Islam und Wissenschaft

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    Re: Islam und Wissenschaft

    degisim - 01.02.2005, 19:43

    Islam und Wissenschaft
    Islam und Wissenschaft
    Asselamun alaikum Liebe Geschwister:

    Nichts erscheint dem 'modernen Menschen' widersprüchlicher als das Begriffspaar Islam und Wissenschaft.
    Wirft man einen Blick auf die islamische Welt der Gegenwart, so steht diese in Sachen Wissenschaft und Technik zweifelsfrei hinter der westlichen Welt.
    Doch wo liegen die Ursachen für dieses Debakel?
    Eine fundierte Auskunft darüber, wie es um die Wissenschaft im Islam bestellt ist, erhält man nur, wenn man die Quellen des Islam, Qur'an und Sunna, darüber befragt, welchen Standpunkt der Islam zur Wissenschaft einnimmt.
    Will man wissen, wie die Stellung des Islam zur Wissenschaft in der Praxis aussieht, so muss die heutige islamische Welt aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.
    Aufschluss darüber kann nur die Zeit geben, in welcher der Islam tatsächliche Umsetzung als Lebensordnung fand.

    Das erste Wort, das Allah (swt) Muhammad (s) offenbarte, war: "Lies". In derselben Sura ist von "Schreibschrift" die Rede, d. h. bereits die aller erste offenbarte Sura spricht das Lesen und Schreiben an.

    Die Muslime wurden von Anfang an zum Wissenserwerb motiviert. Schon zur Zeit des Propheten (s) begann man mit der Errichtung von Schulen. Das islamische Bildungssystem erreichte einen Standard, dem das Abendland tatsächlich um Jahrhunderte hinterherhinkte.

    Bereits im 9. Jahrhundert blühten islamische Universitäten und waren auch Anziehungspunkt für die wenigen Europäer, die überhaupt das Lesen und Schreiben beherrschten. Während in Europa Bücher als Rarität in den Klöstern unter Verschluss gehalten wurden, waren die islamischen Bibliotheken mit Millionen von Büchern angefüllt. Allein die Bibliothek von Cordoba hatte einen Bücherbestand von nahezu einer halben Million.

    Der Islam fordert den Menschen dazu auf, seine Umwelt zu beobachten und zu studieren, um die eindeutigen Zeichen der Schöpfung darin zu erkennen.
    Viele Verse aus dem Qur'an beschreiben Vorgänge aus der Natur, die von der Schöpfung des Universums bis hin zur Befruchtung der Eizelle durch das Spermium reichen.

    So heißt es etwa im Qur'an:
    "Haben die Ungläubigen nicht gesehen, dass die Himmel und die Erde eine Einheit waren, die Wir dann zerteilten? Und Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige."
    (al-Anbiya' 21, Aya 30)

    An anderer Stelle sagt Allah (swt):
    "Und Wir haben fürwahr den Menschen in seinem Ursprung aus (den Bestandteilen des) Lehms erschaffen, dann setzten Wir ihn als befruchtete Keimzelle an eine geschützte Stätte (die Gebärmutter). Dann erschufen Wir aus der Keimzelle ein anhaftendes Blutgebilde und erschufen aus diesem ein kleines Fleischgebilde, und hernach formten Wir in dem Gebilde Knochen und bekleideten die Knochen mit Fleisch."
    (al-Mu'minun, Aya 12-14)

    Qur'anstellen dieser Art dienen nicht primär dazu, dem Menschen physikalische, biologische und andere Vorgänge zu erklären, sondern wollen in erster Linie den Beweis der Schöpfung liefern. Einige dieser Erklärungen konnten zur Zeit der Offenbarung nicht vollständig verstanden werden, da die zur Überprüfung nötigen technischen Mittel nicht zur Verfügung standen. Doch waren die Muslime nicht minder von ihrer Richtigkeit überzeugt.

    Die meisten Informationen dieser Art konnten erst in diesem und dem letzten Jahrhundert wissenschaftlich erforscht werden. Eine wissenschaftliche Forschung darf allerdings nicht als Voraussetzung für den Glauben genommen werden. Sie kann dem Menschen lediglich das Begreifen der Wahrheit erleichtern, die Allah (swt) offenbart hat. Ein zweckdienliches Hilfsmittel also, um den Glauben zu stärken.

    So hat der Erhabene in Sura Fussilat 41, Aya 53 bestimmt:
    "Bald werden Wir sie Unsere Zeichen sehen lassen, überall auf Erden und an ihnen selbst, bis ihnen deutlich wird, dass es die Wahrheit ist. Genügt es denn nicht, dass dein Herr Zeuge ist über alle Dinge?"

    Vor allem die medizinische Forschung erhielt starke Impulse durch den Islam.
    So heißt es in einem Hadit:

    "Allah hat keine Krankheit herabkommen lassen, ohne dass Er für sie zugleich ein Heilmittel herabkommen ließ."
    (al-Buchari)

    Auf der Grundlage dieses Hadit' wussten die Muslime, dass es für jede Krankheit auch Heilung gab, die man nur zu finden brauchte. Infolgedessen erlebte die Medizin unter dem Islam einen unbeschreiblichen Auftrieb. Neben der hohen Medizinerzahl, vor allem zur Zeit der Abbasiden, hatte die medizinische Versorgung einen Standard, welcher mit heutigen Verhältnissen vergleichbar wäre - die technischen Mittel ausgenommen.

