frieden

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "frieden"

    Re: frieden

    intihaar - 19.10.2006, 21:16

    frieden
    wie sieht die zukunft für israel und palästina aus? welches bild wird jener landstrich im laufe des einundzwanzigsten jahrhunderts noch bieten? wird es eines tages einen vollkommen souveränen palästinensischen staat geben, und wird der jüdische staat in fünfzig jahren noch existieren, und in welcher form? wird es den völkern der region gelingen, ein klima des vertrauens herzustellen, in dem am gemeinsamen wohlstand und am glück des einzelnen gefeilt und gearbeitet werden kann? und vor allem: wie?



    in diesem thread sollen nicht feindbilder transportiert, nach schuldigen gesucht oder schlachten gewonnen, sondern lehren aus der vergangenheit gezogen, die gegenwart in hinblick auf eine friedliche koexistenz analysiert und perspektiven für die zukunft entwickelt werden. dazu könnte man sich mit folgenden fragen beschäftigen:

    was wurde in oslo verhandelt, welche ergebnisse wurden erzielt und woran scheiterten die verhandlungen? welche aspekte wirkten und wirken noch immer hinderlich auf einen annäherungsprozess?
    welche initiativen und alternativen lösungsvorschläge gibt es, und wie sind sie zu bewerten? (genfer initiative, initiative der arabischen staaten [2002] et cetera)
    wer sind die akteure im friedensprozess, wer behindert ihn und wie sind moderate kräfte gegenüber militanten zu stärken? welche sozialen und politischen gruppen im israelischen und palästinensischen mikrokosmos sind anfällig für rückfälle oder lehnen den prozess von vornherein ab?
    wie lässt sich sicherheit garantieren oder die gewalt so sehr eindämmen, dass sie kein hindernis mehr für verhandlungen darstellen? oder alternativ - welche bedingungen und optionen für verhandlungen auch und gerade under fire gibt es?
    welche möglichen szenarien gibt es im falle eines erfolges bilateraler verhandlungen, aber auch im falle kläglichen oder phänomenalen scheiterns - konföderationsvorschläge, krieg nach dem frieden? könnte ein frieden vielleicht auch destabilisierende folgen haben, und wie sind sie zu vermeiden?
    welche eigendynamik tragen annäherungsprozesse im sinne psychologischer betrachtungen? welche menschlichen ängste, vorstellungen und wünsche aller beteiligten müssen bei solchen überlegungen beachtet werden?
    welche internationale bedeutung hat der israelisch-palästinensische konflikt, und welchen einfluss nehmen andere mächte auf den friedensprozess? welche motive von außerhalb gibt es, eine einigung zu verhindern?
    wie sieht die aktuelle lage aus: welche perspektive gibt es in der gegenwärtigen situation?
    es bedarf politischer fantasie: welche konkreten, alternativen lösungsansätze schleppen die user dieses forums mit sich herum?

    das ziel dieses threads ist es allerdings auch nicht, irgend ein einfaches "friedensrezept" zu entwickeln oder gute ratschläge an leute zu verteilen, die zweifellos auch in der lage sind, selbst zu denken und eigenverantwortliche entscheidungen zu treffen, sondern vor alle darum, deutlich zu machen, worum es hier überhaupt geht: um ansprüche, um ansprüche gegeneinander und auf etwas, aber auch um den hohen anspruch, den die formel "gerechter und dauerhafter frieden" beinhaltet - vielleicht auch einen zu hohen anspruch, was ihn wiederum gefährlich macht.

    denn der frieden in israel und palästina wird niemals gerecht sein, er darf aber auch nicht zu ungerecht erscheinen, um dauerhaft zu sein. labile gleichgewichtszustände, wie sie sich alle paar jahre in israel und palästina immer wieder ergeben haben, werden zunächst auch die folge eines erfolgreichen friedensprozesses sein. die sentimentalität, die hinter der vorstellung sich schluchzend in den armen liegender palästinenser und israelis als sinnbild des friedens oder hinter den gemeinsamen lächelfotos der jamba-werbung liegt, erscheint mir hier völlig fehl am platz.

    denn gleichgültig, ob die lösung in einer klaren trennung, in kooperation oder in einer beliebigen kombination dieser extreme liegt, wird auch ein frieden, zumindest in den ersten jahren oder auch jahrzehnten, immer irgendwie ein dilemma und vor allem immer schwierig sein und bleiben. genug gefaselt, kommen wir zum prolog:

    gibt es erste gedanken, vorschläge, anregungen oder ideen zum thema, die sofort freigelassen werden müssen?



