Schweizer Politik

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    Re: Schweizer Politik

    Sir Merlin - 22.01.2007, 16:39

    Schweizer Politik
    Wir haben Bekannte in der Schweiz. Die sind sehr nett, wenn auch n bisschen hinterwäldlerisch... :wink:
    Der Sohn ist 1 Jahr jünger als ich und spricht fließend Englisch, Schwedisch, Französisch, Italienisch, Schweizerdeutsch und richtiges Deutsch. Da hab ich ihn einmal über Schweizer Politik ausgefragt. Alles was er mir sagen konnte war "Es gibt den Bundesrat, da sind viele kluge Männer drin, die entscheiden was für das Land gut oder schlecht ist."
    Ich hab gefragt, der hatte keine Ahnug, was ne Partei is, was links bzw rechts heißt, was ein Präsident ist...
    Jetzt muss ich ganz doof fragen: Gibt es sowas in der Schweiz überhaupt? :oops:
    Der Bundesrat könnte so was sein, wie der deutsche Bundesrat, in dem die Bundesländer (in der Schweiz Kantone) vertreten sind, aber ich nehme an, eatme könnte da den Interessierten ein wenig mehr erzählen...



    Re: Schweizer Politik

    Alastar - 22.01.2007, 21:11


    aalso wir haben den bundesrat dort sitzen 7 Personen im moment sind es 5 männer und 2 frauen
    dazu gibt es sieben departemente (verteidigungs-,verkehrs-usw.)die von je einem/er dieser 7 vertreten wird.
    dazu wird einem dieser 7 noch das amt des bundesratspräsidenten übertragen dieser ist so etwas wie der sitzungsleiter.
    edit : ich vergass die Bundeskanzlerin, somit wären es nicht 7 sondern 8 Personen im Bundesrat..
    der bundesrat entspricht der exikutive unseres landes.

    zum ständerat(kantonsvertretungen Kanton=2 mitglieder, halbkanton= 1 mitglied) und dem
    Nationalrat(proportionale vertretung derkantone und derer parteien) ein ander mal

    dazu muss ich sagen, dass wir das fach politische bildung erst mit 16-17 jahren belegen müssen/können, die fremdsprachen aber schon in der grundschule (und deutsch teilweise schon im kindergarten) lernen.



    Re: Schweizer Politik

    Alastar - 06.02.2007, 22:09


    Amt Person Partei Departement

    BundesratMoritz LeuenbergerSPSUVEK : Eidg. Dep. für Umwelt, Verkehr, Energie & Kommunikation
    Bundesrat Samuel Schmid SVP VBS : Eidg. Dep. für Verteidigung, Bevölkerungsschutz & Sport
    Bundesrat Pascal Couchepin FDP EDI : Eidg. Departement des Innern
    Bundesrätin Doris Leuthard CVP EVD : Eidg. Volkswirtschaftsdepartement
    Bundesrätin Micheline Calmy-Rey SPS EDA : Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten
    Bundesrat Christoph Blocher SVP EJPD : Eidg. Justiz- & Polizeidepartement
    Bundesrat Hans-Rudolf Merz FDP EFD : Eidg. Finanzdepartement
    Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz FDPn BK : Bundeskanzlei



    Re: Schweizer Politik

    Satai_Skar - 12.02.2007, 22:57


    Schweizer Studenten sind einfach der Traum!!

    Doch um das zu erklären muss ich einen kurzen Ausflug in die österreichische Politik machen:
    Bei uns sind die 2 stärksten Parteien ÖVP (Österreichische Volkspartei) und SPÖ (sozialdemokratische Partei Österreichs) im ständigen Konkurrenzkampf! Die letzten 4 Jahre hat uns die ÖVP zusammen mit einer kleineren Partei (BZÖ = Bund für die Zukunft Österreichs (etwas rechts^^)) regiert und in dieser Amtsperiode haben sie die allseitsgeliebten Studiengebühren eingeführt!! Im Herbst diesen Jahres gab es wieder Wahlen und während des Wahlkampfes wurde uns von den Sozialdemokraten versprochen, die Studiengebühren würden wieder abgeschafft!!
    Im Oktober gab es dann die Wahlen und die SPÖ gewann klar!
    Daraufhin bildete sich eine große Koalition (Forderung von der ÖVP war, dass die Studiengebühren aufrechterhalten bleiben und die machtgeile SPÖ stimmte zu) und unser neuer Kanzler "Dr. Alfred Gusenbauer" regiert uns von nun an, seine erste Amtshandlung war: Die Studiengebühren bleiben erhalten, aber die Studenten können sie für einen Hungerlohn von 5,20 € á Stunde im sozialen Bereich abarbeiten.
    Unsere Studenten waren dementsprechend sauer und protestierten (mit so lustigen sachen, wie sie fegten vor dem Parlament mit Besen...). Heute hielt unser geliebter Bundeskanzler in einer Universität in der Schweiz eine Rede und die schweizer Studenten protestierten aus Solidarität mit!!!
    Einfach supa!!

