Oper konzertant am Klavier

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Oper konzertant am Klavier"

    Re: Oper konzertant am Klavier

    musika - 29.01.2007, 17:26

    Oper konzertant am Klavier
    Möchte hier mal das Thema Opern konzertant am Klavier zur Diskussion stellen. Welche Opern, nach eurer Meinung, könnte man konzertant machen, allerdings ohne Chor.

    Ich habe schon einige Opern konzertant gemacht, doch fast überall ist ein Chor dabei, der nicht auszuschließen ist.

    Liebe Grüsse



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 29.01.2007, 17:45


    Viele von Mozarts Fruehwerken eignen sich da sehr gut (z.B. Bastien und Bastienne), alledings impliziert das meist, dass auch nicht gerade viele Leute mitwirken koennen (in der genannten z.B. genau drei :roll: )



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Octaviane - 29.01.2007, 17:59


    Im Schauspieldirektor dürfen dann schon vier mitwirken. So steigern wir uns langsam :n3:



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 29.01.2007, 18:43


    ....und in der " Cosi " bereits sechs ! Der Chor spielt kaum eine Rolle.
    Das Nonplusultra dürfte Rossinis " Viaggio a Reims " sein : 13 Solorollen, davon leider nur fünf weiblich, allerdings von tief bis ganz hoch !
    Diese köstliche Oper wird jährlich in Pesaro beim Rossini - Festival von Studierenden und Hochschulabsolventen aufgeführt, überaus unterhaltsam, aber sängerisch sehr, sehr anspruchsvoll.
    :n2:

    Ciao. Gioachino



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 29.01.2007, 18:57


    Hochzeit des Figaro hat nur wenig Chor und 11 Rollen, Don Giovanni so gut wie keinen Chor (nur in der Hochzeitsszene Zerlina/Massetto, wenn ich mich richtig erinne) und 8 Rollen (allerdings kommt da kein Mezzo vor :d_neinnein: )

    PS: Noch ne Anmerkung zur Verfahrensweise: Ich kenne konzertante Aufführungen von Opern nur MIT Noten!!! Lernen muss man die Partie trotzdem...

    LG
    mezzo



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 29.01.2007, 19:04


    Rossini ist klasse, verlangt aber leider einen ganz bestimmten Stimmtypus, nämlich den "Koloraturseligen," egal ob Sopran , Alt, Tenor oder Bass.
    Von der Sorte gleich 13 aufzutreiben, dürfte ein schwieriges Unterfangen sein!!!
    In der Clemenza gibt es drei Soprane(von hoch bis tief) und einen Mezzo, sowie zwei Männer. Wunderbare Musik, finde ich.
    In der Zauberflöte gibt es idealerweise jede Menge Frauenrollen für alle Stimmlagen von leicht(Knaben) bis schweineschwer(Kônigin), also für jeden, ob Schüler oder Profi, was dabei.Leider mit Chor, aber den haben wir schon zu acht bei ieenm Schülerabedn einfach als Solisten mitgemacht. Mânnerchorszenen muss man weglassen.
    Was ich auch für sehr ergiebig halte, ist zum Beispiel eine Kombination aus Gluck Orpheus-Szenen und dann ein zweiter Teil mit Szenen aus Offenbachs Orpheus inder Unterwelt! Sehr spielfreudig, viele Rollen und fûr ALLE Stimmlagen etwas, sogar eher Sprechgesang ist drin, wie zum Beispiel Herr Styx.Ausserdem leichte und schwerere kost zusammen, was ein sehr gutes Konzept zum Auffûhren sein könnte. :dafür:
    Besonders viele Frauenrollen gibt es auch in Monteverdis "Krönung der PoppÄa", von toller Altrolle(Arnalta) Uber grossen lyrischen Sopran(Ottavia) bis mehrere Soubretten(Amor, Damigella) und "normale" Soprane, alles drin! Eine grosse Bassrolle (Seneca) Mezzo(Nerone), drei Männer von Tenor bis Bassbariton als Seneca-Schüler und superklasse Musik mit tollen Spielszenen.
    Warum nicht mal sowas??? Da findet sich mit Sicherheit für jeden ieine Rolle!
    :n2:
    Oper mit Noten finde ich persönlcih total inkonsequent! Wie soll man da denn irgendwie frei zum Spielen sein?
    Konzertant heisst für mcih nicht, steif auf der Bühne stehen, oder war es SO gedacht?????



