Am Ende aller Dinge

Villevalle's World
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    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 08.09.2005, 12:03

    Am Ende aller Dinge
    Also, ich versuch das hier. Nachdem Mona und Nina mich ermutigt haben. Und wenn mal nichts kommt, nich drängeln, ok, wer weiß, ob das überhaupt jemand lesen will. Aber es kann sein, dass die Geschichte sehr an mir zehrt, nein, es wird so sein. Deshalb bitte Geduld!
    Die Geschichte geht über acht Jahre und ich hoffe, dass ich die Zeitsprünge hinbekomme, das ist meine größte Sorge im Moment.
    Das sit meine erste FF, bitte ehrlich sein. *fleh*

    Alles ist meinem kleinen Köpfchen entsprungen und entspricht nicht der Wahrheit. Einige Daten und Fakten konnten beibehalten werden, andere musste ich ändern, damit sie hier reinpassen. Keiner von den Jungs gehört mir, vor allem nicht Perttu, der hier ne Hauptperson sein wird. Charlie gehört mir und die Geschichte auch.


    Am Ende aller Dinge

    Helsinki, Anfang Juli 2003

    Es war ein schöner Tag. Warm, aber nicht zu warm, ein leichter Wind vom Meer und ein strahlend blauer Himmel. Einfach zu schön um ihn in der Wohnung zu vergeuden. Außerdem hatte sie so viel noch nicht gesehen von dieser wunderschönen Stadt, es gab noch viel zu entdecken. Sie machte sich auf, auch wenn sie nicht wusste wohin. Als sie den Stadtplan studierte verstand sie nur Bahnhof. Sie konnte sich die Straßennamen nicht merken und fühlte sich verloren. Warum musste er auch grade dann weg, wenn sie da war? Es war verflixt.
    Sie setzte sich wieder in Bewegung, immer noch in den Stadtplan schauend, und bemerkte die Leute um sich herum nicht.
    Auf einmal traf sie auf einen Widerstand, konnte grade noch ihr Gleichgewicht halten, hörte es aber verdächtig auf der anderen Seite ihres Plans lärmen. Sie sah hin und entdeckte zwei Tüten voller Einkäufe, die nun schön verstreut auf dem Fußweg lagen.
    „Oh nein. Das tut mir leid, ehrlich, ich hab nich aufgepasst.“ fing sie mit ihrem spärlichen Englisch an.
    „Kein Problem, is ja zum Glück nichts Zerbrechliches drin gewesen.“ antwortete ihr eine vertraute Stimme ebenfalls auf Englisch.
    Sie sah auf und blickte in bekannte braune Augen, die sie auf einmal anzulächeln schienen.
    „Ach du bist es? Was machst du denn so ganz allein hier? Wo hast du Ville gelassen?“
    „Der musste kurzfristig los. Sie haben doch noch ein paar Gigs zugestimmt, oder ein paar mehr. Und da ich noch nich wieder nach Hause wollte, hat er mir angeboten so lange seine Wohnung zu benutzen.“ antwortete sie, während sie ihm beim Einpacken half.
    „Und du? Habt ihr nicht auch Termine?“
    „Ja, aber momentan haben wir Pause. Eicca wollte dieses Mal um den ganzen Stress mit den Festivals rumkommen und hat nur ein paar ausgesucht. Rock im Park und Rock am Ring sind schon vorbei und die anderen sind hier in Finnland, also nich das Problem. Außerdem kann ich so auch ein paar Auftritte mit dem Orchester mitspielen.“
    Sie waren fertig die verstreuten Sachen einzupacken und standen auf, ließen die Einkaufstüten aber auf der Erde stehen.
    „Und was machst du jetzt so? Ganz allein, wo dich Ville in der unbekannten Stadt zurückgelassen hat?“
    Sie musste über diese Bemerkung von ihm lachen.
    „Ich versuch noch ein bisschen die Stadt anzusehen. Aber ich glaube ich muss schon froh sein, wenn ich jemals wieder zurück zur Wohnung finde. Diese Straßennamen, das kann sich doch kein Mensch merken!“
    Verzweifelt und halb amüsiert wedelte sie mit dem Stadtplan rum, als er ihn ihr aus der Hand nahm und sagt: „Weißt du was? Ich kann dir doch die Stadt zeigen. Also wenn du willst. Und ich garantiere dafür, dass du danach auch wieder zu Villes Wohnung finden wirst, oder ich dich hinbringe.“
    „Ich weiß nich, das hört sich ja nett an, aber willst du nicht lieber etwas entspannen und so?“
    „Ich hab ja nicht vor mit dir Wandertouren zu unternehmen. Also, was sagst du?“ Wieder lächelte er sie an und sie konnte einfach nicht nein sagen.
    „Gern, sehr gern! Das ist wirklich nett von dir!“
    „Kein Problem. Und wenn du willst können wir auch gleich anfangen. Na ja, nicht sofort, erstmal muss ich noch die zwei Tüten hier nach Hause bringen, aber dann kanns losgehen.“
    Mit diesen Worten bückte er sich nach den zwei Tüten und hob sie auf. Dabei wankte eine beträchtlich und sie kam ihm zu Hilfe.
    „Komm her, ich nehm eine. Das bin ich dir schuldig, wo ich sie doch schon runter geschmissen hab.“
    Er nickte dankbar und ging los. Sie folgte ihm in kurzem Abstand, wobei sie versuchte ihn in dem Gedrängel, das auf dem Fußgängerweg herrschte nicht zu verlieren.
    Nach kurzer Zeit bogen sie in eine Seitenstraße ein und zwei Minuten später hielt Perttu vor einer Haustür. Er kramte in seine Hosentasche nach dem Schlüssel und als er ihn gefunden hatte öffnete er die Tür. Sie gingen zwei Treppen hinauf, bis sie abermals stehen blieben und er auch die Wohnungstür geöffnet hatte. Wie zuhause zog sie auch hier ihre Schuhe vor der Tür aus und schlüpfte dann durch diese in die Wohnung.
    Sie folgte dem Schatten, den sie noch erhaschen konnte und fand sich in der Küche wieder. Perttu hatte seine Einkaufstüte bereits abgestellt und war schon dabei sie auszupacken.
    „Danke, stell sie einfach hier hin, ich muss das nur noch schnell einräumen, dann können wir auch schon wieder los. Du kannst dich gerne so lange ins Wohnzimmer setzten.“ erklärte er, als er sich von einem Küchenschrank umdrehte. Wie ihr geheißen stellte sie die Tüte ab und begab sich ins Wohnzimmer. Es war in hellen Farben gestrichen und schöne Möbel komplettierten die angenehme Atmosphäre. Sie setze sich auf das rote Sofa, das der Farbakzent des Raums war und sah sich um. Vor ihr stand ein kleiner Tisch, auf dem ein Aschenbecher mit zwei ausgedrückten Zigarettenstummeln stand. An der Wand hingen Bilder und eine goldene Schallplatte. In einer Ecke stand ein Hocker und daneben lag aufgedeckt ein Cellokoffer. Sie betrachtete das Instrument und stellte wieder einmal fest, wie sehr sie Perttu und die anderen bewunderte, dass sie so mit diesem Instrument umgehen konnten. Sie konnte grade mal Gitarre und Klavier spielen, und dass auch nur in den Grundzügen.
    Gegenüber der Couch stand ein Fernseher, daneben ein Regal mit einer Anlage und einer beträchtlichen Sammlung an Schallplatten, CDs und Büchern. Wann er wohl die Zeit dazu hatte, die alle zu lesen?



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 08.09.2005, 12:50


    Mmh...gefällt mir :nick:
    Liest sich sehr flüssig, macht Lust auf mehr.
    Ich hoffe es geht bald weiter...



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 08.09.2005, 15:03


    Ich sach mal, Erwartungen voll erfüllt! *daumen hoch*
    gefällt mir gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht.



    Re: Am Ende aller Dinge

    puschel - 09.09.2005, 02:24


    Ja ist doch wirklich ein spannender Anfang und die Aussicht auf 8 Jahre in der Story lässt mich auch ganz hibbelig werden! :nick:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Setsuna - 10.09.2005, 15:30


    Weiter!!!!!!!!
    Es liest sich wirklich flüssig und macht, wie Tinsche ( ? ) schon sagte, Lust auf mehr.
    Also: PLEASE!!!!!!!! WRITE MORE!!!! :yau:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 10.09.2005, 15:54


    Danke, ich hatte solche Angst, dass ich vielleicht reinfall. Naja, scheint ja doch geklappt zu haben, bis jetzt *g*

    Also, hier der nächste Teil:


    „Ok, ich bin fertig, wollen wir los?“
    Erschrocken blickte sie auf, nickte und erhob sich um ihn in den Flur zu folgen.
    „Wo sind denn deine Schuhe?“ fragte er sie.
    „Draußen.“
    „Du hast deine Schuhe extra draußen ausgezogen? Das hättest du echt nich machen müssen, ich bin doch auch mit meinen reingegangen.“
    „Ja, aber mit dem Unterschied, dass das hier deine Wohnung ist und nicht meine. Und meine Eltern haben mir nun mal beigebracht, dass ich die Schuhe vor der Wohnungstür auszuziehen hab, wenn ich bei fremden Leuten bin.“
    „Na dann, das nächste Mal kannst du sie anlassen, bis du in der Wohnung bist. Ich bin da nich so.“ erklärte er, hielt ihr die Tür auf und sie ging nach draußen. Während er die Wohnungstür abschloss und sie sich die Schuhe wieder anzog fragte sie: „Sag mal, hast du gar kein Musikzimmer oder so? Das muss doch ganz schön laut sein, wenn du da einfach so Cello spielst oder?“ Er lächelte sie an und antwortete: „Ja ist es. Aber ich bin erst vor ein paar Wochen eingezogen und es war etwas stressig. In ein paar Wochen is das Zimmer fertig isoliert und meine Nachbarn hoffentlich noch nett zu mir.“ Sie lächelte verstehend.
    Als sie raus auf die Straße traten schlug Perttu dieselbe Richtung ein aus der sie gekommen waren.
    „Also,“ setzte er theatralisch an „was hast du denn inzwischen schon gesehn? Ich mein, du bist jetzt fünf Tage hier nich wahr, da hat dir Ville bestimmt schon einiges gezeigt.“
    „Na ja, nich wirklich. Am ersten Tag bin ich erst nachmittags angekommen, dann sind wir in seine Wohnung und abends trinken, mit den Jungs. Aber das weißt du ja.“ Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung vor fünf Tagen. Sie wurde rot, als sie daran dachte, was sie alles in ihrem angeheiterten Zustand gesagt haben könnte. Sie beschloss nie wieder so viel zu trinken.
    „Am nächsten Tag hat er mir die Innenstadt gezeigt, also Dom, Präsidentenpalais, Obersten Gerichtshof und so. Und den Hafen. Am nächsten Tag stand dann fest, dass sie die Gigs machen und mussten üben, genau, wie die anderen Tage auch. Und da hatten wir nich mehr viel Zeit und haben einfach die kleinen Gässchen erkundschaftet und sind shoppen gegangen.“
    „Na da hast du aber wirklich nich noch viel gesehn.“ sagte Perttu entrüstet.
    „Hab ich doch gesagt. Und ich wollte nich so wieder aus Helsinki weg, wie wäre das denn?“ entgegnete sie lachend.
    „Nicht gut auf jeden Fall.“ musste er zugeben. „Na dann…ok, ich weiß, was wir machen.“ Geheimnisvoll lächelte er und bog in einer Straße ein.
    „Und was?“ fragte sie.
    „Wirst du schon noch sehn.“
    „Das is gemein Perttu, sags mir!“ bettelte sie.
    „Ich hab ja gar nich gewusst, dass du so betteln kannst.“
    „Tja jetzt weißt dus. Und, sagst dus mir jetzt?“
    Er schüttelte nur den Kopf und fügte dann hinzu: „Schau einfach nach vorne und du siehst es.“
    Sie folgte seiner Aufforderung und stellte fest, dass sie sich am Hafen befanden und direkt vor einer Fähre standen.
    „Suomenlinna?“ fragte sie.
    „Jepp. An einem so schönen Tag wie heute is das genau das Richtige. Also komm, sonst müssen wir ne halbe Stunde warten, bis die nächste Fähre fährt.“ Mit diesen Worten griff er ihren Arm und zog sie Richtung Fähre. Er bezahlte zwei Karten und griff dann wieder ihren Arm, um sie zu einer Sitzbank an der Seite zu leiten, wo sie sich hinsetzten.
    Eine Zeit lang saßen sie schweigend nebeneinander. Endlich begann die Fähre sich zu bewegen und Perttu schaute sie an. „Also Charlotte, wieso bist du nicht mit Ville mitgefahren? Ich mein, so hättet ihr euch wenigstens gesehen.“
    „Erstens, nenn mich bitte Charlie. Und zweitens, das hab ich dir doch schon gesagt. Ich wollte mir Helsinki anschaun. Natürlich wär es schön gewesen, dass mit Ville zu machen, aber ich bin ja länger hier und er is nur zwei Wochen weg.“
    „Vermisst du ihn nicht?“ Unverständnis machte sich in Charlies Kopf breit, bis sie zu verstehen glaubte.
    „Ach Gott. Du glaubst, dass wir zusammen sind?“ Perttu nickte zustimmen.
    „Nein, Gott, nein. Wir sind Freunde, aber das wars auch schon. Wieso hast du denn gedacht, dass wir ein Paar sind?“
    „Na ja, es is Ville…“ versuchte er sich zu erklären.
    „Ach, und weil es Ville is und ich ein Mädchen, noch dazu seine Musik mag, muss ich automatisch in ihn verliebt sein oder wie?“ gab sie belustig von sich.
    „Tschuldige, ich hatte halt gedacht…“ weiter kam er nicht. „Ist schon gut. Du hast es ja nicht böse gemeint. Aber nein, wir sind nicht zusammen. Ich mein, er is nett und alles, aber wir sind nur Freunde, und das reicht mir. Das heißt nicht, dass er mir nichts bedeutet oder so, das hat er schon vorher getan, bevor ich ihn persönlich gekannt hab. Er hat mir geholfen, damals, ohne es selbst zu wissen. Dafür wird er immer einen besonderen Platz bei mir haben.“ Sie sagte es mehr zu sich selbst, als zu ihm. Perttu fiel auf, dass ihr Blick glasig wurde, sie schien in weite Ferne zu sehen, in eine vergangene Zeit.
    „Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt? Ich mein, es kommt nicht so häufig vor, dass aus nem Fan und seinem Idol so gute Freunde werde, dass das Idol oder wie du ihn nennen willst seinen Fan einlädt um bei ihm Urlaub zu machen.“



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 10.09.2005, 16:14


    Na, das wird ja spannend, ich dachte nur auch, sie ist mit Ville zusammen. Erklärung bitte, gute Frage, Perttu!

    So *mecker*
    Zitat: „Am nächsten Tag hat er mir die Innenstadt gezeigt, also Dom, Präsidentenpalais, Obersten Gerichtshof und so. Und den Hafen. Am nächsten Tag stand dann fest, dass sie die Gigs machen und mussten üben, genau, wie die anderen Tage auch. Und da
    das zwei mal "am nächsten Tag" gefällt mir nicht, das kannst du besser *gg*

    und du benutzt sehr oft "dann"
    hab ich bei Gigi auch schon mal drüber gemeckert, versuch mal darauf zu achten, lässt sich den Text flüssiger lesen und ist doch klar, dass das eine auf das andere folgt, du musst keine aufzählung machen

    so, ausgemeckert
    gefällt mir gut *daumen hoch*



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 10.09.2005, 20:58


    JUHUUUU! Damit ist mein PS natürlich hinfällig. Bin sehr glücklich, werde mich sogleich auf die Lektüre stürzen.
    Cool, ich bin nicht die einzige, die krasse Epen über Jahre hinweg bastelt... (bei mir sind es mittlerweile 12... die krieg ich sicher NIE fertig).

    Edit:
    -Ich finde eine Geschichte mit Perttu UND Ville einen sehr sehr leckeren Ansatz
    -Ich hätte auch gedacht, die Gleichung Ville+Mädchen+mag Musik= Mädchen hat den Ville lieb würde aufgehen... :lol:
    - Zitat: Das heißt nicht, dass er mir nichts bedeutet oder so, das hat er schon vorher getan, bevor ich ihn persönlich gekannt hab. Er hat mir geholfen, damals, ohne es selbst zu wissen. Dafür wird er immer einen besonderen Platz bei mir haben ´
    Wir haben viel gemeinsam, Charlie und ich.

    --> flüssig erzählt, ich sag nichts über danns, da würde ich mich selber pieken. Ich finde, du könntest zwischen der wörtlichen Rede ein bisschen mehr schreiben, aber Hemingway und ich tun's auch nicht und er zumindest hat dafür den Nobelpreis gekriegt, also hör mir einfach nicht zu und schreib mehr von diesem mich sehr erfreuenden Geschichtchen!!!!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 11.09.2005, 13:33


    Hey, danke! Ich versuch mal darauf zu achten Nina, danke für die Tips! Freut mich wirklich, dass es euch gefällt, und dass ich euch reinlegen konnte mit Ville und Charlie. :lol:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Muffine - 11.09.2005, 13:51


    Och, schade, ich hätte eine Dreiecksgeschichte zwichen Charlie, Ville und Perttu sehr nett gefunden...
    Und du hast es tatsächlich geschafft uns zu täuschen...Gemeinheit! ;D
    Also, schnell weitermachen und erklären, wie die beiden sich kennen gelernt haben... :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 11.09.2005, 14:13


    :bindafür: Ja bitte, mach schnell weiter *drängel*



    Re: Am Ende aller Dinge

    Y - 11.09.2005, 14:24


    Schließ mich den anderen an: Bitte ganz schnell weitermachen! :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Lazerangel - 12.09.2005, 08:43


    Interessanter Aufhänger zum Schluss.
    Und auch tolle Geschichte bisher.
    Obwohl ich doch etwas enttäuscht war, als Charlie erklärte, das Ville und sie nur Freunde sind.
    Eine Dreiecksgeschichte wäre sicher interessant geworden.

    Das es nun eine reine Apo-Geschichte wird, gefällt mir persönlich net so.
    Ich mag im Moment eigentlich nicht wirklich noch eine Apo-Geschichte hören bzw. lesen. :?

    Trotzdem... :D
    Ich will wissen wie Charlie und Ville, also aus Fan und Star Freunde werden konnten...

    Wann gehts weiter?



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 12.09.2005, 11:41


    ui das wird sicher ne tolle story werden ..

    ich will auch wissen wie Ville und Charlie zueinander fanden
    ich bin schon gespannt wie es weitergeht
    mach weiter :) :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 13.09.2005, 14:38


    So wahnsinnig interessant ist es gar nciht, wie sie sich kennen gelernt haben, hab ich schon mit Mona besprochen. Aber sie hats trotzdem frei gegeben.
    Achso, nur mal so, nur weil Charlie und Ville nicht zusammen sind.... ich schleich mich mal
    Viel Spaß mit dem nächsten Teil, und danke für die lieben Kritiken, Mona hat mir gesagt ich soll davor keine Angst haben, ich geb mir Mühe!