    Nur falls euch die Sorgen, die unser Land so hat interessieren^^
    lg



    Re: Schweizer Politik

    Alastar - 13.02.2007, 13:53


    tolle geschichte! :D find ich auch super, ich glaub ich hätt auch mitgemacht aber ich geh immer noch ans Gymnasium



    Re: Schweizer Politik

    Sir Merlin - 13.02.2007, 16:56


    Jaja... Wir in Deutschland kriegen jetzt auch Studiengebühren... Zumindest in manchen Bundesländern, in manchen auch nicht^^
    Und die Höhe ist auch unterschiedlich...^^



    Re: Schweizer Politik

    Sir Merlin - 13.02.2007, 17:40


    Interessiert die Deutsche Politik irgendwen?



    Re: Schweizer Politik

    Satai_Skar - 13.02.2007, 18:26


    Mich interessiert absolut alles :))



    Re: Schweizer Politik

    Alastar - 13.02.2007, 21:46


    ja da schliess ich mich an.



    Re: Schweizer Politik

    Alastar - 15.02.2007, 17:53


    sorry den doppelpost aber sonst redet ja keiner.. was haltet ihr davon?:

    http://www.nzz.ch/2007/02/13/il/newzzEY48WKYI-12.html



    Re: Schweizer Politik

    Sir Merlin - 19.02.2007, 14:48


    Was soll man davon halten?

    Ich kenn den Hintergrund nicht...

