Von der Wohngegend nach Zentrallondon

Reign of evil.de
Verfügbare Informationen zu "Von der Wohngegend nach Zentrallondon"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Andrew Simmons - Lisa Simmons - Richard Concord
  • Forum: Reign of evil.de
  • Forenbeschreibung: Der zweite Meister überzieht London mit Tod und Verderben
  • aus dem Unterforum: Strassen
  • Antworten: 19
  • Forum gestartet am: Sonntag 08.10.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Von der Wohngegend nach Zentrallondon
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 3 Monaten, 1 Tag, 19 Stunden, 48 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Von der Wohngegend nach Zentrallondon"

    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Andrew Simmons - 23.01.2007, 12:25

    Von der Wohngegend nach Zentrallondon
    (tbc: Straßen London)



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Andrew Simmons - 23.01.2007, 23:57


    pp: Foyer Anwesen Simmons

    Andrew sah noch einmal zurück zu dem Haus, in welchem er lebte, meinte Lisa hinter der Scheibe des kleinen Fensters erkennen zu können und schritt dann langsam von dannen. Er durchquerte den Vorgarten, hörte den hellen Kies unter seinen Schuhen knirschen, durchschritt das schmiedeeiserne Tor und bog dann nach links in Richtung Stadtmitte ab.

    tbc: Strasse London



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 25.01.2007, 16:10


    pp: Foyer im Hause Simmons

    Lisa schritt leichtfüßig von dem Grundstück auf den gepflegten und sauberen Bürgersteig. Sie bewegte sich mit der Eleganz einer Dame der Oberschicht, legte jedoch nicht die dazugehörige Arroganz an den Tag, was sie eine Spur schöner sein ließ als sie ohnehin schon war.

    Der Tag versprach sonnig zu werden, doch Lisa hatte andere Dinge im Kopf, als das Wetter. Sie ärgerte sich und war gleichermaßen besorgt über das Verhalten ihres Mannes. Sie hatten ein einziges Mal sehr kurz über seine Kindheit gesprochen, da so etwas normalerweise im Leben von Eheleuten nichts zu suchen hatte. Wichtig war nur, dass der Hintergrund als solcher stimmte.

    Lisa, die das Glück hatte mit nicht wenig Intelligenz gesegnet zu sein jedoch, hatte schnell eins und eins zusammenrechnen können und nachdem sie George kennen gelernt hatte darauf geschlossen, dass Andrews Mutter und er selbst wahrscheinlich hart um Anerkennung hatten ringen müssen.
    Man sagte, dass der Sohn dem Vater gleichkam. Sollte sie jemals solche Tendenzen an Andrew entdecken, würde sie ihm den Kopf waschen!

    Lisa stutzte kurz. Waren sie nicht bereits da? Zwar gab es sie selten, doch wenn sie kamen, waren Andrews Wutausbrüche unerbittlich gegenüber sich selbst und allen anderen. Auch der herrische Blick, den er ihr heute Morgen zugeworfen hatte, sprach Bände. Lisa presste die Lippen aufeinander. Das war noch ein Grund mehr, diesen Konflikt wirklich ernst zu nehmen. Sie wusste, dass wenn sie sich jetzt geschlagen gab, keine Revanche kommen würde. Andrew mochte es vielleicht nicht bewusst tun, aber unbewusst schlich sich eine Grenze und ein Anspruch auf ein Gebiet ein, das ihm nicht zustand. Es ging nicht um ihn. In einer Ehe ging es immer um sie beide.

    Die junge Frau seufzte leise. Sie hatte bislang eine erstaunlich harmonische Zeit verlebt und Andrew war, wie sie es vorausgesagt hatte, in allen Angelegenheit besonnen und vorsichtig, dabei aber so zerstreut oder... einfach, dass es nicht zaghaft, sondern recht belustigend wirken konnte.
    Was Andrew berührte, das wurde zu Gold. Sein Studium hatte er bislang mit Auszeichnungen abgelegt, seine Patienten wussten nur gutes über ihn zu berichten und selbst seine Eheschließung war vollkommen glatt verlaufen. Was ihn sympathischen bleiben ließ, waren die Tatsachen, dass er sich a) offensichtlich deswegen nicht für etwas besseres hielt und b) seine Natürlichkeit und der Hang dazu hin und wieder von y nach z zu stolpern, anstatt zu gehen.

