Inhalt: Der eher kurze Roman (190 Seiten) spielt in der Nähe von Amsterdam am Meer, inmitten von kilometerweiten Hyazinthenfelder. Vincent, glücklich verheirateter Tierarzt, findet eines Tages einen Taschenkalender auf der Strasse, darin sein Name: Die Frau, die ihn verloren hat, hat einen Termin in seiner Praxis. Ab diesem Moment lebt er nur noch auf diese "Verabredung" hin, ist sich sicher, dass er diese Frau (Gemma) lieben wird, sie eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen wird. Gemma stammt aus einer Blumenzwiebelzüchterdynastie und hat im Laufe ihrer Jugend ihre komplette Familien verloren. Eine nicht unerhebliche Rolle spielt dabei eine Strasse, auf der immer wieder tragische Unfälle passieren, und gerade dort entlang führt der Weg von Vincents zu Gemmas Haus.
Meine Meinung: Ich mag das Buch, aber es lässt mich in vielerlei Beziehung ratlos zurück. De Moor erzählt abseits jeder Chronologie (was mich nicht stört, im Gegenteil), mit Andeutungen, kleinen Episoden, die oft nicht fortgeführt werden. Unklar bleiben die Beweggründe beider Seiten für diesen Seitensprung, offen ist auch das Ende, das mir aber gut gefällt.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, deren zeitlicher Bruch, das erste Treffen von Gemma und Vincent ist. Im ersten Teil sind die Kapitel mit dem Datum versehen, Hauptperson ist Vincent und seine Familie. Im zweiten Teil haben die Kapitel Namen und Haupthandlung ist die Jugend Gemmas. De Moors Sprache ist geprägt durch häufig eher kurze Sätze, durch viele Bilder und Überblendungen. Dies war mein erstes Buch der Autorin, wenn man den amazon-Rezensionen glauben soll, sind die anderen besser. Man sollte keine Liebesgeschichte, keine psychologisch aufschlussreiche Geschichte eines Ehebruchs erwarten, sondern eine leise, nachdenklich machende Geschichte über Vorahnungen, (unbegreifliche?) Zusammenhänge.
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Katia