    Deutschland besteht aus 13 Bundesländern und 3 größeren Städten, die den Status von Bundesländern haben. In denen wird alle 4 oder 5 Jahre der Landtag gewählt, das Landesarlament mit zwischen 100 und 200 Abgeorneten. Der wählt den Ministerpräsidenten bzw regierenden Bürgermeister - der Chef des Landes/der Stadt. Alle 4 Jahre wird der Bundestag gewählt - das Parlament des gesamten Deutschlands. Der wählt den Bundeskanzler - im Prinzip das wichtigste Amt. Der ernennt die Minister und hat "Ritchlinienkompetenz", was den Kurs der Regierungen anbelangt. Der Bundesrat ist so etwas wie ein zweites Parlament. Dort hat jedes Bundesland eine bestimmte Anzahl Stimmen. Der Bundesrat muss manchen Gesetzen zustimmen, aber die meisten können allein vom Bundestag verabschiedet werden. Bundestag und Bundesrat bilden zusammen die Bundesversammlung, die alle 4 Jahre den Bundespräsidenten wählt. Das ist das offiziell höchste Amt bei uns, aber in Wirklichkeit ist es rein zeremoniell. Ganz wenige Gesetze brauchen zusätzlich zu der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat noch ne Unterschrift vom Bundespräsident, aber wie weit es mit dem Recht her ist, sieht man daran, was passiert ist, als der Bundespräsident sich letztens mal geweigert hat, ein Gesetz zu unterschreiben: Alle haben geschrieen, er soll sich nicht so einmischen^^
    Wir haben in Deutschland zwei ebenfalls zwei größere Parteien. Auf der einen Seite die SPD, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, die (meistens^^) eher links der Mitte anzutreffen ist. Auf der anderen die Schwesterparteien CDU und CSU. Die Christlich Demokratische Union und die Christlich Soziale Union. Die beiden sind eher rechts der Mitte anzutreffen, auch wenn sie gelegentlich für sich in Anspruch nehmen, die "große Partei der Mitte zu sein"... Momentan ist die CSU sogar rechter... Die CSU gibt es nur im Bundesland Bayern und die CDU gibt es im Rest Deutschlands. Also ist die CSU im Prinzip nur ne Landesgruppe von der CDU. (Da wird Aschenauer vermutlich gleich wiedersprechen, aber es ist so^^). SPD und CDU/CSU sind also in einem ewigem Konkurrenzkampf. Meistens hatte die Union die Nase vorn (hatten einfach bessere Politiker^^). Lange Zeit war dann die dritte Partei, die FDP das Zünglein an der Waage. Die Freie Demokratische Partei ist liberal und wirtschaftsnah. Lange Zeit hat dann einfach der regiert, mit dem die FDP die Koalition eingegangen ist. Irgendwann kamen dann die Grünen, die sich sogleich mit der Partei "Bündnis 90" aus der ehemaligen DDR fusioniert haben und ungefähr gleich stark ist wie die FDP (momentan etwas schwächer). Aus der ehemaligen DDR kam auch die PDS rüber... Die Partei des Demokratischen Sozialismus (so'n Scheiß^^) war aus der SED hervorgegangen, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, die die Bevölkerung Ostdeutschlands jahrelang unter einer Einparteienherrschaft tyrannisiert hatte. 1998 wurde dann die CDU/CSU FDP Koalition unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) von einer SPD Grünen Koalition unter Gerhard Schröder (SPD) abgelöst. Die Grünen hatten lange Zeit höchstens auf Kommunalebene eine ernsthafte Alternative abgegeben, aber nun waren sie zum Partner der SPD geworden und während sie mit ihr an der Regierung waren, wurde das Band zwischen FDP und CDU immer enger. Unter CDU-Vorsitzender Angela Merkel gewann die CDU immer mehr Wahlen auf Länder- und Kommunalebene, während Schröder fröhlich die Atomkraftwerke abschaltete, die Stattsverschuldung in astronomische Höhen trieb und zuließ, dass die Krankenversicherungskosten in explodierten. 2002 wäre dann CSU-Chef Edmund Stoiber um ein Haar erster Bundeskanzler der CDU geworden. Aber da die SPD-Politiker sich bei der vorangegangenen Flutkatastrophe demonstrativer in Gummistiefeln hatten fotografieren lassen, gewann die SPD wieder die Wahlen. Während die PDS dankenswerter Weise aus dem Deutschen Bundestag verschwunden war, wurde Schröders Unfähigkeit immer deutlicher. Die SPD verlor immer mehr Wahlen, die Staatsverschuldung und die Arbeitslosigkeit steigerten sich und irgendwann begriff Schröder, dass es grundlegene Reformen brauchte. Er fing mit Arbeitsmarktreformen an. Eigentlich war das, was er zustande brachte gar nicht schlecht, aber der CDU ging es nicht weit genug und den Linken in der eigenen Partei ging es viel zu weit. Folglich verkündeten sie ihen Austritt und gründeten eine Splitterpartei, die WASG, die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit. Schröders Ex-Rivale um den SPD-Parteivorsitz witterte die Chance, seinem alten Gegner nochmal eine reinzuwürgen und wurde Mitglied er WASG. Er wurde zwar nicht mit vollkommen offenen Armen empfangen, aber das war ihm egal. Auch als er gleich darauf die Fusion mit der PDS in die Wege leitete. Die gemeinsame Partei sollte "Linkspartei" heißen und sie nahm der SPD in den Umfragen ganz schön Stimmen weg... Schließlich wurden 2005 vorgezogene Neuwahlen in Aussicht gestellt. Die CDU ging mit ihrem großen Vorsprung zu gelassen in den Wahlkampf und machte Fehler um Fehler. Sie verschreckten die Leute, in dem sie sagten, dass große Reformen kommen würden und konnten sich gleichzeitig nicht genau einigen, wie die denn aussehen sollten. (dh Angela Merkel war sich ziemlich sicher, aber es gab viel Widerstand in der eigenen Partei). Das Wahlergebnis war dann katastrophal: Obwohl sowohl die WASG-, als auch die PDS-Basis mit der Fusion nicht glücklich war, hatte es die Linkspartei geschafft, der SPD ganz schön viele Stimmen abzunehmen. Das dumme war nur, dass lauter CDU-Wähler im Bewusstsein der Stärke ihrer Partei FDP gewählt hatten und die Wahlbeteiligung recht gering war. Die CDU/CSU hatte also nur 1% mehr Stimmen als die SPD. Somit funktionierte weder das Bündnis CDU - FDP, noch das Bündnis SPD - Grüne. Da weder die FDP, noch die Grünen den Mut hatten, zum jeweils anderen Bündnis zu wechseln und Lafontaine nur destruktiv veranlagt war und sich weigerte, an einer Regierung mitzumachen, kam es genau wie in Österreich zur großen Koalition - CDU/CSU mit SPD. Unter Angela Merkel als Bundeskanzlerin und Franz Müntefering (SPD) als Fizekanzler - Schröder hatte gleich nach der Wahl einen Job im staatlichen Gasunternehmen seines Kumpels Putin gefunden... Während die SPD Vorsitzenden schnell wechselten (Franz Müntefering, Mathias Platzeck, Kurt Beck), scheute Merkel Konfrontationen. Weder den Leuten in der eigenen Partei, noch den kritischen Stimmen aus der SPD trat sie entgegen und hoffte, dass sich die Angelegenheiten von selbst regelten. Das taten die meisten auch, aber sobald sich die SPD unter Kurt Beck wieder stabilisiert hatte, kamen immer mehr Gesetze durch, die eindeutig sozialdemokratisch waren. Die großen Reformen blieben unerledigt und beide Parteien sind in den Umfragen ziemlich schlecht (CDU n bisschen besser, aber beim nächsten Unwetter ändert sich das wieder^^). Durch all das ist das Vertrauen in die Politik auf den Tiefpunkt gesunken, so dass die Mehrheit der Deutschen Demokratie nicht mehr für die beste Staatsform hält und die Rechtsextremen Neonazis allen voran die NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) immer mehr Zulauf erhalten (noch nichts gefährliches, die schaffen es auch bei der nächsten Wahl nicht über die 5% Grenze, aber der man im Bundestag eine Fraktion bilden darf).



    Re: Schweizer Politik

    Sir Merlin - 27.03.2007, 18:11


    Satai_Skar hat folgendes geschrieben: "Dr. Alfred Gusenbauer" regiert uns von nun an

    [...]

    Nur falls euch die Sorgen, die unser Land so hat interessieren^^



    Mit dem hab ich grad n Interview gelesen... Eigentlich kam er sympathisch rüber... :?



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