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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Andrew Simmons - Lara Resnick - Richard Concord - Lisa Simmons Forum: Reign of evil.de Forenbeschreibung: Der zweite Meister überzieht London mit Tod und Verderben aus dem Unterforum: St. Mary's Hospital Antworten: 17 Forum gestartet am: Sonntag 08.10.2006 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Flure Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 2 Monaten, 18 Tagen, 17 Stunden, 15 Minuten
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Re: Flure
Andrew Simmons - 25.01.2007, 23:29Flure
Hier geht es von a nach b oder z nach i und wieder zurück.
Re: Flure
Andrew Simmons - 25.01.2007, 23:41
pp: Eingangshalle
"Hier ist echt die Hölle los, Andy!"
"Ja, aber wieso?"
Dass Hochbetrieb war, hatte der junge Arzt schon mitbekommen, doch woran es lag war für ihn immer noch nicht erkennbar.
"Rosie, Schätzchen, seien Sie so gut und holen Sie Doktor Simmons Kittel, ja? Danke." sagte Immanuel im Vorbeigehen zu einer recht adretten Schwester, die spontan errötete, hastig nickte und von dannen eilte.
"Es hat ein Riot stattgefunden." sagte Immanuel endlich, der mit wehendem Mantel um eine Ecke bog.
Riots waren nichts ungewöhnliches und im Laufe der englischen Geschichte sogar teilweise Grund zum Stolz gewesen. In ihnen kam die Meinung des Volkes zum Vorschein, welches nicht durch Parlamentsabgeordnete vertreten wurde. Immer jedoch liefen sie friedlich ab.
"Tatsächlich?" fragte Andrew verwundert. "Ich habe wirklich nichts mitbekommen..."
"Wundert mich nicht, Träumerle." sagte Immanuel trocken, aber gutmütig und Andrew zog die Augenbrauen hoch.
"Was war das?"
Immanuel winkte ab.
"Es ist in den frühen Morgenstunden ganz plötzlich passiert. Einige Parlamentsabgeordnete sind auf dem Weg ins Parlament überfallen worden... keine Sorge, dein Schwiegervater war nicht dabei."
Andrew atmete aus.
In diesem Moment kehrte Rosie mit seinem Kittel zurück und er tauschte ihn gegen seinen Mantel ein.
"Aus welchem Grund wurde dieser Übergriff gestartet?" fragte Andrew weiter und bemerkte, dass Immanuel nicht den Weg zur "Auffangstation" einschlug, sondern in Richtung Ambulanz ging. Offensichtlich sollten die hohen Herren zuerst behandelt werden, obwohl Andrew fast glaubte, dass die Vertreter des Volkes übler dran waren.
"Zwangsdeportation nach Amerika."
"Ja, aber das hat es doch schon häufig gegeben?"
"Dieses Mal waren viele Kinder dabei... die stehlen mussten, um zu überleben. Die Familien... fühlen sich ungerecht behandelt."
Staunend sah Andrew seinen Freund an, der nichts auf diesen Blick erwiderte und stattdessen die Tür zur Ambulanz öffnete, wo sie bereits ein Heidenaufruhr erwartete.
tbc: Ambulanz
Re: Flure
Andrew Simmons - 27.01.2007, 13:28
pp: Ambulanz
Mann, die hatten doch alle den Schuss nicht gehört! Allesamt komplett verrückt! Unheilbar krank! Da half nur Zwangserschießung... Andrew versuchte sich zusammenzureißen und zumindest ein bisschen Reue für das zu empfinden, was er getan hatte, doch es waren nicht die Worte, die ihm leid taten, sondern lediglich die Tatsache, dass er ungerechterweise Menschen, die er mochte, in Schwierigkeiten gebracht hatte.
Es ärgerte ihn dennoch, dass Brack so einfach hinnahm abhängig zu sein. Sie waren diejenigen, die Menschen wie jenen, die Wunden verbanden, ihre Leben retteten, studierten und lernten, um nützlich sein zu können und mussten dennoch hinnehmen, was sie ihnen diktierten.
