Risale-i Nur

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    Re: Risale-i Nur

    Zehra - 07.12.2004, 00:18

    Risale-i Nur
    Selamun Aleykum

    Risale-i Nur auch bekannt als Bediuzzaman wird von einer großen Anzahl der Muslime als einer der wichtigsten Gelehrten des 13. Jahrhunders (Mondkalender) angesehen. Seine Werke sind wirklich hervorragend Masallah! In seinen Erklärungen zur Endzeit gibt Bediuzzaman das zwei philosophische Bewegungen, beschieben als ernste Bemühungen den Unglauben zu verbreiten, auf der Erde Unordnung verursachen würden. Die erste wird eine verborgene Drohung gegen den Islam sein (das trifft auf die heutige Heuchelei zu, Integration und gleichzeitig das Treten mit Füßen des Korans mit seiner Rechtleitung).

    Und die zweite, dass die Existenz von Allah zurückgewiesen wird. Schon seit jeher waren die Materialisten gegen jede von Allah offenbarte Religion, kämpften gegen ihre Verfechter, unterdrückten die Menschen, führten Kriege und öffneten Wege zu jeder Art Degeneration innerhalb der Gesellschaft.

    Jesus a.s. wird auch nach seinem Wiederkommen zur Erde gegen diese Bewegungen kämpfen und durch Allahs Willen den Sieg über sie davontragen.

    Bediuzzaman lenkt in seinen Büchern die Aufmerksamkeit auf die materialistische Bewegung:

    " Was nun die zweite Strömung betrifft, so wird sie eine aus der naturalistischen, materialistischen Philosophie entstehende Strömung sein, allmählich wachsen und sich in der Endzeit durch die materialistische Philosophie ausbreiten und bis zum Grade der Gottesleugnung erstarken. "

    Riale-i Nur sagt folgendes:
    " So wird denn in einer solchen Zeit, in der sich diese Strömung als so stark erweist, der wahre christliche Glaube in Erscheinung treten, der die geistige Kraft von Hasarat Isa ist, das heißt, er wird aus dem Himmel der göttlichen Barmherzigkeit herabsteigen, der derzeitige christliche Glaube wird sich zu dieser Wahrheit hin reinigen, den Aberglauben und die Missdeutungen der Schrift aufgeben, sich mit der Wahrheit des Islam vereinigen, und die christliche Religion wird sich innerlich in eine Art von Islam umwandeln...Und sie wied den Koran nacheifern; die geistige Kraft des Christentum wird in der Gefolgschaft des Islam und der Islam sien Vorbild bleiben. Der wahre Glaube wird aus dieser Vereinigung eine gewaltige, großé Kraft schöpfen. Solange Christentum und Islam noch voneinander getrennt sind, werden sie den gottlosen Strömungen unterlegen sein. Sobald sie sich aber vereinigt haben, werden sie die gottlosen Strömungen besiegen und vernichten. Isa a.s. der sich in seiner menschlichen Erscheinung in der himmlichen Welt befindet, wird sich an die Spitze dieser Bewegung des wahren Glaubens stellen. Davon hat uns der getreue Herold gestützt auf die Verheißung Dessen, Der aller Dinge mächtig ist, Kunde gebracht. Da er uns diese Kunde gebrat hat ist dies wahr. Da der Allmächtige über alle Dinge es verheißen hat, wird es mit Sicherheit geschehen."

    Selamun Aleykum



    Re: Risale-i Nur

    Zehra - 08.12.2004, 20:14


    Selamun Aleykum

    Die Schriftbesitzer

    Viele Ayats werden von uns falsch verstanden , gerade auf den Bezug zu den Schriftbesitzern , deswegen ist dafür eine Tafsir , eine Erläuterung notwendig um sie zu verstehen. Diese folgenden sind von Imam Ibn Kathir.

    "Wahrlich , diejenigen, die glauben und die Juden, die Nasraniyya (Christen) und die Sabäer, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut - diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein." ( 2:62)

    Imam Ibn Kathir (r.a.) sagt: " Der Glaube der Juden beinhalte das Befolgen der Tawrat und das Festhalten an der Praxis von Musa a.s. , und zwar solange, bis Isa (Jesus) a.s. erschienen ist. Wer nach der Ankunft von Isla a.s. weiter an Tawrat und Sunnah von Musa a.s. festhielt, war einer der Verlorengegangenen. Der Glaube der Nasraniyya (Anhänger von Isa a.s.) bestand im Befolgen des Injjil (Evangelium) und der Sunnah von Isa a.s. Diese Leute waren solange rechtgeleitet, solange Muhammes s.a.v. nicht von Allah gesandt wurde. Wer von den Früheren ihm (Muhammad s.a.v. ) nicht gefolgt ist, war einer der Verlorengegangenen." (Tafsir ibn Kathir 1/138-139).

    Dies erfüllt sich für jenen Fall , wenn einer von den Früheren immer noch darauf beharrt, an der Scharia (Gesetz) der früheren Propheten festzuhalten, obwohl Allah einen neuen Gesandten erwählt hat, den die Menschen zu befolgen haben. So einer nimmt sein Nafs (Trieb, eigene Wünsche, Leidenschaften) als Gottheit, weil er sich dem Willen allahs wiedersetzt und dadurch das vorherige Gesetz auch nicht befolgt.

