Leave me alone

Villevalle's World
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    Re: Leave me alone

    Lolly - 14.09.2005, 23:24

    Leave me alone
    bitte erwartet nicht zu viel von der story...


    kiitos an nina fürs erschlage bzw. beta lesen *ggg*

    Für Puschel

    12. Oktober

    Ich weiß nicht was mit mir los ist. So durcheinander war ich, glaube ich, noch nie. Wie lange kenne ich ihn schon? 2 Jahre? 3 Jahre? Mehr? Zu lang auf jeden Fall, um so durch den Wind zu sein.
    Wir waren heute in einer Bar. Er saß mir gegenüber und sah mich immer wieder lange an. Viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Blicken auszuweichen, vernahm ich nicht, wie mein Schatz aufgestanden war, um Paavo zu begrüßen. Er blieb direkt mit Paavo an der Theke stehen. Während ich weiter versuchte, den Blicken von meinem Gegenüber, auszuweichen.
    „Stören dich meine Blicke?“, hauchte er fast. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und zog es vor, weiter zu schweigen. Er stand auf, um sich neben mich zu setzen. Fragend sah ich ihn an. Was hatte er nur vor? Hatte er Kummer? Ich fragte. Er verneinte, jedoch sah er mich weiter an von der Seite. Flehend blickte ich zur Theke. Paavo hatte meinen Freund vollkommen in Beschlag genommen. Warum sollten sie auch dort das Gespräch lösen, vielleicht redeten sie über die bevorstehende Tour? Sie wollten den schönen Abend anscheinend nicht mit der Arbeit versauen. Ich sah auf den Tisch und zählte insgeheim immer wieder bis 10. Doch er hörte nicht auf, mich anzustarren. „Lass das“, zischte ich. Tatsächlich hörte er auf, mit einem Schluck trank er den sein Glas Bier leer und stand auf. „Kommst du mit nach draußen?“
    “Warum?“, fragte ich und war schon dabei aufzustehen, von selbst, obwohl ich nicht wollte, folgte ich ihm.
    Wir nickten den Zweien an der Theke zu. Warum sollten sie sich auch Gedanken machen, warum sollte ich mir Gedanken machen? Waren wir nicht schon öfters alleine zu Zweit unterwegs gewesen? Draußen nahm mir die kalte Luft den Atem. Stumm sahen wir uns an. Es wurde unerträglich. „Was ist?“, murmelte ich nach einer längeren Weile des Schweigens. „Irgendwas ist heute zwischen uns anders“, sagte Perttu schließlich.
    Ich musste schlucken, was wollte er nur? Hatte er vielleicht Probleme mit mir? Gab ich den Kerlen zu wenig Zeit zum Proben? Sollte ich bei der nächsten Tour weniger dabei sein? Nein, wäre das dass Problem, hätten alle mit mir gesprochen, gemeinsam. So machen wir es ja schließlich immer, wenn es Probleme gibt.

    „Was denn?“ Doch er gab keine Antwort, zuckte mit den Schultern und trat einen Schritt näher zu mir. Dicht standen wir voreinander. Ich sah in die Bar, man konnte nichts erkennen, von innen sind die Fenster mit schwarzer Folie beklebt, man konnte nicht hinein oder heraus sehen. Fragend sah ich in seine Augen, die dunkel funkelten. Bevor ich mich versah, küsste er mich, ruhig und still auf den Mund, ohne mit seiner Zunge nach mehr zu verlangen. Seine Lippen ruhten still auf meinen. Ich wehrte mich nicht. Vielleicht war es nur ein Abschiedskuss?, schoss es mir durch den Kopf. Doch für diesen war es zu lange. Die Tür wurde geöffnet und er ließ abrupt von mir ab. Es war ein Fremder der die Bar verließ.
    “Ich sollte wieder rein gehen“, sagte ich und ließ ihn einfach so in der Kälte stehen. Er folgte mir nicht.
    Ich ging direkt zur Theke und teilte mit, dass ich nach Hause wollte. Die Zwei waren so vertieft in ihr Gespräch, dass ich beiden einfach nur einen Kuss auf die Wange gab und verschwand. Draußen war es menschenleer. Während ich zum nächsten Taxistand ging, fragte ich mich, warum ich traurig war, dass er nicht mehr draußen gestanden hatte.

    Ich habe ein schlechtes Gewissen, mir gegenüber, meinem Schatz und ihm. Und ich weiß nicht warum. Vielleicht sollte ich schlafen, statt darüber nach zu denken? Vielleicht brauchte er einfach was Nähe.



    Re: Leave me alone

    PhiloFoX - 15.09.2005, 10:55


    Interessanter Anfang, auf jeden Fall. Leider muss ich dir sagen, dass ich eine ganze Menge von dir erwarte, weil ich deine andere Geschichte so toll fand... aber lass dich nicht unter Druck setzen. Du hast eine sehr schöne, direkte Art zu schreiben und ich freu mich auf mehr!



    Re: Leave me alone

    Korppi - 15.09.2005, 11:06

    Re: Leave me alone
    Lolly hat folgendes geschrieben: bitte erwartet nicht zu viel von der story...

    Hör mal auf, sowas zu sagen, du weißt genau, wie toll die Story ist.
    Und, ich will nichts verraten, aber mir ging es am Ende wie dir.

    Danke, dass du sie hier postest.



    Re: Leave me alone

    Inga - 15.09.2005, 20:13


    *wirr ist* Ich versteh nicht, und immer, wenn ich am Anfang nicht verstehe, habe ich das Gefühl, dass es richtig, richtig gut werden kann.
    Sehr verheißungsvoll.



    Re: Leave me alone

    Kaipun - 15.09.2005, 20:20


    Das ist wirklich ein schöner Anfang. Soll ein Tagebuch sein oder? Bitte mehr!



    Re: Leave me alone

    Lolly - 15.09.2005, 20:29


    weiter gehts und ja wie nen tagebuch gehalten

    @inga.. ich denke nach dem teil bissu weniger verwirrt ;)


    23. Oktober

    Ich kann es nicht fassen. Habe mir gerade Badewasser eingelassen, jedoch sitze ich nicht in der Wanne. Aber hier kann ich ungestört schreiben. Er weiß, dass ich immer abschließe. Gestern Abend habe ich ihn wieder gesehen. Durch Zufall auf der Straße. Kam grad von der Arbeit als er mir entgegen kam. Natürlich war er wie immer, offen nett und zuvorkommend. Er lud mich auf einen Kaffee ein. Da er in der Nähe wohnt, entschlossen wir, dort hin zu gehen, vielleicht waren meine Vermutungen ja doch richtig gewesen. Er hatte an dem Abend einfach nur Nähe gesucht.
    Doch kaum saßen wir in seiner Wohnung, sah er mich wieder so an. Ich kann den Blick nicht beschreiben. So tiefgründig, als sähe er mir direkt in die Seele, als streichelten seine Augen mein Herz. „Ich begehe einen Fehler“, sagte er fast tonlos und nahm meine Hand zwischen seinen. „Was für einen Fehler? Wenn du Probleme hast, dann sag es, du weißt, wir sind immer für dich da.“
    “Wir!“, Es klang fast verbittert, als er das Wort aussprach. „Ich glaube kaum, dass ihr mir helfen könnt, wenn, dann du.“ Er hat Liebeskummer. Schoss es mir durch den Kopf. Zärtlich legte ich meine Hand auf seine Schultern und sagte, dass er ruhig sagen kann, was ihn bedrückt.
    „Das bist du“, antwortete er leise. Seine Stimme war am beben gewesen, so wie sein ganzer Körper. Oder war ich diejenige, die am Zittern war.
    “Was habe ich denn gemacht?“ Ich ließ nicht von ihm ab. „Du…“, er sprach nicht aus, was er dachte, sondern stand auf. Leer fühlte ich mich, als er in die Küche ging. Angespannt lehnte ich mich zurück und sah an die Decke. Was habe ich ihm nur angetan?
    Als er wieder kam, fragte ich ihn genau das. „Nichts.“, bekam ich nur zur Antwort. Ob es daran läge, dass er Eicca durch mich weniger sah. Er schüttelte mit dem Kopf und lachte leise. „Dafür seit ihr wohl zu lange zusammen, als dass ich jetzt damit anfangen müsste, hm?“ Er setzte sich wieder neben mich und gab mir eine Tasse Kaffee.
    „Was ist es dann?“
    Er zuckte mit den Schultern. Kaum eine Sekunde, nachdem ich die Tasse auf den Tisch abgestellt hatte, lag ich in seinen Armen. Zärtlich hatte er mich zu sich gezogen, seine warmen weichen Lippen spürte ich auf meinen. Seine Hände hatte er mir ums Gesicht gelegt. Fragend sah ich ihn an. Seine Augen hatte er geschlossen, als er mit seiner Zunge meinen Mund dazu bewegte sich zu öffnen. Ich wehrte mich nicht und ließ es einfach geschehen.
    So schnell seine Lippen auf meinen waren, so schnell ließ er auch wieder von ihnen ab. Er rutschte ein Stück von mir ab. „Es tut mir Leid“, seufzte er und schloss die Augen.
    „Es brauch dir nichts Leid tun.“ Ich wollte noch viel mehr sagen, jedoch klingelte mein Handy. Es war Eicca. Ich erzählte ihm, wo ich sei und er schlug vor, vorbeizukommen um mich abzuholen.. Doch ich verneinte, da ich eh weiter wollte. Ich log, ich wollte nicht weiter einkaufen, ich wollte einfach nur bei ihm bleiben. Ich legte auf.
    “Warum hast du gelogen?“
    “Weiß ich nicht“, flüsterte ich fast.
    Verdammt, ich weiß selber nicht warum. Nie habe ich Eicca angelogen, nichts vor ihm verheimlicht. Direkt immer alles gesagt, was ich dachte, meinte und wollte. Es war keine schlimme Lüge, denn es war ja schließlich nur ein Kuss. Nur… Ich sollte morgen weiter schreiben. Eicca drängelt, wir wollen noch weg. Zum Glück zu seinen Eltern, nicht dahin wo Perttu ist.