    „Ja, stimmt, das is schon seltsam.“ gab sie zu. „Na ja, ich weiß auch nich genau, wie das so gekommen is. Ich war vor zwei Jahren auf nem Festival wo sie auch waren. Und sie haben da auch ne Autogrammstunde gegeben. Na ja, da musste ich natürlich hin. Und dann, ich weiß nich mehr, wir sind irgendwie ins Quatschen geraten, trotz der anderen Leute, die drumherum waren. Und als ich dann gehen wollte, weils mir gereicht hat mit der ganzen Schubserei und so, da hat er gefragt, ob ich nich noch warten wolle, weil die Autogrammstunde eh gleich vorbei sei und sie dann Zeit hätten und wir dann weiter reden könnten. Und da hab ich einfach ja gesagt und bin geblieben. Und dann haben wir uns unterhalten, alle, nich nur Ville und ich, auch die anderen Jungs. Und da sie noch die anderen zwei Tage auf dem Festival geblieben sind haben wir uns öfter mal getroffen und einfach nur geredet. Und am Ende, hat er mich nach meiner Handynummer gefragt. Ich hab sie ihm gegeben, aber in der Annahme, dass er sich eh nie melden würde. Tja, da lag ich falsch.
    Er hat mir ne SMS geschrieben als sie mal in der Nähe waren, da haben wir uns getroffen. Ja, letztes Jahr dann auch noch bei nem Festival. Ansonsten haben wir telefoniert und Mails geschrieben. Ich hätte nicht gedacht, dass das mal so wird aber ja, ich würd sagen, wir sind Freunde geworden.
    Und eigentlich hätte ich schon zu Silvester herkommen sollen, das hatte aber nich geklappt und da haben wir das jetzt halt gemacht. Außerdem hab ich jetzt auch mehr Zeit, da ich ja keine Schule mehr hab. Ich hätte also sogar mehr als die sechs Wochen Zeit, die ich hier bin.“
    Perttu hörte ihr die ganze Zeit zu, sah sie an und ihm fiel das leichte Lächeln, das um ihren Mund spielte, auf.
    Er kramte in seiner Hosentasche und beförderte eine Zigarettenschachtel zu Tage. Zuerst nahm er sich eine hinaus und steckte sie sich zwischen die Lippen, dann erinnerte er sich seiner guten Erziehung und hielt Charlotte die Schachtel hin. Diese lächelte ihn liebevoll an und schüttelte dann den Kopf. „Danke, aber nein. Ich rauche nicht.“
    „Du armes Kind, und dann wohnst du bei Ville? Du kannst einem ja wirklich Leid tun.“ kam die ernst gemeinte Antwort. Sie musste lachen. „Ach das geht schon. Er macht immer die Fenster auf. Demnach sind sie also fast immer offen, und er leert den Aschenbecher jeden Tag.“
    „Wow, da is er ja richtig human zu dir.“ gab Perttu belustigt von sich und zündete sich endlich seine Zigarette an.
    „Komm, sei nich so. Du weißt genau, dass er absolut nich ohne kann. Und ich finde, das is ne nette Geste von ihm. Er gibt sich immerhin Mühe.“ versuchte sie Ville zu verteidigen.
    „Ja stimmt, hast ja Recht.“ gab Perttu sich geschlagen.

    Nach einer Viertelstunde Fahrzeit legte die Fähre an und die beiden gingen von Bord. Perttu führte Charlie herum und erzählte ihr ziemlich viel über die Festung und ihre Geschichte.
    „Wow, woher weißt du das alles?“ fragte sie erstaunt.
    „Tja, das kommt davon, wenn man in der Schule nicht nur einen Wandertag hier verbracht hat. Außerdem hab ich mal ein Buch darüber gelesen. Ab und zu überkommt es mich halt und ich versuche mir ein wenig geschichtliches Wissen anzueignen. Und wieso sollte ich damit nicht direkt vor der eigenen Haustür anfangen oder?“ Sie nickte zustimmend und sah sich wieder um. Es war einfach atemberaubend, auf der einen Seite schaute sie raus aufs offene Meer, das heute so blau und unergründlich aussah, auf der anderen Seite stand diese Festung, die der ganzen Stadt Halt zu geben schien. Und dann noch diese Natur, einfach Wahnsinn.
    „Wollen wir uns irgendwo hinsetzen? Nachher können wir ja noch gern in ein paar Museen gehen oder was essen, obwohl, das würde ich nich hier machen, die Restaurants hier sind doch etwas teurer als in der übrigen Stadt.“ meldete sich Perttu zu Wort. Sie drehte sich wieder zu ihm um, sah ihn ein paar Sekunden in die Augen, als müsste sie erst wieder zu sich selbst finden und nickte dann.

    Sie fanden einen schönen Platz, halb unter Bäumen und abseits der Wege. Sie genossen die Sonnenstrahlen, die ihre Haut wärmten.
    „Gott, hier könnte ich es den ganzen Tag aushalten.“ sagte Charlie. „Bei uns in Deutschland ist es immer unerträglich warm, wenns denn mal warm is. Aber hier, das ist genau die richtige Mischung, voll angenehm.“ Sie legte sich auf den Rücken und setzte ihre Sonnenbrille auf, trotzdem musste sie die Augen schließen, weil sie anfingen zu tränen, als sie in den Himmel sah.
    Perttu lächelte und stimmte ihr zu. „Ja, da hast du schon Recht. Und dann stell dir vor, dass du bei der Hitze auch noch ein Konzert geben musst. Das heißt 45 bis 90 Minuten volle Konzentration. Und dann auch noch mit dem Cello über die Bühne rennen.“
    „Na ja, das musst du ja nicht. Das tust du freiwillig. Aber is schon besser so, wenn ich mir vorstelle, ihr würdet wirklich die ganze Zeit so ruhig dasitzen, wie Antero…mhh, irgendwie würde das wohl nicht zu den Liedern passen.“ gab sie nachdenklich von sich.
    „Ja, das stimmt. Und ich lauf ja auch gern auf der Bühne rum, es hält einen dann einfach nicht mehr auf dem Sitz.“
    „Kann ich mir vorstellen. Und außerdem bist du ja auch ein kleiner Wildfang!“ gab sie grinsend von sich. Er lächelte zurück und fühlte sich glücklich, irgendwie nur glücklich. Ja, es war ein schöner Tag.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 13.09.2005, 15:14


    Da hat Mona völlig Recht.Wenn du weiter so gut schreibst brauchst du vor den Kritiken wirklich keine Angst haben :nick:
    Mir gefällt die Storie und wie du schreibst immer noch sehr gut und ich bettel dann jetzt einfach mal um mehr :bet:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 13.09.2005, 18:19


    Hm, das Kennenlernen erinnert mich irgendwie entfernt an eine FF namens "Die Autogrammstunde" :D

    Ich steh grad was neben mir und bin nicht so wirklich commentfähig.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 13.09.2005, 19:51


    Ach, "Die Autogrammstunde"? Die kenn ich, ja. :D Könnte einen aber auch an ne FF von Ihni erinnern, die hatte sowas auch mal drin. Ich mein, wie lernt man Herra Valo sonst kennen, wenn er schon bekannt ist?



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 13.09.2005, 19:59


    Keine Ahnung, ist schon ok, war nicht böse gemeint!
    und irgendwie müssen sie sich ja kennenlernen, und wenn er von Anfang an weiß, dass sie Fan ist blah blah, ist das schon recht logisch. Voll ok



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 13.09.2005, 22:10


    ui das ist schön das es so schnell weiterging :)
    mach weiter so ich lese es sehr gerne :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 15.09.2005, 20:09


    Ahh, Katja, das ist nett! Gefällt mir gut. Ich bin auch für mehr. Und weil ich noch so müde bin von der weiten Reise hoffe ich, dass du dich für diesmal mit einem so simplen Kommentar von mir begnügen magst...
    Beim nächsten Mal sag ich mehr als "mehr!", ja?



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 15.09.2005, 20:28


    Danke Inga. Wenn ich von dir schon höre, dass es gut is freut mich das schon ungemein. Da hab ich ja dann richtige Panik, wenn du zu einer wirklichen Kritik anstetzt, aber ich ahlt das aus. Hoff ich.
    So, morgen guibts dann den nächsten Teil, seit schon mal gespannt. *g*



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 16.09.2005, 13:25


    So, wie versprochen der nächste Teil. Aber mit einer fetten WARNUNG, SVV wird erwähnt.


    Sie lagen, beziehungsweise saßen, eine ganze Zeit lang nur so da und starrten auf das Meer oder in den Himmel.
    „Man, da kann man fast einschlafen.“ meldete sich Charlie auf einmal und streckte sich ausgiebig um nicht wirklich einzunicken. Perttu schaute zu ihr und beobachtete sie dabei, wieder erschien ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht, als er sie genauer ansah, ihren Bauch, den er nun sehen konnte, weil ihr Top etwas hoch gerutscht war. Doch auf einmal stutzte er.
    „Was ist das?“ fragte er und deutete auf kleine Striemen auf ihrem Bauch.
    Charlie sah ihn an und wusste zuerst nicht, was er meinte, bis sie seiner Hand mit ihren Augen gefolgt war. Ihr fragender Blick wurde schlagartig beschämt und schnell zog sie ihr Top wieder über ihren Bauch und antwortete: „Nichts, wirklich nichts.“ Es klang nicht sehr überzeugend und sie hätte sich selbst dafür am liebsten geohrfeigt.
    Perttu wusste, dass sie log, er kannte solche Striemen, solche feinen Narben, nur zu gut kannte er sie…
    „Du weißt, dass ich dir nicht glaube oder?“ versuchte er sie zum Reden zu bringen. Aber sie sagte nichts, hielt ihre Augen geschlossen und ließ ihre Arme auf ihrem Bauch liegen, so, als konnte sie diese Geste vor Perttus Fragen schützen.
    „Ich war siebzehn, als ich das mal ausprobiert hab…“ sagte er um ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie öffnete ihre Augen und sah ihn fragend an, konnte jemand wie er so etwas wirklich getan haben? Er wartete nicht, bis sie etwas sagte, sondern fuhr fort, seinen Blick über das Meer streifen lassend.
    „Ich hatte totalen Stress mit meinen Eltern, vor allem meinem Vater. Er wollte unbedingt, dass ich mich beim Orchester bewerbe, ich wusste nicht genau, ob ich das wollte. Dann kam die Schule dazu, mal wieder ein Haufen Prüfungen. Und dann…“ er machte eine kurze Pause, als ob er nicht wusste, ob er ihr wirklich alles sagen wollte. „Und dann hat auch noch Laura mit mir Schluss gemacht. Und das ohne jeglichen Grund, ich war einfach zu gestresst und zu deprimiert. Ich hatte das Gefühl ich würde platzen, wenn ich nicht selbst was dagegen unternehmen würde.“
    „Und du hast was unternommen?“ fragte sie leise, flüsterte, weil sie ihren Ohren immer noch nicht trauen konnte, wollte.
    „Ja.“ flüsterte er leise, irgendwie abwesend, zurück. Er wollte sich nicht wirklich erinnern, doch er erinnerte sich, auf einmal, an alles. Er hatte sich so verloren gefühlt, von niemanden geliebt, und dann dieser Druck von seinem Vater. Wollte er es nicht akzeptieren, dass er sein eigenes Leben hatte? Dass er vielleicht gar nicht sein Leben lang im Orchester spielen wollte? Er hatte vielleicht etwas anderes mit seinem Leben vor, hatte schon anderweitig Bühnenluft geschnuppert, als er einmal bei Apocalyptica einspringen musste, weil Max krank geworden war.
    Und dann hatte ihn auch noch Laura verlassen, ohne jeden triftigen Grund, und das ausgerechnet jetzt, wo er wen zum Anlehnen hätte gebrauchen können, einfach wen um in den Arm genommen zu werden. Es war schrecklich gewesen, kein Wunder, dass er diese Erinnerungen so weit wie möglich verdrängt hatte.
    „Wie?“ drang ein leises, atemloses Flüstern an sein Ohr.
    Er schloss die Augen, sah alles genau vor sich. „Ich, es war zu viel, und ich musste einfach meine Wut ablassen. Meine Wut auf meinen Vater, das doofe Orchester und auf Laura. Und…ich…ich hab sie an mir ausgelassen. Zwei oder dreimal, dann hab ich realisiert, was ich da eigentlich gemacht habe. Aber es hat geholfen, in den Momenten, damals, es hat einfach geholfen.“ sagte er leise. Sie nickte, wie sie ihn verstand, nur zu gut.
    „Aber es ist wieder gut geworden.“ sagte sie dann mit einem Hoffnungsschimmer, obwohl sie es doch bereits wusste.
    „Ja, das ist es. Ich, ich hab es einfach nicht mehr gebraucht, als der Stress vorbei war. Das Orchester hatte mich angenommen und mein Vater war zufrieden und ließ mich in Frieden. Die Prüfungen in der Schule waren auch vorbei. Und, das mit Laura, das schien sich auch wieder einzurenken, was es ja dann auch tat.“ endete er. Immer noch hielt er die Augen geschlossen, versuchte die Erinnerungen, die er so lange unter Verschluss gehalten hatte wieder zu verschließen. Er wollte nicht an diese Zeit denken, nein, das wollte er wirklich nicht.
    Sie wussten beide nicht, was sie sagen sollten, es herrschte einfach eine zu seltsame Stimmung zwischen ihnen, eine Anspannung, die nicht verfliegen wollte.
    Charlotte lag immer noch auf ihrem Rücken, doch ihre Augen starrten ihn an und sie hoffte, dass er es nicht bemerken würde, da sie immer noch ihre Sonnenbrille auf hatte. Sollte sie etwas sagen? Wegen ihr war diese angespannte Atmosphäre erst entstanden. Aber sie wusste nicht was, und so atmete sie tief ein und sah ihn einfach weiter an. Ihn schien nichts mehr um ihn herum zu interessieren. Er sah einfach aufs Wasser und es schien, als suche er etwas, als hielt er verzweifelt nach etwas Ausschau.



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 16.09.2005, 13:54


    Sehr schön, aber das hab ich dir ja schon gesagt. Darf ich davon ausgehen, dass du weiterschreiben konntest?
    PS: Wenn nicht-überspring doch die Szene erstmal, schreib die nächste.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 16.09.2005, 13:57


    Danke. Ja, ein bisschen konnte ich weiter schreiben, ne halbe Seite :lol: , aber besser als gar nichts. Ich versuch grad meine Gedanken dazu zu ordnen. Wahrscheinlich schreib ich aber wirklich erst die nächste Szene.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Y - 17.09.2005, 19:43


    Finde ich toll geschrieben!
    Bitte mach schnell weiter! :nick:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 17.09.2005, 22:03


    ojeee der arme kerl :( ...bin schon sehr gespannt wie es weitergehen wird auch wenn die immer so leiden müssen :(



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 17.09.2005, 22:04


    Ist das schön... :blush: Das gefällt mir echt gut.
    Mir ist's ein bisschen in den Augen verschwommen als er so von seinen Erinnerungen die er lieber vergessen würde erzählt hat. Hast du echt schön geschrieben, mach schnell weiter....bitte :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Muffine - 18.09.2005, 08:49


    ich find´s auch ganz toll...und irgendwie dramatisch...die armen...
    am besten gefällt mir villes und charlies kennenlernen...hach, wenn´s doch so einfach wäre... :scherzkeks:
    freu mich jedenfalls auf mehr, du schreibst das wirklich gut...



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 19.09.2005, 01:51


    *ich habe gelesen*

    sry, weil nix qualifizertes....



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 19.09.2005, 15:39


    Wieso, ist doch schon schön zu wissen, dass es gelesen wird!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 19.09.2005, 15:43


    Ich hab auch gelesen, ich mag's immer noch, aber es fällt mir im Moment noch schwer, was dazu zu sagen. Komisch eigentlich.
    Ich finde die Art, wie Perttu versucht, ihr Vertrauen zu gewinnen, sehr schön. Ich glaube, sowas klappt wirklich, jedenfalls bei den meisten Leuten.
    Hast du schön gemacht!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 20.09.2005, 13:48


    So, da is wieder was. Und auch hier wieder WARNUNG


    SVV und Selbstmord, bitte nich erschrecken!

    Ansonsten danke für die netten Kommentare!


    *
    I was alone
    Falling free
    Trying my best not to forget
    What happened to us
    What happened to me
    What happened as I let it slip
    (Placebo - `Meds`)
    *


