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 Betreff des Beitrags: Kräftemomente am Heli
BeitragVerfasst: 14.01.2007, 18:37 
PLD hat geschrieben:
Hallo!


Jack hat geschrieben:
Abgesehen davon erzeugt der Heli im Schwebezustand ein von der Systemdrehzahl nahezu unabhängiges Drehmoment.


Stimmt leider nicht
Wenn man davon ausgeht, dass ein Heli zum Schweben eine gewisse Leistung benötig
und gleichzeitig in der Schule aufgepaßt hat, dass Leistung proportional zu Drehzahl mal Drehmoment ist, wäre dein Behauptung klar widerlegt.
Okay, in Wirklichkeit ist alles viel komplizierter, mit Luftwiderstand, Drehzahlabhängiger Wirkungsgrad,...

Aber alle DF4 Besitzer die auf M24 umgerüstet haben, sollten den Effekt kennen.
Diese Bätter haben weniger Pitch, benötigen dehalb mehr Drehzahl.
Die Trimmung für den Heckrotor muß deshalb etwas nach links verschoben werden.

Gruß, PLD



Nun, das würde ich mal NICHT so sehen.

Schwebeleistung = Drehzahl x Auftriebskraft

Dabei ENTSTEHT erst das

Drehmoment = Drehzahl x Anstellwiderstand

Wobei der Pitch eine stark vereinfachte und vor allem schon fertig zusammengefasste Größe repräsentiert. Wir gehen jetzt der Einfachheit mal davon aus, dass ein bestimmtes Blatt mit einem bestimmten Anstellwinkel und einer bestimmten Drehzahl einen bestimmten Auftrieb produziert und dass sich das Ganze auch noch linear verhält, was in der Praxis ja nicht der Fall ist.

So. Eben dieser Auftrieb repräsentiert gleichzeitig auch das Drehmoment! Das Drehmoment selbst erzeugt ja keinerlei Auftrieb sondern ist eine ebenfalls Resultierende aus Drehgeschwindigkeit (RPM) und Luftwiderstand (Pitch). Du musst das Kräfteparallelogramm auf der linken Seite der Gleichung sehen! Der Rotor erzeugt ja eben NICHT einfach eine einzige Kraft, sondern derer DREI! Einmal den Auftrieb selbst (DrehzahlxAufrtiebsmoment der Blätter) und einmal das Gegendrehmoment (DrehzahlxReibungswiderstand der Luft).
Die dritte Kraftkomponente lassen wir mal ausser Acht, es wäre die Zentrifugalkraft. Aber die tut in unserer Frage ja nichts zur Sache.

Wie auch immer, das Gegendrehmoment fangen wir mit dem Heckrotor ab und es bleibt ebenso beim Schweben (achtung: Theorie!) als Voraussetzung wie die Annahme, dass der Heckrotor eine STATISCHE Einrichtung ist, also mit stets der gleichen Kraft gegensteuert.

Nun nochmal: Es bleibt sich gleich, ob ich mit viel Drehzahl und wenig Pitch zum Schweben komme oder umgekehrt. Bei viel Drehzahl addiert sich auch der geringere Anstellwiderstand zum gleichen Drehmoment auf wie bei wenig Drehzahl und viel Anstellwinkel mit höherem Anstellwiderstand.



Spielt ja auch keine Rolle. Für die Praxis bei Helis mit "Elektro-Heck" reicht es zu wissen, dass man fürs Schweben einfach ein bestimmtes Maß an Gegendrehmoment am Heckrotor braucht und dass das wurscht ist, bei welchem Pitch/Drehzahl-Verhältnis. Es ändert sich fast nichts, sofern der Heli nur schwebt. Steigt man, braucht man ein bisschen mehr, sinkt man, braucht man ein bisschen weniger Drehzahl am Heck, selbiges gilt wenn man die Taumelscheibe neigt. Das wars. Viel mehr ist es nicht.

