Geführte Tauchgänge zur Hai-Beobachtung

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    Re: Geführte Tauchgänge zur Hai-Beobachtung

    infoshark - 13.01.2007, 15:17

    Geführte Tauchgänge zur Hai-Beobachtung
    Auf Stevensons Spuren

    Robert Louis Stevenson - der Autor der "Schatzinsel" - verbrachte viele Jahre im pazifischen Raum. Auf den Marquesas Inseln in Französisch-Polynesien fand er seine paradiesische Lieblingsbucht. STEFAN KALMAR
    Hinter dem Flughafen von Nuku Hiva ist der Asphalt bald zu Ende. Vor mir liegen zwei Stunden auf einer rumpeligen Lehmpiste über die Berge, mit Glück und wenn es nicht zu stark regnet. Es ist nasskalt, von Palmen keine Spur, nur Viehzäune, Kühe und dunkle Nadelwälder. Wüsste ich mich nicht auf 10 Grad Süd, würde ich das Ganze für eine heimatliche Alm halten. Ich bin erst wieder richtig wach, als die Bucht von Taiohae vor mir liegt, so leuchtend grün wie man sich eine Südseeinsel vorstellt.

    Das Pearl Lodge ist mit Abstand das beste Hotel der Insel. Zwanzig Bungalows und der Pool liegen über der Bucht zwischen dichter Vegetation. Der Weg zu meinem Quartier ist mit Blüten von Sträuchern und Bäumen übersät. Mit einer Flasche "Tabu" bewaffnet, führt der erste Weg auf die Terrasse. Das Bier aus Tahiti schmeckt ähnlich wie ein Corona und die rot blühenden Flamboyant-Bäume, die Bucht mit dem weißen Cruiser und dahinter die grüne Bergkette lassen die lange Anreise vergessen. Vom Verwaltungssitz der Marquesas sind nur einige Dächer zu sehen, Taiohae verschwindet zwischen Palmen, Mango- und Bananenbäumen.

    Ich beschließe einen Spaziergang zum Hafen. Die Jungs am Strand laufen herum mit Wollkappe und Handy und sind alle gut drauf. Ein Dreier-Auslegerkanu legt ab. Draußen paddeln Boote um die Wette und auf der Uferstraße sind Reiter unterwegs, ein alltägliches Bild, denn Straßen sind kaum vorhanden. Am Kai arbeiten die Fischer der örtlichen Kooperative. Fische aller Farben und Größen werden gereinigt, entschuppt und mit Unmengen von Eis in Container geschichtet. Manche sehen zum Fürchten aus, mit Glubschaugen und riesigen Mäulern.

    Die Gelegenheit ist günstig, um Tattoos zu studieren. Ethnologen sprechen von Resten einer Bilderschrift, Karl von den Steinen hat noch Ende des 19. Jahrhunderts viele von Kopf bis Fuß tätowierte Menschen angetroffen und die abstrakten Illustrationen dokumentiert. Auf den Marquesas erreichten sie ihre höchste Vollendung. Seit dem neu erwachten Selbstbewusstsein und der kulturellen Renaissance in den 70ern kommen Fans aus aller Welt, um sich hier tätowieren zu lassen.

    Vielleicht hat die Abgeschiedenheit des Archipels dazu beigetragen, die künstlerische Vitalität der Marquesaner zu bewahren. Der machtvolle Ausdruck der geschnitzten Apostel vor der Kathedrale gibt davon Zeugnis.

    Im ethnologischen Museum werden neben den Exponaten auch Skulpturen aus Teakholz angeboten, die ihren Preis wert sind, und im Tauchcenter entdecke ich Kunstwerke, die ebenso gut von Henry Matisse sein könnten.

    Geführte Tauchgänge zur Hai-Beobachtung Der Laden hinter der Mole geht über vor handgemalten Pareos. Diese Tücher ersetzen in der Südsee ein Kleid und lassen sich trickreich knüpfen. Die Künstlerin heißt Marie Curvat und ihre Motive entstammen großteils der Meeresfauna. Ihr Mann Xavier führt Tauchgänge zu Mantas, Hammer-, Krokodil- und Silberspitzenhaien. Dafür reicht in diesen Gewässern ein Padi-1-Brevet.

    In blauen Höhlen hausen riesige Langusten und Stechrochen und am Cap Tekapo tummeln sich Hunderte der seltenen Melonenkopf-Delfine. Die Felsen sind besiedelt von Fregattvögeln, den berüchtigten Seglern des Pazifiks. Ihr Erscheinen vor bestimmten Wolkenformationen bedeutete Krieg und trug ihnen den Namen "Aito", das heißt Krieger, ein.

    Robert Louis Stevenson kreuzte mit seiner Schoner-Yacht viele Jahre durch die Südsee. In der Anaho-Bucht lag die "Casco" einige Monate vor Anker. Er beschreibt die Bucht als die schönste, die er je gesehen hat. Kathedralenartige Felstürme aus schwarzem Phonolit bilden die Kulisse für das Dorf Hatiheu in der ersten von drei benachbarten Buchten, und wir besuchen "Mama Yvonne", die Bürgermeisterin, um ihre berühmte Küche zu testen. An die Tafelfreuden werde ich mein Lebtag denken. Eine davon war Zicklein in Kokosmilch, eine andere Wahoo in Vanille, ein Fischgericht, dazu gab es Jasminreis, Taro und gebackene Brotfruchtbällchen.

    In die Anaho-Bucht führt ein Fußpfad über einen niedrigen Pass. Jeder weiß, Tickets ins Paradies werden nur gratis zum Finale vergeben. Aber wer den Pass erreicht, bekommt zumindest einen Vorgeschmack. Vor ihm liegt die sichelförmige Bucht mit zwei Kilometer makellos weißem Strand und dichtem Palmenwald, die Lagune schillert, dass die Augen schmerzen und den Abschluss bilden grün überwucherte Vulkan-stümpfe, die jede Vorstellung von wilden Südseeinseln übertreffen.

    In dieser Einsamkeit erzeugt eine Familie auf traditionell mühsame Weise Kopra, indem das Innere der Kokosnuss herausgeschält und getrocknet wird. Dies ist noch immer der wichtigste Devisenbringer vieler Inseln und meist die einzige Einnahmequelle ihrer Bewohner, um Dinge wie Salz, Shampoo oder ein Handy zu kaufen.

    In Kamuihei herrscht bei unserer Ankunft Dämmerung im Urwald. Bemooste Aliens hocken um eine etwa hundert Meter lange Plattform aus glatt gefügten, gewaltigen Steinen, unschwer lassen sich Trommeldonner und flackernde Feuer vorstellen, Schreie von Opfern und die schmatzenden Kiefer menschenfressender Priester. Die Samstagabend-Show vom Hotel würde das Bild vom Kannibalenfest bestens komplettieren, die Tänzer wirken jedes Stück authentisch.

    Obwohl dies wenig mehr als hundert Jahre zurückliegt, scheint es viele tausend Jahre entfernt. Es bleibt so fremd wie die heidnisch-christliche Vorstellungswelt der Polynesier, die Gleichförmigkeit der verrinnenden Zeit und eine maßlose Landschaft, die sich jeder Annäherung entzieht.

    Jean A. Rimbaud dichtete über das Dilemma des von Fernweh geplagten Weißen: "Ich ewiger Segler blauer Unbeweglichkeiten, ich sehn mich nach Europas alter, enger Wehr!"



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