    „Ich…“ begann sie, wusste aber nicht, ob sie es wirklich wagen konnte. Ob sie ihm ihr bitterstes Geheimnis anvertrauen konnte, ob sie es aushalten würde darüber zu reden, nach so langer Zeit des Schweigens. Er zuckte zusammen beim Klang ihrer Stimme, wurde aus seinen Gedanken gerissen, wofür er ihr so dankbar war. Als er seinen Kopf in ihre Richtung drehte traf sie ein Blick, voller Fragen, Vertrauen, Dankbarkeit und Zuneigung. Sie wusste nicht, was er bedeuten sollte, womit sie ihn verdient hatte, und doch, er gab ihr den Mut, den sie brauchte.
    „Ich war 16. Als…als ich meinen besten Freund verlor.“ sie musste schlucken, niemandem hatte sie je davon erzählt, nur wenige Leute in ihrem Umfeld wussten davon, ihr Eltern und Großeltern, ihre beste Freundin, mit der sie, trotz des Schulwechsels damals, vor fast vier Jahren, immer noch Kontakt hatte. Ihren neuen Freunden hatte sie nie etwas davon erzählt, sie wollte nur vergessen, nicht verarbeiten. Er spürte, was es sie an Überwindung kosten musste das zu erzählen. Er drehte sich vollkommen zu ihr um, um ihr zu verstehen zu geben, dass er da war, geistig und körperlich.
    „Er, er hat sich umgebracht, und mich einfach verlassen.“ Die Tränen stiegen in ihre Augen, doch sie wollte es nicht zulassen. Sie wollte ihm nicht ihre Verletzlichkeit zeigen, wobei sie doch wusste, ahnte, dass er niemanden davon erzählen würde. Sie würde sein Geheimnis doch auch niemandem sagen.
    „Das…das tut mir leid.“ sagte er leise, streckte eine Hand aus und streichelte ihren Arm. Sie drehte ihr Gesicht zur Seite, so dass er es nicht sehen konnte, doch er war sich sicher, dass sie weinte. Er hörte doch ihr Schluchzen, das sie zu unterdrücken versuchte.
    „Er ist einfach gegangen.“ flüsterte sie heiser, mehr zu sich selbst, als zu ihm. Die Erinnerungen schmerzten, doch vielleicht war es besser sie mit jemand zu teilen, sie nicht alleine hervorkramen zu müssen, wo niemand sie hätte trösten können. Sie setzte sich auf, nahm die Sonnenbrille ab und strich mit der Außenhand über ihre Augen. Sie waren schon jetzt ganz rot, wie würde sie erst aussehen, wenn sie ihm alles erzählt hatte?
    „Er…er war meine erste große Liebe…und er hat es nicht einmal gewusst.“ Müde lächelte sie Perttu an, nicht alle Erinnerungen schmerzten, es gab auch schöne Momente.
    „Wir waren Freunde, seit wir zusammen im Kindergarten waren. Unzertrennlich, wirklich, wir haben alles zusammen gemacht. Und das hat sich durchgezogen, bis wir auf dem Gymnasium waren. Alle wussten es, keiner konnte uns auseinander bringen, niemand.
    Irgendwann, vor, ich glaub sechs Jahren, ja, wir müssen dreizehn gewesen sein, da fing er an sich zu verändern. Er, er war viel mehr in sich gekehrt als sonst.
    Als ich dann herausgefunden habe, dass er ritzt…ich konnte es nicht verstehen. Und auch er konnte es mir nicht wirklich erklären. Er meinte nur, dass es ihm hilft nicht vollkommen durchzudrehen. Dass er sich dadurch nicht so allein fühlt. Das hat mich so verletzt, ich war doch da, er war doch nicht allein!“ Man konnte die Verzweiflung in ihrer Stimme hören, spüren. Sie atmete schnell und immer noch liefen Tränen über ihre Wangen. Perttu hätte sie zu gern in den Arm genommen, zu gern getröstet, aber konnte er das überhaupt? Hier ging es nicht darum, dass sie bei irgendeinem Spiel verloren hatte, hier ging es darum, dass sie einen der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hatte.
    „Ich hab zu ihm gehalten. Ich mein, er war doch mein Freund, wir waren Freunde. Das mache Freunde doch oder? Sie halten zusammen, wenns schwer wird. … Oder?“ Sie sah ihn an, aus ihren leuchtend blauen Augen, die durch das Weinen noch mehr zur Geltung kamen. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, konnte nicht.
    „Und es schien ihm auch wieder besser zu gehen, nach einer Weile. Er hat wieder viel gelacht und so. Und…auf einer Party, da…“ sie musste Lächeln „Da haben wir uns geküsst. Mein erster Kuss.“ sie sprach es so leise aus, mit so viel Gefühl, als würde ihr es erst jetzt richtig bewusst. Aber gleich darauf schüttelte sie wieder den Kopf.
    „Wir waren betrunken. Er noch mehr als ich. Und ich hatte geglaubt, dass es ihm nicht ernst gewesen war, dass das aus der Situation heraus passiert war.“ Ruhe, nur grenzenlose Ruhe, die ihn zu erdrücken schien. Er kam sich so hilflos vor.
    „Wir haben nie wieder darüber geredet. Ich habe ihn nie darauf angesprochen, was es ihm bedeuten hat, habe ihm nie erzählt, was es mir bedeutet hat.
    Das ging dann so weiter, anderthalb Jahre. Er hatte immer wieder seine Höhen und Tiefen und ich hab versucht ihm zu helfen. Aber er konnte nie aufhören mit dem Ritzen, es ging nicht.
    Dann im November vor vier Jahren. Wir, wir…“ stotterte sie unter Tränen. Sie konnte nicht mehr, das wussten beide. Perttu zog sie sanft zu sich in die Arme. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Sie weinte still und war froh nicht alleine zu sein, war froh, dass jemand da war, der sie ins Hier und Jetzt zurück holen konnte, damit sie nicht für immer in der Vergangenheit leben musste. Jemand, der sie erinnerte, dass es weiter ging.
    Perttu wusste nicht, wie lange sie so dagesessen hatten, er hatte nur unablässig über ihren Rücken gestreichelt, als sie sich von ihm löste und ihn ansah. Ein Lächeln trat auf ihre Lippen und es wirkte echt, und es war echt. „Danke.“ hauchte sie. Er nickte nur verständnisvoll, konnte noch nichts sagen, alles schien ihm zu unangebracht.
    „Er hatte angerufen, vormittags, weil wir für später verabredet waren.“ fing sie wieder an. Ihre Stimme zitterte noch ein bisschen, aber sie hatte sich wieder gefangen. Doch die Tränen liefen immer noch stumm aus ihren Augen über ihre Wangen und tropften vom Kinn auf ihre Hände, die sie in ihren Schoß gelegt hatte.
    „Er wollte es auf später verschieden, weil er noch was zu tun hatte. Und ich hab ja gesagt. … Ich hab ja gesagt.“ flüsterte sie atemlos. Ihre Lippen fingen wieder zu zittern an, doch sie fing sich wieder. Sie konnte jetzt nicht aufhören, durfte nicht, das war sie sich jetzt schuldig sich alles von der Seele zu reden, nur dieses eine Mal.
    „Als ich dann hin bin, zu ihm, abends gegen 18 Uhr. Da, da stand ein Rettungswagen vor der Haustür. Ich bin hingerannt und in die Wohnung.
    Von da an, lief alles nur noch in Zeitlupe vor mir ab. Ich sah seine Mutter, wie sie auf dem Sofa saß und hysterisch weinte, während ein Sanitäter ihr eine Spritze gab. Es waren viele, es schienen so viele Sanitäter da zu sein.
    Ich, ich bin dann,“ sie schluckte „Ich bin dann in die Richtung von seinem Zimmer gegangen, doch, auf einmal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Mein Herz schlug schneller, ich dachte er wäre es und ich habe mich voller Hoffnung umgedreht.
    Ich sah in die Augen eines völlig Fremden. Ich hab ihn fragend angesehen, voller Verzweiflung, und er hat mich ins Wohnzimmer geführt.
    Er wollte mir auch eine Spritze geben, aber ich hab mich gewehrt. Ich wollte wissen, was los war.
    Er erklärte mir, dass Jan…dass, dass er sich umgebracht hatte. Ich wollte ihm nicht glauben, ich konnte es nicht. Er hatte doch am Vormittag erst noch mit mir telefoniert.
    Dann sagte er etwas von Rasierklinge, Pulsadern, verblutet. Wie konnte das sein, er war doch zuhause gewesen?
    Er hatte seiner Mutter gesagt, dass er nicht gestört werden will, dass ihm schlecht sei und er Ruhe brauch, weil er noch was für die Schule mache müsse. Sie ließ ihn in Ruhe, dann musste sie auf Arbeit. Als sie zurückkam, antwortete er nicht, als sie ihn rief. Sie ging in sein Zimmer und fand ihn. Sie hat sofort den Notarzt gerufen, doch es, es war bereits zu spät. Er hatte uns verlassen, sie, mich…mich.“ Verzweiflung, pure Verzweiflung stieg in ihr auf, sie vermisste ihn, und wie sie das tat, und dieses Gefühl hatte sie so lange verstecken können?
    „Ich wollte ihn sehen. Ich konnte nicht anders, ich musste mich selbst davon überzeugen. Ich wollte es nicht glauben, es durfte nicht wahr sein. Das durfte es einfach nicht. Sie wollten mich nicht zu ihm lassen, logisch. Aber, dann, ich weiß nicht, vielleicht habe ich sie zu sehr genervt. Sie führten mich in sein Zimmer, auf dem Boden war eine Menge Blut, und in der Mitte stand die Bahre. Ein Sanitäter hob das Tuch hoch und verließ dann den Raum.
    Er war es…es konnte nur er sein. Sein Gesicht war so blass, seine Lippen leicht blau. Er lächelte leicht. Ich strich mit meinen Fingern durch sein kurzes braunes Haar. Streichelte seine Wange, seine Lippen. Ich griff unter das Tuch und hielt seine Hand. Wie oft hatte ich sie schon gehalten, doch dieses Mal…ich wusste, dass es das letzte Mal sein würde. Sie war kalt. Und mir wurde bewusst, dass ich ihn nie wieder sehen würde, dass ich nie wieder in seine Augen sehen würde, dass er nie mehr da sein würde. Ich bemerkte, wie meine Tränen auf sein Gesicht tropften. Ich wischte sie weg, und auf einmal konnte ich nicht mehr, ich konnte nicht mehr in seiner Nähe sein, es ging nicht. Ich, ich verabschiedete mich von ihm, hab ihm einen letzten Kuss gegeben und ihm gesagt, dass es nicht fair ist, dass er mich hier alleine lässt.
    Dann bin ich gegangen. Ich bin ins Wohnzimmer und hab seine Mutter in den Arm genommen.
    Ich weiß gar nicht, wie ich das damals schaffen konnte, wahrscheinlich war es der Schock. Aber ich konnte auf einmal auch gar nicht mehr weinen. Ich weiß nicht, wie lange wir so dasaßen. Der Leichenwagen kam, und die Polizei. Jan wurde weggebracht, seine Mutter hatte ihn nicht noch einmal gesehen.
    Auf einmal kam ein Polizist zu uns. Er wollte mit Jans Mutter reden, doch er hat schnell eingesehen, dass das nicht ging. Dann hat er mit mir geredet. Und dann, als er fertig war und mich nach hause bringen wollte, da hat er mir einen Brief gegeben. Den hatte Jan für mich da gelassen.“ Sie sah auf, und irgendwie wirkte sie erleichtert.
    „Er hatte mir lebe wohl gesagt. Und, er, er hat geschrieben, dass er mich liebt. Er hat mich geliebt, und ich habe es nicht gewusst.
    Ich sollte mir keine Schuld geben und mich für ihn freuen, dass er jetzt nicht mehr leiden muss. Das war so einfach gesagt. Aber ich habe es versucht.“
    „Aber nicht hinbekommen?“ fragte er. Was für eine bescheuerte Frage! Natürlich nicht, er war ihr Freund. Er hasste sich dafür. Aber sie lächelte.
    „Nein, nicht wirklich.
    Bei der Beerdigung bin ich an seinem Grab zusammengebrochen und hab ihn angeschrieen, wie er mich denn nur allein lassen konnte, wieso er nichts gesagt hatte. Dass es nicht fair sei mich hier alleine zu lassen, wo doch er mir so viel gegeben hatte. Sie mussten mich weg tragen.
    Ich hab angefangen zu ritzen. Ich weiß nicht genau, wieso. Vielleicht habe ich es nicht ausgehalten, aber irgendwie habe ich dadurch auch eine Art Verbindung zu ihm gespürt. Ich habe mich ihm näher gefühlt. Als sie das herausfanden haben mich meine Eltern zu einer Psychologin geschickt, die mir helfen sollte. Außerdem hab ich die Schule gewechselt, weil ich diese mitleidigen Blicke nicht mehr ertragen konnte, und die ganzen Tuschelein. Niemand meiner momentanen Freunde, bis auf eine Freundin, weiß davon, ich habe nie jemanden davon erzählt. Ich habe versucht es zu vergessen.
    Bis, bis heute bin ich nie wieder an seinem Grab gewesen, weil ich Angst hatte, ich würde es nicht verkraften. Und ich fühle mich so schäbig deswegen.“
    Perttu zog sie wieder in die Arme, er konnte nicht anders.
    „Das brauchst du nicht. Ich bin mir sicher, er versteht es. Und wichtig ist, dass du ihn nicht vergisst.“
    „Das könnte ich nie, auch wenn ich es will.“



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 20.09.2005, 15:07


    Ich bin grad etwas.... schockiert. Ich... geh mal heulen.... :heul:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Muffine - 20.09.2005, 15:53


    das hast du, auch wenn es in dem zusammenhang wohl wahnsinnig dämlich klingt, sehr schön beschrieben...ich mein, ich konnte richtig mitfühlen...
    und jetzt fehlen mir die worte.... ;(



    Re: Am Ende aller Dinge

    Setsuna - 20.09.2005, 16:41


    Ich bin ehrlich gesagt auch grad etwas schockiert!
    ......muss erstmal heulen gehen, fürcht ich.... :heul:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Y - 20.09.2005, 19:45


    *schluck*...das ist hinreißend geschrieben...bin da jetzt auch ganz schön geschockt...
    hat jemand ein Taschentuch?
    Bitte mach ganz schnell weiter!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 20.09.2005, 20:04


    Ähh, danke. Aber nich alle heulen, bitte nich!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 20.09.2005, 20:18


    Also Katja, ich war selbst überrascht, dass mir die Tränen kamen, sowas passiert mir sonst nie. Du hast mich wohl in einem schwachen Augenblick erwischt oder so.
    Nimm's als Kompliment für deine Geschichte, würde ich mal sagen....



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 20.09.2005, 20:25


    Ja, ok, aber, ich will doch nich alle zum Heulen bringen. Da fühlt man sich doch mies...



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 20.09.2005, 22:12


    :( das war ja echt....zum heulen musste auch einige sätze überspringen :blush:
    aber ich finde es schön das Perttu doch an ihrer seite ist ...



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 24.09.2005, 18:48


    Schön geschrieben, echt.
    Aber ich musste nicht heulen, auch wenn ne ganze Menge hoch kam. Sie war nie an seinem Grab, ja....

    Ich glaube, ich bin zu keinerlei Gefühlsregung mehr fähig, alles tot. :(



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 25.09.2005, 11:29


    Siehste ma, Katja, warum ich mich immer ganz dumm fühl, wenn jemand *schluchz* schreibt? Aber andererseits, das Thema hatten wir ja schon...



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 26.09.2005, 00:23


    Ja, jetzt weiß ich es. Dann schau auch besser nich auf meinen Komment bei dir.

    So, nächster Teil. Und ja, ich weiß, dass das Ende an Ingas Eicca FF erinnert. Dazu will ich nur sagen, es is Perttus Lied, demnach darf ich ihn das auch spielen lassen. Und das stand schon davor fest, Zufall halt.



    Sie schienen Stunden so da zu sitzen, Charlie in Perttus Armen, und er streichelte ihren Rücken. Es tat so gut es jemanden zu erzählen. Sie fühlte sich freier, erleichterter. Sie genoss den Trost, den Perttu ihr gab, schloss ihre Augen und atmete tief ein.
    Nach einer Weile, die wie eine Ewigkeit schien, löste sie sich von ihm und sie standen auf.
    Den Rest des Nachmittags wurde nicht mehr über das Thema geredet und sie verbrachten doch noch eine recht schöne Zeit auf der Insel. Sie konnte sogar ab und zu schon wieder lachen.

    Am Abend brachte Perttu Charlie wie versprochen zu Villes Wohnung. Vor der Haustür blieben die beiden stehen und Charlie drehte sich um, und sah ihm in die Augen.
    „Danke.“ flüsterte sie leise, und meinte damit nicht nur das Nachhausebringen.
    Perttu lächelte „Gern geschehen.“ Und nach ein paar Sekunden Schweigen fügte er hinzu: „Es war schön heute, also, der größte Teil…war schön.“ Er wollte sich schon wieder ohrfeigen, wie konnte er denn sagen, dass es schön war? Aber war es das nicht gewesen? Abgesehen von ihrem Geständnis, wo er die ganze Zeit über Angst gehabt hatte, dass sie zusammenbrach. War der Rest des Tages nicht trotzdem schön gewesen?
    „Ja, das war es. Und, und es hat gut getan zu reden.“ sagte sie mit einem Lächeln und Perttu war erleichtert.
    „Also, wann soll ich dich morgen abholen?“ fragte er dann mit einem Grinsen.
    Charlie sah ihm fragend in die Augen, sie verstand nicht.
    „Na du hast noch nicht mal annähernd genug von Helsinki gesehen. Morgen kommt die nächste Tour, oder war ich ein so schlechter Reiseführer?“ gespielt beleidigt sah er sie aus traurigen, aber frech leuchtenden Augen an. Sie musste schmunzeln.
    „Nein, nein das warst du nicht. Ähm, ich schlaf gern aus, is das schlimm?“ fragte sie dann entschuldigend.
    „Nein, absolut nicht, das macht dich sogar noch sympathischer.“ Er sah, wie ihre Wangen leicht rot wurden, fuhr aber fort: „Ich schlaf auch gerne lang. Wie wäre es gegen 13 Uhr? Ich hol dich ab ja?“ Er sah sie an, spürte die Aufregung in sich.
    „Ja, ja das ist ok. Da dürfte ich dann schon wach sein.“
    „Ok, also, bis morgen. Und schlaf gut.“ Mit diesen Worten nahm er sie noch einmal in die Arme und drückte sie an sich. Und es tat so gut, es tat beiden so gut, die Wärme des anderen zu spüren, zu wissen, dass man nicht allein ist, wenn man sich gerade ganz verlassen fühlt. Als sie sich voneinander lösten, sah sie ihn an und lächelte. „Ja, bis morgen. Und gute Nacht.“ Sie hatte sich schon umgedreht und die Haustür aufgeschlossen, als ihr noch etwas einfiel und sie sich noch einmal zu ihm umdrehte. „Und noch einen guten Nachhauseweg.“ Er nickte lächelnd, als sie den Hausflur betrat und die Tür hinter ihr ins Schloss fiel.

    Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich umdrehte und nach Hause ging. Was war das heute gewesen? Und was war los mit ihm? Wieso hatte er immer das Bedürfnis gehabt sie in die Arme zu nehmen? Wieso machte sie auf ihn den Eindruck, dass sie die ganze Zeit Trost bräuchte?
    Wieder machte sein Herz einen kleinen Sprung als er daran dachte, dass er sie morgen sehen würde. Das konnte nicht sein, es durfte einfach nicht sein. Das mit Laura war noch gar nicht so lange her, und er hatte sich selber gesagt, dass er es nicht so schnell wieder wollte. Dass er sich nicht so schnell wieder einem Menschen so näher wollte. Aber tat er das? Er wollte ihr doch nur die Stadt zeigen. Er wollte doch nur nett sein. Und wenn sie dabei Freunde wurden, vielleicht, da war doch nichts Schlimmes dabei oder?
    Er versuchte nicht mehr darüber nachzudenken, versuchte sich abzulenken, aber es wollte nicht ganz klappen.
    Als er seine Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte ging er in die Küche und nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Er öffnete es und setzte sich auf die rote Couch vorm Fernseher und schaltete diesen an. Es lief wie immer nichts gescheites, diese abendlichen Ärzteserien, auf die alle finnischen Teenager zur Zeit zu stehen schienen. Er zappte durch die Kanäle und blieb dann bei MTV hängen, vielleicht würde ihn das ein bisschen ablenken.
    Nach einer Weile von langweiligen amerikanischen Rap-Videos, wo sich nackte Frauen auf Autos, Tischen, in Betten und Limousinen räkelten hatte er keine Lust mehr und schaltete den Fernseher wieder ab. Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und blieb an seinem Cellokoffer hängen. Konnte er es wagen jetzt noch zu spielen? Es war bereits nach 22 Uhr und eigentlich schon Nachtruhe. Aber er musste einfach spielen.
    Perttu stand auf und ging zu dem Hocker in der Ecke. Er nahm das Cello aus dem Koffer, bestrich den Bogen mit Harz und ließ ihn leicht über die Saiten streichen. Am liebsten hätte er laute Stücke gespielt, er wollte sich verausgaben, an nichts mehr denken müssen, als die Musik, aber das ging nicht. So spielte er langsamere Lieder, klassische, eigene, bis er schließlich, wie automatisch bei `Conclusion` landete, das er den Rest des Abends immer wieder spielte. Mit seinen Gedanken bei Laura, und bei Charlie.

    Charlie schloss die Wohnungstür hinter sich und schmiss den Schlüssel auf die Ablage neben der Tür. Sie zog ihre Schuhe aus und ging danach in die Küche. Sie hatte Hunger, sie hatten dann doch nichts gegessen, waren nur umher gegangen, in einzelne Musen auf der Insel, und hatten geredet, den ganzen Tag geredet. Sie hatte das Gefühl, dass sie noch nie so viel in ihrem Leben geredet hatte, aber sie hatte bis her auch nie das Bedürfnis gehabt. Und doch, es hatte gut getan, obwohl Perttu doch fast ein völlig Fremder für sie war. Aber er machte diesen zuverlässigen Eindruck, man wollte ihm einfach etwas anvertrauen, einfach mit ihm reden, über Gott und die Welt.
    Mit dem Sandwich, das sie sich gemacht hatte, ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Sie nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. Finnisch, so viel Finnisch, sie brauchte etwas auf Englisch und fand irgendeine Serie, die sie dann als `Friends` identifizieren konnte. Sie ließ sich berieseln und dachte über den Tag nach. Es war nett gewesen, dann. Er war nett gewesen. Bei dem Gedanken hatte sie ein komisches Gefühl und sie tadelte sich selber, dass sie ja nicht durchdrehen sollte. Er war auch nur ein Mann wie jeder andere, nichts Besonderes, und doch, er war nett. Sie musste lächeln, als sie daran dachte, dass er sie und Ville für ein Paar gehalten hatte. Nein, nun wirklich nicht. Ville war ja ganz niedlich, und nett, und diese Augen. Ja, er gefiel ihr schon, aber er hatte manche Marotten, vor allem dieses ständige Rauchen, am besten pro Minute fünf Stück, das würde sie nicht länger als eine Woche aushalten, wenn sie zusammen wären.
    Und doch, er war mehr als ein Freund für sie. Er hatte ihr geholfen, damals, ohne, dass er es jemals wissen würde. Er hatte einen Platz in ihrem Herzen, und, auf eine andere Art und Weise liebte sie ihn sogar, ja, so konnte man es wohl bezeichnen, irgendwie.
    Es kamen noch ein paar englischsprachige Serien, die sie sich ansah bis ihr beinahe die Augen zu fielen und sie beschloss ins Bett zu gehen. Sie machte das Sofa zurecht und ging ins Bad. Kurze Zeit später kam sie in ihrem Schlaf-T-Shirt heraus und löschte das Licht. Auf dem Sofa kuschelte sie sich in die Decke. Sie freute sich auf den morgigen Tag, mit Perttu, waren ihre letzten Gedanken, bevor sie einschlief.



