Die Sammlung des Qur´an

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    Re: Die Sammlung des Qur´an

    degisim - 01.02.2005, 20:38

    Die Sammlung des Qur´an
    Die Sammlung des Qur´an

    Der Qur´an wurde vor ca. 1400 Jahren an den Gesandten Muhammad herabgesandt, damit er ihn an alle Menschen überbringt. Da er den Anspruch hat, das zweifellos unveränderte Wort Allahs zu sein, ergibt sich die Frage, wie der Qur´an 1400 Jahre “unbeschadet“ überstehen konnte, ohne dass sich ein Fehler einschleichen oder etwas verloren gehen konnte, zumal man sich der Beispiele der früheren Offenbarungstexte bewusst ist.

    Warum gingen die früheren Schriften verloren, während der Qur´an in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist?

    Allah sagt: “Wahrlich, Wir haben die Ermahnung (d.h. Qur´an) herabgesandt, und Wir werden ihre Hüter sein.“ (15:9)

    Und Er sagt ebenso: “Falschheit kann nicht an ihn herankommen, weder von vorn noch von hinten.“ (41:42)

    Damit haben wir das Versprechen von Allah, dass der Qur´an originalgetreu so erhalten bleiben wird, wie er herabgesandt wurde. Es wird nicht dasselbe passieren, was mit den früheren Offenbarungstexten geschehen ist. Die Menschen haben damals vergessen bzw. verfälscht, was ihnen offenbart wurde. Sie fügten Teile hinzu oder ließen einige weg, obwohl sie damit beauftragt wurden, für die Bewahrung der Schriften zu sorgen.

    Allah sagt: “Wahrlich, ein Teil von ihnen verdreht seine Zunge über die Schrift, damit ihr es für einen Teil von ihr haltet, obwohl es nicht zur Schrift gehört. Und sie sprechen: 'Es ist von Allah'; (3:78) jedoch ist es nicht von Allah, und sie sprechen eine Lüge gegen Allah, obwohl sie es wissen.“ Und Er sagt: “...denn ihnen wurde aufgetragen, das Buch Allahs (Thora) zu bewahren...“ (5:44)

    Im Falle der früheren Schriften hat Allah die Menschen damit beauftragt, diese zu bewahren, während im Falle des Qur´an Allah darin das Versprechen gab, für dessen Bewahrung zu sorgen.

    Der Qur´an wurde dem Gesandten in einem Zeitraum von 23 Jahren - 13 Jahre in Mekka und 10 in Medina - offenbart. Er wurde nicht im Ganzen und in einem Zug, sondern schrittweise und zeitlich verteilt herabgesandt, je nach Anlass. So kam es vor, dass nur eine Aya offenbart wurde, ein anderes Mal fünf oder zehn Ayat. Dies hing vom Ereignis, von der Frage oder vom Problem ab, zu deren Anlass die entsprechenden Teile des Qur´an herabgesandt wurden. Allah sagt: “Und Wir haben den Qur´an in Abschnitten offenbart, damit du ihn den Menschen in Ruhe vorträgst, und Wir sandten ihn nach und nach hinab.“ (17:106)

    Der Prophet kümmerte sich schon zu seinen Lebzeiten darum, dass die herabgesandten Ayat fehlerfrei und unverändert bewahrt bleiben. Dies vollzog sich gleichzeitig in zwei Formen, nämlich in mündlicher und schriftlicher Form.
    Was den mündlichen Weg betrifft, so war der Prophet natürlich der Erste, der die offenbarten Ayat hörte und sie sich einprägte. Sobald er die Offenbarung erhielt, trug er sie seinen Gefährten vor, die sie auswendig lernten. Diese Form der Bewahrung von Texten im Gedächtnis und mündliche Weitergabe, war die geläufige Form der damaligen Zeit, da nur wenige Leute das Lesen und Schreiben beherrschten. Viele der Sahaba lernten mit großem Eifer den gesamten Qur´an auswendig. Sie fühlten sich durch jede Aya angesprochen und verstanden sie als persönlicher Aufruf und Botschaft von Allah. Dabei half ihnen die schrittweise Herabsendung des Qur´an und ihr stark ausgeprägtes Gedächtnis.

    Doch der Gesandte verließ sich nicht nur auf das im Gedächtnis Bewahrte, sondern legte großen Wert darauf, dass der Qur´an auch schriftlich festgehalten wird. Wie oben erwähnt, war die Fertigkeit des Schreibens und Lesens nicht so verbreitet. Doch zu denen, die dieses beherrschten, gehörten auch die ersten Muslime überhaupt: Abu Bakr, Uthman bin Affan , Ali usw. Diese wurden zu offiziellen Schreibern des Propheten. Der Gesandte spornte die Leute mit allen Mitteln dazu an, das Lesen und Schreiben zu erlernen, wie folgendes Beispiel beweist: Als der Gesandte nach der ersten siegreichen Schlacht von Badr 70 Gefangene machte, gab er diesen die Möglichkeit, sich dadurch freizukaufen, indem jeder von ihnen jeweils 10 Bewohnern aus Medina das Lesen und Schreiben beibringt.

