Vogelspinnen

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    Re: Vogelspinnen

    Starbuck77 - 28.01.2007, 19:33

    Vogelspinnen


    Systematik
    Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
    Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata)
    Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
    Ordnung: Webspinnen (Araneae)
    Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)

    Wissenschaftlicher Name
    Theraphosidae
    Thorell, 1870
    Verbreitung


    Vogelspinnen (Theraphosidae) sind eine Familie in der Unterordnung der Vogelspinnenartigen (Mygalomorphae) mit etwa 890 bisher entdeckten Arten in 111 Gattungen. Vogelspinnen traten bereits im Karbon vor 350 Millionen Jahren auf. Ihr Lebensraum sind vorrangig tropische bis subtropische Klimazonen.

    Sie ernähren sich von Insekten, kleinen Echsen, kleinen Nagetieren, Amphibien und sogar kleinen (Gift-)Schlangen. Ihren deutschen Trivialnamen „Vogelspinne“ verdanken sie wahrscheinlich der berühmten Naturforscherin und Künstlerin Maria Sybilla Merian. Ihre Eindrücke von einer Reise nach Surinam veröffentlichte sie 1705 in dem Werk „Metamorphosis Insectorum Surinamensium“. Auf Seite 18 ist darin ein Kupferstich zu finden, mit einer großen Spinne, die auf einem Ast sitzend einen Kolibri verspeist. Dies inspirierte wiederum Carl von Linné 1758 eine Spinne mit dem wissenschaftlichen Namen Aranea avicularia zu beschreiben [heute: Avicularia avicularia (Linnaeus, 1758)].

    Vögel gehören aber wohl nur in den seltensten Fällen zur Beute von Vogelspinnen. Hauptbeutetiere von südamerikanischen Baumvogelspinnen wie Avicularia spp. stellen Schaben, andere Insekten und Baumfrösche dar.

    Allgemeines [Bearbeiten]

    Beeindruckend sind die von einigen Vogelspinnen erreichten Körpergrößen: Mit bis zu zwölf Zentimeter Körperlänge und einer Spannweite von bis zu 30 Zentimetern gilt die Art Theraphosa blondi als größte bisher beschriebene lebende Vogelspinne.

    Trotz ihrer Größe ist ein Biss der meisten Vogelspinnen zwar schmerzhaft, aber dennoch harmlos, es sei denn es treten allergische Reaktionen auf. In vielen Büchern wird dieser mit dem Stich einer Biene oder Wespe verglichen, was aber nicht auf alle Arten zutrifft. Nur bei Vertretern der asiatischen Gattungen Poecilotheria und Haplopelma kann ein Biss selten von Muskelkrämpfen und Benommenheit begleitet werden, die mehrere Tage anhalten können. Recht häufig tritt bei einem Biss allerdings eine Sekundärinfektion auf, ausgelöst durch die zahlreichen Keime an den Cheliceren der Spinne.

    Einige neuweltliche (amerikanische) Vogelspinnen besitzen zusätzlich zur Verteidigung so genannte Brennhaare auf ihrem Hinterleib, die mit Widerhaken besetzt sind und potenziellen Feinden durch rasche Bewegungen der hinteren Beinpaare entgegengeschleudert werden können (sog. Bombardieren). In Schleimhäuten und Augen können die Brennhaare zu Entzündungen führen, bei wiederholtem Kontakt mit Brennhaaren kann es aber auch zu allergischen Reaktionen kommen.

    Viele Vogelspinnenarten können im Terrarium gehalten werden, da sie geringe Ansprüche stellen. Allerdings müssen die Haltungsbedingungen der einzelnen Arten, besonders die Temperatur und Luftfeuchtigkeit, genau eingehalten werden.