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 26.09.2005, 12:43


    Ach, ich habs schon gelesen, ich war eher verwundert, dass Billie und du etwas so schön fanden, was ich so misslungen fand.
    Dir ist das hier dagegen gar nicht misslungen, ich finds immer noch genauso schön wie als ichs zuerst gelesen hab.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 26.09.2005, 13:37


    Na hör mal, Katja, das kommt wohl mal vor bei Musikern, dass sie ihre Musik spielen, wenn sie verwirrt sind oder nachdenklich, da musst du dich wirklich nicht für rechtfertigen oder so.

    Erstmal.

    Mir gefällt es sehr, dass die zwei sich gleich so öffnen, obwohl sie sich kaum kennen, dass sie so viel reden etc.
    Ich hab das Gefühl, die beiden treffen sich zu einem Zeitpunkt, an dem sie beide jemanden brauchen. Sehr sehr schön!!

    Ja... bisher ist die Geschichte sehr vielversprechend. Ich würde sagen ....
    Verheißungsvoll ....



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 27.09.2005, 08:40


    Ich schließ mich mal Inga an. Und ich finde es total treffen, dass er in dem Moment Conclusion spielt. Das passt zu dem Chaos, was er in seinem Inneren hat.
    Mich fasziniert dieses unsichtbare Band, was zwischen den beiden zu sein scheint.

    Darf ich ausnahmsweise nach mehr schreien?
    Eigentlich finde ich das doof und wollte das nie wieder machen.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 27.09.2005, 13:29


    na da kann man ja gespannt seinwas draus wird wenn es Perttu in seinen Gedanken "zu schnell"geht, bleibt es spannend
    bitte weiter machen :D



    Re: Am Ende aller Dinge

    Setsuna - 28.09.2005, 17:51


    Ich mag diesen Teil auch und es war schön, dass du ihm Conckusion spielen lassen hast, was, wie Inga schon sagte, zu ihm passt bzw. wie er fühlt.
    Außerdem liebe ich Conclusion, daher gefällt mir der Teil auch besondes.
    Bitte Weiter! *bitt*



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 30.09.2005, 23:27


    OK, ich hab hier nen kleinen Abschiedteil für euch, weil ich ja nich weiß, wann ich wieder posten kann und außerdem sind die nächsten zwei Teile bei Mona zum betalesen. Ich wünsch euch viel Spaß!



    „Das ist nicht dein Ernst oder?“ fragte er ungläubig.
    „Doch, mein voller Ernst. Er hat sich einfach wunderschön lange gelegt. Wie in Zeitlupe. Und alle haben darüber gelacht nur er nicht.“
    „Was Ville kann nicht über sich selbst lachen? Das wär mir aber neu.“
    „Tja, ich glaub es war ihm peinlich. Keine Ahnung wieso, aber er war doch etwas rot im Gesicht, hat sich gleich ne Zigarette angesteckt und versucht es zu vertuschen. Gott, du hättest es sehen müssen, wie er den Wal gemacht hat.“ sagte sie und lachte bei den Bilder, die vor ihrem inneren Auge abliefen, wieder. Es war zu lustig gewesen.
    „Ja, klar. Ich mein, der große Ville Valo, und dann fällt er hin, weil er über seine eigenen Schnürsenkel stolpert? Das will doch niemand oder? Und was soll das mit `den Wal gemacht`?“
    „Kennst du das nicht? Das sagen wir bei uns, wenn jemand so ganz elegant hinfällt.“
    Beide lachten laut los, als Charlie versuchte ihm im Liegen zu zeigen, was sie meinte.
    Es war bereits der vierte Tag, den sie miteinander verbrachten und beide hatten noch lange nicht die Nase voll vom anderen. Sie amüsierten sich prächtig zusammen.
    Perttu hatte ihr viel von der Stadt gezeigt. Am Mittwoch war er wie angekündigt um 13 Uhr bei Villes Wohnung gewesen und hatte sie abgeholt. Er hatte ihr die Felsenkirche gezeigt. Danach waren sie zum alten Olympiastadion gegangen.
    Als Überraschung hatte er sie in den Vergnügungspark Linnanmäki eingeladen. Sie wusste schon nicht mehr, wie oft sie mit dem Riesenrad und der Achterbahn gefahren waren. Sie hatten sich Zuckerwatte gekauft und sich wie zwei kleine Kinder gefreut, als sie an der Wurfbude einen kleinen Plüschteddy gewonnen und um den sie sich dann beide theatralisch gestritten hatten. Es war einfach ein wunderschöner Tag gewesen. Und er hatte ihn irgendwie noch wunderschöner gemacht, weil er mitgemacht hatte, sie waren zusammen kindisch gewesen, ein Fünfundzwanzigjähriger und eine Neunzehnjährige. Einfach schön mal wieder Kind zu sein.
    Am Abend hatten sie sich für den nächsten Tag verabredet, an dem Perttu ihr seine momentane Arbeitsstätte zeigen wollte, die Finlandia-Halle. Sie hatten sich davor getroffen, nachdem Perttu bereits eine Probe für das Konzert am Abend hinter sich hatte. Aus Zeitgründen hatten sie dann die nah gelegene Villa Hakasalmi besucht, wo unzählige alte Spielsachen zu besichtigen waren, die sie wieder an den vorigen Tag denken ließen. Wieso machte er sich all die Mühe mit ihr? Wieso verbrachte er seine Freizeit nicht anders? Er hatte doch eh so wenig davon, da musste es doch bessere Möglichkeiten geben sie zu verbringen.
    Am liebsten wäre sie abends mit in das Konzert gegangen, doch das konnte sie ihm nicht sagen. Was würde er denken, wenn sie ihm auch noch dabei zusehen wollte, wie er Musik machte. Also, andere Musik. Sie hingen doch schon den ganzen Tag zusammen, er würde doch dahinter bestimmt etwas vermuten.
    Aber war da nicht wirklich etwas? Sie mochte ihn, das stand außer Frage. Aber wie sehr konnte sie ihn denn nach diesen paar Tagen schon mögen? Das ging doch nicht, so einfach konnte man jemanden doch nicht so sehr mögen. Das durfte nicht sein, sie wollte sich selbst nicht unglücklich machen. Sie konnten doch einfach nur Freunde sein. Und so versuchte sie sich selbst zu sagen, dass das nichts weiter sei, als Zuneigung.
    Doch jetzt, wo sie wieder zusammen waren und im Sibeliuspark lagen und ihre Späße trieben, da merkte sie wieder dieses mulmige Gefühl, das sie einerseits so sehr mochte, aber das es auch schaffte, dass sie sich selbst für dieses Gefühl hasste. Sie hatte es schon mehrmals gespürt, das erste Mal im Olympiastadion, als er ihr vom Aussichtsturm die Stadt zeigte und dabei so nahe an sie heran kam, dass sie seinen Atem auf ihrem Nacken spüren konnte und sie unweigerlich die Augen schließen musste. Wie sollten sie Freunde sein, wenn da vielleicht mehr war? Von ihrer Seite. Sie wusste es nicht und versuchte den Gedanken beiseite zu schieben. Sie wollte sich nicht jetzt darüber Gedanken machen, sie wollte einfach nur die schönen Tage mit ihm genießen, das war es, was jetzt zählte.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 01.10.2005, 00:07


    Mal von Nina und Inga den Kommentar, weil wir grad beide festgezaubert davor gehangen haben...
    Dein Übergang- Szenenwechsel ist ja wohl DER Hammer, genial gemacht, ich glaub, das guck ich (=Inga) mir ab... ;D
    Wir wussten erst beide überhaupt nicht, wo wir gerade sind... das war spannend, irgendwie und überraschend.
    Wunderschön auch ihre Überlegungen zu "was empfinde ich nun eigentlich für ihn?" usw.
    Nina meint grad, sie schafft es momentan irgendwie nicht "anständige" Kommentare zu schreiben... Und ich frag mich jetzt, was denn wohl "unanständige" sind... *ööö*
    BTT
    Mach bald weiter, ich (=wir) sind tierisch gespannt... (und betrunken, ja, Nina)...



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 01.10.2005, 23:33


    ui da scheint sich ja evtl. echt was anzubandeln schööön
    dann kann man ja gespannt sein,ob Perttu es auch so sieht von seinen gefühlen her



    Re: Am Ende aller Dinge

    Muffine - 01.10.2005, 23:43


    tut er doch sicher! da glaub ich ja mal ganz fest dran! bin aber auch gespannt, wie es weitergeht!



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 02.10.2005, 01:33


    Entschuldige, dass ich nicht mehr fertig geworden bin!!!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 15.10.2005, 14:15


    Erstens: Frage: Was is an dem Szenenwechsel so besonders Inga? Zuviel getrunken an dem Abend? *g*
    Zweitens: Es geht weiter, auch wenn ich immer noch feststecke bei der Szene, die ich schon seit nem Monat nich gebacken krieg, ich hab noch ein Wenig Vorrat und wollte euch mal wieder teilhaben lassen.
    Drittens: Der Anfang von diese Szene is mein Liebling, seit lieb zu ihm, obwohl, seit fair und kritiesiert schön!
    Viertens: Viel Spaß!


    „Was ist los mit dir? Wo warst du denn jetzt grad?“ kam eine liebevolle Stimme von der Seite. Sie drehte ihren Kopf und ihre Augen trafen einen träumerischen Blick voller Zuneigung aus unergründlich braunen Augen. Sie hätte am liebsten geweint, so sehr schmerzte der Gedanke von eben bei diesem Anblick.
    „Wieso? Wo soll ich denn gewesen sein?“ fragte sie unschuldig, bloß nichts anmerken lassen.
    „Na, hier warst du auf jeden Fall nicht. Aber ich weiß auch nicht wo, sonst hätte ich nicht gefragt. Also, wovon hast du denn geträumt?“ fragte er und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. Seine Haut an ihrer Haut. Sie schloss die Augen. Einfach Atem raubend.
    `Von dir. Nur von dir, und diesen unglaublichen Augen, die jedes Mal mein Herz höher springen lassen, wenn sie mich eines Blickes würdigen. Diesem Lächeln, das einem den ganzen Tag versüßt und er so wertvoll scheint, dass er niemals enden soll.
    Von meiner Dummheit, der Dummheit auf dem Weg zu sein mich in dich zu verlieben, obwohl ich doch weiß, dass es nur wehtun kann.´
    „Weiß nich mehr. Schon vergessen.“ Sie lächelte ihn an. Er lächelte zurück. Gott, dieses unschuldige Lächeln. Herzklopfen.
    „War es schön?“ So liebevoll.
    „Ja.“ hauchte sie, merkte, wie sie rot wurde und sah auf das Gras vor ihr, zupfte nervös daran herum. Hoffentlich hatte er nichts gemerkt.

    „Wollen wir langsam losgehen? Ich nehm an, wir brauchen ne Zeit, bis wir da sind. Und dann wollen wir uns ja auch noch umsehen nicht wahr?“ sagte er dann, in den Himmel schauend.
    Sie nickte. „Ja, ich glaub das wär gut. Lass uns losgehen.“ Mit diesen Worten standen beide auf, er war schneller und reichte ihr die Hand. Gentlemanlike. Zu süß. Da musste man doch einfach hinschmelzen. Sie nahm sie und schon fand sie sich neben ihm stehend wieder, immer noch ihre Hand in seiner. Er ließ los, und das Gefühl von tausend Schmetterlingen wurde schwächer, bis es schien, als seien alle fort geflogen.
    Auf dem Weg zum Museum machten sie weiter ihre Scherze und gönnten sich an einer Straßenecke eine Kugel Eis, die sie bei der Wärme und an diesem wunderschönen Tag genüsslich verzehrten. Nach einer knappen halben Stunde betraten sie das Museum. Interessiert schauten sie sich die Arbeiten einheimischer und ausländischer Künstler an, tauschten Ansichten aus und merkten nicht, wie die Zeit verging.
    „Was, schon um sieben?“ fragte Perttu ungläubig, als er durch Zufall auf seine Uhr schaute. Charlie drehte sich zu ihm um und sah in fragend an. „Ist das schlimm?“ wollte sie dann wissen.
    „Nein. Aber ich bin in ner halben Stunde mit Eicca und seiner Frau zum Essen verabredet.“ erklärte er.
    „Oh.“ Mehr konnte sie nicht hervorbringen. Das hieß also, dass sie gleich wieder alleine war, in einer großen, fremden Wohnung.
    „Willst du mitkommen?“
    Sie sah auf. Hatte er das grade wirklich gefragt? Das konnte doch nicht sein.
    „Nein. Das is nett, aber die beiden sind mit dir verabredet, nicht mit mir. Ich glaube es ist unhöflich da einfach mitzukommen.“ lehnte sie ab. Alles in ihr schrei ja, sie wollte nicht allein sein, wollte so viel Zeit mit ihm verbringen, wie nur ging.
    „Ach was. Ich lad dich ein. Außerdem nötigen die Beiden mich jedes Mal, dass ich jemanden mitbringen soll. Also komm.“ mit diesen Worten drehte er sich um und ging Richtung Ausgang. Charlie bewegte sich kein Stück und als Perttu das mitbekam drehte er sich um, sah sie verwundert an, mit hochgezogenen Augenbrauen, ging zu ihr zurück und lächelte sie an, als er sanft ihre Hand nahm und zog sie aus dem Museum. Wieder überall Schmetterlinge, die Welt schien nur noch aus ihnen zu bestehen. Vor dem Museum ließ er ihre Hand los, er wollte nicht zu aufdringlich wirken. Alle Schmetterlinge verschwanden.
    „Also komm. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es sogar in der halben Stunde bis zum Sea Horse.“ sagte er und schlug die Richtung zum Hafen ein. Sie folgte ihm, schloss auf und lief neben ihm her. Alles war wieder gut, sie würde mit ihm zu Abend essen und Eicca und seine Frau kennen lernen. Bloß nichts anmerken lassen, das wär zu peinlich.
    Etwas später als verabredet betraten sie zusammen das Sea Horse und Charlie fühlte sich unwohl. Hier war alles so…anders. Sie war eindeutig nicht auf ihrem Terrain und wollte am liebsten sofort umdrehen und aus dem Restaurant stürmen. Leider ging das nicht, denn Perttu hatte in der Zwischenzeit schon Eicca und seine Frau an einem Tisch in einer hinteren Ecke entdeckt und wieder einmal ihre Hand genommen. Nun zog er sie sanft hinter sich her und lotste sie an den Tischen und Stühlen vorbei Richtung Eicca.
    Als sie in der Ecke angekommen waren ließ er ihre Hand los und umarmte erst Eicca und dann Kirsi, die aufgestanden waren. Und dann trafen die fragenden Blicke der zwei sie und Perttu stellte sie vor.
    „Das ist Charlotte. Charlie, dass sind Eicca und Kirsi. Ich hab sie mitgebracht. Wir haben uns vor ein paar Tagen zufällig wieder getroffen. Sie ist eine Freundin von Ville, der is aber grad nicht da und da zeig ich ihr die Stadt.“ erklärte er, während sie sich hinsetzten. Eicca und Kirsi nickten höflich tauschten aber beide nervöse Blicke miteinander aus.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 15.10.2005, 18:01


    Kaipun hat folgendes geschrieben: Erstens: Frage: Was is an dem Szenenwechsel so besonders Inga? Zuviel getrunken an dem Abend? *g*

    Ach, nur ne Flasche Wein oder so, aber wir fanden das wirklich gut!

    Zum neuen Teil:
    Wären das "mein Eicca" und "mein Perttu" wüßte ich genau, was als nächstes passiert. Nun bin ich aber erstmal gespannt, "deinen Eicca" kennen zu lernen.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 15.10.2005, 18:11


    Ich mag den Anfang der Szene auch sehr sehr sehr gern. Also nicht nur den Anfang, sondern die ganze Szene... das ist so warm irgendwie und... hachja...