    Sie lächelte kurz liebevoll, während sie an ihren auf diese Weise charakterisierten Ehemann dachte, wurde dann aber wieder ernst. Gerade, weil er so selten ernst, bitter oder wütend war, wurde es umso schwerer ihm zu vermitteln, dass die vermeintliche Schwäche, welche er besaß, wichtig war und von ihm angepackt werden musste- bei all der Liebenswürdigkeit, die er besaß.

    Lisa seufzte erneut, raffte ihre Röcke, blickte die Strasse entlang und überquerte sie dann schnellen Schrittes.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 25.01.2007, 21:06


    Das Klappern der Hufe ertönte am anderen Ende der Straße, die Lisa bereits entlang lief, und wo eigentlich kein Nebel sein durfte, verhüllte er plötzlich die ganze Breite der großen Geschäftsstraße.
    Aus den Schwaden, die den Boden säumten, brach eine schwarze Kutsche hervor, gezogen von schwarzen Pferden, deren Tritte ein beängstigend leerer Nachhall folgte.
    Die Rösser schnaubten laut, und dunstige Luft stieg von ihren Nüstern auf.
    Wer genauer hinsah, konnte wohl auch ein rötliches Funkeln in den Augen der Rappen gewahren, ohne es wirklich zu sehen.
    Obwohl es früh am Morgen war, war die Szene gespenstisch und ließ all jene Frösteln die sie erblickten.
    Das schwarzromantische, aber dennoch abschreckend wirkende Gefährt war allgemein bekannt.
    Bekannt genug, um sich davon fernzuhalten, so war es nicht verwunderlich, dass die meisten der Menschen auf der Straße zur Seite sprangen, als sie das Gespann auf sich zukommen sahen, zumindest aber eine Trasse bildeten, durch welche die Kutsche unbehelligt durchfahren konnte.
    Ja, so war es meistens, wenn Richard Concord sich entschied, auszufahren.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 25.01.2007, 21:41


    Während die Menschen um sie herum in furchterfülltes Staunen verfielen, kontne Lisa ein recht undamenhaftes Grinsen nicht ganz unterdrücken und hob eine ihrer schlanken Hände, um es dahinter zu verbergen.

    Richard gab sich sehr viel Mühe damit, seine Mitmenschen zu verunsichern und ihnen vor den Kopf zu stoßen- so auch jetzt, doch sie amüsiertes das eher, als alles andere. Vielleicht lag es daran, dass sie selbst eine winzige, teuflische Freude dabei empfand, Londons Oberschicht verängstigt zu sehen.

    Lisa hob halbherzig die Hand und winkte- sie glaubte nicht, dass Richard darauf aufmerksam werden würde. Außerdem hatte der Mann, wenn er sein Haus verließ sicherlich wichtigeres zu tun, als sich mit der Frau seines besten Freundes abzugeben.

    Sie winkte dennoch und konnte ein respektvolles Glitzern in den Augen ob der Hybridgestalt aus schwarzromantischer Kutsche und Fahrzeug direkt aus der Hölle stammend nicht verleugnen.

    ooc: Willkommen zurück! *umknuddel*



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 26.01.2007, 01:17


    Richard ließ die Fassaden der Gebäude an sich vorbeiziehen, ohne sie tatsächlich zu betrachten.
    Er kannte den Schein des reichen Londons, aber er wusste auch zu gut, was sich hinter den verzierten Wänden abspielte, kannte die Intrigen und die kleinen schmutzigen Lügen, die das Foyer eines jeden großen Herren und einer jeden noblen Damen füllten.
    Deshalb ließ ihn keines der Häuser staunen, erregte keines von ihnen seine Aufmerksamkeit.
    Genausowenig wie die ausdruckslosen Gesichter jener, die sich auf den Straßen bewegten, sich selbst zur Londoner Oberschicht zählten, jedoch selbst zumeist über weniger Anstand und Tugend verfügten, als es die armen Kreaturen aus den Slums taten, denn die wussten es wenigstens nicht besser.