Bei den Getriebe-Heckschleudern gilt das alles sowieso nimmer, weil DANN nämlich eine Drehzahländerung bei gleichzeitiger Pitchverringerung (um weiter in der Schwebe zu bleiben) automatisch auch mit wilden Drehern am Heck quittiert würde. Das stellt meine obigen Ausführungen nicht in Frage, daran hat sich nichts geändert. Aber sobald ich die Hauptdrehzahl ändere, ändert sich auch automatisch die Heckdrehzahl und produziert mehr Gegendrehmoment als vorne erzeugt wird - wir erinnern uns: Solange wir noch schweben, bleibt auch das Drehmoment gleich - was ja ausgerechnet nicht der Fall sein sollte. Also muss dort mit weniger Pitch kompensiert werden.



Fazit: Ich HABE aufgepasst in der Schule und mir meine Eins in Physik redlich verdient. :wink:


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Verfasst: 14.01.2007, 18:37 


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BeitragVerfasst: 15.01.2007, 12:08 
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Ich habe hier ein link zum einfachen Verständniss

Nach dem Motto ! Wie rum dreht er den nun !!!


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BeitragVerfasst: 15.01.2007, 14:59 
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Hallo Jack,
leider sind wir mal wieder unterschiedlicher Meinung - wollen uns aber nicht streiten :)
Zitat:
Sniping-Jack hat folgendes geschrieben:

Schwebeleistung = Drehzahl x Auftriebskraft

Dabei ENTSTEHT erst das

Drehmoment = Drehzahl x Anstellwiderstand....Eben dieser Auftrieb repräsentiert gleichzeitig auch das Drehmoment

Ui, da stellen sich mir als Physiker die Haare zu Berge, wenn ich noch welche hätte!

Da kann ich PLD nur beipflichten.

Die Schwebeflugleistung des Hauptrotors setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- erstens aus einer induzierten Leistung, die notwendig ist um den Auftrieb zu erzeugen (quasi um die Luft nach unten zu beschleunigen)
- und zweitens aus einer "schädlichen" Leistung, die notwendig ist, den aerodynamischen Widerstand zu überwinden.

dabei ist:

Pinduziert = Wurzel aus(S^3/(2*Rho*F))

Pschädlich = 1/8 *SigmaR*Cd0*Rho*F*(2*Pi*N*R/60)^3

Pgesamt = Pinduziert + Pschädlich

es sind dabei:
S = Schub
Rho = spezifische Masse der Luft
F = Rotorkreisfläche
SigmaR = Rotorflächendichte
Cd0 = Widerstandsbeiwert
R = Rotorradius
N = Drehzahl

Man sieht, dass der erste Teil, also die induzierte Leistung, von der Drehzahl unabhängig ist. Mit Standardwerten ergibt sich für einen DF36 eine Pi von ca. 22W

Der zweite Teil ist zwar drehzahlabhängig, aber im Vergleich zur induzieretn Leistung relativ gering. Schwierig ist allerdings, den Widerstandsbeiwert angemessen anzusetzen. Bin mal von einem Profil NACA 0012 ausgegangen. Bei diesem Profil steigt der Widerstandsbeiwert
mit fallender Re (Reynoldszahl) stark an und Cd0's für so kleine Re-Zahlen wie sie beim DF36 vorliegen hab ich nicht gefunden. Aber auch für extra hoch angesetzte CD0's ergibt sich eine relativ gering drehzahlabhängige Gesamtleistung.

In Beispielzahlen:

Drehzahl-----Gesamtleistung-----Drehmoment
1500--------------24,4W-------------0,16 Nm
2000 -------------26,3W-------------0,13 Nm
2500--------------26,7W-------------0,10 Nm
3000--------------26,9W-------------0,09 Nm

Das Drehmoment ergibt sich selbstverständlich aus:
Drehmoment = Leistung/ Drehzahl

Da kann dir auch deine 1 in Physik nicht weiterhelfen, die ich übrigens nebenbei bemerkt, auch hatte

Fazit: Doppelte Drehzahl ------->> ca. halbes Drehmoment

q.e.d.