    Zu deinem Szenenwechsel zwischen vorletzter und letzter Szene: Es war einfach sehr abrupt, du hast die letzte Szene beendet und springst in die nächste hinein, ohne irgendwelche Einleitungen oder sonst was. Das war sehr spannend, weil man am Anfang nicht einmal genau wusste, wer da spricht, ganz zu schweigen von dem, wovon derjenige spricht.
    Man steht gleich mittendrin im Gespräch. In medias res, sozusagen.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 16.10.2005, 13:14


    jaaaaaaaaaaaa es ist wieder sehr schön mal sehen wie es mit den beisen weitergeht sie so schüchtern und er mal der ,der sie "mitschleppt" :D
    also bitte weitermachen :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 16.10.2005, 15:25


    Gefällt mir auch sehr gut...nicht nur der Anfang
    Ich hoffe es geht bald weiter ;D



    Re: Am Ende aller Dinge

    Y - 21.10.2005, 21:39


    Ich find' deine Geschichte klasse =)
    Ich bin neugierig wies weitergeht!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 22.10.2005, 13:50


    Nina, ich wüsste ja zu gern, was DEIN Eicca gemacht hätte. Könntest du mir das mitteilen? Oder sind unsere Eiccas sich ähnlich? :D


    „Was ist denn mit euch los? Stimmt was nicht?“ wollte Perttu wissen. Eicca räusperte sich und schien nach den richtigen Worten zu suchen und sagte dann: „Nein, alles in Ordnung. Es ist nur, ähmm, na ja, wir hätten nicht gedacht, dass du jemanden mitbringst, und deshalb…deshalb haben wir eine Freundin von Kirsi eingeladen, die grade in der Stadt ist. Sie spielt im Orchester von Turku und, also, wir haben gedacht, ihr würdet euch gut verstehen.“ Er war unsicher, soviel war sicher. Perttu hatte ihm schon oft gesagt, dass er ihm Zeit lassen sollte, wie würde er jetzt darauf reagieren? Perttu sagte gar nichts, sah den Freund nur wütend an, das würde morgen bei der Probe noch was geben, darauf konnte er sich gefasst machen. Er wandte seinen Blick ab, als er aus den Augenwinkeln heraus sah, dass Charlotte aufgestanden war. Alle sahen sie fragend und verwirrt an.
    „Ich glaub, da sollte ich lieber gehen. Es tut mir leid, das ist meine Schuld, das war ja nicht geplant, dass ich mitkomme. Trotzdem, es war nett euch kennen zulernen.“ Mit diesen Worten wollte sie losgehen, als Perttu sie festhielt und sich ihre Blicke trafen.
    „Nein. Du bleibst hier. Ich hab dich eingeladen und dabei bleibt es auch. Und da lasse ich nicht mit mir reden, du brauchst also keine lange Diskussion anzufangen.“ Bei den letzten Worten lächelte er und sie lächelte wissend zurück. Wie oft hatten sie in den letzten Tagen endlos diskutiert, wer was bezahlen sollte, ob er sie nun bis zur Haustür bringen musste oder nicht. Man konnte gut mit ihm diskutieren, es machte Spaß.
    Sie nickte nur und setzte sich wieder hin, aber er ließ ihre Hand nicht los sondern drückte sie, woraufhin sie ihn ansah und einen dankbaren Blick empfing. Er wollte nicht verkuppelt werden, das wurde ihr klar. Sie hatten darüber gesprochen, über ihn und Laura, und dass er Zeit brauchte das alles zu verarbeiten, und wieder neuen Mut zu fassen der Liebe eine weitere Chance zu geben. Ergeben drückte sie leicht seine Hand und nickte fast unmerklich. Sie würde bei ihm bleiben, für heute.
    Eine angespannte Stimmung baute sich auf, niemand traute sich ein Wort zu sagen. Nach ein paar Minuten kam eine Kellnerin und fragte nach den Getränken. Kurz darauf kam eine Frau Mitte zwanzig an ihren Tisch und begrüßte Kirsi. Das war sie also, die Frau, mit der die beiden Perttu verkuppeln wollten, ging es Charlie durch den Kopf. Sie war hübsch, mit ihren kurzen blonden Haaren, die sie etwas wüst trug, was ihr aber ungemein stand. Sie hatte schöne Augen, eine Mischung aus grün und braun, je nach Lichteinfall. Und ihr Lächeln war so warm und herzlich. Sie begrüßte auch Eicca und der stellte sie vor.
    „Das ist Miia. Miia, das sind Perttu und Charlotte.“ Freundlich lächelte sie beide an und gab ihnen die Hand. Dann setzte sie sich auf einen Stuhl neben Perttu. Die Kellnerin kam und brachte ihre Getränke und fragte Miia, was sie trinken wolle. Als sie wieder weg war schauten alle in ihre Speisekarten. Miia hatte die von Perttu bekommen, weil dieser mit bei Charlotte rein sah, da er ihr sowieso helfen musste, weil sie nichts verstand.
    Nachdem alle gewählt hatten und die Kellnerin die Bestellung aufgenommen hatte begann Perttu doch ein Gespräch mit Miia, über den Alltag im Orchester, völlig unverfängliche Sachen. Er wollte nicht unhöflich wirken und außerdem konnte Miia doch nichts für Eiccas Versuche. Er musste über sich selber schmunzeln, er konnte Eicca einfach nicht böse sein, das konnte er ihm nie.
    Charlotte fühlte sich verloren, sie kannte niemanden und war zu schüchtern etwas zu sagen. Deshalb sah sie auf ihr Glas Wasser und beobachtete Perttu aus den Augenwinkeln heraus, sie hätte doch gehen sollen, dann hätte sie jetzt wenigstens nicht dieses dumme Gefühl der Eifersucht.
    „Also Charlotte, du bist eine Freundin von Ville?“ fragte Eicca. Er wollte ein Gespräch beginnen und nicht unhöflich wirken. Nett lächelte er sie an und sie lächelte zurück, nachdem sie ihren Kopf gehoben hatte.
    „Ja. Eigentlich wollte er ja hier sein, aber sie haben kurzfristig noch ein paar Gigs angenommen und musste deshalb weg.“ erklärte sie.
    „Und wie lange? Siehst du ihn wenigstens noch?“
    „Ja tu ich. Sie sind zwei Wochen weg, also jetzt noch anderthalb. Und ich bin mindestens einen Monat hier.“
    „So lange?“
    „Ja, wir hatten gedacht, wenn, dann muss es sich auch lohnen. Und wir haben uns lange nicht gesehen, deshalb haben wir abgemacht, dass ich auf jeden Fall so lange bleibe. Ich hab halt auch keinen Druck von der Schule her, daher geht das.“
    Eicca nickte. Sie unterhielten sich so noch einige Zeit und es wurde angenehm. Aber trotzdem wollte dieses Gefühl von Eifersucht nicht aus Charlie weichen. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sie ihr Handy klingeln hörte.
    „Ja?“
    „Na Sweetheart, was machst du so schönes?“ hörte sie eine vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung.
    „Hi Ville. Ich bin grad Essen, mit Perttu, Eicca und Kirsi.“ erzählte sie. Sie telefonierten noch etwas, es tat gut wieder etwas von Ville zu hören und ein paar lustige Stories von den Konzerten. Sie hätte ihn gern hier gehabt, wegen ihm war sie doch gekommen. Als sie aufgelegt hatte nahm sie das Gespräch mit Eicca und Kirsi wieder auf. Nach einer Weile kam das Essen. Danach redeten sie weiter. Perttu schien sich gar nicht mehr für sie zu interessieren, wieso sollte sie dann hier bleiben? Wollte er sie eifersüchtig machen oder was? Wollte er ihr zeigen, dass sie nur ein kleines, dummes Ding war, dass sich in ihn verguckt hatte und er eigentlich reifere Frauen als sie bevorzugte? Sie versuchte diese Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, es konnte ihr doch egal sein, auf was für Frauen Perttu stand und dass er sich so gut mit Miia verstand, das ging sie doch alles gar nichts an. Auch wenn sie sich das immer wieder sagte, ihr Blick schweifte immer wieder zu Perttu, der sich köstlich mit Miia zu verstehen schien. Sie war sich inzwischen sicher, dass sowohl Eicca, als auch Kirsi ihre Blicke mitbekommen haben musste, und das ärgerte sie. Sie wollte nicht, dass Perttu später davon erfuhr, doch sie konnte nicht anders, sie musste ihn einfach ansehen.
    Gegen 22 Uhr brachen sie auf. Vor der Tür verabschiedeten sie sich voneinander und Charlotte wurde sogar noch von Eicca in den Arm genommen. Wollte er sie etwa trösten oder machte er sich nur lustig über sie? Sie brauchte kein Mitleid, sie wusste selber, wie bescheuert sie war. Er sagte noch etwas zu Perttu auf Finnisch und nickte mit dem Kopf in ihre Richtung, nun war sie völlig verwirrt.
    Dann gingen er, Kirsi und Miia zu ihrem Auto.
    „Und was machen wir jetzt mit dem angebrochenem Abend?“ fragte Perttu, als er sich zu ihr drehte. Sie sah ihn verwirrt an, hatte er sie eben wirklich gefragt, was sie machen sollten? Hatte er sie nicht den ganzen Abend ignoriert? Was sollte das jetzt bitte schön?
    „Ich, äh, keine Ahnung. Was willst du denn noch machen?“
    „Wie wärs mit einem Spaziergang? Wär das ok?“ fragte er unschuldig und sah sie bittend an. Diesem Blick konnte sie nichts abschlagen und so nickte sie.
    Sie gingen Richtung Hafen und zwischen ihnen herrschte Schweigen. Keiner traute sich etwas zu sagen, wieso auch immer. Irgendwann, nach zehn Minuten, hielt Charlie diese Stille nicht mehr aus und sagte: „Sie ist nett. Miia. Und ihr scheint euch ja richtig gut verstanden zu haben.“
    Perttu sah sie verwirrt und durcheinander an. Was sollte das, wollte sie ihn jetzt auch noch verkuppeln und Eicca dabei unterstützen? Er schüttelte den Kopf und sagte entschieden: „Sie ist ok. Aber sie wär niemals was für mich.“
    „Aber du hast den ganzen Abend mit ihr geredet. Nach der Bestellung hast du kein einziges Wort mit mir oder den anderen zweien gewechselt.“ platzte es aus ihr heraus, würde er sie durchschauen?
    „Ja, ich weiß. Und ich fühle mich auch mies deshalb. Darum wollte ich jetzt noch ein bisschen mit dir reden, wenn es dir nichts ausmacht.“ Er nahm ihre Hand, einfach so, und hielt sie fest. Sie schüttelte den Kopf, wehrte sich nicht gegen die Geste, hätte nie die Kraft dafür aufbringen können. „Ich konnte doch Eicca nicht einfach so gegen den Kopf stoßen, er hat es ja nicht böse gemeint. Und da hab ich einfach mit ihr über ihre Arbeit im Orchester geredet, so von Kollege zu Kollege quasi, sie konnte doch auch nichts dafür.“ versuchte er leise zu erklären, sich zu rechtfertigen, er wollte sie doch nicht verlieren.
    Eine Weile liefen sie so nebeneinander her, sprachen miteinander, lachten miteinander, hielten sich fest. Er wollte sie nicht los lassen.
    Als sie an Villes Haustür angelangt waren musste er es wohl oder übel doch, aber er ließ sich Zeit damit, redete auch da noch mit ihr. Als er endlich soweit war sie gehen zu lassen fragte er: „Willst du morgen mit zur Probe kommen? Wir haben morgen Vormittag Bandprobe, und ich würd mich freun, wenn du kommen würdest.“ `Bitte sag ja, bitte, bitte, bitte.` Ein schüchternes Lächeln trat auf ihr Gesicht, Gott, wie er dieses Lächeln liebte, vom ersten Tag an hatte es ihn verzaubert. „Ja, gern. Aber nur, wenn die anderen nichts dagegen haben.“
    „Ach was. Bei denen kommen auch manchmal die Frauen mit, also kann ich dich auch mitbringen.“ Stille. Dann, leise, fast nicht vorhanden ein „Danke“. Sie blickte auf. „Wofür?“ fragte sie. „Für den schönen Tag. Und, dass du vorhin geblieben bist. Das hat mir viel bedeutet und geholfen, auch wenn es nicht so aussah.“ `Und dass du morgen mitkommst und wieder einmal mit mir den Tag verbringst.`
    „Gern geschehen. Danke für den schönen Tag. Wir sehen uns morgen. Holst du mich ab?“
    „Ja, um neun.“
    „Ok, bis dann.“
    „Ja, bis dann.“ Mit diesen Worten beugte er sich vor, umarmte sie, und gab ihr, als er sie wieder losließ, einen Kuss auf die Wange. Es war einfach ein Bedürfnis gewesen. Er hätte sie zu gern geküsst, wie sie so vor ihm stand im Mondlicht. Blass, dunkelbraunes leicht gewelltes Haar, die blauen Augen leuchteten und die dunklere Kleidung lies ihre Haut noch heller erscheinen. Das tiefrote Oberteil hob ihre Figur noch mehr hervor. Einfach wunderschön.
    Sie lächelte verlegen und murmelte noch etwas, was er nicht verstand. Dann drehte sie sich um und verschwand hinter der Haustür. Er war wieder allein. Bis morgen.




    Mona, ich hoffe durch die Änderungen wirds deutlicher.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 22.10.2005, 15:57


    na das sieht ja nach schöner Romance aus :nick: ich finde das ja süss das Eicca dem Perttu eine suchen will :D bin schon gespannt wie es weitergeht also bitte weiter,machen :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 23.10.2005, 11:53


    Mmh...dem Guten scheint's ja genauso wie Ihr zu gehen?!
    Da bin ich doch mal sehr gespannt auf mehr.. ;D



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 23.10.2005, 15:02


    Auweh, wie peinlich! Eine Runde Bewunderung für deinen Perttu.

    Schön, dass sie hinterher wieder reden können, dass Charlie sagt, was sie empfunden hat. Ich hab schon Schlimmes befürchtet, da bei dem Abendessen.

    Er nimmt sie also mit zur Probe... Ich lass mich überraschen!
    Er ist ganz schön anhänglich, hm? Schönschön.
    Ich hoffe mal, dass sich diese ungute Vermutung meinerseits nicht bestätigt, dass es nur daran liegt, dass die Welt mich heute schon zu sehr enttäuscht hat.

    Ich hoffe, es geht bald weiter, ich liebe diese Geschichte.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 24.10.2005, 09:33


    Nein, unsere Eiccas sind sich definitiv nicht ähnlich. Also, ich weiß ja nicht, was da bei der Probe sein wird, wie er da sein wird, also *Worte such*

    Ich find die Idee mit dem Verkuppeln wollen nett und ich bin mal gespannt, was da bei der Probe passieren wird, wenn die beiden da gemeinsam auftauchen.
    Und *wunder* er stellt sie mit den Frauen der anderen auf eine Stufe? Ist sie da nicht drüber gestolpert?



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 07.11.2005, 21:29


    Ja, stimmt Nina, das mit dem Gleichstellen hört sich schon sehr, mhh, naja, nach was an. Aber so hat er es ja nicht gemeint. Es war ja nur auf die Anwesenheit "Außenstehender" bei den Proben bezogen. Und da sind alles Außenstehende, außer die Musiker.


    So, ich schieb mal wieder etwas Panik. Wegen etwas, was Mona beim Korrigieren geschrieben hat (weißt bestimmt was oder? Ich weiß, war nett gemeint.) und, dass Inga geschrieben hat, dass sie die Geschichte "liebt". Panik. Irgendwie finde ich es beängstigend, wenn man meine geschichte liebt. Aber nich so wichtig. Hier mal was Neues:




    Ein nerviges Geräusch riss sie aus ihren wunderschönen Träumen. Sie tastete mit geschlossenen Augen nach dem Wecker, fand ihn auf dem Tisch und stellte ihn ab. Dann drehte sie ihren Kopf rum und lies ihn auf das Kissen fallen. Sie wollte nicht aufstehen, es war doch viel zu früh. Wofür eigentlich? Dann erinnerte sie sich, dass sie mit Perttu verabredet war und schon war die Müdigkeit verschwunden. Sie setze sich auf und rieb noch den letzten Schlafsand aus ihren Augen. Die Sonne, die durch das Fenster auf die Couch schien verriet ihr, dass es wieder einmal ein wunderschöner Sommertag werden würde, wie die anderen auch.
    Sie musste lächeln, als sie an den gestrigen Abend dachte. Es war schön gewesen, zumindest einiges. Falten bildeten sich auf ihrer Stirn und sie war sich nicht mehr sicher, ob es wirklich eine gute Entscheidung von ihr gewesen war der Einladung von Perttu zuzustimmen. Es war gestern doch etwas merkwürdig gewesen. Erst achtete er sie zwei Stunden keines Blickes und dann, dann hielt er den ganzen Weg ihre Hand, redete mit ihr und sagte, dass es ihm wichtig war, dass sie da gewesen war. Und dann, dieser Kuss. Gut, er war nur auf die Wange, aber er hatte sie geküsst. Und wie er sie dann angesehen hatte. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm. Vielleicht sollte sie ihn doch vergessen, ihn anrufen und Bescheid sagen, dass es ihr nicht gut ging und sie nicht mitkönne. Vielleicht sollte sie ihm einfach aus dem Weg gehen, das wäre auf jeden Fall das Beste für sie gewesen, es hätte sie am wenigsten verletzt. Aber dann musste sie an die Momente im Park denken. Er war nicht immer so wie gestern im Restaurant, eigentlich war er es bis dahin nie gewesen, als sie zusammen waren. Ja, sie würde heute mitgehen, [sie konnte nicht anders], sie wollte einfach in seiner Nähe sein, ihm einfach zusehen, wie er spielte, oder Gott weiß was tat. Ihn einfach sehen.

    Eine Stunde später klingelte es, als sie gerade dabei war ihre Tasche zu packen. Sie ging zu Tür und sagte über die Sprechanlage: „Morgen. Ich komme gleich, ich muss nur noch meine Schuhe anziehen.“ Sie hörte ein Knacken und dann kam als Antwort: „Ok, bis gleich.“ Sie lächelte, wie sie seine Stimme vermisst hatte. Und das, obwohl sie sie erst gestern Abend gehört hatte.

    Die Tür ging auf und er hob seinen Kopf. Ein Lächeln trat auf sein Gesicht, als er sie sah. Sie hatte ein schwarzes Top an und eine dreiviertel lange Hose. Nichts Besonderes, aber sie sah darin so verdammt gut aus. Sie lächelte ihm zu und erneuerte ihr `Guten Morgen` von eben noch einmal und nahm ihn in die Arme. Für diesen kurzen Moment schloss er die Augen, bis auch er dann, nachdem sie die Umarmung gelöst hatten, ein `Guten Morgen` flüsterte.
    Gemeinsam gingen sie zum Auto und stiegen ein. Es war kein weiter Weg bis zum Proberaum, aber er wollte das Cello nicht den ganzen Weg tragen, außerdem wusste er ja nicht, was sie heute noch machen würden.