    Re: Leave me alone

    Korppi - 15.09.2005, 20:34


    Verstehten eigentlich nur Lolly und ich Geschichten, in denen wir von "er" schreiben?
    Schon lustisch......
    Ich wusste sofort, wer er und der andere er ist.



    Re: Leave me alone

    Inga - 15.09.2005, 21:00


    Ich glaub einfach mal, dass mein allgemeiner Gemütszustand grad etwas verwirrt ist.
    Und ich glaub, daran ändert sich heute auch nichts mehr... Siehe auch unter meinem Kommentar zu Bainis PerttuFF

    Auch wenn es durchaus klarer wird, Lolly, aber... ich sollte heute vermutlich eigentlich gar nichts lesen...
    Ich finde es total schön, wenn der Leser ein bisschen denken muss, und nein, Nina, ich weiß nicht immer gleich, wer "er" ist. Aber das fördert die Spannung.
    Ich find's schön, Lolly, und ich bin ein bisschen erleichtert, dass es nicht ganz so düster ist wie deine wundervolle leider abgebrochene Geschichte... ;(
    Ein bisschen melancholisch erscheint es mir aber doch... :nick: Schön!



    Re: Leave me alone

    Korppi - 15.09.2005, 21:02


    Ok, Inga, du solltest nicht lesen, das steht da doch...
    also, wenn du liest, dann alles
    oder so *gg*



    Re: Leave me alone

    Lolly - 15.09.2005, 21:23


    @Nina: nun irgendwie ist es komisch aber ich denke wir wissen einfach wann *er* eicca is und wann *er* perttu is *grunz*

    @inga meine *abgebrochne* mache ich am we weiter .. die hier is auch völlig anders.. irgendwie nich so.. hmm also ich hab nich 100mal über nen satz nach gedacht.. was man wohl auch merkt :blush:
    danke fürs kompliment



    Re: Leave me alone

    Korppi - 15.09.2005, 21:31


    Lolly hat folgendes geschrieben: hmm also ich hab nich 100mal über nen satz nach gedacht.. was man wohl auch merkt :blush:
    danke fürs kompliment

    wahrscheinlich nicht mal noch gelesen *kicher*
    sry



    Re: Leave me alone

    puschel - 15.09.2005, 21:33


    Lutscher hat folgendes geschrieben: sah er mich wieder so an. Ich kann den Blick nicht beschreiben. So tiefgründig, als sähe er mir direkt in die Seele, als streichelten seine Augen mein Herz

    Für diesen Satz lieb ich dich...ok für die anderen Sätze da auch *g*

    Also ich wusst auch wer "er" ist, was aber wohl daran liegt, das das "meine" is *gg* Hach...mei...



    Re: Leave me alone

    Lolly - 15.09.2005, 21:36


    @nina du hast es erfasst :blush: die ohne titel lese ich noch 3 mal bevor du die bekommst und dennoch bunt bunt

    @puschel: :D da war ich auch voll auf perttu *grunz*



    Re: Leave me alone

    Inga - 15.09.2005, 21:37


    Menno! Ich wusste auch, wer "er" ist, allerdings eben nicht nach dem ersten Satz. Seid doch mal nachsichtig mit mir, ich bin grad seit 24 + 9 + eine halbe Stunde wach und kann das nicht mal mehr zusammenrechnen!

    Und überhaupt! Ich geh jetzt!
    :D



    Re: Leave me alone

    Korppi - 15.09.2005, 21:40


    Im ersten Satz steht doch gar kein "er" :lol:



    Re: Leave me alone

    PhiloFoX - 16.09.2005, 14:00


    Ich weiß auch nicht immer wann welcher er gemeint ist! Liegt vielleicht an meiner Apo-Ignoranz, aber das würde ja auf Inga nicht zutreffen.
    Trotzdem, jetzt wird es klarer.
    Du schreibst die andere weiter? Oh wie schön, das ist toll! (Aber die hier ist auch schön *g*)



    Re: Leave me alone

    Y - 17.09.2005, 19:47


    ui, die Geschichte scheint noch heftig zu werden...gefällt mir
    Freu mic hschon ríesig auf eine Fortsetzung, BITTEE!!



    Re: Leave me alone

    Lolly - 17.09.2005, 22:57


    weiter gehts...

    25. Oktober.

    Ich frag mich, was mich heute geritten hat. Eicca musste weg wegen irgendwelchen Terminen. Mir war langweilig. Zitternd fuhr ich in die Stadt, klingelte bei ihm.
    Perttu öffnete mir erstaunt die Tür, und wieder, sein Blick. Ich wurde schwach, ich dachte der Boden reißt sich auf und ich verschwinde dort, in einem Strudel voller Wirr Warr.
    Wie von selbst fanden sich unsere Lippen. Er zog mich in seine Wohnung und schloss die Tür laut. Fast zu wild presste er mich gegen die Wand, jedoch waren seine Küssen liebevoll, ja fast zu zart. Seine Hände blieben von meinem Körper fern, als wolle er damit nicht noch mehr erreichen, als er eh schon bewirkt hatte. Ich dachte an Eicca, daran was ich ihm damit antat. Ging es Perttu genauso? Zu viele Gedanken schossen mir durch den Kopf, so viele, dass ich nicht merkte, dass er von mir abgelassen hatte und mich stumm ansah. Tränen standen in seinen Augen. Ich zuckte mit den Schultern und verließ seine Wohnung. Ich fand mich später im Park wieder, auf einer Bank.

    Was hab ich da nur getan? Es war ein Kuss, nur ein Kuss. Das sage ich mir die ganze Zeit, und doch bin ich ein schlechter Mensch deswegen. Mit welchem Vorsatz bin ich zu ihm gefahren? Selten bin ich in den letzten Jahren alleine, ohne Eicca, zu ihm. Und wenn, dann nur, um ihm etwas zu bringen, Noten, Aufnahmen, sein Bogen, den er manchmal bei uns vergaß, wenn die Proben zu lange dauerten. Gut, wir waren ab und zu mal zu Zweit unterwegs. Was auch immer sehr lustig war. Wenn irgendwelche Fans ihm zu Nahe kamen, tat er immer so, als wäre ich seine Freundin. Oft lagen wir danach lachend fast auf dem Boden.