Wut kochte in Andrew hoch und frustiert atmete er aus, um sich zu sammeln, bevor er in die Auffangstation eintrat.
tbc: Auffangsstation
Re: Flure
Lara Resnick - 27.01.2007, 14:43
pp: Eingangshalle
Lara betrat den Gang der nach Links führte, und folgte ihm, wie die Frau an der Rezeption ihr geraten hatte.
Ab und an kamen Menschen an ihr vorbei... Menschen, die aus dem gleichen Viertel kamen wie sie, aber auch solche, mit denen es das Leben noch weniger gut meinte.
Lara senkte den Blick zum Boden, und wich den Blicken der anderen aus.
Sie sah das Elend jeden Tag, und hier im Krankenhaus gab es andere, die sich darum zu kümmern hatten, als sie.
Schreie erklangen aus den umliegenden Räumlichkeiten und Lara wollte gar nicht genau wissen, warum sie schrieen.
Der Korridor machte eine Biegung nach rechts, und sie landete in einem großen Raum - einem sehr großen Raum, voller Stühle und voller Menschen.
Der Raum wirkte steril, aber doch gleichzeitig schmutzig, und der Gestank von Krankheit und Tod hing in der Luft.
Die Menschen, die hier saßen, standen und lagen, waren solche wie sie, einige von ihnen hatten sogar mehr Lumpen als Kleidung an ihrem Körper und eigentlich war es ein furchtbares Bild.
Hier waren die Opfer von Messerstecherreien, Straßenbrutalität und Hunger.
Die Körper waren großtenteils knochig und abgemagert, und in einer Ecke sah sie ein kleines Mächen weinen.
Ihr Haar war verfilzt ihre Tränen grau von dem Schmutz, der an ihren Wangen klebte.
Das Kleid war an einigen Stellen zerrissen, und Lara brauchte nicht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, was ihr passiert war.
Sie schluckte.
Sie kannte das Leben. Wusste wie hart und brutal die Straße war.
Sie war selbst ein Teil der Straße und erlebte Tag für Tag, was sie hier versammelt sah, und dennoch traf es sie nun tief.
Schweigend glitt sie zwischen den Menschen hindurch, die einen grausigen Anblick boten, und schließlich erreichte sie das kleine Mädchen.
"Hi." Sagte Lara leise und ließ sich neben ihr nieder.
Das Mächden schluchze leise, und Lara legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter.
Das Mädchen zuckte zusammen, schluchzte erneut auf und Laras Gesicht zeigte Mitgefühl.
"Schhh.... Ist schon gut." Sagte sie sanft.
"Ich weiß, was du durchmachst." Das Mädchen blickte nun zum ersten mal auf, und Lara sah in die dunklen, fast schwarzen Augen der Kleinen.
Das Mädchen zögerte kurz, ihre Lippen bebten und dann fiel sie Lara um den Hals, verbarg ihr Gesicht in deren Kleidung, und sie begann ungehemmt weiterzuweinen, während Lara vorsichtig die Hand auf ihren Rücken legte.
Sie verzog kurz das Gesicht, als ihre Schulter sich wieder zu Wort meldete, ließ das Mädchen aber nicht los.
Re: Flure
Andrew Simmons - 03.02.2007, 21:03
pp: Auffangstation
Andrew huschte so schnell und unauffällig wie er konnte durch die Flure, doch das Glück sollte ihm nicht hold sein.
"Simmons!" schnitt es kalt durch den Gang und Andrew zog ein wenig den Kopf ein, spürte aber gleichzeitig wie sein alter Trotz sich regte. Er wandte sich nicht um, blieb auch nicht stehen und überließ es so Brack zu ihm aufzuschließen und nicht auf ihn zu warten.
"Hör mal, ich bin noch nicht fertig mit dir!" zischte der junge Arzt, als er neben ihm ankam und Andrew zog eine Augenbraue hoch. "Dann leg mal los." kommentierte er, öffnete die Tür zu seinem Büro und bat Brack mit einer spöttischen Handbewegung herein.
tbc: Büro Andy
Re: Flure
Andrew Simmons - 03.02.2007, 21:22
Erzähl-Andrew
Zwar hatte Brack gelächelt, als er das Büro verlassen hatte, doch insgeheim ärgerte er sich über das Verhalten seines Kollegen und verstand es auch nicht. Andrew hatte sehr schlecht ausgesehen, sah es schon seit einigen Tagen und Brack, praktisch wie er war, rechnete diesen Umstand seiner Tätigkeit in der Auffanstation zu. Er kam nicht auf die Idee, dass es auch andere Gründe haben konnte. Daher war das störrische und vollkommen snobistische Verhalten für ihn umso unverständlicher. Und es machte ihn wütend.