    Re: frieden

    Hausdrache - 19.10.2006, 21:23


    mille grazie intihaar, dass Du diesen schönen Beitrag auf meine Bitte hin hier eingestellt hast. smatch1
    Werde mich später noch dazu inhaltlich äußern!

    Gruß
    Hausdrache



    Re: frieden

    sv00010 - 19.10.2006, 21:27


    Die Hoffnung auf Frieden habe ich schon aufgegeben.



    Re: frieden

    Hausdrache - 19.10.2006, 21:38


    sv00010 hat folgendes geschrieben: Die Hoffnung auf Frieden habe ich schon aufgegeben.
    Das ging mir viele Jahre so mit northern-ireland. Und doch ist es zu einem bisher relativ stabilen Frieden gekommen. :D

    a) Weil die Iren, Nord-Iren (die Katholiken) und auch viele IRA-Terroristen und Sympathisanten die Schnauze vom Terror voll hatten (sie wurden nämlich ebenso von den "eigenen" wie von den protestantischen Terroristen gequält und b) weil die IRA den 1.Schritt getan hat, Erklärung eines einseitigen Waffenstillstandes und Abgabe der Waffen und das OBWOHL dies nicht von den Protestanten verlangt und umgesetzt wurde.
    Friede ist möglich, wenn man ihn wirklich, wirklich will. Und der Hass und Krieg in Irland ist viele, viele Jahre älter als der im Nahen Osten. Jahrhunderte ist er alt... Jahrhundertelang hat er sich in die Herzen und Köpfe der Menschen gefressen. :? Was für Éire möglich ist, muss auch im Nahen Osten umsetzbar sein. Wenn selbst wir sturen Iren das schaffen... :mrgreen: Wir haben unseren Haß selbst besiegt. Das ist der größte Sieg den man eringen kann! daumenhoch

    Gruß
    Hausdrache



    Re: frieden

    Dayan - 21.10.2006, 07:02


    Ob es Frieden gibt oder nicht ,das hängt davon ab ob die Araber sich vom Wahnvorstellung israel vernichten zu müssen sich verabschieden oder nicht.Gruss. http://media.putfile.com/Sing-



    Re: frieden

    intihaar - 21.10.2006, 11:47

    ende
    danke, dayan, dass du wie auch sv00010 diesen thread mit nichtssagenden einzeilern, die den im eingangsbeitrag genannten kriterien nicht ansatzweise entsprachen, zugemüllt hast; das ist der hervorragende anlass für mich, eine falsche hoffnung zu begraben.

    ich werde mir meine erkenntnisse demnächst wieder bei personen suchen, die mir eine möglichkeit geben, sie zu respektieren, indem sie sich respektabel verhalten. jede weitere sekunde hier wäre ganz offensichtlich pure zeitverschwendung - nachdem ich gestern meinen letzten eintrag im politikforum verfasst habe, folgt hier der letzte in diesem forum.

    offensichtlich störe ich euch ohnehin nur in eurem einhelligen gebrabbel. also pflegt nur weiter eure feindbilder; früher oder später wird ohnehin offensichtlich, was ihr davon habt.



    Re: frieden

    Hausdrache - 21.10.2006, 12:30

    Re: ende
    intihaar hat folgendes geschrieben: danke, dayan, dass du wie auch sv00010 diesen thread mit nichtssagenden einzeilern, die den im eingangsbeitrag genannten kriterien nicht ansatzweise entsprachen, zugemüllt hast; das ist der hervorragende anlass für mich, eine falsche hoffnung zu begraben.