    Doch was war an dem Abend passiert, an dem Abend, an dem er mich zum ersten Mal so angesehen hatte? Was war davor geschehen? Ich überlege die ganze Zeit. Wir hatten uns länger nicht gesehen, ich war in England wegen meiner Arbeit, aber nun, so schaut man keine Bekannte, keine Freundin an, eine Freundin die mit seinem besten Freund zusammen ist.
    Perttu muss mir sagen, was er hat. Er hat sich sicherlich nicht in mich verliebt. Niemals. Ich bin nicht sein Typ Frau, bin nicht eine von denen, die er viel zu oft hat. Das Schema passt nicht. Seine Freundschaft zu Eicca ist ihm zu wertvoll… Hoffe ich.

    Sollte ich mit Eicca darüber sprechen? Nein, besser nicht, die Tour steht an und dann, dann hängen die Zwei jeden Tag zusammen und Eicca denkt vielleicht die ganze Zeit daran, was zwischen mir und Perttu war und… Nein die Tour darf nicht wegen mir leiden. Steigere ich mich vielleicht zu viel in alles hinein? Kommt viel weniger von Perttu rüber als von mir? Nein, seine Blicke waren sehr deutlich, nur was wollen sie mir sagen? Was meinte er damit, dass ich es sei, was ihn bedrückt? Verdammt, warum ist er immer so Wortkarg? Nach außen wirkt er nie so, doch sobald man ihn näher kennt. Ach Mann!

    Er hat ganz sicher Kummer und ich soll ihm helfen, mit Nähe. Vorhin deutete nichts darauf hin, dass er mehr wollte, mehr als nur einen Kuss. Oder war ich diejenige, die den Kuss wollte und er hatte einfach nur reagiert, wie wohl jeder Mann reagiert?
    Hätte ich mehr zugelassen, wenn er gewollt hätte? Hatte er gewollt und ich habe es nicht gemerkt, weil ich in Gedanken bei Eicca war? Ich liebe ihn, ich liebe ihn von ganzem Herzen. Seine Liebe ist genauso aufrichtig wie meine ihm gegenüber. Wir verstehen einander fast zu gut. Er ist der Mann meines Lebens. Aber warum bringt mich dann sein bester Freund so durcheinander?
    Eicca wird wohl gleich wieder kommen. Hoffentlich merkt er mir nichts an.



    Re: Leave me alone

    Muffine - 18.09.2005, 08:43


    Liest sich wahnsinnig gut und riecht nach Ärger.... :rolleyes:
    Mir gefällt die Perspektive...is mal was anderes! :nick:
    Bitte schnell weiterschreiben... ;D



    Re: Leave me alone

    Inga - 18.09.2005, 13:34


    Sooo.... Nun aber.
    Ich finde, Tagebucheintragungen sind eine geniale Perspektive, wenn man die Gedanken- und Gefühlswelt einer Person in den Vordergrund stellen will. Dafür ist dieser Stil einfach genial.... Goethe hat es vorgemacht.

    Es ermöglicht dir, so wirr und durcheinander wie nur irgend möglich und nötig zu schreiben, und gerade dadurch, dass es so... abgehackt, zusammenhanglos, fast stichwortartig gehalten ist, wird es so eindringlich. Dem Leser werden sozusagen die wirrsten Gedanken der Person offenbar... er fühlt mit.

    Der Nachteil an diesem Stil sehe ich jedoch darin, dass du mit diesen Tagebucheintragungen keine so stimmungsvolle Atmosphäre schaffen kannst, wie du es in der Geschichte ohne Titel getan hast.... Das finde ich fast ein bisschen schade, weil du es da so meisterhaft verwirklicht hast.

    Allerdings ist dies hier mal ein Stil, den wir nicht ständig zu lesen bekommen, von daher bringt er durchaus erfrischende Abwechslung...

    Zur Handlung sag ich diesmal wohl nicht so viel, glaub ich, weil... Naja, ich muss gestehen, dass ... ich weiß nicht. Vielleicht bin ich Besseres von dir gewöhnt, was die Handlung betrifft. Vielleicht ist sie mir zu gewöhnlich, aber das kann sich ja noch ändern. Ich bin grad so ... anspruchsvoll, glaub ich.
    Und wer weiß, vielleicht haust du mich damit ja doch noch vom Hocker... ;D Die Geschichte fängt ja grad erst an...



    Re: Leave me alone

    Lolly - 20.09.2005, 14:40


    so ich poste hier mal die nächsten teile damit man hier aufm gleichen stand is wie im apo forum.. sonst komm ich nur durcheinander..

    30. Oktober
    Ich bin alleine. Eicca muss für zwei Tage nach Berlin, wegen der neuen Platte. Wieder einmal verstehe ich nicht, warum er immer alles in solchen Dingen im Alleingang machen muss, die Band besteht ja schließlich aus mehr Leuten.
    Kaum war Eicca eine Stunde weg, klingelte das Telefon. Perttu. Er wolle mich sehen. Ich schlug vor, dass wir uns in einem Café treffen. Ein Ort, an dem uns Menschen beobachten können, wenn was passieren sollte. Den Grund sagte ich ihm aber nicht. Er fragte auch nicht, warum nicht bei ihm oder mir. Es war schon dunkel, als wir uns trafen. Während der Fahrt in die Stadt rief Eicca an, er war gut angekommen und er vermisse mich jetzt schon. Mein Herz strahlte. Nach all den Jahren sagte er immer noch die gleichen süßen Dinge. Ich liebe ihn.
    Perttu saß schon im Café und bestellte gerade, als ich rein kam. Ohne zu Fragen, was ich wollte, bestellte er für mich mit.
    Lächelnd setzte ich mich neben ihn und erzählte von Eicca, der gut angekommen war.
    Er entschuldigte sich, dass Eicca immer die Sachen regeln musste.
    Wir bequatschten einige unwichtige Ding. Sein Blick war zwar wieder einmal sehr tiefgründig, doch ich fühlte mich in dem Café sehr sicher.
    Er erzählte mir von einem Stück, das er für die neue Platte geschrieben hatte. Komischerweise hatte ich kaum Sachen von der neuen Platte zuhören bekommen. Eicca war immer zu müde, um mir abends etwas vor zuspielen oder ich hatte nicht die richtige Lust. Das erzählte ich Perttu. Traurig sah er mich an und meinte, dass er es mir unbedingt heute noch vorspielen wollte. Er legte ein paar Euro auf den Tisch und zog mich hinter sich mit. Wir gingen zu ihm. Stocksteif folgte ich Perttu die Treppen hoch und setzte mich extra auf den Sessel, um ja nicht neben ihm auf dem Sofa sitzen zu müssen. Er registrierte das wohl, denn kritisch sah er zwischen mir und dem Sofa hin und her. Doch er besann sich und holte sein Cello.
    Das Lied war langsam und während er spielte, mit geschlossenen Augen, fühlte ich, wie mein Herz schneller schlug. Selten hatte ich ein Lied gehört, das mich so berührte.
    Als der letzte Klang erlosch, öffnete er die Augen. Sie glänzten, als hätte er geweint. Schweigend stand er auf, um behutsam sein Cello zurück in den Koffer zu legen.
    Ich versuchte in Worte zu fassen, wie ich das Stück fand, jedoch fand ich keine Worte. Er verstand mich auch so. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen als er sich auf das Sofa setzte und mich ansah. „Wir sollten reden“, meinte er nach einigen Minuten des Schweigens. Ich nickte nur und hoffte, dass er in den Anfang machen würde. Was er auch schließlich tat. Mehr oder weniger. „Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist. Warum ich keine Luft mehr bekomme, wenn du in meiner Nähe bist, warum mein Herz aufhört zu schlagen, wenn du da bist, und es aufhört wenn du gehst. Du bist die Freundin meines besten Freundes, die Freundin von meinem Bandkollegen,… das darf nicht sein. Ich kämpfe schon sehr lange mit den Gefühlen…“ Es brach alles aus ihm heraus, ich hörte ihm zu, versuchte, die Worte zu verstehen, die er sagte, versuchte, zu begreifen, was er meinte. War es eine art Liebeserklärung? Liebe. Kann er lieben? In den ganzen Jahren habe ich ihn nicht einmal lieben gesehen. Als ich mit Eicca zusammen kam, lief grad die Scheidung. Eicca erzählte mir, nachdem wir länger zusammen waren, dass diese Frau Perttu kaputt gemacht hatte, seelisch und menschlich. Daraus schloss ich die ganzen Affären, das ganze sinnlose Rumgemache mit den Mädels und Frauen, die er in den ganzen Jahren hatte. Und versuchte zu verstehen, wie verzweifelte jemand sein musste in so einer Situation. Als mit Reden fertig war, sah ich ihn nur an, nicht fähig, etwas zu sagen, nicht fähig, mich zu bewegen. Ich konnte ihn nicht daran hindern, als er sich vor mich hockte, meine Hände zwischen seine nahm und sie küsste. Ich konnte … ich wollte ihn nicht abwehren, ich …
    Verdammt. Ich liebe Eicca doch.
    Ich stand auf und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    Eicca soll schnell wieder kommen, ich möchte Perttu nicht sehen, nicht ohne Eicca.