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 29.01.2007, 19:47


    Habe mal genau nachgesehen: die Krönung der Popäa schlägt jeden Rekord! Über 20 Solorollen, überwiegend Frauen gross und klein, von denen traditionell ein Sänger manchmal auch zwei singt(z.B; Fortuna und Amor in eienr Person) hoch und tief, schwierig und leicht, tragisch und komisch.
    Nur ein kurzer Chor der Amouretten , der aus vier Sopranen besteht. Fertig.
    Ist doch Klasse oder?
    Ottavia ist übrigens Mezzo ODER grosser Sopran. Nero, Mezzo oder tenor und von der Sorte Mezzo oder Tenor oder Counter gibts noch den Ottone.
    Arnalta Alt oder Counter, wobei ich Alt eindeutig passender finde! Das Wiegenlied ist einfach genial und wunderbar tief. (zu Dola hinseufz! :kuss: )
    Vorteil: nicht ZUVIEL Rolle zu lernen für jeden, ist gut verteilt auf 20 oder mindestens 15 Leute!
    :bravo:
    Canti



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Robin - 29.01.2007, 20:27


    Die Oper Dido and Aenaeas hat eine sehr starke Damenbesetzung und kann auch sehr gut rein konzertant aufgefuehrt werden, allerdings waere dann ein Cemabalo fast angebrachtewr als ein Klafuenf. :piano1


    Robin - Purcellfan



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 29.01.2007, 21:04


    @canti: Unter einer konzertanten Aufführung verstehe ich eine Aufführung ohne szenische Darstellung, was aber die Interaktion nicht ausschließt. Habe das z.B. in Frankfurt mit der Fledermaus gesehen. Vorne stehen, mit Noten und trotzdem sehr spritzig, weil eben mit Interaktion (und natürlich auch Auf- und Abtritten). Die Noten werden dabei als "Gedächtnisstütze" genommen, weil das "Hilfsmittel" der Szene nicht genutzt werden kann (habe ich mir von Profis so erklären lassen). D.h. nicht, dass man in den Noten "klebt".....

    Wie gesagt, ich kenne konzertante Aufführungen nur mit Noten.

    LG
    mezzo



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Uralt - 29.01.2007, 21:28


    mezzo hat folgendes geschrieben: @canti: Unter einer konzertanten Aufführung verstehe ich eine Aufführung ohne szenische Darstellung, was aber die Interaktion nicht ausschließt. Habe das z.B. in Frankfurt mit der Fledermaus gesehen. Vorne stehen, mit Noten und trotzdem sehr spritzig, weil eben mit Interaktion (und natürlich auch Auf- und Abtritten). Die Noten werden dabei als "Gedächtnisstütze" genommen, weil das "Hilfsmittel" der Szene nicht genutzt werden kann (habe ich mir von Profis so erklären lassen). D.h. nicht, dass man in den Noten "klebt".....

    Wie gesagt, ich kenne konzertante Aufführungen nur mit Noten.

    LG
    mezzo

    Ja, so habe ich das auch erlebt, durfte u.a. bei einer "konzertanten Norma" mitwirken. Die Solisten hatten Noten auf der Bühne stehen und haben je nach Bedarf reingeschaut. Glücklicherweise haben die beiden Hauptdarstellerinnen die wunderbaren Duette ohne Noten und mit viel Bewegung ( in Stimme und Körper ) gesungen.
    Aber ich fand es ok, dass andere in die Noten geschaut haben.