    Nach zwanzig Minuten Fahrt parkte Perttu den Wagen und sie betraten ein graugestrichenes Gebäude.
    „Und hier habt ihr euren Proberaum? Sieht aber unspektakulär aus.“ stellte Charlie fest.
    „Was hast du erwartet? Leuchtschilder auf denen draufsteht, dass hier unser Proberaum ist?“ entgegnete er belustigt, während sie die zweite Treppe hinauf stiegen.
    „Ja, genau. Damit das auch alle wissen und schön unten warten, bis ihr rauskommt und euch dann um Autogramme anbettelt.“ lachte sie mit.
    „Das wärs noch. Aber ich glaub, hier is das nicht so schlimm. Bei euch in Deutschland wär das einigen Leuten schon zuzutrauen.“ Er öffnete eine Tür und ließ sie hinein. Sie gingen einen kurzen Korridor entlang, bis er eine weitere Tür öffnete. Sofort kam ihnen Musik entgegen, die zwei anderen schienen schon da zu sein und ihre Instrumente zu stimmen. Charlie folgte Perttu in den Raum, sie war unsicher, was jetzt auf sie zukam. Derweil begrüßte Perttu Eicca und Paavo mit einer Umarmung, danach drehte er sich zu ihr um und sagte: „Charlie, Eicca kennst du ja schon. Und das ist Paavo, Paavo, das ist Charlie.“ Eicca nickte ihr höflich zu und gab ihr die Hand. Auch Paavo entgegnete ein freundliches „Hallo“, welches sie erwiderte.
    „Charlie ist hier um Ville zu besuchen. Aber die haben kurzfristig noch ein paar Shows und damit sie nicht planlos durch die Stadt irren muss hab ich mich als Stadtführer angeboten.“ erklärte er auf Paavos fragenden Blick.
    „Na ich hoffe er macht das auch ordentlich.“ entgegnete der mit einem Blick zu Charlie.
    „Ach, ich kann nicht klagen. War bis jetzt alles schön und interessant.“
    „Na da bin ich ja beruhigt. Und jetzt zeigst du ihr unseren Proberaum?“ wollte er an Perttu gewandt wissen.
    „Logisch, der darf doch nicht fehlen oder? Der ist wahrscheinlich das Wichtigste an ganz Helsinki, wenn nicht sogar in ganz Finnland. Eigentlich müsste man ihn in die Stadttouren mit aufnehmen, aber dann hätten wir gar keine Ruhe um zu üben.“ witzelte dieser.
    „Ja, ich glaube, das wär nicht so gut. Also lassen wir es besser so, wie es ist oder?“ wollte Eicca das Thema beenden. Perttu nickte und wandte sich an Charlie.
    „Du kannst dich auf die Couch setzen, wenn du magst. Ist bequemer als der Boden. Willst du was trinken?“
    „Oh, nein. Danke trotzdem.“ antwortete sie, bevor sie sich auf das Sofa setzte.
    Perttu bückte sich zu seinem Cellokoffer und öffnete ihn um sein Instrument herauszuholen. Nachdem er sich auf seinen Hocker neben die anderen Zwei gesetzt hatte stimmte er kurz sein Cello.
    „Also, was üben wir heute?“ wollte er dann voller Tatendrang wissen.
    Sie spielten viele Lieder, quer durch alle Alben durch. Es war interessant ihnen dabei zuzusehen. Wie sie manche Lieder mehrmals spielten, jedes Mal mit verteilten Rollen. Wie sie versuchten etwas Neues auszuprobieren. Es waren fast anderthalb Stunden vergangen in denen Charlie nur stumm und staunend dasaß und die Musik in sich aufsog. Es war fantastisch, sie waren fantastisch, einfach unbeschreiblich.
    „So, jetzt hast du 'nen Wunsch frei. Was willst du gern hören?“ kam auf einmal Eiccas Stimme und sie sah ihn verwundert an.
    „Hallo, Erde an Charlotte. Alles okay bei dir?“ wollte Perttu wissen, als sie nicht auf Eiccas Frage antwortete. Endlich erwachte sie aus ihrer Starre und antwortete: „Ja, bin ja da. Sorry, nach anderthalb Stunden solcher wunderbaren Musik muss man erstmal wieder zurückfinden.“ versuchte sie sich zu wehren.
    „Wir nehmen das mal als Kompliment“ grinste Perttu sie an. „Aber du hast immer noch nicht auf Eiccas Frage geantwortet. Hast du irgendeinen Wunsch, was du gerne hören willst?“ wiederholte er die Frage.
    Sie schwieg eine Zeit lang. Sie wusste genau, welche Lieder sie gerne hören würde, aber sie war sich vor allem bei einem nicht sicher.
    „Ich, ach nein, vergesst es, spielt, was ihr üben müsst.“
    „Haben wir schon, du hast jetzt also freie Auswahl. Was würdest du gerne hören? Es darf sogar mehr als ein Lied sein“ versuchte Eicca zu scherzen. Sie lächelte flüchtig, war sich aber immer noch nicht sicher, ob sie ihren Wunsch wirklich äußern sollte.
    „`Nothing else matters` wär schön.“ sagte sie dann und blickte auf.
    „Und deshalb hast du dich jetzt so fertig gemacht?“ fragte Perttu verwundert.
    „Und…und `Conclusion`…“ setzte sie leiser, unentschlossener hinterher und bemerkte, wie sich Perttus Miene augenblicklich verdunkelte.
    „Tschuldigung. Ich hätte wissen sollen, dass ihr das nicht spielt, das habt ihr noch nie getan. Tut mir leid.“ versuchte sie es rückgängig zu machen.
    Eicca wusste nicht, wie er reagieren sollte, es war Perttus Lied. Und, Charlie hatte Recht, sie hatten es nie live gespielt, Perttu wollte es nicht, es war für Laura, und es erinnerte ihn an sie, und an seine Dummheit.
    Jetzt beobachtete er den Freund, der nachdenklich in Charlies Richtung sah, die ihren Kopf schuldbewusst hängen ließ.
    „Wieso willst du ausgerechnet diese Lieder hören?“ fragte Perttu dann sanft. Charlie sah ihn fragend an, war er nicht böse auf sie?
    „Na ja, `Nothing else matters` muss man einfach lieben oder? Egal in welcher Version. Und ich liebe dieses Cellosolo. Und, und `Conclusion`…“ sie schluckte und senkte ihren Blick auf ihre Hände in ihrem Schoß. Dann sagte sie leise: „Es bricht einem das Herz.“
    Es bricht einem das Herz? Was war das denn für eine Erklärung, fragte sich Eicca. Und doch, sie hatte nicht ganz Unrecht. Wenn man wusste, was hinter dem Lied stand, welche Geschichte sich dahinter verbarg, konnte es einem das Herz brechen, brach es einem das Herz, irgendwie, immer.
    „Und dann willst du es unbedingt hören? Wenn es dir das Herz bricht?“ fragte Perttu verwirrt, ungläubig.
    „Ja.“ flüsterte sie und sah wieder zu ihm auf. „Denn, denn man denkt sich, von so etwas Schönem, Reinem, lässt man sich gerne das Herz brechen, wenn man es nur einen kurzen Moment besitzen darf, oder hören.“
    Sie wagte kaum zu atmen, wie doof musste sie sein, um ihm das zu sagen? Und doch, es entsprach doch ihren Gefühlen. Das dachte sie doch jedes mal, wenn sie dieses Lied hörte, dass es unschuldig war, so rein.
    Er drehte sich zu den anderen um, dachte eine Weile nach und sagte dann etwas auf Finnisch zu ihnen. Beide nickten verwundert.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 07.11.2005, 22:47


    ui das ist ja schön geschrieben und sie hat Perttu berührt nun bin ich gespannt wie er weiterhin auf sie reagiert
    ich freue mich schon auf den nächsten teil



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 08.11.2005, 19:28


    Soso, wir bekommen nun also auch Einblicke in Eiccas Köpfchen, ist ja interessant.
    Ich bin mla gespannt, was passieren wird, wenn sie Conclusion spielen.
    *keks nehm und geduldig warte*



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 09.11.2005, 16:14


    Wieso denkst du, dass sie es spielen?



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 09.11.2005, 16:23


    Ich weiß nicht, kA, denk ich halt. Vll hab ich recht, vll auch nicht.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 09.11.2005, 19:01


    Sorry, ich hab mich ja noch gar nicht geäußert. Ich hab längst gelesen, aber wusste erstmal nichts zu sagen.
    Es hat mir sehr sehr gut gefallen, auf jeden Fall, aber ich hab ja irgendwie immer den Anspruch an mich, mehr zu sagen als das.
    Leider bin ich dazu momentan irgendwie nicht in der Lage. Aber ich versuche, das nachzuholen, ja? Nicht böse sein!

    Und ja, ich liebe diese Geschichte... Sie ist wunderschön erzählt, sehr flüssig und lebendig zu lesen, und es ist einfach ein so .... wunderbares Thema, ich mag das so gern, ich mag deine Figuren irgendwie... ich liebe sie einfach. So zart... vorsichtig... suchend... verletzlich. Ja. Sehr verletzlich.
    Empfindsam.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 17.12.2005, 15:01


    So, ich habe festgestellt, dass ich lange nichts mehr gepostet hab. Naja, ich komm ja auch nicht wirklich weiter also muss ich meinen geringen Vorrat noch gut einteilen ne? Aber ich glaub jetzt dürft ihr wieder etwas kriegen. Bin ich nicht gnädig? :lol:



    Die ihr bekannten Töne von `Nothing else matters` drangen an ihr Ohr und sie musste lächeln. Niemals hätte er es zugelassen das Lied zu spielen. So genoss sie dieses Lied, das sie auch über alles liebte, wartete sehnsüchtig auf das Solo und verlor sich darin, wie immer. Als das Lied zu Ende war öffnete sie die Augen und wollte grade etwas sagen, als Perttu erneut zu spielen anfing. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte, sie musste träumen. Nie hätte sie auch nur davon geträumt dieses Lied einmal live zu hören. Und jetzt spielten sie es nur für sie. Und er, er spielte es bestimmt nur für Laura. Irgendwie war sie sich bei diesem Gedanken sicher. Sie hörte auf daran zu denken und lauschte nur noch der Musik. Sie hörte sich so zerbrechlich an, als würde sie jeden Moment vom Wind davon geweht und man könnte sie nie wieder hören. Ihre Augen beobachteten die ganze Zeit Perttu. Das ganze Lied über spielte er mit geschlossenen Augen, hochkonzentriert und mit so viel Gefühl. Einmal hatte sie geglaubt zu sehen, wie seine Hand etwas zitterte, doch sie schob es auf ihre Augen, die sich langsam mit Tränen füllten. Gott, sie konnte doch nicht hier vor den Jungs weinen, das ging doch nicht, wie peinlich sollte das denn sein?

    Eine leichte Brise wehte durch Perttus blondes Haar und er sah aus wie ein Engel. So ein Scheiß, was denkst du da? Engel haben keinen Bart. Engel leben nicht auf der Erde. Es gibt keine Engel. Aus. Basta.
    Seit sie sich von den anderen verabschiedet hatten hatte er kein Wort mehr gesagt. Mit ihr hatte er seit ihrer kurzen Ausführung nicht mehr geredet. Er war böse. Ganz bestimmt, was anderes konnte doch gar nicht sein.
    „Es tut mir leid.“ sagte sie plötzlich, sie hielt es einfach nicht mehr aus. Fragend sah er sie an „Was meinst du?“ Er zog eine Augenbraue hoch.
    „Wegen vorhin. Es ist meine Schuld, dass du jetzt miese Laune hast. Tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich hätte es besser wissen müssen.“ Beschämt sah sie zu Boden, sie konnte seine Augen jetzt einfach nicht ertragen. Sie spürte seine Hand unter ihrem Kinn, die ihren Kopf langsam hob, so dass sie ihn ansehen musste.
    „Wenn hier irgendjemand an etwas Schuld hat, dann bin ich das. Alles klar?“ Er sagte es freundlich und lächelte sie an. Vielleicht doch nicht böse, dachte sie sich. Im nächsten Moment fühlte sie seinen Griff um ihren Arm und folgte ihm in das Cafe, in das er sie hineinzog.
    Er hielt vor einem Tisch und schob ihr den Stuhl hin, schubste sie geradezu darauf, weil sie immer noch völlig perplex im Raum stand. Dann setzte er sich ihr gegenüber.
    Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen, das nur kurz, und indirekt, von der Bedienung unterbrochen wurde, die ihre Bestellungen aufnahm. Danach saßen sie sich wieder schweigend gegenüber.
    Sie beobachtete, wie er mit dem Bierdeckel zwischen seinen Händen spielte. Er sah sie nicht an, wodurch sie den Mut fand ihn anzusehen, etwas, das sie zu gern tat und sich doch nicht traute, er könnte es ja bemerken. Sie lächelte über seine schwarz lackierten Fingernägel. Der Lack war nicht mehr deckend, er musste sie für ein Festival angemalt haben. Dass er damit im Orchester spielen durfte. Seine blonden Haare fielen ihm vors Gesicht und verdeckten sein rechtes Auge. Er sah wirklich irgendwie wie ein Engel aus. Zumindest in manchen Situationen. Und so unnahbar. Zu gern hätte sie die Strähne hinter sein Ohr gestrichen, aber sie riss sich zusammen und umklammerte mit der linken Hand ihre Rechte. Und dann diese Augen, sie konnte sie kaum sehen vor lauter Haaren, aber sie wusste, dass sie da waren, und dass sie sie verzaubern konnten. Es wäre besser gewesen, sie wäre ihm nie begegnet.
    „Ich sollte langsam damit aufhören.“ Er sagte es verzweifelt und sein Blick zeigte, dass er es war.
    „Womit?“ Sie wusste nicht, worauf er hinaus wollte.
    „Mit Laura.“ sagte er tief ausatmend und sah sie so an, dass sie das Gefühl hatte er wolle, dass sie ihm aus einem sinkenden Schiff rette. Und zu gern hätte sie das getan. Doch was macht man gegen zerstörte Träume? Wie sollte sie ihm helfen über die Frau hinwegzukommen, die ihm das antat?
    „Perttu“ setzte sie an, doch wurde von ihm unterbrochen.
    „Es ist doch so. Es ist doch nicht erst seit gestern, dass wir geschieden sind. Ich sollte doch nun wirklich langsam drüber hinweg sein oder?“ Seine Stimme klang etwas brüchig, er räusperte sich und sah wieder auf den Tisch. Sie sollte nicht sehen, dass ihm die Tränen kamen, nicht sie.
    „Du bist halt ein notorischer Romantiker. Und es ist klar, dass dein Weltbild und alles um dich herum zusammenbricht, wenn du dich von der Frau trennen musst, die du über alles liebst und von der du gedacht hast, dass du dein ganzes Leben mit ihr verbringen wirst. Aber vielleicht war es richtig.“
    „Richtig? Wieso soll das richtig gewesen sein?“ fragte er sie verwirrt aber in einem ruhigen Tonfall. Konnte das wahr sein? Sollte sie, eine Neunzehnjährige, einem Fünfundzwanzigjährigen Ratschläge in Sachen Liebe geben? Ausgerechnet sie, wo das bei ihr ja immer so gut geklappt hatte?
    „Ich mein ja nur. Vielleicht, vielleicht war sie doch nicht die Richtige. Du warst 19, als du sie geheiratet hast, ich könnte mir nicht vorstellen jetzt verheiratet zu sein. Aber du hast sie geliebt, und liebst sie wahrscheinlich jetzt noch…“
    „Nein.“
    „OK, dann liebst du sie halt nicht mehr. Aber du trauerst ihr immer noch hinterher. Du solltest sie loslassen. Und dann kannst du eine neue Liebe finden. Und mit ihr klappt es dann vielleicht. Vielleicht ist sie dann wirklich deine große Liebe, weißt du?“ Sie bezweifelte, dass ihm das alles irgendwie helfen konnte, aber irgendetwas musste sie doch sagen.
    „Und dann hast du deine wahre, ewige Liebe.“ Sie lächelte ihn an und er lächelte zurück.
    „Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich darf nur nicht aufgeben sie zu suchen. Richtig?“ Sie nickte.
    „Danke. Das hab ich jetzt gebraucht. Jemanden, der mir ein bisschen Mut macht.“ „Kein Problem. Ich hoffe nur, dass es wirklich geholfen hat.“ Wieder eine kleine Pause, bis sie hinzufügte: „Ach und Perttu…“ er sah sie wieder an. „Glaub mir, viele Frauen wollen einen Mann wie dich, denn sie suchen selber nach dieser Liebe.“ `Gott, das war jetzt zu kitschig oder? Oh Mann, wie konnte ich das nur sagen?`
    „Ich hoffe eine davon findet mich.“ antwortete Perttu nur darauf und sah tief in ihre Augen, so dass sich wieder dieses wohlige Gefühl in ihrem Magen ausbreitete. `Zu spät, jetzt sitzt du drin Charlie, jetzt kommst du nicht mehr raus.`, sagte sie sich selber, doch ihre Gedanken wurden von der Bedienung unterbrochen, die ihre Bestellungen brachte.
    Danach unterhielten sie sich über belanglosere Dinge. Sie hatten ihren Spaß, machten Witze, bis Perttu auf einmal mitten in seinem Lachen innehielt und sie ernst ansah und fragte: „Kommst du heute Abend?“
    „Wohin?“
    „Zum Konzert. Ich will dir zeigen, dass ich auch noch ordentliche Musik machen kann, nicht nur so ein Rumgeschrammel.“ Er musste über seine eigene Wortwahl grinsen.
    „Also Erstens: Nenn es bitte nicht Rumgeschrammel, denn zufälliger Weise mag ich das. Und Zweites: Ich würde wirklich gerne kommen, aber…“
    „Aber was?“
    „Aber ich hab nichts zum Anziehen dafür. Typisches Frauenproblem denkst du jetzt bestimmt. Aber ich hab mich beim Kofferpacken nun mal nicht darauf vorbereitet zu einem klassischen Symphoniekonzert zu gehen. Das heißt ich hab nicht mal annähern elegante Klamotten dabei, die ich anziehen könnte.“
    „Dann kaufen wir dir welche!“ stellte er sofort fest.
    „Was? Wie stellst du dir das vor? Ich hab nich auch noch das Geld mir irgendein Abendkleid zu kaufen.“
    „Ich bezahls.“
    „Vergiss es! Das lass ich nich zu. Da fühl ich mich ja wie ein Schmarotzer.“ stellte sie fest.
    „Ich möchte gern dass du kommst, also kann ich dir auch deine Sachen bezahlen, die du dafür brauchst. Und dabei bleibt's! Wir müssen ja nicht in die edelste Boutique gehen, die es hier gibt.“
    „Nicht? Jetzt bin ich aber enttäuscht. Ich dachte schon, du würdest mir ein Gucci Kleid spendieren oder so.“ antwortete sie grinsend und etwas patzig, was aber freundlich gemeint war.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Setsuna - 17.12.2005, 15:33


    *den Teil gelesn hab*
    Mir fällt nix ein außer: :respekt: und :daumen:
    Bin sehr gespannt wie es weiter geht!

    :grübel: :idee:

    Was mir besonderst gefällt, sind deine Beschreibungen von Perttu! Ich konnte ihn richtig vor mir sehen! Wirklich schön! *eine runde träum* :love:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 17.12.2005, 17:08


    Perttu, blond? Wie nun? :lol:
    Hab ich zuerst echt gedacht *ditsch* denken kann manchmal helfen, ja. Ist mittlerweile tierisch ungewohnt, dass er ja mal blond war.

    Die große, wahre Liebe? Sitzt die ihm grad gegenüber?
    Und *ha* ich hatte Recht *nänänänänäänä* :bäh:



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 18.12.2005, 17:07


    Du kennst ja meine Meinung, ne?



    Re: Am Ende aller Dinge

    Inga - 19.12.2005, 19:38


    Zitat: Es wäre besser gewesen, sie wäre ihm nie begegnet.
    „Ich sollte langsam damit aufhören.“ Er sagte es verzweifelt und sein Blick zeigte, dass er es war.
    „Womit?“ Sie wusste nicht, worauf er hinaus wollte.
    „Mit Laura.“ sagte er tief ausatmend und sah sie so an, dass sie das Gefühl hatte er wolle, dass sie ihm aus einem sinkenden Schiff rette.

    Das ist genial!! Der Zusammenhang ist einfach... whaah. Dieser erste Satz und dann sein Sowaswiegeständnis im Anschluss daran... ja. Wahrscheinlich hat sie recht mit diesem Satz. *seufz*
    Ich hoffe, sie muss nicht Recht haben...
    Katja, das ist einfach wundervoll!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 19.12.2005, 21:22


    Danke. :blush:


    Ja Nina, freu dich nur, ich wusste die ganze Zeit, dass du Recht hattest. :lol:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 19.12.2005, 23:43


    :nick: schööön das es hier mal weiterging dachte es liegen alle im Winterschlaf ...und es ist sehr schön geschrieben so stelle ich mir Perttu vor :blush:

    ich freue mich auch schon auf den nächsten Teil also bitte weitermachen :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Jalaroki - 24.12.2005, 17:30


    also, ich hab jetzt auch mal alles gelesen und ich muss sagen, echt, ein dickes kompliment du kannst das richtig gut beschreiben, ist alles so schön bildhaft =) man kann sich dasdirekt vorstellen wie das is!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 13.01.2006, 13:49


    Sooo, da bin ich also zu den ApoFics gekommen, aha. Stimmt ja auch.
    Ich hab mir gedacht, da hier auf einmal so viel los ist darf ich ja nicht hinterher hängen. Außerdem hab ich die Woche wirklich zwei neue Teile fertig bekommen, worauf ich sehr stolz bin! Und damit ihr mich übers Wochenende nicht vergesst, da ich ja wie immer keinen PC da hab, bzw. keinen Internetzugang, hab ich mir gedacht euch was zum Lesen zu geben. Und langsam sollte ich auch mit dem Gelaber aufhören!



    Eine halbe Stunde später waren sie in irgendeinem Laden in der Aleksikatu.
    Perttu wartete vor der Umkleidekabine, während Charlotte verschiedene Kleider anprobierte und sie ihm vorführte. Sie machten sich daraus einen Spaß. Jedes Mal, wenn sie wieder aus der Kabine kam und wie ein „Model“ den Catwalk langging zeigte Perttu mit seinen Fingern die Punktzahl für das Kleid an.
    Als Charlotte sich wieder einmal umzog klingelte Perttus Handy.
    „Hallo?“
    „Hallo Perttu, hier ist Tuomas.“ kam es aus dem Hörer.
    „Hallo, was ist denn los?“ wollte Perttu wissen. Es war schon ungewöhnlich, dass Tuomas sich bei ihm meldete, wo sie sich doch heute Abend beim Konzert sowieso sehen würden.
    „Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass das Konzert heute Abend eine halbe Stunde später anfängt, weil vorher noch kurzfristig eine Veranstaltung ist. Du kannst also etwas später kommen.“
    „Ach so, und ich hab schon gedacht es wäre etwas Schlimmes.“
    „Nee ist es nicht, aber ich dachte mir, dass du es vielleicht gern wüsstest, weil du ja nicht gerne wartest.“
    „Danke, das ist nett. Du Tuomas? Könntest du vielleicht noch eine Karte für heute Abend reservieren? Es müsste doch noch was frei sein oder? Das Geld geb ich dir später.“
    „Ja, kann ich machen. Bringst du wen mit?“ wollte Tuomas neugierig wissen.
    „Eine Freundin kom...Wow“ entfuhr es Perttus Mund.
    „Was ist denn los?“ fragte Tuomas nach.
    „Nichts. Also bis heute Abend und danke für die Karte.“ antwortete Perttu schnell und legte auf.