    Wenn der Islam auf diese Weise diejenigen charakterisiert, die am reinen Gesetz der vorherigen Propheten festhalten, was soll man dann von denen halten, die noch den verfälschten Glauben vehement verteidigen? Es besteht kein Zweifel darüber, dass sie im offenkundigen Irrtum sind. Der Prophet s.a.v. sagte : " Bei dem in dessen Hand meine Seele ist, es gibt keinen von den Völkern, Juden oder Christen, die von mir hören, und nicht an mich glauben, ohne dass sie die Bewohner der Hölle sein werden." (Muslim und Ahmad)

    Die Worte Allahs:" diejenigen, die glauben" bezieht sich auf die Muslime , die an Allah und den letzten Propheten Muhammad s.a.v. glauben, und sie werden die Muminun genannt, weil sie an alle Propheten und an alles von Ghaib (Verborgenes) glauben.

    Die Worte Allahs: " und die Juden" beziehen sich auf die Anhänger von Musa a.s. , welche Tawrat befolgt haben, solange bis Isa a.s. nicht gekommen ist. Sie wurden Yahudis genannt, nach dem Wort tewwhud, welches "Zurückkehren, Reue" bedeutet. Musa s.a. sagt:
    " Und bestimme für uns Gutes, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits; denn zu Dir sind wir reuevoll zurückgekehrt." (7:156)

    Es ist möglich, dass sie so genannt wurden, aufgrund der großen Reue die sie gezeigt haben, nachdem sie das Kalb angebetet haben, während Musa a.s. auf dem Berge Sinai war. Andere meinen, dass sie den Namen nach dem ältesten Sohn des Jakub a.s. Yahuda bekommen haben. Es gibt Meinungen, dass sie yahudi genannt wurden, wegen dem Wort "hewade" was "gegenseitige Liebe" bedeutet. Abu Amr ibn Ala vertritt die Meinung, dass man sie so benannt hatte, weil sie sich beim Beten bewegen (yetehwwedun).

    Die Worte Allahs: " die Nasraniyya" , womit die Anhänger von Isa a.s. gemeint sind, die Injil und die Gesetzgebung von Isa a.s. befolgt haben , bis Muhammad s.a.v. gekommen ist. Nachdem der Erhabene Isa a.s. gesandt hatte, wurde für die Israeliten sein Befolgen zur Pflicht. Dadurch wurde die andere Gesetzgebung aufgehoben. Mann hat sie nach dem Wort " Ansar" benannt, was " die Helfer" bedeutet. Sie waren also diejenigen, die Isa a.s. aufgerufen hatte, ihm und seiner Religion zu helfen:

    " O ihr, die ihr glaubt, seid Allahs Helfer wie Jesus, der Sohn der Maria, (als er) zu den Jüngern sagte: " Wer sind meine Helfer für Allah?" "Die Jünger sagten: " Wir sind Allahs Helfer." (61:14)

    Sie sind ebenso für ihr gegenseitiges Helfen und Barmherzigkeit bekannt. Es gibt Meinungen, dass sie nach dem Ort in Palästina Nasirah (Nazaret) benannt worden sind. Die Bezeichnung " Christen" ist falsch und tendenziös. Man sollte sie eigentlich nicht in den Quranübersetzungen vorfinden.

    Allah droht den Christen, d.h. denjenigen, die die Kreuzigung als Bestandteil zu ihrem Glauben aufgenommen haben, mit einer schmerzlichen Strafe. Die Kreuzigung ist kein Glaube der Nasraniyya, sondern derjenigen, die den Nasraniyya Schaden zufügen wollten. Es spricht der Erhabene in der ungefähren Übertragung:

    " und wegen ihrer Rede: " Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet", während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene , die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber, sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet. Vielmehr hat Allah in zu Sich emporgehoben, und Allah ist Allmächtig, Allweise." (4:157-158)

    Wenn es sich um die Dreieinigkeit handelt, die bei den Christen vorhanden ist, ist Allahs Urteil folgender:

    "Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: "Allah ist der Messias, der Sohn der Maria" , während der Messias doch selbst gesagt hat: "O ihr Kinder Israels, betet zu Allah, meinem Herrn und eurem Herrn." Wer Allah Götter zur Seite stellt, dem hat Allah das Paradies verwehrt, und das Feuer wird seine Herberge sein. Und die Frevler sollen keine Helfer finden. Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen:"Allah ist der Dritte von dreien"; und es ist kein Gott da außer einem Einzigen Gott. Und wenn sie nicht von dem, was sie sagen, Abstand nehmen, wahrlich, wo wird diejenigen unter ihnen, die ungläubig bleiben, eine schmerzliche Strafe ereilen." (5:72-73)

    Nachdem Allah, der Erhabene, Muhammad s.a.v. als Seinen Gesandten erwählt hat, und zwar als Siegel aller Propheten, obliegt es allen Menschen ihm zu folgen und ihm Gehorsam zu leisten. In allem, was er befohlen hat und in allem, was er verboten hat. Ein anderer Glaube wird nicht anerkannt. Allah, der Allmächtige, sagt: " Der Glaube bei Allah ist der Islam." (3:19)

