Der Lilienteich..

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    Re: Der Lilienteich..

    snezana - 04.01.2007, 06:08

    Der Lilienteich..
    Es war einmal in einem kleinen Dorf in der Nähe eines immer grünen Waldes, in einer Zeit als Menschen noch an Märchen glaubten. Damals lebte ein kleines Mädchen namens Sophie mit ihrem Vater und ihren drei Brüdern in einem kleinen Bauernhaus am Rande des immer grünen Waldes. Viele Geschichten wurden über diesen Wald erzählt, über Kobolde, Elfen und den verschiedensten Waldgestalten. Auch Sophie liebte diese Geschichten, vor allem, die Märchen ihrer verstorbenen Mutter. Ein Märchenbuch war das Einzige, was Sophie noch von ihrer Mutter hatte. Mit ihren sieben Jahren las sie schon mehr als ihre drei Brüder, die nur Unsinn im Kopf hatten.
    Der Älteste war ein großer, dürrer Besserwisser, mit einer runden Metallbrille, der seinem Vater sehr ähnelte. Dazu hatte er noch ganz große und lange Füße. Der Mittlere war wie ein brummiger, brauner Bär mit Sommersprossen im Gesicht. Er war der stärkste seiner Geschwister. Der jüngste, der drei Brüder, war ein kleiner, schmächtiger und witziger Rotschopf. Den ganzen Tag verbrachte er immer mit Witze erfinden. Er konnte das schon sehr gut für sein Alter. Sophies Vater, der Kopf der Familie war ein guter Dorflehrer, er war zwar streng aber dennoch lieb. Jeder mochte ihn. Er sah wie ein typischer Dorflehrer aus. Groß und schlank, eine runde Brille auf der Nase, eine rote Fliege um den Hals und seine Hosenträger waren ihm viel zu groß. Sophie war der Sonnenschein dieser kleinen Runde. Sie sah wie ihre Mutter aus. Gold-Rot gelocktes Haar, klein, aber sie hatte genug Kraft. Ihre Backen hatten kleine Grübchen, die immer dann erschienen, wenn sie großem Herzens lachte. Jeder war verzaubert von ihrer aufgeweckten, lieben Art. Diese braunen, mandelgroßen Augen funkelten wie kleine Sternchen.
    Sophie spielte jedoch nicht viel mit anderen Kindern, sie versteckte sich lieber im immer grünen Wald, um ihre Geschichten in Ruhe lesen zu können. Jeden Tag erforschte sie den Wald aufs Neue. Und jeder Platz erinnerte sie an die Märchen ihrer Mutter. Doch leider sah sie nie die Waldgestalten, die ihre Mutter so bildhaft beschrieben hat. Das machte sie sehr traurig, da sie unbedingt in dieser anderen, zauberhaften Welt sein wollte. Doch der Wunsch blieb bis eines Tages unerfüllt.
    Es regnete die ganze Nacht hindurch, als Sophie aus ihrem Traum geweckt wurde. Die Fenster knirschten und die Bäume zitterten so laut, dass man sie noch überhören konnte. Sophie stand mitten in der Nacht auf, um zu sehen was da vor sich geht, denn der Wind krachte in ihr Zimmer und die Fenster standen auf einmal ganz offen. Sie stand ängstlich am Fenster, als sie es zuriegeln wollte. Da sah sie durch den Regen plötzlich ein Funkeln aus dem Wald. Kleine, weiße Sternchen flogen durch die Gegend, es blitzte und funkelte einige Sekunden und auf einmal war es wieder weg, einfach verschwunden. Der Regen drosselte weiter auf Sophies verängstigtes Gesicht. Sie stand wie gefesselt vor dem offenen Fenster. Es war schon morgens, Sophie schlüpfte aus ihrem Bettchen und sah, dass sie ganz nass war „ Hm, ich bin ja ganz nass, wie kann das bloß sein, ich habe doch nicht draußen geschlafen?”. Sie erinnerte sich doch nach einigen Minuten wieder, was in der Nacht geschah. Hatte sie all das nur geträumt? Aber wenn sie es geträumt hätte, warum war sie dann noch immer nass? Sie dachte nicht weiter nach, sondern zog sich an und ging in die kleine Küche, um das Frühstück für ihre Brüder zu machen. Da sie alle drei raus mussten, um ihrem Vater zu helfen, den Schaden, den der Regen verursacht hat zu beseitigen. Rotschopf verhätschelte wieder mal Sophie „ Na?! Konntest wohl deine Haare nicht kämmen, du
    Strubbel–Peter! Hast du heute Nacht draußen geschlafen??“ Sophie wollte dazu nichts sagen, sie drehte sich nur um und schaute aus dem Fenster.