    Schüchtern und zurückhaltend stand Charlie vor ihm und schaut ihn unsicher an. Sie versuchte ein kleines Lächeln, kam sich aber dumm vor und ließ es sein. Mit jeder Sekunde, die er sie ansah, musterte und nichts sagte wurde sie unruhiger.
    „Du siehst wunderschön aus.“ flüsterte Perttu und hatte sogleich das Gefühl rot zu werden. Wie konnte er ihr das ins Gesicht sagen, jetzt? Das war wirklich nicht der richtige Augenblick dafür. Aber es war das Erste, was er gedacht hatte, als er sie da stehen sah. Sie hatte ein einfaches schwarzes Kleid an, Spagettiträger und ein paar schwarze und durchsichtige Pailletten auf das Brustteil gestickt, so dass es glitzerte. Sie sah einfach wunderschön aus, es entsprach schlicht und einfach den Tatsachen.
    „Danke.“ flüsterte sie genauso leise zurück und ihre Wangen wurden von einem leichten rosa gefärbt. „Gefällts dir wirklich?“
    „Gefallen? Ich liebe es quasi, wenn man ein Kleidungsstück lieben könnte. Und was denkst du? Gefällt es dir?“
    Sie nickte nur lächelnd.
    „Na dann, ich glaube wir haben ein Kleid für heute Abend gefunden.“ stellte Perttu glücklich fest.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 13.01.2006, 14:27


    Schön das es weitergeht...schade nur das es so wenig ist.
    Aber egal, ich nehm was ich kriegen kann.
    Der Teil davor war übrigens sehr sehr schön...hab ich ja noch gar nicht kommentiert :blush:
    Der Teil natürlich auch...nicht das du denkst, gelle :rolleyes:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 13.01.2006, 23:39


    Jaaaa sehr schön ,mal sehen ob Perttu diesmal glück hat mit Charlie :nick: freue mich schon auf den nächsten Teil :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 17.01.2006, 22:02


    Ich kann mir richtig vorstellen, wie die beiden erst rumalbern und dann plötzlich das Perttulein mit offenem Mund dasteht.
    Netter Anblick!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Setsuna - 18.01.2006, 16:57


    So, jetzt hab ich ja Zeit, also sag ich jetz mal was *laber, ich weis*
    Öhm, sehr schöner Teil, vorallem das Ende, wo Perttu der Mund offen stehen bleibt, als er labert und plötzlich steht Charlie in diesem schwarzen Kleid vor ihm. Sehr schön beschrieben.
    Freue mich schon auf den nächsten und hoffe du schreibst weiter und hörst nicht mir nichts dir nichts auf!
    Weiter!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 09.02.2006, 21:06


    Wieder ein neuer Teil, auch nicht sehr lang, aber ich hab ne Idee für nen Neuen, na mal schaun, wie das ausgeht.
    Viel Spaß!


    Unruhig wühlte er in seinem Rucksack. Was suchte er eigentlich? Und wieso war er so aufgeregt, es war doch nur ein ganz normales Konzert vom Orchester. Aber das Publikum war besonders, wenigstens einer Person.
    „Sag mal Perttu, was ist denn mit dir los? Kannst du auch mal still halten?“ wollte Aki wissen.
    Verlegen lächelte Perttu den Kollegen an und hörte auf in seinem Rucksack zu kramen. Er setzte sich auf die Bank, wusste aber nicht, was er mit seinen Händen anstellen sollte.
    „Du scheinst ja wirklich nervös zu sein was?“ erkundigte sich Aki erneut. Leicht abwesend nickte Perttu, er musste an irgendetwas anderes denken.
    „Wieso das denn? Das letzte Mal hab ich dich so nervös erlebt als Laura dich das erste Mal hier hat spielen sehen.“ Perttu schreckte auf, war er wirklich so leicht zu durchschauen?
    „Ist es das? Schaut heute eine nette Dame zu?“ bohrte Aki nach. Er konnte es aber auch nicht lassen. Perttu mochte den Kollegen eigentlich aber seine Neugier ging ihm einfach auf die Nerven. Er hatte noch nie einen Menschen kennen gelernt, der so sehr auf Tratsch stand.

    Draußen im Vorraum stand eine ebenso nervöse Charlie, die nichts mit ihren Händen anzufangen wusste und sie unaufhörlich ineinander knetete. Sie hatte das Gefühl alle Leute würden sie anstarren. Sie war sichtlich die Jüngste hier und fühlte sich fehl am Platze, sie mochte diese Art von Aufmerksamkeit nicht.
    ’Wieso bist du so aufgeregt? Das ist doch nicht normal. Du hast doch gar keinen Grund dazu! Du warst doch schon auf so vielen Konzerten.’ sagte sie zu sich selbst. Sie konnte sich einfach keinen Reim machen, oder wollte es lieber nicht. Den Gedanken Perttu gleich wieder zu sehen, dass er sie hier her eingeladen hatte, verdrängte sie ganz schnell wieder. ’Vielleicht war es doch keine so gute Idee.’
    Sie sah, wie die Türen zum Konzertsaal geöffnet wurden und sich die Menschen Richtung Eingang bewegten. Sie musste über das leichte Geschubse lächeln, das sie sah, so ganz anders als bei den Konzerten auf die sie sonst ging war es doch nicht, wenn auch etwas gesitteter. Sie wartete bis die Mehrheit des Publikums schon im Saal verschwunden war bis sie auch endlich hinein ging.
    Die Wände des Konzertsaals waren weiß, an der rechten Seite der Bühne befand sich eine Orgel. Die schwarzen Sitze hoben sich stark von den hellen Wänden ab. Sie schaute sich um und sah die oberen Ränge von denen man eine gute Sicht haben musste. Perttu hatte ihr gesagt, dass die Karten für diese Plätze schon verkauft waren uns sie nur einen Platz im Parket hatte. Sie war auch damit zufrieden.
    Langsam ging sie die Reihen entlang, sah immer wieder auf ihre Karte um ihre Sitzreihe nicht zu verpassen.
    Als sie ihren Sitzplatz gefunden und sich hingesetzt hatte bemerkte sie auch hier die Blicke der anderen. Eine ältere Dame neben ihr musterte sie von oben bis unten, was ihr sehr unangenehm war.
    Nach einer ihr endlos erschienenen Zeit wurde das Licht im Saal gedämmt, so dass nur noch die Bühne in hellem Licht lag. Nach und nach betraten die Musiker die Bühne und setzten sich auf ihre Plätze.

    Er hatte so konzentriert ausgesehen, als sei er in einer anderen Welt. Diese Wirkung schien Musik immer auf ihn zu haben. Nur selten hatte er auf die Noten geschaut, noch seltener ins Publikum. Wahrscheinlich hatte er sowieso nichts gesehen, geblendet durch die Scheinwerfer.
    Er hatte trotzdem anders ausgesehen. Kleidung kann einen doch sehr verändern. Oder einfach nur ein Zopf. Hätte sie es nicht gewusst, niemals wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass er in einer Rockband spielte. Aber er beherrschte beide Rollen bis zur Perfektion, brauchte sie nur abzurufen, je nach Gebrauch.

    Die Leute verließen schnell das Foyer. Nur Einzelne blieben noch und sprachen über das Konzert. Sie schienen sich zu kennen, lachten und unterhielten sich.
    Charlotte beobachtete das alles wie eine Außenstehende. Sie sah die bunte Menge, die durch die Türen nach draußen strömte, der frischen, angenehmen Abendluft entgegen. Die Menschen an der Garderobe und die an der Bar. Sie saß auf einem beigefarbenen Sofa, das an eine Wand im Vorraum platziert war. Seltsam, sie hatte die ganze Zeit gesessen aber gleich nach dem Aufstehen wieder das Bedürfnis gehabt sich hinzusetzen. Sie wartete, wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. So ein Unsinn! Wie sollte sie sich schon verhalten? Nicht anders als sonst auch.
    Dann sah sie, wie mehrere Musiker aus einer Tür kamen. Auch sie unterhielten sich. Charlie durchsuchte die neue Menge nach Perttu. Dieser kam aber erst mit der zweiten Welle von Musikern aus der kleinen Tür. Auch er unterhielt sich. Mit einem älteren Mann. Vielleicht sein Vater? Beide blieben einen kurzen Moment in der Mitte des Raumes stehen ehe sie sich mit einer Umarmung voneinander verabschiedeten.
    Für einen kurzen Moment schien Perttu verloren in dem großen Raum. Dann fanden seine Augen Charlie und mit einem Lächeln kam er auf sie zu.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 09.02.2006, 23:27


    ui das war wieder sehr schön 1. das es weiterging,und 2. war es wieder sehr schön geschrieben ich bin mal gespannt wie es weitergeht ,und freue mich schon auf den nächsten teil :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Jalaroki - 10.02.2006, 12:33


    Uhh, ich find das soooo schön! Richtig schön geschrieben, also beide Teile und macht Lust auf mehr=)



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 10.02.2006, 13:23


    Fand ich auch sehr schön geschrieben. Süß wie aufgeregt die Beiden sind. Mach bitte bald weiter, gelle :nick:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 11.02.2006, 22:32


    Ich hab es denn auch endlich mal geschafft zu lesen.
    Viel passiert ist ja nun nicht gerade, aber ich bin froh, dass es weitergeht!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Setsuna - 20.02.2006, 19:49


    Weiter! ;D



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 16.03.2006, 15:52


    Wow, is wirklich schon über nen Monat her? Ups. Naja, jetzt kommt was. Danke an Nina, die diesmal beta gelesen hat, da Mona verhindert war/ist. Und Nina, wegen der Erzählperspektive, was du da geschrieben hast, das soll ein allwissender Erzähler an der Stelle sein. Ich spring da ja sehr gern, hab ich auch schon mitbekommen.
    Ich hoffe daher, dass es verständlich ist! Viel Spaß!




    „Hallo“ sagte er, als er bei ihr ankam.
    „Hi.“
    „Und, wie hat es dir gefallen?“ platzte Perttu sofort mit der Frage heraus, die ihn am meisten interessierte.
    „Gut. Es war wirklich schön. Es wird wahrscheinlich nicht meine Lieblingsmusik werden, aber es war schön. Etwas ganz anderes als ich sonst höre.“ erklärte Charlie. Perttu hatte sich währenddessen neben sie gesetzt. Es freute ihn, dass es ihr gefallen hatte, es war ihm wichtig.
    „Und? Was machen wir jetzt?“ wollte er dann wissen. Charlie zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Es ist noch nicht so spät und ich hab Hunger. Können wir irgendwo was essen? Du musst doch bestimmt auch Hunger haben.“ stellte sie fest. Perttu nickte zustimmend und stand vom Sofa auf, reichte ihr die Hand um ihr aufzuhelfen und nahm mit der anderen seinen Cellokoffer.
    „Worauf hast du denn Lust?“ fragte er während sie das Gebäude verließen.
    „Chinesisch oder italienisch. Was du lieber magst.“
    „Mhh. In der Nähe ist ein richtig guter Italiener, da können wir hin.“ Charlie nickte lächelnd und setzte sich auf den Beifahrersitz.
    Im Restaurant saßen sie an einem freien Tisch in einer gemütlichen Ecke, die hauptsächlich von Kerzenlicht erhellt wurde.
    Nachdem sie bestellt hatten, begannen sie, über das Konzert zu reden. Perttu versuchte ihr, so gut es ging, alles zu erklären. Es machte ihn unheimlich glücklich, dass es Charlie so sehr gefallen haben musste. Das war es doch, was er wollte, ihr auch eine andere Seite von sich zeigen, bevor er irgendetwas Dummes machen konnte.
    Im Kerzenlicht kamen ihre Wangenknochen noch viel besser zur Geltung. Vor allem jetzt, wo sie ihr Haar hochgesteckt trug. Einige Locken umrahmten ihr Gesicht, wie ein wunderschönes Bild. `Engel` schoss es Perttu durch den Kopf und er musste sich zusammenreißen, sie nicht die ganze Zeit über nur anzustarren, sondern ihr auch auf ihre Fragen zu antworten. Womit hatte er das verdient?
    Als die Kerze herab gebrannt war kam die Bedienung zu ihnen und informierte sie darüber, dass das Restaurant jetzt schließen würde. Erstaunt sahen sich beide an, war es wirklich so spät? Sie hatten doch gar nicht so lange geredet.
    Nachdem sie bezahlt hatten verließen sie langsam das Restaurant und gingen zum Auto. Auf einmal herrschte eine seltsame Stille zwischen ihnen, als ob sie nur im Restaurant hätten miteinander reden können. Auch im Auto wechselten sie kaum Worte. Charlie sah aus dem Fenster, eigentlich sah sie das Fenster an, sie beobachtete Perttu in der Spiegelung. Das war weniger auffällig.
    Erst als sie bemerkte, dass Perttu den Motor ausgeschaltet hatte und sie ansah blickte auch sie auf.
    „Ich komm noch mit bis zur Tür.“ sagte er.
    „Mhhh, aber das musst du nicht.“
    „Kein Problem.“
    Sie stiegen aus und gingen schweigend zur Eingangstür. Wieso redeten sie nicht mehr miteinander? Es zerriss sie beide.
    „Ok, danke. Es, es war wirklich ein schöner Abend.“ sagte Charlie, als sie sich vor der Tür ruckartig zu Perttu umdrehte.
    Wieso sah sie ihn so an? Wieso sagte sie nichts weiter? Sollte das jetzt alles gewesen sein? Sollte er einfach `Tschüss` sagen und gehen? Das konnte er nicht, irgendwie schien ihm jede Sekunde mit ihr zu kostbar, als dass er sie irgendwo anders als bei ihr hätte verbringen können. Beide regten sich nicht, sahen sich nur ab und zu an, meistens aber auf den Boden, den anderen aus den Augenwinkeln beobachtend.
    „Eigentlich mag ich noch gar nicht heim.“ stellte Charlie leise fest und sah ihn dabei an. Er erwiderte ihren Blick und spürte, wie Hoffnung in ihm aufstieg, die er sofort zu ersticken versuchte.
    „Wollen wir noch ein bisschen gehen?“ fragte er leise. Er hatte das Gefühl, die Situation erlaube es nicht, laut zu sprechen.
    Langsam nickte sie, als wenn sie sich nicht sicher wäre, ob dies wirklich die richtige Entscheidung sei. Vielleicht würde sie sie direkt in ihr Verderben bringen, aber in diesem kurzen Moment schien es ihr so richtig mit ihm zusammen zu sein.
    Sie entfernten sich wieder von der Haustür und gingen die Straße entlang, Seite an Seite, zusammen, und doch beide für sich allein.
    Irgendwann setzte Charlie sich auf eine Bank am Rand einer Grünanlage. Perttu stand unentschlossen davor, setzte sich dann aber doch neben sie.
    Was war passiert? Wieso fühlte er sich auf einmal so allein, obwohl er es doch gar nicht war.
    „Sie sind schön nicht wahr?“ kam eine leise unsichere Frage neben ihm. Erstaunt blickte er in ihre Richtung. Charlie sah ihn nicht an, sie sah in den Himmel und Perttu folgte ihrem Beispiel.
    Millionen kleiner heller Punkte strahlten vom leicht dunkelblauen Himmel.
    „Im Winter ist es noch viel schöner, wenn mal keine Wolken da sind. Dann leuchten sie noch viel mehr.“ antwortete er.
    „Ich würde so gern mal ein Nordlicht sehn.“ flüsterte sie vor sich hin. Er war nicht sicher, ob sie mit ihm redete, sie schien ihn gar nicht mehr richtig wahr zunehmen.
    „Hast du schon mal eins gesehen?“ fragte sie ihn dann leise und sah ihn an.
    „Natürlich hast du. Du bist ja hier Zuhause.“ sagte sie gleich darauf, fast resignierend, und ließ ihm so gar keine Chance etwas zu sagen. Ihr Blick ließ wieder von ihm ab und Perttu wünschte sich, dass es nicht so wäre. Sie sah so traurig aus, wie sie in den Himmel sah, als suche sie etwas, das sie vor langer Zeit verloren hatte.
    „Wenn du im Winter wieder her kommst, dann kannst du auch eins sehen. Bestimmt nicht nur eins. Sie sind so wunderschön. Selbst, wenn man schon so viele gesehen hat staunt man immer noch darüber.“
    Wieder drehte sie ihren Kopf und schaute ihn an. Ein leichtes Lächeln formte sich auf ihren Lippen und sie nickte leicht.
    „Ja, das mach ich. Ich komm wieder und schaus mir an.“ leise, ein Hauchen. Langsam senkte sie ihren Kopf und legte ihn auf Perttus Schulter, sah weiter geradeaus und hing ihren Gedanken nach. Vorsichtig legte Perttu seinen Arm um sie und drückte sie näher an sich. Sie schaute auf und ihn fragend an. Ihre Augen hatten eine ganz andere Farbe als sonst, nicht blau, eher grau mit einem leichten grün. Sie sah so zerbrechlich aus, wie sie ihn von unten anschaute, in seinem Arm lag und sich nicht bewegte. Perttu konnte einfach nicht anders, langsam senkte er seinen Kopf, immer in ihre Augen schauend um zu sehen, wie sie reagieren würde. Vorsichtig berührte er mit seinen Lippen ihre und sein Herz machte einen Sprung, als sie nicht vor ihm zurück wich.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 16.03.2006, 16:02


    Muss ich das noch mal kommentieren? ;)



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 16.03.2006, 19:29


    Hach....schön :nick:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 17.03.2006, 00:52


    Korppi hat folgendes geschrieben: Muss ich das noch mal kommentieren? ;)

    Ja Nina, musst du! :D



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 17.03.2006, 14:54


    Dann muss ich das ja noch mal lesen :lol:
    Hatte ich das eigentlich schon kommentiert? Hab das Doc weggeworfen *unschuldig guck*

    Ich finde deinen Schluss mal wieder sehr gemein. Wir werden nun 6 Wochen in einem Kuss verharren. So langsam tun mir die Wangenmuskeln weh!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 17.03.2006, 23:11


    Wenn du dich weiter beschwerst wart ich noch länger mit dem nächsten Teil. Und Kuss ist doch was schönes, gäb bestimmt schlimmere Situationen in denen man verweilen könnte.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 17.03.2006, 23:11


    Das war doch keine Beschwerde ;)



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 19.03.2006, 14:52


    ui das ist ja mal wieder ein sehr schöner teil und ein schönes ende also bis zum nächsten teil meine ich den ich mit spannung schon erwarte :nick:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 26.04.2006, 14:45


    Raubtierfütterung? Ich weiß nicht. Und hier stellt sich wieder heraus, dass ich die Meisterin der Ort- und Szenensprünge bin. *g*



    Sie hatte das Gefühl Millionen von Menschen würden unter ihren Augen, klein wie Ameisen, planlos hin und her rennen. Nur sie allein ruhig. Beobachtend. Und doch beobachtete sie nicht wirklich. Sie nahm nur schemenhaft wahr, was unterhalb der vielen Stufen vor sich ging. Mit ihren Gedanken war sie noch nicht im Hier und Jetzt. Sie war noch im Vorgestern. Und es schien ihr, dass sie für immer dort bleiben müsste, dass sie niemals weiter kommen könnte.
    Plötzlich holte sie eine rote Rose wieder zurück. Sie blinzelte mehrmals, bis sie wieder vollständig da war und starrte die Blume vor ihren Augen an, die dort in der Luft zu hängen schien. Sie folgte den zwei Fingern, die ihr zeigten, dass sie es nicht tat. Als sie ihren Kopf zur Seite gewandt hatte erblickte sie Perttu, der sie liebevoll ansah und lächelte.
    „Hallo.“ sagte er leise und küsste sie vorsichtig. Er wusste nicht, wie sie reagieren würde. Was das vorgestern für sie bedeutet hatte. Er musste es einfach herausfinden.
    Sofort schlossen sich ihre Augen und sie spürte nur noch seine Lippen, nahm keine Geräusche aus ihrer Umwelt mehr wahr, nur noch ihn. Es schien ewig zu dauern und war doch zu kurz, bis sie sich voneinander trennten und gegenseitig in die Augen sahen.
    „Hallo,“ entgegnete sie nun leise die Begrüßung von Perttu.
    „Für dich.“ sagte dieser vorsichtig und hielt ihr die Blume entgegen. Wie würde sie reagieren? Zu aufdringlich?
    „Danke, die ist schön.“
    ‚Ich kenne was viel Schöneres.’
    „Woran hast du grad gedacht?“ wollte Perttu wissen während er sich neben sie setzte.
    „An vieles.“ antwortete Charlie einfach und sah ihn weiterhin an.
    „Wie war die Probe?“ wollte sie dann andererseits von ihm wissen.
    „Gut. Wir versuchen grad was Neues, aber das hat noch nicht so geklappt.“ erklärte Perttu. Charlie nickte und sah dann wieder auf den Senatsplatz hinab.
    „Schön hier, nicht?“ fragte Perttu.
    „Mh. Man kann schön die Leute beobachten.“
    „Ach, so eine bist du also, ja?“ begann er sie aufzuziehen.
    „Natürlich, was hast du denn gedacht?“ entgegnete sie lachend.
    „Und, was machen wir jetzt?“ Sie sah ihn fragend an. Seine Augen begannen zu leuchten.
    „Das wird nicht verraten. Das ist eine Überraschung.“
    „Du magst Überraschungen, oder?“ stellte sie lächelnd fest.
    „Wie kommst du bloß darauf?“ fragte er gestellt erstaunt, stand auf und reichte ihr die Hand.
    Langsam gingen sie Hand in Hand die Stufen vor dem Dom hinab. Charlie hielt die Rose in ihrer linken Hand ganz fest, niemals wollte sie sie verlieren.