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Oper konzertant am Klavier

    rugero - 29.01.2007, 23:01


    Oper am Klavier

    wäre doch ein Thema für einen Workshop um auszutesten, was man wie umsetzen kann.
    Ob mit, ob ohne Noten, ob lange oder kurze Opern, ob mit ob ohne Rezitative.
    Vielleicht könnte man solche Szenarien mal durchspielen, um zu sehen, wie wir selbst es empfinden, wenn wir uns zuhören.

    Grundsätzlich bin ich für OPER am KLavier, würde es aber auch für möglich halten, eventuell die Noten einzubeziehen, um gerade wegen der nicht immer abstimmbaren Ensemblearbeit und der möglichen fehlenden Probenarbeit hier etwas Unsicherheiten schon im Vorfeld zu minimieren.

    P.S.: Die Opernprobe (Albert Lortzing), sehr schönes Stück, viele Akteure, kurze Dauer, Solisten stellen den Chor, Laufzeit: 1 CD-Länge

    Liebe Grüße rugero



    Re: Oper konzertant am Klavier

    musika - 29.01.2007, 23:03


    Wir werden das mal angehen und für nächstes Jahr einen Workshop vorsehen, wie schon besprochen.

    Schaun wir mal.....

    Liebe Grüsse



    Re: Oper konzertant am Klavier

    dola - 30.01.2007, 00:04


    hallo,

    das mit den Noten finde ich sehr praktisch und ich finde, wenn das schon die großen Profis machen, die mehr Zeit haben wie wir, un Partien eizustudieren, dann dürfen wir uns das auch erlauben. Es entlastet ungemein.

    Und was die Auswendigleit im Theater angeht: natürlich muss das da sein, aber man hat i. d. R. fitte Soufleusen. Das sind, so habe ich mich informiert, nicht nur TextflüstererInnen, sondern oft richtige MusikerInnen mit Dirigentenausbildung, die sehr hilfreich sind in allen Pannenlagen.

    @canti: Popea wäre natürlich genial, hat keinen Chor, so viel ich weiß, zieht sich aber hin. Vielleicht könnte man kürzen. Teile der wirklich tiefen Arnalta - Rolle habe ich auch schon gesungen.

    Grüße,

    dola



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Uralt - 30.01.2007, 10:47


    dola hat folgendes geschrieben: hallo,
    Und was die Auswendigleit im Theater angeht: natürlich muss das da sein, aber man hat i. d. R. fitte Soufleusen. Das sind, so habe ich mich informiert, nicht nur TextflüstererInnen, sondern oft richtige MusikerInnen mit Dirigentenausbildung, die sehr hilfreich sind in allen Pannenlagen.
    Grüße,
    dola

    Ach ja, schön wärs !! Und an großen Theatern ists ja auch so. Aber unser kleines Theater hat den Souffleusen-Job seit vielen Jahren abgeschafft. Wenn bei uns jemand hängenbleibt - und das passiert ja auch - ist es meistens ein Gemeinschaftswerk von Dirigent, Kollegen und der Phantasie der/desjenigen, der/dem das passiert. Aber das passiert nicht oft, die SolistInnen wissen ja, dass es keine Souffleuse gibt und sind entsprechend vorbereitet. :bravo:

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 30.01.2007, 19:44


    Ein Projekt an dem sich auch die Grünschnäbel beteiligen könnten würde mich (ich weiche ab ich weiß) sehr freuen :dafür:



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 30.01.2007, 20:24


    Meiner Meinung nach eignen sich Barockopern zur Auführung mit Klavierbegleitung. - Nicht selten sind sie ja auch mit Cembali vorgesehen und es ist also ein ähnlicher Klang per se -zumindest integriert- angedacht worden!?

    Was auch immer gut am Klavier wirkt ist: Mozart.
    Er hat einfach so klar, so strukturiert geschrieben, dass man in seinen Klavierauszügen (bzw. dem Spielen derselben) weniger oft den typischen Klang bestimmter Instrumente vermisst.
    Es wird bei all jenen Komponisten schwierig, die sehr auf "Lautmalerei" setzen oder riesige Klangteppiche in den Streichern ausbreiten.