    Die Tage vergingen und das Wetter wurde jeden Tag noch schöner. Nach dem strahlendem Ereignis in der regnerischen Nacht, ging sie nicht mehr in den Wald, obwohl sie neugierig war. Eines Tages nahm sie sich jedoch vor, doch wieder hinzugehen. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, ihr Märchenbuch in der Schürze und lief zu der Stelle an der sie die Sternchen sah. Sie stand am Rande des Waldes und überlegte sich, ob sie in den Wald gehen solle. Plötzlich sah sie wieder ein Funkeln im Wald, viel tiefer als zuvor.
    Sie folgte dem schwachen Funkeln. Jedes Mal als sie an die Stelle kam, wo es funkelte änderte sich der Weg immer tiefer in den Wald hinein. Sie rannte schließlich, bis sie einen Stein übersehen hatte und stolperte. Sie fiel auf den matschigen Boden. Ihr Kleidchen war ganz verschmutzt. Als sie aufstand sah sie keine Sternchen mehr. Sie sah etwas viel schöneres. Es war ein kleiner Teich inmitten von blühenden, bunten Blumen, versteckt hinter alten Bäumen und langen Ästen. Sie war überwältigt. Der Teich erinnerte sie an die erste Geschichte aus dem kleinen Märchenbuch. Sie war so überglücklich, dass sie ihr aufgeschürftes Knie gar nicht mehr bemerkte. Sie näherte sich dem Teich, den so genannten „Lilienteich“, da überall Lilien blühten. Kleine Frösche
    quakten fröhlich vor sich hin
    und die bunten Fische blubberten
    munter. Das grüne Dickicht
    beschützte den Lilienteich und
    Sophie hüpfte vor Freude um den
    Teich. Auf einmal fiel sie auf die
    Knie und fing an zu weinen.
    Einzelne Tränen fielen auf ihr
    Spiegelbild, denn sie war traurig. Sie war
    traurig, weil ihre Mutter nicht da war, um
    mit ihr das sehen zu können. Sie fehlte ihr
    furchtbar. Durch das Weinen und Schluchzen
    verlor Sophie ihr Gleichgewicht und fiel in den
    smaragd-grünen Teich. Doch sie stürzte nicht ins Wasser, es war mehr wie ein sanftes Schweben in eine andere lühende Pflanzenwelt. Ihr war gar nicht bewusst, was mit ihr passierte.