    Die Landschaft zog an ihr vorbei, Wälder und Seen, immer im Wechsel, wunderschön. Sie hatte sich vom ersten Augenblick an in dieses Land verliebt, das so mit seiner Schönheit zu protzen schien, dass es eigentlich schon verächtlich war. Aber man musste es einfach lieben, sie musste es einfach lieben, die Seen in denen sich die Wälder spiegelten. Tausende von ihnen, jeder mit kristallklarem Wasser, dass einem dem Atem nahm.
    „Wir sind da.“ Eine liebevolle Stimme an ihrem Ohr, die sie aus ihren Gedanken riss. Erst jetzt stellte sie fest, dass Perttu den Wagen vor einem kleinen Holzhaus geparkt hatte, hinter dem sie das Meer sehen konnte.
    Sie öffnete die Tür und bestaunte die Schönheit. Immer wieder etwas Neues, das ihr den Atem verschlug.
    „Überraschung gelungen?“ Sie spürte, wie Perttu seine Arme um ihre Hüften legte und sie liebevoll an sich zog.
    „Und wie.“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Was war in den letzten Tagen geschehen, dass sie jetzt dieses Glück fühlen durfte? Dass sie in seinen Armen sein durfte ohne sich schlecht zu fühlen. Wie konnte das alles sein?

    „Komm doch rein, es ist so schön kühl, nicht so heiß wie in der Sonne“ hörte sie seine Stimme aus dem Meer und sah seinen Kopf aus den Wellen schauen. Sie musste lächeln, schon die ganze Zeit versuchte er, sie zum Schwimmen zu überreden.
    „Nein, ich hab doch schon mal gesagt, dass ich nicht gern schwimmen geh. Außerdem hätte ich auch gar keine Sachen mit.“
    „Ach, das macht doch nichts, ohne ist doch sowieso am angenehmsten.“ Ein Grinsen trat auf sein Gesicht, als er langsam aus dem Wasser kam. Auch sie musste grinsen.
    „Was sollen denn das für Andeutungen sein?“ fragte sie ihn und schaute nach oben, als er neben ihr stand und sich ein Handtuch nahm.
    „Gar keine. Ich weiß gar nicht, was du meinst.“ entgegnete er mit einer Unschuldsmiene, die aber sofort einem weiteren Grinsen weichen musste.
    „Schlechter Lügner!“ sagte Charlie lachend und drehte sich von ihm weg.
    „Hey, was soll das denn? Magst du nicht mehr mit mir reden?“ Perttu war auf die andere Seite gewechselt und in die Knie gegangen, so dass sie jetzt auf Augenhöhe waren.
    „Mit Lügnern red ich nicht.“ erwiderte Charlie spielerisch beleidigt und drehte sich auf die andere Seite, wobei sie wieder anfangen musste zu grinsen.
    „Ach. Na dann. Vielleicht aber küssen…“ und schon hatte Perttu sie hintergezogen wobei sie einen kurzen erschreckten Schrei von sich gab, den Perttu durch einen Kuss zum Schweigen brachte.

    *
    Gestern Nacht lag ich noch lange wach
    Hab darüber nachgedacht,
    Warum man das, was man am liebsten tut,
    So selten einfach macht

    Ich wollte immer weg von hier
    Obwohl ich dich so mag
    Ich träume von der weiten Welt
    So ziemlich jeden Tag



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 26.04.2006, 17:07


    Was soll ich sagen? Ich bin begeistert, das ist ja soooooo schön und so toll geschrieben :nick:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Korppi - 26.04.2006, 17:42


    Meine Kritik hast du ja schon kommentiert ;)



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 27.04.2006, 10:22


    *späterliestweilgradarbeitenmuss*



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 27.04.2006, 11:54


    :respekt: wieder sehr schön geschrieben und die beiden sind einfach süss :wub: romantisch also bitte weitermachen :nick:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 28.06.2006, 11:51


    Ja, ich mal wieder *hust*




    ~16~

    Helsinki, 18.07.2003


    Aufgeregt kam sie ihm entgegen gerannt. Was war mit ihr los? Sie hatten sich doch erst gestern gesehen, wieso war sie so aufgeregt? Außerdem wedelte sie mit einem Brief in ihrer Hand. Er verstand nur Bahnhof.
    Zur Begrüßung gab Perttu ihr einen Kuss, wie immer.
    „Hei. Was ist denn los? Wieso bist du so aufgeregt? Hast du mich so sehr vermisst?“ Und wieder trat ein Grinsen auf sein Gesicht.
    „Nein. Aber ich muss mit dir reden.“ sagte Charlie zurücklächelnd aber auch nervös.
    „Lass uns reingehn, da können wir reden.“ Sie deutete auf das Café, vor dem sie standen und in das sie sowieso gehen wollten.
    „Also, was ist denn los?“ fragte Perttu verwirrt, als sie sich an einen Tisch in einer Ecke gesetzt hatten.
    „Ich bleib hier.“ brachte Charlie nur heraus und sah Perttu dann abwartend an.
    „Wie? Du bleibst hier? Tut mir leid aber ich versteh grad nicht, was du meinst.“
    „Hier, sieh dir das an!“ sagte sie und wedelte wieder mit dem Brief vor seinen Augen rum. Er nahm ihn und las ihn sich durch. Dann noch einmal. Das konnte nicht wahr sein oder?
    „Du bleibst hier?“ fragte er noch einmal nach, nur um ganz sicher zu sein. Sie nickte und lächelt ihn an.
    „Ich bleib hier. Ich zieh nach Helsinki und geh hier an die Uni. Ist das nicht geil?“ Sie schien mit dem Strahlen nicht mehr aufhören zu können.
    „Ja, das ist es. Das ist so klasse! Ich dachte schon, dass ich dich in zwei Wochen wieder gehen lassen muss. Und jetzt bleibst du hier.“ Nun strahlte auch Perttu.
    „Wieso hast du mir nicht erzählt, dass du dich hier beworben hast? Wie bist du eigentlich darauf gekommen?“ wollte er nach einer Weile wissen, als sich beide wieder etwas beruhigt hatten.
    „Ich hatte es vergessen. Hier angenommen zu werden erschien mir nicht sehr wahrscheinlich und deshalb hab ich lieber nichts gesagt. Ich habs selber verdrängt, weißt du. Wenn die Absage gekommen wäre wär ich nicht so enttäuscht gewesen. Und ich wollt dir auch nich so viel Hoffnungen darauf machen, dann wärst du auch enttäuscht gewesen, wenn es nicht geklappt hätte.“ erklärte sie.
    „Und wie bist nun darauf gekommen?“ wollte Perttu immer noch wissen.
    „Ville und ich waren betrunken. Ja schau nich so, ich trinke auch.“ sagte sie, als Perttu bei ihren Worten verwundert die Augenbrauen hochzog.
    „Naja, und irgendwann sind wir auf das Thema gekommen. Und irgendwie hat Ville dann die Flitzidee gehabt, dass ich ja hier studieren kann, dann bin ich erstens in Finnland und zweitens bei ihm in der Nähe, da wäre seine Telefonrechnung nicht so hoch. Als wenn er jetzt jeden Tag mit mir telefonieren würde. Naja, jedenfalls haben wir das da so ausgemacht und ich hab das dann nicht mehr für voll genommen, als ich meine Bewerbungen gemacht hab. Natürlich hat mich Ville daran erinnert mich auch ja hier noch zu bewerben und am besten auch in andern finnischen Städten. Hab ich dann also gemacht und ja, hier bin ich.“ schloss sie ihre Ausführungen und nahm einen Schluck von ihrer Cola, die die Kellnerin in der Zwischenzeit gebracht hatte.
    „Also muss ich mich bei Ville dafür bedanken, dass du hier bleibst.“ stellte Perttu lächelnd fest.
    „Sieht ganz so aus.“ sagte Charlie und lächelte zurück.



    Ich hatte immer Angst davor,
    Mir selber zu gestehn,
    Dass es nur eine Lösung gibt:
    Ich muss jetzt endlich gehn



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 29.06.2006, 01:57


    Prädikat: Besonders wertvoll. LEST!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 29.06.2006, 14:13


    Danke für die Werbung! :D



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 29.06.2006, 14:18


    Kein Ding, kannst ja mal welche für mich machen *g*



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 29.06.2006, 14:21


    Hab ich grad versucht, naja, ich hab kommentiert, aber ich editier gleich ne Werbung drunter!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 29.06.2006, 20:07


    Schön das es weiter geht... ;D



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 29.06.2006, 22:38


    na das ist ja mal schön gleich 2 glückliche zu sehen schön .!
    Ich hoffe es geht auch noch weiter denn das ist ne schöne story also bitte weitermachen :nick: :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Setsuna - 26.07.2006, 20:58


    Hallo mal wieder!
    Hab auch gelesen, deine letzten posts.
    Kann auch nur sagen, dass es sehr lesenswert ist und es gefällt mir.
    Schön!
    Mach bitte sobald es geht weiter, ja?

    Prädikat2: Sehr lesenswert!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 27.07.2006, 11:06


    Wenn ich wieder in Deutschland bin. Ich hab noch ein paar Kapitel Reserve, dann steh ich aufm Schlauch, weil ich grad nciht weiss, wie ich es schreiben soll, was ich schreiben will.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 24.08.2006, 14:02


    So, ich weiß, es dauert immer Ewigkeiten. Tschuldigung. DAbei hab ich die nächsten paar Teile ja noch in der Rückhand. Naja, hier der Nächste.



    Da war er wieder. Zwei Wochen war er weg gewesen, die er eigentlich mit ihr hatte verbringen wollen. Was musste Seppo auch noch so kurzfristig irgendwelche Gigs zusagen?
    Langsam bog er in die Straße ein in der sich das Café befand, das sie ihm am Telefon genannt hatte. Sie glaubte, dass er grade in Großbritannien ins Flugzeug gestiegen war und erst in drei Stunden ankommen würde. Eigentlich wollte sie ihn ja abholen. Aber er wollte sie überraschen.
    Wie lange hatten sie das schon geplant, dass sie mal Zeit miteinander verbrachten? Und nie hatte es geklappt. Entweder hatte Charlie Schule oder er Angelegenheiten wegen der Band zu regeln.
    Nun stand er vor dem Café und freute sich sie gleich wieder zu sehen. Sie hatte gesagt, dass sie mit Perttu da war, naja, den könnte man ja irgendwie abschütteln.
    Er betrat das Café und suchte den Raum nach den Zweien ab. Als er sie entdeckt hatte schien sein Herz für einen Moment auszusetzen.

    „Hey, da ist ja Ville. Was macht der denn schon hier?“ stellte Perttu fest, als er seinen Kopf von Charlies entfernte.
    Sofort fuhr diese herum und sah zur Tür. Tatsächlich, da stand Ville, wie angewurzelt.
    „Ville, hey, wieso bist du schon da? Ich wollte dich doch abholen.“ rief sie ihm fröhlich entgegen und stand auf, als Ville ihr den Rücken zuwandt und aus dem Lokal stürmte.
    „Was soll das denn jetzt?“ fragte Perttu verwundert von hinten und sah überrascht die Cafétür an, in der Ville eben verschwunden war.
    „Keine Ahnung.“ sagte Charlie noch und folgte gleich danach Ville.
    Dieser war schon ein gutes Stück die Straße heruntergegangen, eher gerannt.
    „Ville. Warte doch mal. Was ist denn los? Wieso läufst du weg? Und wieso bist du überhaupt schon hier?“ rief sie ihm verzweifelt hinterher und schlängelte sich durch die Passanten.
    Plötzlich blieb Ville stehen, drehte sich um und sah sie aus böse funkelnden Augen an. Angst.
    „Ja. Das passt dir gar nicht in den Kram, dass ich schon da bin richtig? Da konntest du dich ja gar nicht drauf vorbereiten. Hab ich euch überrascht?“ fragte er in einem gehässigen und kalten Tonfall, der sie zurückschrecken lies. So hatte sie ihn noch nie erlebt.
    „Was ist denn mit dir los?“ fragte sie irritiert. Sie wusste nicht, was sie im Augenblick von der Sache halten sollte.
    „Was los ist? Sag mal bist du total bescheuert?“
    `Seit wann kannst du so reden?`
    „Was soll das? Sag mal, wie redest du mit mir? Was hab ich dir denn getan? Und wieso bist du schon hier, du hast doch vor einer halben Stunde angerufen und gesagt, dass du gleich ins Flugzeug steigst. Ich wollte dich doch abholen.“
    „Und ich wollte dich überraschen. Ist mir ja wohl auch gelungen, was?“
    „Ja. Und ich freu mich ja auch, dass du schon da bist. Aber was hast du denn für eine Laune?“
    „Tschuldigung, ich hab einfach nicht erwartet, dass ich dich mit nem Freund knutschend in einem Café sehe.“ Immer noch gehässig.
    „Deshalb bist du jetzt so wütend? Deshalb?“ fragte sie ungläubig. Was war das denn für ein Problem?
    „Ja. Ich hab halt nicht von dir erwartet, dass du gleich den erstbesten Typen nimmst, wenn man mal weg ist.“
    „Also ehrlich Ville. Ich versteh dich nich. Das hört sich erstens so an, als ob ich ne Schlampe bin. Und zweitens, als wenn ich irgendwen betrogen hätte, was nicht der Fall ist, da ich niemanden hatte.“ stellte sie leicht wütend fest.
    `Doch. Mich. Zumindest hättest du mich haben können.`
    „Wie lange seit ihr zusammen?“ fragte Ville leise, mit gesenktem Kopf. Er hatte sich langsam beruhigt, aber es war so ein Schock gewesen. Es hatte so weh getan.
    „Seit einer Woche.“ antwortete Charlie, auch leise. Sie wusste nicht, was das alles sollte. Wieso hatte Ville grade eine Hundertachtziggraddrehung hingelegt?
    „Liebst du ihn?“ Traurige, verzweifelte, grüne Augen sahen in verwirrte Blaue.
    „Ich…. Also….“ Sie setzte an, wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Ja?“ So verdammt traurig. Wieso hörte niemand sein Herz brechen? Wieso schien sie es nicht zu bemerken, wie viel Kraft es ihn grade kostete dieses Gespräch mit ihr zu führen, sie einfach nur anzusehen und sie nicht an sich zu ziehen und zu küssen? Warum war er zu spät gekommen?
    „Ich glaub nicht, dass ich nach einer Woche von Liebe sprechen kann. Ich mag ihn…sehr sogar. Er ist gut für mich, irgendwie. Und ich bin gern mit ihm zusammen…. Ich glaub, ich bin auf dem Weg mich in ihn zu verlieben.“
    `Treffer. Versenkt. Immer auf mich. Natürlich Valo, du hast sie einfach nicht verdient. Nicht so, wie du sie gerne verdient haben möchtest.`
    Er nickte langsam, kam näher und nahm sie in den Arm. Sie sollte nicht sehen, dass er weinte. Sie sollte niemals davon erfahren, was sie ihm grade angetan hatte. Sie konnte ja nichts dafür.
    „Ich freu mich für euch. Ich freu mich für dich.“ Glatte Lüge, zumindest der erste Teil.
    „Und ich freu mich dich endlich wieder zu sehen. Hab dich schon vermisst. Lach nicht, das hab ich ernst gemeint!“ sagte er noch, als er sie an seinem Kopf lachen hörte. Gott, dieses Lachen…. Dann nahm auch sie ihn in den Arm.
    „Ich hab dich auch vermisst Ville. Schön, dass du wieder da bist!“


    Ich weiß nicht, was ich will
    Ich weiß auch nicht, wohin
    Ich bin mir nicht mal sicher
    Ob ich morgen noch hier bin

    Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich hab
    Egal, was auch geschieht
    Ich werde an dich denken
    Dies ist mein Abschiedslied



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 24.08.2006, 14:39


    Erste!



    Re: Am Ende aller Dinge

    Mette - 25.08.2006, 22:24


    :( ojeeee da ist ja mal einer traurig ...da tut mir Ville ja echt leid ...ich finde es wieder sehr schön vor allem das es endlich weiterging :nick:
    ich freue mich schon auf den nächsten teil mit spannung also bitte weitermachen gell? :bindafür:



    Re: Am Ende aller Dinge

    Tinsche - 28.08.2006, 07:53


    Ach Gott der arme Kerl... :ne:
    Ja, sowas ist schon hart.

    Schön das es weitergeht ;D



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 25.12.2006, 15:14


    Ich wollte nur wissen, ob das noch wen interessiert, wenn nicht kann Mona das ja zumachen.



    Re: Am Ende aller Dinge

    Kaipun - 28.12.2006, 14:49


    Mona, machst du zu? Danke!



    Re: Am Ende aller Dinge

    PhiloFoX - 28.12.2006, 17:27


    ach, ich bin ja mod... ich mach zu, ja.



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