    Was die Sabäer angeht, so ist dies eine Gruppe von Leuten, die Zabur folgen. Dies ist die Meinung von Abu-Alijah, Ar-Rabi ibn Anas, As- Suddi und Ad-Dahhak. Imam Abu Hanifa sagte: "Es gibt kein Hindernis, das von Sabiern geschlachtete Fleisch zu essen, und deren Frauen zu heiraten." Als Wahb ibn Munebbih über die Sabäer gefragt wurde, antwortete er:" Dies ist ein Volk, welches Kenntnis über Allah besitzt, jedoch keine Scharia haben, nach der sie handeln. Sie haben keinen kufr begangen." Al-Halil sagt: " Sie halten sich für die Anhänger von Nuh a.s. Die Muschrikun in Mekka haben all jene Sabäer genannt, die den Islam angenommen hatten, weil sie keiner der bestehenden Religionen jener Zeit gefolgt sind.(Tafsir ibn Kathir 1/140)

    Die Worte Allahs: " wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut" erklären, welcher Glaube richtig ist und von Allah akzeptiert wird. Und der Glaube an ihn schließt den Glauben an alle Propheten mit ein, über die er uns unterrichtet hat. Diejenigen, die an seine Gesandten nicht glauben, nennt Allah Ungläubige. Obwohl sie sich selber als Gläubige bezeichnen.

    " Wahrlich, diejenigen, die nicht an Allah und Seine Gesandten glauben und eine Trennung zwischen Allah und Seinen Gesandten machen und sagen: " Wir glauben an die einen und verwerfen die anderen" und einen Zwischenweg einschlagen möchten, diese sind die Ungläubigen im wahren Sinne, und bereitet haben Wir den Ungläubigen eine schmähliche Strafe." (4:150-152)

    Die aufrichten Gläubigen glauben daran, dass sie am Jüngsten Tag vor ihrem Schöpfer treten werden, und dass sie wegen ihren Taten Rechenschaft ablegen müssen. Durch diesen Glauben kontrolliert sich der Gläubige selbst: Die Reinheit seiner Taten ist sein Ziel. Taten, die nur Allah gewidmet sind. Der Glaube allein genügt nicht. Die Früchte des richtigen Glaubens sind die Taten, die im Einklang mit der Scharia des Gesandten Allahs stehen. Die Sendung Muhammads s.a.v. mit den eindeutigen Beweisen heißt gleichzeitig die Unveränderbarkeit seiner Scharia, sowie die Notwendigkeit ihrer Befolgung.

    Die Worte Allahs: " diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein" sind eine Garantie für das Erhalten ihrer guten Taten. Sie werden keine Angst am Jüngsten Tag haben, weder werden sie dem nachtrauern, was sie in dieser Welt gelassen haben.



    Gibt es eine Möglichkeit, den Tod zu töten, so- dass nun der Verfall der Welt entfällt, mensch- liche Schwäche und Armseligkeit aufgehoben und die Pforte des Grabes verschlossen werden, dann sage es mir; ich höre. Wenn nicht, dann schweig!… In der grossen Moschee des Kosmos erklärt der Qur’an den Kosmos. Lauschen wir ihm! Lassen wir uns von seinem Licht erleuchten! Handeln wir nach seiner Rechtleitung. Er sei unser immer währendes Gebet! In der Tat ist er das Wort und als solches wird er bezeichnet. Er ist die Wahrheit. Er spricht die Wahrheit. Er zeigt die Tatsachen auf und strahlt das Licht seiner Weisheit aus…«

    Bediüzzaman Said Nursi

    Selamun Aleykum



    Re: Risale-i Nur

    Zamzam - 09.12.2004, 00:27


    Assalamu Alaikum wa Rahmatullah,

    jazaki Allahu Khayran für diesen Beitrag. Nicht vor all zu langer Zeit meinte doch ein "Daily-Talk-Gelehrter", sowohl Juden als auch Christen kommen irgendwann ins Paradies (angelehnt an diese Aya).

    La hawla wa la quwata illa bilah

    Möge Allah uns rechtleiten,

    Assalamu Alaikum,
    Zamzam



    Re: Risale-i Nur

    burningsufi - 09.12.2004, 19:37


    Selamun Aleykum

    Ich habe bei einer Sohbet von einem großen Gelehrten folgendes gehört:
    "Wer sagt, das Kafirs keine Kafirs sind, sind Kafirs und wer sagt das Muslime KAfir sind, sind auch Kafir." etc.

    Wenn jmd sagt, das ist auch Fiqh so, das eine Person, welche offen Küfür begeht, Moslem sei, ist auch Kafir.