    Intihaar,

    soll ich jetzt auch die Beleidigte spielen, weil Du meinen Beitrag offensichtlich ignoriert hast? Du solltest Dich nicht auf diejenigen fixieren die Dir nicht gefallen, sondern auf die mit denen Du klar kommst. Wenn Du Deine Hoffnungen mit in Deinen Augen "Hoffnungslosen" verknüpfst, ist das Scheitern unweigerlich vorprogrammiert. Setzt Deine Hoffnungen auf die anderen, denen Du damit jede Chance nimmst. ;)

    Zitat: ich werde mir meine erkenntnisse demnächst wieder bei personen suchen, die mir eine möglichkeit geben, sie zu respektieren, indem sie sich respektabel verhalten. jede weitere sekunde hier wäre ganz offensichtlich pure zeitverschwendung - nachdem ich gestern meinen letzten eintrag im politikforum verfasst habe, folgt hier der letzte in diesem forum.

    offensichtlich störe ich euch ohnehin nur in eurem einhelligen gebrabbel. also pflegt nur weiter eure feindbilder; früher oder später wird ohnehin offensichtlich, was ihr davon habt.
    Ich bedaure es wirklich sehr wenn Du nicht mehr schreiben solltest, denn es gibt hier einige Leute (dies weis ich mit Gewißheit) die Dich TROTZ anderer Ansicht schätzen. Es ist nicht fair diese für die Meinung/das Verhalten anderer mitzubestrafen... Wie auch immer, ich bedaure es, wenn Du wirklich nicht mehr schreiben solltest. rose1

    lieben Gruß
    Hausdrache



    Re: frieden

    Seelchen - 21.10.2006, 15:27

    Re: ende
    Hausdrache hat folgendes geschrieben: intihaar hat folgendes geschrieben: danke, dayan, dass du wie auch sv00010 diesen thread mit nichtssagenden einzeilern, die den im eingangsbeitrag genannten kriterien nicht ansatzweise entsprachen, zugemüllt hast; das ist der hervorragende anlass für mich, eine falsche hoffnung zu begraben.

    Intihaar,

    soll ich jetzt auch die Beleidigte spielen, weil Du meinen Beitrag offensichtlich ignoriert hast? Du solltest Dich nicht auf diejenigen fixieren die Dir nicht gefallen, sondern auf die mit denen Du klar kommst. Wenn Du Deine Hoffnungen mit in Deinen Augen "Hoffnungslosen" verknüpfst, ist das Scheitern unweigerlich vorprogrammiert. Setzt Deine Hoffnungen auf die anderen, denen Du damit jede Chance nimmst. ;)

    Zitat: ich werde mir meine erkenntnisse demnächst wieder bei personen suchen, die mir eine möglichkeit geben, sie zu respektieren, indem sie sich respektabel verhalten. jede weitere sekunde hier wäre ganz offensichtlich pure zeitverschwendung - nachdem ich gestern meinen letzten eintrag im politikforum verfasst habe, folgt hier der letzte in diesem forum.

    offensichtlich störe ich euch ohnehin nur in eurem einhelligen gebrabbel. also pflegt nur weiter eure feindbilder; früher oder später wird ohnehin offensichtlich, was ihr davon habt.
    Ich bedaure es wirklich sehr wenn Du nicht mehr schreiben solltest, denn es gibt hier einige Leute (dies weis ich mit Gewißheit) die Dich TROTZ anderer Ansicht schätzen. Es ist nicht fair diese für die Meinung/das Verhalten anderer mitzubestrafen... Wie auch immer, ich bedaure es, wenn Du wirklich nicht mehr schreiben solltest. rose1

    lieben Gruß
    Hausdrache

    Hervorragendes Post und 100%ige Zustimmung.



    Re: frieden

    sv00010 - 21.10.2006, 15:58

    Re: ende
    intihaar hat folgendes geschrieben: danke, dayan, dass du wie auch sv00010 diesen thread mit nichtssagenden einzeilern, die den im eingangsbeitrag genannten kriterien nicht ansatzweise entsprachen, zugemüllt hast; das ist der hervorragende anlass für mich, eine falsche hoffnung zu begraben.
    Weißt du als ich bereits das Wort Olso gelesen hatte, habe ich bereits aufgehört zu lesen.
    Ich dachte nur noch, will der mich verarschen oder ist der wirklich so blöd, diesen Olso-Blödsinn zu glauben.
    Olso ist toll. Eine einmalig gute Verarschung des Westen.
    Dafür hätte Arafat den Oskar bekommen sollen.
    So wie er das damals geschauspielert hat, hätte nicht mal Mister Superschauspieler das hinbekommen.



    Re: frieden

    Das Tier - 21.10.2006, 16:27

    Ein Teil einer Antwort
    “Wir leiden an denselben Übeln. Es ist in unserem Interesse, die Gegenmittel, die wir verabreichen, nicht nur zu vergleichen, sondern sie auch gemeinsam zusammenzustellen.”
    Claude Martin, Botschafter der Republik Frankreich am 1. Juli 2006.