    01. November

    Vielleicht wäre es besser, wenn ich ihn in nächster Zeit gar nicht mehr sähe. Die Promotion wegen dem Album wird mir wohl helfen. Ich dachte, wenn ich ihn mit Eicca zusammen sähe, wäre es anders zwischen ‚uns’, doch nichts war anders. Er kam zu uns, wollte noch etwas mit meinen Schatz besprechen wegen dem Album oder so, ich weiß es gar nicht. Als er klingelte, machte ich mich im Badezimmer breit und versuchte mich mit diversen Masken und Peelings abzulenken. Doch ewig konnte ich mich nicht dort verstecken. Außerdem bat Eicca mich durch die Tür, dass ich doch etwas kochen solle. Natürlich spielte ich die perfekte Freundin und kam strahlend aus dem Badezimmer hinaus. Perttu kam zu mir und küsste mich auf die Wange, was wir normalerweise immer taten, nur seit dem einen Tag in der Bar nicht mehr.
    Er setzte sich wieder zu Eicca an den Tisch. Ich bin froh, dass Eicca immer Lust zu reden hat. So konnte ich still, ohne am Gespräch mitzuwirken, kochen. Auch beim Essen redete die meiste Zeit mein Freund. Perttu fügte hin und wieder einige Sachen hinzu. Als wir mit Essen fertig waren, beschloss ich, direkt ins Bett zu gehen. Doch Eicca fand, dass es noch viel zu früh sei. „Du weißt genau, dass ich in vier Tagen eine Woche lang weg bin. Meinst du nicht, wir sollten nachher noch etwas kuscheln?“, fragte er. Mir war es unangenehm vor Perttu. Er war immer sehr direkt, doch heute war es mir nicht recht, dass Eicca so etwas sagte. Er tat mir Leid, und ich weiß nicht warum. Lächelnd gab ich mich geschlagen und hoffte, dass Perttu bald fahren würde, damit ich mich mit meinem Kerl ins Bett verziehen konnte.
    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So heißt das Sprichwort doch, oder?
    Das Ende vom Lied, nach einigen vielen Flaschen Bier, war Perttu unfähig zu fahren, genauso wie Eicca. Er hatte schon öfters bei uns gepennt, doch leider ging es heute nicht, da er sehr früh in der Stadt einen Termin hatte. Also fragte mich Eicca, ob ich nicht Perttu fahren könnte. Natürlich. Ich stöhnte innerlich, ich wollte nicht. Jedoch hoffte ich, dass Eicca mitkäme. Nein, natürlich nicht. Er wollte es sich schon mal im Schlafzimmer bequem machen, einen Film suchen und so weiter. So stieg ich wenig später mit Perttu ins Auto. Während der Fahrt sagten wir kein Wort. Erst als wir die Straße von seiner Wohnung erreichten, fing er an zu reden. „Es tut mir leid, dass du wegen mir noch raus musstest“, entschuldigte er sich bei mir.
    Vor seiner Wohnung hielt ich und meinte das wäre okay. Ehe ich mich versah, hatte er mich näher zu sich gezogen und küsste mich zum ersten Mal leidenschaftlich, fast so als gäbe es keinen Morgen. Als hinge alles von diesem einen Kuss ab, vielleicht war es auch so? Vielleicht ist dieser Kuss an allem Schuld, was dann geschah? Er bat mich kurz mit hoch zu kommen, da er noch Unterlagen für Eicca hätte. War es eine Ausrede? Sicherheitshalber ging ich mit hoch. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, fühlte ich seine Hände an meinem Körper, seine Finger waren kalt und doch kam es mir so vor, als würde sie glühen. Er drängte mich gegen die Tür, küsste meinen Mund, meine Wange, meinen Hals. Ich schloss die Augen und genoss. Ich genoss es, und schäme mich jetzt dafür.
    Als ich zur Besinnung kam, stieß ich ihn von mir. „Gib mir die Sachen für Eicca. Ich sollte losfahren.“ Perttu sah mich traurig an und holte ein paar Blätter.
    Verzweifelt blickte er mich an, bevor er erneut meine Lippen eroberte, ich ließ es geschehen. Wehrte mich diesmal nicht, machte mit. Die Blätter gingen zu Boden und wir mit ihnen.
    Wir küssten uns lange, innig. Die Welt hörte auf sich zu drehen.
    Ein Klingeln riss uns zurück in die Wirklichkeit. Verwirrt stand Perttu auf und half mir aufzustehen. In meinem Mantel vibrierte es. ‚Eicca Home’ stand auf dem Display meines Handys. Ich ging dran und erzählte Eicca irgendwas von einem Unfall und das ich gleich losfahren würde. Als ich auflegte, hob er die Blätter vom Boden hoch. Stumm reichte er sie mir. Ich schloss die Tür hinter mich und rannte die Treppen hinunter, als verfolgte mich der Tod. Wäre der Tod nicht angenehmer? Ist er nicht die Erleichterung? Was tue ich da? Was lasse ich da zu? Ich liebe Eicca. Aber Perttu? Was macht er mit mir? Ist es ein Test, welchen ich nicht bestehe?
    Viel zu schnell war ich wieder zuhause. Die Blätter warf ich achtlos auf den Tisch. Meinen Schatz fand ich schlafend im Bett, schnell zog ich mich um und kuschelte mich an ihn. Langsam fand mein Herz seinen normalen Rhythmus wieder, meinen Kopf legte ich auf Eiccas Brust. Er wird mir fehlen. Eine Woche ist so grausam. Ich liebe ihn so sehr. Ich darf Perttu nicht mehr sehen. Er wird eh bald Eine finden, mit der er sein Verlangen befriedigen kann, bei der er seine Nähe findet, die er braucht.