Andrew hätte alles haben können! Er hätte die gesamte Creme de la Creme zu seinen Patienten zählen können, wenn er das nur gewollt hätte. Er bräuchte nicht mehr als ein paar Jahre hier zu praktizieren und hätte dann ausgesorgt, sich vielleicht, wenn er Lust dazu gehabt hätte, eine Privatpraxis anschaffen können, stattdessen verspielte er seine Chancen und seinen guten Ruf. Ihm schien alles egal zu sein... auch die Probleme, die er seinen Mitmenschen mit diesem Verhalten schuf.
Brack stieß einen verächtlichen Laut aus und bog um eine Ecke, um sich seinen vielfältigen Pflichten wieder zu widmen und sich um die Patienten in der Ambulanz zu kümmern.
Re: Flure
Richard Concord - 04.02.2007, 12:50
pp: Eingangshalle
Richard betrat gemeinsam mit Lisa einen der zahlreichen Korridore, hielt dann allerdings inne.
"Lisa, würdest du wohl einen Moment hier warten?" Fragte er sie freundlich.
"Es gibt da... das ein oder andere, was ich gerne alleine mit Andrew besprechen würde, wenn dir das nichts ausmacht..." Erklärte er entschuldigend, wusste aber, dass Lisa Verständnis dafür haben würde.
"Dafür serviere ich dir deinen Mann nachher auf dem Silbertablett." Er zwinkerte ihr zu, und auf ihr Nicken hin, entfernte er sich von ihr, schritt weiter den Gang entlang, während sie sich auf einer der Sitzgelegenheiten niederließ.
Lisa war eine wundervolle Frau, und hätte Richard Andrew sein Glück nicht gegönnt, wäre er wohl in höchstem Grade neidisch auf ihn gewesen.
Aber die beiden hatten einander verdient, und in Richards Augen waren sie füreinander bestimmt.
Der Okkultist bog um eine Ecke, und kollidierte dort fast mit einem Arzt, der ganz offenbar entweder keine Augen im Kopf hatte, oder gerne Leute umrannte.
Gerade noch rechtzeitig gelang es Richard, sich soweit zur Seite zu drehen, dass sich lediglich ihre Schultern trafen, aber das milderte seine Missbilligung noch lange nicht.
"Halten Sie die Augen beim Gehen eigentlich immer geschlossen?" Fragte scharf, schüttelte den den Kopf, und wollte eigentlich weitergehen, allerdings besann er sich dann eines besseren.
"Wo finde ich Dr. Simmons?" Fragte er ein wenig harsch, während er ungeduldig auf eine Antwort wartete.
ooC: *Räusper* Ich wusste nicht, ob ich den Brack auch schreiben soll, oder ob du das machen möchtest.... gib mir diesbezüglich also einfach irgendwie Bescheid
inC: Wehe du wirfst mit einem Buch nach mir, Simmons! Dann darfst du mich auch gleich verarzten... aber eines sag ich dir gleich, ich bin ein miserabler Patient!
Re: Flure
Andrew Simmons - 04.02.2007, 13:01
NSC-Andrew
Brack zog die Augenbrauen hoch, als der fremde Teufelsanbeter?- ihn recht ungehalten anfuhr. Immerhin konnte er ja auch nichts dafür, wenn sich zwei Individuen an einer Stelle über den Weg liefen, die für keines der beiden einsichtig war.
"Doktor Simmons finden Sie in seinem Büro. Wenn Sie die Augen offen halten, also kein Problem. Allerdings ist der Mann in schlechter Stimmung und es daher wenig ratsam ihn aufzusuchen."