    Frieden im nahen Osten ? Wirklichen Frieden, nicht nur eine Feuerpause im Kampf zwischen Staaten und Völkern, Religionen und Volksgruppen ? So etwas kenne ich nicht. Geboren kurz vor dem Sechstagekrieg war jeder Bericht, jede Nachricht von dort eine Zusammenstellung von Wut, Gewalt und Gegengewalt. Wer immer angefangen hat - es war lange vor meiner Geburt.

    Dort auf dauerhaften Frieden hoffen ? Ich kann es mir nicht vorstellen. Doch wird wurden gefragt, wir sollten uns um eine Antwort bemühen. In habe gestern in meinen Geschichtsbüchern nach ähnlichen Konflikten gesucht, nach Konflikten welche bereits gelöst wurden.

    Ich habe keinen Erfolg gehabt.

    Bisher gab es fast immer Kriege zwischen Staaten, es ging um Territorien aber nicht um die Bildung eines oder zweier Staaten auf gleichem, begrenzenden oder überlappendem Gebiet. Die anderen Fehden waren Bürgerkriege, die Bevölkerung gehörte unterschiedlichen ethnischen Gruppen oder Religionen an - aber wir haben keinen Bürgerkrieg in Israel oder Palästina, in Israel leben die Religionen zusammen, unabhängig von der Frage ob dieses von allen in der aktuellen Form so gewünscht wird.
    Da ich keinen wirklichen geschichtlichen Präzedenzfall finden konnte, habe ich stattdessen die Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich bemüht. Insofern ist dieser Beitrag bedauerlicherweise etwas unpräzise.

    Grundvoraussetzungen für Frieden

    1. Wenn ich Frieden als den Willen zur Gewaltlosigkeit definiere, dann muss zuerst der Wille auf beiden Seiten vorhanden sein. Beide Konfliktparteien müssen die gegenseitige Existenz IN GEGENWÄRTIGER FORM anerkennen, und zwar auf unbegrenzte Zeit. Beide Staaten müssen eine ewige und unwiderrufliche Garantie für die territoriale Integrität des “Gegners” abgeben. Eine Verankerung in der Verfassung wäre dafür der m.E. ideale Weg. Elsaß-Lothringen oder der Gazastreifen - der Status Quo muss anerkannt werden.

    2. Beide Staaten müssen gegenseitige Institutionen anerkennen. Solange die PLO verurteilte Verbrecher laufen lässt, wird Israel diese auf fremdem Staatsgebiet liquidieren. Israelische Bürger müssen sich für Taten in Palästina dort verantworten, die Palästinenser haben Terrosisten zu verurteilen auch wenn diese bei Teilen der Bevölkerung als Kriegsverbrecher gelten. Bürger Palästinas dürfen nicht auf deren Boden von Israel verhaftet werden, erst Recht nicht Minister der HAMAS oder Diplomaten.

    3. Israel ist ungleich stärker- aber zwischen Staaten darf die Stärke nicht entscheiden. Die Ressourcen müssen gerecht verteilt werden, dies gilt insbesondere für Wasser. Wer mehr Wasser entnimmt, hat den anderen Anrainer den Wert zu ersetzen. Offene Fragen (etwa die illegalen und Siedlungen) sind am Verhandlungstisch zu lösen, würde ich eine vollständige Räumung vorschlagen im Gegenzug für eine adäquate Ausweitung des Israelischen Staatsumfanges. Eine Nahost- KSZE wäre auch ein Anfang.

    4. Nicht nur der “Gegner”, sondern auch unabhängige Dritte sind als Schlichter einzusetzen. In strittigen Fällen eigenen Betonköpfe, seien es nun Imame oder ultraorthodoxe Rabbis.

    5. Besonderes Reise- und Sicherungsrecht. Jerusalem ist leider eine sog. “heilige” Stadt. Leider, denn Religionen entziehen sich mindestens gelegentlich jeden kausalen Argumentes. Die religiös besetzen Gebäude sind von Dritten zu verwalten und als Exterritoriales Gebiet zu sehen.

    Das sind dürftige Vorschläge, aber ich denke diese könnten mit viel gutem Willen auf allen Seiten umgesetzt werden.