    Körperbau [Bearbeiten]Körperbau der Vogelspinne


    Körperbau der Vogelspinne (Holothele incei)


    Körperbau der Vogelspinne von unten (Grammostola rosea männlich, Präparat)

    1 = Fuß (Tarsus)
    2 = Mittelfuß (Metatarsus)
    3 = Schiene (Tibia)
    4 = Knie (Patella)
    5 = Schenkel (Femur)
    6 = Schenkelring (Trochanter)
    7 = Hüfte (Coxa)
    8 = Taster (Pedipalpen) auf dem unteren Bild mit Bulben
    9 = Beißklauen (Chelizeren)
    10 = Augen
    11 = Vorderkörper/Oberseite (Prosoma/Carapax)
    12 = Vertiefung der Oberseite (Thoraxgrube)
    13 = Hinterleib ( Opistosoma (Abdomen))
    14 = großes Spinnwarzenpaar
    15 = kleines Spinnwarzenpaar
    16 = oberes Buchlungenpaar
    17 = unteres Buchlungenpaar
    18 = Geschlechtsöffnung (Epigastralfurche)
    19 = Unterseite Vorderkörper (Sternum)
    20 = Mundöffnung (Labium)
    21 = männliches Geschlechtsorgan (Bulbus)



    Die Vogelspinne zählt zu den Gliederfüßern. Ihr Körper ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Bei der Vogelspinne unterscheidet man grob in den Vorderkörper (Prosoma) mit den vier Laufbeinpaaren (Extremitäten), den (Kiefern-)Tastern (Pedipalpen) und den Beißklauen (Cheliceren) sowie den Hinterleib (Opisthosoma) mit den Spinnwarzen.

    Vorderkörper [Bearbeiten]

    Der Vorderkörper (Prosoma, 11) der Vogelspinne besteht aus dem zusammengewachsenen Kopf- und Bruststück. Die Oberseite wird als Carapax (11) und die Unterseite als Sternum (19) bezeichnet. Vorn am Vorderkörper befinden sich die Beißklauen (9), die Mundöffnung (20) und die Taster (8). Seitlich befinden sich die vier Laufbein-Paare. Auf der Oberseite ist auch die Thoraxgrube (12) erkennbar. Diese Grube wird in vielen Bestimmungsschlüsseln verwendet, um z.B. die verschieden Vogelspinnen-Gattungen zu unterscheiden. Am Ende befindet sich die Verbindung (Petiolus) zum Hinterleib (13). Im Inneren des Vorderkörpers befindet sich der Saugmagen. Mit diesem wird die vor der Mundöffnung verflüssigte Nahrung aufgesaugt.



    Laufbeine [Bearbeiten]

    Die vier Laufbein-Paare der Vogelspinne sind in je 7 Segmente unterteilt:
    Fuß (Tarsus, 1)
    Mittelfuß (Metatarsus, 2)
    Schiene (Tibia, 3)
    Knie (Patella, 4)
    Schenkel (Femur, 5)
    Schenkelring (Trochanter, 6)
    Hüfte (Coxa, 7)

    Bei allen Arten zum Beispiel Grammostola, Psalmopoeus oder Avicularia haben die erwachsenen Männchen am ersten Beinpaar am Schienensegment sogenannte Schienbeinhaken (Tibiaapophysen). Diese dienen dem Männchen beim Paarungsakt dazu, die Beißklauen des Weibchens zu blockieren. Sie kommen aber nicht immer zum Einsatz.

    Taster [Bearbeiten]

    Die Taster (Pedipalpen, 8) sind wie die Laufbeine aufgebaut, sie bestehen aber nur aus 6 Segmenten. Diese werden wie bei den Laufbeinen bezeichnet, der Mittelfuß (Metatarsus, 2) entfällt. Bei ausgewachsenen männlichen Tieren befinden sich an den Tasternenden die Bulbi. Diese sind beim lebenden Tier eingeklappt. Jungtiere und Weibchen benutzen diese Taster wie ein fünftes Laufbeinpaar. Mit den Tastern trommelt das ausgewachsene Männchen, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Weibchen antwortet, wenn es paarungsbereit ist, auch mit Trommeln der Taster. Teilweise werden auch noch das erste und zweite Beinpaar dazu benutzt, zum Beispiel bei Avicularia.