    Bereits während des Kalifats von Harun ar-Rashid (786-809) gab es mobile Kliniken und zahlreiche Krankenhäuser, die der Staat errichten ließ. Mittelpunkt der medizinischen Forschung war Bagdad mit seinen ca. 860 Krankenhäusern, deren Lage nach rein hygienischen Aspekten ausgewählt wurde. Sie waren in unterschiedliche Stationen unterteilt und besaßen u.a. eine chirurgische Abteilung.

    Die Entdeckungen auf dem Gebiet der Medizin lieferten der westlichen Medizinforschung die gesamten Grundlagen, mehr noch, ohne die islamische Medizin ist die westliche gar nicht denkbar. Der Mediziner ar-Razi, Leiter eines Bagdader Krankenhauses, forschte neben seiner chirurgischen Arbeit auf dem Gebiet der Masern und Pocken. Seine Schrift galt bis ins 18. Jahrhundert als eine der hervorragendsten Arbeiten in diesem Bereich.

    Wesentliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Augenheilkunde macht Ali Ibn Isa um 1000 n. Chr. Ibn Sina verfasste bereits im 11. Jahrhundert ein umfassendes medizinisches Lehrbuch, das ins Lateinische übersetzt und hier unter dem Namen Canon medicinea bekannt ist. Wer meint, den Namen dieses Wissenschaftlers noch nie gehört zu haben, dem sollte er unter Avicenna bekannt sein. Viele Namen von Werken und Wissenschaftlern, die dem Westen Wissen lieferten, wurden so verändert, dass sie die wahre Herkunft nicht mehr verrieten. Die angeführten Beispiele sind nicht einmal ein Bruchteil dessen, was die islamische Medizin tatsächlich vorzuweisen hatte.

    Die Erkenntnisse im Bereich der Astronomie waren ebenfalls bahnbrechend. Im Qur'an heißt es:
    "Und Er ist es, Der die Nacht und den Tag erschuf und die Sonne und den Mond. Sie schweben ein jedes (Gestirn) auf seiner Laufbahn."
    (al-Anbiya’, Aya 33)

    Während das christliche Europa noch das geozentrische Weltbild vertrat, das die Erde als Weltmittelpunkt darstellt, wussten die Muslime aufgrund der Aussage im Qur'an, dass jeder Planet seine Laufbahn hat. Durch Beobachtung und exakte Forschung wurde die islamische Himmelskunde für Jahrhunderte zur führenden Astronomie der Welt.
    Die Muslime entwickelten die verschiedensten und zudem genauesten Beobachtungs- und Messgeräte und Sternkarten. Die Astronomie stellte einen wichtigen Bereich für die Muslime dar, da man zur Verrichtung des Gebets die Himmelsrichtungen kennen musste, vor allem zu einer Zeit, als der islamische Staat immer größer wurde.

    Die astronomischen Erkenntnisse waren so zahlreich, dass sie sich kaum aufzählen lassen.
    Einer der herausragendsten Astronomen war Muhammad Ibn Musa. Es ist allerdings schwierig, islamische Wissenschaftler auf nur ein Wissenschaftsgebiet zu beschränken, denn oftmals war ein Astronom gleichzeitig ein hervorragender Mathematiker, Mediziner usw.

    Es gab keinen wissenschaftlichen Bereich, in den die Menschen unter islamischer Herrschaft nicht vordrangen. Al-Hasan Ibn al-Haitham erforschte die Optik. Auf seinem Werk Opticea thesaurus gründet alle Optik. Er experimentierte mit einer Art Lochkamera, dem Urmodell der Photographie. Fälschlicherweise gilt Leonardo da Vinci als Erfinder der Lochkamera, der Pumpe, der ersten Flugmaschine und der Drehbank. Seine Konstruktionen sind jedoch nachweislich vom Werk al-Hasans abhängig, der auch als Alhazen bekannt ist und etwa fünf Jahrhunderte vor Leonardo da Vinci gelebt hat.

    Dieser Überblick sollte ausreichen, um das wahre Verhältnis von Islam und Wissenschaft zu verdeutlichen. Worin liegt aber die Ursache, dass die oben dargelegten Fakten nicht geläufig sind?
    Zu oft wird die europäische Geschichte als Maßstab für die islamische Geschichte genommen. Während der Stern der Wissenschaft unter dem Islam erstrahlte, befand sich Europa in jeder Hinsicht in tiefster Dunkelheit. Jede wissenschaftliche Betätigung wurde durch die Kirche unterdrückt. Die subjektive Erfahrung dieser Unterdrückung durch die christliche Kirche übertrug man auf alle Religionen, so auch auf den Islam, so dass man Islam und Wissenschaft in ein Kontrastverhältnis stellte. Dies reicht bis in die Gegenwart und trägt dazu bei, dass man den Islam für den derzeitigen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Niedergang der islamischen Welt verantwortlich macht,
    obwohl, um es noch einmal zu verdeutlichen, der Islam dort keineswegs als Lebensordnung umgesetzt wird.

    Der Zustand dieser Länder hat ganz andere Ursachen, die ihre Wurzeln nicht im Islam, sondern in der Abkehr von der islamischen Lebensordnung und dem vom Westen übernommenen kapitalistischen Gesellschaftssystem finden.



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