    Danach erreichte sie eine grüne, große Wiese an einer Waldlichtung. Schmetterlinge und bunte Riesenvögel schwebten zwischen den Bäumen. Sie hörte ein sanftes Pfeifen und Zwitschern, so dass sie sich auf einmal ganz wohl fühlte. Jede Träne war wie verschwunden. Als sie sich umsah entdeckte sie einen großen, alten Baum mit hängenden Ästen. Es sah so aus, als ob er sie anlächeln würde. Sie ging vorsichtig auf ihn zu, da er ihre Neugier geweckt hatte. Alles kam ihr so vertraut vor „Ja! Es ist der Zauberwald!“dachte Sophie. Dann im anderen Moment bemerkte sie, dass sie jemand beobachtet. „Was war denn das? Ich bin mir sicher, dass hier jemand ist“ grübelte Sophie vor sich hin. Doch sie konnte nichts entdecken. Da! Da war es wieder, sie war wie
    versteinert. Plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter. Sie drehte sich um und sprang ein paar Schritte zurück, wie sehr sie sich erschrocken hatte. „Hallo du da, wer bist denn du? Du,
    woher kommst du? Hihihi“. Ein grinsendes, kleines, braunes
    Etwas in grünen Hosen, mit gelben Hosenträgern und einem
    großen grünen Hut, stand vor Sophie. Sie sagte noch immer
    nichts, denn sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Du da ich tu` dir nichts, wirklich du da!“. Sophie rieb sich die Augen, um klarer sehen zu können. „Na du, erzähl doch mal!“. Sophie zitterte „Ähm ich? … ich bin Sophie, und du, wer bist du?“ „Es ist mir eine Ehre, Sophie. Duda“ und reichte ihr seine lange Hand. „ Und wie ist dein Name?“, fragte Sophie wieder „ Du-da“, „Ja, du da wie heißt du?“ Sophie war schon ganz verstört. „Dein Name ist Duda?“, „Ja genau, du“. Der kleine Duda hüpfte um Sophie und beobachtete sie von Kopf bis Fuß. „Bist du ein Kobold?“ fragte ihn Sophie. „Ja der bin ich, das bin ich, und du? Was bist denn du?“, „Ich? Ich bin ein Mädchen“, „Ein Mädchen? Was ist denn ein Mädchen, du?“, „Ein Mädchen ist so wie ich es bin“. „Und wie bist denn du? Kannst du auch was? Du?“, „Ich kann lesen und schreiben, singen und tanzen, spielen und basteln, alles was halt ein Mädchen machen kann.“, „Wirklich? Du kannst so viele Sachen machen? Du, dann bist du ja auch ein Zauberwesen, so wie ich auch, du da“.
    Er drehte sich auf einmal im Kreis und verschwand im Nichts. Nur noch seine Stimme hallte durch den Wald „Wir sehen uns bald wieder, du da!“. Sophie versuchte ihn noch irgendwie zu entdecken, doch sie konnte ihn nicht mehr sehen. Sie lief langsam in den Wald, da sah sie kleine Tiere um sie herum. Murmeltiere, Eichhörnchen, winzige Hasen und viele herausgeputzte Vögel. Und sie sah ein kleines, weißes Kitz auf sie zu laufen. Es hatte blaue Punkte auf seinem Fell und glitzernde Flügelchen auf dem Rücken. Es nickte und zwinkerte ihr zu, dabei zeigte es auf seinen Rücken, sie solle doch aufsteigen. Im ersten Moment zögerte sie, doch dann kletterte sie auf und flog mit dem Kitz in den zauberhaften Wald.
    Sie erreichten ein kleines Dorf auf großen Bäumen. Alle Häuser und Hütten, waren mit Blumen beschmückt. Plötzlich sah sie kleine Gestalten auf sie zukommen. Es waren winzige Waldelfen in allen möglichen Regenbogenfarben. Sie flogen um Sophie herum, um sie näher zu begutachten. Sie stupsten sie und pieksten sie. Doch sie spürte nur ein warmes Gefühl. Sie war ganz begeistert und glücklich, dass sie all das erleben konnte. Allmählich tauchten auch die anderen aus dem Dorf auf. Elfen, Kobolde, Waldgespenster, Blumenkinder und all das kleine Waldvolk. Alle kamen aus ihren Häusern und Hütten, nur um Sophie zu sehen. Sie sammelten sich um sie herum,
    dabei kamen sie ihr jedoch nicht zu nah. Sie stieg langsam vom Kitz runter und stand inmitten von diesen Gestalten. Das Kitz neigte seinen Kopf zu Sophie und strich ihr sanft über den Arm. Obwohl das Kitz nicht reden konnte, hörte Sophie eine fürsorgliche Stimme „Mach dir keine Sorgen, Sophie, hier tut dir niemand was.“. Es fing wieder an zu funkeln und zu blitzen, ganz viele Sternchen tauchten auf einmal auf. Aus den Sternchen formte sich eine große und schöne Waldelfe. Sie war so schön und rein, dass jeder nur noch Augen für sie hatte. Die Gestalten traten einige Schritte zurück, um ihrer Königin Platz zu schaffen. Die Waldelfe war ganz in weiß, mit ganz vielen Blumen und Sternchen um sich herum. Sie hatte eine Blätterkrone auf dem Kopf mit kleinen weißen Schmetterlingen drum herum. Sie strahlte förmlich wie ein einziger Stern. Sophie konnte den Blick nicht von ihr werfen, wie schön sie doch war. Es war die Königin des Zauberwaldes, dachte sich Sophie im gleichen Moment.