    Selamun Aleykum



    Re: Risale-i Nur

    Zehra - 23.01.2005, 20:08


    Selamün Aleyküm

    Das Erscheinen des Risale-i Nur

    Mustafa Kemal ordnete eine streng nationalistische Ausrichtung der neuen Türkei an unter Verbannung der Religion aus allen Bereichen. Der Islam wurde gleichzeitig aus den Schulen verbannt, theologische Hochschulen, die Medresen und Ordenshäuser geschlossen, Koranschulen verboten - selbst der Esan, der Ruf zum Gebet, wurde verboten; hunderte Moscheen wurden für nichtreligiöse Zwecke benutzt. Pläne, alles abzuschneiden was die Nation mit der Vergangenheit und ihren moralischen Werten verbindet, wurden vollzogen.

    Durch den Wechsel der Schrift vom arabischen zum lateinischen Alphabet waren alte Bücher der folgenden Generation nicht mehr zugänglich. Die Zeitungsherausgeber und Publizisten standen unter Zensur der Presseabteilung der Regierung, die es "als schädlich erachtet, das Konzept der Religion in den Gemütern der Jugendlichen zu fördern."
    Der Bekämpfung der islamischen Kultur auf allen Ebenen fielen tausende Leben zum Opfer. Said Nursi war wegen seiner Berühmtheit und seinem Einfluss von den Verfolgungen besonders betroffen. Über 1000 Mal wurde er angeklagt, vor's Gericht gestellt und trotz Freispruchs wurde er verbannt, ins Gefängnis gesteckt, Mordanschlägen ausgesetzt. Ca. fünfunddreißig Jahre seines Lebens verbrachte er in Verbannung und im Gefängnis.

    Trotz aller Bemühungen ihn mundtot zu machen, gelang es ihm, seine Werke zu verfassen, die 600.000-fach von seinen Schülern und Studenten, die ihn auf Schritt und Tritt folgten, per Hand vervielfältigt wurden.
    Nur damit er nicht schreiben und diktieren konnte, verhängte man beispielsweise über eine ganze Stadt das Verbot des Vertriebs von Papier und Schreibwaren, was Said Nursi jedoch nicht davon abhielt. Auf Zeitungsrändern, auf Streichholzschachteln und Zementsäcken wurde weitergeschrieben.

    Von den Verfolgungen waren auch die von seinen Werken motivierten aktiven Muslime und ihre islamisch-religiösen Unternehmungen stark betroffen. Im Untergrund, in privaten Häusern versuchten sie den Islam weiter zu unterrichten, und Islamstudium zu betreiben.
    Einige Stationen des Verbannungslebens Said Nursis, das 1925 im westanatolischen Exil in Burdur begann:
    In Burdur wurde er unter Bedingungen strengster Überwachung und Druck gehalten. Dies hielt ihn aber nicht ab, den Leuten in seiner Umgebung die Glaubenswahrheiten zu lehren und vom geheimen Zusammenstellen seiner Schriften.

    Seine Aktivitäten wurden nach Ankara berichtet, wo man Pläne vorbereitete, ihn zum Schweigen zu bringen. Und man schickte ihn nach Barla, einem abwegigen Platz in Zentralanatolien umgeben von Bergen, mit dem Gedanken, dass Bediuzzaman hier möglicherweise aus Unvermögen und Einsamkeit sterben würde.
    Doch er starb nicht. Während der acht ein halb Jahre, die er in absoluter Unterdrückung in Barla verbrachte, schrieb Bediuzzaman drei Viertel der Risale-i Nur Sammlung. Die Abhandlungen waren alle mit der Hand geschrieben, weil weder der Autor noch seine Studenten die Druckkosten aufbringen konnten. Selbst wenn sie in der Lage hierzu gewesen wären, hatten sie die Freiheit dafür nicht. Die Abhandlungen per Hand zu vervielfältigen war ebenso eine gefährliche Sache. Diejenigen, die es wagten, wurden im Gefängnis und auf der Polizeistation drangsaliert und jeder Versuch wurde unternommen, die Leute davon abzuhalten, mit Said Nursi in Kontakt zu kommen.

    1935 wurde Said Nursi mit 125 seiner Schüler und Studenten zur Untersuchung am Gerichtshof in Eskisehir eingesperrt. Im Gefängnis in Eskisehir, wo sie elf Monate während der Gerichtsverhandlung verbrachten, mussten sie unerträgliche Schikanen hinnehmen. Zum Frühlingsbeginn wurden sie freigelassen, aber nicht in Frieden. Wieder durch Gendarmen eskortiert, wurde Said Nursi ins Exil nach Kastamonu geschickt. Dort verbrachte er die ersten drei Monate auf einer Polizeistation. Dann wurde er in ein Haus gegenüber der Polizeistation verlegt.
    In Kastamonu lebte Said Nursi sieben Jahre, in denen er seine Schreibtätigkeit und das Verbreiten des Risale-i Nur fortsetzte, und das trotz der widrigen Umstände und der ständigen Gefahr entdeckt zu werden.
    Weil er und seine Studenten fast jeder Art von Freiheit beraubt waren, bildeten sie ihre eigene Postorganisation, die "Nur- Postboten" genannt.
    600.000 handgeschriebene Kopien der Abhandlungen wurden überall in Anatolien verbreitet.

