Gefahr des Internets

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    Re: Gefahr des Internets

    Amarillys - 19.12.2006, 09:55

    Gefahr des Internets
    Sie saß am PC wie fast jeden Abend. Immer wenn sie nach Hause kam, setzte sie sich an den
    Computer, wählte sich ins Internet ein und blieb so lange drin, bis sie ihre Mutter ins Bett scheuchte.

    Aber an diesem Tag war es anders. Sie hatte sich verliebt. Es verging kaum eine Minute, wo
    sie nicht an ihn dachte. Sie hatte nur seinen Nickname im Kopf und seine Beschreibung.


    Andauernd dachte sie darüber nach, wie er wohl aussehen würde. Sie hatten nie so richtig über
    sich selbst geredet, nie über persönliche Details wie genauer Wohnort oder so. Sie wusste nur,
    dass er in Deutschland wohnte wie sie selbst, aber etwa 400km weit entfernt; zu weit zum
    Besuchen. Sie konnte ihm vertrauen, konnte sich loslassen, konnte sich fallen lassen, wenn sie
    mit ihm Chattete, was sie sonst nicht konnte. In real war sie sehr schüchtern, traute sich kaum
    etwas zu. Doch im Chat, wenn sie mit ihm sprach, dann konnte sie sich richtig fallen lassen und
    ihren Gefühlen freien lauf lassen. Doch dass sie sich in ihn verlieben würde, daran dachte sie nie.
    Sie hielt es nicht für möglich, sich in einem Chat zu verlieben, doch nun war es passiert; sie
    konnte nichts mehr dagegen machen.

    Es vergingen einige Tage. Sie dachte pausenlos an ihn; war schon öfters so nah dran, es ihm zu
    gestehen, aber sie schaffte es nie. Doch dann kam der Tag, an dem sie beschloss, es ihm zu sagen.

    Als sie sich nach der Schule an den PC hockte und in den Chat ging, war er nicht da. Sie wartete
    lange, doch er kam nicht. Sonst war er immer da. Jeden Tag um dieselbe Zeit. Doch heute nicht.

    Sie hatte keine Ahnung was dazwischengekommen war und befürchtete schon das Schlimmste.
    Und da kam ihr die Idee, ihre E-Mails nachzulesen.

    Sie hatte Post, es war eine Mail von ihm. Als sie den Betreff las, stieg in ihr ein eigenartiges Gefühl
    auf. Ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch...Ein Gefühl, das ihr die Luft wegbleiben ließ.

    Im Betreff stand: Es tut mir leid, ich mag dich nicht...

    Sie machte die Mail auf...

    Na du!

    Es tut mir leid, ich hätte es dir schon viel eher sagen sollen, hätte es niemals so weit kommen lassen
    dürfen. Ich bin nicht der, den du denkst. Ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch, kann mit dir ehrlich
    gesagt nichts anfangen. Ich habe dich die ganze Zeit nur belogen. In Wirklichkeit wollte ich nur
    jemanden verarschen.

    In Wirklichkeit kann ich dich nicht leiden. Du mit deinem ewigen Gejammer, du, mit deiner völlig
    abartigen Sicht zum Leben und allem. Ich habe mitgespielt, weil es das war, was du wolltest. Aber
    ich kann dich nun mal nicht leiden, deswegen werde ich dich jetzt auch in ruhe lassen. Das ist das
    Letzte was du von mir hörst.

    Sie konnte es nicht glauben. Jedes Wort fühlte sich so an, als würde ein Messer in ihr Herz stechen.
    Es tat so fürchterlich weh, als sie das las.



    Die Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten. Sie rollten über ihre Wangen, bis zum Kinn. Es fühlte
    sich an, wie Dornen die sich in sie hineinfraßen. Sie war alleine daheim; zum Glück. So hätte sie es
    sich nie getraut, aus dem Zimmer zu gehen. Und das Weinen konnte sie auch nicht mehr unterdrücken.
    Es kam aus ihr heraus, als hätte sie seit Jahren nicht mehr geweint. Sie hatte das Gefühl, als würden
    diese Worte alles in ihr zerstören, verbrennen...

    Sie wollte nicht mehr. Er war die einzige Person, der sie vertraut hatte. Der sie alles über sich erzählt
    hatte. Doch es war alles nur Show...Er war nicht real, diese Person die sie liebte, hasste sie.

    Sie wollte nicht mehr leben. Alles, woran sie geglaubt hatte, war eine Lüge. Und das schlimmste war
    immer noch, dass er es ihr so sagen musste. Er hätte es auch anders tun können...Aber wieso so?
    Und wieso gerade sie, und nicht eine andere naive Chatterin ?

    Sie sah nicht mehr richtig, ihre Augen waren voller Tränen. Und in ihr brannte es förmlich. Sie
    konnte sich noch daran erinnern, dass ihre Mutter einmal Schlaftabletten gekauft hatte....

    Im Bad mussten sie sein, wie vor einigen Tagen auch noch, als sie sie per Zufall gefunden hatte.

    Sie setzte sich wieder an den PC, vor ihr der Posteingang - Keine neuen Nachrichten...

    Der Deckel des Röhrchens sprang weg, als sie es aufmachte. Darin hatte es einige Tabletten.


    So klein und doch so gefährlich. Sie nahm sich eine raus und schluckte sie. Es war ekelhaft; es schmeckte
    fürchterlich bitter, aber die Tablette verschwand sofort in ihrem Magen.

    Der Rest kann ja nicht schlimm sein, gleich ist es eh vorbei dachte sie sich, und schluckte den Rest
    der Tabletten auch.

    Wie lange sie da saß und auf Post von ihm wartete konnte man nicht sagen. Es mussten Stunden
    gewesen sein.



    Ihr Kopf wurde immer schwerer, die Augenlider waren so schwer wie Blei. In ihrem Magen brannte es,
    doch sie spürte es nicht mehr. Alles war wie durch Watte gedämpft.

    Der Kopf sank auf die Tastatur, ihre Augen schlossen sich...Das Herz wurde immer langsamer,
    alles schlief ein. Für immer.

    Man fand sie am nächsten Morgen. Tot vor dem PC, in der Hand das leere Röhrchen.

    Und auf dem Bildschirm, eine Nachricht. Irgendwer musste sie geöffnet haben. Darin stand:

    Hallo!

    Gott, was hat denn mein Bruder fürn Mist geschrieben?
    Tut mir leid, ich habe das nicht geschrieben...
    Glaub mir bitte...
    Ich könnte dir niemals weh tun...

    Denn ich liebe dich!!!


    Kopiert das bitte auf eure Seite!!!
    Das ist eine Warnung an alle Internetbenutzer passt auf an wen ihr eure Daten weitergebt!!
    Copyright: Blue Animeschool



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