    Dann trat die Waldkönigin zu Sophie „Wie geht es dir mein Kind?“ fragte sie Sophie, „Hattest du eine gute Reise?“. Sophie sah sie verstaunt an. „Ich weiß, dass du traurig bist“, dabei umarmte sie Sophie „jetzt sind wir wieder vereint mein Kind, ich bin sehr glücklich, dass du zu mir gekommen bist. Ich wollte dich und deine Brüder und natürlich deinen Vater nicht traurig machen, doch ich musste damals eine schwere Entscheidung treffen, um den Zauberwald zu retten, es tut mir so Leid, mein Kind.“ Erst jetzt merkte Sophie, dass es ihre Mutter ist. „Mama, Mama das bist ja du!“. Sophie wusste nicht was sie machen sollte, weinen oder vor Freude um ihre Mutter herum springen, all ihre Trauer war wie verschwunden. Die Waldgestalten fingen an zu schluchzen, als sie diese Gefühle sahen. „Sophie, du musst jetzt stark sein, du kannst hier nicht lange bleiben, dein Vater und deine Brüder suchen dich schon, du musst wieder nach Hause. Ich wollte deinen Wunsch erfüllen, und dir die Märchen zeigen, die dir so wichtig sind. Ich werde immer in deiner Nähe sein und dich beschützen, vertraue nur der natürlichen Kraft des Waldes. Vertraue deinem Herzen und höre auf deine innere Stimme.“. „Mama, warum kannst du nicht mit mir kommen, du fehlst uns allen so sehr! Bitte Mama!“. „Ich kann nicht mein Kind, ich muss hier im Zauberwald bleiben, um ihn zu beschützen. Denn ich bin die Wächterin und Königin
    dieses Waldes. Doch ich verspreche
    dir, jedes Mal, wenn du zum Lilienteich kommst und hinein blickst, wirst du mich sehen können. Der Lilienteich wird dir helfen, wenn du Hilfe brauchst.“ Eine einzige Träne lief Sophie s Gesicht herunter, sie umarmte
    ihre Mutter ganz fest, noch ein letztes Mal. „Wenn du Angst hast oder
    traurig bist, komm zum Lilienteich und ich werde bei dir sein.“. Sie
    umarmte Sophie und brachte sie zu dem großen, alten Baum an der Lichtung. Sophies Mutter klopfte drei Mal auf den Baum und er öffnete ein kleines Tor. „Nun geh mein Kind, ich werde immer bei dir sein.“
    Sophie trat durch das kleine Tor…
    Das Sonnenlicht strahlte über Sophies Gesicht, sie öffnete langsam ihre Augen und hörte das sanfte Plätschern der Fische aus dem Teich. „Sophie, Sophie!“. Diese Stimme war ihr bekannt, es war Rotschopf, dachte sie sich, doch als sie aufstand, um ihn zu sehen konnte sie ihn nicht entdecken. Stattdessen rannte Duda auf sie zu „Sophie, Sophie, ich habe doch gesagt, dass wir uns wieder sehen werden! Ich bin gekommen, um dir etwas zu geben, du da! Es ist etwas ganz besonderes, du da, es ist Elfenstaub. Immer wenn du Duda brauchst, nimmst du ein wenig davon und dann rufst du, Duda, du komm! Dann werde ich ganz schnell bei dir sein. Merk dir das, du da! Ist ganz wichtig!“, „Danke Duda, danke mein Freund!“.
    Duda verschwand im gleichen Augenblick und Sophie konnte nun mit voller Zuversicht ihren Träumen folgen. Jetzt war sie sich sicher, alle Träume können wahr werden, nur wenn man seinem Herzen vertraut und seiner inneren Stimme folgt. Träume können war werden, glaubt nur ganz fest an sie.

    (Fortsetzung? Die gibt es, aber wahrscheinlich dann nur gedruckt :D)



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