Ganz zu schweigen davon, dass Andy vermutlich niemanden sehen wollte. Brack kannte die vollkommen unangemessenen Gefühlsausbrüche seines Kollegen... aber irgendwie belustigte ihn die Vorstellung, dass dieser seltsame Typ vor ihm Opfer derselbigen werden sollte.
Hehe.
Re: Flure
Richard Concord - 04.02.2007, 13:11
In Richards Augen blitzte es auf, und ein spöttisches Lächeln legte sich um seine Mundwinkel.
Das klang fast so, als hätte der Arzt vor ihm diese Erfahrung selbst erst gemacht.
Richard schüttelte nur leicht Kopf.
"Das mag für Sie gelten." Erwiderte er spöttisch.
"Aber nicht für mich."
Ja, Richard kannte Andrews Launen, Anwandlungen und sogar Zornausbrüche, und da war nichts, was ihn diesbezüglich noch überraschen konnte. Und nichts von alldem würde ihn davon abhalten, Andrew aufzusuchen.
Ein in weiß gewandeter, unhöflicher Wasauchimmer schon gar nicht.
"Wenn ich Sie allerdings so ansehe, kann ich durchaus nachempfinden, warum Dr. Simmons da die Wut packt." Fügte er belustigt hinzu, bevor er den Mann einfach auf dem Flur stehen ließ, und seinen Weg fortsetzte.
Er bog um eine weitere Ecke, und gelang schließlich an eine Tür, deren Türkärtchen die Aufschrift "Dr. Andrew Simmons" trug.
Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, und Richard klopfte halbherzig an, wartete aber nicht auf ein "Herein" von drinnen, sondern drückte einfach die Klinke und trat ein.
tbc: Andys Büro
ooC: Der Brack kann froh sein, dass ich keine Gedanken lesen kann! *g*
Re: Flure
Andrew Simmons - 04.02.2007, 13:18
NSC-Andrew
Brack ließ sich nicht von dem netten Herrn in Schwarz beirren, nahm dessen Beleidigung ungerührt hin und sah zu, wie der Mann passierte. Niemand konnte ihm vorwerfen, dass er den Gast nicht gewarnt hatte. Wenn er also ein Buch am Kopf oder geschmacklose Beschimpfungen ins Gesicht abbekam, war es nicht seine Schuld.
Mit sich und der Welt im Reinen marschierte Brack weiter.
tbc: NSC-Abstellkammer
Re: Flure
Andrew Simmons - 05.02.2007, 22:00
& Richard: pp: Büro Andy
Andrew schloss das Büro hinter sich zu und schaute noch einmal den Gang hinauf und hinunter, als hoffte er, dass irgendjemand kommen und ihn zu einem Notfall rufen würde. Auch dieses Mal blieb der Korridor leer und erwartete man das obligatorische Grasgebilde, welches einmal durchs Bild rollte.
"Ich nehme an... du bist mit der Kutsche da?" fragte Andrew.
Und wirst mich frühestens zu Hause wieder rauslassen?
In diesem Moment sah er Julio über den Gang hetzen und ein Lächeln erhellte sein Gesicht.
"Julio!" rief er. "Kommst du wohl bitte einen Moment?"
"Ah, Doktor... wir... oh." Der junge Arzt wurde deutlich nervöser, als er Richard sah und begann von einem Bein aufs andere zu hüpfen.
"Kümmern Sie sich bitte um Miss Collins und sorgen Sie dafür, dass Sie in einem meiner Belegbetten landet? Ja? Danke. Ich bin gerade spontan gezwungenermaßen unabkömmlich..."
Julio lächelte scheu und Andrew legte ihm die Hand auf die Schulter. "Lassen Sie sich nicht unterkriegen."
"Niiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeee, Sir."
Andrew nickte nur und sah ihm nach.
"Also was wollte ich dich gerade fragen..." murmelte Andrew ein wenig zerstreut und wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn. "Vergessen... Mist."
Re: Flure
Richard Concord - 05.02.2007, 23:01
Richard schaute in die Richtung, in die Andrew gerade gerufen hatte.
Schon wieder ein Ablenkungsmanöver?
Tatsächlich näherte sich alsbald ein junger Mann im weißen Kittel - ein Assistenzarzt? - der zwar ein wenig nervös, sonst aber recht brauchbar schien.