    Gruß -insbesondere und auch an intihaar-

    vom Tier



    Re: frieden

    vonhaeften - 21.10.2006, 22:35

    Re: ende
    intihaar hat folgendes geschrieben: danke, dayan, dass du wie auch sv00010 diesen thread mit nichtssagenden einzeilern, die den im eingangsbeitrag genannten kriterien nicht ansatzweise entsprachen, zugemüllt hast; das ist der hervorragende anlass für mich, eine falsche hoffnung zu begraben.

    ......

    offensichtlich störe ich euch ohnehin nur in eurem einhelligen gebrabbel.

    Genauso offensichtlich scheinen Sie aber auch über das normale Mass hinausgehend so häufig beleidigt zu sein, dass man sich schon an die notorisch beleidigten Mullahs erinnert fühlt, denen jede noch so feinfühlige Kritik die Zornesröte ins Gesicht treibt.

    Dabei müßten Sie doch selbst beim Betrachten ihrer Thread-Einleitung erkennen, dass den meisten schnell die Lust vergeht, wenn sie ihre Liste lesen. Mir jedenfalls kommen Ihre Ausführungen vor wie eine Einladung zu einer UNO-Konferenz, auf der sämtliche Staaten der Welt, vertreten durch Universitätsprofessoren, Geistliche, NGOs, Militärs, "Friedenswissenschaftler", Wirtschaftsbosse und Nobelpreisträger die gesamte Geschichte des jüdisch/arabischen Konflikts zum x-ten Male durchkauen und sich dabei besonders schlau und gebildet vorkommen, wenn sie von "Perspektiven", "bilateralen Verhandlungen" oder der "Eigendynamik von Annäherungsprozessen" reden.

    Ein bißchen mehr Bescheidenheit täte Ihren Ausführungen sicher gut. Aber warum schreiben Sie überhaupt in diesem Forum, wenn Sie doch von vornherein wußten, dass man hier auf Ihre Ausführungen nicht in dem von Ihnen gewünschten Ton und Ausmass eingehen wird? Die meisten der Teilnehmer kennen Sie doch aus dem Politikforum, und so viel anders verhalten sich diese Leute in diesem neuen Forum nun auch wieder nicht.

    Vielleicht fehlt Ihnen einfach anderweitig das Publikum für diese Art von Vorträgen, und Sie suchen ausgerechnet hier in diesem Forum nach einer Bestätigung. Für den Fall der Ablehnung haben Sie sich ja immer noch das "Beleidigtsein-Türchen" offengehalten. Die Karte "ihr seid es ja nicht wert, dass ich euch meine tiefsinnigen Theorien schreibe, daher ziehe ich mich jetzt zurück" wird und wurde immer wieder auch im Politikforum von Leuten gezogen, die dann mit schöner Regelmäßigkeit wieder auftauchten - einige wenige auch nicht. Anscheinend ist ausserhalb solcher Foren doch kaum Anerkennung zu holen, warum sonst kehren diese Leute immer wieder zurück?

    Ich selbst habe meist nur Interesse an einzelnen, möglichst genau definierten Themen. Ich hätte z.B. nichts dagegen, wenn ich in eine Diskussion über Selbstmordattentate verstrickt würde. Oder über die Pressefreiheit in arabischen Ländern. Oder über die israelische Friedensbewegung. Aber ihre 9 Punkte - die diskutieren Sie besser auf einem Seminar der Friedrich Ebert Stiftung mit den Nahost-Experten Michael Lüders und Christoph Reuter, die Ihnen in kaum einer Ihrer Thesen widersprechen werden.

    Im übrigen möchte ich Ihnen durchaus ein gewisses intellektuelles Vermögen bescheinigen - Wortwahl, Satzbau und Orthografie (bis auf die unsägliche Marotte der Kleinschreibung) belegen das. Nur, wer anderen, den Lesern oder Zuhörern oder Zusehern etwas mitteilen möchte und dabei auf Antworten hofft wie Sie, der sollte bedenken, dass die Zielpersonen korrekt, verständlich, gut und interessant angesprochen werden wollen - Sie könnten es auch mit treffend, lebendig, klar und knapp beschreiben. "Eigendynamik von Annäherungsprozessen im Sinne psychologischer Betrachtungen" ist ein Beispiel für das genaue Gegenteil, nämlich für eine unnötig umständliche, aufgeplustert tiefsinnige, selbstgefällig unverständliche Wissenschaftssprache.