    Cheliceren [Bearbeiten]

    Die Beißklauen (Cheliceren, 9) dienen der Spinne zum Beutefang, dabei schlagen sie gerade nach unten und leicht nach innen. Diese parallel zur Längsachse ausgerichteten Beißklauen (orthognath) unterscheiden die Vogelspinnenartigen von den echten Webspinnen (Araneomorphae).

    Beim Beutefang dringen die Beißklauen in das Opfer ein und durch einen feinen Kanal wird das Gift injiziert. Die Giftdrüse liegt im oberen Teil der Beißklauen. Gleichzeitig dient das Gift zur Verdauung, d.h. das eingespritzte Gift zersetzt den Körper des Beutetieres, so dass ihn die Vogelspinne anschließend aussaugen kann.

    Augen [Bearbeiten]

    Die 8 Augen (10) der Vogelspinne sind relativ klein und sitzen auf dem Augenhügel. Bei Vogelspinnen ist der Seh-Sinn nur schwach ausgebildet. Mit ihren Augen können sie lediglich hell und dunkel unterscheiden.

    Hinterleib [Bearbeiten]

    Der Hinterleib (Opistosoma, 13) ist der empfindlichste Teil der Spinne, da er nicht wie der Vorderleib mit einem durchgängigen Exoskelett umgeben ist. Tergite und Sternite, welche nicht voll ausgehärtet sind, sind durch weichhäutige Pleuren verbunden. Dadurch kann sich der Hinterleib bei jeder Mahlzeit ausdehnen, so erkennt man den Ernährungszustand an dessen Fülle. Jedoch können Stürze aus relativ geringer Höhe tödlich sein, wenn der Hinterleib aufplatzt und die Tiere verbluten. Im Hinterleib befinden sich die meisten Organe der Vogelspinnen, darunter das schlauchförmige Herz, die Geschlechtsorgane, die zwei Buchlungenpaare (obere = 17, untere = 16) und Teile des Darmes.

    Einige Gattungen (alle Gattungen der Unterfamilie Theraphosinae), zum Beispiel Brachypelma oder Theraphosa, besitzen auf dem Hinterleib Brennhaare. Diese Haare sitzen locker auf der Hinterleibshaut und werden bei Störung des Tieres durch schnelles Reiben mit den Hinterbeinen dem Störenfried oder Feind entgegengeschleudert. Die Haare besitzen Widerhaken und verursachen starke Hautreizungen. Die Gattung Brachypelma macht davon oft Gebrauch. Bei stark "bombardierenden" Spinnen kann man dann durchaus die "nackte" Haut erkennen. Färbt sich diese Haut dunkel bis schwarz kann von einer bevorstehenden Häutung ausgegangen werden. Die schwarze Farbe kommt von der Exuvialflüssigkeit, die die alte von der neuen Haut trennt.

    Am Ende des Hinterleibes befinden sich der Darmausgang und die beiden Spinnwarzen-Paare. Die Vogelspinne besitzt ein großes (14) und ein kleines Paar Spinnwarzen (15). Die Spinnwarzen sind in drei Glieder unterteilt und sind jede für sich bewegbar. Mit speziellen Drüsen an den Spinnwarzen produziert die Spinne Spinnseide. Diese Seide setzen die Tiere zum Selbstschutz, zur Fortpflanzung oder bei der Nahrungsaufnahme ein.

    Geschlechtsöffnung [Bearbeiten]

    Die Geschlechtsöffnung (18) befindet sich auf der Unterseite des Hinterleibes. Sie wird als Epigastralfurche bezeichnet. Beim Paarungsakt führt das Männchen hier die Enden (die Bulben) seiner Taster ein. Baut das Weibchen einen Kokon, werden die Eier an dem Samenvorratsbehälter (Spermathek) vorbei aus dieser Öffnung gelegt. Beim Vorbeirutschen an dem Samenvorratsbehälter werden die Eier befruchtet. Dieser Behälter wird bei jeder Häutung mit gehäutet, sodass jedes Weibchen nach der Häutung wieder „jungfräulich“ ist.