Richard musterte ihn, und stellte fest, dass der junge Mann seinetwegen so nervös war, und das wiederum gefiel Richard, und ließ ihn lächeln, auch wenn es alles andere als ein freundliches oder warmes Lächeln war.
Der junge Mann mochte vielleicht ein Naseweis, aber immerhin einer, der das Herz am rechten Fleck hatte - wahrscheinlich der Grund, warum Andrew sich seiner annahm.
Der Okkultist sah zu, wie Julio - sie hieß der Knabe - mit wehendem Kittel wieder hinter der nächsten Ecke verschwand, und wandte sich dann wieder Andrew zu.
"Wenn's wichtig war, fällt es dir wieder ein." Erwiderte Richard trocken.
"Was mich gleich zu etwas möglicherweise Wichtigem führt. Miss Collins?" Hakte er nach und hob fragend die Augenbrauen.
Er kannte den Namen nicht, hatte nie gehört, dass Andrew ihn genannt hatte, und beanspruchte für sich, dass er normalerweise über alles informiert war, was an wichtigen Ereignissen in Andrews Leben passierte.
Deswegen konnte er jetzt eine gewisse Neugierde nicht verbergen, während er neben Andrew durch den Flur spazierte.
Re: Flure
Andrew Simmons - 05.02.2007, 23:14
Andrew seufzte und nahm den Gang neben seinem Freund her wieder auf.
"Das wird wohl Desaster Nummer zweitausenddreiundfünfzig werden... Miss Collins ist die Prostituierte, die heute zu mir kam. Ich habe unter einem medizinisch recht fadenscheinigen Vorwand dafür gesorgt, dass sie hier bleiben kann und nicht sofort zurück in ihr Freudenhaus muss, wo sie ohnehin wahrscheinlich nicht gebucht werden wird... mit dem Gesicht."
Andrew biss sich auf die Lippe. Hätte sein Vater diese Information bereits gehabt, würde er jetzt wohl nicht mehr hier stehen. Verheimlichen konnte er seine Handlungsweise jedoch nicht ewig, schon gar nicht, wenn er an den Empfang des Stadtrates dachte.
"Ich fürchte, dieses Mal bin ich wohl zu weit gegangen..." murmelte er. "Ich werde mich mit Peter zusammen setzen und ein Entschuldigungsschreiben entwerfen." Peter Dowell war der Anwalt der Familie Simmons und brillant in dem, was er tat. Andrew schmeckte der Gedanke trotzdem nicht und es ekelte ihn zu wissen, dass er zu Kreuze kriechen musste, um in irgendeiner Weise Schadensbegrenzung zu betreiben.
Re: Flure
Richard Concord - 06.02.2007, 11:25
"Ah." Machte Richard, der sich langsam einen Reim auf das alles machen konnte.
"Das Mädchen aus dem Jadepalast." Er ließ Andrew weitererzählen, und schüttelte leicht den Kopf.
Andrew hatte ein Helfersyndrom, und ihm fehlte das Verständnis, dass er nicht der ganzen Welt helfen konnte, und das brachte ihn immer wieder in solche Situationen.
Aber genau das machte Andrew auch so liebenswert.
Er versuchte sowohl seinen eigenen Vorstellungen und Idealen treu zu sein, als auch den Konventionen dieser Gesellschaft zu genügen, allerdings war ihm noch nicht aufgefallen, dass sich die beiden Dinge grundlegend wiedersprachen.
Richard war weder ein Menschenfreund, noch jemand, der sich viel aus dem Gerede der Gesellschaft machte, daher konnte er nur bis zu einem bestimmten Punkt nachvollziehen, in welchem Dilemma sich Andrew Tag für Tag befand, aber dafür gab es ja auch Lisa, die das voll und ganz verstand.
Irgendwann würde er aber dennoch lernen müssen, dass er nicht alle retten konnte. Und er musste sich für eine Seite entscheiden.
"Na, da kommt dir inzwischen wenigstens deine Erfahrung zu Gute.." Spöttelte Richard leicht, als Andrew das Entschuldigungsschreiben erwähnte, denn er wusste, dass Andrew bereits mehrere davon verfasst hatte.