    Es verbreitete sich mit der Zeit das Lesen und Schreiben, so dass bis zur Vollendung des Qur´an mehr als 40 Schreiber dem Propheten zur Verfügung standen. Sie schrieben und ordneten die Ayat auf Anordnung des Propheten, da er die Ayat nach und nach erhielt und sie in die entsprechenden Stellen eingefügt werden mussten. So sagte er ihnen beispielsweise: “Fügt diese Aya in diese und jene Stelle ein“, oder “Fügt diese Aya in die Sure ein, in der dieses und jenes erwähnt wird.“ Das heißt, nicht nur die Ayat an sich gehören zur Offenbarung, sondern auch deren Anordnung und ebenso die Schreibweise sind Teil der Offenbarung. Zur Sicherheit hat der Prophet bei seinen Gefährten das Erlernte abgefragt und das Aufgeschriebene nachgeprüft. Der Qur´an wurde also schon zu Lebzeiten des Propheten in seiner Gesamtheit aufgeschrieben, und das unter seiner Aufsicht und in seiner Gegenwart. Damit war sichergestellt, dass kein Wort verloren gehen oder verfälscht werden konnte. Einmal jährlich im Monat Ramadan trug Gibril dem Propheten die bis dahin offenbarten Teile des Qur´an vor. Im Todesjahr des Propheten fand dies zweimal statt, was auch ein Zeichen für ihn war, dass er nicht mehr lange zu leben hatte.

    Doch warum musste der Qur´an “gesammelt“ werden?

    Zwar war der Qur´an in seiner Gesamtheit sowohl im Gedächtnis der Muslime als auch schriftlich vorhanden, jedoch bestand er nicht als Mushaf (d.h. in Buchform, zusammenhängend an einem Ort). Die vom Gesandten an seine Schreiber diktierten Abschnitte des Qur´an wurden auf verschiedene Schreibmaterialien aufgezeichnet, die damals verwendet wurden. Dazu gehören Palmblätter, Knochen, Steine, Leder, Pergament usw.

    Der erste, der sich dazu veranlasst sah, die mit den Ayat beschriebenen Materialien zu sammeln, war der erste Kalif Abu Bakr. Der Anlass war die Schlacht von Yamama, in der 70 der Sahaba ums Leben kamen, die den gesamten Qur´an auswendig kannten. Abu Bakr befürchtete, dass mit dem Tod der Sahaba Teile des Qur´an verloren gehen könnten. Er beauftragte aus diesem Grund einen ehemaligen Schreiber des Propheten, Zaid ibn Thabit, die in verstreuter Form vorhandenen beschriebenen Materialien zusammenzutragen und an einem Ort aufzubewahren. Zaid ibn Thabit empfand dies als schwierigste Aufgabe seines Lebens, und er machte es sich nicht einfach, obwohl sowohl er als auch sein Auftraggeber Abu Bakr Schreiber des Propheten waren und den Qur´an im Gedächtnis hatten.

    Die Muslime wurden dazu aufgerufen, die beschriebenen Materialien, welche die Worte des Qur´an enthielten und vom Propheten persönlich diktiert wurden, zu Zaid zu bringen, wo von zwei Sahaba bezeugt werden musste, dass die geschriebenen Worte aus dem Munde des Propheten kamen. Ist dies geschehen mussten daraufhin die zuvor bezeugten Teile des Qur´an mit dem übereinstimmen, was ein weiterer Sahabi aus dem Gedächtnis vortrug. Erst dann wurde es akzeptiert. Nach etwa einem Jahr der mühseligen Arbeit konnte Zaid ibn Thabit vollständig in zusammenhängender Form zusammentragen.

    Dieser gesammelte Mushaf blieb im Besitz von Abu Bakr, kam dann zu Umar ibn al-Khattab und kam schließlich in den Besitz seiner Tochter Hafza, der Frau des Propheten.

    In der Regierungszeit des Kalifen Uthman ibn Affan, tauchte erneut ein Problem auf. Da immer mehr und immer entferntere Gebiete für den Islam eröffnet wurden und damit auch Nichtaraber zum Islam übertraten, tauchten Probleme bei der richtigen Lesart und der Aussprache des Qur´an auf. Nachdem Uthman darüber unterrichtet wurde, befürchtete er, dass die gleichen Uneinigkeiten zwischen den Muslimen entstehen könnten, wie sie unter den Juden und unter den Christen entstanden sind. Er wollte aber die Einheit der Muslime garantieren. Daher bat er Hafza darum, ihm den bei ihr aufbewahrten Mushaf zu schicken, um davon mehrere Abschriften machen zu können. Es wurden daraufhin sieben Exemplare angefertigt, die in die verschiedenen Gebiete des islamischen Staates gesandt wurden. Gleichzeitig wurden mit jedem Exemplar auch die besten Rezitatoren mitgeschickt, damit gewährleistet ist, dass die Menschen den Qur´an in richtiger Weise hören konnten und keine Streitigkeiten entstehen. Alle noch eventuell vorhandenen übrigen Exemplare des Qur´an sollten im Auftrag von Uthman vernichtet werden, um sicherzustellen, dass man einen einheitlichen von Allah offenbarten Qur´an hatte, so wie er vom Propheten weitergegeben wurde und uns bis heute erhalten geblieben ist.



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