    Beim Männchen tritt an dieser Öffnung die Samenflüssigkeit aus, welche auf ein zuvor gesponnenes Spermanetz abgegeben wird. Dieses Spermanetz wird zwischen zwei Gegenständen (z. B. Terrarienwand/Pflanze) gesponnen. Um die Samenflüssigkeit abzugeben, kriecht das Männchen mit der Unterseite nach oben unter das Netz. Danach klettert es auf das Netz und nimmt die Flüssigkeit mit den Bulben durch Pumpbewegung auf. Anschließend wird das Netz meistens zerstört.

    Entwicklung [Bearbeiten]

    Die Entwicklung von Vogelspinnen vollzieht sich in drei Abschnitten: Zeit im Kokon (Ei und Larve), Nymphe und Imago (erwachsenes Tier).

    Der Kokon [Bearbeiten]

    Durch das Muttertier wird ein Teppich aus Spinnseide gesponnen, worauf sie die Eier ablegt. Die Eier werden im Inneren des Körpers befruchtet. Das Männchen füllt sein Sperma bei der Paarung mit seinen Bulben(21), das letzte umgebildete Glied der Taster (Pedipalpen), in die sogenannte Spermathek des Weibchens ein. An dieser Spermathek rutschen die Eier beim Legen vorbei und werden so befruchtet. Nachdem das Muttertier seine Eier gelegt hat, werden die Eier mit einer Lage Spinnseide bedeckt. Aus der Unterlage, den Eiern und der oberen Schicht formt das Weibchen den Kokon. Oft wird der Kokon mit weiteren Lagen Spinnseide umwoben. Bei einigen Arten wird der Kokon noch mit Erde und/oder Blätter verkleidet. Der Kokon wird durch das Muttertier bewacht.

    Die Zeit im Ei [Bearbeiten]

    Im Kokon schlüpfen nach einiger Zeit aus den Eiern die Larven. Diese Larven haben mit Spinnen noch nicht viel Ähnlichkeit. Die Bezeichnung "Ei mit Beinen" beschreibt das Aussehen gut. Es ist die Unterteilung in Vorder- und Hinterkörper erkennbar. Vom Vorderkörper spreizen sich die vier Beinpaare und das Tasterpaar ab. Der Augenhügel ist auch schon zu erkennen. Die Eireste bilden den Hinterleib. Im Kokon häuten sich die Tiere nach einiger Zeit dann zu Larve II. Die Jungtiere sehen einer Spinne nun schon sehr ähnlich. Die Proportionen stimmen fast überein. Die Beißklauen (Cheliceren) sind ausgebildet und erkennbar, ebenso die Spinnwarzen. Als Larven nehmen die Tiere keine Nahrung an. Teilweise wurde aber schon beobachtet, dass Larven nicht befruchtete Eier oder schwächere Geschwistertiere absorbierten. Noch im Kokon häuten sich die Larven zu Nymphen. Durch das Muttertier wird der Kokon meistens erst geöffnet, wenn sich die Larven zu Nymphen gehäutet haben, dies kann aber auch schon früher geschehen. Es passiert immer wieder, dass der Kokon in dieser Entwicklungsphase vom Muttertier gefressen wird, weil die Bewegungen der Nymphen den Fressreiz der Mutter ansprechen. Die frisch gehäuteten Nymphen bleiben zunächst beim Kokon. Die Entwicklungszeit ist abhängig von der Art und von der vorherrschenden Temperatur.

    Die Nymphe [Bearbeiten]

    Im deutschen Sprachraum wird die Nymphe auch als Spiderling bezeichnet. Des Weiteren gibt es noch die Bezeichnung Fresshaut. Als Fresshäute bezeichnet der Vogelspinnenhalter juvenile Entwicklungsstadien der Tiere, in denen sie Nahrung selbst zu sich nehmen (Nymphe). Die vollentwickelte Nymphe ist die „erste Fresshaut“. Mit jeder Häutung vergrößert sich die Nummer der Fresshaut (FH), also 1. FH, 2. FH, 3. FH, und so weiter.