Richard persönlich fand nicht viel daran, irgendwem zu Kreuze zu kriechen, daher verachtete er derlei Maßnahmen, da es sich ohnehin nur um Heuchelei handelte - Andrew tat es nämlich nicht im geringsten leid, was er getan hatte, auch wenn es in den Augen der Hohen Herren ein Verbrechen ganz fataler Art darstellte.
Er schüttelte belustigt den Kopf, und beide bogen um eine Ecke, an der ihnen dieses mal kein halbblinder Dr. Brack begegnete.
Am Ende des Flures, auf einer der Sitzgelegenheit entdeckte Richard Lisa und er lächelte.
"Schau wen ich dir mitgebracht habe, Verehrteste." Sagte er, mit einem charmanten Lächeln auf dem Gesicht. "Wie versprochen auf einem Silvertablett... fast zumindest... Das Tablett war zu klein..."
Re: Flure
Lisa Simmons - 06.02.2007, 11:49
Lisa erhob sich, lächelte strahlend, trat auf Richard zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Du bist ein Engel." Sie lächelte ein wenig mehr. "Wenn auch mit schwarzen Flügeln."
Die grünen Augen glitzerten belustigt, bevor sich ihr Blick Andrew zuwandte, der einmal mehr damit begonnen hatte von einen Fuß auf den anderen zu hüpfen.
"Hoffentlich machst du dir Gedanken darüber, dass ich mich zuerst deinem besten Freund und dann dir zuwende."
"Iek?"
Lisa musste grinsen und betrachtete fasziniert, wie sich die Schamesröte einmal mehr in Andrews Gesicht ausbreitete, bevor sie zwischen Richard und ihren Mann trat, dessen eiskalte Hand ergriff- was schon einem Skandal in der Öffentlichkeit glich- und die beiden ansah.
"Nun? Wollen wir dieses doch etwas triste Etablissement verlassen?"
Re: Flure
Richard Concord - 07.02.2007, 20:15
Richard sah Lisa ein wenig belustigt an.
Sie war einfach ein zu zauberhafter Mensch!
Und es wunderte ihn nicht, dass Andrew ihr im Moment nichts entgegenzusetzen hatte.
"Liebend gerne." Entgegnete er ihr grinsend.
Richard mochte Krankenhäuser nicht. Seiner Ansicht nach verstanden die wenigsten der Ärzte wirklich etwas von Krankheiten und davon einmal abgesehen hatte das alles eine entwürdigende Kompenente.
Man wurde gezwungen, den lieben langen Tag in Betten herumzuliegen, hässliche weiße Nachthemden zu tragen, und sich ganz nebenbei wenn man Pech hatte noch bei dem nächsten Patienten und dessen Krankheit anzustecken.
Nein, das entsprach weder seinem Geschmack, noch seinem Verständnis, noch dem, was er sich auch nur annähernd wünschte.
Richard verzichtete lieber auf Krankenhäuser und ähnliche Etablissements, doch im Gegensatz zu Andrew stritt er nicht ab, dass es Krankheiten gab - in diesem Falle allerdings fesselte er sich lieber zu Hause an sein Bett, beschäftigte sich mit Büchern, und ließ seinen Arzt kommen.
Er wandte den Blick Andrew zu und grinste noch immer.
"Meine Kutsche steht direkt vor der Türe. Flucht ist also zwecklos." Erklärte er seinem Freund, und ging dann voran, um das Gebäude auf schnellstmögliche Weise verlassen zu können.
tbc: öhh... Straßen (Eingangshalle ignoriere)
Re: Flure
Andrew Simmons - 07.02.2007, 21:08
Andrew sah Richard mit großen, runden Augen an.
"Aber... aberaberaber... aaaaaaaaaaaber......!" rief er und Lisa lächelte von einem Ohr zum anderen.
"Erwischt, Doktor Simmons... Sprechstunde ist vorbei." flüsterte sie ihm ins Ohr und küsste ihn sanft auf die Wange, während sie sich bei ihm einhakte und beschwingten Schrittes Richard folgte, der bereits den Ausgang anvisierte.
tbc: Straßen *Eingangshalle mitignoriere*
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