Und trotz aller Theorie immer schön crashfrei bleiben
Walter

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Walter

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Zuletzt geändert von W_Else am 16.01.2007, 07:23, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 15.01.2007, 16:54 
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Ihr Physiker könnt einen Informatiker mit Physik Grundkurs (12P) ganz schön fertig machen ;)

Aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, was PLD schon mal erwähnt hat. Wenn man beim DF4 auf die M24 umsteigt und damit die Schwebedrehzahl zunimmt, dann muss man die Heckbeimischung etwas zurücknehmen. Aber ob das jetzt an der Drehzahl oder am Profil oder am lieben Gott liegt, da bin ich überfragt.. aber es scheint mir W_Else weiss wovon er redet ;)

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hallo Jungs,
jetzt komme ich auch noch mit einer "Meldung":
Theorie ist, wenn jeder weiß wie´s funktionieren soll aber nichts geht.
Praxis, keiner weiß wieso, aber es klappt trotzdem! :wink:
Spaß beiseite: ich finde die Diskussion echt interessant. Und ich habe auch schon versucht mich mittes Schlüters gutem Buch in die Materie einzulesen. Aber ich halte es doch irgendwie mit "learning by doing", jedoch mit steigendem Hintergrundwissen (Dank diesem Forum und Walters super verständlichen Erklärungen - fast immer jedenfalls :lol: )
in diesem Sinne noch eine schöne Diskussion, aber bitte den Spaß am gemeinsamen Hobby nicht vergessen

Gruß

Dirk
:n11:

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Hallo zusammen,
macht doch Spass auch mal ein wenig Theorie zu diskutieren. Ohne irgend jemand zu nahe treten zu wollen. Man muss ja nicht immer gleicher Meinung sein.
Der Spass an der Praxis ist natürlich überhaupt nicht vergessen, ganz besonders nicht bei mir - Muss mein Hauptzahnrad wechseln :evil: :evil: War zu faul, das Zahnspiel nachzustellen grrrrrrrrrrrr.....
Also immer crashfrei
Walter

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Grüße
Walter

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BeitragVerfasst: 16.01.2007, 18:34 
Jack hat geschrieben:
Wir gehen jetzt der Einfachheit mal davon aus, dass ein bestimmtes Blatt mit einem bestimmten Anstellwinkel und einer bestimmten Drehzahl einen bestimmten Auftrieb produziert und dass sich das Ganze auch noch linear verhält, was in der Praxis ja nicht der Fall ist.


Soviel dazu... :?

Über den Rest können wir gerne "streiten", ich weiß auch, dass mein Physik zu lange her ist, als dass ich absolut treffsicher stets den richtigen Begriff wähle. Und auch über meinen Erklärungsversuch können wir geteilter Meinung sein. Aber man möge mir verzeihen, wenn ich dabei gestolpert bin, wie ich es VERSUCHT hatte, ohne Formeln und Messwerte auszukommen. Ich wollte es irgendwie auf eine Ebene bringen wo man es wenigstens im Prinzip verstehen kann. Nun, ist mir wohl gründlich misslungen. :?

Walter hat geschrieben:
Fazit: Doppelte Drehzahl ------->> ca. halbes Drehmoment


Also, nun will ich es wissen:

- Schweben 1: geringe Drehzahl, viel Pitch = Heckrotor muss schuften
- Schweben 2: viel Drehzahl, geringer Pitch = Heckrotor ist fast arbeitslos

(Anbei, wir reden dabei NICHT von Grenzwerten, sondern von Drehzahlen und Pitchwerten, die durchaus im wählbaren und somit grünen Bereich liegen.)

Ist es das?