    14 November

    Ich darf es gar nicht niederschreiben was geschehen ist. Es ist so grausam, so unvorstellbar, so beschämend, so…
    Eicca ist noch auf Promotion Tour, alleine. Perttu und Paavo kamen schon eher zurück. Eicca ist in der Sache wohl wirklich am Besten. Die anderen Zwei schweigen meistens eh in den Interviews. Eicca rief mich an und teilte mir mit, dass es noch länger dauern würde. Noch länger. Ich zergehe vor Sehnsucht nach ihm. Im Fernsehen lief nichts, so entschloss ich mich, ein Buch zu lesen. Doch bevor ich den ersten Satz zu Ende gelesen hatte, klingelte mein Handy. Seine Nummer blinkte auf dem Display. Langsam zählte ich bis zehn und hob ab. „Kommst du? Ich brauche dich jetzt.“ Seine Stimme war am Zittern. Keine fünf Minuten später befand ich mich im Auto.
    Still öffnete er mir die Tür und bat mich ins Wohnzimmer hinein. Perttu erzählte von der Promotion Tour, wie gut die Platte bei den Fans und der Presse ankommt. Das ist nichts Neues für mich Eicca, erzählt mir jeden Abend jede Einzelheit.
    “Komm zum Punkt, dafür hast du mich doch nicht um diese Uhrzeit gebeten, zu dir zu kommen, oder?“, fragte ich wohl etwas plump, denn er sah mich etwas erschrocken an.
    „Ich liebe dich“, sagte er geradeaus in mein Gesicht. Es traf mich wie ein Blitz.
    Nachdem ich meine Sprache wieder gefunden hatte, fragte ich ihn, warum er auf diese irrsinnige Idee kommt … Er unterbrach mich, meinte, das er sich in den Tagen, wo sie auf Promo Tour waren, mehr Mals versucht hatte, abzulenken, doch es hatte nicht geklappt. Er wolle mich berühren, mich spüren, küssen, riechen. Er liebe seinen Freund, doch die Liebe zu mir wäre stärker. Er verfluche sich dafür, für dieses Gefühl. Doch dagegen anzukämpfen, würde nichts bringen. Tränen standen ihm in den Augen.
    Tröstend nahm ich ihn in den Arm, versuchte zu erklären, dass ich Eicca liebe, das ich mit ihm Kinder haben und ihn heiraten möchte. Das ich ihn sehr gern habe, aber er sich wohl in etwas verrenne. „Vielleicht denkst du, du liebst mich, weil du mich nicht haben kannst?“
    „Ich kann dich haben“, sagte er heiser und sah mich an, einige Tränen hatten den Weg seiner Wange hinunter gefunden. Er kam mir näher und fing an, mich zu küssen. Ich schmeckte seine Tränen, als ich sein Gesicht küsste,… seinen Hals. Als ich ihn roch, ihn spürte, vergaß ich alles. Sogar Eicca.
    Erst als ich auf dem Heimweg war merkte ich, dass ich verloren war. Verloren in Perttus Armen, unter seinen Lippen, in seinen Augen. Zuhause duschte ich lange, ich wollte ihn nicht mehr riechen. Was würde nur passieren, wenn mehr geschehen würde? Küssen ist eine Sache, Sex eine völlig andere. Oder ist das Küssen der Weg dorthin? Öffnet das nicht noch viel mehr als die Lippen? Brauchte er soviel Nähe wie ich zurzeit? Lag es heute daran, dass ich mitmachte, weil ich Eicca vermisse? Aber ich bin es doch gewohnt, alleine zu sein, ohne Eicca einige Tage, ja sogar Wochen auszukommen, ohne mich auf den nächsten Mann zu stürzen. Das zwischen mir und Perttu hat wohl weniger damit zu tun, dass wir Nähe brauchen. Wir küssten uns auch, als Eicca da war. Ging es da mehr von ihm aus? Nein, es wäre wohl falsch, das zu sagen oder zu denken.



    Re: Leave me alone

    Muffine - 20.09.2005, 15:41


    Zitat: „Ich kann dich haben“, sagte er heiser

    oh, verdammt...das ist so gemein irgendwie...sie tut mir total leid! und eicca auch...das ist doch mist, wenn so etwas passiert...
    aber ich finde es trotzdem wahnsinnig spannend und es reißt mich mit und ich will mehr lesen!
    also mach doch bitte ganz schnell weiter! irgendwie wartet man ja doch gespannt darauf, wann sie zu ihm findet und wie die beiden es eicca beibringen...oder es kommt alles ganz anders?
    *tutsitzenundgespanntwarten* :rolleyes:



    Re: Leave me alone

    Y - 20.09.2005, 19:32


    WOW, dieser Tagebuchstil gefällt mir ur gut :)
    Wie du ihren Konflikt beschreibst, mir bleibt die Luft weg!
    Bitte mach ganz schnell weiter! :nick:



    Re: Leave me alone

    Lolly - 24.09.2005, 01:39


    19. November

    Eicca kam heute zurück. Er hat mir Blumen mitgebracht. Ich habe ihn so vermisst, jedoch fiel die Begrüßung kälter aus, als ich dachte. Er nahm mich in den Arm und doch merkte ich, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Hat Perttu was gesagt? Ich habe ihn seit dem letzten Abend, an dem wir uns geküsst haben, nicht mehr gesehen. Aus Angst das wir uns erneut küssen, aus Angst, dass mehr passieren würde, habe ich nicht abgehoben, wenn er anrief, die Tür nicht geöffnet, wenn er davor stand. Nach der Begrüßung zog sich Eicca ins Musikzimmer zurück und ließ mich alleine mit den Rosen in der Küche sitzen. Stundenlang starrte ich die roten Blumen an und bemerkte Eicca. Erst als er seine Hände auf meiner Schulter legte, kam ich zurück in die Wirklichkeit. Stumm setzte er sich neben mich. Er ahnte etwas. Mein Herz schrie es ganz laut. Doch ich sagte nichts. Wir fingen an, über die bevorstehende Tour zu reden. Es war eine Ausrede, von mir und auch Eicca. Warum zweifele ich an unserer Beziehung, schoss es mir durch den Kopf, als er mir von den ganzen Daten erzählte. Er wusste jetzt viel mehr, der Tourplan war voll. Den Vorschlag, einige Wochen mit zu kommen, schlug ich aus. Schob die meine Arbeit vor. Ausreden, alles Ausreden. Und Eicca weiß es. Ich schäme mich so. Obwohl Perttu und ich uns nur geküsst haben. Nur. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn Eicca… Oh Gott, dieser Gedanke. Er raubt mir den Atem. Aggressiv lässt dieser Gedanke mich sogar werden. Und Eicca? Es scheint, als nehme er alles einfach nur hin. Warum? Oder ist es etwas anderes, was ihn bedrückt. Warum habe ich ihn nicht gerade heraus gefragt, was mit ihm los ist?
    Aber was ist, wenn gar nichts los ist? Wenn ich mir etwas einbilde? Dann fragt er, wie ich darauf komme, warum ich solche Gedanken habe und ob ich etwas hätte. Er ist so lieb, so… wundervoll und ich tue ihm so etwas Grausames an. Ich beende das mit Perttu, bevor es richtig anfängt. Wenn die Kerle erst einmal auf Tour sind, Perttu andere Frauen sieht, regelt es sich wie von selbst. Hoffentlich.
    Irgendetwas jedoch hat Eicca. Normalerweise schlafen wir sehr oft miteinander, vor allem wenn er einige Tage nicht da war, bekommen wir nicht genug voneinander, ja selbst nach all den Jahren. Was hat er nur?
    Er fragte, ob ich in den letzten Tagen was von Perttu gehört hatte, oder Paavo. Ich verneinte, auch wenn es fast gelogen war. Gemeldet hatte Perttu sich ja…
    Verdammt. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Auch wenn ich meinen Schatz vermissen werde, bin ich froh wenn die Tour startet. Direkt nach Neujahr soll es losgehen. Bis dahin sind es noch knapp 6 Wochen. Die stehe ich auch noch durch. Muss schauen, wenn Perttu hierher kommt, wohin ich flüchten kann, oder wäre es zu auffällig? Gute Mine zum Bösen Spiel? Mein Chef meinte in den letzten Tagen etwas, dass in Irland jemand gebraucht wird für 2 Wochen und ob ich Lust hätte. So könnte ich schon mal einige Tage überbrücken, aber dann wäre ich ohne Eicca. Und ohne ihn bin ich ab Januar mehr als genug. Wie ich mich kenne, werde ich doch mit touren, nicht die komplette Zeit über, aber einige Wochen bestimmt. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich das enge Tourleben mit Perttu überstehen soll, aber ich liebe Eicca und er soll nicht darunter leiden. Wir sind schließlich erwachsene Menschen.
    Ich sollte mich hinlegen, bevor er wach wird und sich fragt, was ich hier so lange schreibe.




    05.Dezember

    Ich bin deprimiert. Es nimmt mich so mit, was mit Eicca los ist. Seit er wieder da ist, habe ich das Gefühl, uns trennen Welten. Erst sagte ich mir andauernd, dass es wegen der bevorstehenden Tour ist, da ist er eh etwas anders drauf. Gestresster wegen dem Planen. Jedoch haben wir, seit er da ist, nur zweimal miteinander geschlafen. Und bei dem letzten Male hatte ich das Gefühl, ich würde nicht mit meinem Freund schlafen, sondern mit einem Fremden. Es ging viel zu schnell. Als ich unter der Dusche stand kam er hinein und entschuldigte sich mit irgendwelchen Ausreden. Mist, hätte ich doch nur abgeschlossen. Da stimmt etwas nicht! Ich weiß nur nicht, was. Perttu ist die einzige Person, die es eventuell wissen könnte, er war oft bei ihm in letzter Zeit. Soll ich mit ihm reden? Oder Eicca ansprechen? Beides ist für mich schwer. Die Frage stellt sich nur, wer gibt mir die ehrlichere Antwort?
    Gestern saß ich auf dem Sofa und sah fern, Eicca, Paavo und Perttu kamen von der Probe. Ich kochte und wir saßen alle zusammen am Tisch und lachten, es war schön und doch anders. Eicca hatte mich sonst in allen Sachen einbezogen, doch gestern nicht. Er achtete zwar darauf, ob ich auch alles habe, ob es mir gut ginge, plötzlich meinte er ich solle mich doch hinlegen, wenn mir alles zu viel ist. Perttu sah mich lange an, bevor ich aufstand und schließlich ins Bett ging. Ich fahre morgen zu ihm. Wenn er mich anfasst, gehe ich sofort.