    Grüßchen
    vom Lieschen



    Re: Oper konzertant am Klavier

    EmmyNoether - 31.01.2007, 11:37

    Re: Oper konzertant am Klavier
    musika hat folgendes geschrieben: Möchte hier mal das Thema Opern konzertant am Klavier zur Diskussion stellen.

    Hallo,

    für mich stünde noch vor der Auswahl des Werkes die Frage nach dem "ob überhaupt".

    Sicher kommt es darauf an, was man vorhat. Klar, für einen Workshop zum Thema Oper mit anschließndem Teilnehmerkonzert ist es in Ordnung, man kann sich ja nicht jedesmal ein Orchester kaufen, wenn man Oper üben möchte.

    (Wahrscheinlich werden die wenigsten Sänger je im Leben eine Oper mit der richtigen Begleitung singen. Das muß ganz schon deprimierend sein, wenn man Opernliebhaber ist...)

    Wenn weniger das Lernen und Üben im Vordergrund steht, sondern es in erster Linie darum geht, ein Konzert zu machen, würde ich keine Oper mit Klavierbegleitung nehmen. Es gibt doch ansonsten genügend Literatur für Gesang und Klavier.
    Allenfalls, wie von Lieschen angesprochen, könnte ich mir eine Barockoper mit Cembalo und einem kleinen Ensemble vorstellen.
    Aber eine Mozartoper mit Klavier?
    Nun, Lieschen hat recht: WENN Oper mit Klavier, dann wohl am ehesten Mozart.

    Gruß v. Emmy



    Re: Oper konzertant am Klavier

    musika - 31.01.2007, 11:50

    Re: Oper konzertant am Klavier
    EmmyNoether hat folgendes geschrieben: [Hallo,

    für mich stünde noch vor der Auswahl des Werkes die Frage nach dem "ob überhaupt".


    Wenn weniger das Lernen und Üben im Vordergrund steht, sondern es in erster Linie darum geht, ein Konzert zu machen, würde ich keine Oper mit Klavierbegleitung nehmen. Es gibt doch ansonsten genügend Literatur für Gesang und Klavier.

    Gruß v. Emmy

    Hallo Emmy,
    das Lernen und Üben steht nicht im Vordergrund, mal etwas anderes zu machen als NUR Konzerte mit gemischter Opernliteratur, wie das Ensemble sie in den vergangenen Jahren gemacht hat und auch weiter macht.
    Natürlich soll es auch ein Ansporn sein ein ganzes Werk aufzuführen, abrufbar mit verschiedener Besetzung, so wie wir es im geistlichen Bereich auch schon haben.

    Es soll nicht ein Erarbeiten im Workshop sein für ein Abschlusskonzert, nein, andersherum. Man könnte die Rollen, von jedem einstudiert, im Workshop zur Oper zusammensetzen und vollenden und wenn es aufführungsreif ist, als konzertante Oper anbieten.

    Natürlich bietet sich Mozart an, doch es gibt genügend andere Opern, die man konzertant machen kann. Ich selber habe schon in Werken von Beethoven, Weber und Mozart mitgewirkt.

    LG



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Rolando - 31.01.2007, 11:53


    Darf ich auch mitmachen? :roll: :pfeif: :roll:

    :hearts: Rolando



    Re: Oper konzertant am Klavier

    EmmyNoether - 31.01.2007, 11:55

    Re: Oper konzertant am Klavier
    musika hat folgendes geschrieben:
    Natürlich bietet sich Mozart an, doch es gibt genügend andere Opern, die man konzertant machen kann. Ich selber habe schon in Werken von Beethoven, Weber und Mozart mitgewirkt.