Weißte, wenn ich den obigen Ansatz mal ein bisschen weiter treibe, dann... hey, dann solltest du ihn schnell patentieren lassen! Denn damit könnte man sicher ein Perpetuum Mobile realisieren, oder nicht? :wink:
Mann müsste die Drehzahl nur oft genug verdoppeln, bis irgendwann mal fast kein Drehmoment mehr vonnöten ist um den Rotor anzutreiben. Aus den nun im System befindlichen Energien ließe sich sicher dieses kleine bisschen abzwacken und damit die Drehzal nochmals zu verdoppeln.....ämmm...nein? :wink:

Mein Fazit: ich mag falsch gelegen sein, ok. Aber hm...so leid es mir tut, auch jetzt fühle ich mich kein bisschen schlauer.... :roll:


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BeitragVerfasst: 16.01.2007, 20:40 
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Hallo Jack,
Zitat:
Mann müsste die Drehzahl nur oft genug verdoppeln, bis irgendwann mal fast kein Drehmoment mehr vonnöten ist um den Rotor anzutreiben. Aus den nun im System befindlichen Energien ließe sich sicher dieses kleine bisschen abzwacken und damit die Drehzal nochmals zu verdoppeln.....ämmm...nein?


Dein Physikunterricht scheint tatsächlich schon sehr lange her zu sein. (Mein Abitur war übrigens schon 1969!)

Ein perpetuum mobile ist eine maschine, die läuft ohne dass man Leistung reinstecken muss.
Bei deinem oben zitierten Ansatz vergisst du leider, dass beide, das Drehmoment und die Drehzahl Teile der Leistung sind.
Wie ich schon sagte ist Leistung = Drehzahl x Drehmoment (x 2Pi, aber das lassen wir weg!)

Drehzahl kann man z.B. in Energie bzw Leistung umsetzen, wie man das bei der Autorotationslandung macht, wie man das bei einem Schwungkraftantrieb macht......
Zitat:
- Schweben 1: geringe Drehzahl, viel Pitch = Heckrotor muss schuften
- Schweben 2: viel Drehzahl, geringer Pitch = Heckrotor ist fast arbeitslos

Jawohl, genau so, jetzt hast du's

Und wie PLD schreibt:
Zitat:
Na gut, dann mach es dir etwas einfacher und betrachte nur den Motor, denn nur der erzeugt das Drehmoment, das den Rotor antreibt.
Und daher ist es auch genau jenes Drehmoment, das der Heckrotor ausgelichen muss.(Drehimpulserhaltungssatz)


Und weil er viel höher dreht, muss er natürlich ein viel geringeres Drehmoment aufbringen.

Gruß
Walter

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BeitragVerfasst: 17.01.2007, 19:20 
Zitat:
Dein Physikunterricht scheint tatsächlich schon sehr lange her zu sein. (Mein Abitur war übrigens schon 1969!)


:evil: hey, wenn es nichts mehr nutzt, Smilies zu setzen, dann steige ich lieber aus! Mag sein, dass ich euch nicht das Wasser reichen kann, aber was ein Perpetuum Mobile ist das bekomme ich ja gerade noch hin.

Schließlich ist dein Ansatz ja ebenso theoretisch wie das Perpetuum Mobile selbst - um genau zu sein: dein Satz "Leistung=DrehzahlxDrehmoment" IST ein Perpetuum Mobile!
Leistung kann nicht verloren gehen sondern nur umgewandelt - wo geht in deinem Satz Leistung verloren? Ehmt.
Also kann ich damit auch mal ein bissl rumspielen, ohne dass mir deswegen gleich die totale Unwissenheit in den Mund gelegt wird.

Denn was ich deutlich machen wollte, hast du stattdessen voll übersehen:
Verändere einen der beiden Faktoren gegen Unendlich und der andere wird ebenfalls unendlich, nur andersherum. Aber spätestens dann sollte klar werden, dass wir damit allein nicht weiterkommen, um das Problem zu knacken. Es ist nunmal nur ein Teil der Lösung, so richtig er auch sein mag.

Und nur mal so ganz nebenbei: Weder du noch PLD hatte bisher das Problem wirklich geknackt und vollständig beschrieben! Ihr habt euch beide zwar auf meine (definitiven) Fehler geworfen, aber deswegen noch lange nicht die Sache wirklich zuende gedacht, geschweigedenn vollständig gelöst. Das seid ihr mir also immer noch schuldig, falls ich es nicht übersehen habe. :wink:

Kurzum: Deswegen habe ich mit PITCH gearbeitet und dabei halt den Fehler begangen, die falschen physikalischen Begrifflichkeiten zu wählen.