    Re: Leave me alone

    Y - 26.09.2005, 22:16


    Deine Geschichte gefällt ma ur gut!
    Diese Unsicherheít und Hin-und-Her bringst du sehr schön rüber!!
    Bin schon reisig gespannt auf eine Fortsetzung!! BITTÄ!! :nick:



    Re: Leave me alone

    PhiloFoX - 29.09.2005, 12:48


    Ich muss sagen, ich finde das sehr gut erzählt, wenn es auch keine sehr außergewöhnliche Entwicklung ist bis jetzt.
    Aber was mir gefällt, ist wie sie sich alle Möglichkeiten überlegt und am Ende gar nichts tut. Mal sehen, was dann 'morgen' passiert.



    Re: Leave me alone

    Lolly - 30.09.2005, 15:16


    mal nen bissl mehr

    06. Dezember
    Das Treffen mit Perttu war komisch. Ohne mich vorher anzumelden, klingelte ich bei ihm. Zögernd öffnete er mir die Tür und ließ mich in seine Wohnung. Einen Moment abzupassen, in dem Eicca nicht bei ihm zu Hause war, ging wohl schief. Denn Eicca saß, neben einer hübschen Frau im Wohnzimmer von Perttu. Etwas verwundert begrüßte ich meinen Freund mit einem Kuss auf den Mund. Der Frau nickte ich nur zu. Sie wurde mir als Jana vorgestellt, PR-Managerin. Komisch nur, dass so ein Treffen bei Perttu stattfand. Normalerweise trafen die Männer sich, wenn es um die Band ging, bei uns oder in einem der vielen Büros der Plattenfirma. Erstaunt setzte ich mich neben Perttu, da neben Eicca die blonde Schönheit saß. Ich verfolgte das Gespräch, verlor aber die Lust daran, als ich merkte, dass es nur um einen TV Auftritt ging.
    Schnell verabschiedete sich die Frau und verließ die Wohnung.
    “Was machst du eigentlich hier?“, fragte mich Eicca und stand auf. Was wollte ich bei Perttu? Mit ihm über Eicca reden? Oder einfach ihn nur sehen. Ich zuckte mit den Schultern. Eicca stand auf und entschuldigte sich bei Perttu, er müsse noch etwas erledigen, mir gab er nur einen Kuss auf die Stirn und verließ die Wohnung.
    “Sag mir was mit ihm los ist“, sagte ich als die Tür ins Schloss fiel.
    “Mit wem?“ Er stellte sich absichtlich blöd, was ich ihm auch sagte. „Was soll mit ihm los sein? Der übliche Vor-Tour-Stress. Was sonst? Mach dir keinen Kopf.“ Er wirkte heute nicht auf mich, wie der Kerl vor einigen Wochen, der mich küsste, der Tränen vergoss, wegen einer Frau, die er nicht haben kann. Nein, vielmehr wirkte er heute auf mich, wie ein großer Bruder. „Entweder willst du nichts sagen oder du weißt wirklich, nicht was los ist!“, meinte ich trotzig. Dann wollte er alles wissen, wissen was ich meinte, warum ich so kritisch in allen Sachen war. Wie von selbst erzählte ich ihm alles, ja sogar, dass wir kaum noch miteinander schliefen, dass er abweisend sei, wenn wir zusammen wären, dass, wenn wir einen Film schauten, ich das Gefühl habe, dass in seinem schönen Kopf ein anderer Film lief.
    Perttu hörte geduldig zu. Als ich fertig war, zog er mich in seine Arme. Ich hörte sein Herz laut klopfen. Dann stand ich auf, bedankte mich bei ihm und verließ die Wohnung fluchtartig. Viel zu sehr hatte ich dieses beklemmende Gefühl, ihn küssen zu müssen.
    Zuhause traf ich Eicca an. Er war sehr zurückhaltend. Was hat er nur? Sonst sagen wir uns immer alles.
    Ich verlange etwas von meinem Freund, was ich selbst nicht mache. Hat er ein ähnliches Geheimnis? Verdammt, dieses Gefühl lässt mich weinen.

    17. Dezember
    Die Tage vergehen schleppend und doch denkt man abends, wo ist all die Zeit hin? Meinen Schatz sehe ich nur noch abends, bevor wir schlafen gehen. Viel Stress, meint er immer nur. Perttu habe ich auch länger nicht mehr gesehen.
    Ich möchte nicht vor Weihnachten Stress mit ihm bekommen, aber so kann es nicht weiter gehen. Als ich heute Weihnachtsgeschenke kaufen wollte, vielen mir tausende für Perttu ein, und keines für meinen Freund. Warum? Am Ende fand ich doch einige Sachen, auch Perttu habe ich etwas Kleines geholt. Jedes Jahr kaufe ich ihm etwas, schließlich feiern wir ja auch immer zusammen.
    Plätzchen backen muss ich auch noch. Frage mich mal wieder, warum alles an mir hängen bleibt, da ist Eicca schon so richtig Mann. Männer!

    26. Dezember

    Weihnachten war wie immer, sogar Eicca war wie immer. Es war ein schöner Abend, sogar die Tage bei unseren Eltern haben wir überlebt, irgendwie. Die Tourvorbereitung hat ihren Höhepunkt erreicht. Bis zum 30ten haben die Männer noch frei, dann geht es los. Ich werde wohl den kompletten Februar dabei sein. Dadurch, dass Perttu mich nicht mehr so ansieht, freue ich mich sogar, vielleicht ist dann mein Schatz auch gelöster. Es kann ja sein, dass er wegen dem Stress so drauf ist. Erst die neue Platte, jetzt die Tour. Ich hoffe, er übernimmt sich mit den ganzen Aufgaben nicht, die er sich alle auch noch selbst aufbrummt.

    Mein Chef ist der Beste, er hat mir sogar angeboten in den nächsten Tagen Urlaub zu nehmen, damit ich die letzten Tage mit meinem Schatz zusammen verbringen kann. Ich kann froh sein, dass so einen toleranter Mensch mein Chef ist. Eicca hat sogar mal wieder richtig gelacht, als ich es ihm mitteilte. Es waren wirklich tolle Tage, fast zu schön um wahr zu sein.

