Heute fuhr ich direkt nach der Schule zu Gletta. Meine Reitsachen hatte ich in meinem Spind gelassen.
Am Stall angekommen zog ich mich schnell um, und beeilte mich, zu Gletta zukommen, da es schon bald dunkel werden würde.
Auf dem Paddock war alles ruhig. Gletta hat mich wohl kommen hören, denn sie stand am Gatter. Als ich sie ansprach schnorchelte sie mich an. Eine echt tolle Begrüßung, bei der man immer gute Laune bekommt. Ich halfterte Gletta auf und führte sie vom Paddock runter Richtung Stall zum Anbindeplatz.
Am Anbindeplatz stand Gletta ganz still, denn sie wollte wohl sehr artig rüberkommen und schneller los. Ich war mir noch nicht sicher, was ich denn heute mit ihr machen sollte. Ich schwankte zwischen einem Spaßausritt, einem Arbeitsausritt und einer Stunde auf der Ovalbahn. Ich entschloss mich dann aber für den Arbeitsausritt, auf dem ich doch die Ovalbahn und den Spaßausritt kombieneren konnte.
Schnell sattelte und trenste ich Gletta, damit wir noch etwas Helligkeit draußen im Gelände hatten.
Als ich Gletta auf den Hof führte, endeckten wir zwei unsere beiden Hofmasskotchen Gino und Resi. Die beiden Shetties beäugten uns neugierig. Ich kümmerte mich nicht besonders um sie, denn ich wollte los und den zwei schien es gut zu gehen. Ich gurtete Gletta nach und stieg auf.
Gletta und ich ritten vom Hof. Doch da waren mehr Getrappel, als nur das von vier Hufe. Ich drehte mich um und sah, dass Gino und Resi uns folgten. Ich fand es süß, dass die zwei mit uns gingen, und Gletta schien es nicht zu stören, ich hatte sogar das Gefühl, dass sie es besser fand, mit Begleitung auszureiten.
Nach 10 Minuten bogen wir vier auf einen Feldweg ab. Auf dem Feldweg fing ich an, Gletta auf den Tölt vorzubereiten. Ich ritt Schenkelweichen und Schritteverkürzen und richtete Gletta rückwärts. Als Gletta genügen Spannung und Aufrichtung hatte, töltete ich sie an. Gino und Resi liefen neben und vor uns her. Die zwei waren richtig niedlich. Sie tobten sich aus und kamen uns nicht in den Weg. Gletta war vollkommen entspannt. Leider so entspannt, dass sie trablastig wurde. Ich wurde in der Hand strenger und pitschte mir der Gerte die Hinterhand an. Sie werte sich gegen meine härtere Hand, aber es musste gerade mal sein. Nach dieser "Prozedur" lief sie taktklar. Gino und Resi zogen das Tempo an, und Gletta wollte hinterher. Ihr Tölt wurde passig. Ich ritt ein paar Bögelchen, doch leider zu viele und Gletta trabe mit aus. Ich parierte druch zum Schritt, ritt noch einmal ein Rückwärtsrichten und Schritteverkürzen. Gletta hatten dadruch wieder genügen Aufrichtung und Spannung, und ich leiß sie wieder antölten. Gino und Resi sind bis zum Waldrand vorgelaufen, aber dort sind sie stehen geblieben und haben auf uns gewartet.
Bis zum Waldrand töltete ich Gletta, doch am Waldrand parierte ich durch zum Schritt. Gletta schnaubte ab und ich ließ ihr die Zügel länger. Zu viert gingen wir durch das kleine Waldstück. Gino und Resi beäugten den Wald misstraurisch und als ein kleines Kanninchen uns über den Weg hoppelte schreckte Resi zurück. Gletta störte sich nicht an dem Kanninchen und lief einfach weiter. Dieses schien sich wohl positiv auf Gino und Resi auszuwirken, und die zwei waren wieder total entspannt.
Als wir aus dem Wald wieder heraus kamen lag vor uns ein gerade Weg. Er lad einfach nur zum galoppieren ein. Gletta wollte vorwärts, doch anstatt zu galoppieren ließ ich sie wieder tölten. Gletta war unzufrieden, und versuchte sich auf dem Gebiss fest zu beißen und mir die zügel aus den Händen zu reißen. Ich trieb aber ernergisch weiter und ließ die Faxen gleich wieder sein. Nach fünf Minuten machte der Weg einen Bogen nach rechts und ging dann wieder geradeaus. Nun ließ ich Gletta aus dem Tölt angaloppieren. Ich gab ihr den Kopf frei und gab die Galopphilfe. Gletta schien sich zu freuen und stoß sich kräftig vom boden ab. Gino und Resi tobten nur so über den Weg. Die zwei machten ein kleines Wettrennen und Gletta wollte mit machen. Ich war aber fieß und ließ sie nicht. ich nahm die Zügel wieder etwas auf und brachte Gletta zum Arbeitsgalopp. Mit leichter Stellung parierte ich sie dann zum Tölt durch. Den Tölt löste ich dann zum Trab auf, denn sie ist ja schon fleißig und gut getöltet. Im Trab schritt Gletta kräftig aus. Traben findet sie wohl leichter als tölten. Gino und Resi waren wieder neben uns. Der Weg machte wieder eine Biegung und ich parierte Gletta durch zum Schritt.
Wir vier überquerten eine kleine nicht befahrende Straße. Zum Hof war es nicht mehr weit. Ich ließ Gletta noch ein Stückchen traben. Gino und Resi hatten wohl eine gute Kondition, denn sie hielten Glettas Tempo locker mit. Nach einiger Zeit parierte ich Gletta wieder durch. ich ließ die Zügel lang und lobte sie.
Am Hof angekommen zogen sich Gino und Resi gleich wieder in ein schattieges Plätzchen zurück und legten sich hin. Sie waren wohl auch ein bisschen geschafft. Ich stieg ab und brachte Gletta zum Putzplatz zurück. Mit dem Fertigmachen beeilte ich mich, denn ich wollte Gletta wieder in ihre "Freizeit" entlassen.
Am paddock blieb ich noch eine bisschen bei ihr und schmuste mit ihr. Sie hat sich heute wirklich gut benommen. Zur Verabschiedung gab ich ein Küsschen und ein Leckerchen. "Machs gut mein Schatz!"