    Insofern sollten Sie sich nicht beschweren, wenn Ihnen kaum jemand antwortet...



    Re: frieden

    Hausdrache - 21.10.2006, 22:58


    oha... püh... gruebel

    Also um ehrlich zu sein bin ICH die Schuldige das dieser thread hier steht. Niemand sonst. Ich hatte intihaar gebeten ihn hier einzustellen. ICH. Er wollte nicht und hatte Vorbehalte. Und ICH habe ihn bequatscht und ihm gesagt das er hier im Forum genau richtig wäre und Resonanz bekäme. Also wenn, dann verdiene ICH die Prügel, dann bin ich der Schwachkopp. Wenn ich nicht schon seit Tagen Besuch hätte, hätte ich auch Zeit für eine intensivere Antwort zum Thema gehabt. icon_axe

    Gruß
    Susanna



    Re: frieden

    Das Tier - 22.10.2006, 16:04


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: oha... püh... gruebel

    Also um ehrlich zu sein bin ICH die Schuldige das dieser thread hier steht. Niemand sonst. Ich hatte intihaar gebeten ihn hier einzustellen. ICH. Er wollte nicht und hatte Vorbehalte. Und ICH habe ihn bequatscht und ihm gesagt das er hier im Forum genau richtig wäre und Resonanz bekäme. Also wenn, dann verdiene ICH die Prügel, dann bin ich der Schwachkopp. Wenn ich nicht schon seit Tagen Besuch hätte, hätte ich auch Zeit für eine intensivere Antwort zum Thema gehabt. icon_axe

    Gruß
    Susanna

    Ich hatte auch einen Beitrag zum Thema zugesagt, aber ich wollte keine "halbgare" Antwort auf den gelungenen Beitrag abgeben. Insofern wäre ich auch nicht unschuldig, falls intihaar etwas vergrätzt wäre.

    Wir sind hier um Diskussionen auf höherem Niveau zu führen - sonst könnten wir ja auch in den Prügelforen weitermachen.



    Re: frieden

    vonhaeften - 22.10.2006, 18:14


    Das Tier hat folgendes geschrieben:

    Ich hatte auch einen Beitrag zum Thema zugesagt, aber ich wollte keine "halbgare" Antwort auf den gelungenen Beitrag abgeben. Insofern wäre ich auch nicht unschuldig, falls intihaar etwas vergrätzt wäre.

    Wir sind hier um Diskussionen auf höherem Niveau zu führen - sonst könnten wir ja auch in den Prügelforen weitermachen.

    Es fragt sich nur, was man unter "höherem" Niveau versteht. Es kommt wie immer auf eine genaue Sprache an - sonst kann jeder alles mögliche hineininterpretieren.
    Auch in den Begriff "höheres Niveau".
    Ich möchte das an einem Beispiel demonstrieren:

    intihaar hat folgendes geschrieben:
    das ziel dieses threads ist es allerdings auch nicht, irgend ein einfaches "friedensrezept" zu entwickeln oder gute ratschläge an leute zu verteilen, die zweifellos auch in der lage sind, selbst zu denken und eigenverantwortliche entscheidungen zu treffen, sondern vor alle darum, deutlich zu machen, worum es hier überhaupt geht: um ansprüche, um ansprüche gegeneinander und auf etwas, aber auch um den hohen anspruch, den die formel "gerechter und dauerhafter frieden" beinhaltet - vielleicht auch einen zu hohen anspruch, was ihn wiederum gefährlich macht.

    Das ist ein gutes Beispiel für im wahrsten Sinne des Wortes "haltloses" Geschwätz.
    Da beginnt der Autor - noch verständlich - mit "das ziel dieses threads ist es allerdings auch nicht...". Dann schildert er, was nicht sein Ziel ist. Auch gut. Doch dann müßte in Fortsetzung des erstens Halbsatzes kommen: "...sondern das Ziel ist.." oder "...sondern es ist ..." aber auf keinen Fall "sondern vor alle darum, deutlich zu machen,...". Es kreist das Gehirn und man fragt sich, in welcher Schule solcher Unsinn gelernt wurde. Offensichtlich wollte er sagen: "...sondern es geht darum, dass...", hatte aber den Anfang seines Satzmolochs aus den Augen verloren und garantiert keine Korrektur gelesen. Dafür setzt er dem ganzen sprachlich die Krone auf, wenn er fortfährt: "...worum es hier überhaupt geht:" Das fehlende "es geht" an der richtigen Stell eingesetzt führt den Halbsatz vollends ins Lächerliche:

    "sondern es geht vor allem darum, deutlich zu machen, worum es hier überhaupt geht:"

    Wie lautet eine der am häufigsten von Politikern bei ihren Reden im Bundestag, im Fernsehen oder Radio gebrauchten Leerformeln? Richtig:

    "Es geht mir doch nur darum..."
    "Uns geht es darum..."
    "Ihnen geht es doch nur darum.."
    "Hierbei geht es darum,..."