    All die Oberflächlichkeit, die Intrigen und Spielereien der Upperclass langweilten Richard, daher legte er es auch nicht darauf an, sich dort zu etablieren.
    Zudem vergnügte es ihn vielmehr, diese Menschen zu irritieren und zu verunsichern, die glaubten, ihnen gehöre die Welt, und dabei ignorierten, was tatsächlich um sie herum vorging.
    Es war nicht so, dass Richard ein Verfechter der Armen und Schwachen gewesen wäre - er war reich geboren, und hatte niemals in Erwägung gezogen, die Gesellschaft zu ändern, oder den weniger Glücklichen aus ihrer Lage zu helfen.
    Aber im Gegensatz zu all den anderen Menschen der Londoner High Society war er sich der Tatsache bewusst, dass es Armut und Brutalität gab, und dass sie gleich um die Ecke der großen Straßen lagen.
    Und er ignorierte diesen Umstand nicht, blinzelte sich die Welt nicht schöner, als sie war.
    Und das unterschied ihn seiner Meinung nach von den anderen, die in allem, was sie sahen nur Illusionen erblickten, und selbst einen Schein erweckte, der nicht vorhanden war.
    Richard täuschten weder die hübschen Hausfassaden, noch das falsche Lächeln auf den Zügen seiner Mitmenschen.
    Und er ergötzte sich an der Furcht, die er ihnen ansehen konnte, wenn sie vor seiner Kutsche flohen - vor ihm flohen.
    Noch immer gelangweilt starrte er aus den Fenstern der Kutsche, die mit schwarzen Schleiern verhangen waren, so dass er zwar hinaussehen konnte, von draußen aber nicht gesehen wurde, und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er eine schlanke Gestalt auf dem Gehsteig erblickte, die langsam die Hand hob.
    Die Entfernung hätte noch so groß sein können, Richard hätte sie unter tausenden erkannt.
    Er klopfte mit dem Knauf seines Stockes gegen die Rückwand der Kutsche und befahl seinem Kutscher, sie dorthin zu dirigieren.
    Nur Sekunden später kam das ganze Gefährt nahe des Gehsteiges zu stehen.
    Die Pferde schnaubten laut, wölbten die Hälse und scharrten unwillig mit den Hufen, doch der Kutscher hielt sie ruhig.
    Richard wartete nicht, bis Henry vom Kutschbock gestiegen war.
    Er öffnete die Türe von innen, und seine in lederne Handschuhe gehüllte Hand schob sich nach draußen, Lisa entgegen, während der Rest seines Körpers im Schatten des Innenraumes verblieb.
    Die neugierigen, aber auch argwöhnischen Blicke der Passanten entgingen ihm nicht, aber sie kümmerten ihn auch nicht weiter.
    "Guten Morgen, Lisa!" Begrüßte er die junge, und wie immer blendend aussehende Frau seines besten Freundes, während er ihr ein Lächeln schenkte, dass sie zwar nicht sehen, dafür aber umso deutlicher spüren konnte.
    "Kann ich dich vielleicht ein Stück mitnehmen?" Fragte er höflich, während er ihre Antwort erwartete.

    ooc: Daaaaanke für die waaaaaarme Begrüßung!



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 26.01.2007, 12:11


    Lisas innerliches Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als die Kutsche tatsächlich anhielt, die Tür lautlos aufschwang und lediglich eine Hand und die Stimme des mysteriösen Fremden hör- und sichtbar wurden. Sie konnte Richards Lächeln förmlich spüren, ebenso wie die schockierten Blicke um sich herum.
    Dennoch trat sie einen Schritt nach vorne und streckte ihre eigene schlanke Hand aus, die in den schwarzen Handschuh gelegt nahezu weiß wirkte.

    "Guten Morgen, Richard. Darüber würde ich mich sehr freuen." entgegnete sie und ließ sich von der schwarzen Kutsche verschlingen.
    Kaum hatte sie sich gesetzt und ihre Röcke geordnet, schwang die Tür lautlos wieder zu und im Halbdunkeln des Gefährts hob sie das schöne Gesicht und blickte Richard mit grünen Augen an.

    Der Okkultist sah gut aus. Sein tiefrotes, dichtes Haar fiel ihm auf die Schultern und das zumeist mit Zynismus angetane, auf herbe Weise attraktive Gesicht trug die schwer kultivierte Blässe eines Mannes, der Wert darauf legte einer von außen an ihn herangetragene Vorstellung zu erfüllen.
    Der schwarze Anzug war maßgeschneidert, die Lederhandschuhe legten sich auf den Knauf des kostbaren Gehstocks, während Richard sich erneut zurücklehnte und seinerseits sie fixierte.
    Langsam setzte sich die Kutsche wieder in Bewegung.

    "Ich bin auf dem Weg zu Madame Grougé's." sagte Lisa lächelnd und beantwortete damit das letzte Detail seiner gestellten Frage, ob (und wohin, wenn ja) er sie mitnehmen könnte.
    "Und was veranlasst dich, dein Haus zu verlassen? Nichts ernstes, hoffe ich?"
    Eine ihrer blonden Locken löste sich aus der Haartracht und ringelte sich neckisch an der rechten Schläfe herab.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 26.01.2007, 12:44


    Richard lehnte sich in der Kutsche wieder zurück, nachdem Lisa zugestiegen war, und als das Gefährt sich wieder in Bewegung setzte, lächelte er erneut freundlich.
    Er mochte Lisa.
    Und er Genoß ihre Gegenwart, wann immer er sie traf.