    30. Dezember

    Habe ich es geahnt? Nichts ist mehr toll. Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich bin verzweifelt und kann mich nirgendwo hinwenden. Keine meiner Freundinnen würde das verstehen. Keine. Alle beneiden mich um meinen Freund, wie toll er doch ist… bekomme ich sehr oft zu hören und ja verdammt, es macht mich stolz.
    Und doch bin ich so dumm und bin dabei es zu zerstören. Ich hasse mich, ich hasse Perttu, dass er es zugelassen hat. Dass er nicht aufgehört hat… dass er…
    Ich war in der Stadt unterwegs. Eicca war, trotz des eigentlichen Urlaubes, wegen der Tour bei Paavo. Und das heißt bei ihm, nicht vor 23 Uhr wiederzukommen. Ich mag Jonna und weiß, wie gut sie zu den Männern ist, sie bekocht sie wahrscheinlich und will gar nicht, dass Eicca geht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich Perttu über den Weg laufen würde, denn normalerweise sind alle bei Paavo. Ich fühlte sofort, wessen Hände mir die Sicht nahmen. Grinsend sah er mich, ja fast lausbubenhaft. Er lud mich zum Essen ein. Da ich heute nicht kochen musste, willigte ich ein. Eigentlich hatte ich vor; nach dem Essen, wieder heimzufahren, zum Einkaufen war es zu spät. Er begleitete mich zum Wagen, er wollte mich nicht aufhalten, einerseits war ich traurig, anderseits war ich froh. Mein Handy klingelte, es war Eicca. Wie ich gedacht hatte, es würde sehr spät werden. Jonna hatte wirklich gekocht und Paavo wollte noch etwas mit ihm unternehmen. Ich erzählte ihm nicht, dass Perttu neben mir stand, draußen, neben meinem Wagen, in der Kälte. Eicca beendete das Gespräch und ich schob mein Handy in die Tasche. Es schneite, so heftig, dass es einem fast die Sicht nahm. Perttu meinte schließlich, dass es bei ihm viel gemütlicher wäre. Ich willigte ein. Natürlich, was denn sonst. Ich könnte mich … warum? Warum bin ich nicht in den Wagen gestiegen? Scheiß auf 30 Minuten Fahrt. Hätte ich nur!
    Perttu wohnt zum Glück sehr zentral. Wenige Minuten später waren wir in seiner Wohnung. Ich fror und war froh, dass er die Heizung voll aufdrehte. Ich kuschelte mich in die Decke, die auf dem Sofa lag und schaltete den Fernseher an. Perttu sah in einer TV Zeitung und schlug einen Film vor. Ich schickte Eicca eine Kurzmitteilung, dass ich bei Perttu bin und wir noch einen Film schauen. Seine Antwort kam prompt, viel Spaß wünschte er uns.
    Die Handlung vom dem Schauspiel bekam ich nur Anfangs mit. Eine Frau findet ihren Traummann, doch dieser ist vergeben. Jetzt wird mir auch klar, warum diesen Film, warum er nicht lieber eine Komödie schauen wollte.
    Er saß neben mir, ganz dicht. Er zitterte leicht und so ließ ich ihn mit unter die Decke. Seinen Arm legte er um meine Schulter und zog mich dicht zu sich heran. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und roch seine Nähe. Ich vergaß den Film, konzentrierte mich nur auf meine Wahrnehmungen. Ich fühlte seinen Herzschlag, roch seine Haut, fühlte seine Haare an meiner Wange. Es kribbelte am ganzen Körper. Es machte mich verrückte. Sein Atem ging ungleichmäßig, fast so, als erginge es ihm ähnlich wie mir. Er riss mich langsam aus meinen Gedanken. „Ich liebe dich!“, Leise sprach er die Worte aus. Erst beim dritten Mal verstand, ich was er sagte, löste mich von ihm und sah ihn erstarrt an.
    “Ich liebe dich“, wiederholte er. „Nein, …“ Ich wollte so viel sagen, doch er ließ es nicht zu, er bedeckte meine Lippen mit seinen, seine Hände wanderten über meinen Körper, sein Bart, den er sich in den letzten Wochen hatte wachsen lassen, kitzelte und doch genoss ich es. Er legte mich hin, sodass er auf mir war, langsam zog er mir meinen Pullover aus, danach mein Shirt, bis ich nur noch im BH unter ihm lag. Ich zitterte, was nicht an der Kälte lag, sondern an ihm. Er hob die Decke über uns, und ließ uns darunter eintauchen, als wenn wir in einer Höhle gefangen wären. Ich fühlte seine Hitze, seine Erregung. Obwohl alles so langsam vor sich ging, kommt es mir jetzt, im Nachhinein, alles so schnell vor, als würde man einen Film vorspulen,… Als er in mich eindrang nahm ich nichts mehr wahr, außer seinem schönen Gesicht. Seine Augen hatte er geschlossen, und sein Mund war zu einem schmalen Spalt geschlossen. Ich drang mich ihm immer näher. Schließlich schloss ich die Augen und versank unter den Berührungen.
    Danach war alles komisch. Lange blieben wir zusammen gekuschelt dort auf dem Sofa liegen, bis uns schließlich, mein Handy aus der Situation riss. Es war Eicca, er meinte, er würde die Nacht bei Paavo schlafen, dann bat er mich, ihm Perttu zu geben, er fragte ihn, ob ich bei ihm schlafen könne, da der Schnee nicht geräumt werden könnte, laut einer Radiodurchsage. Klar, meinte er und legte nach einer kurzen Diskussion über ein Eishockeyspiel auf.
    „Scheiße, wir haben einen Fehler gemacht“, verzweifelt sah mich Perttu an, Tränen standen ihm in den Augen. „Ja, das haben wir“, stimmte ich zu.
    “Schlaf du im Schlafzimmer, ich werde hier pennen.“
    Lachend schlug ich das Angebot aus, auch wenn die Situation alles andere als komisch war, aber getrennte Betten waren wohl unnötig. Wir legten uns in sein großes Bett, kuschelten und schliefen schnell ein.
    Als ich heute Morgen wach wurde, schlief er noch feste. Er sah aus wie ein kleiner Junge.
    Mein Herz weinte, als ich seine Wohnung verließ und nach Hause fuhr. Eicca war schon da und begrüßte mich fast zu stürmisch. Ich befreite mich aus seiner Umarmung, aus Angst, er würde Perttu riechen und verschwand schnell unter der Dusche. Doch wer hätte es geahnt, er folgte mir. Wir liebten uns unter der Dusche. Die Wassertropfen liefen mit meinen Tränen meine Wange hinunter und vermischten sich schließlich. Eicca merkte es, ließ stumm von mir ab und verließ das Badezimmer. Er weiß es. Er sagt nur nichts. Warum?



    Re: Leave me alone

    Y - 21.10.2005, 21:51


    Kommentiert denn sonst niemand diesen Teil?

    Also Wow, besonders das Ende ist mir durch Mark und Bein gefahren...dass Eicca ahnt, dass da was bei ihr im Busch ist und doch nichts tut *gänsehaut krieg*



    Re: Leave me alone

    Mette - 21.10.2005, 22:08


    na dann sage ich hier auch das ich die story geil finde ... :bindafür:

    kommentiere im anderen forum :blush:



    Re: Leave me alone

    Korppi - 23.12.2005, 12:59


    Lolly, postest du noch weiter?



    Re: Leave me alone

    Lolly - 27.12.2005, 05:26


    korppi hat folgendes geschrieben: Lolly, postest du noch weiter?

    ups :blush: natürlich gehts weiter *g*

    also hier der nächste schub *total vergessen hab*

    02. Januar

    Heute Morgen sind sie geflogen, in vier Wochen sehe ich Eicca wieder. Perttu. Ich vermied es, mit zum Flughafen zu fahren. Die letzten Tage waren schon traurig genug. Silvester verbrachte ich im Bett, neben mir Eicca, wir redeten kein Wort, sondern lagen nur dicht beieinander.
    Ich werde morgen drei Wochen nach Spanien fliegen, die Arbeit ruft. Ich hoffe, ich kann mich gut ablenken. Was zwischen mir und Perttu war, darf nicht noch einmal passieren. Eicca ist so verletzbar, auch wenn er nach außen nicht so wirkt. Ich will ihm nicht das Herz brechen, … ich habe es schon längst getan…


    29. Januar

    Ich sitze im Tourbus. Ich kam gestern Abend kurz vor Konzertbeginn an. Eicca strahlte mit der untergehenden Wintersonne um die Wette. Perttu begrüßte mich normal, sowie Paavo, Mikko, Antero und die Crew auch. Die Stimmung war wirklich bestens, genau wie das Konzert. Üblicherweise verzog ich mich direkt nach dem Auftritt in den Bus, ich kann es einfach nicht sehen, wie fremde Mädels meinen Mann umarmen, mit ihm Fotos machen. Auch wenn ich weiß, dass mein Schatz ein treuer Mann ist. Er ist treu und ich? Nachdem alle Fans selig gingen, kamen auch die Männer in den Bus. Eicca erzählte mir, dass wir ab morgen einen eigenen Bus haben, damit wir ungestört sind. So ein Aufwand. Warum nur? Uns macht es doch sonst auch nichts aus, im gleichen Bus mit Crew und Band zu schlafen. Wir haben sogar einige Tricks, damit sie nicht gleich mitbekommen, was wir in der Koje treiben. Aber natürlich setzte ich ein strahlendes Lächeln auf und freute mich. Irgendetwas hat es ja. Mit meinem Mann in einem großen Bus, alleine.
    Perttu gefiel es anscheint nicht, oder hatte er heute einfach nur schlechte Laune. Er verzog sich viel zu schnell in seiner Koje.
    Eicca und ich redeten lange, so lange bis wir die Letzten waren, die noch im Bus wach waren. Wir fuhren auf einer Autobahn entlang, kaum ein Auto war zu sehen. Ich habe ihn vermisst. Wie er mich ansieht, wie er mich berührt, wie er immer wieder seine Haare hinter seine Ohren streicht. Die Koje war wie immer viel zu eng, doch ich genoss seine Nähe, genoss es, als Eicca mich berührte, mich streichelte. Wir schliefen nicht miteinander, sondern kuschelten nur.