    Hallo,

    vielleicht habe ich meine "Bauchschmerzen" nicht deutlich genug ausgedrückt:

    meine Bedenken gelten nicht der konzertanten Situation, sondern der Reduzierung der Begleitung auf ein Klavier.

    Gruß v. Emmy



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 31.01.2007, 11:57


    Ich habe vor Jahren mal Zauberflöte von einer Gesangsklasse "nur" mit Klavier gehört. War absolut ansprechend und das Orchester habe ich nicht vermisst.

    LG
    Mezzo



    Re: Oper konzertant am Klavier

    musika - 31.01.2007, 12:00


    Hallo Emmy

    das habe ich schon richtig verstanden, natürlich kann man keine dreistündige Cosi mit Klavierbegleitung machen, da muss der Rotstift her. Vor allen Dingen braucht es einen guten Pianisten.

    LG



    Re: Oper konzertant am Klavier

    LaCastafiore - 31.01.2007, 12:13


    Wir hatten vor einiger Zeit mal an der Schule ein Gastspiel mit einer Art "Zauberflöte" (Auszüge, eine Art Kindertheater), die haben mit einem E-Piano einen "Orchesterähnlichen"-Sound erzeugt.
    Das war einerseits sehr beeindruckend, da der Mann am Klavier eben Orchesterklänge produzierte, andererseits aber (zumindest für meine Ohren) nahe an unerträglich, weil meine Ohren den synthetischen Sound als sehr unangenehm empfanden.

    Natürlich kann man puristisch sein und sagen, das geht nicht - aber ich finde, dass eine Produktion mit einem guten Pianisten musikalisch befriedigender sein kann als mit einem schlechten Orchester. Bei Mozart sind ja besonders die Bläserstimmen sehr exponiert ...
    und im Amateur- bis Semiprofessionellen Bereich wird man immer Kompromisse machen müssen, das ist zumindest meine Erfahrung.

    Liebe Grüsse von Casta



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 31.01.2007, 12:44


    Rein musikalisch gesehen hat Emmy natürlcih Recht, aber rein praktisch gesehen kann es in diesem Fall gar nciht anders laufen. Allein schon, einen Pianisten zu finden, der bei allen nötigen Proben anwesend ist und bezahlt werden kann, ist ein Problem, dasselbe mit einem Orchester vollkommen aussichtslos! :schlaumeier:
    Und diese Praxis ist auch im Profibereich durchaus üblich.
    Ich arbeite hier z.B. mit einem Korrepetitor, der als Pianist ganze Operetten und Opern(Carmen, Zauberflöte, Belle Hélène etc) begleitet und das sind dann Konzerttourneen mit richtig tollen Sängern, echter wenn auch unaufwändiger Inszenierung und selbsverständlcih auch auswendig gesungen.
    Also eingeschränkt konzertant, da nciht immer auf "richtigen" Bühnen, aber mit absolut professionellem Anspruch und hohen Eintrittspreisen aufgeführt wird. Wenn man keine potenten Sponsoren hinter sich hat und es wenige Opernhäuser gibt(wie hier im Norden Frankreichs der Fall!) dann geht nur soetwas.
    Und für uns allemal sowieso.
    Canti :hearts:



    Re: Oper konzertant am Klavier

    EmmyNoether - 31.01.2007, 13:43


    Hallo,

    auf dem Mond lebe ich ja auch nicht!
    Es kommt auf die Voraussetzungen an, unter welchen man nachdenkt.

    Wenn ich bereits beschlossen hätte aus welchem Grund auch immer eine Oper aufzuführen, müßte ich über die Realisierung nachdenken, und es würde mir vermutlich sehr schnell einfallen, daß ich mir kein Orchester einkaufen kann. (Nebenbei - unser Chor bekommt des öfteren (ungebeten) haarsträubend preiswerte Angebote von Orchestern vom Balkan - natürlich gehen auch die nicht aus der Portokasse...)
    In diesem Falle macht man natürlich das beste aus der Situation und sucht eine Möglichkeit, wie man möglichst schmerzarm das Orchester ersetzen kann.