    1943 wurde er wieder eingesperrt und zusammen mit 126 seiner Studenten vor das Strafgericht in Denizli gebracht. Der Hauptpunkt der Anklage war, weil Said Nursi unlängst eine Abhandlung über die Existenz Gottes in Istanbul gedruckt hatte. Auch im Gefängnis war sein Einsatz unaufhörlich. Er verfasste neue Traktate und da Papier und Schreibzeug im Gefängnis nicht erlaubt waren, wurden die Abhandlungen auf schmale aus Papiertüten gerissenen Papierstreifen geschrieben und in Streichholzschachteln hinausgeschmuggelt.

    Früchte des Glaubens wurden auf diese Weise geschrieben.
    Wegen der gesetzlichen Willkür, seinen ständigen Verfolgungen, den Schikanen aus nichtigen Anlässen, aus Vermutungen und Verdächtigungen heraus, wegen der Haltung des Ministeriums, das alle Richter, Anwälte für seine Verurteilung angewiesen hatte, verglich Said Nursi seine groteske Situation einmal mit dem Kind in der folgenden Geschichte:

    Ein Sultan ist von einer schlimmen Krankheit befallen und die Ärzte wissen kein anderes Mittel mehr, als dass der Sultan das Blut eines Kindes trinken müsse.
    Der Vater dieses Kindes verkauft es mit richterlicher Erlaubnis und gegen Entgelt an den Sultan.
    Aber statt zu trauern und sich zu beklagen, lacht das Kind.
    Man fragt es: "Warum bittest du nicht um Hilfe und warum beklagst du dich nicht?“
    Das Kind antwortet:
    "Wenn einen Menschen ein Unglück trifft, geht er zum Vater, zum Richter oder zum Sultan. Mein Vater verkauft mich zum Schlachten. Der Richter gibt das Urteil für meinen Tod und der Sultan verlangt mein Blut.
    Ob solch einer unmöglichen und schrecklichen Lage kann man nur lachen.“

    Der Prozeß in Denizli endete in einem einstimmigen Freispruch. Aber das hieß nicht, dass Said Nursi seine Freiheit bekam. Auf Befehl aus Ankara wurde er in eine andere Stadt, nach Emirdag geschickt.
    In Emirdag erwartete Said Nursi genau das gleiche wie anderswo auch: wieder Überwachung, Druck und Folter und ungeachtet dessen ein ununterbrochener unermüdlicher Dienst am Glauben.
    Die Periode in Emirdag endete auf die übliche Weise im Gefängnis. Zusammen mit 53 seiner Schüler und Studenten wurde Said Nursi zum Strafgerichtshof nach Afyon geschickt und sie verbrachten dort 20 Monate im Gefängnis. Die Grausamkeiten, denen sie dort ausgesetzt waren, übertrafen all die vorherigen. Said Nursi war 72 Jahre alt und litt an verschiedenen Krankheiten.

    Dennoch wurde er in einer Zelle mit zerbrochenen Fenstern isoliert, wo er zwei raue Winter verbrachte. Und als ob das nicht genug war, versuchte man noch ihn zu vergiften, indem man ihm Gift injizierte. Das Gift konnte ihm jedoch nichts anhaben.
    Diejenigen seiner Gefolgsleute, die es wagten sich ihm zu nähern um ihm zu helfen, wurden unbarmherzig in die Bastion geschickt.
    Schließlich und endlich wurde durch den Obersten Gerichtshof das verhängte Urteil annulliert. Acht Jahre später, 1956, gab der Gerichtshof bekannt, dass diejenigen die unter unerträglichen Bedingungen fast zwei Jahre im Gefängnis verbracht hatten nun unschuldig befunden werden.
    Der Übergang zu einem Mehrparteiensystem nach 1950 brachte eine teilweise Erleichterung in den Bedingungen unter denen Bediuzzaman und seine Schüler und Studenten zu leiden hatten. Trotzdem hatten sie noch manches zu erdulden, denn den antireligiösen Kräften, die den Staat regierten, verursachte ihr Dienst an Koran und Glauben weiterhin Unbehagen.

    In der Nacht der Bestimmung im Ramadan 1960, am 23. März, schied Bediuzzaman Said Nursi aus dieser Welt.
    Als Vermächtnis hinterließ er sein 5000 Seiten umfassendes Werk und hunderttausende gläubiger Menschen, die dieses und das kommende Jahrhundert erleuchten werden, und eine Liebe, die der Nachwelt überliefert sein wird von Generation zu Generation.

    Nachwort

    Für die Wiederbelebung des Islam, des Glaubens und der Religiosität hat Said Nursi Enormes geleistet. Besonders in der Türkei gibt es wohl keinen Muslim, der nicht von ihm und seinen Schriften direkt oder indirekt eine Bereicherung und einen Impuls für sein religiöses Leben erfahren hätte.
    In jedem Ort der Türkei gibt es Medresen an denen zum Verständnis von Koran und Sunna seine Schriften und Korankommentare studiert werden.