    01. Februar

    Ich liebe Eicca! Ich weiß das, und doch begehe ich wieder Fehler. Betrüge ihn, auf eine ganz andere Art und Weise. Okay ich habe mit ihm geschlafen, aber ich glaube, das körperliche ist weniger schlimm, als das seelische. Beim ersten Mal, in Perttus Wohnung. Das war anders, als das, was heute war. Es war auf einer anderen Ebene. Oder war es auch schon so? So.. intim? Ich bin verwirrt. Ich sollte alles niederschreiben, dann geht es mir meistens besser. Eicca hatte heute einen sehr langen Terminplan, sogar der Soundcheck musste ohne ihn gemacht werden. Ich saß als Lichtdoubel die ganze Zeit auf seinen Stuhl. Sogar sein Cello hatte ich zwischen meinen Beinen, frage mich, warum er nie blaue Flecken davonträgt. Perttu fragte mich nach dem Soundcheck, ob ich mit ihm in die Stadt möchte. „Wenn du dabei bist, sprechen mich keine Fans an“, sagte er. Aber ich glaube, dass es eine Ausrede war. Natürlich warteten einige Fans vor der Halle. Fleißig gab er einige Autogramme und bat mich mit seinen Augen ihn zu erlösen. Das tat ich auch. Wir machten uns davon, wir hatten viel Zeit fast drei Stunden. So entschlossen wir uns irgendwo etwas essen zu gehen. Wer hätte es ahnen können, dass dass Restaurant zu einem kleinen, gemütlichen Hotel gehört. Wir wollten uns eigentlich hinsetzen, doch irgendetwas hielt uns auf. Ich weiß nicht, von wem es ausging, von ihm oder von mir? Wir fanden uns vor der Rezeption wieder, später in einem kleinen Doppelzimmer ohne Frühstück.
    Keine Sekunde dachte ich an Eicca. Das Bett war für ein Doppelzimmer ungewöhnlich mir egal. In dem Moment wo Perttu wild meine Hose öffnete, dabei noch einen Knopf davon abriss, mir das Shirt über den Kopf streifte, wie er selbst, mit zittrigen Händen seine Hose öffnete. Ich half ihm sich aus dem dicken Kapuzenpullover zu befreien, seine Haut war am Glühen. Etwas zu wild kratze ich ihm über seinen nackten Rücken. Behutsam nahm er meine Hände und verschränkte diese hinter meinen Rücken. Sanft drängte er mich zum Bett, wo er mich dazu zwang mich hinzulegen. Ich erstarrte, als ich seinen hitzigen Körper auf meinem fühlte, als seine warmen Lippen über meinen Hals wanderten, hinunter zu meiner Brust. Meine Hände vergrub ich in seinem vollen Haar. Bevor ich mich versah, hatte er sich mit mir gedreht und ich lag auf ihm. Sein Grinsen machte mich schwach, willenlos. Unfähig etwas dagegen zu tun, machten sich meine Hände selbstständig. Wanderten über seinen makellosen Körper, auf und ab. Und als ich mich über ihn beugte, seine Lippen liebkoste, seine Hände an meinen Körper fühlte, verlor ich jeden Gedanken. Als wir dem Höhepunkt nahe kamen, flüsterte er immer wieder meinen Namen in mein Ohr. Viel zu feste bohrten sich seine Finger in meinem Rücken, jedoch fühlte ich keinen Schmerz, da, in dem Moment, fühlte ich nur Perttu, wie er in mir war. Sah nur seine Augen, seine Lippen, sein wunderschönes Gesicht. Eine Haarsträhne klebte an seiner Stirn…

    Ich glaube, hätte uns sein Handy nicht gestört, wären wir ewig dort liegen geblieben. Schwer lag ich auf ihm. Zärtlich küsste er mich bevor er sich unter mir befreite, um aufzustehen und sein Handy zu holen. „Eicca“, sagte er tonlos, bevor er abhob. Sein Gesicht hatte sich verfinstert, erhellte sich aber zunehmend. Viel sagte er nicht. Als er auflegte, wirkte er erleichtert. „Eicca meinte ich solle schnell Janne Bescheid geben, das Konzert muss ein wenig nach hinten verschoben werden. Er steckt im Stau und erreicht keinen von der Crew.“
    Fast erleichtert zog ich mich an. Ich hatte Panik gehabt, verdammte Panik, dass er fragen würde, wo wir sind. Aber nichts deutete darauf hin, dass er überhaupt daran gedacht hatte, dass ich alleine mit Perttu sein könnte. Gemeinsam verließen wir das Hotel, zahlten vorher noch. Eher Perttu. Die Frau hat irgendwie merkwürdig geschaut. Nun, es war uns egal. Wir lachten uns schlapp, als wir draußen waren. Als wir zurück gingen, legte er seinen Arm um meine Schulter und zog mich näher zu sich. Ich wehrte mich nicht. Ich genoss es. Wenn uns einer von der Crew oder Band sehen würde, würde keiner auf den Gedanken kommen das was zwischen uns läuft. Dachte ich, hoffte ich. Und auf einmal war das schlechte Gewissen da. Wir waren, mehr oder weniger, vorsätzlich ins Hotel, okay es war Zufall. Wir wollten essen. Aber als wir hoch ins Zimmer sind, spätestens ab da war klar, was passieren würde.
    Es fiel mir schwer, die Tränen zu unterdrücken, doch es gelang mir nicht. Perttu bemerkte es und auch wenn die Zeit drängte, blieb er stehen, und strich zärtlich mit seinem Daumen die Tränen aus meinem Gesicht. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch besann er sich wohl eines besseren. Die Band, er musste ja Bescheid geben.
    An der Halle angekommen trennten wir uns voneinander. Er ging in den Backstagebereich und ich sitze jetzt hier, und fühle mich schlecht. Eicca kam vorhin kurz herein, nur um zu sagen das er wieder da ist. Seine Augen, sie wirkten traurig, doch es war keine Zeit zu fragen, was los war, er musste auf die Bühne.



    Re: Leave me alone

    Korppi - 27.12.2005, 13:20


    Ich bekomm bei dieser Geschichte noch immer das Heulen *schnief*



    Re: Leave me alone

    Lolly - 28.12.2005, 06:32


    ich glaub ich geh jetzt OT.. aber ich hab mir die story *dank dir nina* gestern noch ma komplett durchgelesen.. und es ist.. seltsam. vieles kann ich mit meiner *ehemaligen??*(wort nich find) beziehung vergleichen. vielleicht nicht direkt das worum es geht.. also ne... aber wörter die gefallen sind, daten... (z.b. 6 jahre lange beziehung) oder .. ups ich greife sonst vor.. naja fand ich interessant.. da die story ja weit aus vorher geschrieben wurden ist..

    ehm ja :grübel:

    liest die sonst noch wer?



    Re: Leave me alone

    Kaipun - 29.12.2005, 00:50


    Ja, ich, aber ich hab den Teil noch nich gelesen, deshalb kein Komment. Sorry, wird aber nachgeholt!

    Sooo, gelesen:

    Nina hat recht, da bekommt man das Heulen, das is so traurig, einerseits liebt sie Eicca aber irgendwas zieht sie auch an Perttu an. Und dann scheint Eicca das auch immer zu wissen und is so traurig...



    Re: Leave me alone

    puschel - 03.01.2006, 21:38


    Ich lieb die Story auch immer noch und...bööö...hab grad Gänsehaut *glaub*nachguck* und das obwohl mir warm is, dank des Lumumbas...öööhhmm



    Re: Leave me alone

    Setsuna - 04.01.2006, 21:02


    *Finger heb* Isch lese auch mit, auch wenn isch im Apo-Forum schon alles gelesen und kommentiert hab.
    Ich glaub dazu hab ich meinen Senf schon gegeben, aber mal gucken was sich machen lässt.
    *nochmal lesen geh*



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