    Bis die Spinne geschlechtsreif (adult) ist, benötigt sie je nach Art unterschiedlich viele Häutungen. Die Zeitabstände zwischen den Häutungen sind vom Klima abhängig. Die Abstände zwischen den Häutungen betragen am Anfang vier bis acht Wochen. Der Abstand vergrößert sich mit jeder Häutung. Die Anzahl der Häutungen ist teils auch noch vom Geschlecht abhängig. Die Männchen werden früher erwachsen.

    Je nach Art ist das Tier bereits nach einem Jahr (Psalmopoeus cambridgei) oder erst nach sieben bis zehn Jahren (Mexikanische Rotknie-Vogelspinne, Brachypelma smithi) erwachsen. Aber auch hier sind die Außentemperaturen entscheidend. Je wärmer es ist (28-32 °C), desto schneller wachsen und damit häuten sich die Tiere. Bei kühleren Außentemperaturen (20-24 °C) dauert die die Entwicklung wegen des reduzierten Stoffwechsels der wechselwarmen Tiere länger. Bei den oben genannten Tieren ist eine Haltung bei 24-28 °C optimal. Die optimale Haltungstemperatur schwankt von Art zu Art. Tiere aus höheren Lagen bevorzugen kühlere Temperaturen, solche aus Savannen oder Wüstengebieten höhere. Dies soll aber speziell in den jeweiligen Artbeschreibungen erwähnt werden.

    Das erwachsene Tier [Bearbeiten]


    Häutung einer Acanthoscurria Geniculata

    Mit der Reifehäutung, welche beim Männchen die letzte Häutung seines Lebens ist, wird dann von einem adulten (erwachsenen) Tier gesprochen. Die Weibchen häuten sich nach der Reifehäutung immer wieder mal, ca. ein Mal im Jahr, alte Tiere nur noch alle zwei Jahre. Dabei legen sie immer noch an Größe zu. Der Größenunterschied zu vor und nach der Häutung ist nicht mehr so groß wie bei Nymphen. Ein erwachsenes Männchen ist gut an seinen Bulben (21) erkennbar, welche beim lebenden Tier, zum Körper hin, eingeklappt sind. Bei vielen Arten besitzen die Männchen noch Schienbeinhaken (Tibiaapophysen), welche bei der Paarung die Beißklauen des Weibchens blockieren sollen. Bei Weibchen ist die Reifhäutung schlecht zu bestimmen, da sie keine äußeren Anzeichen haben. Sicher kann man erst dann sein, wenn das Weibchen einen Kokon gebaut hat. Der Samenvorratsbehälter (Spermathek) ist bereits bei weiblichen Nymphen vorhanden. Bei jeder Häutung wird dieser mitgehäutet, so dass eine Geschlechtsbestimmung bereits bei Nymphen möglich ist. Er wächst auch das ganze Leben mit. Bei einigen Arten zeigt sich nach der Reifehäutung ein deutlicher farblicher Geschlechtsdimorphismus. Das heißt, dass entscheidende äußere Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen bestehen.

    Beute [Bearbeiten]

    Vogelspinnen fressen alles, was sie überwältigen können. In der Regel sind das größere Insekten wie Grillen, Schaben und Heuschrecken. Auch Tausendfüßler und, je nach Größe, auch Skorpione gehören zum Beutespektrum. Große Vogelspinnenarten machen Jagd auf kleine Nager und Reptilien. Nestjunge oder kranke Vögel werden mitunter ebenfalls überwältigt.