    Er hat die Religiosität unter den Menschen aufrechterhalten und ausgebaut. Der großen Bildungslücke bezüglich Religion, die aufgrund der Vernachlässigung und Verdrängung der religiösen Schulen und aufgrund der Repressionen gegen die Religion entstand, hat er entgegengewirkt, indem er das Religionsstudium und die theologischen Geisteswissenschaften von den theologischen Hochschulen unters Volk getragen hat.
    Er hat für die Vermittlung des islamisch-religiösen Wissens im Untergrund gesorgt, in den sogenannten NUR-Medresen, wo die Menschen sich heimlich trafen und seine Schriften studierten.
    Er hat den Islam als zeitgemäße Religion sowohl für Intelektuelle als auch für einfache Menschen zugänglich gemacht.
    Seine Werke verfasste er auf osmanisch-türkisch und zum Teil auf arabisch.

    Said Nursi hat die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, auf das Urziel und den Urzweck der Religion gelenkt.
    Seine Schwerpunkte sind die Glaubensfragen, der Glaube an einen Gott, die Offenbarung Gottes in der Schöpfung, der Stellenwert des Glaubens, die Rationalität des Glaubens, die Beziehung Gott-Mensch-Umwelt, religiöse Praxis und soziales Leben, Brüderlichkeit und Solidarität unter den Muslimen und den Menschen verschiedener Anschauung, das Vorbild der Glaubenspraxis Muhammeds a.s. für jedes Individuum, die Einheit von Religion und Naturwissenschaft u.a..
    Die von ihm geschlagene Brücke zwischen den Naturwissenschaften und den religiösen Geisteswissenschaften als zwei sich ergänzende Wissenschaften eröffnet den Menschen eine neue Dimension in ihrer Religiosität.

    Sein Ziel war das eines aufgeklärten Menschen, in dessen vollständiges Glaubensbild beide Wissenschaften gehören.
    Seine Intention war, die Menschen zu animieren sich Gedanken über sich selbst und über das Wesen der Natur zu machen. So ergeben seine feinsinnigen Beobachtungen und logischen Schlüsse gemäß der koranischen Aufforderung:
    "Siehe und Begreife!"
    einen lebendigen Erlebnis- und Erkenntnisbericht von Gottes Liebe, Barmherzigkeit und Allmacht.

    In seinen Abhandlungen führt er die atheistischen, naturalistischen Thesen und Philosophien der Aufklärung und unserer Zeit, die Gottes Existenz und Wirken leugnen, ad absurdum, so dass auch nicht der winzigste Raum bleibt für Zweifel an der Wahrhaftigkeit und Vernunftmäßigkeit des Glaubens.
    Seine Erfahrungen legten ihm offen, dass auf politischem Weg dem Islam nicht zu dienen sei.
    Ohne eine islamisch - religiöse Basis kann es auch keine islamische Gesellschaft geben.
    Und er wandte sich dem Individuum zu, wie auch im Koran das Individuum angesprochen ist und im Zentrum steht.
    Said Nursi hat in seinen Schriften das betont und herausgearbeitet, was im Koran betont ist: · der Glaube an den Einen Gott · die Barmherzigkeit Gottes · das Gebet · Jenseits und Auferstehung · die Verantwortlichkeit des einzelnen Menschen · Geschwisterlichkeit / Brüderlichkeit · der Stellenwert der Farthpflichten und das sich Schützen vor großen Sünden · das Nacheifern der Sunna Muhammeds a.s.
    Die Schriften von Said Nursi beinhalten sehr verständliche Erklärungen verschiedener Suren des Korans.

    Er eröffnete neue Perspektiven zu strittigen und schwer verständlichen Themen, zum Beispiel in der Beweisführung der Existenz Gottes und zu den Namen Gottes, zur Beweisführung der Gottesgesandtschaft Muhammeds und zur Himmelsreise Muhammeds a.s..
    Zur Prädestination (Kader) bringt er neue Klarheiten, Argumente und Hinweise zum Verständnis wie auch zum Glauben an das Jüngste Gericht, an Jenseits und Auferstehung.
    Bezeichnend für die Methodik Bediuzzamans sei zum Letztgenannten das Folgende ausgeführt:

    Die Realität der Wiederauferstehung nach dem Tode ist eine der wichtigsten Stützpfeiler des islamischen Glaubens.
    Er ist die Schlussfolgerung aus dem Glauben an den einen Gott.
    Obwohl das so ist, hielten sich die meisten islamischen Gelehrten zurück, die Auferstehung nach dem Tode mit den Argumenten des Verstandes zu belegen.

    Sie begnügten sich mit der Auflistung der diesbezüglichen Koranverse, so dass uns zu diesem Thema kein nennenswertes Werk vorlag.
    In unserer aufklärerischen Zeit der Vernunft und Logik nun, beweist Said Nursi in seinem Werk "Die Auferstehung und das Jenseits" diesen Glauben durch den Verstand und durch das Wissen in einer Weise, als ob dieser Glaube ein mathematisches Gesetz wäre, gestützt auf den Koran und indem er dessen Beweis- , Überzeugungs- und Gleichnismethodik anwendet.