    Sie sah gut aus. Das blonde Haar fiel in einigen wenigen Locken auf ihre Schulter, umschmiegte ihren Hals und ihre grünen Augen sahen ihn aufmerksam an - mit einem schalkhaften, aber warmen Glitzern darin.

    Er lächelte wieder.
    "Nicht doch, ganz im Gegenteil sogar." Erwiderte er und ein leises Lachen entrang sich seiner Kehle.
    "Ich treffe mich mit Frederick." Erklärte er, und in seinen Augen blitzte es schelmisch.
    Es geschah tatsächlich nicht oft, dass Frederick und Richard sich innerhalb von London trafen - noch dazu an einem öffentlichen Ort.
    Für gewöhnlich war es so, dass Frederick Richard aufsuchte, wenn er etwas von ihm wollte, und umgekehrt.
    Ab und an jedoch war es anders, und dies war einer jener Fälle.
    Richard lächelte erneut.
    "Wie geht es Andrew?" Fragte er recht beiläufig, konnte sein wahres Interesse daran allerdings nicht verberen. Er hatte den jungen Mann - seinen besten Freund - seit einigen Wochen nicht mehr gesehen, und auch nicht gesprochen, was im Grunde zwar recht selten, aber eben doch vorkam.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 26.01.2007, 13:03


    "Ach!" sagte Lisa überrascht. "Mit Frederick? Grüße den alten Tunichgut von mir! Er macht sich in letzter Zeit ziemlich rar... wahrscheinlich die Arbeit."

    Lisa lächelte kurz und dachte über die Tatsache nach, dass die beiden unterschiedlichen Herren sich offensichtlich nicht in dem Haus des einen oder der Wohnung des anderen trafen. Das war ziemlich ungewöhnlich, aber nicht besorgniserregend.

    Sie runzelte kurz die Stirn, als Richard nach Andrew fragte- nicht, weil es sie verwunderte, sondern weil es sie an den Grund erinnerte, weshalb sie zu Madame Grougé's hatte gehen wollen.
    Lisa war hin und her gerissen. Sie hatte sich vorgenommen, Richard oder Frederick zu Rate zu ziehen, doch jetzt, als sich ihr die Möglichkeit bot, zögerte sie und wusste selbst nicht weshalb. Hatte sie das Gefühl ihren Mann zu verraten? Nein, das war es nicht. Eher fürchtete sie sich davor etwas vollkommen Banales überzubewerten. Aber war es nicht gerade das, was Andrew ihr einzureden versuchte? Was er sich selbst einredete?

    "Gut." sagte sie, aber ihre Stimme klang ein wenig hohl. "Zumindest behauptet er das, würdest du ihn fragen."
    Aber was glaubte sie? Und täuschte sie sich? Lisa spürte Zorn in sich aufkommen und war erstaunt darüber zu entdecken, dass er kurzzeitig ihrem Mann galt. Wie schaffte er es nur, dass sie sogar an ihrer eigenen untrüglichen Intuition zweifelte?

    "Und du?" versuchte sie irgendwie ihre Gedanken zu ordnen. "Wie geht es meinem Lieblingsokkultisten?" Sie lächelte kurz.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 26.01.2007, 20:30


    Richard nickte leicht.
    Die Arbeit.
    Allerdings.
    "Ja, das stimmt. Ich war selbst ganz überrascht darüber, ein Telegramm von ihm zu erhalten, aber da er mich um ein Treffen bat...." Er zuckte mit der Schulter.
    "Seit ihm die Aufsicht über Whitechapel gegeben wurde... du weißt doch dass er befördert wurde...?" Begann Richard, konnte aber an ihrem Gesicht ablesen.
    "Ah ja, ich sehe schon." Er gestattete sich ein kurzes Grinsen. "Also, Frederick wurde vor einiger Zeit befördert und hat die Aufsicht über Whitechapel erhalten." Er sah Lisas Verblüffung aber auch ihr plötzliches Verstehen als sie leicht nickte.
    Das erklärte scheinbar einiges.
    Und Richard wunderte es nicht, dass diese Neuigkeit Lisa bislang noch nicht erreicht hatte.