    Und wenn das als Beweis der eigenen Wichtigkeit nicht reicht, so schiebt man noch schnell ein "Für mich ist es sehr wichtig, dass..." oder "Das wichtigste ist doch, dass..." hinterher, so dass der Zuhörer oder -seher von der Wichtigkeit überwältigt schon gar nicht mehr nach den Gründen fragt.

    Trotzdem könnte man nach dieser Einleitung sich ja noch auf die angekündigte Information über die Ziele dieses Threads freuen, aber nun wird es erst recht abenteuerlich:
    "um ansprüche, um ansprüche gegeneinander und auf etwas,"

    Darum "geht es" also. Um Ansprüche. Aber welche? Steht doch gleich dahinter: "um ansprüche gegeneinander" und "um ansprüche auf etwas". Warum nicht gleich so? Warum erst mal nur "um Ansprüche"? Aber wer hat da welche Ansprüche gegeneinander oder auf etwas? Erfahren wir das noch in diesem Satz? Nein, wozu auch, es geht ja munter in der gleichen haltlosen Unlogik weiter wie am Anfang:

    "aber auch um den hohen anspruch, den die formel "gerechter und dauerhafter frieden" beinhaltet -:.."
    Der Bundespräsident blickt kurz von seinem Rednerpult auf und die anwesenden Staatsgäste applaudieren dezent...

    " - vielleicht auch einen zu hohen anspruch, was ihn wiederum gefährlich macht. "
    Das sollte wohl der Schluss des Satzes sein, der uns etwas über die Ziele dieses Threads mitteilen wollte. Wir sind so schlau als wie zuvor, haben aber irgendwie begriffen, dass der Autor etwas will.

    Ich halte es da mit Wittgenstein: Worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen.



    Re: frieden

    sv00010 - 22.10.2006, 20:44


    Dein Beitrag vonhaeften ist wirklich toll.
    Ich musste Lachen, darüber wie du dieses sprachliche Durcheinander aufzählst.



    Re: frieden

    vonhaeften - 22.10.2006, 21:30


    sv00010 hat folgendes geschrieben: Dein Beitrag vonhaeften ist wirklich toll.
    Ich musste Lachen, darüber wie du dieses sprachliche Durcheinander aufzählst.

    Danke dir, sv00010, wenigstens einer, der Humor hat!



    Re: frieden

    Talley - 23.10.2006, 09:54

    Vertrauen
    Liebes Forum,

    ich bin dankbar für Intihaars Eingangsbeitrag. Es ist oft ein Gewinn, sich auf das Vergangene, längst Bekannte, zurückzubesinnen, den Sachverhalt wieder und immer wieder zu bewerten, weil jedes Mal ein neuer Aspekt, ein neuer Blickwinkel, eine neue Randnotiz das Gesamtbild noch vollständiger, noch farbiger machen kann. Und das Verstehen gebiert Ideen, Visionen, wie es weitergehen könnte. Wobei wir uns im klaren sind, dass unsere Ideen, und wären sie auch noch so gut, schnöde Theorie sind und bleiben werden.

    Intihaars Fragen umreißen das Problem sehr gut und sind es wahrlich wert, beantwortet zu werden. Ich habe es für mich getan und komme zum Schluss, dass es in der augenblicklichen Lage nicht die Zeit für eine Friedensinitiative ist. Zwei Einflussfaktoren stehen dem entgegen: Mangelndes Vertrauen und der Einfluss von Extremisten.

