Heute fuhr ich zu Gletta. Gestern gab es diesen heftigen Sturm, deswegen habe ich mir vorgenommen heute nicht auszureiten Zum Glück schien heute die Sonne!
Um Gletta mal was anderes zu bieten habe ich mich entschieden sie mal ohne Sattel zu reiten. Da ich nicht weiß, wie sie darauf reagiert war ich schon richtig aufgeregt.
Um diese Aufregung ein bisschen zu lindern habe ich mit der üblichen Putzattacke.
Ich holte Gletta aus ihrem Paddock. Sie begrüßte mich mit einem freundlichen Wiehern und kam auf mich zu getrabt. Als sie bei mir war stupste sie mich an, denn sie wollte gekrault werden. Außerdem steckte sie ihren Kopf in meine Jackentasche, um nach Leckerlies zu suchen. Es war aber nur Krümmel drin. Da hatte sie wohl Pech gehabt. Nach einer kleinen Schmuserunde halfterte ich Gletta auf und führte sie zum Putzplatz, wo ich sie dann anband.
Also ich anfing zu putzen genoß Gletta das richtig. Es gibt halt Stellen, an den sie total gerne gekrault bzw. geputzt wird. Solch eine Stelle ist zwischen den Vorderbeinen und unterm Bauch. Ich habe die Putzerein richtig schön in die Länge gezogen und Gletta hat es total genossen. Mir hat das Putzen geholfen, über meine Nervosität hinweg zu kommen. Ich ging jetzt voller Freude meinem Plan gegenüber das Putzzeug wegbringen.
Ich holte Glettas Trense. Sie guckte mich ganz verwundert an, als ich sie trenste, ohne vorher zu satteln. Trotzdem Ließ sie sich ganz lieb auftrensen. ich setze mir meine Kappe auf, zog die Handschuhe an und nahm meine Gerte.
Dann führte ich Gletta hinaus über den Hof zur Ovalbahn. Meine Gerte legte ich auf die Umzeunung der Bahn. Ganz vorsichtig hüpfte ich etwas neben Gletta hoch, damit sie sich daran gewöhnen konnte, doch Gletta guckte nur doof, als ob sie sich denken würde:"Was macht die denn da für einen Mist. Macht die sich erst noch warm?" Als ich merkte, dass sich Gletta kein bisschen von dem Gehüpfe irritieren ließ wagte ich mich daran, etwas Gewicht auf ihren Rücken zu bringen. Erst stützte ich mich auf ihr ab, und dann schwang ich ein Bein über den Rücken. Kaum saß ich, wollte Gletta auch schon losgehen. Wohl doch etwas überrascht, dass kein Sattel da war, lief sie ganz fleißig. Ich schmuzelte darüber, denn normalerweise ist sie ja nicht so fleißig auf der Bahn. Ich saß so ruhig wie möglich, um Gletta nicht noch mehr zu irritieren. Nach knapp 2 Runden wurde Glettas Schritt dann wieder langsamer und taktklarer. Ich lobte sie und fing zu treiben.
Nach ca. 10 Minuten ließ ich Gletta antraben. Ihr Trab war geschmeidig und gut zu sitzen. Gletta lif ganz fleißtig und schnaubt kräftig ab. Ganz entspannd ließ sie ihren Kopf sinken und lief an langem Zügel um die Bahn. Mit diesen langen Zügel ritt ich dann einen Handwechsel und auf der anderen Hand began ich dann mit lösenden Übungen. Ich baute Zirkel, einfache Schlangenlinien und viele Handwechsel mit ein.
Als ich das Gefühl hatte, dass Gletta schön gelöst war, parrierte ich durch zum Schritt. Im Schritt fing ich dann an, Glettas Zügel etwas mehr aufzunehmen.
Gletta schien es ja nicht zu stören, dass ich keinen Sattel hatten, also wollte ich sie für die Dressur vorbereiten. Ohne Sattel habe ich ja eine besser Einwirkung aufs Pferd. Langsam fing ich an Gletta an den Zügel zu reiten. Ich nahm die Zügel immer weiter auf, ritt Volten und ließ dabei die äußere Hand an Glettas Widerrist. Dadurch hatte sie eine stabiele Anlehung.
Als Gletta dann auf beiden Händen am Zügel ging trabte ich sie an. Damit sie ihre Anlehung nicht verlor ritt ich in Wandervolten über die Bahn. Zweimal ist Gletta mir aus der Anlehung gekommen. Das lag wohl daran, dass ich zweimal auf ihrem Rücken rumgerutscht bin, da ich mein Gewicht in den Fällen falsch verteilt hatten. Sobald Gletta aus der Stellung lief parierte ich sie durch zum Schritt und ritt wieder kleiner Volte, bis sie wieder in einer Stellung war.
Mehr wollte ich mit Gletta heute nicht machen. Als sie weitere " Runden in Wandervolten in Stellung blieb ließ ich sie geradaus laufen und dann ganz langsam die Zügel aus der Hand kauen.
Als Gletta den Zügel klompett hatte ließ ich sie noch eine Runde auf jeder Hand galoppieren. Dieses schien ihr wohl gut zu gefallen, denn sie lief schön fleißig vorwärst und Gletta trat kräftig unter und machte sich ganz lang. Aber nach diesen 2 Runden Galopp parrierte ich sie durch zum Schritt. Am langen hingegebenen Zügel ließ ich sie dann noch Schritt laufen, biss sich ihre Atmung wieder etwas beruhigt hatte.
Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass Gletta nicht mehr pumpte, also hielt ich sie an, lobte sie und stieg ab. Ich führte sie wieder zurück zum Putzpplatz und trenste sie ab. Ich gab ihr ein Leckerchen und kontrollierte noch eben die Hufe. Dann brachte ich sie zurück in den Paddock.
Im Paddock gab ihr Gletta noch ein Leckerlie und einen Abschiedskuss. Kaum war ich aus dem Paddock raus, legte Gletta sich hin und wälzte sich ausgiebig.
Es ist doch immer wieder schön, wenn Pferde mal wirklich Pferde sein können.