    Ihm war aber auch nicht Lisas Unterton entgangen, als er nach Andrews Befinden gefragt hatte, und er nahm das nicht nur zur Kenntnis, sondern beschloss auch, später nocheinmal darauf einzugehen.
    Wieder lächelte Richard freundlich.
    "Lieblingsokkultist?" Fragte er belustigt.
    "Hast du denn noch andere außer mir?" Er grinste wieder, zwinkerte ihr zu und machte dann eine wegwischende Handbewegung.
    "Mir geht es bestens." Erklärte er schließlich während er sie interessiert musterte.
    "Ich kann mich ganz und gar nicht beklagen..." Er sah sie kurz nachdenklich an.
    "Allerdings klang das vorhin für mich so, als ob du das von Andrew nicht sagen könntest..." Fügte er hinzu, bemerkte aber auch, dass sie von sich aus nicht weiter sagen würde.
    "Lisa, was ist los?" Fragte Richard, während er ihr geradewegs in die schönen, grünen Augen sah, fest entschlossen sich nicht abspeisen zu lassen.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 26.01.2007, 21:06


    Lisas Augen wurden groß und rund. "Whitechapel!" schaffte sie zu sagen und schüttelte dann leicht den Kopf. "Armer Frederick. Das scheint mir eine Killer-Beförderung gewesen zu sein... so nach dem Motto, sieh her wie gern wir dich haben, wir befördern dich sogar... und geben dir das schlimmste Viertel ganz Londons, damit du auch viel Freude daran hast!"

    Ein Schmunzeln malte sich wieder auf ihre ausnehmend schönen Züge, als Richard fortfuhr.
    "Nein, es gibt keinen anderen... aber darf ich deswegen oder sollte ich nicht gerade deshalb deine Einzigartigkeit nicht noch unterstreichen?" Sie wurde nicht ein bisschen rot während sie das sagte und wusste, dass sie auch keinen Grund dazu hatte. Dies war Richards und ihr Spiel und dabei war nichts Verruchtes oder Gefährliches... es diente lediglich dazu sie beide zu erheitern oder die Öffentlichkeit zu schockieren, sollte sich diese in der Nähe befinden. Ihr Vater hatte sie bereits mehrere Male liebevoll darauf hingewiesen, dass ihm ihr Verhalten missfiel, aber da Lisa weder für sich noch für andere Gefahr dabei sah, ließ sie sich davon nicht beirren.

    "Es ist... nichts." sagte sie in Bezug auf Andrew und sah wie Richards Augenbraue in die Höhe kletterte. Ach, zum Teufel damit!
    "Er lässt mich nicht an sich heran!" platzte es schließlich aus ihr in einer Mischung aus Zorn und Verletztheit, aber auch Sorge hervor.
    "Er behauptet, es ginge ihm gut, aber ich habe doch Augen im Kopf! Und dieser Husten ist... einfach nicht normal... aber ich brauche nur zaghaft zu erwähnen, dass ich mir Sorgen mache und Andrew verbarrikadiert sich vollkommen hinter der Simmon'schen Sturheit!"

    Lisas Wangen nahmen einen entzückenden Hauch Rot an und ihre Augen blitzten, während sie Richard ansah, der sich zurücklehnte und ihr lauschte.
    "Ich bin kein Pflänzchen und behandle meine Mitmenschen sicherlich nicht übermäßig fürsorglich. Natürlich mache ich mir die üblichen Sorgen, wenn Doktor Simmons seinen Achtzehnstundentag als immer noch nicht genug einstuft... aber das hier ist etwas anderes."

    Sie strich sich sacht eine Strähne aus der Stirn.
    "Er ist gut im Ignorieren... aber... er ist so kurzatmig, dass er unsere Treppe kaum hochlaufen kann ohne aus der Puste zu sein. Er hustet sich nachts schier die Lunge aus dem Leib und... du weißt mit welchen Leuten er arbeitet."
    Lisa kniff kurz die Augen zusammen.
    "Und es geht einfach nicht in mein hübsch frisiertes Köpfchen hinein, wieso Mr. Simmons nicht begreift, dass ich einfach nur... sicher sein möchte... und diese Sache uns beide etwas angeht... und sollte sie schlimmer sein, auch euch! Dieser Simmons, Mensch!"

    Sie seufzte leise und versuchte nicht an den kalten Blick zu denken, den er ihr heute zugeworfen hatte.
    "Tut mir leid. Ich muss vollkommen hysterisch wirken oder?"
    Sie lächelte kurz.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 26.01.2007, 21:58


    Richard schüttelte sanft den Kopf.
    "Das...." Er lächelte kurz nur um gleich danach wieder ernst zu werden, "...klingt zwar tatsächlich ein wenig... besorgt, aber wenn du mich fragst, ist ein klein wenig Sorge nicht unbedingt das Schlechteste."
    Es ist sogar besser, frühzeitig zu erkennen, wenn etwas nicht stimmt.
    Wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte!

