Grönland will mehr Einhorn-Wale jagen

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    Re: Grönland will mehr Einhorn-Wale jagen

    infoshark - 19.12.2006, 15:38

    Grönland will mehr Einhorn-Wale jagen
    Grönland will mehr Einhorn-Wale jagen

    Tierschützer protestieren und die amtlichen Meeresbiologen widersprechen. Dennoch erhöht Grönland die Fangquoten für die gefährdeten Narwale: um über ein Drittel. Sie beträgt dann fast das Dreifache dessen, was Forscher für erträglich halten.

    Im Gegensatz zum einhörnigen Vierbeiner, sind diese Einhörner echt: Narwale pflügen mit einem bis zu drei Meter langen, gewundenen Horn - eigentlich ein gewundener Stoßzahn - durch das arktische Meer. Noch jedenfalls. Denn die grönländische Regierung hat die Fangquote der als gefährdet geltenden Narwale angehoben. Damit verstößt sie gegen den einhelligen Rat von Experten.

    Wie ein Behördensprecher in der Hauptstadt der teilautonomen, zu Dänemark gehörenden Insel Nuuk am Montag bestätigte, sei man sich bei der Bestandsschätzung "nicht einig mit den Meeresbiologen". Die Grönländer wollen künftig 385 Narwale im Jahr jagen. Bislang waren nur 285 erlaubt, das nationale Meeresforschungsinstitut spricht sich gar für eine Jagdobergrenze von maximal 135 Narwalen pro Jahr aus, wenn der Bestand von 5000 bis 8000 der Meeressäuger nicht gefährdet werden soll.

    "Narwale haben ein sehr kleines Verbreitungsgebiet", sagte Daniela Freyer von der Naturschutzorganisation Pro Wildlife zu SPIEGEL ONLINE. Die Tiere kämen nur an der grönländischen Westküste, vor Kanada und im Nordpolarmeer vor. Besonders der Bestand vor Grönland sei gefährdet.

    Höhere Quoten wegen "Bedürfnissen der Küstenbevölkerung"

    Die Regierung in Nuuk war international massiv in die Kritik geraten und sah sich Boykottdrohungen gegenüber, weil sie den Handel mit den seltenen Stoßzähnen des Narwals (Monodon monoceros) erlaubt hatte. Das Elfenbein wird unter anderem für kunsthandwerkliche Schnitzereien verwendet, Souvenirkitsch also. Im Sommer erst hatte Grönland einem Exportverbot für Narwalprodukte zugestimmt - auch, weil die Insel damit in Konflikt mit dem Washingtoner Artenschutzabkommen geraten war.

    Ein taktisches Manöver, fürchtet Tierschützerin Freyer: "Die Zähne könnten gelagert werden, bis der Handel wieder erlaubt wird." Begründet wurde der Regierungsentscheid für höhere Fangquote mit den "Bedürfnissen der Küstenbevölkerung". Vom weltweit geltenden Fangverbot für Wale aller Art sind Grönländer und andere Urbevölkerungen arktischer Regionen innerhalb bestimmter Grenzen ausgenommen.

    Der Nachbar Island, für den keine Ausnahmeregeln gelten, hatte Mitte Oktober trotz des geltenden Moratoriums angekündigt, künftig wieder Wale zu jagen. Erst im November war die japanische Walfangflotte Richtung Antarktis ausgelaufen, um insgesamt 800 Zwerg- und Finnwale zu erlegen.



    Re: Grönland will mehr Einhorn-Wale jagen

    infoshark - 26.12.2006, 12:09

    Letztes Einhorn bald ausgerottet?
    Letztes Einhorn bald ausgerottet?

    München, 25.12.2006: Grönland hat zum Jahresende seine eigenmächtige Fangquote für Narwale in Westgrönland um 100 auf 385 Tiere erhöht. "Damit riskiert die zu Dänemark gehörende Insel die Ausrottung der einzigen Stoßzahn-tragenden Meeressäuger" kritisiert Dr. Sandra Altherr, Meeresexpertin von PRO WILDLIFE.

    Noch im Juli diesen Jahres hat Grönland auf einer Tagung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA) ein Exportstopp für Narwalprodukte zugesagt, um drohenden Handelssanktionen zu entgehen – trotzdem geht die rücksichtslose Jagd ungebremst weiter. Die Narwale wurden innerhalb weniger Jahrzehnte auf einen Viertel ihres Bestandes dezimiert. Die aktuelle Quotenerhöhung ist unverantwortlich.

    Narwale (Monodon monoceros) leben nur in arktischen Meeresbereichen und werden auch „Einhörner der Meere“ genannt, da die Männchen einen bis zu 3 Meter langen spiralförmig gedrehten Stoßzahn tragen. Ähnlich dem Elfenbein ist der Stoßzahn Grundmaterial für Schnitzereien und eine Ursache für die intensive Jagd auf die Narwal-Männchen. „Pro Meter ist ein Stoßzahn 300 bis 600 Euro wert – je länger desto teurer“, erläutert Altherr.

    Seit vielen Jahren steht Grönland wegen der Narwaljagd im Zentrum internationaler Kritik. Gerade die Westgrönland-Population (4.500-7.800 Tiere) ist besonders bedroht, wie die grönländische Wissenschaftsbehörde selbst zugeben musste. Sogar der nordische Walfänger-Dachverband NAMMCO empfahl immer wieder eine Reduktion der Fangquote auf ein Fünftel. Aktuell empfahl auch die zuständige Behörde in Grönland eine maximale Quote von 135 Tieren – die grönländische Regierung ignorierte dies und erhöhte stattdessen vergangene Woche die Quote auf 385 Tiere, also fast das Dreifache. Die demokratische Opposition in Grönland bezeichnet diese Entscheidung als mögliche Katastrophe für die Narwale und befürchtet nun internationale Sanktionen.

    Diese Befürchtung ist nicht unbegründet, wenngleich sich Grönland bisher den schärfsten Sanktionen durch geschickte diplomatische Manöver zu entziehen wusste:

    Vor genau zwei Jahren erließ die EU aus Artenschutzgründen ein Importverbot für Narwalprodukte – allerdings mit großzügigen Ausnahmen.

    Die Bedrohung des Narwals war auch Thema auf Sitzungen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA), zuletzt im Juli 2006. Da Dänemark hier zugeben musste, dass die Jagd nicht nachhaltig ist, hätten dem Land in letzter Instanz sogar Handelssanktionen durch das WA drohen können. Um dem zu entgehen, erklärte Grönland noch im Juni eine Nullquote für Narwalexporte. „Dies ist ein übles Täuschungsmanöver, wie sich nun herausstellt!“ so die PRO WILDLIFE-Sprecherin. „Grönland will kurzfristig die Wellen der Empörung glätten und offenbar einen Vorrat der wertvollen Stoßzähne einlagern, bis ein internationaler Handel wieder in größerem Umfang möglich ist“.

    „Für den Narwal-Bestand in Westgrönland könnte die neue Jagdquote den Todesstoß bedeuten, denn die Tiere haben ohnehin mit Meereserwärmung und außerordentlich hoher Schadstoffbelastung zu kämpfen“, erläutert die PRO WILDLIFE-Expertin. Die Artenschützer fordern die EU auf, umgehend Druck auf Grönland und Dänemark auszuüben, um den EU-weit geltenden höchsten Schutz des Narwals durchzusetzen. Bereits bei der letzten Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) im Juni 2006 war Dänemark ausgeschert und hatte bei wichtigen Abstimmungen den Walfangländern erstmals eine Mehrheit gesichert.

    Autor: Prowildlife



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