    Zu den sozial-gesellschaftlichen Auswirkungen des Risale-i Nur ist anzumerken:
    Da die Bestrebungen in jeder Gesellschaft im öffentlichen Leben nach Sicherheit, Ordnung, Freiheit und Gerechtigkeit zielen, ohne in Anarchie oder Totalitarismus zu verfallen, unterstützt das Risale-i Nur diese durch seine aufklärerische und motivierende Art.
    Weiter erklärt Said Nursi folgende Auswirkungen und drei Ziele, die mit dem Risale-i Nur zu erreichen sind: 1. Durch Stärkung der Ethik und Moral unterbindet es die Wege, die in Anarchie münden. 2. Es läßt Freundschaft und Solidarität zwischen den muslimischen Völkern entstehen und es schafft Vertrauen zwischen den muslimischen und den nichtmuslimischen Völkern. 3. Die Ideologie des Nationalismus und Rassismus - das Urübel der Konflikte unter den Menschen - wird verhindert und für das ewige Glück und Heil werden die Menschen errettet.

    »Der Mann der Epoche«

    Literatur / Quellen
    · Bilinmeyen Taraflariyle Bediüzzaman Said Nursi, (Necmeddin Sahiner) · A Brief, Biography of Bediuzzaman Said Nursi, (Yeni Asya, Istanbul 1988) · Yazilamamis Destanlar, (Mehmet N. Özdemir) · Kur´an-i Kerim´in Açiklamali Türkçe Meali, (Ihsan Atasoy, Ümit Simsek, Mehmet Paksu, Ismail Mutlu, Saban Dögen, Cemal Ussak) · Die Auferstehung und das Jenseits, aus dem Risale-i Nur, (Bediuzzaman Said Nursi - Asya Verlag / Istanbul) · Risale-i Nur, (Bediuzzaman Said Nursi)

    Dieser Text wurde von www.SaidNursi.deübernommen.



    Re: Risale-i Nur

    Zehra - 23.01.2005, 23:45


    Selamün Aleyküm

    diese Fortsetzung ist aus der selben Quelle wie ich oben angegeben habe.

    Politik und des Menschen Hang zu Ungerechtigkeit

    Unter dem Vorwand, dass manche Kommandanten nicht religiös seien, revoltierten 1914 kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges religiöse Volksgruppenführer in Bitlis gegen die osmanische Armee. Said Nursi lehnte eine Unterstützung dieses ‘Scheych Selim’-Aufstandes mit der Begründung ab, dass man das Fehlverhalten der Kommandanten nicht der gesamten Armee anlasten kann. Diese osmanische Armee verberge 100.000 Evlias [Evlia = Bezeichnung für wegen ihrer Religiosität und Frömmigkeit bei Gott hochstehende Personen].
    Durch seine Absage blieb der Aufstand regional beschränkt und größeres Blutvergießen wurde verhindert.

    Als der erste Weltkrieg ausbrach, wurde unter Said Nursis Mitwirkung an alle Muslime eine Aufforderung (Fetwa) herausgegeben, sich und ihr Volk und ihre Heimat gegen die Invasoren und Besatzer zu schützen. Dieses Fetwa wurde von Said Nursi persönlich mittels deutscher U-Boote verteilt. Er selbst kämpfte von 1915 bis 1916 im Osten der Türkei als Führer der Miliz gegen die russischen und armenischen Kräfte. Er konnte ihren weiteren Vormarsch aufhalten und erfolgreich eine Abwehrline aufbauen.
    Ungeachtet der Wirren, manchmal auf dem Pferderücken sitzend, manchmal an der Frontlinie, manchmal in den Schützengräben fand Said Nursi Zeit seinen berühmten, hoch gewürdigten Korankommentar ‘Die Zeichen des Übernatürlichen (isârâtü'l i'câz)’ in arabischer Sprache zu schreiben.

    1916 geriet Said Nursi mit neunzehn anderen Offizieren in russische Gefangenschaft. Nach zwei Jahren gelang ihm die Flucht über Deutschland nach Istanbul. Er wurde aufgrund seiner Verdienste ausgezeichnet und der Verteidigungsminister Enver Pascha bot ihm einige Posten in der Regierung an. Said Nursi schlug die Angebote aus, um unabhängig zu bleiben. Hingegen die Ernennung zum Mitglied des Obersten Religionsrates, der Dar al-Hikmat al-Islamiya, nahm er an, um diese Institution durch seine Person zu stärken.
    Bediuzzamans Haltung zur Politik und zum Einsatz für die Religion verdeutlicht das folgende Gespräch, das er bei einem Zusammentreffen mit Politikern während des Besuchs einer Versammlung (1919) führte.
    Er wurde gefragt: "Warum mischst du dich nicht in die Politik ein?"
    Said Nursi antwortete:
    »Ich suche Schutz vor dem Scheytan und vor der Politik bei Gott. Die Politik Istanbuls ähnelt der spanischen Grippe und macht den Verstand leichtsinnig. Wir sind nicht die Urheber der Anstöße zu unseren Taten.
    Europa bläst und wir spielen.
    Alles wird durch Fremdeinwirkung bestimmt. Wir sind nicht die eigentlichen Initiatoren.«
    Ihm wurde entgegnet: "Siehst du die Gottlosigkeit nicht, verbreitet sie sich. Man muß im Namen der Religion auftreten!"
    »Ja sicher, aber unter einer absoluten Bedingung. Die Motivation muß von der Liebe zum Islam und der Eifer vom Glauben herrühren. Falls die Impulse für die Motivation vom politischen Engagement oder von einer Parteilichkeit kommt, ist es gefährlich. Dem ersteren, der aus Liebe zum Islam sich engagiert, wird verziehen, wenn er Fehler macht. Aber der zweite ist verantwortlich, auch wenn er es richtig macht.«
    Hierauf wurde Said Nursi gefragt, wie das zu verstehen sei und er antwortete:
    »Wenn jemand seine heuchlerischen, politischen Mitläufer aus nichtigen Gründen dem religiösen Mitglied der Gegenpartei vorzieht, ist sein Initial Politik.
    Außerdem, da die Religion das heilige Besitztum von jedem ist, erweckt eine monopolistische Einstellung, die eigenen Parteigänger als die besseren Muslime anzusehen, in der Mehrheit der Bevölkerung eine antireligiöse Einstellung und damit eine Herabminderung der Religion. Das, d.h. die eigenen Parteigänger als die besseren Muslime ansehen usw., ist parteiliche Verfangenheit.