    Er machte eine kurze Pause, in welcher er über Lisas Worte nachdachte.
    Er kannte Andrew.
    Und er wusste wohl, dass dem jungen Mann von Kindesbeinen an eingetrichtert worden war, das jemand wie er nicht krank zu werden hatte - denn nach einer Krankheit und nicht etwa Überarbeitung klang das, was Lisa zu erzählen wusste.

    "Er hat Husten sagst du?" Fragte er erneut, während er die Hände übereinanderlegte, und weiter nachdachte.
    Er kannte nicht nur Andrew, sondern auch Lisa, und er wusste, dass diese Frau durchaus hart im nehmen war.
    Und dass sie nicht grundlos Alarm schlug.
    "Und er lässt weder mit sich reden, noch tut er auf dich hören?" Richard schüttelte betont langsam den Kopf.
    "Ärzte." Stieß er dann verächtlich hervor.
    "Diagnostizieren den ganzen Tag irgendwelche Krankheiten, merken aber selbst erst, dass mit ihnen was nicht stimmt, wenn sie vor Erschöpfung zusammenbrechen." Trotzdem verfinsterte sich Richards Gesicht nicht, im Gegenteil, er grinste sogar breit.
    "Weißt du, das trifft sich eigentlich ganz gut, dass du mir das jetzt sagst.... Ich wollte Andrew eigentlich... eine Nachricht zukommen lassen... aber so habe ich nun wenigstens einen guten Grund, das nicht zu tun, und persönlich meine Aufwartung zu machen - dann kann ich neue Gerüchte sähen und mir gleichzeitig ein Bild davon machen, inwiefern du hysterisch bist und ich leichtgläubig bin - oder wir beide ernsthaften Grund zur Sorge haben..."



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 26.01.2007, 22:39


    Lisa lehnte sich zurück.
    "Das ist lieb von dir." sagte sie leise und strich mit ihrer schlanken Hand eine imaginäre Falte in ihrem Rock glatt.
    Sie fühlte sich durch das Gespräch nicht besser, wusste aber auch, woran das lag. Es war wie immer, wenn man das Gefühl hatte bei all dem guten Willen jemanden doch verraten zu haben. Sie wusste, dass das Blödsinn war, doch eine leise hartnäckige Stimme flüsterte ihr immer wieder zu, dass das eine Sache war, die nicht hätte nach außen getragen werden sollen und Andrew verärgern würde, sollte Richard ihn darauf ansprechen.
    Sie unterdrückte ein Seufzen. Eine Konfrontation war unvermeidbar und sie hoffte, dass sie ausreichen würde um den jungen Arzt zur Vernunft zu bringen... und sich ihr Verdacht am Ende als unbegründet herausstellte.

    "Eine Nachricht?" fragte sie neugierig und ihre Augen blitzten. Die Sorge verschwand von ihren Zügen. "Worum geht es denn, wenn ich so vorlaut sein darf zu fragen?"



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 26.01.2007, 22:55


    Richard lächelte süffisant.
    Er sah, wie es in Lisas Augen blitzte und wusste, dass ihre Neugier geweckt war.
    Außerdem wechselte sie gleichwohl das Thema.
    Er wusste, dass es ihr unangenehm war, hinter Andrews Rücken über diesen zu sprechen, bemerkte aber gleichzeitig daran dass sie es tat, dass es ihr wirklich wichtig war.
    Und das ließ ihn ebenso entschlossen, wie vorsichtig werden.
    Er wusste, dass er dieses Thema mit Samthandschuhen würde anfassen müssen, wenn es tatsächlich zur Sprache kam.

    Sein Lächeln wurde ein klein wenig vergnügter.
    "Du darfst." Erwiderte er, und nun waren es seine Augen, die blitzten.
    Richard war es gewohnt, Geheimnisse um sich zu streuen, und die Menschen zu irritieren.
    Bei Lisa war es anders.
    Es gab kaum Grenzen, die er ihr setzte, und kaum Geheimnisse, die er ihr nicht anvertrauen würde, wenn er sie denn hätte - und sie sich dafür interessierte.
    "Es geht um Fredericks Geburtstag." Erwiderte er schließlich.
    "Du weiß doch, er hat in zwei Tagen..." Richard lächelte noch immer.
    "Andrew und ich haben bereits das ein oder andere Mal darüber gesprochen... und ich möchte wissen, wie weit er mit seinem Teil der... Vorbereitung bislang gekommen ist."
    Die grünen Augen flackerten bereits vor Vorfreude, während er sich dem Gedanken hingab, sich Fredericks Miene auszumalen, wenn sie ihn derart überraschten.
    Er sah, wie Lisa ihn fragend anblickte, doch bevor sie weiter danach forschen konnte, fuhr er fort.