Jedenfalls SEHE ich da ein Parallelogramm am Rotorblatt: Einmal die Auftriebskraft und zweitens den Widerstand, den das Blatt überwinden muss um zu drehen. Oder etwa nicht?

So, und nun verändere ich den Anstellwinkel als Folge einer Drehzahländerung. Was tut sich? in (theoretisch!!!) gleichem Maße wie sich der Auftrieb verändert, verändert sich gegenproportional auch der Widerstand an den Blättern. Würde ich das nun isoliert für sich betrachten, dann wäre dein Ansatz durchaus zutreffend:

- Schweben 1: geringe Drehzahl, viel Pitch = Heckrotor muss schuften
- Schweben 2: viel Drehzahl, geringer Pitch = Heckrotor ist fast arbeitslos

Aber das geht doch nicht! Denn der Luftwiderstand steigt doch ebenfalls mit der Drehzahl - und damit höherer Blattgeschwindigkeiten - an, trotz geringerem Pitch, welcher zunächst den Widerstand als solchen verringert.

Unterm Strich - so meine ich jedenfalls - müsste also in der Summe wieder dieselbe Kraft vom Heckrotor aufgebracht werden, um das Heck geradezuhalten.

Anbei: ich will damit eure Ansätze nicht als solche in Zweifel stellen, aber dass ihr beide ebenfalls irgendwo einen Knopf in eurer Logik habt (oder zumindest bei der Darstellung derselben), das möchte ich zumindest bis jetzt noch annehmen. Mir mag ein Fehler unterlaufen sein, aber total dabeben bin ich deswegen noch lange nicht....hoff ich zumindest. :roll:

Achja, DLP hat es im Grunde schon gesagt, aber halt letztendlich AUCH NICHT zuende gebracht!

Ich sage jetzt mal folgendes kackfrech: Das Drehmoment am Hauptmotor (und damit wohl ja auch am Hauptrotor) bleibt KONSTANT! Es verringert sich eben NICHT, wenn man die Drehzahl erhöht. Ohne Luftwiderstand würde es sinken, aber der steigt nunmal im Quadrat zur (Blatt-)Geschwindigkeit!
Anders gesagt: Wenn ich die Drehzahl erhöhe, verballere ich auch deutlich mehr Leistung in den Luftwiderstand! Klaro: Man muss nunmal den Regler nach vorne schieben, was ja nichts anderes bedeutet, als eben die Leistungszufuhr ins System auch tatsächlich zu erhöhen! Und der Überschuss wird nunmal dafür gebraucht, den höheren Luftwiderstand (TROTZ geringerem Anstellwinkel!) zu überwinden.
Anbei: Der Heli ist immer noch in der Schwebe!

Kurzum, ich bleibe dabei: Der Ansatz

- Schweben 1: geringe Drehzahl, viel Pitch = Heckrotor muss schuften
- Schweben 2: viel Drehzahl, geringer Pitch = Heckrotor ist fast arbeitslos

ist für mich immer noch nicht nachvollziehbar. Das mag so sein, wenn man den Luftwiderstand und Auftrieb ausblenden würde, aber das geht halt nit. Das einzige, was wir ausblenden können sind die nichtlinearitäten eines Profils in der Praxis, weil es sonst vollends unübersichtlich wird und dies auch nicht viel zur Sache tut.

Ich bin sogar der Meinung, dass es in der PRAXIS sogar genau andersherum ist! Wieviel nun genau, weiß der Geier, aber im Zweifelsfall würde ich eher sagen, dass höhere Kopfdrehzahlen auch eine etwas höhere Gegenkraft am Heck erfordern. Genau das war ja auch der Ursprung dieses kleinen Disputs. Nur war und bin ich eben der Meinung, dass es halt nicht viel sein kann, weil es im theoretischen Modell mMn eben wurscht sein müsste, mit welcher Drehzahl man schwebt und die Abweichungen in der Praxis wohl zu gering sind um einen zu starken Heckantrieb einfach mit höherer Kopf-Drehzahl geradebiegen zu wollen.

