SVV - Info

Traumengel
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    Re: SVV - Info

    JaneDoe - 21.01.2007, 19:54

    SVV - Info
    Mit selbstverletzendem Verhalten (SVV) oder autoaggressivem Verhalten beschreibt man eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, bei denen sich betroffene Menschen absichtlich Verletzungen oder Wunden zufügen.

    Selbstverletzendes Verhalten kann auftreten bei: Borderline-Persönlichkeitsstörung (siehe auch Parasuizid), Depressionen, Eßstörungen wie Anorexie oder Bulimie oder Adipositas, Missbrauchserfahrungen, Deprivationen (Entzug von Zuwendung und "Nestwärme"), Traumatisierungen, während der Pubertät, Kontrollverlust, Körperschema-Störungen (Body Integrity Identity Disorder), Zwangsstörungen (OCD: Obsessive-Compulsive Disorder), schweren Zurücksetzungen und Demütigungen, psychotischen oder schizophrenen Schüben und ähnlichen seelischen Störungen sowie bei geistiger Behinderung und Autismus.

    Obgleich Selbstverletzung in der Regel keinen suizidalen Aspekt hat, im Gegenteil sogar durch Spannungs-, Wut- und Selbsthaß-Abfuhr einen Suizid zu vermeiden und aufzuschieben trachtet, können die zu Grunde liegenden Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Dissoziationsphänomene, unerträglichen Spannungszustände, Nervenschwächen und Nervenerregungen, todestriebähnlichen Selbstzerstörungswünsche und die Suchtabhängigkeit auf die Dauer zum Suizid-Wunsch und zur Todessehnsucht führen. Auch die Gefahr der ungewollten tödlichen Verletzung ist groß. Oftmals wird der Wunsch nach einer autoaggressiven Verletzung auch durch äußere Reize wie Bilder, Filme oder das Internet ausgelöst, die in der Medizin mit dem Anglizismus „Trigger” (dt.: Auslöser) bezeichnet werden.

    Es gibt verschiedene Arten der Selbstverletzung; häufig werden mehrere von einer Person angewandt. Zu den häufigsten zählen

    * das Aufschneiden, Aufkratzen oder Aufritzen (sog. Ritzen) der Haut an den Armen und Beinen mit spitzen Gegenständen wie Rasierklingen, Messern, Scheren oder Scherben; eine Häufung der Narben ist am nicht-dominanten (Unter-)Arm zu finden, aber auch beide Arme können von Narben übersät sein, wie auch z. B. Bauch, Beine, Brust, Genitalien oder das Gesicht.
    * wiederholtes „Kopfschlagen” (entweder mit den eigenen Händen gegen den Kopf, ins Gesicht oder mit dem Kopf an Gegenstände)
    * das Ausreißen von Kopfhaaren, Augenbrauen, Wimpern usw. (Trichotillomanie)
    * In-die-Augen-Bohren
    * Mit Nadeln (Sicherheitsnadeln etc.) stechen
    * Das Beißen in erreichbare Körperpartien, auch Abbeißen von Fingerkuppen und „Zerkauen” der Innenseite von Wangen oder Lippen
    * Verbrühungen mittels heißem Wasser/Verbrennungen mit Zigaretten (Zigarettenausdrücken auf Armen und Beinen, Verbrennen mit Bügeleisen, Hand über eine Kerze halten)
    * Intravenöse, subkutane oder intramuskuläre Injektion von verschiedenen Mitteln (z.B. Lauge, Säure oder Spülmittel) in Venen oder anderen Körperteile
    * Äußerliche Verätzung des Körpers mit Chemikalien (z.B. Salzsäure, Schwefelsäure u.a.)
    * Mutmaßlich werden Nägelkauen, Nagelverletzung und Ausreissen der Nägel von verschiedenen Quellen als SVV/AAV angesehen.

    Es ist umstritten, ob bei der Verletzung des eigenen Körpers Endorphine (Glückshormone) ausgeschüttet werden, die den Schmerz lindern, wie es bei körperlicher Anstrengung oder auch einer Geburt der Fall ist. Diese werden in Verbindung mit Adrenalin ausgeschüttet, da der Körper durch die Selbstverletzungen in eine starke Form des Stresses versetzt wird.

    Es steht fest, dass eine Gewöhnung stattfindet, die extremere Selbstverletzungen nach sich zieht (tiefere Schnitte, großflächigere Verbrennung), um das „Glücksgefühl” zu verspüren.

    Nicht immer allerdings werden Endorphine oder Adrenalin ausgeschüttet; bei „Beißern” tritt nicht die Form des Stresses auf, sondern genau das Gegenteil: Der Betroffene steht unter Druck. Besonders durch das Beißen im Mundinneren wird Stress, enormer Druck, abgebaut. Wie bei anderen Verletzungen auch werden die Wunden immer größer bzw. tiefer, um den (wiederum durch das Beißen provozierten und gesteigerten) Druck abbauen zu können. Überdies ist therapeutisch nicht eindeutig erwiesen, ob es sich bei autoaggressivem Verhalten um eine Art „Selbstbelohnungs- oder Selbstbestrafungstrieb” handelt.



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