbe gelten (und zwar unabhängig davon, wie diese Einrichtungen grundsätzlich zu beurteilen sind).

    Gruß

    T.



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