    Mangelndes Vertrauen von beiden Seiten ist wohlbegründet. Hintergehen, übers Ohr hauen, Nichteinhalten von Vereinbarungen war der Normalfall, nicht die Ausnahme in der langen Geschichte des Zusammenlebens von jüdischen Neusiedlern und palästinensischen Altansässigen. Es ist überall so, dass Bevölkerungsgruppen sich zunächst auf den eigenen Vorteil besinnen, doch so kompromisslos wie im Nahen Osten scheint es nirgendwo zu sein. Für die Extremen auf beiden Seiten existiert die Gegenseite nicht einmal: Die einen erkennen den seit 3 Generationen existierenden Staat nicht an und wollen die Einwohner am liebsten fort schicken, die anderen betrachten das Volk als nicht existent und wollen die Bewohner am liebsten auch anderswo unterbringen.

    Wie soll da Vertrauen entstehen? Ja, jedes Mal, wenn das Pflänzchen Hoffnung zart keimte und man Vertrauen fassen wollte, da fand sich mindestens einer, der mit Brachialgewalt jeglichen Fortschritt zunichte machte. Beide Seiten hatten unter der Gegenseite sehr zu leiden, beide Seiten sind heute an einem Punkt, wo sie in dem anderen quasi den Teufel in Menschengestalt sehen. Diesem vertrauen?

    Heute ist es doch so, dass jede Maßnahme des einen von vornherein auf das extreme Misstrauen des anderen trifft. Auch wenn etwas vielleicht gut gemeint oder konstruktiv beabsichtigt sein mag, beurteilt wird es erst einmal im schwärzesten Licht und unter den negativsten Vorzeichen. Leider ist es dann auch so, dass das negative Ergebnis auch eintrifft, ob deswegen oder sowieso, wer weiß.

    Ich glaube, dass es notwendig für jeden Friedensansatz ist, dass jede Seite ein kleines Maß an Vertrauen an die anderen Seite fasst, dass diese ihn respektiert und ihm eine Zukunft gewährt. Ansätze gibt es, aber sie dringen nicht durch. Gäbe es ein Stück Vertrauen, so hätten es die extremistischen Rattenfänger auch nicht mehr so leicht, mit ihren Hasstiraden Erfolge zu feiern und Verbrechen zu generieren.

    Doch wie Vertrauen zu gewinnen wäre – ich habe keine Idee.

    (Zum konkreten Umgang im Forum, besonders in dieser Diskussion möchte ich mich an anderer Stelle äußern.)

    Edit: Link eingefügt.



    Re: frieden

    Hausdrache - 23.10.2006, 12:17


    Kommt bitte wieder zum Strang-Thema zurück!

    Gruß
    Hausdrache



    Re: frieden

    Das Tier - 23.10.2006, 17:01

    Re: Vertrauen
    Talley hat folgendes geschrieben: Liebes Forum,

    ich bin dankbar für Intihaars Eingangsbeitrag. Es ist oft ein Gewinn, sich auf das Vergangene, längst Bekannte, zurückzubesinnen, den Sachverhalt wieder und immer wieder zu bewerten, weil jedes Mal ein neuer Aspekt, ein neuer Blickwinkel, eine neue Randnotiz das Gesamtbild noch vollständiger, noch farbiger machen kann.
    So ist es. Gruß aus dem Urlaub

    Das Tierchen



    Re: frieden

    sv00010 - 23.10.2006, 18:16

    Re: Vertrauen
    Talley hat folgendes geschrieben:

    Intihaars Fragen umreißen das Problem sehr gut und sind es wahrlich wert, beantwortet zu werden. Intihaars Fragen sind schon in der Fragestellung gelogen. Er unterstellt das Moslems Frieden wollen.
    Die Moslems wollen aber keinen Frieden, sondern die ganze Welt moslemisch machen.

    Einer der klarsten literarischen Wortführer und Vordenker
    des modernen Djihad ist Mawlana Abu l-Ala Mawdudi,
    der Gründer der fundamentalistischen Bewegung in Pakistan.
    Er ist Verfasser zahlreicher Bücher und einer der bekanntesten Gelehrten des Islam.
    Die ganze Islamische Welt betrachtet ihn als einen Führer, dessen man sich durch
    die ganze Geschichte hindurch erinnern wird.

    Er sagt folgendes:

    "Der Islam ist keine normale Religion wie die anderen Religionen der Welt,
    und muslimische Nationen sind auch nicht wie normale Nationen.
    Muslimische Nationen sind etwas ganz Besonderes, weil sie einen Befehl von Allah haben,
    über die Welt zu herrschen und über jeder Nation auf der Welt zu stehen."

    usw.



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