    "Und was genau beabsichtigst du im Teesalon zu tun, Lisa?" Fragte er nun an ihrer Stelle.
    "Beabsichtigst du dich mit einigen Freundinnen zu treffen?"



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 26.01.2007, 23:04


    Lisas Lächeln verblasste ein wenig. "Nein, ich wollte mich mit niemandem treffen... ich musste einfach nur raus. Andy und ich... haben uns heute Morgen quasi fast gestritten... ein für uns sehr ungewöhnlicher Tagesbeginn." Ihre Augen glänzten wieder ein wenig mehr. "Und da dachte ich mir, ist es das beste einen guten Tee zu trinken und mir die kleinen Geschichten von Madame Grougé anzuhören. Sie weiß immer am besten über alles und jeden Bescheid. Höchst amüsant."

    Lisa beugte sich verschwörerisch vor. "Und es trainiert mein gesellschaftliches Image. Wer sich in diesem Salon einen Fehltritt erlaubt, ist bald Gesprächsthema Nummer eins. Wenn also ein Stück Zucker zu viel oder ein bisschen Milch zu wenig oder der Löffel auf der falschen Seite des Untertellers liegt oder ich mich gar verplappere, dann kann ich davon ausgehen, dass es jeder wissen wird. Wo also erhalte ich besseres Anstandstraining als dort?"

    Sie lehnte sich wieder zurück und lächelte ironisch.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 26.01.2007, 23:18


    "Oh ja, ich verstehe." Antwortete Richard spöttisch.
    Er kannte diese Gesellschaft gut genug, um sie zu meiden, und zu belächeln.

    "Nun, das ist durchaus schade." Fügte er dann grinsend hinzu.
    "Denn würdest du es nun weniger darauf anlegen, deinen guten Ruf zu wahren, sondern vielmehr beabsichtigen, ihm ein wenig schaden zu wollen, indem du wilde Gerüchte um dich herum streust, dann wärest du herzlich eingeladen Frederick und mir bei einem Glas irischen Whiskey Gesellschaft zu leisten." Er zuckten leicht mit den Schultern.
    Es war eine Einladung an Lisa, ausgesprochen, aber dennoch nicht verbindlich, sofern sie nicht zustimmte, oder ihre Pläne über den Haufen warf.
    Richard wusste nicht, welche Gesellschaft Lisa besser gefallen würde, aber er tippte darauf, dass Frederick und er interessanter waren, als alle Damen und aller Klatsch die in jedweden Teesalons verbreitet würden.
    "Aber ich möchte dich ja nicht von wichtigeren Dingen abhalten..." Fügte er lächelnd hinzu.
    Er warf einen Blick zum Fenster hinaus, und stellte nicht wenig verwundert fest, dass sie die Staße bereits erreicht hatten, in welcher der Teesalon in welchen Lisa zu gehen gedachte sich befand.

    Wie auch immer die junge hübsche Dame sich entscheiden würde, sie musste es schnell tun.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 26.01.2007, 23:28


    Lisa lächelte ein wenig.
    "Ich würde liebend gerne, Richard, aber ich habe ja keine Ahnung von wie privater Natur das ist, was Frederick zu besprechen wünscht. Vielleicht... würde ihn meine Anwesenheit stören und du kennst ihn ja... sagen könnte er das nie."

    Lisa legte die Hände übereinander und schmunzelte ein wenig mehr. Es war ein liebevolles Lächeln, denn sie nahm Frederick selbstverständlich nicht übel, wie er war. Allerdings reizte sie das Angebot Richards durchaus und auch wenn dieser die Gesellschaft verachtete, so gebot ihr ihre Erziehung das Angebot zumindest einmal in Frage zu stellen, bevor sie es ohne Rücksicht auf Verluste annehmen würde.
    Als der Teesalon in Blickreichweite kam, machte Lisa jedoch keine Anstalten sich zu erheben, was einer positiven Antwort in Bezug auf die Frage, ob sie mitgehen wollte, gleichkam.