    Zwei Männer streiten sich und einer bemerkt seine Unterlegenheit.
    Indem er dem Stärkeren den Koran reicht, bittet er um Schutz, da eine stärkere Hand nötig ist, damit der Koran mit ihm nicht auf den Boden fällt. Diese Person möge seinen Respekt und seine Liebe dem Koran erweisen.
    Wenn der Unterlegene aber den Koran als Schild gegenüber dem Stärkeren benutzt, zieht er statt dem Schutzgefühl eine Provokation auf sich, da er den Koran dem stärkeren Bediensteten vorenthält. Er fällt mit ihm auf den Boden, das heißt er liebt den Koran nur für sich selbst.«
    Und Said Nursi resümiert:
    »Ja, der Religion kann nur gedient werden, indem man die Neigung und das Interesse an der Religion weckt, das Angehörigkeitsgefühl stärkt, die Notwendigkeit aufzeigt und durch Erinnerung an die religiösen Aufgaben und Anmahnung.

    Wenn man aber statt dessen den Menschen sagt, ihr seid fern von Religion oder Atheisten, würde dies die Menschen zur Gegnerschaft veranlassen.
    Religion darf nicht in ausschließender Form gebraucht werden und das Einbeziehen der Religion darf nicht zu einem Missbrauch führen.«
    Im weiteren Verlauf der Debatte wies Said Nursi darauf hin, dass der feindselige Gegner des Islam und der Muslime (der innere wie der äußere Gegner) niemals gleichgesetzt werden darf mit Muslimen, die in ihren Taten und in Glaubensdingen nicht aufrichtig sind.

    Zum Hang des Menschen zur Tyrannei führt er aus:
    »Wegen der Sturheit, Arroganz und Eigensinnigkeit der Menschen scheint ein Konsens in ihren Meinungen und Ideen unmöglich zu sein. Die Haltung entweder ‘für’ oder ‘gegen’ führt zu einer ungerechten Konsequenz - das geringste Anzeichen wird als belastender Beweis gewertet. Das ist eine Tyrannei.*
    Diese Einstellung des Menschen beweist den Koranvers: ‘Wahrlich der Mensch ist ein Tyrann.’ Sure 14, 34

    (*Anmerkung:
    Es ist wahrlich eine Tyrannei, wenn man aufgrund einer Schwarz-weiß-Sichtweise Andersdenkenden fortwährend Schlechtes unterstellt und die geringsten Anzeichen als Beweise anführt. Hiergegen gilt im Islam die Pflicht über den anderen immer eine gute Meinung zu hegen, nur Gutes zu denken solange es keine anderslautenden Beweise gibt. Um ein ausgeglichenes, objektives Urteil über eine Sache oder eine Person usw. bilden zu können, müssen die Indizien relativiert und die Skala des Wertemaßstabes entsprechend breitbandig gewählt werden.)
    Beim Menschen ist im Gegensatz zu Tieren das Ausmaß Unheil anzurichten nicht eingeschränkt.

    Besonders durch Zusammentreffen der schlechten Formen des Egoismus' wie beständig an sich selbst und das eigene Wohl denken, die eigenen Ideen besser finden, Arroganz und Sturheit in einer Person erlangt der Mensch die unermessliche Fähigkeit zum Bösen. Die Menschheit hat für diese Fähigkeit zu unermesslicher Grausamkeit noch keinen Begriff erfunden.

    Das ist auch ein Beweis der Notwendigkeit der Hölle. Eine angemessene Bestrafung kann es auch nur in der Hölle geben.«
    Weiter erklärt Said Nursi:
    »Jemand, der sich über den anderen wegen einer schlechten Eigenschaft ärgert und deswegen die ganze Person, sogar dessen Verwandten, sogar dessen Berufsgenossen als schlecht bezeichnet und seinen Zorn und Hass auf diese lenkt, widersetzt sich Gottes Wort:
    ‘... Und keine lasttragende Seele trägt die Last einer anderen.’
    (Jeder ist für seine Taten selbstverantwortlich und wird dafür zur Rechenschaft gezogen.)
    Sure Isra 17,15



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