    Meine Überlegung setzte an einer völlig anderen Stelle an: will ich unter der Voraussetzung, daß ich kein Orchester habe, eine Oper aufführen?

    Diese Frage habt Ihr für Euch ja längst beantwortet!
    Wäre ich auf Eurem Stand, würde ich in der Folge auch ähnlich denken wie Ihr.

    Gruß v. Emmy



    Re: Oper konzertant am Klavier

    kaja - 01.02.2007, 00:08


    hallo,

    also eine komplette mit klavierbegleitung habe ich noch nicht gesehen, aber mal im programm eines opernhauses von einer vorstellung "oper am klavier" gelesen. ich weiß aber nicht mehr welche, es war mir auch zu weit, um dahinzufahren und es mir anzuhören.

    das beste, was ich in der richtung mal gehört habe, waren ein paar gesangsschüler in der studienvorbereitenden klasse einer gesangsschule, die einen ausschnitt aus la traviata mit klavier gemacht. es war so gut und so echt, daß ich weder orchester noch kostüme oder bühnenbild vermißt habe. und ich war nicht die einzige. in der pause bin ich zwischen den zuschauern rumgelaufen und hab gehört, was sie reden und dieser ausschnitt war gesprächsthema nr.1 und alle waren begeistert. :bravo:

    also, ich denke, daß "normale" zuhörer lieber gute sänger mit klavier hören als weniger gute in einer schlechten inszenierung mit orchester. :n2:

    liebe grüße
    kaja



    Re: Oper konzertant am Klavier

    musencusmuc - 01.02.2007, 13:04


    Freunde, Römer, Landsleute! (Bin wieder da nach internetlosen Umzugszeiten! ;-) )
    Das Polihymnia Opernensemble in München macht alle Opernproduktionen mit Klavier und das mit großem Erfolg: Die Zauiberflöte (komplett und en miniature), Die Fledermaus, Wenn Bajazzo Carmen küsst (was allerdings ein Opernduo ist) und Hoffmanns Erzählungen / Faust. wir haben dafür immer grandiose Pianisten, die dem Ensemble angehören und deshalb keine Probleme mit den Proben!
    Gruß und Kuss, der musencus



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Robin - 01.02.2007, 14:02


    Why not? An den Hochschulen wird in der Regel auch nur mit Klavierbegleitung gearbeitet. Es ist sicherlich keine Frage, dass ein ganzes Orchester der Reduktion auf den Klavierpart jeder hier vorzieht.
    Es ist aber in meinen Augen auch eine Chance die Oper mobiler zu machen. Saetze wie "die Oper ist tot" haengen mir schon so zum Hals heraus. Kommt das Publikum nicht zur Musik kommt halt die Musik zum Publikum. Ich sehe hier die positiven Aspekte, denn ein Orchester ist teuer und die Realisierung in vielen Punkten um so schwieriger.
    Fuer mich ist es allerdings unabdingbar, dass das Niveau stimmt. Man kann nicht vor sein Publikum treten und erklaeren: "wir sind ja nur oder fast nur Laien", denn so wird es von vornherein eine maessige Schulauffuehrung. :n129:
    Ob Profi oder Laie - man sollte seine Literatur beherrschen und keine Entschuldigungen auffahren. Das hat weder die Musik noch das Auditorium verdient und ich bin es mir selbst schuldig, nur mit den Stuecken aufzutreten, die ich beherrsche, den Rest lasse ich daheim bis ich ihn kann

    Robin



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 01.02.2007, 15:03


    Robin hat folgendes geschrieben:
    Ob Profi oder Laie - man sollte seine Literatur beherrschen und keine Entschuldigungen auffahren. Das hat weder die Musik noch das Auditorium verdient und ich bin es mir selbst schuldig, nur mit den Stuecken aufzutreten, die ich beherrsche, den Rest lasse ich daheim bis ich ihn kann


    Das ist voellig richtig, aber auch eine Gratwanderung. Es ist ein Unterschied, ob man schlecht vorbereitet ist (das sollte natuerlich auf jeden Fall ausgeschlossen werden, sowas aergert mich immer masslos und ich finde es auch den Mitsaengern gegenueber eine Frechheit) oder aber eben stimmlich noch nicht so weit.