    Natürliche Feinde [Bearbeiten]

    Zu den natürlichen Feinden der Vogelspinnen zählt in Afrika die Wegwespe aus der Gattung der Pepsis, ferner machen Hundertfüßer und Skorpione Jagd zumindest auf die kleineren Vogelspinnenarten. Auch kleine räuberische Wirbeltiere wie etwa die afrikanischen Mangusten erbeuten gelegentlich Vogelspinnen. Wander- oder Treiberameisen fallen bei ihren Beutezügen über alles her, was nicht flieht, auch Spinnen jeglicher Größe und Art. In einigen Gegenden Südamerikas und Asiens gelten zubereitete Vogelspinnen als Delikatesse.

    Systematik [Bearbeiten]

    Die Systematik der Vogelspinnen befindet sich in einem ständigen Fluss, da immer noch neue Arten beschrieben und alte revidiert werden. Man unterscheidet die folgenden Unterfamilien mit exemplarischen Gattungen:
    Acanthopelminae
    Aviculariinae
    Avicularia
    Ephebopus
    Iridopelma
    Pachistopelma
    Psalmopoeus
    Tapinauchenius
    Eumenophorinae
    Anoploscelus
    Batesiella
    Citharischius
    Encyocrates
    Eumenophorus
    Hysterocrates
    Loxomphalia
    Loxoptygus
    Monocentropus
    Myostola
    Phoneyusa
    Polyspinosa

    [img]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/3/33/TarantulaBajaCaliforniaHills17Jul2004h20m34.jpg/300px-TarantulaBajaCaliforniaHills17Jul2004h20m34.jpg [/img]
    Vogelspinne in Baja California
    Harpactirinae
    Augacephalus
    Ceratogyrus
    Eucratoscelus
    Harpactira
    Pterinochilus
    Ischnocolinae
    Acanthopelma
    Chaetopelma
    Cratorrhagus
    Heterothele
    Holothele
    Ischnocolus
    Nesiergus
    Oligoxystre
    Plesiophrictus
    Ornithoctoninae
    Citharognathus
    Cyriopagopus
    Haplopelma
    Lampropelma
    Ornithoctonus
    Phormingochilus
    Poecilotheriinae
    Poecilotheria
    Selenocosmiinae
    Chilobrachys
    Coremiocnemis
    Haplocosmia
    Lyrognathus
    Orphnaecus
    Phlogiellus
    Phlogius
    Selenobrachys
    Selenocosmia
    Selenopelma
    Selenotholus
    Selenotypus
    Tapinauchenius
    Yamia
    Selenogyrinae
    Euphrictus
    Selenogyrus
    Annandaliella
    Spelopeminae
    Stromatopelminae
    Heteroscodra
    Stromatopelma
    Encyocratella
    Theraphosinae
    Acanthoscurria
    Apachepelma
    Aphonopelma
    Brachypelma
    Chromatopelma
    Citharacanthus
    Crassicrus
    Cyclosternum
    Cyriocosmus
    Cyrtopholis
    Eupalaestrus

    Grammostola rosea, adult, männlich
    Grammostola
    Homoeomma
    Lasiodora
    Lasiodorides
    Maraca
    Megaphobema
    Neischnocolus
    Nhandu
    Pamphobeteus
    Paraphysa
    Phormictopus
    Sericopelma
    Sphaerobothria
    Theraphosa
    Thrixopelma
    Tmesiphantes
    Vitalius
    Xenesthis
    Thrigmopoeinae
    Haploclastus
    Thrigmopoeus

    Literatur [Bearbeiten]
    »ARACHNE« - das Fachmagazin für Spinnentiere (ISSN 1613-2688)
    Klaas, P. (2003): Vogelspinnen: Herkunft, Pflege, Arten. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart. (ISBN 3-8001-3696-1)
    Kothe, H. W. (2003): Vogelspinnen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart. (ISBN 3-440-09367-0)
    Schmidt, G. (2003): Die Vogelspinnen. Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben. (ISBN 3-7842-0484-8)
    Striffler, B. F. (2004): Die Rotknievogelspinne. Natur und Tier-Verlag, Münster, S. 64. (ISBN 3-937-28510-5)
    von Wirth, V. (2005): »Vogelspinnen«. Gräfe und Unzer Verlag, München. (ISBN 3-7742-6821-5)



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