meine MP Erfahrung, ein Sonderfall...

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    Re: meine MP Erfahrung, ein Sonderfall...

    agent.5 - 27.11.2013, 15:31

    meine MP Erfahrung, ein Sonderfall...
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    als ehemals Betroffener möchte Ihnen von meinem Fall berichten, da ich denke, dass ich unter den betroffenen einen Sonderfall darstelle:

    Ich lebe nunmehr seit 34Jahren mit der Krankheit. Bei mir trat die Morbes Perthes mit 4Jahren am linken Hüftgelenk mit großen Schmerzen auf. Ich bekam daraufhin 3 Operationen innerhalb von 1,5Jahren, alle samt in Halle an der Saale.

    Bei der ersten OP wurde mir mein Gelenkkopf mit insgesamt 7cm entfernt, der Oberschenkelknochen wurde oberhalb geschitzt und seitlich mit zwei Stahlplatten abgewinkelt verschraubt. Die Wunde wollte jedoch nicht verheilen...ich hatte extremes Wundeitern, ständiges Wunde säubern und gefühlt massenhaft Penicillinspritzen.
    Mit der 2.OP wurden mir verbliebene Knochensplitter entfernt. Weiterhin heilte die Wunde nicht ab.
    In der 3.OP wurden mir die in der ersten OP verschraubten Metallschinen entfernt, da ich den chirurgischen Stahl nicht vertrug.

    Von 4 bis 6 Jahren trug ich dann die Thomas-Schiene, lernte nochmals laufen, erst mit Dreirad, dann mit Krücken und schliesslich dann wieder ganz normal. Das ist jetzt kein Scherz: bis zu meinem 8.Lebensjahr wuchs mir ein neuer Gelenkkopf nach, etwas größer als normal und die Pfanne hat sich entsprechend angepasst, jedoch leb ich mit diesem Gelenk bis zum heutigen Tage völlig normal und ohne Einschränkungen.

    Ich betrieb gegen Anraten meiner Ärtzte in der Kindheit schon Sport...Radfahren, Schwimmen und Tennis. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Sport meinen Bewegungsapparat derart gestärkt hat, dass ich mit meinem bis heute ca. 1,5cm verkürzten Bein mit Schuheinlegesohlen sehr gut zurecht komme...Zunächst sollte ich, wie zu DDR Zeiten mit solchen Fällen üblich, auf eine Sonderschule, was mein Vater zum Glück erfolgreich verhinderte. Mit einer Teilbefreiung für den Sportunterricht (vor allem langes Laufen und Springen) konnte ich einen ganz normalen Bildungsweg bis zum abgeschlossenen Studium nehmen, da ich meinen Lebensunterhalt ja nicht körperlich bestreiten kann.

    Ich war mit meinem Fall damals Gegenstand von Doktorarbeiten. So viel als spontaner Kurzabriss meiner Krankheit...vielleicht auch als Positivbeispiel

    Schöne Grüße



    Re: meine MP Erfahrung, ein Sonderfall...

    Hederer - 01.08.2014, 16:15


    Danke!
    Klingt vielleicht komisch, aber genau so einen Beitrag haben wir gebraucht um wieder nach vorne zu schauen!
    Danke!



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