US-Umweltaktivistin erhielt »Blue Planet Award«

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    Re: US-Umweltaktivistin erhielt »Blue Planet Award«

    infoshark - 14.12.2006, 23:45

    US-Umweltaktivistin erhielt »Blue Planet Award«
    Die Krabbenfischerin

    US-Umweltaktivistin erhielt »Blue Planet Award« für ihren Kampf gegen Konzernmacht und Umweltzerstörung. 19mal ging sie für ihre Überzeugungen ins Gefängnis

    Neunmal trat Diane Wilson in den Hungerstreik. 19 Mal ging sie für ihre Überzeugungen ins Gefängnis. Weder Strafanzeigen noch Morddrohungen oder Attentate brachten die Texanerin von ihren Vorhaben ab, Meer, Tiere und Menschen vor der Vergiftung durch die Chemieindustrie zu schützen. Am 2. Dezember erhielt sie in Berlin den erstmals vergebenen »Blue Planet Award« der Stiftung ethecon, mit dem außergewöhnliches Engagement für Umweltschutz und Frieden gewürdigt wird. Die neu gegründete Stiftung setzt sich für die Einhaltung ethischer Prinzipien in der Wirtschaft ein.

    Seit 1989 kämpft die Krabbenfischerin gegen die Verseuchung des Golfs von Mexico durch die Chemie- und Ölindustrie, scheinbar auf verlorenem Posten: Eine mittellose Mutter von fünf Kindern gegen Chemiegiganten wie Dow Chemical, DuPont, Alcoa Aluminium, Formosa, BP Chemical und Carbon Carbide, die täglich 20 bis 40 Millionen Liter Abwässer in den Golf von Mexiko leiten. Aus den Rohren sprudeln extrem giftige Substanzen wie Benzol, Cadmium, Ammoniak und Ethyloxid. Nirgendwo in den USA ist das Meer stärker verschmutzt als hier, nirgendwo sterben so viele Menschen an Krebs.

    Allein gegen Multis

    Die Fischerin schrieb Petitionen, berief Versammlungen ein, machte die Presse auf illegale Giftmülldeponien aufmerksam, sprach mit Arbeitern und berichtete von vertuschten Chemieunfällen. Als sie merkt, daß niemand sie hören will und die Behörden lediglich als Erfüllungsgehilfen der Konzerne auftreten, greift sie zu radikaleren Mitteln. Sie tritt vor den Werkstoren einer Chemiefabrik in den Hungerstreik. 30 Tage harrt sie aus. Dann entscheidet sich Diane Wilson zum Äußersten: Sie versenkt die »Seabee«, ihr geliebtes Fischerboot, über einem illegalen Abflußrohr. Nach dieser Aktion wird sie festgenommen, die Behörden erklären, sie müsse mit einer 19jährigen Gefängnisstrafe rechnen. Obwohl die meisten Menschen in Seadrift Wilsons Aktionen für zu radikal halten, ruft die Androhung einer so langen Haft ihre Kollegen auf den Plan. In einer einmaligen Solidaritätsaktion blockieren sie die regionale Hauptwasserstraße. Wenig später bekommt Formosa Plastics tatsächlich die Auflage, seine Emissionen drastisch zu senken, und auch der Firma Alcoa Aluminium wird die Einleitung giftiger Abwässer verboten.

    Danach findet Diane Wilson häufig Morddrohungen in ihrem Briefkasten. Eines Tages kreist ein Hubschrauber über ihrem Haus. Schüsse fallen. Ihr Hund sackt tot zu Boden. Sie ruft die Polizei, aber die trifft erst Stunden später bei ihr ein. Diane hat keinen Zweifel, wer hinter dem Angriff steht: »Ich bin sicher, daß diese Leute von den Chemiebossen angeheuert wurden. Sie sollen mich einschüchtern, aber das schaffen sie nicht!«

    Als Diane eine Inderin kennerlernt, die für das Bhopal-Netzwerk arbeitet, bekommt ihr Kampf eine internationale Dimension. Sie reist in die Stadt, in der am 3. Dezember 1984 die größte Chemiekatastrophe der Menschheit stattfand. 5000 Menschen starben, als Methylisocyanat-Gas aus der Pestizidproduktion des US-Multis Union Carbide entwich und sich in einer tödlichen Giftgaswolke ausbreitete. 20000 weitere starben an den Spätfolgen. Ein Werk des Konzerns Dow Chemical, der Union Carbide 2001 übernommen hat, liegt nur wenige Kilometer von Seadrift entfernt.

    Aktion für Bhopal-Opfer

    Im August 2002 klettert sie auf den 30 Meter hohen Kühlturm der Fabrik und entrollt ein Transparent mit der Aufschrift »DOW – Verantwortlich für Bhopal«. Als sie nach acht Stunden gezwungen wird, den Turm zu verlassen, ruft sie: »Ich protestierte dagegen, daß sich die Verantwortlichen der Katastrophe von Bhopal seit zwanzig Jahren weigern, vor indischen Gerichten zu erscheinen.« Während Warren Anderson, seinerzeit Chef von Union Carbide, unbehelligt in den USA lebt, obwohl indische Gerichte bereits vor Jahren ein Strafverfahren eröffneten und ihn mit internationalem Haftbefehl suchen, muß Diane für ihre gewaltlose Demonstration für fünf Monate ins Gefängnis.

    Als sie eines Tages bei einem Vortrag sagt: »Die Welt braucht mehr unvernünftige Frauen. Ihr seht ja, wohin uns die Vernunft gebracht hat!«, melden sich Frauen aus dem ganzen Land bei ihr. Dies ist die Geburtsstunde der »Unreasonable Women of the earth«, einer Frauenorganisation, die sich unkonventioneller Aktionsformen bedient. Und Diane kämpft an immer neuen Fronten. Kürzlich trat sie zusammen mit den anderen »unvernünftigen Frauen« für den Abzug der US-Truppen aus dem Irak in den Hungerstreik. Sie unterstützte während der israelischen Angriffe ausgebombte libanesische Gemeinden mit Lebensmitteln. Ein weiteres Mal trat sie in den Hungerstreik, um gegen die Kohlekraftwerke zu demonstrieren, die Texas zum weltweit größten Produzenten klimafeindlicher Gase machen.



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