    Ihr Lächeln wurde eine Spur spitzbübischer.



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Richard Concord - 27.01.2007, 00:01


    "Vielleicht würde sie ihn stören, ja." Pflichtete ihr Richard bei.
    Er grinste erneut.
    Er beabsichtigte nicht Lisa das eine ein oder das andere aus zureden.
    Aber es lag ganz klar in seinem Sinne, dass sie ihn begleitete, und ihre Zeit nicht mit den öden Damen im Teehaus vergeudete.
    Da es sich allerdings nicht ziemte, eine Dame - und schon gar keine verheiratete Dame - dazu zu drängen, sich mit zwei Junggesellen in eine Bar zu begeben - und das bereits am frühen Morgen, machte er keinerlei Anstalten, sie für sein kleines Treffen zu gewinnen.
    Wenigstens rein äußerlich nicht.
    Er sah sie an, und in seinen Augen glänzte es verdächtig.
    Gefahr hatte Richard immer ebenso gereizt, wie Spiele, und in diesem Fall war es das Spiel mit Lisa, das ihn reizte.
    Sie verstanden sich gut darauf, mit Worten das Gegenteil von dem auszudrücken, was sie dachten, und doch zu wissen, was sie jeweils meinten.
    "Allerdings würde es mich ebenso stören, dich nun alleine im Teesalon zu wissen, wo du dich vermutlich ebenso langweilen wirst, wie ich mich, wenn Frederick mir von irgendwelchen bislang ungeklärten Gewaltverbrechen berichtet, derer es in Whitechapel unzählig viele gibt." Er machte eine kurze Pause.
    Tatsächlich war es so, dass sich Richard einigermaßen für die Dinge interessierte, die Frederick ihm zutrug, zumal es sich dabei für gewöhnlich um die Morde oder Brutalitäten handelte, die von der Norm abwichen, wenn Frederick tatsächlich mal etwas darüber verlauten ließ.
    "In deiner Anwesenheit würde er derlei Themen sicher meiden, du siehst also einen guten Grund, die Damen zu versetzen." Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde ein klein wenig schelmischer.
    "Rette mich."



    Re: Von der Wohngegend nach Zentrallondon

    Lisa Simmons - 27.01.2007, 00:16


    Um Lisas Mundwinkel spielte ein leicht spöttisches Lächeln, das man nicht oft an ihr sah. Sie beugte sich ein wenig vor und sah Richard tief in die Augen.
    "Retten? Aber wie sollte ich da nein sagen können? Ich kann doch nicht verantworten, dass sich der freie Geist meines Lieblinsokkultisten gar vergewaltigt und gelangweilt fühlt, wo doch die Spanne unseres menschlichen Lebens so... kurz ist."

    Ihr Lächeln blieb, während sie sich wieder zurücklehnte, aber ihre Worte hingen seltsam schwer in der Kutsche und einen Moment lang wirkte Lisa abwesend, bevor sie das Wort wieder ergriff: "Ich muss ja nicht allzu lange bleiben. Ich denke, dass meine Intuition mir sagen wird, wenn es Frederick allzu unangenehm sein sollte. Dann werde ich mich schnellstmöglich wieder entschuldigen und zurückziehen."

    tbc: Strasse London Richtung St. Mary's



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Reign of evil.de

    Lea Rubensteins Gastunterkunft - gepostet von Richard Concord am Donnerstag 02.11.2006
    Saal für die Leichenbeschau - gepostet von Richard Concord am Freitag 31.08.2007
    Von der Innenstadt Richtung Whitechapel - gepostet von Frederick Resnick am Dienstag 13.02.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Von der Wohngegend nach Zentrallondon"

    die Person nach mir - aiko00 (Dienstag 09.10.2007)
    Restteilepaket nur komplett nach Garagenräumung - 600er (Dienstag 08.05.2007)
    Bald kommt Nadja nach hause. - mamabär (Sonntag 03.07.2005)
    Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin... - bianca (Sonntag 20.08.2006)
    Der Hohepriester denkt laut nach.... - Hohepriester (Dienstag 04.12.2007)
    Verhalten während und nach einem Angriff - knechtus (Dienstag 07.11.2006)
    Entzündung nach Schnittverletzung - BriLaDo (Samstag 21.07.2007)
    Die Person nach mir... - <<NightArrow>> (Mittwoch 10.05.2006)
    55 HP und Elonaspitze (nach dem Update) - No Donn (Montag 27.11.2006)
    ich habe meine freundin nach vierzehn jahren wieder gefunden - claudiaweidt (Freitag 02.03.2007)