So, jetzt ihr wieder. :wink:

Und nochmal: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich recht habe, weiß aber auch, dass ich ab und an vor lauter überlegen, wie ich es am besten erkläre, die Begrifflichkeiten durcheinanderwürfle, was in Physik ebenso katastrophal ist wie in z.b. Mathe. Das ist mir schon klar.
Aber ich empfehle trotzdem dezent, genau zu lesen, was ich meine. Denn Begrifflichkeit hin, Fehler her: Unterm Strich weiß ich schon noch wovon ich rede.


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BeitragVerfasst: 17.01.2007, 20:17 
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Gruss JOGI

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BeitragVerfasst: 18.01.2007, 09:12 
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Hi Jack,
eigentlich ist in meinem Beitrag v. 15.1. alles geschrieben, was ich dazu zu sagen habe. Deshalb wollte ich jetzt eigentlich aussteigen.
Aber vielleicht hab ich mich mal wieder zu kompliziert ausgedrückt und es wurde nicht alles verstanden. Deshalb nochmals eine hoffentlich verständlichere Erklärung.

Der Leistungsbedarf am Hauptrotor im Schwebeflug setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen:

Erstens aus einem Teil, der notwendig ist, den Auftrieb zu erzeugen (induzierte Leistung).
Dieser Teil ist nur Schub abhängig, also im stationären Schwebeflug konstant und von der Drehzahl
völlig unabhängig. Er nimmt natürlich zu, wenn man steigt, also mehr Schub braucht.

Zweitens aus einem Teil, der notwendig ist den aerodynamischen Widerstand zu überwinden (schädliche Leistung). Dieser Teil ist Drehzahl abhängig und steigt, wie du sagst, mit zunehmender Drehzahl an (übrigens in der 3. Potenz!).

Wenn man aber beide Leistungsteile mit tatsächlichen Zahlenwerten vergleicht, stellt man fest, dass die schädliche Leistung im Vergleich zur induzierten Leistung sehr klein ist und somit für unsere Betrachtungen vernachlässigt werden kann.

Das führt dazu, dass die Hauptrotor-Gesamtleistung so gut wie Drehzahl unabhängig ist.
Bei konstanter Leistung (= konstantem Schub = stationärer Schwebeflug) muss deshalb bei höherer Drehzahl das erforderliche Drehmoment geringer sein.

Das gleiche gilt natürlich auch für den Heckrotor, der dann logischerweise einen geringeren Schub liefern muss und somit weniger Leistung braucht.

In der Praxis ist es bei doppelter Drehzahl eben nicht der Faktor 0,5 sondern 0,6!

Amen

Grüße
Walter

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BeitragVerfasst: 18.01.2007, 12:58 
Zitat:
...
Und nochmal: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich recht habe...

Wieso bist du dir da so sicher?
Entweder du gibst uns Reverenzen oder du untermauerst deine Vermutung mit physikal. Formeln oder Messergenissen, so funktioniert das nun mal.
Ich kann auch keine Publikation in den "Applied Physics" Veröffentlichen nur weil ich denke, dass ich Recht habe.
Dazu braucht es schon ein wenig mehr.


Hmja.... zugegeben, so gehts nicht, seh ich ja ein.
Wollte damit nur ausdrücken, dass ich immer noch nicht vom Gegenteil überzeugt war.


Zitat:
Na wer wird den gleich das Handtuch werfen


Hab ich ja nicht. :wink:

Wenn der Anteil der schädlichen Leistung tatsächlich so klein ist, wie du sagst, dann bringt das "mein Konzept" natürlich voll aus'm Lot.

Und da ich das nicht nachprüfen kann, will ich es dir glauben und hiermit einräumen, dass mein Ansatz dann tatsächlich ins Leere geht.

PS: ich war mir wirklich sicher, und nun bin ich reichlich demoralisiert und schließe mich deinem Amen an. :lol: :wink:


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 18.01.2007, 17:27 
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AMEN :lol:

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