    Wo willst Du da die Grenze ziehen? Welcher Ton ist noch "schoen genug", was geht nicht mehr? Gut, wenn jemand mit einer Rolle wirklich noch total ueberfordert ist, ist das eine Sache, da liegt der Fall klar. Was aber, wenn mehrere es bewaeltigen koennen, es aber natuerlich bei den einen vielleicht noch/schon besser klingt als bei den anderen? Duerfen die Principals dann nur mit den Profis besetzt werden, waehrend die anderen die Knaben singen (nehme jetzt mal die Zauberfloete als Beispiel :lol: )?


    Das ist jetzt ganz bewusst provokativ gefragt, denn mit sowas muss man sich in einem "levelgemischten Haufen" schon auseinander setzen, sonst gibt es schnell Missmut. Gerade als fortgeschrittener oder auch professioneller Saenger muss man sich dann auch fragen, inwieweit man selbst bereit ist, mit Anfaengern aufzutreten bzw. ihnen auch unterstuetezend unter die Arme zu greifen.

    Ich haenge mich da jetzt absichtlich so weit aus dem Fenster, weil ich es kann :lol: , sprich: Aus der Opernnummer bin ich sowieso raus, weil meine Interessen und auch Faehigkeiten eben woanders liegen. Daher bin ich da voellig wertfrei, da null Eigeninteresse.

    Wollte das aber als Denksanstoss doch mal in die Runde werfen ...



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 01.02.2007, 16:08


    Liebe Epo, das sind sehr wichtige Gedanken.
    Da kommt es aber dann doch vor allem darauf an, als was man diese Konzerte dann ankündigt und "verkauft".
    Ein End-Konzert eines Workshops, als solches ausgezeichent, kann sich ganz andere "Schwächen" leisten als ein unabhägig angekündigtes Opernprogramm , wo Eintritt verlangt wird und niemand weiss, dass es sich um eine Mischung aus verschiedenen Ausbildungsstufen handelt.
    Wenn ein Programm und ien Ensemble sich als das ausgibt, was es ist und nicht vorgibt etwas z usein, was es nciht ist, dann weiss das Publikum was zu erwarten ist und was eben nicht. :schlaumeier:
    In unseren Konzertprogrammen z.B. steht iendeutig, dass wir eine Mischung aus Schülern, Studenten, Semi-Profis und Profis sind. Sas ist iene klare Ausrichtung und Jeder, der das anhört, weiss, dass da eben keineswegs Alles perfekt sein KANN.
    Wenn das bei einem Opernprojekt genauso angekündigt wird, ist es eben dieser Anspruch und kein Anderer. Schwierig wird es doch nur da, wo Verpackung und Inhalt auseinanderlaufen.
    Natürlich soll und muss jeder das singen, was er /sie kann und besonders wichtig: was seinem/ihrem Stimmfach und Stand entspricht. Aber wenn nur professionelle Perfektion eine Chance bekommt, dann sind 80% von uns sowieso ausgeschlossen und das kann es ja wohl nciht sein! :d_neinnein:
    Musikas Idee ist doch gerade, das verschiedene Levels gemeinsam auftreten und so Erfahrung gesammelt werden kann. :dafür:
    Wenn das in der "Verpackung" klargestellt wird, sehe ich da eigentlcih nicht so das Problem.
    Canti :hearts:



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Robin - 01.02.2007, 16:23


    Du nennst indirekt zu Recht einen Punkt: Die Ausgeglichenheit eines Ensembles in solch einem Fall. Der Unterschied der einzelnen Saenger sollte einfach nicht zu gross sein, sonst muss man halt kleinere Broetchen backen. Wie beim Sport kann ein Team immer nur so stark wie das "schwaechste "Glied sein.
    Da Du mich persoenlich ansprichst, antworte ich Dir auch gerne direkt: Es soll nicht bedeuten, dass ich nicht mit Anfaengern oder Laien saenge, das duerfte hier jeder wissen. Nur - bei solch einem Projekt halte ich es fuer wichtig, dass keiner "hintenrunterfallen" gelassen wird.
    Eine Partie beherrschen bedeutet fuer mich immer ein gewisses Level zu haben, nie unter diesem Level oeffentlich singen, also eventuell lieber darauf verzichten. So weit wie moeglich ueber diesem Level versuchen zu sein, soll heissen: immer mein Bestes geben, das kann natuerlich heute mal mehr sein als morgen, aber halt nie unter diesem Mindestlevel. Das ist mein Anspruch, den aber sicherlich jeder mit sich selbst ausmachen muss.

    Gruss
    Robin



    Re: Oper konzertant am Klavier

    musika - 01.02.2007, 17:26


    Hallo,

    die Diskussion ist berechtigt, aber es sind eigentlich Punkte genannt, die wir im Ensemble, oder ich, immer berücksichtigen werden. Mein Ansinnen Anfänger bis zum Profi zusammen zu konzertieren, ist ganz wichtig. Doch für ein Projekt wie eine ganze Oper wird sich niemand zur Verfügung stellen, der noch in den Anfängen steckt, es sei denn, er überschätzt sich, soll vorkommen.
    Jeder, der in so einem Projekt mitwirken möchte, muss sich über sein Können, die Arbeit, Zeit im Klaren sein und letztendlich weiß ich wem ich etwas zumuten kann, oder nicht.

    Natürlich wird bei so einem Projekt dem Zuschauer auch vermittelt, dass es aus Schülern, Semi Profis und Profis besteht.
    Ich bin der Meinung dass wir im Ensemble genug Material haben um so ein Projekt auf die Beine zu stellen.

    Eigentlich wollte ich hier nur generell die Meinung von den Usern haben, nicht speziell auf unser Ensemble bezogen, aber es ist nun mal angesprochen und so antworte ich eben auf mein Vorhaben.

    LG



    Re: Oper konzertant am Klavier

    dola - 01.02.2007, 18:18


    Ich bin auch der Meinung, dass wir im Ensemble genug Leute haben, die das machen können und generell, dass diese Form (Oper mt Klavier) gut ankommen kann und wird, gerade wegen der Mobilität, was ich ein gutes Argument dafür finde.

    Auf dem "flachen Land" findet sich interessiertes Publikum, weil es angenehm ist für die Leute, das Konzert gleich um die Ecke zu haben.

    Wenn man allgemein betrachtet, wie schwierig es angesichts der medienbedingten Trägheit, sich für Aufführungen nach draußen zu bewegen, ist, überhaupt Konzertbeadrf zu finden - bei meinem letzten Chor war das zuweilen so - bin ich eh erstaunt, wieviele Konzertanfragen und -angebote für unser Ensemble realisierbar sind.

    LG

    dola



    Re: Oper konzertant am Klavier

    Anonymous - 18.08.2007, 14:11


    "Die Krönung der Poppea" mag zwar zwanzig Solorollen haben, ist aber immer noch nichts gegen Prokofjews "Krieg und Frieden"- über 60 Solorollen!



    Re: Oper konzertant am Klavier

    musika - 26.08.2007, 19:56


    dola hat folgendes geschrieben: Ich bin auch der Meinung, dass wir im Ensemble genug Leute haben, die das machen können und generell, dass diese Form (Oper mt Klavier) gut ankommen kann und wird, gerade wegen der Mobilität, was ich ein gutes Argument dafür finde.


    LG

    dola

    der Meinung bin ich auch, besonders mit unserem Dozenten Dejan

    :tanzen



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