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Inoue, Yasushi: Das Jagdgewehr




Inoue, Yasushi: Das Jagdgewehr

Beitragvon leseratte4 » 07.01.2007, 17:02

Kurz über den Autor aus dem Klappentext entnommen:

"Yasushi Inoue, 1907 auf der japanischen Insel Hokkaido geboren, starb 1991 in Tokio. Er ist einer der bedeutendsten japanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit zahlreichen Preisen bedacht, war er zeitweilig auch Präsident des japanischen und Vizepräsident des intern. PEN-Verbandes."


Der Erzähler oder ich möchte besser sagen, der Hrsg. dieses Buches wird gebeten, ein Gedicht für eine Jagdzeitschrift zu formulieren. Dies gelingt ihm so gut, daß sich der Protagonist eben jenes Gedichtes schriftlich bei ihm meldet. Dieser Jäger möchte dem Erzähler zu verstehen geben, warum er an jenem Tag an welchem der Autor ihn zufällig sah und sein Gedicht auf ihn münzte so einsam wirkte.
Zu diesem Zwecke schickt er dem Erzähler drei Abschiesbriefe: einen von seiner Nichte, einen von ihrer Mutter, die gleichzeitig seine Geliebte war und einen von seiner Ehefrau...


Mir gefiel dieses kleine Buch so außerordentlich gut, da man einen kleinen Einblick in das japanische Wesen bekommt. Yasushi Inoue versteht es, dieses Wesen ohne es verwestlichen zu müssen näherzubringen.

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Allen Freunden der asiatischen Literatur sei dieses Buch wärmstens empfohlen.

Gruß
Leseratte

Bild
leseratte4
 

von Anzeige » 07.01.2007, 17:02

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Beitragvon Dr.Who » 27.07.2008, 18:59

Was sollte man wohl über diese kleine Büchlein schreiben?
Eine Chronik einer verbotenen Liebe in drei Briefen.
Ein und das selbe “Verbrechen” stets aus einem anderen Blickwinkel.
Drei Briefe die gleichsam Erzählen aber auch einen Bruch, einen Abschied dem Lesenden gegenüber beinhalten.
Die Nichte die sich von ihrem Onkel abwendet da sie zwar nicht die ganze Tragweite der Tragödie erfasst aber dennoch erkennt das es nicht des rechtens war.
Die Ehefrau die mittels ihres Briefes ihr scheiden vom Manne, also dem Leser, bekundet weil sie um die Liebschaft wusste und sich außer Stande sieht die Lügen weiter aufrecht zu erhalten.
Die Geliebte die sich in ihrem Brief von ihrem Geliebten verabschiedet um ihm noch einmal ihr wahres Gesicht zu zeigen bevor in einigen Stunden der Tod in ihr Haus eintritt.

Still, ruhig, ja man möchte schon fast sagen mit japanischer Zurückhaltung wird die Erzählung dem Leser näher gebracht. Die Teile der Geschichte fügen sich Stück für Stück bis sie ein ganzes ergeben. Ein Raum der auf den ersten Blick nur karg und dürftig eingerichtet scheint kann jedoch bis auf das kleinste Detail auf das Wohlbefinden des Betrachters abgestimmt sein.
Nicht um zu betrachten sitzt der Leser in diesem Raum sondern um ein Stück weit Teil dieses Raumes zu werden…

Eine klare Empfehlung.
Dr.Who
 



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